[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kompressionswärmepumpe.
[0002] Bei Kompressionswärmepumpen wird im Wärmepumpenkreislauf Wärme von einem niedrigen
Temperaturniveau auf ein höheres Temperaturniveau zu Heizzwecken gehoben oder einem
Raum auf einem hohen Niveau zu Kühlzwecken entzogen und abgeführt.
[0003] Hierbei wird ein Kältemittel in einem Kompressor verdichtet, wodurch es sich erwärmt.
In einem Kondensator wird dem Kältemittel Wärme entzogen, wodurch es kondensiert.
Das Kältemittel wird anschließend in einem Expansionsventil entspannt, wodurch es
sich abkühlt. Anschließend wird dem Kältemittel in einem Verdampfer Wärme zugeführt,
wodurch es verdampft.
[0004] Bei Wärmepumpen kommen Aggregate, wie zum Beispiel der Kompressor, die Regelung oder
Steuerung und gegebenenfalls eine Umwälzpumpe zum Einsatz, deren Abwärme in der Regel
ungenutzt bleibt. Ferner besteht im Heizbetrieb das Problem, dass unterhalb einer
bestimmten Temperatur die Umweltwärmequelle keine Wärme wirtschaftlich in das System
einbringen kann, da ein Wärmetauscher zum wirtschaftlichen Betrieb eine bestimmte
Temperaturdifferenz benötigt. Da die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe auch bei sinkender
Temperaturdifferenz annähernd konstant bleibt, sinkt mit der Temperaturdifferenz zwischen
der Quellentemperatur und der Kältemitteltemperatur der Wirkungsgrad.
[0005] DE 30 14 029 A1 und
DE 30 05 910 A1 zeigen Wärmepumpen mit jeweils 2 Wärmequellen im Solekreislauf der Umweltwärmequelle.
Aus
DE 10 2009 004 501 A1 ist einen Wärmepumpe bekannt, bei der in den Wärmepumpenkreislauf sowohl ein Verdampfer
zur Nutzung von Solarwärme, als auch ein Verdampfer zur Nutzung von Erdwärme integriert
sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wärmepumpe derart zu gestalten, dass
auch die Abwärme von Aggregaten sinnvoll genutzt werden kann und ein Wärmepumpenbetrieb
auch bei niedrigen Temperaturen der Wärmequelle energetisch sinnvoll möglich ist.
[0007] Dies wird gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass bei
einer Wärmepumpe in den Wärmepumpenprozess eine weitere Wärmequelle, bei der es sich
um keine Umweltwärmequelle handelt, integriert wird. Dabei kann es sich gemäß Anspruch
2 um einen Wärmetauscher zur Abgabe der Abwärme mindestens eines elektrischen oder
elektronischen Bauteils, vorzugsweise einer Regelung beziehungsweise Steuerung, eines
Netzteils, des Kompressors, ein elektrischer Heizer und / oder einer Umwälzpumpe handeln.
[0008] Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 3 kann auch zusätzlich im Solekreislauf
einer Wärmepumpe eine weitere Wärmequelle angeordnet sein. Gemäß Anspruch 4 wird auch
hier vorzugsweise Abwärme von Komponenten der Wärmepumpe genutzt.
[0009] Anspruch 5 schützt ein Verfahren zum Betrieb einer Wärmepumpe gemäß einem der Ansprüche
1 bis 4.
[0010] Die Erfindung wird nun anhand der Figur detailliert erläutert.
[0011] Die Figur zeigt einem Wärmepumpenkreislauf 8 mit einem Verdampfer 1, einem Kompressor
2, einem Kondensator 3 und einem Expansionsventil 4. Der Verdampfer 1 ist über einen
Solekreislauf 9, in dem sich eine Umwälzpumpe 7 befindet, mit einer Umweltwärmequelle
5 verbunden. Sowohl im Wärmequellenkreislauf 8, als auch im Solekreislauf 9 ist jeweils
eine weitere Wärmequelle 6 angeordnet. Im Solekreislauf 9 ist die weitere Wärmequelle
6 stromab des Verdampfers 1 angeordnet. Im Wärmepumpenkreislauf 5 ist die weitere
Wärmequelle 6 zwischen dem Verdampfer 1 und dem Kompressor 2 angeordnet. Über den
Kondensator 3 ist der Wärmepumpenkreislauf 8 mit einem Heizkreislauf 10 verbunden.
In diesem Heizkreislauf 10 befindet sich eine Umwälzpumpe 11, mindestens eine Wärmesenke
12, vorzugsweise Heizungsradiatoren und Warmwasserspeicher, sowie optional eine weitere
Wärmequelle 6.
[0012] Beim Betrieb der Wärmepumpe wird zunächst im Wärmetauscher der Umweltwärmequelle
5 Wärme auf den Solekreislauf 9 übertragen. Bei der Umweltwärmequelle 5 kann es sich
beispielsweise um einen Luftwärmetauscher, bei dem Umgebungsluft den Wärmetauscher
durchströmt oder eine Erdsonde handeln. Die Umwälzpumpe 7 fördert die Sole zum Verdampfer
1, wo Wärme auf den Wärmepumpenkreislauf 8 übertragen wird, so dass das Kältemittel
im Wärmepumpenkreislauf 8 verdampft. Das Kältemittel wird anschließend von dem Kompressor
2 angesaugt und verdichtet, wodurch es sich erwärmt. In dem Kondensator 3 wird Wärme
auf den Heizkreislauf 10 übertragen und somit dem Kältemittel Wärme entzogen, wodurch
es kondensiert. Das Kältemittel wird anschließend in dem Expansionsventil 4 entspannt,
wodurch es sich abkühlt. Anschließend wird das Kältemittel wieder dem Verdampfer 1
zugeführt. Im Heizungskreislauf 10 wird Wärme vom Verdampfer 3 zu der Wärmesenke 12
transportiert.
[0013] Erfindungsgemäß wird im Wärmepumpenkreislauf 8 dem Kältemittel zwischen Verdampfer
1 und Kompressor 2 zusätzlich Wärme über die weitere Wärmequelle 6 zugeführt. Hierbei
handelt es sich beispielsweise um die Abwärme des Kompressors 2 und der nicht dargestellten
Regelung. Auch kann die Wärme im Heizungskreislauf 10 zugeführt werden.
[0014] Auch im Solekreislauf 9 wird zusätzlich Wärme über eine weitere Wärmequelle 6 zugeführt.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Abwärme der Umwälzpumpe 7, des Netzteils
der Anlage und / oder einen elektrischen Heizer. Da die weitere Wärmequelle 6 stromauf
der Umweltwärmequelle 5 angeordnet ist, kann mit ihr ein Vereisen der Umweltwärmequelle
5 bei sehr niedrigen Außentemperaturen verhindert werden.
[0015] Es ist darauf zu achten, dass bei dieser Positionierung der weiteren Wärmequelle
6 bei sehr niedriger Temperatur der Umweltwärmequelle 5 in deren Wärmetauscher Wärme
aus dem Solekreislauf 9 auf die Umgebung übertragen werden kann.
[0016] Ist die weitere Wärmequelle 6 stromab der Umweltwärmequelle 5 und stromauf des Verdampfers
1 angeordnet, was in der Figur nicht dargestellt ist, so kann damit dem Verdampfer
1 mehr Wärme zur Verfügung gestellt werden.
[0017] Sind in beiden Kreisläufen 8, 9 weitere Wärmequelle 6 angeordnet, so kann bedarfsgerecht
entschieden werden, wo die Wärmezufuhr effizienter eingesetzt werden kann. Gegebenenfalls
kann auch die Wärmezufuhr stufenlos variiert werden. Hierzu sind entsprechende Temperaturmessungen
in den Kreisläufen 8, 9 sowie Absperrmittel vor den weiteren Wärmequellen 6 notwendig.
Droht ein Vereisen der Umweltwärmequelle 5, so wird Wärme in den Solekreislauf 9 eingebracht.
Ist dieser hingegen auf einem hohen Temperaturniveau, so bietet sich der Wärmeintrag
im Wärmepumpenkreislauf 8 an. Bei besonders heißen Komponenten kann deren Abwärme
direkt in den Heizungskreislauf eingebunden werden. Optional kann diese Wärme auch
auf eine Brauchwasserleitung übertragen werden.
[0018] Erfindungsgemäß kann die Wärmepumpe auch ohne Solekreislauf 9 auskommen, wenn im
Verdampfer 1 unmittelbar Abwärme eingebracht werden kann. In diesem Fall bezieht sich
die Erfindung nur auf die Integration einer weiteren Wärmequellen 6 im Wärmepumpenkreislauf.
Bezugszeichenliste
[0019]
Verdampfer 1
Kompressor 2
Kondensator 3
Expansionsventil 4
Umweltwärmequelle 5
weitere Wärmequelle 6
Umwälzpumpe 7
Wärmepumpenkreislauf 8
Solekreislauf 9
Heizkreislauf 10
Umwälzpumpe 11
Wärmesenke 12
1. Wärmepumpe mit mindestens einem Verdampfer (1), einem Kompressor (2), Kondensator
(3) und einem Expansionsventil (4), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verdampfer (1) und dem Kompressor (2) mindestens eine weitere Wärmequelle
(6), bei der es sich um keine Umweltwärmequelle handelt, angeordnet ist und / oder
stromauf oder stromab des Kondensators (3) in einem Heizungskreislauf (10) oder einer
Brauchwasserleitung eine weitere Wärmequelle (6) angeordnet ist.
2. Wärmepumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine weitere Wärmequelle (6) ein Wärmetauscher zur Abgabe der Abwärme
mindestens eines elektrischen oder elektronischen Bauteils, vorzugsweise einer Regelung
beziehungsweise Steuerung, eines Netzteils, des Kompressors (2), ein elektrischer
Heizer und / oder einer Umwälzpumpe (7) ist.
3. Wärmepumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zwischen einer Umweltwärmequelle (5) und dem Verdampfer (1) in einem Solekreislauf
(9) stromauf- oder stromab des Verdampfers (1) eine weitere Wärmequelle (6) angeordnet
ist.
4. Wärmepumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Wärmequelle (6) ein Wärmetauscher zur Abgabe der Abwärme mindestens eines
elektrischen oder elektronischen Bauteils, vorzugsweise einer Regelung beziehungsweise
Steuerung, eines Netzteils, des Kompressors (2), ein elektrischer Heizer und / oder
einer Umwälzpumpe (7) ist.
5. Verfahren zum Betrieben einer Wärmepumpe mit mindestens einem Verdampfer (1), einem
Kompressor (2), Kondensator (3) und einem Expansionsventil (4), wobei zwischen dem
Verdampfer (1) und dem Kompressor (2) mindestens eine weitere Wärmequelle (6) angeordnet
ist. dadurch gekennzeichnet, dass bei Unterschreitung einer vorgegebenen Temperatur zwischen dem Verdampfer (1) und
dem Kompressor (2) Wärme über die weitere Wärmequelle (6) eingebracht wird.