[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter für Schüttgüter, insbesondere einen
Sack oder einen Beutel, aus einer flexiblen Kunststofffolie mit einer Entlüftungseinrichtung,
wobei die flexible Kunststofffolie zumindest in einem Teilbereich zweilagig ausgebildet
ist und die innere Lage der Kunststofffolie innere Entlüftungsöffnungen aufweist,
die äußere Lage der Kunststofffolie äußere Entlüftungsöffnungen aufweist und die inneren
Entlüftungsöffnungen und die äußeren Entlüftungsöffnungen beabstandet zueinander sind.
[0002] Derartige Verpackungsbehälter werden eingesetzt, um insbesondere schütt- oder rieselfähige
Füllgüter aufzunehmen, wie z. B. Nahrungsmittel, Düngemittel, Granulate oder Baustoffe.
Solche schüttfähigen Füllgüter werden in verschiedenen Industriezweigen hergestellt,
zur Weiterverarbeitung in einem Herstellungsprozess jedoch an anderer Stelle benötigt.
Mit Hilfe der Verpackungsbehälter lassen sich die Füll- bzw. Schüttgüter transportieren,
zwischenlagern oder im Fall eines darin aufgenommenen Endproduktes in den Verkehr
bringen. Derartige Verpackungsbehälter waren vormals oder sind in einigen Bereichen
auch aus Papiersäcken ausgebildet. Beim Stapeln derartiger Papierbehältnisse kann
in den Papierbehältnissen enthaltene Luft regelmäßig entweichen. Viele Stoffe sind
jedoch vor Feuchtigkeit zu schützen oder es wird aus anderen Gründen eine bessere
Abdichtung oder bessere hygienische Behandlung verlangt, als dies mit Papier möglich
ist. Daher haben sich in weiten Bereichen Verpackungsbehältnisse aus Kunststofffolien
durchgesetzt.
[0003] Beim Befüllvorgang solcher Verpackungen gelangt neben dem Füllgut auch ein entsprechender
Anteil an Luft in das Verpackungsinnere. Insbesondere beim Palettieren oder Stapeln
derartiger Verpackungen kann daher ein Überdruck entstehen, durch den die Verpackung
beschädigt wird oder aufreißt. Es muss daher für eine ausreichende Entlüftung gesorgt
werden.
[0004] Ein Verpackungsbehältnis der eingangs genannten Art ist aus der
DE 1 809 578 A bekannt. Hier wird ein Sack oder Beutel beschrieben, der aus mindestens zwei Folienlagen
besteht, wobei jede einzelne Folienlage mit Perforationen versehen ist, wobei diese
Perforationen beim fertigen Sack seitlich zueinander versetzt sind. Die Folienlagen
liegen im Bereich der Perforationen lose aufeinander. Bei dieser Anordnung der Perforationen
überdeckt die eine Folienlage die Perforationen der anderen. Hierdurch wird das Eindringen
von Wasser, zum Beispiel Niederschlagswasser, in den Sack als auch das Austreten des
im Sack eingeschlossenen Schüttgutes weitestgehend verhindert, während die Außenluft
oder vom pneumatischen Füllvorgang im Sackinneren eingeschlossene Luft zwischen den
lose aufeinander liegenden Folienbahnen von der Perforationen der inneren Folienlage
zu den Perforationen der äußeren und umgekehrt gelangen kann.
[0005] Die
EP 1 607 339 B1 beschreibt hierzu einen entlüftbaren Sack, der in einem Streifen, in dem die Folie
zur Bildung des Sackes oder eines umlaufenden Schlauches verklebt sind, doppellagig
ist. In diesem doppellagigen Bereich der Verpackungswand ist eine durch Perforationen
und teilweise verschließende Quernähte gebildete Entlüftungseinrichtung vorhanden.
[0006] Eine ähnliche Verpackung ist in der
DE 10 2006 017 229 B4 beschrieben. Dort ist ein Wandbereich ebenfalls aus einer inneren Lage und mindestens
einer äußeren Lage ausgebildet, wobei zwischen diesen Lagen noch wenigstens ein Leitungsorgan
für den die luftdurchlässigen Flächenstücke passierenden Luftstrom angeordnet ist.
[0007] Aus der
US 2012/0196060 A1 ist eine Verpackung bekannt, die ein Einwegüberdruckventil aufweist, wobei zwischen
zwei Folienlagen ein Luftkanal ausgebildet ist, der ein Überdruckventil ausbildet.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verpackungsbehälter der eingangs
genannten Art zu schaffen, der eine mit besonders wenig Aufwand herstellbare Entlüftungseinrichtung
aufweist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Verpackungsbehälters bereitzustellen.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Verfahrensmäßig
erfolgt die Lösung der Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Bei einem Verpackungsbehälter für Schüttgüter, insbesondere einem Sack oder einem
Beutel, aus einer flexiblen Kunststofffolie mit einer Entlüftungseinrichtung bei dem
die flexible Kunststofffolie zumindest in Teilbereichen zweilagig ausgebildet ist,
die innere Lage der Kunststofffolie innere Entlüftungsöffnungen aufweist, die äußere
Lage der Kunststofffolie äußere Entlüftungsöffnungen aufweist und die inneren und
die äußeren Entlüftungsöffnungen beabstandet zueinander sind, ist erfindungswesentlich
vorgesehen, dass die beiden Lagen, die die zweilagige Kunststofffolien ausbilden,
flächig und mindestens über die inneren Entlüftungsöffnungen und die äußeren Entlüftungsöffnungen
hinweg derart lösbar miteinander verbunden sind, dass sich die beiden Lagen erst bei
einem im Inneren des Verpackungsbehälters entstehenden Überdruck voneinander lösen.
Dadurch ist ein Ventil geschaffen. Das Verpackungsbehältnis ist geschlossen und Feuchtigkeit
kann nicht eindringen. Erst bei einem auftretenden Überdruck, beispielsweise beim
Stapeln derartiger Verpackungsbehälter lösen sich die beiden Lagen der zweilagigen
Kunststofffolie voneinander und ermöglichen so einen kontrollierten Luftaustritt aus
dem Verpackungsbehälter, ohne dass dieser platzen würde. Dadurch wird eine besonders
einfache Entlüftungseinrichtung geschaffen.
[0011] Die Kunststofffolie selbst ist zweilagig. Es werden nicht zwei Lagen einer Kunststofffolie
in der Beutelgeometrie übereinandergelegt, wodurch ein verdickter Bereich in dem Beutel
entstehen würde, der auch die Wickelbarkeit negativ beeinflusst. Die beiden Lagen
bilden die Kunststofffolie selbst aus und haben gemeinsam eine für die mechanischen
Anforderungen erforderliche Dicke und Festigkeit. Es ist zwar denkbar, auch jede einzelne
Lage mit einer für die Stabilität des Verpackungsbehälters ausreichenden Dicke und
Festigkeit auszustatten, jedoch würde dies zu vermeidbaren Mehrkosten führen. Bevorzugt
erfüllt daher nur die zweilagige Kunststofffolie insgesamt die mechanischen Anforderungen
an die Stabilität des Verpackungsbehälters. Die Lagen der Kunststofffolie sind dabei
bevorzugt gleich stark oder gleich dick ausgebildet. In machen Ausführungsformen kann
es jedoch auch bevorzugt sein, dass eine der Kunststofffolie 60% oder 70% der Gesamtstärke
ausmacht und die andere Kunststofffolie nur 30% oder 40% der Gesamtstärke ausmacht.
Bei unterschiedlich starken Lagen der Kunststofffolie ist es bevorzugt, wenn die stärkere
Lage der Kunststofffolie auf der Außenseite des Verpackungsbehälters angeordnet ist.
Die Entlüftungseinrichtung ist innerhalb der zweilagigen Kunststofffolie selbst ausgebildet.
Die inneren Entlüftungsöffnungen in der inneren Lage der Kunststofffolie sind beabstandet
zu den äußeren Entlüftungsöffnungen in der äußeren Lage der Kunststofffolie, so dass
ein gewisser Luftweg durch die zwei verbundenen Lagen der Kunststofffolie hindurch
notwendig wäre. Dadurch wird das Eindringen von Luft aber auch z.B. von Feuchtigkeit
verhindert. Ein Austritt der Luft erfolgt erst beim Entlüftungsvorgang, wenn durch
das Aufeinanderpressen ein gewisser Druck von innen an den inneren Entlüftungsöffnungen
ansteht. Dazu ist die Verbindung der beiden Lagen der Kunststofffolie lösbar ausgestattet.
Dieses lösbare Verbindung ist bevorzugt als Haftverbindung ausgestaltet.
[0012] Denkbar ist es, dass bei aus mehreren Teilflächen zusammengesetzten Verpackungsbehältnissen
entweder nur die Oberseite oder nur die Unterseite des Beutels oder Oberseite und
Unterseite oder nur die Seitenfalten des Beutels aus einer zweilagigen Kunststofffolie
gebildet sind. Dies insbesondere dann, wenn aufgrund der Herstellungstechnologie die
Seitenfalten getrennt eingefügt werden.
[0013] Besonders bevorzugt ist es jedoch, den Verpackungsbehälter in seiner Gesamtheit aus
einer zweilagigen Kunststofffolie herzustellen. Dadurch kann die Herstellung besonders
einfach erfolgen.
[0014] Die innere Lage und die äußere Lage der Kunststofffolie sind bevorzugt hilfsmittelfrei
aneinander haftend ausgebildet. Eine derartig haftende Verbindung ist klebstoff- und
hilfsmittelfrei. Eine derartig aneinander haftende Verbindung, die hilfsmittelfrei
ist, kann auch als trockene Verbindung bezeichnet werden, da diese insbesondere auch
flüssigkeitsfrei ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Lagen der Folien
bei einer erhöhten Temperatur, die jedoch unterhalb der Verschweißtemperatur der miteinander
zu verbindenden Folien zusammengeführt werden. Die Folien sind daher bevorzugt in
einem Temperaturbereich zwischen 30 C° und 100 C°, insbesondere zwischen 30 C° und
90 C°, besonders bevorzugt zwischen 30 C° und 80 C°, noch besser zwischen 30 C° und
70 C° und insbesondere zwischen 40 C° und 60 C° flächig miteinander verbunden worden.
Bevorzugt beträgt die Haftkraft der flächig miteinander verbundenen Folienlagen bei
einem Probenabzugstest mit einer Einspannlänge von 25 mm, einer Probenbreite von 15
mm und einer parallelen Probenlänge von 100 mm 0,1 Newton / 15 mm bis 0,8 Newton /
15 mm, insbesondere 2 Newton / 15 mm bis 8 Newton / 15 mm und besonders bevorzugt
3 Newton / 15 mm bis 7 Newton / 15 mm. Die Messung erfolgt dabei nach DIN 53 357 "Prüfung
von Kunststoffbahnen und -folien im Trennversuch der Schichten". Dabei werden mittels
Streifenschneider 15 mm breite Streifen entnommen. Dies erfolgt in der Regel in Quer-
und in Längsrichtung der Folienlaufrichtung. Die Proben werden manuell getrennt und
die Streifen werden in eine Zugprüfmaschine eingespannt und geprüft (Geschwindigkeit
100 mm/min, Abzugswinkel bei flexiblen Folien 90°). In manchen Ausführungsformen kann
auch ein Kleboder Haftmittel oder ein anderes Hilfsmittel eingesetzt werden, das die
Anhaftung der beiden Lagen aneinander vorteilhafterweise unterstützt. Die Haftung
der beiden Lagen ist derart bemessen, dass diese aneinander anhaften, bei auftretendem
Druck oder bei der Entlüftung und durch die inneren Entlüftungsöffnungen eintretende
Luft auseinandergeht, so dass ein Luftdurchtritt von den inneren Entlüftungsöffnungen
zu den äußeren Entlüftungsöffnungen möglich ist. Man spricht auch von einem "Abschälen"
der beiden Lagen voneinander. Ein Trennmaterial kann zwar für die aufeinander haftenden
Lagen eingesetzt werden, ist jedoch nicht zwangsläufig erforderlich. Die aneinander
haftenden Lagen sind bevorzugt zumindest an den einander zugewandten Seiten aus Thermoplasten,
vorzugsweise Polyethylen und dessen Copolymeren hergestellt. Denkbar sind auch thermoplastische
Elastomere und Acrylate oder auch Polyurethane, sowie weitere die Haftung unterstützende
Materialien. Die einzelnen Lagen sind bevorzugt aus 2 oder 3 Schichten aufgebaut.
Es sind jedoch auch Ausgestaltungen denkbar, bei denen die einzelnen Lagen der Folie
aus 4, 5, 7, 9 oder noch mehr Schichten bestehen. Denkbar ist auch eine andere Gestaltung
der flächigen Verbindung der beiden Lagen. Die Verbindung der beiden Lagen ist dabei
so ausgelegt, dass bei einem Entlüftungsvorgang die Verbindung zwischen der inneren
Lage der Kunststofffolie und der äußeren Lage zumindest in dem Bereich zwischen den
inneren Entlüftungsöffnungen und den äußeren Entlüftungsöffnungen aufgebrochen wird,
so dass eine Entlüftung von den inneren Entlüftungsöffnungen zu den äußeren Entlüftungsöffnungen
zwischen der inneren Lage und der äußeren Lage der Kunststofffolie möglich ist. Die
Verbindung ist bevorzugt derart, dass sich die beiden Lagen der zweilagig flächig
miteinander verbundenen Kunststofffolie erst bei einem Mindestöffnungsdruck in dem
Verpackungsbehältnis von 50 hPa (Hektopascal) voneinander lösen. In einer bevorzugten
Ausführungsform erfolgt dieses Lösen erst bei einem Mindestöffnungsdruck in dem Verpackungsbehältnis
von 100 hPa. Besonders bevorzugt kann die Folie auch derart miteinander verbunden
sein, dass sich die beiden Lagen erst bei einem Mindestinnendruck von mindestens 250
hPa voneinander lösen. Typischerweise wird dieser Mindestöffnungsdruck durch Pressbänder
erreicht, die einen entsprechenden Druck erzeugen. Dieser Mindestöffnungsdruck muss
dabei gegenüber dem Umgebungsdruck von typischerweise 1.013 hPa erhöht sein.
[0015] Die inneren Entlüftungsöffnungen und die äußeren Entlüftungsöffnungen sind dabei
bevorzugt gleichmäßig über den gesamten Bereich verteilt, in dem mehr Verpackungsbehälter
aus einem zweilagigen Kunststofffolie ausgebildet ist. Bevorzugt ist daher bei Ausbildung
einer gesamten Wand als zweilagige Kunststofffolie eine gleichmäßige Verteilung der
inneren und äußeren Entlüftungsöffnungen über mindestens eine Wand vorgesehen. Bei
einem Verpackungsbehältnis, das vollständig aus einer zweilagigen Kunststofffolie
ausgebildet ist, ist in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens eine Wand vollständig
gleichmäßig mit Entlüftungsöffnungen versehen und in einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das gesamte Verpackungsbehältnis gleichmäßig mit Entlüftungsöffnungen versehen.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die inneren Entlüftungsöffnungen
und die äußeren Entlüftungsöffnungen um jeweils mindestens drei Millimeter, bevorzugt
um jeweils mindestens 5 Millimeter und in einer Ausgestaltung, bei der ein noch höherer
Druck vorliegen muss, um die Luftleitung nach außen zu ermöglichen, sind die äußeren
Entlüftungsöffnungen und die inneren Entlüftungsöffnungen um jeweils mindestens 10
oder sogar 20 Millimeter voneinander beabstandet. Die Abstandsverteilung ist dabei
relativ gleichmäßig. Das heißt, dass die Obergrenze der Abstände in der Regel zwei,
drei oder fünf Millimeter größer ist als der Mindestabstand. Es liegt also bevorzugt
eine Verteilung von entweder fünf bis neun Millimeter Abständen zwischen den inneren
und den äußeren Entlüftungsöffnungen oder zum Beispiel zwischen 10 und 14 Millimetern
oder zwischen 20 und 25 Millimetern vor. Die Abstände können bis zu 450 mm betragen.
[0017] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Verpackungsbehälter
Seitenfalten auf und die inneren und die äußeren Entlüftungsöffnungen sind in den
Seitenfalten angeordnet. Dies ist sowohl bei der Ausführungsform möglich, bei der
ausschließlich die in den Seitenfalten verwendete Kunststofffolie zweilagig ausgebildet
ist, als auch bei der Ausführungsform, in der die Kunststofffolie des gesamten Verpackungsbehälters
zweilagig ausgebildet ist. Die Seitenfalte lässt sich dabei auf jeder Seite in zwei
Hälften unterteilen. Bevorzugt sind die inneren Entlüftungsöffnungen der inneren Lage
auf der einen Seite und die äußeren Entlüftungsöffnungen der äußeren Lage auf den
benachbarten Bereich der Seitenfalte einer Seite des Beutels angeordnet. Bevorzugt
ist bei einer typischerweise gerichteten und vorgegebenen Lage des Beutels die Ausrichtung
so, dass die äußeren Entlüftungsöffnungen in der unten liegenden Seitenfalte platziert
sind, während die inneren Entlüftungsöffnungen in der oben liegenden Seitenfalte platziert
sind. Dadurch müsste von außen eintretende Feuchtigkeit nach oben wandern, was offensichtlich
schwierig ist. Die Anbringung der Entlüftungsöffnungen in den Seitenfalten bevorzugt,
da dadurch auch die Entlüftung durch Aufpressen eines Stempels von oben wesentlich
vereinfacht ist, da die Luft dann frei zu den Seiten austreten kann. Grundsätzlich
können die Entlüftungsöffnungen auch auf der Oberseite oder der Unterseite angeordnet
sein. Die Anordnung der Entlüftungsöffnungen ist im Rahmen der Erfindung frei wählbar.
[0018] Die Entlüftungsöffnungen selbst können in verschiedensten Formen ausgebildet sein.
Bevorzugt sind die Entlüftungsöffnungen schlitzförmig ausgebildet. Weiterhin sind
bevorzugt in einer Reihe übereinander mehrere Entlüftungsöffnungen vorgesehen. Die
Anordnung schlitzförmiger Entlüftungsöffnungen hat insbesondere den herstellungsbedingten
Vorteil, dass diese relativ einfach, im Gegensatz z.B. zu Stanzungen, auf einer durchlaufenden
Folienbahn eingebracht werden können. Die Entlüftungsöffnungen sind in einer anderen
bevorzugten Ausgestaltung als Perforationen ausgebildet.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Verpackungsbehälter mindestens
einen streifenförmigen Bereich auf, in dem die Kunststofffolie überlappend aufeinanderliegt
und die Entlüftungseinrichtung ist außerhalb dieses streifenförmigen Bereichs angeordnet.
Für die Herstellung wird typischerweise eine Kunststofffolie schlauchförmig verbunden.
Dazu werden in einem Überlappungsbereich die beiden Enden zusammengelegt und verklebt
oder verschweißt. In diesem Bereich ist beim Stand der Technik typischerweise die
Entlüftungseinrichtung angeordnet. Dazu muss dieser Bereich vergleichsweise breit
ausgebildet sein. Mit der Erfindung wird die Entlüftungseinrichtung außerhalb dieses
streifenförmigen Bereichs angeordnet. Der streifenförmige Bereich, in dem die Kunststofffolie
überlappend aufeinanderliegt, kann daher vergleichsweise schmal ausgebildet sein und
auch an einer beliebigen Stelle platziert sein, so dass das Druckbild und die gesamte
Erscheinung des Verpackungsbehälters dadurch möglichst wenig beeinflusst wird. Bevorzugt
ist es auch, dass der streifenförmige Bereich nur mit einer Naht verklebt ist. Wenn
in dem streifenförmigen Bereich ein Kanal für eine Entlüftungseinrichtung ausgebildet
wird, so sind mindestens zwei voneinander beabstandete Klebstreifen, Verklebungen
oder Schweißungen notwendig, wodurch ein höherer Einsatz von entsprechenden Längsbahnmaterial
notwendig ist.
[0020] Bei einem Verfahren zur Herstellung des oben genannten Verpackungsbehälters ist es
erfindungswesentlich, dass in einem ersten Kunststofffolienabschnitt Entlüftungsöffnungen
eingebracht werden, dass in einem zweiten Kunststofffolienabschnitt Entlüftungsöffnungen
eingebracht werden und dass der erste Kunststofffolienabschnitt und der zweite Kunststofffolienabschnitt
nach dem Einbringen der Entlüftungsöffnungen zu einer zweilagigen Kunststofffolie
zusammengeführt werden, wobei die beiden Kunststofffolienabschnitte aneinander anhaften
und aus der so gebildeten Kunststofffolie der oben genannte Verpackungsbehälter gebildet
wird.
[0021] Der erste Kunststofffolienabschnitt und der zweite Kunststofffolienabschnitt können
dabei getrennte Bahnen oder können eine durchgehende Bahn sein, die nach dem Einbringen
der Entlüftungsöffnungen gefaltet oder aufeinandergelegt wird. Wesentlich ist dabei
jedoch, dass die Entlüftungsöffnungen des ersten Kunststofffolienabschnitts nicht
deckungsgleich auf den Entlüftungsöffnungen des zweiten Kunststofffolienabschnitts
liegen.
[0022] Bevorzugt erfolgt das Zusammenlegen der Kunststofffolienabschnitte bei Temperaturen
über 30°C, bevorzugt bei Temperaturen zwischen 30°C und 100°C, insbesondere zwischen
40°C und 60°C. Auch Temperaturen zwischen 30°C und 90°C, 30°C und 80°C und 30C° und
70°C können bevorzugt sein. Bei diesen Temperaturen erfolgt kein Verschweißen der
Folien, jedoch wird ein Anhaften erreicht. Dies gilt insbesondere für Polyethylen
und bevorzugt auch für LDPE also Low-Density-Polyethylen-Folien. Diese werden hier
bevorzugt eingesetzt. Dadurch wird ein Anhaften der so gebildeten zweilagigen Kunststofffolie
erreicht. Bei Einbringen eines Drucks lösen sich die Lagen und es kommt zu einem Abschälen
der zweilagigen Kunststofffolie, so dass die Entlüftung erfolgt.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der schematischen Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter erläutert.
[0024] Mit 1 ist ein Verpackungsbehältnis bezeichnet, das hier als Seitenfaltensack ausgebildet
ist, der eine das Füllgut umhüllende Kunststofffolie 2 aufweist. Das Verpackungsbehältnis
weist eine mit der Kunststofffolie 2 ausgebildete Vorderwand 3, eine Rückwand 4, sowie
zwei als Seitenfalten vorliegende Seitenwände 5 und 6 auf. In der Vorderwand 3 des
Verpackungsbehältnisses 1 ist ein Überlappungsbereich 7 dargestellt, in dem produktionstechnisch
typischerweise die Enden einer Folienbahn übereinandergelegt und verbunden werden.
In diesem ist typischerweise im Stand der Technik der Entlüftungsbereich angeordnet
worden. In dem erfindungsgemäßen Verpackungsbehältnis 1 können die Entlüftungsöffnungen
an beliebiger Stelle außerhalb des Verbindungsbereichs 7 angeordnet sein. Der Verbindungsbereich
7 kann im dargestellten Ausführungsbeispiels beliebig schmal ausgebildet werden. Es
muss lediglich die Voraussetzung vorliegen, dass eine Verbindung zwischen den Folienbahnen
hergestellt wird. Die Aufnahme des Entlüftungsbereichs in diesem Überlappungsbereich
7 ist nicht notwendig. Die obere Lage ist in diesem Verbindungsbereich mit 20 bezeichnet.
Wenn das Verpackungsbehältnis insgesamt aus einer zweilagigen Kunststofffolie besteht,
dann ist diese in dem Überlappungsbereich 7 insgesamt vierlagig, weil jeweils zwei
Lagen flächig haftend miteinander verbunden sind. Der Überlappungsbereich kann dabei
Breiten von 20 mm bis 30 mm aufweisen. Dies reicht für eine sichere Verbindung der
Kunststofffolie aus. Bei einer Ausbildung des Überlappungsbereichs mit einer Entlüftung
waren im Stand der Technik Breiten von 80 mm bis 140 mm üblich. Diese beiden flächig
aneinander haftenden Lagen bilden eine Kunststofffolie aus. Die beiden aufeinanderliegende
Endbereiche der jeweils zweilagigen Kunststofffolie sind in dem Überlappungsbereich
7 durch Verkleben oder Verschweißen miteinander verbunden. Die Entlüftungseinrichtung
wird hier von schlitzförmigen Entlüftungsöffnungen 10 gebildet, die in der unteren
Seitenfalte 8 der Seitenwand 5 angeordnet sind und ausschließlich in der äußeren Lage
der zweilagigen Kunststofffolie 2 angeordnet sind. Die zugehörigen inneren Entlüftungsöffnungen
11, die ebenfalls schlitzartig ausgebildet sind, sind ausschließlich in der inneren
Lage der zweilagigen Kunststofffolie 2 angeordnet und in der Figur eigentlich nicht
sichtbar, da diese von der äußeren Lage verdeckt sind, jedoch zur Verdeutlichung hier
eingezeichnet. Diese sind hier in der oberen Seitenfalte 9 der Seitenwand 5 angeordnet.
Die von außen eindringende Feuchtigkeit müsste daher von den äußeren Entlüftungsöffnungen
10 bei einem üblicherweise liegend gelagerten Verpackungsbehältnis 1 vertikal nach
oben zu den inneren Entlüftungsöffnungen 11 gelangen. Damit ist ein wirksamer Feuchtigkeitsschutz
gegeben. Gleichzeitig ist die Entlüftung möglich. Bevorzugt sind ähnliche Entlüftungsöffnungen
zusätzlich in der zweiten Seitenwand 6 angeordnet. Das Verpackungsbehältnis 1 ist
oben mit einer oberen Quernaht 18 und unten mit einer unteren Quernaht 19 verschlossen.
Da die Entlüftungsöffnungen in durchgängiger Form in der Kunststofffolie 2 eingebracht
sein können, ist eine beliebige Längengestaltung des Verpackungsbehältnisses 1 möglich,
ohne dass auf besondere Ausgestaltungen einer eventuellen kammerartigen Entlüftungseinrichtung
Rücksicht genommen werden müsste.
[0025] Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind
in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar.
Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten
Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen
Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
1. Verpackungsbehälter für Schüttgüter, insbesondere Sack oder Beutel, aus einer flexiblen
Kunststofffolie (2) mit einer Entlüftungseinrichtung,
wobei die flexible Kunststofffolie (2) zumindest in einem Teilbereich zweilagig ausgebildet
ist, und die innere Lage der Kunststofffolie innere Entlüftungsöffnungen (11) aufweist,
die äußere Lage der Kunststofffolie äußere Entlüftungsöffnungen (10) aufweist und
die inneren Entlüftungsöffnungen (11) und die äußeren Entlüftungsöffnungen (10) beabstandet
zueinander sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Lagen, die die zweilagige Kunststofffolie (2) ausbilden, flächig mindestens
über die inneren Entlüftungsöffnungen (11) und die äußeren Entlüftungsöffnungen (10)
hinweg derart lösbar miteinander verbunden sind, dass sich die beiden Lagen erst bei
einem im Inneren des Verpackungsbehälters entstehenden Überdruck voneinander lösen.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Wand des Verpackungsbehälters (1) aus der zweilagigen Kunststofffolie
(2) ausgebildet ist.
3. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsbehälter (1) vollständig aus einer zweilagigen Kunststofffolie (2)
ausgebildet ist.
4. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Entlüftungsöffnungen (11) und die äußeren Entlüftungsöffnungen (10) gleichmäßig
über den gesamten Bereich verteilt sind, in dem der Verpackungsbehälter aus der zweilagigen
Kunststofffolie (2) ausgebildet ist.
5. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die beiden Lagen der zweilagigen flächig miteinander verbundene Kunststofffolie
(2) erst bei einem Mindestöffnungsdruck in dem Verpackungsbehältnis von mindestens
50 hPa voneinander lösen.
6. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Entlüftungsöffnungen (11) und die äußeren Entlüftungsöffnungen (10) um
jeweils mindestens drei Millimeter voneinander beabstandet sind.
7. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Lage der Kunststofffolie und die äußere Lage der Kunststofffolie hilfsmittelfrei
aneinander haftend ausgebildet sind.
8. Verpackungsbehälter nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen der Kunststofffolie (2) zumindest auf den einander zugewandten Seiten
aus Polyethylen oder dessen Copolymeren ausgebildet ist.
9. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsbehälter (1) Seitenfalten aufweist und dass die inneren Entlüftungsöffnungen
(11) und die äußeren Entlüftungsöffnungen (10) in einer Seitenfalte (5) angeordnet
sind.
10. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsöffnungen (10,11) schlitzförmig ausgebildet sind und dass in einer
Reihe hintereinander mehrere schlitzförmige Entlüftungsöffnungen vorhanden sind.
11. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsbehälter (1) mindestens einen streifenförmigen Bereich (7) aufweist,
in dem die Kunststofffolie überlappend aufeinanderliegt und dass die Entlüftungsöffnungen
(10, 11) außerhalb dieses streifenförmigen Bereichs (7) angeordnet sind.
12. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsbehälter (1) mindestens einen streifenförmigen Bereich (7) aufweist,
in dem die Kunststofffolie überlappend aufeinanderliegt und die überlappend aufeinanderliegenden
Kunststofffolien mit nur einer Klebenaht miteinander verbunden sind.
13. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der beiden Lagen der zweilagigen Kunststofffolie (2) so ausgelegt
ist, dass sich die Verbindung bei einem Entlüftungsvorgang löst, so dass eine Entlüftung
von den inneren Entlüftungsöffnungen (11) zu den äußeren Entlüftungsöffnungen (10)
zwischen den beiden Lagen der zweilagigen Kunststofffolie erfolgt.
14. Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbehälters nach einem der vorhergehenden
Ansprüche bei dem
in einen ersten Kunststofffolienabschnitt Entlüftungsöffnungen eingebracht werden,
in einen zweiten Kunststofffolienabschnitt Entlüftungsöffnungen eingebracht werden,
der erste Kunststofffolienabschnitt und der zweite Kunststofffolienabschnitt nach
dem Einbringen der Entlüftungsöffnungen zur Bildung einer flexiblen Kunststofffolie
zusammengeführt werden und
aus der so hergestellten Kunststofffolie der Verpackungsbehälter gebildet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammenführen des ersten Kunststofffolienabschnitts und des zweiten Kunststofffolienabschnitts
bei Temperaturen zwischen 30°C und 100°C, insbesondere zwischen 40°C und 60°C erfolgt.