[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hydrantenhauptventil, das einen Hauptventilkörper
und einen Hauptventilsitz umfasst, wobei der Hauptventilkörper mittels einer Antriebsvorrichtung
aus zumindest einer Offenstellung in zumindest eine Schliessstellung und umgekehrt
bringbar ausgebildet ist. Dabei beaufschlägt der Hauptventilkörper den Hauptventilsitz
in der Schliessstellung so, dass das Hydrantenhauptventil ein Bauteil dieses Hydranten
gegenüber einem Hydranteneinlauf abdichtet. Hydranten sind schon seit langer Zeit
und in sehr vielen unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Sie dienen in erster Linie
als Armaturen zur Wasserentnahme aus einem öffentlichen (häufig kommunalen) oder privaten
Versorgungsnetz und beliefern beispielsweise die Feuerwehr mit Löschwasser. Es sind
hauptsächlich zwei verschiedene Ausführungen bekannt, nämlich der Unterflurhydrant
und der Überflurhydrant. Beide können ein 1- oder 2-teiliges Steigrohr oder Mantelrohr
bzw. Ventilgehäuse umfassen, welches beispielsweise mit seinem unteren Ende an eine
Versorgungsleitung bzw. einen Hydranteneinlauf angeschlossen werden kann.
[0002] Ein Beispiel eines Überflurhydranten ist aus
CH 675 139 A5 bekannt und hier als Vertikalschnitt in Figur 1 abgebildet. Dieser Überflurhydrant
setzt sich aus einem Einlaufrohr 1, einem Steigrohr 2 und einem auf dem Steigrohr
2 aufgesetzten Aufsatzrohr 3 zusammen. Das Einlaufrohr 1 ist hier mit einem Einlaufbogen
13 dargestellt. Das Einlaufrohr 1 kann jedoch auch als gerades Rohrstück ausgebildet
sein (gestrichelt eingezeichnet, siehe Pfeil). Im Oberteil des Einlaufrohrs 1 ist
ein Sitz 4 eines Hauptabschlussventils 5 angeordnet, dessen Ventilkörper 6 an einer
in das Steigrohr 2 ragenden Ventilstange 7 mit einer im Wesentlichen vertikalen Achse
14 gelagert ist. In diesem Oberteil des Einlaufrohrs 1 ist in der Nähe des Ventilsitzes
4 ein als Rückschlagventil ausgebildetes Entwässerungsventil 33 mit einer Kugel 34
angeordnet. An die Ventilstange 7 schliesst eine in einem Spindellager 8 geführte
Spindel 9 an, welche mit einer an der Ventilstange 7 befestigten Spindelmutter 10
zusammenwirkt. Die Spindelmutter 10 weist einen Finger 11 auf, mit welchem sie in
einer auf der Innenseite des Steigrohres 2 angeordneten Führung 12 unverdrehbar geführt
ist. Auf der Oberseite der Spindel 9 ist ein hülsenförmiger Spindelaufsatz 15 befestigt,
dessen Bohrungsoberteil als Vierkantbohrung 16 ausgebildet ist. In die Vierkantbohrung
16 ist eine Spindelverlängerung 17 eingeführt. Die Spindelverlängerung 17 weist eine
Achse 27 auf und ragt durch einen, auf das obere Ende des Aufsatzrohrs 3 aufgesetzten
Gehäusedeckel 18 und hat am Ende einen Betätigungsvierkant 19. Auf dem Gehäusedeckel
18 ist ein Schutzdeckelunterteil 20 befestigt, an welchem ein Schutzdeckeloberteil
21 drehbar gelagert ist. Im Gehäusedeckel 18 sind zwei Seitenventile 22,23 eingebaut,
deren Spindeln 24,25 mit je einem Betätigungsvierkant 26, in dem von den Schutzdeckelteilen
20,21 gebildeten Raum ragen und durch Dichtungen abgedichtet sind. Diese Seitenventile
22,23 weisen je einen Ventilanschluss 28,28' auf, die durch einen Schraubdeckel 29
abgeschlossen sind. Durch eine Bohrung 30 wird die Belüftung des Innenraums 31 des
Hydranten bei offenem Seitenventil 22,23 und dadurch eine Entleerung über das Entwässerungsventil
33 ermöglicht. Im Zentrum des Schutzdeckeloberteils 21 ist ein Verschlusszapfen 32
befestigt, auf welchem zum Öffnen und Schliessen des Schutzdeckeloberteils 21 ein
Schlüssel mit einer Vierkantbohrung (nicht dargestellt) aufgesetzt werden kann. Hydranten
mit einem solchen Hydrantenhauptventil (bzw. Hauptabschlussventil 5) sind seit vielen
Jahren in bzw. an Schweizer Wasserverteilungsnetzen installiert und haben sich an
sich bewährt.
[0003] Aus dem Dokument
DE 100 46 684 A1 ist ein höhenverstellbarer Hydrant 40 mit einer Doppelabsperrung bekannt und hier
als teilweiser Vertikalschnitt in Figur 2 abgebildet, wobei die Doppelabsperrung ein
Hauptabschlussventil und ein Zusatzabsperrorgan 41 umfasst. Dieser Hydrant umfasst
ein Einlaufrohr 1, eine bauchigen Erweiterung 42, ein Hauptventilgehäuse 43 und ein
als Mantelrohr ausgebildetes Steigrohr 2. Im Steigrohr 2 ist ein Teleskoprohr 44 höhenbeweglich
angeordnet, so dass die Bauhöhe des Hydranten 40 der aktuellen Einbautiefe angepasst
werden kann (vgl. auch
DE 100 28 655 A1). Der Ventilkörper 6 des Hauptabschlussventils 5 ist auch hier an einer Ventilstange
7 mit einer im Wesentlichen vertikalen Achse 14 befestigt und vertikal beweglich ausgebildet.
Auch dieser Hydrant weist ein Entwässerungsventil 33 in der Nähe des konischen Hauptventilsitzes
4 auf. Das kugelförmige Zusatzabsperrorgan 41 liegt hier an der ringförmigen Zusatzabsperrdichtung
45 an den Dichtflächen 45',45" des Ventilsitzes 47 an und kann durch Abwärtsbewegen
der Ventilstange 7 und dem am Hauptabschlussventil 5 befestigten Ventilstössel 46
an den Stegen 48 geführt nach unten bewegt werden, wodurch die Zusatzabsperrung geöffnet
wird.
[0004] Es hat sich gezeigt, dass bei längerem Gebrauch, d.h. durch besonders viele Wasserentnahmen,
durch Verschmutzung nach längeren Standzeiten, der Hauptventilsitz und/oder der Hauptventilkörper
eines Hydranten Schaden nehmen können, so dass das Hydrantenhauptventil undicht wird.
Um den Schaden zu beheben wird üblicherweise der Hauptventilsitz mechanisch überarbeitet
und/oder der Hauptventilkörper ausgetauscht. Währenddem das Austauschen des Hauptventilkörpers
und das Reinigen der Hauptventildichtfläche unter normalem Betriebsdruck stattfinden
kann, muss zum Ausbauen des Hauptventilsitzes der Hydrant druckmässig vom Leitungsnetz
getrennt und demontiert sowie das den Hauptventilsitz aufweisende Bauteil ausgebaut
werden. Die Demontage und das Ausbauen des den Hauptventilsitz aufweisenden Bauteils
bedingen neben dem Absperren der zuführenden Netzleitung umfangreiche und kostspielige
Grabarbeiten. Es besteht somit eine Nachfrage nach einem Hydrantenhauptventil, das
in Fällen von schadhaftem Hauptventilsitz und/oder Hauptventilkörper und dadurch hervorgerufener,
mangelhafter Dichtheit einfacher repariert werden kann.
[0005] Aus dem Dokument
US 3,980,096 ist ein Hydrant mit flach bzw. konisch dichtendem Hauptventil bekannt. Der mit dem
Hauptventilkörper von unten (d.h. von der Druckseite der Wasserversorgung) beaufschlagte
Ventilsitz ist ringförmig ausgebildet. Der Ventilsitz wird von oben auf Anschlag eingeschraubt
und weist eine obere umfangsmässige Dichtung auf, die den Ventilsitz gegenüber einem
zwischen dem Steigrohr des Hydranten und dem Hauptventilgehäuse angeordneten Entwässerungsring
(mit Entwässerungsöffnung) abdichtet. Eine der vertikalen Führungsrippen des Hauptventilkörpers
schliesst die Entwässerungsöffnung, sobald das Hauptventil geöffnet wird. Eine untere
umfangsmässige Dichtung dichtet den Ventilsitz gegenüber dem Hauptventilgehäuse ab.
Je nach Anwendung kann der Ventilsitz über einen entsprechenden Flansch am Einlaufbogen
(in diesem Fall am Hauptventilgehäuse) oder am Steigrohr gehalten werden, so dass
in einem Fall das Steigrohr von der Kombination Einlaufbogen/Entwässerungsring/Ventilsitz
oder in einem anderen Fall der Einlaufbogen von der Kombination Steigrohr/Entwässerungsring/Ventilsitz
getrennt werden kann, ohne dass die jeweiligen Kombinationen demontiert werden müssen.
Obwohl hier bereits eine Verbesserung (Vereinfachung) der Servicearbeiten bei defekten
Hydranten feststellbar ist, muss doch in jedem Reparatur-Fall der Einlaufbogen vom
Versorgungsnetz (z.B. mittels Schieber) getrennt und zumindest ein Teil des Hydranten
demontiert werden. Ein ähnlicher Hydrant mit konisch dichtendem, druckseitigem Hauptventil
ist auch aus den Dokumenten
GB 26,561 und
US 4,763,686 bekannt; der Ventilsitz ist ringförmig ausgebildet, wird auf Anschlag in den Einlaufbogen
eingeschraubt und weist im Fall von
GB 26,561 eine Flachdichtung auf. Im Unterschied zu
US 3,980,096 ist der ringförmige Ventilsitz (mit integrierter Entwässerungsöffnung) jeweils direkt
in das obere Ende des Einlaufbogens (d.h. des Hauptventilgehäuse) eingeschraubt.
[0006] Aus dem Dokument
CH 701 570 B1 ist ein Hydrant mit flach bzw. konisch dichtendem Hauptventil bekannt. Im Falle eines
defekten Hauptventils wird ein ringförmiger Einsatz über dem ursprünglichen (alten,
defekten) Ventilsitz im Einlaufbogen platziert (eingepresst oder eingeschraubt). Der
ringförmige Einsatz wird mittels einer Dichtung gegenüber dem Einlaufbogen abgedichtet.
Der Hauptventilkörper wird ausgetauscht und durch einen zylindrisch- bzw. radial dichtenden
Reparatur-Ventilkörper ersetzt, dessen Dichtflächen dem ringförmigen Einsatz angepasst
sind. Auch hier ist eine Verbesserung (Vereinfachung) der Servicearbeiten bei defekten
Hydranten feststellbar, dennoch muss in jedem Reparatur-Fall der Hauptventilkörper
ersetzt werden.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hydrantenhauptventil
vorzuschlagen, das in Fällen von schadhaftem Hauptventilsitz und/oder Hauptventilkörper
und dadurch hervorgerufener, mangelhafter Dichtheit einfacher repariert werden kann
und die Nachteile des Standes der Technik zumindest weitgehend eliminiert. Diese Aufgabe
wird mit einem Hydrantenhauptventil gelöst, das die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 umfasst.
[0008] Vorteile des erfindungsgemässen Hydrantenhauptventils umfassen:
- Das Sicherungselement und der Hauptventilsitz (d.h. der Wechsel-Ventilsitz) sind bei
einem Hydranten mit auf dem Hydranteneinlauf montiertem Steigrohr einsetzbar bzw.
herausnehmbar, so dass zum Einsetzen oder Austauschen des Wechsel-Ventilsitzes keine
Erdarbeiten nötig sind.
- Der Hauptventilsitz kann entsprechend der bevorzugten Dichtungsart eine zylindrische,
ringförmig flache, ringförmig konische oder kugelschichtförmige Dichtfläche für den
Hauptventilkörper und/oder für einen Doppelabsperrkörper bereitstellen; beliebige
Kombinationen dieser Dichtflächen sind ebenfalls möglich.
- Mit einem geeigneten Werkzeug kann der Wechsel-Ventilsitz jederzeit (mit bestehendem
Betriebsdruck oder ohne Betriebsdruck) aus dem Hydranten ausgebaut bzw. in den Hydranten
eingebaut werden.
- Eine allenfalls vorhandene Doppelabsperrung (z.B. eine Kugel) kann nach dem Herausnehmen
des Wechsel-Ventilsitzes eingebaut, ausgebaut bzw. ausgetauscht werden, ohne dass
dazu Grabarbeiten beim Hydranten ausgeführt werden müssten.
[0009] Besonders bevorzugte Ausführungsformen und Anwendungen des erfindungsgemässen Hydrantenhauptventils
sowie zusätzliche erfinderische Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0010] Das erfindungsgemässe Hydrantenhauptventil wird nun an Hand von schematischen, lediglich
einige ausgewählte, beispielhafte Ausführungsformen darstellenden und den Umfang der
vorliegenden Erfindung nicht beschränkenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt durch einen ersten Überflurhydranten aus dem Stand der Technik
(vgl. CH 675 139 A5);
- Fig. 2
- einen vertikalen Teilschnitt durch einen zweiten Überflurhydranten aus dem Stand der
Technik (vgl. DE 100 46 684 A1);
- Fig. 3
- einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranten mit eingesetztem erfindungsgemässem
Wechsel-Ventilsitz und einem konisch dichtenden Hauptventilkörper, der den Wechsel-Ventilsitz
in der Schliessstellung beaufschlägt;
- Fig. 4
- einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranten mit eingesetztem erfindungsgemässem
Wechsel-Ventilsitz und einem zylindrisch dichtenden Hauptventilkörper, der den Wechsel-Ventilsitz
in der Schliessstellung beaufschlägt;
- Fig. 5
- einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranteneinlauf mit eingesetztem Wechsel-Ventilsitz
und Sicherungselement sowie mit eingesetztem Entwässerungsventil, wobei der Hauptventilkörper
des Hydranten herausgenommen ist;
- Fig. 6
- einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranteneinlauf mit herausgenommenem Sicherungselement
und Wechsel-Ventilsitz sowie mit herausgenommenem Entwässerungsventil und Hauptventilkörper;
- Fig. 7
- Ansichten des erfindungsgemässen Wechsel-Ventilsitzes, wobei
- Fig. 7A
- einen Grundriss,
- Fig. 7B
- eine Seitenansicht, und
- Fig. 7C
- einen Vertikalschnitt einer ersten bevorzugten Ausführungsform, und
- Fig. 7D
- einen Vertikalschnitt einer zweiten bevorzugten Ausführungsform des Wechsel-Ventilsitzes
zeigen;
- Fig. 8
- Aufsicht auf ein am Wechsel-Ventilsitz befestigtes, als federnder Sicherungsring ausgebildetes
Sicherungselement.
[0011] Der erfindungsgemässe, als Hauptventilsitz für Hydranten ausgebildete Wechsel-Ventilsitz
wird im Folgenden näher beschrieben. Beispielhafte Überflurhydranten, wie diese aus
dem Stand der Technik (vgl.
CH 675 139 A5 bzw.
DE 100 46 684 A1) bekannt und in den Figuren 1 bzw. 2 gezeigt sind, wurden bereits beschrieben.
[0012] Die Figur 3 zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranten 56 mit eingesetztem
erfindungsgemässem Wechsel-Ventilsitz 53 und einem konisch dichtenden Hauptventilkörper
52, der den Wechsel-Ventilsitz 53 in der Schliessstellung beaufschlägt. Das erfindungsgemässe
Hydrantenhauptventil 51 umfasst einen Hauptventilkörper 52 und einen Hauptventilsitz
53, wobei der Hauptventilkörper 52 mittels einer Antriebsvorrichtung 54 aus zumindest
einer Offenstellung in zumindest eine Schliessstellung und umgekehrt bringbar ausgebildet
ist. Dabei beaufschlägt der Hauptventilkörper 52 den Hauptventilsitz 53 in der Schliessstellung
so, dass das Hydrantenhauptventil 51 ein Bauteil 56' dieses Hydranten 56 gegenüber
einem Hydranteneinlauf 57 abdichtet. Derartige Hydrantenbauteil 56' sind dem Fachmann
allgemein z.B. als Steigrohr 55, Mantelrohr, Zwischenring, oder als zwischen einem
Steigrohr 55 und einem Hydranteneinlauf 57 angeordnetes Ventilgehäuse bekannt. Bei
dem in der Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das hier als Mantelrohr ausgebildete
Steigrohr 55 das Hydrantenbauteil 56'; ein Zwischenring oder ein separates zwischen
Steigrohr 55 und Hydranteneinlauf 57 angeordnetes Ventilgehäuse sind dem Fachmann
an sich bekannt aber hier nicht abgebildet.
[0013] Der Hauptventilsitz 53 ist als höhenbeweglicher, in den Hydranten 56 einsetzbarer
und wieder herausnehmbarer Wechsel-Ventilsitz 53 ausgebildet. Erfindungsgemäss ist
dabei der Wechsel-Ventilsitz 53 in axialer Richtung frei beweglich in den Hydranten
56 einsetzbar und wieder herausnehmbar; d.h. die Bewegung des Wechsel-Ventilsitzes
53 beim Einsetzen oder Herausnehmen wird nicht durch ein Schraubgewinde oder eine
ähnliche Führung bestimmt. Der Hydrant 56 und/oder der Wechsel-Ventilsitz 53 umfassen
ein bewegliches Sicherungselement 58, das den Wechsel-Ventilsitz 53 in einer Endposition
im Hydranten 56 festhält. Dabei ist der Wechsel-Ventilsitz 53 so ausgebildet, dass
er in seiner Endposition dichtend an einer Innenoberfläche 73 eines Bauteils 56' des
Hydranten 56 anliegt und eine Stützfläche 59 an einem Bauteil 56' des Hydranten 56
beaufschlägt. Das Bauteil 56' des Hydranten 56 mit der beaufschlagten Stützfläche
59, und mit der dichtenden Innenoberfläche 73 ist jeweils typischerweise als Steigrohr
55, Mantelrohr, Zwischenring, oder als den Hydranteneinlauf 57 und ein separates zwischen
Steigrohr 55 und Hydranteneinlauf 57 angeordnetes Ventilgehäuse ausgebildet. Erfindungsgemäss
liegen die zwei konzentrischen, ringförmigen Dichtungen 70 in der Endposition des
Wechsel-Ventilsitzes 53 dichtend an einer Innenoberfläche 73 desselben Bauteils 56'
des Hydranten 56 an, wobei der Wechsel-Ventilsitz 53 eine Stützfläche 59 an demselben
Bauteil 56' des Hydranten 56 beaufschlägt, das auch die Innenoberfläche 73 umfasst.
Speziell bevorzugt wird, dass sowohl das Sicherungselement 58 als auch der Wechsel-Ventilsitz
53 in einen Hydranten 56 einsetzbar und aus einem Hydranten 56 herausnehmbar ausgebildet
sind, bei dem alle Bauteile 56' auf dem Hydranteneinlauf 57 montiert sind. Somit muss
keines dieser Bauteile 56' demontiert werden, wenn der Wechsel-Ventilsitz 53 in den
Hydranten 56 eingesetzt, ausgetauscht oder aus dem Hydranten 56 entfernt werden soll.
[0014] Bei dem in der Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Steigrohr 55 das Hydrantenbauteil
56' mit der dichtenden Innenoberfläche 73 und auch mit der Stützfläche 59 ausgestattet.
Dieses Steigrohr 55 ist hier als ein Teleskoprohr umgebendes Mantelrohr ausgebildet.
Das Steigrohr 55 stellt somit die dichtende Innenoberfläche 73 für beide der vorzugsweise
zwei, am Wechsel-Ventilsitz 53 angeordneten Dichtungen 70 bereit. Zudem weist das
Steigrohr 55 eine vorzugsweise umlaufende, ringförmige und an das Steigrohr 55 angeformte
Stützfläche 59 auf. Diese Stützfläche 59 ist Teil eines an das Steigrohr 55 angeformten,
im Wesentlichen horizontalen Wulstes, der hier nahe des unteren Endes des Steigrohrs
55 radial über die Innenoberfläche 73 gegen das Innere des Hydrantenbauteils 56' absteht.
Dieser Wulst könnte, je nach Ausformung und Anordnung des Hydrantenbauteils 56' auch
weiter oben in diesem Bauteil 56' des Hydranten 56 angeordnet sein.
[0015] So könnte beispielsweise und alternativ zu der in der Figur 3 gezeigten Ausführungsform
ein Zwischenring oder ein Ventilgehäuse (beides nicht gezeigt) zwischen dem Steigrohr
55 und dem Hydranteneinlauf 57 angeordnet sein. Dieser Zwischenring bzw. dieses Ventilgehäuse,
oder aber der Hydranteneinlauf 57, könnten anstelle des Steigrohrs 55 die Stützfläche
59 für den Wechsel-Ventilsitz 53 bereitstellen, wobei diese Hydrantenbauteile 56'
vorzugsweise eine dichtende Innenoberfläche 73 für die zwei, am Wechsel-Ventilsitz
53 angeordneten Dichtungen 70 bereitstellen. Folglich liegen beide Dichtungen 70 des
eingesetzten Wechsel-Ventilsitzes 53 an der Innenoberfläche 73 des Steigrohrs 55,
des Zwischenrings, des Ventilgehäuses, oder des Hydranteneinlauf 57 an. Einer oder
mehrere Zwischenringe bzw. ein separates, zwischen Steigrohr 55 und Hydranteneinlauf
57 angeordnetes, Ventilgehäuse sind dem Fachmann an sich bekannt aber hier nicht abgebildet.
[0016] Der Wechsel-Ventilsitz 53 des erfindungsgemässen Hydrantenhauptventils 51 is vorzugsweise
ringförmig ausgebildet und weist bevorzugt eine Zylinderform auf, weil diese kostengünstig
herstellbar ist und der üblichen Formgebung bestehender Hydranten 56 angepasst ist.
Damit kann ein bestehender Hydrant auf einfache Weise mit einem Wechsel-Ventilsitz
53 für das Hydrantenhauptventil 51 nachgerüstet werden. Der Wechsel-Ventilsitz 53
kann aber auch eine von einem Zylinder abweichende Form aufweisen, so das er nur in
einer bestimmten Ausrichtung in das entsprechend geformte Hydrantenbauteil 56' eingesetzt
werden kann. Vorzugsweise weisen somit der Wechsel-Ventilsitz 53 und die Innenoberfläche
73 des Bauteils 56' eine Zylinderform oder eine von einem Zylinder abweichende Form
auf. Alternativ zu einer zylindrischen Form, kann die von einem Zylinder abweichende
Form des ringförmigen Wechsel-Ventilsitzes 53 und der Innenoberfläche 73 des Bauteils
56' einen Polygon-ähnlichen, einen ovalen oder einen elliptischen Querschnitt aufweisen.
Bevorzugt sind dabei Polygon-ähnliche Querschnitte des ringförmigen Wechsel-Ventilsitzes
53, die einem Sechseck oder Achteck angenähert sind.
[0017] Vorzugsweise wird der Wechsel-Ventilsitz 53 in einer bestimmten Ausrichtung in ein
Hydrantenbauteil 56' eingesetzt. Falls nun der Wechsel-Ventilsitz 53 und die Innenoberfläche
73 des Bauteils 56' eine zylindrische Form aufweisen wird zum Ausrichten des Wechsel-Ventilsitzes
53 im Bauteil 56' bevorzugt, dass der Wechsel-Ventilsitz 53 zumindest eine Richtnute
60 umfasst, in die beim korrekten Einsetzen des Wechsel-Ventilsitzes 53 in den Hydranten
56 zumindest ein bezüglich seiner Grösse und Position entsprechender Richtnocken 61
eines Bauteils 65' des Hydranten 56 eintaucht (vgl. Fig. 7A). Alternativ kann für
den gleichen Zweck vorgesehen sein, dass der Wechsel-Ventilsitz 53 zumindest einen
Richtnocken 61 umfasst, der beim korrekten Einsetzen des Wechsel-Ventilsitzes 53 in
den Hydranten 56 in zumindest eine bezüglich ihrer Grösse und Position entsprechende
Richtnute 60 eines Bauteils 65' des Hydranten 56 eintaucht (vgl. Fig. 7B).
[0018] Es wird bevorzugt, dass das Bauteil 56' des Hydranten 56 mit der beaufschlagten Stützfläche
59, mit der dichtenden Innenoberfläche 73, und mit der Richtnute 60 oder mit dem Richtnocken
61, jeweils ausgewählt ist aus einer Gruppe, die das Steigrohr 55, einen Zwischenring,
den Hydranteneinlauf 57 und ein separates, zwischen Steigrohr 55 und Hydranteneinlauf
57 angeordnetes, Ventilgehäuse umfasst.
[0019] Zu den hier aufgezählten Bauteilen 56' kommen je nach Situation beispielsweise Reduktionen
und/oder weitere Zwischenringe dazu.
[0020] Ein wichtige Aufgabe kommt dem Sicherungselement 58 zu, dieses soll den sicheren
Halt des Wechsel-Ventilsitzes 53 im entsprechenden Bauteil 56' des Hydranten 56 sicherstellen.
Es soll insbesondere verhindern, dass der Wechsel-Ventilsitz 53, z.B. beim Öffnen
des Hauptventils 51, also beim Abheben des Hauptventilkörpers 52 vom Hauptventilsitz
53, oder bei einer Wasserentnahme aus dem Hydranten seine Endposition verlässt und
nach oben gleitet. Es gibt viele alternative Möglichkeiten ein derartiges Sicherungselement
58 zu konstruieren und anzuordnen.
[0021] Besonders bevorzugt ist das Sicherungselement 58 als radial beweglich federnder und
in eine Haltenute 62 eines Hydrantenbauteils 56' eingreifender Sicherungsring ausgebildet.
Eine mögliche Ausbildung eines derartigen Sicherungselements 58 ist beispielsweise
ein Seeger-Ring der Firma Seeger Orbis GmbH- u. Co. OHG (D-61462 Königstein, Deutschland),
der zum Eingreifen in eine ringförmige Haltenute 62 an der Innenoberfläche 73 des
Hydrantenbauteils 56' ausgebildet ist. Ein derartiges, als Sicherungsring ausgebildetes
Sicherungselement 58 kann als separater Sicherungsring ausgebildet und mit einem entsprechenden
Werkzeug frei in das Bauteil einsetzbar oder unverlierbar am Wechsel-Ventilsitz 53
befestigt und zusammen mit diesem einbaubar ausgebildet sein (vgl. Fig. 8).
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausbildungsform ist das Sicherungselement 58 als axial
in ein Gewinde eines Hydrantenbauteils 56' einschraubbarer Sicherungsring ausgebildet.
In diesem Fall wird bevorzugt, einen zweiten derartigen Sicherungsring als Schraubensicherung
einzusetzen (nicht gezeigt, aber jedem Fachmann an sich bekannt).
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausbildungsform ist das Sicherungselement 58 als axial
in ein Bajonett eines Hydrantenbauteils 56' einsetzbarer Sicherungsring ausgebildet.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass (wie auch beim radial beweglich federnden
Sicherungsring) das Sicherungselement 58 eine Blockierstellung einnimmt, die sich
nicht spontan lösen kann.
[0024] Speziell bevorzugt wird, dass das Sicherungselement 58 und der Wechsel-Ventilsitz
53 mit einem Werkzeug unter erhöhtem Druck oder sogar unter Betriebsdruck (üblicherweise
bis 16 bar) einbaubar und ausbaubar ausgebildet sind.
[0025] Die Figur 3 zeigt einen Hydranten 56 mit eingesetztem erfindungsgemässem Wechsel-Ventilsitz
53 und einem konisch dichtenden Hauptventilkörper 52, der den Wechsel-Ventilsitz 53
in der Schliessstellung beaufschlägt. Entsprechend umfasst der Wechsel-Ventilsitz
53 zumindest eine ringförmige konische Dichtfläche 63 für den Hauptventilkörper 52.
Damit der Wechsel-Ventilsitz 53 möglichst vielseitig eingesetzt werden kann umfasst
dieser zumindest eine ringförmige Dichtfläche für einen Hauptventilkörper 52, wobei
diese zumindest eine Dichtfläche ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus konischen
Dichtflächen 63, flachen Dichtflächen 63' und zylindrischen Dichtflächen 69 (vgl.
Fig. 7C und 7D).
[0026] Die Figur 4 zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranten 56 mit eingesetztem
erfindungsgemässem Wechsel-Ventilsitz 53 und einem zylindrisch dichtenden Hauptventilkörper
52, der den Wechsel-Ventilsitz 53 in der Schliessstellung beaufschlägt. Entsprechend
umfasst der Wechsel-Ventilsitz 53 zumindest eine ringförmige zylindrische Dichtfläche
69 für den Hauptventilkörper 52. Der hier gezeigte Hydrant 56 ist mit einer Doppelabsperrung
ausgerüstet, die ein Hydrantenhauptventil 51 und ein Zusatzabsperrorgan 64 umfasst.
Der Wechsel-Ventilsitz 53 ist in diesem Fall bevorzugt in seinen Aussenabmessungen
grösser als äusserste Abmessungen des Zusatzabsperrorgans 64. Durch das Anpassen dieser
Grössenverhältnisse ist dieses Zusatzabsperrorgan 64 nach dem Entfernen des höhenbeweglichen
Wechsel-Ventilsitzes 53 ohne Demontage des Steigrohrs 55 aus dem Hydranten 56 heraus
hebbar. Die hier vorhandene Doppelabsperrungs-Kugel 64 kann somit nach dem Herausnehmen
des Wechsel-Ventilsitzes 53 eingebaut, ausgebaut bzw. ausgetauscht werden, ohne dass
dazu Grabarbeiten beim Hydranten ausgeführte werden müssten. Entsprechend dem kugelförmig
ausgebildeten Zusatzabsperrorgan 64 umfasst der Wechsel-Ventilsitz 53 eine kugelschichtförmige
Dichtfläche 65 für das Zusatzabsperrorgan 64 (vgl. Fig. 7C und 7D).
[0027] Die Figur 5 zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranteneinlauf 57 mit
eingesetztem Wechsel-Ventilsitz 53 und Sicherungselement 58 sowie mit eingesetztem
Entwässerungsventil 68, wobei der Hauptventilkörper 51 des Hydranten herausgenommen
ist. Dieser Hauptventilkörper 52 kann konisch, flach oder zylindrisch dichtend ausgebildet
sein, wobei der bevorzugte erfindungsgemässe Wechsel-Ventilsitz 53 jedem dieser Hauptventilkörper
51 die entsprechende Dichtfläche anbietet, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus konischen Dichtflächen 63, flachen Dichtflächen 63' und zylindrischen Dichtflächen
69.
[0028] Vorzugsweise umfasst der Wechsel-Ventilsitz 53 zumindest eine Entwässerungsöffnung
66, die zum Zuleiten von Wasser zu einem in der Nähe des Wechsel-Ventilsitzes 53 angeordneten
Entwässerungsschutz 67 ausgebildet ist. Ein derartiger Entwässerungsschutz ist an
sich bekannt und dient dazu, sich nach einem Wasserbezug im Hydranten 56 befindendes
Wasser nach dem Schliessen des Hauptventils 51 abzulassen. Dadurch können z.B. Frostschäden
an den Hydranten vermieden werden. Zudem wird so sichergestellt, dass die Hydranten
nach einem Wasserbezug nicht weiterhin unter dem hohen Betriebsdruck stehen.
[0029] Es wird jedoch bevorzugt, dass sich der Entwässerungsschutz 67 bei einem erhöhten
Druck im Hydranten und selbstverständlich auch unter Betriebsdruck schliesst, so dass
keine Wasserverluste und mögliche dadurch verursachte Schäden in der Umgebung des
Hydranten 56 entstehen können. Vorzugsweise umfasst deshalb jeder Hydrant mit einem
erfindungsgemässen Wechsel-Ventilsitz 53 zudem ein sich in der Nähe des Wechsel-Ventilsitzes
53 als Rückschlagventil ausgebildetes Entwässerungsventil 68, das sich schliesst,
sobald der Hydrant 56 unter erhöhtem Druck oder unter Betriebsdruck steht.
[0030] In der Figur 5 ist zudem eine Richtnute 60 im Wechsel-Ventilsitz 53 angedeutet. Zudem
ist hier klar ersichtlich, dass das als radial beweglich federnder Sicherungsring
ausgebildete Sicherungselement 58 in eine Haltenute 62 des Hydrantenbauteils 56' (hier
des Steigrohrs 55) eingreifend eingesetzt ist.
[0031] Die Figur 6 zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch einen Hydranteneinlauf 57 mit
herausgenommenem Sicherungselement 58 und Wechsel-Ventilsitz 53 sowie mit herausgenommenem
Entwässerungsventil 68 und Hauptventilkörper 51. Ein Vorhandensein dieses Entwässerungsventils
68 ist also nicht absolut erforderlich aber bevorzugt, weil ein solches Entwässerungsventil
68 - insbesondere bei einem Wechseln des Hauptventils 51 und/oder des Wechsel-Ventilsitzes
53 unter erhöhtem Druck oder unter Betriebsdruck - den Hydranten 56 sicher abschliesst.
In der Figur 6 ist zudem eine Richtnute 60 im Bauteil 56' angedeutet.
[0032] Die Figur 7 zeigt Ansichten des erfindungsgemässen, hier zylinderförmig dargestellten
Wechsel-Ventilsitzes 53. Dabei zeigt die Fig. 7A einen Grundriss des Wechsel-Ventilsitzes
53. Speziell bezeichnet sind hier eine in die äussere Oberfläche des Wechsel-Ventilsitzes
53 eingelassene Richtnute 60, eine vertikal angeordnete, zylindrische Dichtfläche
69, eine horizontal angeordnete konische Dichtfläche 63 sowie eine am Wechsel-Ventilsitz
53 angeordnete Dichtung 70.
[0033] Die Fig. 7B zeigt eine Seitenansicht des Wechsel-Ventilsitzes 53. Gut sichtbar sind
hier die Richtnute 60, die den Wechsel-Ventilsitz 53 durchstossende Entwässerungsöffnung
66 und die umlaufende Auflagefläche 71, mit welcher der Wechsel-Ventilsitz 53 auf
der Stützfläche 59 des Hydrantenbauteils 56' aufliegen soll. Die Entwässerungsöffnung
66 ist zwischen zwei konzentrischen, ringförmigen Dichtungen 70 angeordnet. Diese
Dichtungen 70 sind hier als teilweise in entsprechende Nuten des Wechsel-Ventilsitzes
53 eingelegte O-Ringe dargestellt.
[0034] Die Fig. 7C zeigt einen Vertikalschnitt einer ersten bevorzugten Ausführungsform
eines Wechsel-Ventilsitzes 53. Gut sichtbar sind hier wieder die Richtnute 60, die
den Wechsel-Ventilsitz 53 durchstossende Entwässerungsöffnung 66 und die umlaufende
Auflagefläche 71, mit welcher der Wechsel-Ventilsitz 53 auf der Stützfläche 59 des
Hydrantenbauteils 56' aufliegen soll. Die Entwässerungsöffnung 66 ist zwischen zwei
konzentrischen, ringförmigen Dichtungen 70 angeordnet. Diese Dichtungen 70 sind hier
als teilweise in entsprechende Nuten des Wechsel-Ventilsitzes 53 eingelegte O-Ringe
dargestellt. Zudem sichtbar sind hier die konische Dichtfläche 63 an der Oberseite
des Wechsel-Ventilsitzes 53 und die zylindrische Dichtfläche 69 für den jeweils entsprechenden
Hauptventilköper 52 sowie die kugelschichtförmige Dichtfläche 65 für das Zusatzabsperrorgan
64.
[0035] Die Fig. 7D zeigt einen Vertikalschnitt einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
eines Wechsel-Ventilsitzes 53. Gut sichtbar sind hier der Richtnocken 61, die den
Wechsel-Ventilsitz 53 durchstossende Entwässerungsöffnung 66 und die umlaufende Auflagefläche
71, mit welcher der Wechsel-Ventilsitz 53 auf der Stützfläche 59 des Hydrantenbauteils
56' aufliegen soll. Die Entwässerungsöffnung 66 ist zwischen zwei konzentrischen,
ringförmigen Dichtungen 70 angeordnet. Diese Dichtungen 70 sind hier als teilweise
in entsprechende Nuten des Wechsel-Ventilsitzes 53 eingelegte O-Ringe dargestellt.
Zudem sichtbar sind hier die flache Dichtfläche 63' an der Oberseite des Wechsel-Ventilsitzes
53 und die zylindrische Dichtfläche 69 für den jeweils entsprechenden Hauptventilköper
52 sowie die kugelschichtförmige Dichtfläche 65 für das Zusatzabsperrorgan 64.
[0036] Die Figur 8 zeigt eine Aufsicht auf ein am Wechsel-Ventilsitz 53 befestigtes, als
federnder Sicherungsring ausgebildetes Sicherungselement 58. Dieses Sicherungselement
58 ist als radial beweglich federnder und in eine Haltenute 62 eines Hydrantenbauteils
56' eingreifender Sicherungsring ausgebildet und an mindestens einem Punkt am Wechsel-Ventilsitz
53 befestigt. Dieser Sicherungsring hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Seeger-Ring
und weist wie ein solcher zwei Grifflöcher 72 auf, in die Fortsätze eines Werkzeugs
zum Einsetzen, Entfernen oder Auswechseln eines erfindungsgemässen Wechsel-Ventilsitzes
53 eingreifen. Mit den in die Grifflöcher eingreifenden Fortsätzen des Werkzeugs kann
der Sicherungsring und bevorzugt damit auch der Wechsel-Ventilsitz 53 gehalten und
im Hydrantenbauteil 56' abgesetzt und verriegelt bzw. entriegelt und aus dem Hydranten
56 entfernt werden. Zudem sichtbar sind hier die konische Dichtfläche 63 und die flache
Dichtfläche 63' an der Oberseite des Wechsel-Ventilsitzes 53 sowie die zylindrische
Dichtfläche 69 für den jeweils entsprechenden Hauptventilköper 52. Speziell bezeichnet
sind hier zudem eine in die äussere Oberfläche des Wechsel-Ventilsitzes 53 eingelassene
Richtnute 60 und eine am Wechsel-Ventilsitz 53 angeordnete Dichtung 70.
[0037] Bevorzugte Materialien für einen Wechsel-Ventilsitz 53 umfassen Metalle (wie z.B.
Messing oder rostfreien Stahl) und Kunststoffe (wie z.B. hochschlagzähe und/oder hochfeste,
gefüllte bzw. faserverstärkte Polyamide). In allen die vorliegende Erfindung betreffenden
Figuren beziehen sich dieselben Bezugszeichen auf die gleichen Elemente, auch wenn
diese nicht in jedem Fall ausführlich beschrieben sind. Beliebige Kombinationen der
für die unterschiedlichen Ausführungsformen gezeigten oder beschriebenen Elemente
gehören zum Umfang der vorliegenden Erfindung.
Bezugszeichenliste |
40 |
Hydrant |
Stand der Technik: |
41 |
Zusatzabsperrorgan |
1 |
Einlaufrohr |
42 |
bauchige Erweiterung |
2 |
Steigrohr |
43 |
Hauptventilgehäuse |
3 |
Aufsatzrohr |
44 |
Teleskoprohr |
4 |
Sitz von 5 |
45 |
Zusatzabsperrdichtung |
5 |
Hauptabschlussventil |
45',45" |
Dichtflächen |
6 |
Ventilkörper von 5 |
46 |
Ventilstössel |
7 |
Ventilstange |
47 |
Ventilsitz von 41 |
8 |
Spindellager |
48 |
Steg |
9 |
Spindel |
Erfindung: |
10 |
Spindelmutter |
51 |
Hydrantenhauptventil |
11 |
Finger von 10 |
52 |
Hauptventilkörper |
12 |
Führung |
53 |
Hauptventilsitz, Wechsel-Ventilsitz |
13 |
Einlaufbogen |
54 |
Antriebsvorrichtung |
14 |
Achse von 7 |
55 |
Steigrohr |
15 |
Spindelaufsatz |
56,56' |
Hydrant, Hydrantenbauteil |
16 |
Vierkantbohrung |
57 |
Hydranteneinlauf |
17 |
Spindelverlängerung |
58 |
Sicherungselement |
18 |
Gehäusedeckel |
59 |
Stützfläche |
19 |
Betätigungsvierkant |
60 |
Richtnute |
20 |
Schutzdeckelunterteil |
61 |
Richtnocken |
21 |
Schutzdeckeloberteil |
62 |
Haltenute |
22,23 |
Seitenventile |
63,63' |
konische, flache Dichtfläche |
24,25 |
Spindeln von 22,23 |
64 |
Zusatzabsperrorgan |
26 |
Betätigungsvierkant |
65 |
kugelschichtförmige Dichtfläche |
27 |
Achse von 17 |
66 |
Entwässerungsöffnung |
28,28' |
Ventilanschluss von 22,23 |
67 |
Entwässerungsschutz |
29 |
Schraubdeckel |
68 |
Entwässerungsventil |
30 |
Bohrung |
69 |
zylindrische Dichtfläche |
31 |
Innenraum |
70 |
Dichtung |
32 |
Verschlusszapfen |
71 |
Auflagefläche |
33 |
Entwässerungsventil |
72 |
Griffloch |
34 |
Kugel von 33 |
73 |
Innenoberfläche |
1. Hydrantenhauptventil (51), das einen Hauptventilkörper (52) und einen Hauptventilsitz
(53) umfasst, wobei der Hauptventilkörper (52) mittels einer Antriebsvorrichtung (54)
aus zumindest einer Offenstellung in zumindest eine Schliessstellung und umgekehrt
bringbar ausgebildet ist, und wobei der Hauptventilkörper (52) den Hauptventilsitz
(53) in der Schliessstellung so beaufschlägt, dass das Hydrantenhauptventil (51) ein
Bauteil (56') dieses Hydranten (56) gegenüber einem Hydranteneinlauf (57) abdichtet,
wobei der Hauptventilsitz (53) als höhenbeweglicher, in den Hydranten (56) einsetzbarer
und wieder herausnehmbarer Wechsel-Ventilsitz (53) ausgebildet ist, wobei der Hydrant
(56) und/oder der Wechsel-Ventilsitz (53) ein Sicherungselement (58) umfassen, das
den Wechsel-Ventilsitz (53) in einer Endposition im Hydranten (56) festhält, und wobei
der Wechsel-Ventilsitz (53) ringförmig ausgebildet ist und zwei konzentrische, ringförmige
Dichtungen (70) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel-Ventilsitz (53) in axialer Richtung frei beweglich in den Hydranten (56)
einsetzbar und wieder herausnehmbar ist, wobei die zwei konzentrischen, ringförmigen
Dichtungen (70) in der Endposition des Wechsel-Ventilsitzes (53) dichtend an einer
Innenoberfläche (73) desselben Bauteils (56') des Hydranten (56) anliegen, wobei der
Wechsel-Ventilsitz (53) eine Stützfläche (59) an demselben Bauteil (56') des Hydranten
(56) beaufschlägt, das auch die Innenoberfläche (73) umfasst, und wobei das Sicherungselement
(58) und der Wechsel-Ventilsitz (53) in einen Hydranten einsetzbar und aus einem Hydranten
herausnehmbar ausgebildet sind, bei dem alle Bauteile (56') auf dem Hydranteneinlauf
(57) montiert sind.
2. Hydrantenhauptventil (51) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel-Ventilsitz (53) und die Innenoberfläche (73) des Bauteils (56') eine
Zylinderform oder eine von einem Zylinder abweichende Form aufweisen.
3. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel-Ventilsitz (53) zumindest eine Richtnute (60) umfasst, in die beim korrekten
Einsetzen des Wechsel-Ventilsitzes (53) in den Hydranten (56) zumindest ein bezüglich
seiner Grösse und Position entsprechender Richtnocken (61) eines Bauteils (65') des
Hydranten (56) eintaucht.
4. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel-Ventilsitz (53) zumindest einen Richtnocken (61) umfasst, der beim korrekten
Einsetzen des Wechsel-Ventilsitzes (53) in den Hydranten (56) in zumindest eine bezüglich
ihrer Grösse und Position entsprechende Richtnute (60) eines Bauteils (65') des Hydranten
(56) eintaucht.
5. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (56') des Hydranten (56) mit der beaufschlagten Stützfläche (59), mit
der dichtenden Innenoberfläche (73), und mit der Richtnute (60) oder mit dem Richtnocken
(61), jeweils ausgewählt ist aus einer Gruppe, die das Steigrohr (55), einen Zwischenring,
den Hydranteneinlauf (57) und ein separates, zwischen Steigrohr (55) und Hydranteneinlauf
(57) angeordnetes, Ventilgehäuse umfasst.
6. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die von einem Zylinder abweichende Form des ringförmigen Wechsel-Ventilsitzes (53)
und der Innenoberfläche (73) des Bauteils (56') einen Polygon-ähnlichen, einen ovalen
oder einen elliptischen Querschnitt aufweist.
7. Hydrantenhauptventil (51) gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Polygon-ähnliche Querschnitt des ringförmigen Wechsel-Ventilsitzes (53) und der
Innenoberfläche (73) des Bauteils (56') einem Sechseck oder Achteck angenähert ist.
8. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (58) als radial beweglich federnder und in eine Haltenute (62)
eines Hydrantenbauteils (56') eingreifender Sicherungsring ausgebildet ist.
9. Hydrantenhauptventil (51) gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das als federnder Sicherungsring ausgebildete Sicherungselement (58) am Wechsel-Ventilsitz
(53) befestigt ist.
10. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (58) als axial in ein Gewinde eines Hydrantenbauteils (56')
einschraubbarer Sicherungsring ausgebildet ist.
11. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (58) als axial in ein Bajonett eines Hydrantenbauteils (56')
einsetzbarer Sicherungsring ausgebildet ist.
12. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (58) und der Wechsel-Ventilsitz (53) mit einem Werkzeug unter
erhöhtem Druck oder unter Betriebsdruck einbaubar und ausbaubar ausgebildet sind.
13. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel-Ventilsitz (53) zumindest eine ringförmige Dichtfläche für einen Hauptventilkörper
(52) umfasst, wobei diese zumindest eine Dichtfläche ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus konischen Dichtflächen (63), flachen Dichtflächen (63') und zylindrischen
Dichtflächen (69).
14. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hydrant
(56) mit einer Doppelabsperrung ausgerüstet ist, die ein Hydrantenhauptventil (51)
und ein Zusatzabsperrorgan (64) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel-Ventilsitz (53) in seinen Aussenabmessungen grösser ist als äusserste
Abmessungen des Zusatzabsperrorgans (64), wodurch dieses Zusatzabsperrorgan (64) nach
dem Entfernen des höhenbeweglichen Wechsel-Ventilsitzes (53) ohne Demontage des Steigrohrs
(55) aus dem Hydranten (56) heraus hebbar ist.
15. Hydrantenhauptventil (51) gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzabsperrorgan (64) kugelförmig ausgebildet ist und der Wechsel-Ventilsitz
(53) eine kugelschichtförmige Dichtfläche (65) für das Zusatzabsperrorgan (64) umfasst.
16. Hydrantenhauptventil (51) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel-Ventilsitz (53) zumindest eine Entwässerungsöffnung (66) aufweist, die
zum Zuleiten von Wasser zu einem in der Nähe des Wechsel-Ventilsitzes (53) angeordneten
Entwässerungsschutz (67) ausgebildet ist.
17. Hydrant (56), dadurch gekennzeichnet, dass er ein Hydrantenhauptventil (51) mit einem Wechsel-Ventilsitz (53) gemäss einem der
vorhergehenden Ansprüche umfasst.
18. Hydrant (56) gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass er in der Nähe des Wechsel-Ventilsitzes (53) ein als Rückschlagventil ausgebildetes
Entwässerungsventil (68) umfasst, das sich schliesst, sobald der Hydrant (56) unter
erhöhtem Druck oder unter Betriebsdruck steht.