[0001] Die Erfindung betrifft einen Diffusor und eine Strömungsmaschine mit dem Diffusor.
[0002] Eine Strömungsmaschine, beispielsweise eine Gasturbine, weist eine Turbine auf, in
der zur Gewinnung von Rotationsenergie ein Arbeitsfluid entspannt wird. Anschließend
wird das Arbeitsfluid durch einen Diffusor geleitet, um kinetische Energie des Arbeitsfluids
in statischen Druck umzuwandeln. Weiterhin kann mittels des Diffusors der Druckabbau
über die Turbine und damit der Wirkungsgrad der Strömungsmaschine erhöht werden. Zudem
ist am Austritt des Diffusors die Strömung homogener und langsamer als am Eintritt
des Diffusors, was besonders vorteilhaft ist, wenn das Arbeitsfluid nach dem Verlassen
der Strömungsmaschine zum Betreiben einer Dampfturbine verwendet wird.
[0003] Bei theoretisch reibungsfreier Strömung des Arbeitsfluids durch den Diffusor ist
der Totaldruck p
t des Arbeitsfluids am Eintritt in den Diffusor gleich dem Totaldruck p
t des Arbeitsfluids am Austritt aus dem Diffusor. Der Totaldruck ist dabei definiert
als p
t = p
h + p
s, wobei p
h der hydrodynamische Druck, für den gilt: p
h = 0.5*p*v
2 mit p der Dichte und v der Geschwindigkeit des Arbeitsfluids, und p
s der statische Druck des Arbeitsfluids ist.
[0004] Verluste treten in der Strömung insbesondere durch eine Reibung des Arbeitsfluids
mit der Wand des Diffusors auf. In dem Bereich an der Wand des Diffusors, in dem die
Reibung einen Einfluss auf die Strömung hat, bildet sich eine Grenzschicht aus. Aufgrund
der Reibung ist die Geschwindigkeit in der Grenzschicht niedriger als in der Mitte
des Diffusors. Geschwindigkeiten in der Grenzschicht von Null oder sogar Geschwindigkeiten,
die der Hauptströmungsrichtung in dem Diffusor entgegengesetzt sind, führen zu einer
Ablösung der Strömung. Die Neigung zur Bildung der Ablösung steigt dabei mit einem
zunehmendem Öffnungswinkel des Diffusors. Die Ablösung führt dazu, dass sich an der
Wand Wirbel ausbilden können. Die Wirbel führen zu einer Blockage der nachfolgenden
Strömung, so dass der Strömungswiderstand in dem Diffusor stark ansteigt, was mit
starken Verlusten der Strömung einhergeht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Diffusor und eine Strömungsmaschine mit dem Diffusor
zu schaffen, wobei die Verluste in dem Diffusor bei einer kurzen Länge des Diffusors
in Strömungsrichtung gering sind.
[0006] Der erfindungsgemäße Diffusor weist eine einen Diffusorkanal begrenzende Diffusorgehäusewand,
die derart geformt ist, dass sich der Diffusorkanal in Strömungsrichtung eines in
dem Diffusorkanal strömbaren Arbeitsfluids aufweitet, ein ein Hilfsfluid aufweisendes
Hilfsfluidreservoir und eine Einsaugeinrichtung auf, die eine Einsaugpassage, die
in den Diffusorkanal an einem Mündungsbereich mündet und via die das Hilfsfluid aus
dem Hilfsfluidreservoir von dem Arbeitsfluid in den Diffusorkanal saugbar ist, und
einen Leitapparat auf, mittels dem die Strömung des aus dem Hilfsfluidreservoir in
den Diffusorkanal eingesogenen Hilfsfluids derart richtbar ist, dass sie unmittelbar
benachbart zu der Diffusorgehäusewand in die Strömungsrichtung und in die Grenzschicht
des Arbeitsfluids an der Diffusorgehäusewand einbringbar ist, wobei im Volllastbetrieb
des Diffusors in dem Mündungsbereich der Totaldruck des Hilfsfluids niedriger als
der Totaldruck des Arbeitsfluids und der statische Druck des Arbeitsfluids niedriger
als der Totaldruck des Hilfsfluids ist.
[0007] Dadurch, dass mit dem Leitapparat die Strömung des Hilfsfluids in die Strömungsrichtung
gerichtet wird, kann aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Arbeitsfluids im Volllastbetrieb
das Arbeitsfluid das Hilfsfluid in den Diffusorkanal saugen. Indem das Hilfsfluid
in den Diffusorkanal unmittelbar benachbart zu der Diffusorgehäusewand gesogen wird,
erhöht sich der Massenstrom an der Diffusorgehäusewand. Der erhöhte Massenstrom verdrängt
die Grenzschicht, wodurch eine Strömungsablösung an der Diffusorgehäusewand unterbunden
wird. Dadurch sind der Strömungswiderstand und damit auch die Verluste in dem Diffusor
gering. Zudem kann der Diffusor mit einem großen Öffnungswinkel und mit einer kurzen
Baulänge in der Strömungsrichtung ausgeführt werden.
[0008] Durch das Vorsehen des Leitapparats kann das Hilfsfluid vorgesehen werden, dessen
Totaldruck niedriger als der Totaldruck des Arbeitsfluids und damit besonders niederenergetisch
ist. Es ist vorteilhaft nicht notwendig, das Hilfsfluid, bevor es in den Diffusorkanal
gesaugt wird, aufwändig zu verdichten.
[0009] Die Strömung des in den Diffusorkanal eingesogenen Hilfsfluids ist bevorzugt mit
dem Leitapparat derart richtbar, dass sie wandparallel ist. Dadurch kann die Strömungsablösung
besonders effektiv unterbunden werden.
[0010] Der Mündungsbereich ist bevorzugt in einem Eintrittsbereich des Diffusors angeordnet.
Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt, dass das Hilfsfluid stromauf der möglichen
Strömungsablösung in den Diffusor einbringbar ist. Zudem ist die Geschwindigkeit des
Arbeitsfluids im Eintrittsbereich des Diffusors am größten, so dass das Hilfsfluid
in diesem Bereich besonders effektiv und mit einem großen Massenstrom einsaugbar ist.
Das Hilfsfluid mit dem großen Massenstrom kann dabei die Grenzschicht besonders effektiv
unterbinden. Alternativ ist es bevorzugt möglich, ein mögliches Ablösegebiet in dem
Diffusor zu bestimmen und den Mündungsbereich unmittelbar benachbart stromauf des
Ablösegebiets anzuordnen.
[0011] Die Einsaugpassage ist bevorzugt eine Rezirkulationsleitung, die in eine in dem Diffusorgehäuse
stromab des Mündungsbereichs angeordnete Entnahmeöffnung mündet, so dass das Hilfsfluidreservoir
der Diffusor stromab des Mündungsbereichs ist. Alternativ bevorzugt ist die Einsaugpassage
eine Zuleitung, die in die Umgebung des Diffusors mündet, so dass das Hilfsfluidreservoir
die Umgebung ist. Die Umgebung kann dabei beispielsweise die Atmosphäre sein, wobei
der Totaldruck des Hilfsfluids 1 bar beträgt. In der Zuleitung ist bevorzugt ein Rückschlagorgan,
insbesondere ein Rückschlagventil und/oder eine Rückschlagklappe, vorgesehen, so dass
im Teilllastbetrieb des Diffusors, wenn der statische Druck des Arbeitsfluids höher
als der Totaldruck des Hilfsfluids ist, ein Austreten des Arbeitsfluids aus dem Diffusor
via die Zuleitung unterbunden ist.
[0012] Es ist bevorzugt, dass die Diffusorgehäusewand eine Außenwand aufweist, an der die
Einsaugeinrichtung angeordnet ist und die den Diffusorkanal derart radial außen begrenzt,
dass sich der Diffusorkanal in der Strömungsrichtung aufweitet. Die Diffusorgehäusewand
weist bevorzugt eine Innenwand auf, an der die Einsaugeinrichtung angeordnet ist und
die den Diffusorkanal derart radial innen begrenzt, dass sich der Diffusorkanal in
der Strömungsrichtung aufweitet.
[0013] Die erfindungsgemäße Strömungsmaschine weist den Diffusor und eine Turbine auf, die
stromauf des Diffusors angeordnet ist und fluidleitend mit der Turbine verbunden ist.
Bevor das Arbeitsfluid in den Diffusor eintritt, kann es in der Turbine zur Gewinnung
von Rotationsenergie entspannt werden. Indem das Hilfsfluid mit dem niedrigeren Totaldruck
als dem Totaldruck des Arbeitsfluids eingesetzt wird, ist es nicht erforderlich, das
Hilfsfluid einem Verdichter der Strömungsmaschine oder der Turbine zu entnehmen. Somit
ist der Wirkungsgrad der erfindungsgemäßen Strömungsmaschine vorteilhaft hoch. Herkömmlich
wird der Radialspalt zwischen der letzten, stromab liegenden Laufschaufelreihe der
Turbine und der Turbinengehäusewand der Turbine nicht so schmal wie möglich ausgelegt,
um dadurch den Massenstrom und die Geschwindigkeit des Arbeitsfluids an der Außenwand
des Diffusors zu erhöhen. Ein breiter Radialspalt verringert jedoch nachteilig den
Wirkungsgrad der Strömungsmaschine. Weil der Massenstrom des in den Diffusor eingesogenen
Hilfsfluids bereits groß ist, kann der Radialspalt der erfindungsgemäßen Strömungsmaschine
schmal ausgeführt werden, so dass der Wirkungsgrad der Strömungsmaschine vorteilhaft
hoch ist. Es ist vorteilhaft auch möglich, die letzte, stromab liegende Laufschaufelreihe
mit einem Deckband zu versehen, wodurch der Massenstrom an der Außenwand des Diffusors
besonders gering ist. Durch das Vorsehen der Einsaugeinrichtung kommt es trotz dem
Deckband nicht zu einer Ablösung an der Außenwand des Diffusors. Der Diffusor weist
bevorzugt die Innenwand auf, die von einer Rotorwelle der Strömungsmaschine gebildet
ist, wobei sich die Rotorwelle in der Strömungsrichtung verjüngt.
[0014] Es ist bevorzugt, dass die Einsaugpassage zwischen der Turbinengehäusewand der Turbine
und der Diffusorgehäusewand ausgebildet ist. Es ist denkbar, eine Leckage zwischen
der Turbinengehäusewand und der Diffusorgehäusewand auszunutzen und mit dem Leitapparat
erfindungsgemäß zu richten. Die Einsaugpassage ist bevorzugt ein über den Umfang der
Strömunsmaschine zumindest abschnittsweise ausgebildeter Spalt. Es ist bevorzugt,
dass die Strömungsmaschine eine Gasturbine ist. Alternativ ist bevorzugt, dass die
Strömungsmaschine eine Dampfturbine ist.
[0015] Im Folgenden werden drei bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Strömungsmaschine
anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1, 3
- zwei Strömungsmaschinen, in denen ein Hilfsfluid der Umgebung der Strömungsmaschine
entnommen wird und
- Figur 2
- eine Strömungsmaschine, in der das Hilfsfluid einem Diffusor der Strömungsmaschine
entnommen wird.
[0016] Wie es aus Figuren 1 bis 3 ersichtlich ist, weist eine Strömungsmaschine eine Turbine
2 und einen Diffusor 1 auf. Die Turbine 2 gemäß den Figuren 1 bis 3 ist in Axialbauweise
ausgeführt und weist eine ein Turbinengehäuse bildende Turbinengehäusewand 5 und eine
Rotorwelle 4 auf, die innerhalb des Turbinengehäuses angeordnet ist und um eine Rotorachse
3 drehbar ist. Im Betrieb der Strömungsmaschine strömt ein Arbeitsfluid 21 mit einer
Hauptströmungsrichtung 14 in der Turbine 2. In der Hauptströmungsrichtung 14 sind
abwechselnd Reihen von Leitschaufeln 18, die an der Turbinengehäusewand 5 befestigt
sind, und von Laufschaufeln 19 angeordnet, die an der Rotorwelle 4 befestigt sind.
In Figuren 1 bis 3 sind jeweils die letzten, in der Hauptströmungsrichtung 14 stromab
liegenden Reihen von Leitschaufeln 18 und Laufschaufeln 19 dargestellt. Zwischen den
Laufschaufeln 18 und der Turbinengehäusewand 5 ist ein Radialspalt 20 ausgebildet.
An dem in der Hauptströmungsrichtung 14 stromab liegenden Ende der Turbinengehäusewand
5 ist ein Turbinenaustrittsbereich 9 angesiedelt, an dem das Arbeitsfluid 21 von der
Turbine 2 abströmt.
[0017] Der Diffusor 1 ist von einer Diffusorgehäusewand 6 gebildet, an dessen in der Hauptströmungsrichtung
14 stromauf liegenden Ende ein Diffusoreintrittsbereich 8 angesiedelt ist, an dem
das Arbeitsfluid 21 in den Diffusor 1 eintritt. Der Diffusor 1 ist in der Hauptströmungsrichtung
14 stromab der Turbine 2 angeordnet. In Figuren 1 bis 3 sind der Turbinenaustrittsbereich
9 und der Diffusoreintrittsbereich 8 unmittelbar benachbart zueinander angeordnet.
Denkbar ist jedoch auch, dass die Turbine 2 und der Diffusor 1 mit einem Zwischenkanal
verbunden sind, so dass der Turbinenaustrittsbereich 9 und der Diffusoreintrittsbereich
8 im Abstand zueinander angeordnet sind.
[0018] Die Diffusorgehäusewand 6 begrenzt einen Diffusorkanal 7, in dem das Arbeitsfluid
21 im Betrieb der Strömungsmaschine strömt und der sich in der Hauptströmungsrichtung
14 aufweitet. Die Diffusorgehäusewand 6 weist eine Außenwand auf, die das Arbeitsfluid
21 radial außen begrenzt und in Form eines hohlen Kegelstumpfes ausgebildet ist. Andere
Formen der Außenwand sind ebenfalls denkbar, beispielsweise kann der Diffusor gekrümmt
sein. In Figuren 1 bis 3 ist dargestellt, dass sich die Rotorwelle 4 bis in den Diffusor
1 erstreckt und innerhalb des Diffusors 1 verjüngt. Die Rotorwelle 3 innerhalb des
Diffusors 1 bildet eine Innenwand der Diffusorgehäusewand 6 und begrenzt das Arbeitsfluid
21 radial innen. Das in der Haupströmungsrichtung 14 stromab liegende Ende der Rotorwelle
3 ist innerhalb des Diffusors 1 angeordnet. Es ist jedoch auch möglich, das stromab
liegende Ende der Rotorwelle 3 stromauf oder stromab des Diffusors 1 vorzusehen. In
dem Fall, dass das stromab liegende Ende des Diffusors 1 stromauf des Diffusors 1
vorgesehen ist, weist die Diffusorgehäusewand 6 nur eine Außenwand und keine Innenwand
auf.
[0019] Wie es aus Figuren 1 bis 3 ersichtlich ist, weist der Diffusor 1 eine Einsaugeinrichtung
10 auf, die an dem Diffusoreintrittsbereich 8 angebracht ist und mittels der ein Hilfsfluid
22 von einem Hilfsfluidreservoir in den Diffusorkanal 7 eingebracht werden kann. Es
ist auch möglich, eine weitere Einsaugeinrichtung an der Innenwand vorzusehen. Die
Einsaugeinrichtung 10 weist eine Einsaugpassage 11 auf, via die das Hilfsfluidreservoir
fluidleitend mit dem Diffusorkanal 7 verbunden ist. Die Einsaugpassage 11 mündet in
den Diffusorkanal 7 an einem Mündungsbereich 24. Die Einsaugeinrichtung 10 weist weiterhin
einen Leitapparat 12 auf, mittels dem das in den Diffusorkanal 7 eintretende Hilfsfluid
22 derart richtbar ist, dass das Hilfsfluid 22 unmittelbar benachbart zu der Diffusorgehäusewand
6 und in der Hauptströmungsrichtung 14 strömt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Strömung 13 des in den Diffusorkanal 7 eintretenden Hilfsfluids 22 parallel
zu der dem Hilfsfluid 22 unmittelbar benachbarten Diffusorgehäusewand 6.
[0020] Im Volllastbetrieb der Strömungsmaschine, der mit dem Volllastbetrieb des Diffusors
einhergeht, herrschen in dem Diffusor 1 hohe Geschwindigkeiten des Arbeitsfluids 21.
Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und weil mittels des Leitapparates 12 das Hilfsfluid
22 in die Haupströmungsrichtung 14 richtbar ist, wird das Hilfsfluid 22 von dem Arbeitsfluid
21 mitgerissen. Dies ist immer im Volllastbetrieb der Fall, wenn an dem Mündungsbereich
24 der Totaldruck des Hilfsfluids 22 niedriger als der Totaldruck des Arbeitsfluids
21 und der statische Druck des Arbeitsfluids 21 niedriger als der Totaldruck des Hilfsfluids
22 ist. Es ist weiterhin bevorzugt, dass der Totaldruck des Hilfsfluids 22 in dem
Hilfsfluidreservoir niedriger als der Totaldruck des Arbeitsfluids 21 an dem Mündungsbereich
24 und der statische Druck des Arbeitsfluids 21 an dem Mündungsbereich 24 niedriger
als der Totaldruck des Hilfsfluids 22 in dem Hilfsfluidreservoir ist.
[0021] In Figuren 1 bis 3 erstreckt sich die Einsaugpassage 11 zumindest teilweise zwischen
der Turbinengehäusewand 5 und der Diffusorgehäusewand 6. Der Leitapparat 12 ist jeweils
von einem Abschnitt der Turbinengehäusewand 5 gebildet, welcher im Wesentlichen parallel
zu der Hauptströmungsrichtung 14 ist. Das Hilfsfluid 22 ist zwischen der radialen
Außenseite des Abschnitts und der Diffusorgehäusewand 6 strömbar und erhält dadurch
seine Strömungsrichtung 13. Es ist ebenfalls möglich, die Einsaugpassage 11 in einer
Öffnung in der Diffusorgehäusewand 6 münden zu lassen und den Leitapparat 12 an der
radialen Innenseite der Diffusorgehäusewand 6 anzubringen. Der Leitapparat könnte
in Form eines Bleches ausgeführt sein, dessen in der Haupströmungsrichtung 14 stromauf
liegendes Ende an der Diffusorgehäusewand 6 angebracht ist und dessen stromab liegendes
Ende parallel zu der Hauptströmungsrichtung 14 und/oder parallel zu der Diffusorgehäusewand
6 und frei liegend ausgebildet ist. Das Hilfsfluid 22 strömt in diesem Fall zwischen
dem Blech und der Diffusorgehäusewand 6 und erhält dadurch seine Strömungsrichtung
13.
[0022] In der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist die Einsaugpassage 11 eine Rezirkulationsleitung
16, dessen Ende, das dem Mündungsbereichs 24 abgewandt ist, eine in der Diffusorgehäusewand
6 eingebrachte Entnahmeöffnung 15 ist. Die Entnahmeöffnung 15 ist in der Hauptströmungsrichtung
14 stromab des Mündungsbereichs 24 angeordnet, so dass das Hilfsfluidreservoir in
der Ausführungsform gemäß Figur 2 der Diffusor 1 in einem Bereich stromab des Mündungsbereichs
24 ist.
[0023] In der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist die Einsaugpassage 11 eine Zuleitung 17,
dessen Ende, das dem Mündungsbereich 24 abgewandt ist, in die Umgebung 23 der Strömungsmaschine
mündet. Das Hilfsfluidreservoir in der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist somit die
Umgebung 23. Es ist bevorzugt, dass die Zuleitung 17 ein Rückschlagorgan aufweist,
so dass im Teillastbetrieb der Strömungsmaschine, der mit dem Teilllastbetrieb des
Diffusors 1 einhergeht und der sich dadurch auszeichnet, dass der statische Druck
des Arbeitsfluids an dem Mündungsbereich 24 höher als der Totaldruck des Hilfsfluids
22 an dem Mündungsbereich 24 sein kann, ein Austreten des Arbeitsfluids 21 via die
Zuleitung 17 unterbunden ist.
[0024] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Diffusor mit einer einen Diffusorkanal (7) begrenzenden Diffusorgehäusewand (6), die
derart geformt ist, dass sich der Diffusorkanal (7) in Strömungsrichtung (14) eines
in dem Diffusorkanal (7) strömbaren Arbeitsfluids (21) aufweitet, einem ein Hilfsfluid
(22) aufweisenden Hilfsfluidreservoir und einer Einsaugeinrichtung (10), die eine
Einsaugpassage (11), die in den Diffusorkanal (7) an einem Mündungsbereich (24) mündet
und via die das Hilfsfluid (22) aus dem Hilfsfluidreservoir von dem Arbeitsfluid (21)
in den Diffusorkanal (7) saugbar ist, und einen Leitapparat (12) aufweist, mittels
dem die Strömung (13) des aus dem Hilfsfluidreservoir in den Diffusorkanal (7) eingesogenen
Hilfsfluids (22) derart richtbar ist, dass sie unmittelbar benachbart zu der Diffusorgehäusewand
(6) in die Strömungsrichtung und in die Grenzschicht des Arbeitsfluids (21) an der
Diffusorgehäusewand (6) einbringbar ist,
wobei im Volllastbetrieb des Diffusors (1) in dem Mündungsbereich (24) der Totaldruck
des Hilfsfluids (22) niedriger als der Totaldruck des Arbeitsfluids (21) und der statische
Druck des Arbeitsfluids (21) niedriger als der Totaldruck des Hilfsfluids (22) ist.
2. Diffusor gemäß Anspruch 1,
wobei die Strömung des in den Diffusorkanal (7) eingesogenen Hilfsfluid mit dem Leitapparat
(12) derart richtbar ist, dass sie wandparallel ist.
3. Diffusor gemäß Anspruch 1 oder 2,
wobei der Mündungsbereich (24) in einem Eintrittsbereich (8) des Diffusors (1) angeordnet
ist.
4. Diffusor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Einsaugpassage (11) eine Rezirkulationsleitung (16) ist, die in eine in
dem Diffusorgehäuse (6) stromab des Mündungsbereichs (24) angeordnete Entnahmeöffnung
(15) mündet, so dass das Hilfsfluidreservoir der Diffusor (1) stromab des Mündungsbereichs
(24) ist.
5. Diffusor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Einsaugpassage (11) eine Zuleitung (17) ist, die in die Umgebung (23) des
Diffusors (1) mündet, so dass das Hilfsfluidreservoir die Umgebung (23) ist.
6. Diffusor gemäß Anspruch 5,
wobei in der Zuleitung (17) ein Rückschlagorgan, insbesondere ein Rückschlagventil
und/oder eine Rückschlagklappe, vorgesehen ist, so dass im Teilllastbetrieb des Diffusors,
wenn der statische Druck des Arbeitsfluids (21) höher als der Totaldruck des Hilfsfluids
(22) ist, ein Austreten des Arbeitsfluids (21) aus dem Diffusor (1) via die Zuleitung
(17) unterbunden ist.
7. Diffusor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Diffusorgehäusewand (6) eine Außenwand aufweist, an der die Einsaugeinrichtung
(10) angeordnet ist und die den Diffusorkanal (7) derart radial außen begrenzt, dass
sich der Diffusorkanal (7) in der Strömungsrichtung (14) aufweitet.
8. Diffusor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Diffusorgehäusewand (6) eine Innenwand aufweist, an der die Einsaugeinrichtung
(10) angeordnet ist und die den Diffusorkanal (7) derart radial innen begrenzt, dass
sich der Diffusorkanal (7) in der Strömungsrichtung (14) aufweitet.
9. Strömungsmaschine mit einem Diffusor (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8
und einer Turbine (2), die stromauf des Diffusors (1) angeordnet ist und fluidleitend
mit der Turbine (2) verbunden ist.
10. Strömungsmaschine gemäß Anspruch 9,
wobei die Einsaugpassage (11) zwischen der Turbinengehäusewand (5) der Turbine (2)
und der Diffusorgehäusewand (6) ausgebildet ist.
11. Strömungsmaschine gemäß Anspruch 10,
wobei die Einsaugpassage (11) ein über den Umfang der Strömungsmaschine zumindest
abschnittsweise ausgebildeter Spalt ist.
12. Strömungsmaschine gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei die Strömungsmaschine
eine Gasturbine oder eine Dampfturbine ist.