[0001] Verladebrücke zur Containerverladung bei einem auf einem elektrifizierten Bahngleis
bereitgestellten Güterzug
[0002] Die Erfindung betrifft eine Verladebrücke zur Containerverladung bei einem auf einem
elektrifizierten Bahngleis mit Oberleitungsanlage bereitgestellten Güterzug.
[0003] An Containerhäfen und Containerbahnhöfen werden Container für den Gütertransport
zwischen Frachtschiffen, Güterzügen und Lastkraftwagen, gegebenenfalls unter Zwischenlagerung
in einem Containerlager, umgeschlagen. Das Verladen - also das Entladen und Beladen
- von Containern erfolgt dabei meist mittels einer als großer Portalkran ausgebildeten
Verladebrücke, die Seilzüge und Seilwinden als Hebezeuge zum Anheben und Absenken
der Container über zum Teil große Hubwege einsetzen.
[0004] Unter Container sollen hier insbesondere ISO-Container verstanden werden, das heißt
unter der Führung der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO weltweit nach
ISO 668 genormte Großraumbehälter, mit welchen das Verladen, Befördern, Lagern und
Entladen von Gütern vereinfacht und beschleunigt wird. Die am weitesten verbreiteten
ISO-Container haben eine Breite von 8 Fuß und eine Höhe von 8 Fuß 6 Zoll und sind
entweder 20 Fuß oder 40 Fuß lang. Insbesondere auf dem amerikanischen Markt werden
mehr und mehr 45 Fuß lange und 9 Fuß 6 Zoll hohe Container eingeführt, die mehr Laderaum
bieten. Weiterhin können 45-Fuß-Container auch regulär auf einem Lastkraftwagen-Chassis
befördert werden, ohne die in Europa maximal erlaubte Gesamtlänge eines Lastkraftwagen-Sattelzuges
zu überschreiten. Zudem sind auch 53-Fuß-Container bekannt. Für den Schienentransport
weisen Güterzüge vier- oder sechsachsige Container-Tragwagen auf, wobei es sich um
als Flachwagen mit Aufnahmezapfen für Container versehene Güterwägen handelt. Ein
Güterzug wird typischerweise von einer elektrischen Lokomotive gezogen, auf deren
Dach ein Stromabnehmer zur Einspeisung von Traktionsenergie aus dem Fahrdraht einer
streckenseitigen Oberleitungsanlage angeordnet ist.
[0005] Zur Containerverladung wird der Güterzug zunächst auf ein Vorstellgleis gefahren.
Dort wird die elektrische Streckenlokomotive abgekuppelt und eine dieselgetriebene
Rangierlokomotive angekuppelt. Die Rangierlokomotive rangiert die Container-Tragwagen
sodann auf ein oberleitungsloses Verladegleis, damit ein Portalkran einen Container
vom Tragwagen nach oben wegheben oder auf diesen von oben aufstellen kann. Nach dem
Verladen werden die beladenen beziehungsweise entladenen Tragwagen durch die Rangierlokomotive
vom Verladegleis gegebenenfalls zu neu gekoppelten Güterzügen rangiert. Nach einer
Umkupplung von Rangier- und Streckenlokomotive müssen die Bremsen der Tragwagen geprüft
werden, bevor der Güterzug abfahren kann.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verladebrücke bereitzustellen,
mittels der eine Containerverladung bei einem auf einem elektrifizierten Bahngleis
mit Oberleitungsanlage bereitgestellten Güterzug effizienter abgewickelt werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verladebrücke zur Containerverladung
bei einem auf einem elektrifizierten Bahngleis mit Oberleitungsanlage bereitgestellten
Güterzug nach Patentanspruch 1. Demnach umfasst die Verladebrücke ein neben dem Bahngleis
angeordnetes Verladeportal. Ferner umfasst sie einen vom Verladeportal getragenen
und relativ zum Verladeportal horizontal verfahrbaren Laderahmen. Außerdem umfasst
die Verladebrücke ein sich auf den Laderahmen abstützendes und relativ zum Laderahmen
horizontal verfahrbares Anschlaggeschirr zum Greifen eines Containers. Dabei ist der
Laderahmen auf einer Höhe oberhalb eines auf einem Container-Tragwagen des Güterzuges
sitzenden Containers und unterhalb eines Fahrdrahtes der Oberleitungsanlage zwischen
einer Passagestellung und einer Verladestellung verfahrbar. In der Passagestellung
des Laderahmens ist die Verladebrücke durch den Güterzug hindernisfrei passierbar.
In der Verladestellung des Laderahmens ist das Anschlaggeschirr zwischen einer ersten
Verladeposition über dem Bahngleis und einer zweiten Verladeposition mittig unter
dem Verladeportal verfahrbar. Hierdurch kann bereits das elektrifizierte Bahngleis,
auf dem der Güterzug eine Umschlaganlage erreicht, als Vorstellgleis zur Containerverladung
genutzt werden, wenn der Laderahmen der Verladebrücke in seine Passagestellung gefahren
ist. Ohne Umkupplung und ohne Rangierfahrten auf ein nichtelektrifiziertes Bahngleis
ohne Oberleitung kann die Containerverladung erfolgen, da der Laderahmen mit Anschlaggeschirr
in den Zwischenraum oberhalb eines Containers und unterhalb des Fahrdrahtes verfahren
werden kann, um einen Container auf einen Tragwagen oder von diesem zu verladen. Durch
die Abfertigung des Güterzuges unter dem Fahrdraht wird nicht nur erheblich an Zeit
und Ressourcen eingespart, es entfallen auch die sonst erforderlichen Bremsprüfungen
an den Container-Tragwagen. Durch die kleinere Bauweise gegenüber Portalkränen muss
nur eine geringere Masse bewegt werden, was Energie einspart. Ebenso sind die Hubwege
bei der erfindungsgemäßen Verladebrücke geringer als bei Portalkränen, was wiederum
einen zeitlichen und einen energetischen Vorteil für den Verladevorgang mit sich bringt.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verladebrücke ist das
Anschlaggeschirr in der Passagestellung des Laderahmens zwischen der zweiten Verladeposition
und einer dritten Verladeposition auf der dem Bahngleis gegenüber liegenden Seite
des Verladeportals verfahrbar. Durch die Verfahrbarkeit sowohl des Laderahmens als
auch des Anschlaggeschirrs können drei Verladepositionen bedient werden, nämlich eine
mittige Verladeposition unter dem Verladeportal und zwei seitliche Verladepositionen
auf einander gegenüberliegenden Seiten neben dem Verladeportal. Bei Verladung zwischen
einer seitlichen und der mittigen Verladeposition genügt es, das Anschlaggeschirr
mit dem Container zu verfahren.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verladebrücke sind der Laderahmen
und das Anschlaggeschirr simultan verfahrbar, so dass das Anschlaggeschirr zwischen
der ersten und der dritten Verladeposition verfahrbar ist. Durch eine gesteuerte Simultanbewegung
von Laderahmen und Anschlaggeschirr kann eine schnelle Containerverladung mit einer
flüssigen Durchreichbewegung von einer seitlichen Verladeposition zur anderen seitlichen
Verladeposition verwirklicht werden.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verladebrücke ist das
Anschlaggeschirr mittels Hubzylinder relativ zum Laderahmen anheb- und absenkbar.
Die - beispielsweise vier - Hubzylinder können an einem Tragrahmen befestigt sein,
der sich über Laufkatzen am Laderahmen abstützt und relativ zu diesem verfahrbar ist.
Mit den Kolben der Hubzylinder ist das Anschlaggeschirr verbunden, die zur Ausführung
einer Heb- beziehungsweise Senkbewegung elektrohydraulisch angetrieben sein können.
Durch die Anordnung der Hubzylinder am Laderahmen, der unter dem Fahrdraht direkt
über einen zu verladenden Container positionierbar ist, sind im Vergleich zu Portalkränen
nur geringe Hubwege zu überwinden, was einen vorteilhaften Zeit- und Energiegewinn
beim Verladevorgang bringt. Außerdem werden mit Vorteil die bei Portalkränen verwendeten
Seilführungen und Seilwinden vermieden, die mit einem erheblichen Wartungsaufwand
verbunden sind.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verladebrücke ist das
Verladeportal auf Schienen parallel zum Bahngleis verfahrbar. Hierbei können an unteren
Enden von Stützen des Verladeportals Schienenräder angeordnet sein, die auf Schienen
mit einer der Breite des Verladeportals entsprechenden Spurweite abrollbar sind. Zwischen
den Schienen ist entlang des Bahngleises die zweite, mittige Verladeposition angeordnet.
Hierdurch ist ein sequenzielles Abfertigen von Güterzügen möglich, wobei ständige
Hin- und Herfahrten eines Portalkranes vermieden werden.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verladebrücke
sind/ist an der zweiten und/oder dritten Verladeposition eine Lagerfläche, die zur
Containerverladung auf einem Abstellbock vorgesehen ist, oder eine Fahrbahn, die zur
Containerverladung eines Lastkraftwagens mit Containerchassis vorgesehen ist, oder
ein Betriebsgleis, das zur Containerverladung eines energieautark getriebenen Schienenfahrzeugs
mit Containeraufnahme vorgesehen ist, angeordnet. So können mit der erfindungsgemäßen
Verladebrücke Container direkt und schnell intermodal zwischen Schiene und Straße
umgeschlagen werden. Eine Zwischenspeicherung auf Abstellböcken oder in einem Containerlager,
welches beispielsweise durch oberleitungslose schienengebundene Transportfahrzeuge,
deren elektrische fernsteuerbare Antriebe etwa durch aufladbare fahrzeugeigene Energiespeicher
mit Traktionsenergie versorgbar sind, anfahrbar ist.
[0013] In noch einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verladebrücke
ist an der dritten Verladeposition ein weiteres elektrifiziertes Bahngleis angeordnet,
das zur Containerverladung eines darauf bereitgestellten, weiteren Güterzuges vorgesehen
ist. Hiermit können zwei auf elektrifizierten Bahngleisen bereitgestellte Güterzüge
gleichzeitig abgefertigt werden, wenn das Verladeportal zwischen diesen Bahngleisen
angeordnet beziehungsweise selbst auf Schienen verfahrbar ist.
[0014] Weitere Vorteile und Eigenschaften ergeben sich aus einem Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Verladebrücke, welches nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben
wird, in deren
- FIG 1
- die Verladebrücke mit dem in Verladestellung befindlichen Laderahmen,
- FIG 2
- ein vergrößerter Ausschnitt der Verladebrücke nach FIG 1 im Bereich des Anschlaggeschirrs,
- FIG 3
- die Verladebrücke nach FIG 1 mit dem in Passagestellung befindlichen Laderahmen und
- FIG 4
- das Anschlaggeschirr mit Tragrahmen
in perspektivischen Darstellungen schematisch veranschaulicht sind.
[0015] Eine Verladebrücke 1 ist nach FIG 1 zur Beladung eines Güterzuges mit Containern
2 beziehungsweise zu deren Entladung vorgesehen. Dabei kann der Container-Tragwagen
3 aufweisende Güterzug auf einem elektrifizierten Bahngleis 4 bereitgestellt werden,
über dem ein Fahrdraht 5 einer an sich bekannten Oberleitungsanlage verläuft. Mit
dem Fahrdraht 5 steht ein Stromabnehmer einer den Güterzug ziehenden Lokomotive zur
Einspeisung von Traktionsenergie in Schleifkontakt.
[0016] Die Verladebrücke 1 umfasst ein neben dem Bahngleis 4 angeordnetes Verladeportal
6, welches zum Beispiel vier Stützen 7 aufweist, die paarweise durch je zwei Längsriegel
8 und je zwei kürzere Querriegel 9 miteinander verbunden sind. Das Verladeportal 6
kann fest installiert sein oder - wie im dargestellten Ausführungsbeispiel - mittels
an den Stützen 7 befestigten Schienenrädern 10 auf parallel zum Bahngleis 4 verlaufenden
Schienen 11 verfahrbar sein. Zur Bedienung der Verladebrücke 1 ist im oberen Bereich
an den Stirnseiten des Verladeportals 6 je ein Führerhaus 12 angeschlagen, das über
Leitern erreichbar ist.
[0017] Erfindungsgemäß trägt das Verladeportal 6 einen beispielsweise rechteckförmigen,
horizontal liegenden Laderahmen 13, der relativ zum Verladeportal 6 und quer zum Bahngleis
4 zwischen einer Passagestellung, in der er sich in FIG 3 befindet, und einer Verladestellung,
in der er sich in FIG 1 und FIG 2 befindet, auf einer Höhe unterhalb des Fahrdrahtes
5 und oberhalb eines auf einem Tragwagen 3 sitzenden Containers 2 horizontal verfahrbar
ist. Hierzu weist das Verladeportal 6 nicht dargestellte Führungs- und Antriebsmittel
auf. In der Passagestellung des Laderahmens 13 kann ein Güterzug auf dem Bahngleis
4 hindernisfrei die Verladebrücke 1 passieren, um auf diesem bereitgestellt oder nach
erfolgter Containerverladung von diesem abgezogen zu werden.
[0018] Auf dem Laderahmen 13 stützt sich ein Anschlaggeschirr 14 zum Greifen eines Containers
2 ab. Nach FIG 2 und FIG 4 ist das Anschlaggeschirr 14 über vier elektrohydraulische
Hubzylinder 15 derart mit einem Tragrahmen 16 verbunden, dass das Anschlaggeschirr
14 relativ zum Tragrahmen 16 vertikal verfahrbar ist. Zum Greifen eines Containers
2 wird das Anschlaggeschirr 13 derart auf den Container 2 gesetzt, dass dieses mittels
nicht dargestellter Drehbolzen in den Eckbeschlägen des Containers 2 verriegelt werden
kann. Der Tragrahmen 16 stützt sich über Laufkatzen 17 am Laderahmen 13 ab, mittels
derer er relativ zum Laderahmen 13 horizontal verfahrbar ist. Hierzu sind elektrische
Antriebe 18 am Tragrahmen 16 vorgesehen.
[0019] In der Verladestellung des Laderahmens 13 sind der Tragrahmen 16 mit Anschlaggeschirr
14 und gegebenenfalls mit in Eingriff gebrachtem Container 2 zwischen dem Bahngleis
4 als erster Verladeposition seitlich neben dem Verladeportal 6 und einer Lagerfläche
19 als zweiter Verladeposition mittig unter dem Verladeportal 6 verfahrbar. Auf der
Lagerfläche 19 sind beispielsweise Abstellböcke 20 zur Zwischenlagerung von entladenen
oder zu verladenden Containern 2 angeordnet. Durch eine Simultanbewegung von Laderahmen
13 und Tragrahmen 16 kann das Anschlaggeschirr 14 gegebenenfalls mit einem Container
2 in einer flüssigen Durchreichbewegung von der ersten Verladeposition bis zu einer
dritten Verladeposition seitlich neben dem Verladeportal 6, jedoch auf einer dem Bahngleis
4 gegenüber liegenden Seite des Verladeportals 6 verfahren werden, was aus FIG 3 ersichtlich
ist. Als dritte Verladeposition kann beispielsweise eine Fahrbahn 21 für Lastkraftwagen
vorgesehen sein, die ein Containerchassis zur Aufnahme eines Containers 2 aufweisen.
[0020] Alternativ kann auch die zweite Verladeposition als Fahrbahn und/oder die dritte
Verladeposition als Lagerfläche mit Abstellböcken ausgestaltet werden. In einer weiteren
nicht dargestellten Alternative kann die zweite und/oder dritte Verladeposition als
Betriebsgleis für ein schienengebundenes Transportfahrzeug zur Flurförderung von Containern
auf der Umschlagsanlage ausgebildet sein, welches fernsteuerbar und dessen elektrische
Antriebe über aufladbare Energiespeicher autark mit Traktionsenergie versorgbar sind.
Ein derartiges Transportfahrzeug kann Container 2 zwischen der Verladebrücke 1 und
einem Containerlager der Umschlagsanlage oder einem Schiffsverladekran transportieren.
In einer anderen nicht dargestellten Alternative kann die dritte Verladeposition als
weiteres elektrifiziertes Bahngleis zur Bereitstellung eines anderen Güterzuges, der
parallel zu dem auf dem Bahngleis 4 bereitgestellten Güterzug abgefertigt werden kann.
[0021] Die erfindungsgemäße Verladebrücke 1 für Container 2 ist so konzipiert, dass sie
zur Be- und Entladung eines Güterzuges unter dem Fahrdraht 5 eingesetzt werden kann,
aber auch zur Be- und Entladung eines Lastkraftwagens. Das Anschlaggeschirr 14 ist
zum Greifen von Standard- und High-Cube-20-Fuß- und 40-Fuß-Containern oder von 45-Fuß-
und 53-Fuß-Containern für den Interkontinentalverkehr auslegbar. Bei einer Eigenmasse
der Verladebrücke von beispielsweise 80 t kann eine Nutzmasse in Höhe von 30,5 t,
was einem voll beladenem Container entspricht, verladen werden. Über eine Antriebsleistung
von zwei mal 10 kW kann das Verladeportals 6 parallel zum Bahngleis 4 eine Fahrgeschwindigkeit
von 1,5 m/s bei einer Fahrbeschleunigung von 0,4 m/s
2 erreichen. Mittels einer Aggregatleistung von 100 kW können die Hubzylinder eine
Hubgeschwindigkeit von 0,25 m/s bei einer Hubbeschleunigung von 0,25 m/s
2 erbringen. Bei einer Antriebsleistung der Laufkatzen 17 von zwei mal 7,5 kW kann
der Tragrahmen 16 eine Fahrgeschwindigkeit von 0,5 m/s bei einer Fahrbeschleunigung
von 0,25 m/s
2 erreichen. Die Verschiebegeschwindigkeit des Laderahmens 13 relativ zum Verladeportal
6 kann 0,5 m/s, die Verschiebebeschleunigung 0,25 m/s
2 betragen.
[0022] Die erfindungsgemäße Verladebrücke 1 lässt sich in einem Containerterminal eines
Umschlaghafens oder auch im Hinterland für die Güterzug- und Lastkraftwagen-Abfertigung
einsetzen. Ebenso kann sie zur Kreuzverkupplung im Luftfrachtbereich Verwendung finden.
1. Verladebrücke (1) zur Containerverladung bei einem auf einem elektrifizierten Bahngleis
(4) mit Oberleitungsanlage bereitgestellten Güterzug, umfassend ein neben dem Bahngleis
(4) angeordnetes Verladeportal (6), einen vom Verladeportal (6) getragenen und relativ
zum Verladeportal (6) horizontal verfahrbaren Laderahmen (13), und ein sich auf den
Laderahmen (13) abstützendes und relativ zum Laderahmen (13) horizontal verfahrbares
Anschlaggeschirr (14) zum Greifen eines Containers (2), wobei der Laderahmen (13)
auf einer Höhe oberhalb eines auf einem Container-Tragwagen (3) des Güterzuges sitzenden
Containers (2) und unterhalb eines Fahrdrahtes (5) der Oberleitungsanlage zwischen
einer Passagestellung, in welcher die Verladebrücke (1) durch den Güterzug hindernisfrei
passierbar ist, und einer Verladestellung, in welcher das Anschlaggeschirr (14) zwischen
einer ersten Verladeposition über dem Bahngleis (4) und einer zweiten Verladeposition
mittig unter dem Verladeportal (6) verfahrbar ist, verfahrbar ist.
2. Verladebrücke (1) nach Anspruch 1, wobei das Anschlaggeschirr (14) in der Passagestellung
des Laderahmens (13) zwischen der zweiten Verladeposition und einer dritten Verladeposition
auf der dem Bahngleis (4) gegenüber liegenden Seite des Verladeportals (6) verfahrbar
ist.
3. Verladebrücke (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Laderahmen (13) und das Anschlaggeschirr
(14) simultan verfahrbar sind, so dass das Anschlaggeschirr (14) zwischen der ersten
und der dritten Verladeposition verfahrbar ist.
4. Verladebrücke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Anschlaggeschirr (14)
mittels Hubzylinder (15) relativ zum Laderahmen (13) anheb- und absenkbar ist.
5. Verladebrücke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Verladeportal (6) auf
Schienen (11) parallel zum Bahngleis (4) verfahrbar ist.
6. Verladebrücke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei an der zweiten und/oder
dritten Verladeposition eine Lagerfläche (19), die zur Containerverladung auf einem
Abstellbock (20) vorgesehen ist, oder eine Fahrbahn (21), die zur Containerverladung
eines Lastkraftwagens mit Containerchassis vorgesehen ist, oder ein Betriebsgleis,
das zur Containerverladung eines energieautark getriebenen Schienenfahrzeugs mit Containeraufnahme
vorgesehen ist, angeordnet ist/sind.
7. Verladebrücke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei an der dritten Verladeposition
ein weiteres elektrifiziertes Bahngleis angeordnet ist, das zur Containerverladung
eines darauf bereitgestellten, weiteren Güterzuges vorgesehen ist.