[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Prägevorrichtung mit einem oberen Druckfuß
und einem unteren Druckfuß, welche mithilfe eines Vortriebs unter Anwendung eines
Prägedrucks gegen ein zwischengelegtes Werkstück relativ aufeinander zu beweglich
angeordnet sind.
[0002] Derartige Prägevorrichtungen sind im Stand der Technik bereits vielfältig bekannt.
Etwa im Bereich der Herstellung von Papierwalzen, welche zur Produktion von Sicherheitspapier
eingesetzt werden, ist es üblich, diese aus einem Siebmaterial gefertigten Papierwalzen
mithilfe von hydraulischen und pneumatischen Prägevorrichtungen zu bearbeiten.
[0003] Mithilfe der Papierwalzen werden in Papierfabriken Wasserzeichenpapiere, beispielsweise
Sicherheitspapiere hergestellt, wobei diese Sicherheitsmerkmale, wie beispielsweise
Vertiefungen oder Erhebungen im Papier, aufweisen. Solche sogenannten Egoutteure weisen
beispielsweise vorgegebene Formen wie etwa Bilder, Portraits, Buchstaben oder Zahlzeichen
in Form von Erhebungen oder Vertiefungen auf, wobei deren Gestaltung in einer Weise
hergerichtet ist, dass eine Nachbildung durch Fälscher möglichst erschwert sein soll.
Wasserzeichen im Papier werden hierbei dadurch hergestellt, dass korrespondierende
Erhöhungen und/oder Vertiefungen in der verwendeten Papierwalze vorgesehen werden,
mit welchen der Egoutteur versehen wird.
[0004] Bei der Bearbeitung des Siebmaterials für die Papierwalze werden üblicherweise hydraulische
oder pneumatische Prägevorrichtungen eingesetzt, deren beispielsweise oberer Druckfuß
mithilfe eines hydraulischen bzw. pneumatischen Antriebs auf einen unterseitigen Gegenspieler,
den sogenannten unteren Druckfuß, gepresst wird. Hierzu weisen die beiden Druckfüße
jeweils einen Teil eines Matrizen/Patrizenpaars auf, durch deren Zusammendrücken unter
Zwischenlage des Werkstücks, also des zu bearbeitenden Siebmaterials, die gewünschte
Erhöhung bzw. Vertiefung entsteht. Die Matrizen bzw. Patrizen werden im Weiteren jeweils
allgemein als Prägestock bezeichnet.
[0005] Die Qualität der herzustellenden Papierwalze ist hierbei ausschlaggebend für die
spätere Qualität des mit der Papierwalze hergestellten Papiers und für die Haltbarkeit
der Papierwalze. Insoweit ist es wichtig, die Prägeprozesse bei der Herstellung der
Papierwalze so auszugestalten, dass die eingeprägten Erhebungen bzw. Vertiefungen
im Siebmaterial von besonders großer Schärfe und Qualität sind. Gleichzeitig soll
jedoch die Herstellung der Papierwalzen zur Einsparung von Kosten möglichst schnell
und trotzdem präzise vonstatten gehen und Beschädigungen vermieden werden.
[0006] Hierbei hat sich gezeigt, dass die herkömmliche Vorgehensweise einer Prägung mit
hydraulischen Prägevorrichtungen einige Probleme aufweist. So lässt sich beispielsweise
die Prägezeit bei einer hydraulischen Presse nur unzureichend genau einstellen, da
die Steuerung einer hydraulischen Presse relativ träge ist. Ebenfalls ist es problematisch,
die einwirkende Kraft der hydraulischen Presse mit genügender Genauigkeit einstellen
zu können, um das Arbeitsergebnis besser vorherbestimmen zu können. Aufgrund des relativ
großen Gewichtes der hydraulischen Ausführung des oberen Druckfußes ist zudem ein
großer Energieaufwand vonnöten, um den hydraulischen Druckfuß zu verfahren, wobei
ebenfalls aufgrund des großen Gewichtes das Verfahren nur wenig dynamisch ist. Schließlich
ist festzustellen, dass aufgrund der Verwendung einer hydraulischen Ausführung ein
ständiger Energieverbrauch beim Betrieb der Hydraulik erforderlich ist, um stets einsatzbereit
zu sein.
[0007] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, die
oben skizzierten Probleme des Standes der Technik möglichst zu beseitigen, insbesondere
eine effizientere Lösung zur Prägung von Werkstücken vorzuschlagen, welche zugleich
exaktere Arbeitsschritte ermöglicht und sowohl dynamischer, als auch effizienter abläuft.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Prägevorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1. Weitere Ausgestaltungen einer derartigen Prägevorrichtung können den Unteransprüchen
entnommen werden.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, eine derartige Prägevorrichtung mit einem oberen
Druckfuß und einem unteren Druckfuß so auszugestalten, dass der Vortrieb wenigstens
eines der Druckfüße als Antriebsspindel ausgestaltet wird. Hierbei ist es sowohl denkbar,
dass der obere Druckfuß mit der Antriebsspindel ausgestaltet wird, während der untere
Druckfuß eine solche Antriebsspindel nicht aufweist. Hierbei handelt es sich um die
vorliegend bevorzugte Ausgestaltungsform, so dass im Weiteren von dieser Anordnung
ausgegangen wird. Ausdrücklich möglich und mit von der Erfindung umfasst ist jedoch
auch jede Anordnung, bei welcher die Antriebsspindel dem unteren Druckfuß zugeordnet
ist, oder auch beide Druckfüße mit einer Antriebsspindel versehen sind.
[0010] Ebenfalls von der Erfindung mit abgedeckt ist der Fall, in dem einer der Druckfüße
als feststehende Platte ausgeführt ist und der andere Druckfuß mit der Antriebsspindel
gegenüber diesem verfahrbar ist.
[0011] Der Einsatz einer derartigen Antriebsspindel in dem oberen Druckfuß bringt zahlreiche
Vorteile mit sich. Zum einen lässt sich durch die Verwendung einer Antriebsspindel
die Prägezeit sehr genau vorgeben und eine Geschwindigkeits-und Kraftverlaufskurve
kann eingestellt werden, so dass die Reaktion des Materials auf den Prägevorgang sehr
genau vorherbestimmt werden kann. Die einwirkende Kraft lässt sich hierdurch genau
vorgeben, was ebenfalls für die Vorhersehbarkeit der entstehenden Ergebnisse positive
Wirkung entfaltet. Es kommt hinzu, dass eine Antriebsspindel im Vergleich zu einer
hydraulischen Anordnung relativ kompakt und leicht ausführbar ist, so dass ein sehr
leichter, oberer Druckfuß entsteht. Dieser kann dynamisch verfahren werden, so dass
auch eine größere Geschwindigkeit bei der Herstellung des Werkstücks erreicht werden
kann. Insbesondere bei dem hier interessierenden Fall der Herstellung von Papierwalzen
ist es gewünscht, auf dem Siebmaterial mehrere Merkmale anzuordnen, welche sich im
Verlauf der Papierwalze wiederholen. Durch diese Wiederholungen können mehrere gleiche
Papiere mit einem Durchgang der Papierwalze hergestellt werden.
[0012] Bei der Herstellung der Papierwalze werden also die verwendeten Prägestöcke mehrfach
an verschiedenen Positionen der Papierwalze eingesetzt, um versetzt zueinander das
gleiche Merkmal zu wiederholen. Die hierbei vorgesehenen Abstände der Prägungen berücksichtigen
bereits die später an dem Papier während dessen Trocknung eintretenden Schrumpfungen.
Nachdem die Schrumpfung sich am Randbereich des Papiers deutlicher bemerkbar macht
als dies in der Papiermitte der Fall sein wird, ist es erforderlich, dass einzelne
Prägungen, die über die Papierwalze verteilt sind, seitlich in unterschiedlichen Abständen
angeordnet werden. Um die Herstellung unterschiedlich breiter Papierwalzen zu ermöglichen
ist es also sinnvoll, jeweils mit Einzelprägungen und nicht mit ganzen Prägereihen
zu arbeiten. Dies erfordert eine entsprechende Dynamik bei der Verschiebung der Werkzeuge,
die durch die Antriebsspindel geleistet werden kann.
[0013] Auch hinsichtlich der eingesetzten Energie ist die Antriebsspindel dadurch von Vorteil,
dass nicht wie bei den bisherigen hydraulischen Maschinen eine Pumpe betrieben werden
muss, um die Hydraulik stets einsatzbereit zu halten, sondern vielmehr lediglich die
Antriebsspindel während des eigentlichen Umformprozesses bewegt werden muss. Neben
der hierdurch einzusparenden Energie ist auch zu vermerken, dass die Verwendung der
Antriebsspindel eine deutlich geringere Lärmentwicklung und damit eine deutlich angenehmere
Arbeitssituation schafft.
[0014] Durch die exakte Einstellbarkeit der verwendeten Kraft und der Prägezeiten und die
Möglichkeit der Einstellung von Kraftverlaufskurven ist es zudem möglich, auch sehr
exakte und spezielle Prozesse zu steuern, die beispielsweise mehrstufig ausgestaltet
sind. Hierfür war bislang mit den hydraulischen oder pneumatischen Lösungen ein erheblicher
Mehraufwand erforderlich.
[0015] In sinnvoller Weiterbildung ist der obere Druckfuß mit einer Werkzeugaufnahme versehen,
welche direkt oder indirekt den eigentlichen Prägestock trägt. Die Werkzeugaufnahme
wird von der Antriebsspindel angeschoben, wobei die Werkzeugaufnahme in Form eines
Hebetellers gebildet sein kann, der an mehreren Punkten mithilfe von Führungsstiften
geführt wird. Die Führungsstifte laufen hierzu in Führungshülsen, die dem mit dem
Gehäuse der Antriebsspindel verbundenen Karren zugeordnet sind. Durch diese relativ
breit aufgestellte Führung des Hebetellers ist es gewährleistet, dass der Prägestock
sich möglichst exakt senkrecht bewegt, um eine seitliche Neigung und damit eine ungleichmäßige
Prägetiefe zu vermeiden.
[0016] Die Prägevorrichtung wird mithilfe eines Servomotors bewegt, welcher vorteilhafterweise
seine Kraft mithilfe eines Zahnriemens oder einer Zahnradanordnung, gegebenenfalls
alternativ oder ergänzend unter Zwischenschaltung eines Getriebes, auf die Antriebsspindel
überträgt. Insbesondere bei einer Übertragung mithilfe eines Zahnriemens ist es ermöglicht,
den Servomotor parallel zu dem Gehäuse der Antriebsspindel anzuordnen, so dass eine
möglichst geringe räumliche Ausdehnung der Gesamtvorrichtung erzielt werden kann.
Die Übertragung durch den Zahnriemen, die Zahnradanordnung oder eine beliebige andere
Übertragungsmöglichkeit wie beispielsweise eine Antriebskette, ist hierbei sinnvollerweise
gekapselt.
[0017] Wasserzeichenpapier weist wenigstens ein Wasserzeichen auf, dessen Herstellung durch
den hier beschriebenen Prägevorgang der Papierwalze vorbereitet wird. Es ist jedoch
durchaus möglich, dass auch mehrere verschiedene Wasserzeichen vorgesehen werden,
so dass der obere und der untere Druckfuß jeweils mehr als ein korrespondierendes
Matrizen-/Patrizenpaar aufweisen muss. Hierzu kann zumindest einem der Druckfüße eine
Revolveranordnung zugeordnet sein, die so drehbar an dem Druckfuß vorgesehen ist,
dass sich nacheinander mehrere unterschiedliche oder auch gleiche Prägestöcke abwechseln.
Hierdurch ist es möglich, ohne ein Zwischenrüsten der Maschine unterschiedliche Merkmale
in das Siebmaterial zur Herstellung der Papierwalze einzuprägen und damit die Arbeitsgeschwindigkeit
der Gesamtanordnung weiter zu erhöhen. Eine derartige Revolveranordnung kann insbesondere
motorisch, etwa über einen Servomotor, angetrieben werden.
[0018] Zudem ist es möglich, den Prägestock derart motorisch drehbar zu gestalten, dass
eine Drehung so parallel zur Werkstückebene erfolgen kann, dass die Winkelausrichtung
des Prägestocks und damit der Erhöhung oder Vertiefung auf dem Siebmaterial verändert
wird. Beispielsweise ist es hierdurch möglich, den Prägestock auf derselben Papierwalze
in einer normalen Ausrichtung und in einer Ausrichtung auf dem Kopf, aber auch unter
verschiedenen Winkeln, vorzusehen. Es ist auf diese Art und Weise ermöglicht, dass
für gleiche Zeichen in anderer Position keine zusätzlichen Prägestöcke auf der Revolveranordnung
angeordnet sein müssen.
[0019] Um eine Gegenkraft zu der Antriebsspindel zu erzeugen, welche im hier diskutierten
Beispiel am oberen Druckfu ß angeordnet ist, wie gesagt aber auch an dem unteren Druckfuß
oder an beiden Druckfüßen angeordnet sein kann, kann in dem Fall, dass die Antriebsspindel
lediglich an einem der Druckfüße angeordnet ist auch ein in einer Endlage blockierbarer
pneumatischer Vortrieb an dem jeweils anderen Druckfuß vorgesehen sein. Zudem ist
es insbesondere sinnvoll, dem Druckfuß, welcher der Antriebsspindel gegenüber liegt,
eine Druckmessdose zuzuordnen, mit der eine Überwachung der einwirkenden Prägedrücke
durchgeführt werden kann.
[0020] Zudem kann mit dem Servoantrieb gearbeitet werden, dessen Position ebenfalls erfasst
und für die Prozesssteuerung herangezogen werden kann.
[0021] Die durch diese Sensoren bzw. die Druckmessdose erfassten Messwerte werden dann einer
Prozesssteuerung und/oder Antriebsregelung zugeleitet, welche diese Messwerte zum
einen dokumentiert und zum anderen für die Steuerung der Antriebsspindel verwendet.
[0022] Um eine Verschiebung der Druckfüße zu realisieren, können diese jeweils auf einem
verschieblich gelagerten Schlitten angeordnet sein, so dass über die Breite des Werkstücks
hinweg eine Verschiebung der Druckfüße in beliebigen Zwischenpositionen ermöglicht
wird. Hierdurch ist es möglich, das Werkstück zwischen den Druckfüßen hindurch zu
bewegen, die seitliche Position der Druckfüße jedoch im Einzelnen nach Bedarf auszurichten.
Insbesondere ist es so möglich, die oben angesprochene Schrumpfung des Papiers zu
berücksichtigen und nebeneinander angeordnete Wiederholungen von Sicherheitsmerkmalen
in geeigneten Abständen vorzusehen.
[0023] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0024] Es zeigen
- Figur 1
- eine Prägevorrichtung mit einem oberen Druckfuß und einem unteren Druckfuß, welche
einem Portalrahmen zugeordnet sind, in einer frontalen Draufsicht,
- Figur 2
- einen oberen Druckfuß in einer separaten perspektivischen Darstellung, sowie
- Figur 3
- einen unteren Druckfuß in einer separaten perspektivischen Darstellung.
[0025] Figur 1 zeigt eine Prägevorrichtung 10, welche im Wesentlichen als zentrales Element
einen Portalrahmen 11 aufweist. Dieser Portalrahmen 11 verbindet eine obere Führungsschiene
12 mit einer unteren Führungsschiene 13. Auf der oberen Führungsschiene 12 ist ein
oberer Druckfuß 20 auf einem oberen Schlitten 27 längsverschieblich aufgehängt, während
auf der unteren Führungsschiene 13 ein unterer Druckfuß 40 auf einem unteren Schlitten
44 läuft.
[0026] Mithilfe des Portalrahmens 11 wird zwischen den beiden Druckfüßen 20, 40 ein hier
nicht dargestelltes Siebmaterial zur Herstellung einer Papierwalze angeordnet, welches
mithilfe der Druckfüße 20, 40 mit Erhöhungen und Vertiefungen zur Erzeugung von Sicherheitsmerkmalen
in einem mithilfe der Papierwalze herzustellenden Sicherheitspapier versehen wird.
Hierbei wird eine erste Erhöhung oder Vertiefung beispielsweise in der gezeigten Position
aufgebracht, während weitere Merkmale nach einer jeweiligen Verschiebung der Druckfüßen
20, 40 auf den Führungsschienen 12, 13 angeordnet werden können. Wiederholen sich
also gleichartige Merkmale auf einer Papierwalze nebeneinander, so ist hierfür kein
gemeinsames Werkzeug vorzuhalten. Mit der vorliegenden Anordnung kann dies mit einem
Satz Werkzeuge durch deren seitliche Verschiebung auf den Führungsschienen 12, 13
realisiert werden.
[0027] Im Einzelnen zeigt der in Figur 2 dargestellte obere Druckfuß 20 eine Antriebsspindel
21, die eine rotatorische Bewegung eines sie antreibenden Servomotors 23 in eine lineare
Bewegung einer mit der Antriebsspindel 21 verbundenen Werkzeugaufnahme in Form eines
Hebetellers 31 umsetzt. Angetrieben wird die Antriebsspindel 21 hierbei über einen
Zahnriemen, welcher in dem gezeigten Zahnriemenkasten 24 angeordnet ist von einem
Servomotor 23. Aufgrund der Übertragung mithilfe des Zahnriemens ist es möglich, den
Servomotor 23 parallel zu der Antriebsspindel 21 aufzubauen und somit eine kompakte
Arbeitseinheit zu schaffen.
[0028] Durch den Vortrieb der Antriebsspindel 21, welche mit dem Hebeteller 31 verbunden
ist, wird dieser Hebeteller 31 mit einem oberen Prägestock 30 ausgerückt, wobei eine
möglichst geradlinige Ausrückung durch die Anordnung von Führungsstiften 32 an dem
Hebeteller 31 gewährleistet wird. Die Führungsstifte 32 laufen in Führungshülsen 26,
welche einem mit dem Gehäuse der Antriebsspindel 21 bzw. dem oberen Schlitten 27 verbundenen
Karren 25 verbunden sind. Die Antriebsspindel 21 wird im Zuge ihres Ausrückens die
für die Prägung erforderliche Kraft ausüben, mit welcher der obere Prägestock 30 auf
das Werkstück bzw. den darunter liegenden unteren Druckfuß 40 einwirkt.
[0029] Die einwirkende Form gibt hierbei der obere Prägestock 30 vor, welcher im vorliegenden
Fall an einer Revolveranordnung 33 angeordnet ist. Die Revolveranordnung 33 ermöglicht
es, mehrere gleiche oder unterschiedliche obere Prägestöcke 30 auf einmal vorzuhalten
und diese mithilfe eines Revolvermotors 34 abwechselnd in eine Eingriffsposition zu
verdrehen. Befindet sich der richtige Prägestock 30 in der Eingriffsposition, so wird
also aufgrund einer Betätigung des Servomotors 23 die Antriebsspindel 21 ausgerückt
und drückt den Hebeteller 31 auf das Werkstück zu. Aufgrund der Konstruktion der Antriebsspindel
21 ist hierbei eine Haltekraft bei einer einmal positionierten Antriebsspindel 21
nicht mehr erforderlich, so dass es sich hierbei um eine energieeffiziente und exakt
steuerbare Umsetzung handelt.
[0030] Figur 3 zeigt den gegenwirkenden unteren Druckfuß 40, welcher zur exakten Steuerung
des oberen Druckfußes 20 eine Druckmessdose 51 in dem oberen Bereich des unteren Druckfußes
40, also unterhalb des unteren Prägestocks 50, aufweist. Mithilfe dieser Druckmessdose
kann der ausgeübte Druck zwischen dem unteren Druckfuß 40 und dem oberen Druckfuß
20 erfasst werden, so dass abhängig davon eine Steuerung der Antriebsspindel 21 über
eine Prozesssteuerung möglich ist. Als Gegenkraft zu der Antriebsspindel 21 sieht
der mithilfe eines pneumatischen Kolbens 41 ausrückbare untere Druckfuß 40 eine Blockierung
in einer Endstellung vor, welche gegen den Druck der Antriebsspindel 21 den unteren
Prägestock 50 in Position hält. Der untere Prägestock 50 passt zu dem oberen Prägestock
30, so dass das zwischen den beiden Prägestöcken 30, 50 angeordnete Werkstück eine
exakte Prägung erfahren kann. Hierbei kann die Ausrichtung des unteren Prägestocks
50 beispielsweise mithilfe eines Drehmotors 43 beeinflusst werden, welche zum einen
Ungenauigkeiten in der Winkelposition beseitigen kann und zum anderen eine komplette
Umrichtung des unteren Prägestocks 50, etwa um 180°, ermöglicht. Der Drehmotor 43
dreht hierbei einen Drehtisch 42, auf welchem die Druckmessdose 51 und der untere
Prägestock 50 angeordnet sind.
[0031] Vorstehend beschrieben ist somit eine Prägevorrichtung, welche aufgrund des Einsatzes
einer Antriebsspindel anstelle der bisher üblichen hydraulischen Antriebe eine sowohl
energieeffizientere als auch dynamischere Verwendung der Prägewerkzeuge, etwa im Rahmen
der Verarbeitung von Siebmaterial zur Herstellung von Papierwalzen, ermöglicht.
BEZUGSZEICHENLISTE
10 |
Prägevorrichtung |
11 |
Portalrahmen |
12 |
obere Führungsschiene |
13 |
untere Führungsschiene |
20 |
oberer Druckfuß |
21 |
Antriebsspindel |
23 |
Servomotor |
24 |
Zahnriemenkasten |
25 |
Karren |
26 |
Führungshülse |
27 |
oberer Schlitten |
30 |
oberer Prägestock |
31 |
Hebeteller |
32 |
Führungsstift |
33 |
Revolveranordnung |
34 |
Revolvermotor |
40 |
unterer Druckfuß |
41 |
pneumatischer Kolben |
42 |
Drehtisch |
43 |
Drehmotor |
44 |
unterer Schlitten |
50 |
unterer Prägestock |
51 |
Druckmessdose |
1. Prägevorrichtung mit einem oberen Druckfuß (20) und einem unteren Druckfuß (40), welche
mithilfe eines Vortriebs unter Anwendung eines Prägedrucks gegen ein zwischengelegtes
Werkstück relativ aufeinander zu beweglich angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Vortrieb als Antriebsspindel (21) ausgestaltet und dem oberen Druckfuß (20) oder
dem unteren Druckfuß (40) zugeordnet ist.
2. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsspindel (21) an einer mit einem Prägestock (30, 50) verbundenen Werkzeugaufnahme
angreift.
3. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugaufnahme mehrere auf ihr verteilte Führungsstifte (32) aufweist, welche
in korrespondierenden Führungshülsen (26) eines mit einem Gehäuse der Antriebsspindel
(21) verbundenen Karren (25) längsverschieblich geführt sind.
4. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsspindel (21) mittels eines Servomotors (23) angetrieben wird.
5. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Servomotor (23) mittels einer Zahnriemen- oder Zahnradanordnung, bedarfsweise
alternativ oder ergänzend unter Zwischenschaltung eines Getriebes, mit der Antriebsspindel
(21) derart wirkverbunden ist, dass Antriebsspindel (21) und Servomotor (23) parallel
zueinander gelagert sind.
6. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Druckfuß (20) und der untere Druckfuß (40) jeweils mit einem eine Hälfte
eines korrespondierenden Matrizen- / Patrizenpaars darstellenden Prägestock (30, 50)
verbunden sind.
7. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einem Druckfuß (20, 40) eine Revolveranordnung (33) mit mehreren alternativen
Prägestöcken (30, 50) angeordnet ist.
8. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Revolveranordnung (33) derart motorisch drehbar ist, dass durch eine Drehung
unterschiedliche Prägestöcke (30, 50) auf das Werkstück ausgerichtet werden.
9. Prägevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Prägestock (30, 50) derart motorisch drehbar ist, dass durch eine
Drehung des Prägestocks (30, 50) deren Ausrichtung parallel zu dem Werkstück verändert
wird.
10. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der der Antriebsspindel (21) gegenüberliegende Druckfuß (50) einen pneumatischen
Vortrieb zur Positionierung dieses Druckfußes (50) aufweist, wobei der Druckfuß (50)
in dieser Positionierung mechanisch blockierbar ist.
11. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einem der Druckfüße (30, 50) eine Druckmessdose (51) aufweist.
12. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass Messwerte der Druckmessdose (51) und/oder Messwerte von dem Prägestock (50) zugeordneten
Servomotor (23) einer Prozesssteuerung und/oder einer Antriebsregelung zugeleitet
werden, welche aufgrund der erfassten Messwerte den Vortrieb der Antriebsspindel (21)
steuert bzw. regelt.
13. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Druckfuß (20) und der untere Druckfuß (40) auf jeweils einem verschieblich
gelagerten Schlitten (27, 44) angeordnet sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Prägevorrichtung mit einem oberen Druckfuß (20) und einem unteren Druckfuß (40),
welche mithilfe eines Vortriebs unter Anwendung eines Prägedrucks gegen ein zwischengelegtes
Werkstück relativ aufeinander zu beweglich angeordnet sind, wobei der Vortrieb als
Antriebsspindel (21) ausgestaltet und dem oberen Druckfuß (20) oder dem unteren Druckfuß
(40) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckmessdose (51) zur Überwachung des Prägedrucks einem der Druckfüße (20,
40) zugeordnet und mit einer Antriebsregelung zur Regelung des Vortriebs der Antriebsspindel
(21) datenverbunden ist.
2. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsspindel (21) an einer mit einem Prägestock (30, 50) verbundenen Werkzeugaufnahme
angreift.
3. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugaufnahme mehrere auf ihr verteilte Führungsstifte (32) aufweist, welche
in korrespondierenden Führungshülsen (26) eines mit einem Gehäuse der Antriebsspindel
(21) verbundenen Karren (25) längsverschieblich geführt sind.
4. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsspindel (21) mittels eines Servomotors (23) angetrieben wird.
5. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Servomotor (23) mittels einer Zahnriemen- oder Zahnradanordnung, bedarfsweise
alternativ oder ergänzend unter Zwischenschaltung eines Getriebes, mit der Antriebsspindel
(21) derart wirkverbunden ist, dass Antriebsspindel (21) und Servomotor (23) parallel
zueinander gelagert sind.
6. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Druckfuß (20) und der untere Druckfuß (40) jeweils mit einem eine Hälfte
eines korrespondierenden Matrizen- / Patrizenpaars darstellenden Prägestock (30, 50)
verbunden sind.
7. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einem Druckfuß (20, 40) eine Revolveranordnung (33) mit mehreren alternativen
Prägestöcken (30, 50) angeordnet ist.
8. Prägevorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Revolveranordnung (33) derart motorisch drehbar ist, dass durch eine Drehung
unterschiedliche Prägestöcke (30, 50) auf das Werkstück ausgerichtet werden.
9. Prägevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Prägestock (30, 50) derart motorisch drehbar ist, dass durch eine
Drehung des Prägestocks (30, 50) deren Ausrichtung parallel zu dem Werkstück verändert
wird.
10. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der der Antriebsspindel (21) gegenüberliegende - Druckfuß (40) einen pneumatischen
Vortrieb zur Positionierung dieses Druckfußes (40) aufweist, wobei der Druckfuß (40)
in dieser Positionierung mechanisch blockierbar ist.
11. Prägevorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Druckfuß (20) und der untere Druckfuß (40) auf jeweils einem verschieblich
gelagerten Schlitten (27, 44) angeordnet sind.