[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufzug, insbesondere einen Außenaufzug.
[0002] Außenaufzüge kommen beispielsweise auf Baustellen des Hochbaus zum Einsatz, um Personen
und Material in die oberen Etagen des zu bauenden oder zu sanierenden Gebäudes zu
transportieren.
[0003] Solche Außenaufzüge weisen regelmäßig eine Führung auf, die an einer Wand des Gebäudes
befestigt ist und sich in senkrechter Richtung erstreckt. Die Führung besteht aus
einem oder zwei Masttürmen, an dem/denen ein Fahrkorb verfahrbar angeordnet ist. Der
Fahrkorb dient der Aufnahme der zu befördernden Personen oder des zu befördernden
Guts.
[0004] Die Masttürme dienen somit der Führung der Bewegung des Fahrkorbs, wobei diese auch
einen Teil des Antriebsstrangs darstellen können. In der Regel ist hierfür zumindest
einer der Masttürme mit zumindest einer Zahnstange versehen, die sich in längsaxialer
Richtung der Führung erstreckt und in die ein Ritzel eines elektrischen Fahrantriebs
eingreift. Bei solchen Aufzügen ist der Fahrantrieb somit im Bereich des Fahrkorbs
untergebracht und wird demnach mit dem Fahrkorb mitbewegt.
[0005] Aufgrund der nicht unerheblichen Leistung des Fahrantriebs solcher Aufzüge werden
diese über Kabel mit elektrischer Energie versorgt. Bei einem mit dem Fahrkorb mitgeführten
Fahrantrieb muss das Kabel somit eine ausreichende Länge aufweisen, um ein Verfahren
des Fahrkorbs bis zu seiner höchsten Position an der Führung zu erlauben. Viele Aufzüge
erreichen jedoch Führungshöhen von bis zu mehreren hundert Metern, was große Anforderungen
an die Lagerung und Führung des Kabels stellt. Insbesondere muss das Kabel sicher
im Bereich einer Bodenstation des Aufzugs gelagert werden, wenn der Fahrkorb sich
in einer Position relativ weit unten an der Führung befindet. Hierbei müssen teilweise
mehrere hundert Meter Kabel platzsparend und in einer Weise gelagert werden, die ein
problemloses Verlängern bzw. Verkürzen des die Bodenstation mit dem Fahrkorb verbindenden
Kabelabschnitts möglich machen. Ein solches Verlängern und Verkürzen muss dabei in
einer Vielzahl von Zyklen möglich sein, ohne das Kabel zu beschädigen und ohne dass
sich das Kabel verfängt oder ineinander verschlingt. Zudem sollte eine unkontrollierte
Kabelbewegung insbesondere im Bereich der Bodenstation des Aufzugs vermieden werden.
In vielen Fällen werden die Kabel einfach mehr oder weniger gleichförmig in einem
runden, nach oben offenen Kabelbehälter, auch Kabeltopf genannt, abgelegt.
[0006] Bekannt ist auch, insbesondere bei Aufzügen mit einer relativ hohen Führung, sogenannte
Kabelwagen einzusetzen, die ebenfalls an der Führung geführt sind und eine Umlenkrolle
aufweisen, über die das Kabel geführt ist. Der von der Bodenstation kommende Abschnitt
des Kabels wird auf ca. halber Höhe der Führung in einer sogenannten Mitteleinspeisung
fixiert. Der Abschnitt zwischen der Mitteleinspeisung und dem Fahrkorb weist eine
Länge auf, die ein Erreichen der höchsten und niedrigsten Haltepositionen an der Führung
durch den Fahrkorb ermöglicht. Der in Abhängigkeit von dem jeweiligen Abstand zwischen
der Fixierung und dem Fahrkorb überschüssige Abschnitt des Kabels ist in einer Schlaufe
über die Umlenkrolle des Kabelwagens geführt. Der Kabelwagen ist ebenfalls an der
Führung des Aufzugs geführt, wobei sich dieser stets unterhalb des Fahrkorbs befindet
und dessen Bewegung mit halber Geschwindigkeit folgt. Dabei befindet sich der Kabelwagen
im Bereich des Fahrkorbs, wenn sich dieser in der Bodenstation befindet und auf ca.
halber Höhe der Führung, wenn der Fahrkorb seine höchste Position an der Führung erreicht
hat.
[0007] Ein Aufbau eines solchen Aufzugs ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. In
der Regel wird die Führung ausgehend von einer Bodenstation sukzessive durch das Ansetzen
einzelner Führungssegmente verlängert, wobei die Führungssegmente in dem Fahrkorb
zu dem oberen Ende des bereits aufgebauten Führungsabschnitts transportiert und aus
dem Fahrkorb an dieses Ende angesetzt werden.
[0008] Ein Problem bei einem solchen Aufbau stellt die Führung des Kabels während des Aufbaus
dar. Das Kabel muss nämlich der Auf-und-ab-Bewegung des Fahrkorbs folgen, wobei diese
Bewegung durch die sukzessive Verlängerung der Führung über zunehmende Distanzen erfolgt.
Bekannt ist, die jeweils nicht benötigte Kabellänge im Bereich der Bodenstation zu
lagern, was jedoch ein ständiges Auf- und Abwickeln oder Auf- und Entschichten des
Kabels mit sich bringt. Dies erhöht den Verschleiß des Kabels.
[0009] Dieser Nachteil kann bei Aufzügen mit Kabelwagen durch einen frühzeitigen Einsatz
des Kabelwagens vermindert werden. Dies erfordert jedoch ein ständiges, der Verlängerung
der Führung folgendes Versetzen der Mitteleinspeisung. Da dabei aber gleichzeitig
die Verfahrdistanzen des Fahrkorbs zunehmen, ist regelmäßig erforderlich, das in der
Mitteleinspeisung fixierte Kabel zu lösen, aus der Lagerung an der Bodenstation nachzuführen
und an neuer Stelle wieder in der Mitteleinspeisung zu fixieren. Der damit verbundene
Aufwand ist erheblich.
[0010] Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, den Antrieb des Fahrkorbs zumindest während
eines Abschnitts des Aufbaus über ein sogenanntes Aufbaukabel zu versorgen, das nicht
über den Kabelwagen geführt ist und hinsichtlich seiner Konstruktion und Auslegung
für die Belastung, die sich aus dem mehrfachen Auf-und Abrollen oder Auf- und Entschichten
ergibt, geeignet ist.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
insbesondere hinsichtlich seiner Aufbaubarkeit verbesserten Aufzug anzugeben.
[0012] Diese Aufgabe wird durch einen Aufzug gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Ein
Verfahren zum Aufbau eines solchen Aufzugs ist Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
15. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Aufzugs sowie des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche und ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
[0013] Ein gattungsgemäßer Aufzug mit einer Führung, einer Bodenstation, einem an der Führung
geführten Fahrkorb, einem entlang der Führung zu dem Fahrkorb geführten Kabel, insbesondere
Flachkabel, das über einen Kabelwagen mit einer Umlenkeinrichtung geführt ist, der
einer Bewegung des Fahrkorbs folgt, und einer Mitteleinspeisung, die zur klemmenden
Fixierung des Kabels dient und an der Führung fixierbar ist, ist erfindungsgemäß dadurch
weitergebildet, dass sowohl an der Bodenstation als auch an dem Fahrkorb eine Lagerungseinrichtung
zur Lagerung jeweils eines Abschnitts des Kabels (nachfolgend Kabelabschnitt) vorgesehen
ist.
[0014] Ein solcher Aufzug ermöglicht einen Aufbau gemäß einem Verfahren, bei dem die Führung
sukzessive durch ein Ansetzen einzelner Führungssegmente bis zu einer Gesamtlänge
verlängert wird, wobei die Mitteleinspeisung, dem Verlängern der Führung folgend,
in unterschiedlichen Höhen an der Führung befestigt wird. Dabei ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass eine zum Höhersetzen der Mitteleinspeisung erforderliche Verlängerung
des zwischen der Mitteleinspeisung und der Bodenstation geführten Kabelabschnitts
aus der Lagerungseinrichtung der Bodenstation nachgeholt wird und eine infolge der
Verlängerung der Führung erforderliche Verlängerung des über den Kabelwagen geführten
Kabelabschnitts aus der Lagerungseinrichtung des Fahrkorbs nachgeholt wird.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Aufzugs kann während des Aufbaus jeweils
ein Abschnitt des Kabels sowohl im Bereich der Bodenstation als auch an dem Fahrkorb
(die vorzugsweise im Wesentlichen gleich lang sind) gelagert werden. Weiterhin kann
die Mitteleinspeisung bereits zu Beginn des Aufbaus an derjenigen Stelle des Kabels
fixiert werden, an der diese das Kabel auch im Betrieb fixieren soll. Um dies zu vereinfachen
kann das Kabel vorzugsweise mit einer Längenskala versehen (z.B. bedruckt) sein. Die
sich aus dem Versetzen der Mitteleinspeisung notwendige Verlängerung des zwischen
der Bodenstation und der Mitteleinspeisung geführten Kabelabschnitts kann durch ein
Nachführen aus der Lagerung des Kabels im Bereich der Bodenstation erfolgen. Die Verlängerung
des über den Kabelwagen geführten, sich somit zwischen dem Fahrkorb und der Mitteleinspeisung
erstreckenden Kabelabschnitts, die die sich sukzessive beim Aufbau verlängernde Fahrdistanz
des Fahrkorbs ermöglichen soll, kann dagegen durch ein Nachholen aus der Lagerung
des Kabels an dem Fahrkorb realisiert werden. Somit kann ein Aufbau eines gattungsgemäßen
Aufzugs erfolgen, ohne dass das Kabel im Bereich der Bodenstation mit jeder Auf-und-ab-Bewegung
des Fahrkorbs auf- und abgerollt oder auf- und entschichtet werden muss und ohne dass
ein ständiges Nachholen in der Mitteleinspeisung notwendig wäre. Der mit dem Aufbau
des Aufzugs verbundene Aufwand ist somit vergleichsweise gering.
[0016] Ein Abbau des erfindungsgemäßen Aufzugs ist in entsprechender Weise möglich. Der
zunehmend verkürzte Kabelabschnitt zwischen der Mitteleinspeisung und der Bodenstation
kann in der Lagerungseinrichtung der Bodenstation abgelegt werden, während die zunehmend
kürzere erforderliche Länge des das Verfahren des Fahrkorbs ermöglichenden, über den
Kabelwagen geführten Kabelabschnitts durch eine Lagerung in der Lagerungseinrichtung
des Fahrkorbs kompensiert wird.
[0017] Eine vorteilhafte Möglichkeit, die Kabelabschnitte in der Lagerungseinrichtung der
Bodenstation und/oder des Fahrkorbs zu lagern, kann darin bestehen, diese in Form
von 8ern ("Achtern") oder einfachen Schlaufen übereinander zu schichten. Dies kann
eine platzsparende und das Kabel schonende Lagerungsmöglichkeit darstellen. Wesentliche
Vorteile dieser Art der Lagerung sind zum einen die relativ große Länge des in den
einzelnen Schichten abgelegten Kabelabschnitts und zum anderen die vorteilhafte Handhabung
beim Entschichten während des Aufbaus des Aufzugs. Ein Lagerung in Achtern ist insbesondere
bei der Verwendung eines Rundkabels (Kabel mit rundem, insbesondere kreisförmigem
Querschnitt) sinnvoll, um die Erzeugung einer Verdrillung des Kabels beim Entschichten
zu vermeiden. Bei der vorzugsweise vorgesehenen Verwendung eines Flachkabels kann
neben einer Lagerung in Achtern auch eine Lagerung in einfachen Schlaufen, d.h. mit
stets gleichem Wickelsinn (in den Wendestellen), erfolgen, da Flachkabel nicht zum
Verdrillen neigen und somit der bei einer Lagerung in Achtern wechselnde Wickelsinn
(in den Wendestellen) nicht notwendig ist.
[0018] Um ein einfaches und formstabiles Lagern in Achtern oder Schlaufen, insbesondere
liegenden d.h. horizontal angeordneten Achtern oder Schlaufen, zu ermöglichen, können
die Lagerungseinrichtungen Lagerungsstäbe aufweisen, um die der entsprechende Kabelabschnitt
herumgelegt wird, um die einzelnen Achter- oder Schlaufen-Schichten auszubilden. Für
eine Lagerung in "geraden" Achtern oder in Schlaufen können beispielsweise (mindestens)
zwei, Lagerungsstäbe vorgesehen sein.
[0019] Eine besonders gute Ausnutzung der in der Lagerungseinrichtung zur Verfügung stehenden
Lagerungsfläche kann dadurch erreicht werden, dass die Lagerungseinrichtung der Bodenstation
und/oder des Fahrkorbs den jeweiligen Kabelabschnitt in (in ihren Schnittpunkten)
abgewinkelten Achtern oder Schlaufen lagert. Die Lagerungseinrichtung kann dazu beispielsweise
(mindestens) drei, nicht in einer Geraden liegende Lagerungsstäbe aufweisen.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aufzugs kann vorgesehen
sein, dass die Lagerungseinrichtung des Fahrkorbs auf dessen Dach angeordnet ist.
Dadurch kann die dort zur Verfügung stehende Fläche vorteilhaft genutzt werden. Zudem
kann eine solche Anordnung der Lagerungseinrichtung im Gegensatz zu einer Lagerung
an einer oder mehreren der Seitenwände des Fahrkorbs, die grundsätzlich ebenfalls
möglich ist, den Vorteil aufweisen, dass die Lagerungseinrichtung die Grundfläche
des Fahrkorbs nicht vergrößert. Somit kann diese beispielsweise nicht in Kollision
mit einer Umwehrung der Bodenstation kommen.
[0021] Insbesondere bei einer auf dem Dach des Fahrkorbs angeordneten Lagerungseinrichtung
kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der entsprechende Kabelabschnitt in
abgewinkelten Achtern gelagert ist.
[0022] Um das wiederholte Höhersetzen der Mitteleinspeisung während des erfindungsgemäßen
Aufbaus des Aufzugs zu vereinfachen, kann vorgesehen sein, dass die Mitteleinspeisung
Befestigungsmittel, wie beispielsweise eine Öse, zur Aufnahme eines Hebeelements (z.B.
eines Hakens) aufweist. Das Höhersetzen der Mitteleinspeisung, das wegen der Fixierung
der Mitteleinspeisung an einer Stelle des Kabels mit einem Nachholen von Kabel aus
der Lagerungseinrichtung der Bodenstation verbunden ist, kann somit in einfacher Weise
mittels beispielsweise eines Krans (darunter sollen beliebige Seilwinden verstanden
werden) oder auch mittels des Fahrkorbs selbst erfolgen.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass die Mitteleinspeisung mit jedem Ansetzen eines Führungssegments
höher gesetzt wird. Dadurch kann auf die Anordnung einer Kabelführung oberhalb der
Mitteleinspeisung verzichtet werden. Dies kann dann in vorteilhafter Weise ermöglichen,
die Mitteleinspeisung mittels des Fahrkorbs zu versetzen.
[0024] In einer weiterhin bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aufzugs kann ein
an dem Fahrkorb angeordneter oder mit diesem mitbewegter Kabelhalter vorgesehen sein,
in dem das Kabel fixierbar ist. Der Kabelhalter kann, sofern das Kabel darin fixiert
ist, primär als Zugentlastung für den Anschluss des Kabels an den am Fahrkorb angeordneten
Fahrantrieb dienen. Durch den Kabelhalter kann somit verhindert werden, dass die Gewichtskraft
des über den Kabelwagen geführten Kabelabschnitts sowie die Gewichtskraft des Kabelwagens
auf den beispielsweise in Form einer Steckverbindung ausgebildeten Anschluss wirkt.
Zudem kann der Kabelhalter das Kabel so führen, dass dieses in ausreichender Entfernung
von dem Fahrkorb verläuft. Dadurch kann ein Kontakt des Kabels mit dem Fahrkorb im
Betrieb vermieden werden.
[0025] Durch die Lösbarkeit der Fixierung des Kabels in dem Kabelhalter kann sichergestellt
werden, dass im Rahmen des erfindungsgemäßen Aufbaus des Aufzugs, Kabel aus der am
Fahrkorb angeordneten Lagerungseinrichtung nachgeholt werden kann.
[0026] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Kabelhalters kann dieser eine Klemmvorrichtung
zur Fixierung des Kabels aufweisen. Diese kann insbesondere so ausgebildet sein, dass
die Klemmwirkung im Zusammenwirken mit der Gewichtskraft des über den Kabelwagen geführten
Kabelabschnitts selbstverstärkend ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich dazu
kann vorgesehen sein, dass die Klemmvorrichtung (in ihre klemmende Stellung) federbelastet
ist.
[0027] In einer weiterhin bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aufzugs kann eine
Zugvorrichtung vorgesehen sein, in der das Kabel fixierbar ist und die Mittel zum
Bewegen (der Zugvorrichtung) entlang oder zur Fixierung an der Führung aufweist. Die
Zugvorrichtung kann insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn die Mitteleinspeisung
zu Beginn des Aufbaus nicht an der richtigen, d.h. endgültigen Stelle an dem Kabel
fixiert wurde und daher während des Aufbaus die Mitteleinspeisung an einer anderen
Stelle des Kabels fixiert werden soll. Dann kann die Mitteleinspeisung an der Führung
fixiert werden bzw. bleiben und das Kabel mittels der Zugvorrichtung hochgezogen,
d.h. aus der Lagerungseinrichtung der Bodenstation nachgeholt werden, ohne dass die
Mitteleinspeisung bewegt wird. Ebenso ist es möglich, das Kabel mittels der Zugvorrichtung
an der Führung zu fixieren und die von dem Kabel gelöste Mitteleinspeisung an die
gewünschte Stelle des Kabels zu versetzen.
[0028] Die Mittel zum Bewegen der Zugvorrichtung können insbesondere in Form von Befestigungsmitteln,
beispielsweise in Form einer Öse, zur Aufnahme eines Hebeelements (z.B. Kranhaken)
ausgebildet sein. Somit kann das Nachführen des Kabels auf einfache Weise z.B. mittels
eines Krans erfolgen.
[0029] Vorzugsweise kann die Zugvorrichtung eine Klemmvorrichtung für das Kabel aufweisen,
die im Zusammenwirken mit der Gewichtskraft des entlang der Führung geführten Kabelabschnitts
selbstverstärkend ausgebildet ist.
[0030] In einer weiterhin bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aufzugs kann vorgesehen
sein, dass der Kabelwagen so ausgebildet ist, dass das Kabel seitlich in diesen einbringbar
ist. Dadurch kann eine nachträgliche Montage des Kabelwagens erfolgen, ohne dass ein
freies Ende des Kabels zur Verfügung stehen muss. Dazu kann der Kabelwagen ein Umlenkelement,
insbesondere eine Umlenkrolle, aufweisen, die zwischen zwei Seitenteilen angeordnet
ist, wobei ein Seitenteil von dem Umlenkelement entfernbar, beispielsweise abklappbar,
ist, um ein seitliches Einbringen des Kabels zu ermöglichen.
[0031] Vorzugsweise kann der erfindungsgemäße Aufzug eine oder mehrere, dann in unterschiedlicher
Höhe angeordnete, an der Führung (auch) unterhalb der
[0032] Mitteleinspeisung befestigte Kabelführungen aufweisen, in denen der sich zwischen
der Bodenstation und der Mitteleinspeisung erstreckende Kabelabschnitt geführt ist.
Dabei können die Kabelführungen vorteilhafterweise so ausgebildet sein, dass diese
das Kabel nicht fixieren (sondern nur dessen seitliche Bewegungsfreiheit beschränken),
um ein Nachholen während des Aufbaus zu ermöglichen.
[0033] Vorzugsweise kann die Kabelführung einen Führungsbereich für den sich zwischen der
Bodenstation und der Mitteleinspeisung erstreckenden Kabelabschnitt sowie eine oder
zwei davon getrennte Führungsbereiche für den über den Kabelwagen geführten Kabelabschnitt
aufweisen. Durch die Trennung der einzelnen Kabelabschnitte kann ein Kontakt zwischen
diesen möglichst verhindert werden.
[0034] Die Gegenstände der abhängigen Patentansprüche 5 bis 14 stellen vorteilhafte Ausgestaltungen
für insbesondere erfindungsgemäße Aufzüge dar, sind jedoch auch zur Verbesserung beliebiger
gattungsgemäßer Aufzüge geeignet, so dass diese insoweit von den Gegenständen der
unabhängigen Patentansprüche unabhängig sind.
[0035] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1a:
- den oberen Teil eines erfindungsgemäßen Aufzugs in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 1b:
- den unteren Teil des Aufzugs in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2a:
- den oberen Teil des Aufzugs in einer Vorderansicht;
- Fig. 2b:
- den unteren Teil des Aufzugs in einer Vorderansicht;
- Fig. 3:
- den Fahrkorb des Aufzugs mit Lagerungseinrichtung in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig.4:
- die Lagerungseinrichtung der Bodenstation des Aufzugs in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 5:
- die Mitteleinspeisung und eine Kabelführung des Aufzugs in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 6:
- den geöffneten Kabelwagen des Aufzugs in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 7:
- den Kabelhalter des Aufzugs in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 8:
- den Kabelhalter des Aufzugs in einer Vorderansicht;
- Fig. 9:
- die Zugvorrichtung des Aufzugs in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 10:
- die Führung und Lagerung des Kabels während des Aufbaus des Aufzugs in einer schematischen
Darstellung;
- Fig. 11:
- eine erste alternative Ausgestaltung der Mitteleinspeisung; und
- Fig. 12:
- eine zweite alternative Ausgestaltung der Mitteleinspeisung.
[0036] In den Zeichnungen ist das Kabel des Aufzugs für eine bessere Übersicht nicht oder
nur abschnittsweise dargestellt.
[0037] Der in den Zeichnungen dargestellte Aufzug umfasst eine Bodenstation 1 mit einer
Umwehrung 2, von der aus sich eine Führung 3 in senkrechter Richtung erstreckt. Die
Führung 3 besteht aus einzelnen Führungssegmenten 4, die miteinander verbunden sind.
Die Führungssegmente 4 sind als Fachwerk aus miteinander verbundenen Streben aufgebaut,
wobei vier (alternativ: zwei) parallel verlaufende Vertikalstreben vorgesehen sind,
die über eine Vielzahl von Querstreben miteinander verbunden sind. Der Querschnitt
der Führung 3 ist viereckig, wobei die Vertikalstreben einen kreisförmigen Querschnitt
aufweisen.
[0038] An einer der Seiten der Führung 3 ist ein Fahrkorb 5 verfahrbar geführt. Hierzu sind
mehrere Rollenführungen vorgesehen, die an zwei benachbarten, als Führungsschienen
dienenden Vertikalstreben der Führung 3 abrollen.
[0039] Der Fahrkorb 5 umfasst weiterhin einen Fahrantrieb mit mehreren Elektromotoren 6,
deren Antriebsritzel in eine Zahnstange 8 eingreifen, die parallel zu den Vertikalstreben
der Führung 3 verläuft. Durch einen Betrieb der Elektromotoren 6 kann der Fahrkorb
5 entlang der Führung 3 verfahren werden.
[0040] Die Elektromotoren 6 werden über ein (Flach-)Kabel 9 mit elektrischer Energie versorgt.
Ein Kabelabschnitt erstreckt sich zwischen einem auf dem Dach des Fahrkorbs 5 angeordneten
Schaltkasten 10 und einer Umlenkeinrichtung 11 eines Kabelwagens 12 sowie zwischen
der Umlenkeinrichtung 11 und einer Mitteleinspeisung 13, die nach dem vollständigen
Aufbau des Aufzugs in etwa auf der halben (Gesamt-)Höhe der Führung 3 an dieser fixiert
ist. Ausgehend von der Mitteleinspeisung 13 ist ein weiterer Kabelabschnitt entlang
der Führung 3 zur Bodenstation 1 geführt und dort an eine elektrische Energiequelle
angeschlossen.
[0041] Der Kabelwagen 12 weist neben der Umlenkeinrichtung 11 noch eine Führungsvorrichtung
17 auf, über die die Umlenkeinrichtung 11 an der Führung 3 geführt ist. Bei einer
Bewegung des Fahrkorbs 5 bewegt sich der Kabelwagen 12 in derselben Richtung, jedoch
- aufgrund der einfachen Umlenkung - mit nur der halben Geschwindigkeit.
[0042] Im Bereich der Bodenstation 1 ist eine Lagerungseinrichtung 14 für die Lagerung eines
Kabelabschnitts insbesondere während des Auf- und Abbaus des Aufzugs vorgesehen. Die
Lagerungseinrichtung 14 umfasst ein Gehäuse mit einem zu öffnenden Deckel. Innerhalb
des Gehäuses sind, in der Nähe der längsseitigen Enden, zwei Lagerungsstäbe 15 vorgesehen
(vgl. Fig. 4). Um diese wird der zu lagernde Kabelabschnitt in mehreren Schichten,
von denen jede eine Acht ausbildet, herumgelegt (vgl. Fig. 10).
[0043] Weiterhin ist auf dem Dach des Fahrkorbs 5 eine Lagerungseinrichtung 14 vorgesehen,
in der, insbesondere während des Auf- und Abbaus des Aufzugs, ein Kabelabschnitt gelagert
werden kann. Dabei ist vorgesehen, den entsprechenden Kabelabschnitt in mehreren Schichten,
von denen jede eine abgewinkelte Acht ausbildet, um insgesamt drei Lagerungsstäbe
15 herumzulegen, wie dies in der Fig. 10 schematisch dargestellt ist. Zwei oder drei
Sicherungsstäbe 16, die benachbart zu den drei Lagerungsstäben 15 angeordnet sind,
sollen dabei ein Herabrutschen des Kabels 9 über den Rand des Fahrkorbs 5 verhindern.
[0044] Der Aufzug wird aufgebaut, indem sukzessive einzelne Führungssegmente 4 an das obere,
freie Ende der bereits bestehenden Führung 3 angesetzt und daran befestigt werden.
Ab einer gewissen Höhe der Führung 3 erfolgt dies aus dem bereits an der bestehenden
Führung 3 geführten Fahrkorb 5 heraus, insbesondere von dem Dach des Fahrkorbs 5 aus.
Dabei können einige wenige Führungssegmente 4 innerhalb des Fahrkorbs 5 gelagert und
über eine Dachöffnung auf das Dach gezogen werden (z.B. mittels einer Seilwinde).
Sind diese Führungssegmente 4 jedoch verbaut, muss der Fahrkorb 5 in die Bodenstation
1 verfahren werden, um neue Führungssegmente 4 aufzunehmen. Daraufhin kann der Fahrkorb
5 wieder an das obere Ende der Führung 3 verfahren werden.
[0045] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zu Beginn des Aufbaus die Mitteleinspeisung
13 an derjenigen Stelle des Kabels 9, an der diese auch im endgültigen Betrieb des
Aufzugs, d.h. nach dem Erreichen der vollen Höhe der Führung 3, vorgesehen ist, an
dem Kabel 9 befestigt wird. Wie sich insbesondere aus der Fig. 5 ergibt, umfasst die
Mitteleinspeisung 13 dafür eine Klemmplatte 18, die schräg bezüglich einer Klemmfläche
in einer Führung 19 geführt ist. Das Kabel 9 ist zwischen der Klemmplatte 18 und der
Klemmfläche geführt und dabei geklemmt. Die Schrägführung der Klemmplatte 18 ist derart
gewählt, dass eine zunehmende Gewichtskraft des von der Mitteleinspeisung 13 zur Bodenstation
1 geführten Kabelabschnitts zu einer Erhöhung des Klemmdrucks führt. Die Mitteleinspeisung
13 bildet zudem eine rohrförmige Umlenkeinrichtung 20 aus, über die das Kabel 9 umgelenkt
wird. Weiterhin ist eine Befestigungseinrichtung 21 vorgesehen, mittels der die Mitteleinspeisung
13 an verschiedenen Positionen an der Führung 3 befestigbar ist. Die Befestigungseinrichtung
21 kann insbesondere als einfacher Haken ausgebildet sein, so dass die Befestigung
an der Führung 3 durch ein Einhängen erfolgt.
[0046] Zu Beginn des Aufbaus ist ein Großteil des (ausgehend von der Mitteleinspeisung 13)
unteren Kabelabschnitts in der Lagerungseinrichtung 14 der Bodenstation 1 und ein
Großteil des oberen Kabelabschnitts in der Lagerungseinrichtung 14 des Fahrkorbs 5
gelagert. Während des Aufbaus wird die Mitteleinspeisung 13, der zunehmenden Verlängerung
der Führung 3 folgend, regelmäßig höher gesetzt. Dadurch verlängert sich der untere
Kabelabschnitt, was durch ein Nachholen des Kabels 9 aus der Lagerungseinrichtung
14 der Bodenstation 1 ermöglicht wird. Mit zunehmender Höhe der Führung 3 verlängert
sich aber auch der Fahrweg, den der Fahrkorb 5 regelmäßig zwischen der Bodenstation
1 und dem oberen Ende der Führung 3 zurücklegen muss. Um dies zu ermöglichen, wird
sukzessive, der Verlängerung der Führung 3 folgend, Kabel 9 aus der Lagerungseinrichtung
14 des Fahrkorbs 5 nachgeholt. Nach dem vollständigen Aufbau des Aufzugs kann, je
nach Länge des verwendeten Kabels 9, in einer oder beiden Lagerungseinrichtungen 14
noch eine relevante Länge des Kabels 9 vorgehalten werden oder der jeweilige Kabelabschnitt
ist vollständig aus den Lagerungseinrichtungen entnommen worden.
[0047] Da die Mitteleinspeisung 13 zumindest mit der Gewichtskraft des Kabelabschnitts,
der sich zwischen dieser und der Bodenstation 1 erstreckt, belastet ist, ist ab einer
gewissen Höhe ein manuelles Versetzen der Mitteleinspeisung 13 nicht mehr möglich.
Vielmehr ist dann vorgesehen, die Mitteleinspeisung 13 mittels eines Krans (nicht
dargestellt) oder dem Fahrkorb 5 selbst zu versetzen. Dazu kann ein Kranhaken oder
ein Verbindungsmittel des Fahrkorbs 5 in die von der rohrförmigen Umlenkeinrichtung
20 ausgebildete Durchgangsöffnung eingreifen und dadurch die Mitteleinspeisung 13
versetzt werden.
[0048] Im Bereich des Fahrkorbs 5 ist das Kabel 9 über einen mit dem Fahrkorb 5 verbundenen
Kabelhalter 22 geführt. Dieser umfasst eine Umlenkeinrichtung 23, in die eine Klemmvorrichtung
integriert ist. Mittels der Klemmvorrichtung ist das Kabel 9 fixierbar. Der Kabelhalter
22 dient primär dazu, eine Zugentlastung für den Anschluss des Kabels 9 an den Schaltkasten
10 auszubilden. Die Gewichtskraft des sich zwischen dem Kabelhalter 22 und der Mitteleinspeisung
13 erstreckenden Kabelabschnitts sowie des Kabelwagens 12 wird von dem Kabelhalter
22 abgestützt. Der vorzugsweise als Steckverbindung ausgeführte Anschluss des Kabels
9 an den Schaltkasten 10 ist damit weitgehend unbelastet.
[0049] Die Klemmvorrichtung des Kabelhalters 22 wird von einer Klemmplatte 24 der Umlenkeinrichtung
23 im Zusammenwirken mit einer Klemmfläche einer Tragstruktur 25 des Kabelhalters
22 bewirkt. Zwischen der Klemmplatte 24 und der Klemmfläche ist das Kabel 9 geführt,
wobei durch eine in Grenzen drehbare Lagerung der Umlenkeinrichtung 23 auf der Tragstruktur
25 das Klemmen des Kabels 9 bewirkt wird. Dabei ist die Lagerung der Umlenkeinrichtung
23 auf der Tragstruktur 25 so gewählt, dass der gewichtskraftbedingte Zug, der von
dem über den Kabelwagen 12 geführten Kabelabschnitt auf die Umlenkeinrichtung 23 des
Kabelhalters 22 ausgeübt wird, zu einer Annäherung der Klemmplatte 24 an die Klemmfläche
und damit zu einer selbstverstärkenden Klemmwirkung führt. Zusätzlich ist ein Federelement
7 vorgesehen, das die drehbare Lagerung so belastet, dass die Klemmwirkung unterstützt
wird.
[0050] Zum Nachlassen des Kabels 9 aus der Lagerungseinrichtung 14 des Fahrkorbs 5 muss
die Klemmwirkung des Kabelhalters 22 temporär aufgehoben oder verringert werden. Hierzu
wird die Umlenkeinrichtung 23 in diejenige Drehrichtung belastet, die zu derjenigen
Drehrichtung, in die die Umlenkeinrichtung 23 über die Gewichtskraft des Kabelabschnitts
und die Federvorspannung belastet ist, entgegengesetzt ist. Diese Gegenbelastung kann
insbesondere mittels eines Krans oder einer an dem Fahrkorb 5 befestigten Hebevorrichtung
(z.B. Seilwinde) erfolgen, die an einem Verbindungsbolzen 26 der Umlenkeinrichtung
23 angreift.
[0051] Der Kabelwagen 12 des Aufzugs ist so ausgeführt, dass ein Einbringen des Kabels 9
von der Seite (bezogen auf die Umlenkeinrichtung 11) möglich ist. Die Umlenkeinrichtung
11 des Kabelwagens 12 umfasst eine Umlenkrolle 27 sowie eine Führungsrolle 28, die
beide von dem Kabel 9 teilweise umschlungen sind. Um das seitliche Einbringen des
Kabels 9 in den Kabelwagen 12 zu ermöglichen, sind die Umlenkrolle 27 und die Führungsrolle
28 einseitig drehbar an einem ersten Seitenteil 29 der Umlenkeinrichtung 11 gelagert.
Ein zweites Seitenteil 30 ist schwenkbar in den Kabelwagen 12 integriert und ermöglicht
im geöffneten Zustand (vgl. Fig. 6) das seitliche Einbringen des Kabels 9. Im geschlossenen
Zustand dagegen, in dem dieses zweite Seitenteil 30 in geringer Entfernung neben der
Umlenkrolle 27 und der Führungsrolle 28 angeordnet ist, verhindert dieses ein Abspringen
des Kabels 9 von der Umlenkrolle 27 und der Führungsrolle 28.
[0052] Während des Aufbaus des Aufzugs kann es erforderlich werden, die Position der Mitteleinspeisung
13 an dem Kabel 9 zu verändern. Dabei kann eine Zugvorrichtung 31 zum Einsatz kommen,
die in der Fig. 9 im Detail dargestellt ist. Die Zugvorrichtung 31 umfasst eine Klemmvorrichtung
mit einer Klemmplatte 32, die in einer Führung einer Grundplatte 33 der Klemmvorrichtung
in Grenzen axial beweglich gelagert ist. Die Führung ist dabei geneigt zur Grundplatte
ausgerichtet. Dadurch wird erreicht, dass eine Bewegung der Klemmplatte 32 relativ
zu der Grundplatte 33 nach unten, d.h. in Richtung der Bodenstation 1, zu einer Verkleinerung
des zwischen diesen ausgebildeten Spalts, in dem das Kabel 9 geführt ist, führt. Dadurch
wird das Kabel 9 geklemmt. Die Klemmwirkung der Klemmvorrichtung ist dabei selbstverstärkend
ausgeführt, indem die Gewichtskraft des unter der Zugvorrichtung 31 befindlichen Kabelabschnitts
das Kabel 9 nach unten und dabei, durch die zwischen dem Kabel 9 und der Klemmplatte
32 wirkende Reibung, die Klemmplatte 32 nach unten zieht. Dabei steigt die Reibung
zwischen dem Kabel 9 und der Klemmplatte 32 und damit die Klemmwirkung mit zunehmender
Gewichtskraft des Kabels.
[0053] Soll nun die Position der Mitteleinspeisung 13 an dem Kabel 9 verändert werden, wird
die Zugvorrichtung 31 zum Einsatz gebracht. Mittels dieser kann die Position des Kabelabschnitts
gesichert oder verändert werden, während die Klemmvorrichtung der Mitteleinspeisung
13 gelöst ist. Hierzu kann die Zugvorrichtung 31 an der Führung 3 befestigt sein und
die Mitteleinspeisung 13 relativ zu dem Kabel 9 bewegt werden. Es ist aber auch möglich,
die Mitteleinspeisung 13 unbewegt an der Führung 3 fixiert zu lassen und das Kabel
9 mittels der Zugvorrichtung 31 anzuheben oder abzulassen. Dies kann beispielsweise
mittels eines Krans erfolgen, dessen Haken in eine Öse 34 der Grundplatte 33 eingreift.
[0054] Der Aufzug umfasst weiterhin noch eine Mehrzahl von Kabelführungen 36, die in unterschiedlichen
Höhen an der Führung 3 befestigbar sind. Die Kabelführungen 36 dienen dazu, die einzelnen,
zwischen dem Kabelhalter 22 und der Bodenstation 1 angeordneten Kabelabschnitte zu
führen. Dadurch soll ein Schwingen dieser Kabelabschnitte infolge von Wind und der
Bewegung des Fahrkorbs 5 eingeschränkt werden. Die Kabelführungen 36 umfassen eine
Tragstruktur 37, die zweimal drei Führungsbereiche ausbildet, die voneinander strukturell
getrennt sind. Ein erster Führungsbereich 38 dient der Führung des sich von der Mitteleinspeisung
13 zu der Bodenstation 1 erstreckenden Kabelabschnitts. Dieser erste Führungsbereich
38 ist über eine Querstrebe der Tragstruktur 37 von einem zweiten Führungsbereich
39 abgetrennt, der der Führung des sich von der Mitteleinspeisung 13 zu dem Kabelwagen
12 erstreckenden Kabelabschnitts dient. Der zweite Führungsbereich 39 ist über elastische
Stege 40 (aus Elastomer) von einem dritten Führungsbereich 41 getrennt, der der Führung
des sich von dem Kabelwagen 12 zu dem Kabelhalter 22 erstreckenden Kabelabschnitts
dient.
[0055] In Abhängigkeit von der Position der jeweiligen Kabelführung 36 an der Führung 3
sowie der Position des Kabelwagens 12 wird das Kabel nicht in allen Führungsbereichen
38, 39, 41 der einzelnen Kabelführungen 36 geführt.
[0056] Seitliche Öffnungen des ersten Führungsbereichs 38 sind ebenfalls mittels elastischer
Stege 40 verschlossen. Durch eine Deformation dieser Stege 40 kann dann ohne wesentlichen
Aufwand der entsprechende Kabelabschnitt von der Seite eingebracht werden. Damit können
die Kabelführungen 36 problemlos sukzessive während des Aufbaus des Aufzugs an der
Führung 3 montiert werden.
[0057] Die vorderen Öffnungen des dritten Führungsbereichs 41 sind ebenfalls mittels elastischer
Stege 40 verschlossen. Diese sowie die zwischen dem zweiten Führungsbereich 39 und
dem dritten Führungsbereich 41 angeordneten Stege 40 sorgen dafür, dass der jeweilige
Kabelabschnitt in dem vorgesehenen Führungsbereich 39, 41 verbleibt, gleichzeitig
aber die Umlenkeinrichtung 11 des Kabelwagens 12 durch diese hindurchfahren kann,
wobei die Stege 40 elastisch deformiert werden.
[0058] Das Kabel 9 umfasst innerhalb eines Schutzmantels mehrere Litzen für die Übertragung
der elektrischen Versorgungsenergie sowie mehrere Steuerleitungen zur Übertragung
von Steuerungssignalen. Um diese Litzen und Steuerleitungen zu schützen, können diese
eine gemeinsame oder jeweils individuelle, umhüllende Zugentlastungen, z.B. in Form
eines Aramidgeflechts aufweisen. Diese Ausgestaltung in Verbindung mit der Ausbildung
als Flachkabel ermöglicht vergleichsweise kleine Biegeradien für das Kabel 9.
[0059] In den Fig. 11 und 12 sind alternative Ausgestaltungen der Mitteleinspeisung 13 dargestellt.
Diese unterscheiden sich von der Mitteleinspeisung 13 gemäß der Fig. 5 zum einen darin,
dass zur Verbindung von zwei getrennten Kabelabschnitten, dem zur Bodenstation geführten
Kabelabschnitt und dem über den Kabelwagen 12 geführten Kabelabschnitt. Hierzu weisen
diese Mitteleinspeisungen eine Verbindungsvorrichtung 42 auf, die z.B. zwei Steckverbinder
ausbilden kann, in die die Enden der Kabelabschnitte mit entsprechenden Gegensteckverbindern
einsteckbar sind. In der Verbindungsvorrichtung werden die in den Kabelabschnitten
befindlichen Litzen und Signalleitungen somit elektrisch verbunden.
[0060] Weiterhin unterscheiden sich die in den Fig. 11 und 12 dargestellten Mitteleinspeisungen
13 von der zuvor beschriebenen Mitteleinspeisung 13 in der Art der Fixierung der Kabelabschnitte,
die hier mittels über Schrauben fixierte Klemmplatten 43 erfolgt. Sofern, wie dargestellt,
das Kabel 9 in zwei getrennte Kabelabschnitte unterteilt sind, ist für jeden Kabelabschnitt
eine Klemmplatte 43 vorgesehen.
[0061] Die in der Fig. 12 dargestellte Mitteleinspeisung 13 unterscheidet sich hinsichtlich
der für den zur Bodenstation geführten Kabelabschnitt verwendeten Kabelart. Dieser
ist in Form eines Rundkabels ausgebildet, während für den über den Kabelwagen 12 geführten
Kabelabschnitt, wie bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 11 für beide Kabelabschnitte,
ein Flachkabel zum Einsatz kommt.
1. Aufzug mit einer Führung (3), einer Bodenstation (1), einem an der Führung (3) geführten
Fahrkorb (5), einem entlang der Führung (3) zu dem Fahrkorb (5) geführten Kabel (9),
das über einen Kabelwagen (12) mit einer Umlenkeinrichtung (11) geführt ist, der einer
Bewegung des Fahrkorbs (5) folgt, und einer Mitteleinspeisung (13), in der das Kabel
(9) fixierbar ist und die an der Führung (3) fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl an der Bodenstation (1) als auch an dem Fahrkorb (5) eine Lagerungseinrichtung
(14) zur Lagerung eines Kabelabschnitts vorgesehen ist.
2. Aufzug gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerungseinrichtung (14) der Bodenstation (1) und/oder des Fahrkorbs (5) den
jeweiligen Kabelabschnitt in Achtern oder in Schlaufen lagert.
3. Aufzug gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerungseinrichtung (14) der Bodenstation (1) und/oder des Fahrkorbs (5) den
jeweiligen Kabelabschnitt in abgewinkelten Achtern lagert.
4. Aufzug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerungseinrichtung (14) auf dem Dach des Fahrkorbs (5) angeordnet ist.
5. Aufzug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitteleinspeisung (13) Befestigungsmittel zur Aufnahme eines Hebeelements aufweist.
6. Aufzug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen an dem Fahrkorb (5) angeordneten Kabelhalter (22), in dem das Kabel (9) fixierbar
ist.
7. Aufzug gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (9) in dem Kabelhalter (22) durch eine Klemmvorrichtung, die im Zusammenwirken
mit der Gewichtskraft des über den Kabelwagen (12) geführten Kabelabschnitts selbstverstärkend
ausgebildet ist, fixierbar ist.
8. Aufzug gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel in dem Kabelhalter (22) durch eine federbelastete Klemmvorrichtung fixierbar
ist.
9. Aufzug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zugvorrichtung (31), in der das Kabel (9) fixierbar ist und die Mittel zum Bewegen
entlang der Führung (3) aufweist.
10. Aufzug gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (9) in der Zugvorrichtung (31) durch eine Klemmvorrichtung, die in Zusammenwirkung
mit der Gewichtskraft des entlang der Führung (3) geführten Kabelabschnitts selbstverstärkend
ausgebildet ist, fixierbar ist.
11. Aufzug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (9) seitlich in den Kabelwagen (12) einbringbar ist.
12. Aufzug gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelwagen (12) ein Umlenkelement aufweist, das zwischen zwei Seitenteilen (29,
30) angeordnet ist, wobei ein Seitenteil (30) von dem Umlenkelement entfernbar ist,
um eine seitliches Einbringen des Kabels (9) zu ermöglichen.
13. Aufzug gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine an der Führung (3) unterhalb der Mitteleinspeisung (13) befestigte Kabelführung
(36), in der der das Kabel (9) geführt ist.
14. Aufzug gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelführung (36) einen Führungsbereich (38) für den sich zwischen der Bodenstation
(1) und der Mitteleinspeisung (13) erstreckenden Kabelabschnitt sowie eine oder zwei
davon getrennte Führungsbereiche (39, 41) für den über den Kabelwagen (12) geführten
Kabelabschnitt aufweist.
15. Verfahren zur Montage eines Aufzugs gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Führung (3) sukzessive durch ein Ansetzen einzelner Führungssegmente (4) bis zu
einer Gesamtlänge verlängert wird, wobei die Mitteleinspeisung (13), dem Verlängern
der Führung (3) folgend, in unterschiedlichen Höhen an der Führung (3) befestigt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass eine zum Höhersetzen der Mitteleinspeisung (13) erforderliche Verlängerung des zwischen
der Mitteleinspeisung (13) und der Bodenstation (1) geführten Kabelabschnitts aus
der Lagerungseinrichtung (14) der Bodenstation (1) nachgeholt wird und eine infolge
der Verlängerung der Führung (3) erforderliche Verlängerung des über den Kabelwagen
(12) geführten Kabelabschnitts aus der Lagerungseinrichtung (14) des Fahrkorbs (5)
nachgeholt wird.