[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuhaltevorrichtung für eine Schiebetür gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie eine Verschlussvorrichtung für Schiebetüren gemäß Anspruch 14.
[0002] Verschlussvorrichtungen für Schiebetüren haben gewöhnlich eine Zuhaltevorrichtung,
die stirnseitig im Türblatt der Schiebetür eingebaut ist, sowie ein Eingriffselement,
das an einer Zarge des Türrahmens angeordnet ist. Beim Schließen des Türblatts gelangt
das Eingriffselement, beispielsweise ein Bolzen, in Eingriff mit der Zuhaltevorrichtung,
die mit einer Klemmvorrichtung versehen ist. Letztere ist mit seinem Klemmelement
derart ausgebildet, dass das Eingriffselement in einer ersten Richtung, die der Schließrichtung
des Türblatts entgegengesetzt ist, in die Klemmvorrichtung eingeführt werden kann.
In einer zweiten Richtung, die der Öffnungsrichtung des Flächenelementes entgegengesetzt
ist, wird das Eingriffselement hingegen gesperrt. Zum Aufheben der Sperre ist ein
Betätigungselement vorgesehen, das entgegen einer Federkraft das Klemmelement von
dem Eingriffselement lösen kann, so dass die Schiebetür geöffnet werden kann. Die
Handhabung des Betätigungselements erfolgt über einen Drehgriff oder einen Schlüssel.
Über letzteren kann die Tür bei Bedarf verriegelt werden. Dazu ist in einem Schlosskasten
eine Absperrvorrichtung vorgesehen.
[0003] Eine solche Verschlussvorrichtung ist beispielsweise aus
EP 2 105 556 A1 bekannt. Deren Klemmelement - eine mit einer zentrischen Ausnehmung versehene
[0004] Klemmscheibe - ist in einer Hülse schwenkbar vor einer Schrägfläche angeordnet und
in der zweiten Richtung von einer Druckfeder belastet. Dadurch wird die Klemmscheibe
permanent in eine Schräglage gedrückt. Das Betätigungselement sitzt axialverschieblich
innerhalb der Hülse und durchgreift die Klemmscheibe mit zwei Haken. Schließt man
die Tür, gelangt das Eingriffselement zwischen den Haken hindurch mit der Klemmscheibe
in Eingriff. Diese wird dabei entgegen der Federkraft aus ihrer Schrägstellung heraus
gedrückt, so dass das Eingriffselement in der ersten Richtung durch die Klemmscheibe
hindurch gleiten kann. Schiebt man hingegen die Tür in Öffnungsrichtung, stellt sich
die federbelastete Klemmscheibe schräg und sperrt jede weitere Bewegung des Eingriffselements
in der zweiten Richtung. Die Tür ist verschlossen und kann nur durch Betätigen des
Betätigungselements geöffnet werden. Letzteres ist über ein Kopplungselement und eine
Zahnstange mit einem Griff oder einem Schlüssel verbunden. Werden diese betätigt,
zieht das Kopplungselement das Betätigungselement entgegen der Federkraft in die erste
Richtung zurück, wobei die Haken des Betätigungselements die Klemmscheibe erfassen
und aufrichten. Dessen Verkippung wird aufgehoben und das Eingriffselement kann in
der zweiten Richtung aus dem Klemmelement herausgezogen werden. Der Griff dreht über
einen Vierkantstift eine Schlossnuss, die in einem Schlosskasten mit der Zahnstange
in Eingriff steht.
[0005] Von Nachteil hierbei ist, dass für die Betätigung des Klemmelements eine relativ
aufwendige Mechanik notwendig ist, was relativ hohe Herstellkosten verursacht und
zudem störanfällig ist. Zudem gestaltet sich die Montage umständlich, weil die Klemmvorrichtung
über ein Schraubgewinde in einem Gehäuse des Schlosskastens festzulegen ist, während
das Betätigungselement gesondert mittels einer Schraube durch die Hülse und das Betätigungselement
hindurch mit dem Kopplungselement verbunden wird. Problematisch ist ferner, dass die
bekannte Zuhaltevorrichtung nicht für unterschiedliche Schließzwecke eingesetzt werden
kann, beispielsweise für den Einsatz ohne Verriegelungsmöglichkeit, für den Einsatz
in einer Schiebetür für Badezimmer oder für eine Schiebetür, die zu privaten oder
geschäftlichen Bereichen führt. Dazu muss stets die gesamte Zuhaltevorrichtung angepasst
und ausgetauscht werden, was sich ungünstig auf Lagerhaltung und Logistik auswirkt.
[0006] Ein weiterer Nachteil der bekannten Verschlussvorrichtung besteht darin, dass das
Eingriffselement im Türrahmen relativ weit von der Türzarge absteht. Beim Durchgehen
durch die Tür besteht mithin eine relativ große Gefahr, dass man an dem Eingriffselement
hängen bleibt, was zu Schäden an der Bekleidung aber auch zu Verletzungen führen kann.
Darüber hinaus stört das Eingriffselement das optische Erscheinungsbild des Türrahmens.
[0007] Ziel der Erfindung ist es daher, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden und eine verbesserte Verschlussvorrichtung zu schaffen. Angestrebt wird
insbesondere eine alternative Zuhaltevorrichtung, die mit einfachen Mitteln kostengünstig
aufgebaut und leicht zu handhaben ist. Die Zuhaltevorrichtung soll ferner rasch und
bequem zu montieren sein und bei Bedarf alternative Verriegelungsmöglichkeiten bieten.
Ein gleichfalls verbessertes Eingriffselement soll die Kollisionsgefahr mindern und
das optische Erscheinungsbild der Schiebetür verbessern.
[0008] Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 sowie in
Anspruch 14 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 13 und
15.
[0009] Bei einer Zuhaltevorrichtung für eine Schiebetür, deren Türblatt beweglich in einem
Türrahmen gelagert ist, mit einer Klemmvorrichtung, die in ein Türblatt einsetzbar
ist und in der in einer Schließstellung des Türblatts ein Eingriffselement in Eingriff
bringbar ist, das an einer Türzarge des Türrahmens ausgebildet ist, wobei die Klemmvorrichtung
ein Klemmelement aufweist und derart ausgebildet ist, dass das Einführen des Eingriffselements
in die Klemmvorrichtung in einer ersten Richtung, die der Schließrichtung des Türblatts
entgegengesetzt ist, bewirkbar ist, während das Herausziehen des Eingriffselements
aus der Klemmvorrichtung in einer zweiten Richtung, die der Öffnungsrichtung des Türblatts
entgegengesetzt ist, gesperrt ist, und mit einem entgegen einer Rückstellkraft beweglich
gelagerten Betätigungselement für das Klemmelement, wobei das Klemmelement durch Bewegen
des Betätigungselements derart betätigbar ist, dass die Sperrung des Eingriffselements
in der Klemmvorrichtung aufhebbar ist, sieht die Erfindung vor, dass die Klemmvorrichtung
in einer Hülse ausgebildet ist, die an einer Haltevorrichtung befestigt ist, wobei
die Haltevorrichtung stirnseitig in das Türblatt einsetzbar ist, und dass das Betätigungselement
in der Haltevorrichtung verschieblich gelagert ist und ein Mitnahmeelement zur Betätigung
des Klemmelements aufweist.
[0010] Damit sind die Klemmvorrichtung und das Betätigungselement in einer gemeinsamen Haltevorrichtung
angeordnet. Dies ermöglicht nicht nur einen sehr kompakten und robusten Aufbau, sondern
eine ebenso einfache wie rasche Montage, denn die Haltevorrichtung wird zusammen mit
der Klemmvorrichtung und dem Betätigungselement stirnseitig in das Türblatt eingesetzt
und dort befestigt. Sonstige Haltemittel oder gar Funktionselemente, wie z.B. Zahnstangen
oder aufwendige Hebelanordnungen sind nicht mehr notwendig, was die Herstellkosten
deutlich vermindert. Aber auch die Störanfälligkeit ist deutlich verbessert. Das innerhalb
der Haltevorrichtung verschieblich gelagerte Betätigungselement hat ein Mitnahmeelement,
mit dem das Klemmelement der Klemmvorrichtung betätigt wird, um das Eingriffselement
in Schließstellung der Schiebetür wieder aus der Klemmvorrichtung bzw. aus der Zuhaltevorrichtung
lösen zu können. Die erfindungsgemäße Zuhaltevorrichtung kann durch die Festlegung
der Hülse für die Klemmvorrichtung in der Haltevorrichtung und die bewegliche Lagerung
des Betätigungselements in der Haltevorrichtung als kompakte Baueinheit ausgebildet
werden, die unmittelbar in die Stirnseite des Türblatts eingebaut wird.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung ist das Betätigungselement in der ersten und zweiten
Richtung entlang einer Längsachse der Zuhaltevorrichtung längsverschieblich in der
Haltevorrichtung gelagert ist. Damit kann das Betätigungselement beim Öffnen der Schiebetür
in der gleichen Richtung betätigt werden wie das Türblatt, was sich günstig auf die
Handhabung der Zuhaltevorrichtung auswirkt. Konstruktiv ist es ferner günstig, wenn
das Betätigungselement einen Körper hat, der mit einer Aufnahme für die Hülse der
Klemmvorrichtung versehen ist, d.h. die Klemmvorrichtung sitzt innerhalb des Betätigungselements,
zumindest umschließt das Betätigungselement die Klemmvorrichtung zumindest teilweise.
[0012] In einer ersten einfachen Ausführungsform weist das Betätigungselement seitlich je
einen Ansatz zur Festlegung eines Griffs auf, wobei der bzw. jeder Ansatz mit dem
Betätigungselement einstückig ist. Die Ansätze liegen zu beiden Seiten des Türblatts
in je einer seitlichen Ausnehmung im Türblatt, wobei jede Ausnehmung von einer Griffmuschel
verdeckt wird, die in Längsrichtung der Zuhaltevorrichtung mit einer Längsausnehmung
versehen ist. In jeder Griffmuschel liegt ein Griff, der durch die Längsausnehmung
hindurch mit dem Ansatz fest verbunden ist. Befindet sich das Türblatt in seiner Schließstellung,
wird es von der Zuhaltevorrichtung und dem in der Klemmvorrichtung festgelegten Eingriffselement
stets zuverlässig geschlossen gehalten, auch wenn keine Verriegelung der Tür vorgesehen
ist. Die Tür kann sich nicht versehentlich öffnen, beispielsweise durch einen Windstoß
oder wenn das Türblatt der Schiebetür nicht exakt eben eingebaut ist und permanent
in Öffnungsrichtung strebt. Bewegt man den Griff entlang der Längsausnehmung in Öffnungsrichtung
der Tür, wird das Betätigungselement innerhalb der Haltevorrichtung und entgegen einer
Federkraft in die erste Richtung bewegt. Dadurch wird die Sperrung des Eingriffselements
in der Klemmvorrichtung aufgehoben und die Schiebetür lässt sich öffnen.
[0013] In einer zweiten Ausführungsform kann zumindest ein Ansatz senkrecht zur Längsachse
der Zuhaltevorrichtung drehbar in dem Betätigungselement gelagert sein, was beispielsweise
für die Ausbildung an einer WC- oder Badezimmertür von Vorteil ist. So kann beispielsweise
die Schiebetür auf einer Seite, vorzugsweise der Rauminnenseite, über den drehbaren
Ansatz und den daran festgelegten Griff verriegelt werden, während der Ansatz bzw.
der Griff auf der gegenüberliegenden Raumaußenseite wie bei der ersten Ausführungsform
lediglich in Längsrichtung betätigbar ist, allerdings nur wenn die Tür nicht verriegelt
ist. Letzteres erfolgt bevorzugt über den Griff, der innerhalb der Griffmuschel unmittelbar
als Sperrelement verwendet wird. Griff und Griffmuschel sind hierbei derart ausgebildet,
dass der drehbar gelagerte Griff in einer Querstellung in einer Innentasche der Griffmuschel
mit seinem in die erste Richtung und mithin in die Öffnungsrichtung der Tür weisenden
Griffende einen formschlüssigen Anschlag innerhalb der Griffmuschel findet, so dass
die Axialbewegung des Griffs innerhalb der Längsausnehmung in der Griffmuschel blockiert
ist. Damit ist zugleich die Längsbewegung des Betätigungselements in der Haltevorrichtung
blockiert und die Schiebetür kann weder über den drehbar gelagerten noch über den
gegenüberliegenden, nicht drehbaren Griff betätigt werden. Die Tür ist zumindest von
außen fest verriegelt, weil das Eingriffselement nicht aus der Klemmvorrichtung gelöst
werden kann. Dreht man den Griff und damit den Ansatz wieder in die Ausgangsstellung
zurück, wird das Betätigungselement freigegeben. Es kann sowohl über den inneren als
auch über den äußeren Griff betätigt werden.
[0014] In ausgezeichneten Drehstellungen kann der Ansatz mit dem Körper des Betätigungselements
verrastbar sein, beispielsweise indem der Ansatz an einer Schlossnuss ausgebildet
ist, die an ihrem Umfangsrand mit Rastausnehmungen versehen ist, wobei in dem Betätigungselement
ein korrespondierendes Rastelement vorgesehen ist. Die Schlossnuss trägt bevorzugt
einen radialen Vorsprung, mit dem der Drehwinkel des Ansatzes begrenzt werden kann.
[0015] Eine weitere wichtige Ausführungsform sieht vor, dass die Haltevorrichtung zur Aufnahme
des Betätigungselements ein Gehäuse oder einen Rahmen aufweist, wobei das Betätigungselement
an seinem Außenumfang mit einer Führungsnut für das Gehäuse oder den Rahmen versehen
ist. Dies ermöglicht eine besonders kompakte und robuste Bauform einer Zuhaltevorrichtung,
zumal die Klemmvorrichtung und das Betätigungselement gemeinsam in der Halterung aufgenommen
sind. Diese lässt sich als vormontierte bzw. vorgefertigte Baueinheit ausbilden und
ebenso rasch wie bequem im Türblatt einbauen, das lediglich mit einer Stirnausnehmung
und zwei seitlichen Ausnehmungen für die Ansätze und die daran festzulegenden Griffe
versehen sein muss.
[0016] Zur Festlegung der Zuhaltevorrichtung im Türblatt ist die Haltevorrichtung mit einer
Stulpplatte versehen, wobei das Gehäuse oder der Rahmen an der Stulpplatte befestigt
sind. Der Rahmen besteht bevorzugt aus zwei parallel verlaufenden Schenkeln, die an
ihren dem Klemmelement zugewandten Enden mit der Stulpplatte und an ihren gegenüberliegenden
Enden über einen Steg miteinander verbunden sind.
[0017] Zwischen der Haltevorrichtung und dem Betätigungselement ist vorteilhaft eine Druckfeder
vorgesehen ist, welche das Betätigungselement in der zweiten Richtung mit einer Kraft
beaufschlagt, wobei die Haltevorrichtung in der zweiten Richtung einen Anschlag für
das Betätigungselement bildet. Dadurch befindet sich das Betätigungselement stets
in einer definierten Position, wenn das Türblatt in Schließrichtung bewegt wird. Vorzugsweise
stützt sich die Druckfeder an dem Steg des Rahmens und an einer rückwärtigen Stirnfläche
des Betätigungselements ab.
[0018] Variable Einsatzmöglichkeiten für die Zuhaltevorrichtung eröffnen sich, wenn das
Betätigungselement in einer weiteren Ausführungsform mittels einer Verriegelungsvorrichtung
relativ zur Haltevorrichtung arretierbar ist. Die Zuhaltevorrichtung ist damit gegen
unbefugtes Öffnen der Schiebetür verriegelbar. Dazu weist die Verriegelungsvorrichtung
ein Sperrelement auf, das z.B. - wie oben bereits erläutert - von dem Griff gebildet
wird, der drehbar an dem seitlichen Ansatz des Betätigungselements befestigt ist und
der in einer definierten Winkel- oder Drehstellung mit der Griffmuschel derart in
Eingriff gelangt, dass eine Bewegung des Griffs und mithin eine Bewegung des Betätigungselements
in der ersten Richtung und damit in Öffnungsrichtung der Schiebetür gesperrt ist.
Das Sperrelement ist mithin ein Griff, der an dem senkrecht zur Längsachse drehbar
in dem Betätigungselement gelagerten Ansatz befestigt ist und der in einer Drehstellung
relativ zur Haltevorrichtung und/oder relativ zum Türblatt arretierbar ist. Mit einer
solchen Ausführungsform lässt sich beispielsweise eine WC- oder Badezimmertür ausstatten,
die lediglich vom Rauminneren aus verriegelbar sein soll. Eine in dem gegenüberliegenden
Griff ausgebildete Notentriegelung ermöglicht dennoch das Entsperren des Betätigungselements
von außen. Dazu ist beispielsweise in dem nicht drehbaren Griff eine Bohrung eingebracht,
die sich bis zu dem drehbaren Ansatz erstreckt. In diesem ist eine kleine Aussparung
eingebracht, in der ein Werkzeug angesetzt werden kann, beispielsweise ein Schraubendreher.
Mit diesem kann der Ansatz und mit diesem der innenliegende Griff gedreht werden.
[0019] Alternativ ist das Sperrelement der Verriegelungsvorrichtung ein Riegel, der über
einen Schlüssel betätigbar ist und der in einer Verriegelungsstellung mit dem Betätigungselement
und/oder mit der Haltevorrichtung in Eingriff bringbar ist. Die Schiebetür lässt sich
damit bei Bedarf abschließen, so dass ein Öffnen des Türblatts nur möglich ist, wenn
der passende Schlüssel vorhanden ist. Dieser kann einen Schließzylinder betätigen,
der in einem Schlosskasten angeordnet ist. Der Schlüssel kann aber auch ein Buntbartschlüssel
sein.
[0020] In einer weiteren wichtigen Ausführungsform sieht die Erfindung vor, dass in dem
Betätigungselement eine Ausnehmung und in dem Gehäuse oder dem Rahmen eine Durchgangsöffnung
ausgebildet ist, welche den Riegel in seiner Verriegelungsstellung gemeinsam aufnehmen.
Der Öffnungsquerschnitt der Ausnehmung im Betätigungselement und der Öffnungsquerschnitt
der Durchgangsöffnung im Rahmen sind dabei kongruent angeordnet, wenn das Betätigungselement
in der zweiten Richtung am Anschlag der Haltevorrichtung anliegt. Die Durchgangsöffnung
ist vorteilhaft in einem oder in jedem der Schenkel des Rahmens ausgebildet. Schließt
man daher die Schiebetür über die Verriegelungsvorrichtung ab, greift der Riegel durch
den Rahmen hindurch unmittelbar in das Betätigungselement ein, das folglich nicht
mehr relativ zur Klemmvorrichtung bewegt werden kann. Die Tür ist verriegelt.
[0021] Von besonderem Vorteil ist, wenn die Verriegelungsvorrichtung separat von der Zuhaltevorrichtung
ausgebildet ist, insbesondere als eigenständige vorgefertigte
[0022] Baueinheit, die nach Bedarf mit der Zuhaltevorrichtung kombiniert werden kann. Dies
eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, insbesondere lässt sich die Zuhaltevorrichtung
ohne jede Verriegelungsmöglichkeit in einem Türblatt einbauen, beispielsweise bei
Schiebetüren, die keiner Verriegelung bedürfen, die jedoch in Schließstellung stets
sicher gehalten sein sollen. Ist eine Verriegelung gewünscht, kann die Zuhaltevorrichtung
mit einer Verriegelungsvorrichtung kombiniert werden. Bauliche Veränderungen an der
Zuhaltevorrichtung sind dazu nicht notwendig, insbesondere dann, wenn die Haltevorrichtung
der Zuhaltevorrichtung in die Verriegelungsvorrichtung einfach eingesteckt werden
kann. Letztere ist hierzu im Schlosskasten angeordnet, der mit einer geeigneten Ausnehmung
versehen ist. Der Schlosskasten wird vor der Montage der Zuhaltevorrichtung seitlich
in das Türblatt eingesetzt. Anschließend kann die Zuhaltevorrichtung stirnseitig in
das Türblatt eingeschoben werden, wobei die Haltevorrichtung derart im Schlosskasten
zum Anliegen kommt, dass der Riegel der Verriegelungsvorrichtung über der Durchgangsöffnung
im Rahmen und der Ausnehmung im Betätigungselement liegt.
[0023] Eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung für eine Schiebetür, deren Türblatt beweglich
in einem Türrahmen gelagert ist, hat ein Eingriffselement, das an einer Türzarge des
Türrahmens ausgebildet sowie eine Zuhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
13, wobei das Eingriffselement bevorzugt versenkbar in der Türzarge angeordnet ist.
Dazu ist das Eingriffselement beispielsweise gemeinsam mit einem Auslöseelement in
einem Gehäuse angeordnet, wobei das Auslöseelement über einen Hebelanordnung mit dem
Eingriffselement verbunden ist.
[0024] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht einer Verschlussvorrichtung für eine Schiebetür mit einem Eingriffselement
und einer Zuhaltevorrichtung,
- Fig. 2
- die Verschlussvorrichtung von Fig. 1 in einer seitlichen Darstellung und in einer
ersten Funktionsstellung, teilweise im Schnitt,
- Fig. 3
- die Verschlussvorrichtung von Fig. 1 in einer seitlichen Darstellung und in einer
zweiten Funktionsstellung,
- Fig. 4
- eine Schrägansicht einer Zuhaltevorrichtung für eine Schiebetür,
- Fig. 5
- die Zuhaltevorrichtung von Fig. 4 in einer auseinandergezogenen Darstellung,
- Fig. 6
- eine andere Ausführungsform einer Verschlussvorrichtung für eine Schiebetür mit einem
Eingriffselement und einer Zuhaltevorrichtung in einer seitlichen Darstellung, teilweise
im Schnitt,
- Fig. 7
- die Verschlussvorrichtung von Fig. 6 von der gegenüberliegenden Seite aus betrachtet,
- Fig. 8
- ein Eingriffselement für eine Verschlussvorrichtung in einer ersten Funktionsstellung,
- Fig. 9
- das Eingriffselement von Fig. 6 in einer zweiten Funktionsstellung,
- Fig. 10
- eine Schrägansicht einer anderen Ausführungsform einer Verschlussvorrichtung für eine
Schiebetür mit einem Eingriffselement, einer Zuhaltevorrichtung und einer Verriegelungsvorrichtung,
- Fig. 11
- die Zuhaltevorrichtung und die Verriegelungsvorrichtung von Fig. 8 in einer seitlichen
Darstellung und in einer ersten Funktionsstellung, teilweise im Schnitt, und
- Fig. 12
- die Zuhaltevorrichtung und die Verriegelungsvorrichtung von Fig. 8 in einer seitlichen
Darstellung und in einer zweiten Funktionsstellung, teilweise im Schnitt.
[0025] Die in den Fig. 1 bis 10 allgemein mit 10 bezeichnete Zuhaltevorrichtung ist für
eine Schiebetür vorgesehen, deren Türblatt 11 beweglich in einem (nicht weiter dargestellten)
Türrahmen gelagert ist. Fig. 1 zeigt prinzipiell eine Öffnungsstellung des Türblatts
11. Dieses hat eine Stirnseite 12, die - wie Fig. 2 zeigt - in Schließstellung des
Türblatts 11 einer Zarge 15 des Türrahmens gegenübersteht, sowie zwei (nicht näher
gezeigte) Seitenflächen, in die jeweils eine Griffmuschel 13 eingelassen ist. Die
Zuhaltevorrichtung 10 ist in die Stirnseite 12 des Türblatts 11 eingesetzt, und dort
mittels Schrauben 14 fixiert. Das Türblatt 11 ist für die Aufnahme der Zuhaltevorrichtung
10 und der Griffmuscheln 13 mit entsprechenden (nicht näher bezeichneten) Aussparungen
versehen.
[0026] Die Zarge 15 trägt ein Eingriffselement 30, das in Schließstellung des Türblatts
11 mit der Zuhaltevorrichtung 10 in Eingriff steht. Das Eingriffselement 30 ist beispielsweise
ein Bolzen mit eckigem oder rundem Querschnitt, der starr oder schwimmend mit der
Türzarge 15 verbunden ist. Man kann den Bolzen 30 aber auch in der Zarge 15 versenkbar
ausbilden, d.h. der Bolzen 30 ist - wie in Fig. 1 gezeigt - in Öffnungsstellung des
Türblatts 11 so weit in ein Gehäuse 33 zurückgezogen, dass nur noch das vordere Ende
vorsteht. Über ein Auslöseelement 32, beispielsweise einen Taststift, der gleichfalls
ein Stück weit aus der Zarge 15 hervorsteht und beim Schließen des Türblatts 11 betätigt
wird, schiebt sich der Bolzen 30 beim Schließen der Tür aus dem Gehäuse 33 heraus.
Sobald das Türblatt 11 seine Schließstellung erreicht hat, ist der Bolzen 30 vollständig
ausgefahren. Er gelangt mit der Zuhaltevorrichtung 10 in Eingriff, wobei eine Klemmvorrichtung
20 in der Zuhaltevorrichtung 10 derart ausgebildet ist, dass das Einführen des Eingriffselements
30 in die Klemmvorrichtung 20 in einer ersten Richtung R1, die der Schließrichtung
S des Türblatts 11 entgegengesetzt ist, bewirkbar ist, während das Herausziehen des
Eingriffselements 30 aus der Klemmvorrichtung 20 in einer zweiten Richtung R2, die
der Öffnungsrichtung O des Türblatts 11 entgegengesetzt ist, gesperrt ist. Das Eingriffselement
30 wird mithin in Schließstellung der Tür von der Klemmvorrichtung 20 fixiert, so
dass sich die Schiebetür nicht unbeabsichtigt öffnet.
[0027] Die Klemmvorrichtung 20 hat eine Hülse 21, die gemeinsam mit einem Betätigungselement
70 in einer Haltevorrichtung 80 angeordnet ist. Sie hat zwei schwenkbar gelagerte
Klemmelemente 50 in Form von Klemmscheiben, die parallel nebeneinander liegen und
das Eingriffselement 30 reibschlüssig in der Klemmvorrichtung 20 fixieren, sobald
das Türblatt 11 seine Schließstellung erreicht hat. Zum Lösen dieser Verbindung wird
das Betätigungselement 70 verwendet, das relativ zur Klemmvorrichtung 20 und entgegen
einer Rückstellkraft längsverschieblich in der Haltevorrichtung 80 gelagert ist. Mit
dem Betätigungselement 70 werden die Klemmelemente 50 derart betätigt, dass die Sperrung
des Eingriffselements 30 in der Klemmvorrichtung 20 aufgehoben wird.
[0028] Jedes Klemmelement 50 sitzt, wie die Schnittdarstellung von Fig. 2 zeigt, quer zu
einer Längsachse A der Zuhaltevorrichtung 10 in einer Hülse 21, die senkrecht zur
Längsachse A eine ebene Stirnseite 22 aufweist und koaxial zur Längsachse A mit einer
stufenförmigen Durchgangsbohrung 211 versehen ist. An ihrem dem Eingriffselement 30
zugewandten vorderen Ende weist die Hülse 21 eine Schrägfläche 24 auf, die für die
Klemmelemente 50 eine Anlagefläche 24 bildet. Hinter den Klemmelementen 50 ist in
der Hülse 21 eine Druckfeder 26 angeordnet, die sich an einer Stufe 212 der Bohrung
211 abstützt und die Klemmelemente 50 permanent in der zweiten Richtung R2 gegen die
Schrägfläche 24 drückt. Letztere ist sowohl vertikal als auch horizontal schräg zur
Längsachse A ausgerichtet, so dass die Klemmelemente 50 entsprechend schräg ausgerichtet
sind. Diese haben zentrisch jeweils eine (nicht näher bezeichnete) Ausnehmung, die
bevorzugt rechteckig ausgebildet ist, um sowohl runde als auch eckige Eingriffselemente
30 aufnehmen zu können. Durch die zweifache Schräglage der Klemmelemente 50 wird gegenüber
dem Eingriffselement 30, das beim Schließen des Türblatts 11 in der ersten Richtung
R1 in die Klemmelemente 50 eingeschoben wird, in der entgegengesetzten Richtung R2
eine deutlich verbesserte Klemmwirkung erzielt.
[0029] Die Hülse 21 ist mit ihrer Stirnseite 22 an der Haltevorrichtung 80 befestigt, die
hierzu mit einer Stulpplatte 81 versehen ist. Letztere hat konzentrisch zur Längsachse
A der Zuhaltevorrichtung 10 eine Ausnehmung 43 sowie Schraublöcher 811. Letztere sind
zur Aufnahme (nicht gezeigter) Schrauben vorgesehen, welche die Hülse 21 an der Stulpplatte
81 fixieren, während die Hülse 21 an ihrer Stirnseite 22 einen Halsansatz 23 aufweist,
der die Ausnehmung 43 der Stulpplatte 81 durchragt. Der Halsansatz 23 dient der Zentrierung
der Hülse 21 in der Haltevorrichtung 80 sowie zur leichteren Einführung des Eingriffselements
30 in die Klemmvorrichtung 20. Das dem Halsansatz 23 entgegengesetzte Ende 27 der
Hülse 21 hat einen zylindrischen Außenumfang 28.
[0030] Die Stulpplatte 81 der Haltevorrichtung 80 steht senkrecht zur Längsachse A der Zuhaltevorrichtung
10. Sie wird stirnseitig mittels der Schrauben 14 am Türblatt 11 befestigt, das hierzu
mit einer entsprechenden (nicht dargestellten) stirnseitigen Absenkung versehen ist.
Letztere ist derart ausgebildet, dass die Stulpplatte 81 und eine ggf. vorhandene
Abdeckplatte 89 bündig mit der Stirnseite 12 des Türblatts 11 abschließen. Die Abdeckplatte
89 ist für die Aufnahme des Halsansatzes 23 der Hülse 21 mit einer Ausnehmung 431
versehen, wobei der Halsansatz 23 vorzugsweise etwa bündig mit der Abdeckplatte 89
abschließt. Bohrungen 812 in der Stulpplatte 81 und der Abdeckplatte 89 nehmen die
Schrauben 14 auf. Zusätzliche Bohrungen 432 in der Abdeckplatte 89 dienen der Aufnahme
von Distanzstücken 433, die an der Stulpplatte 81 befestigt sind.
[0031] Zur Aufnahme und Führung des Betätigungselements 70 weist die Haltevorrichtung 80
einen Rahmen 82 auf. Dieser ist im Wesentlichen U-förmig ausgebildet mit zwei in einem
Abstand voneinander parallel verlaufenden Schenkeln 83, 84, die an ihren den Klemmelementen
50 zugewandten Enden 831, 841 mit der Stulpplatte 81 und an ihren gegenüberliegenden
Enden 832, 842 über einen Steg 87 miteinander verbunden sind. Die Enden 831, 841 sind
zur Festlegung an der Stulpplatte 81 mit abgekröpften Füßen 833, 843 versehen, wobei
jeder Fuß 833, 843 mittels einem Niet 834, 844 an der Stulpplatte 81 fixiert ist.
Die Nieten 834, 844 sind in den Bohrungen 812 für die Schrauben 14 festgelegt und
verbinden dabei die Stulpplatte 81 mit der Abdeckplatte 89. Die Schenkel 83, 84 und
der Steg 87 sind bevorzugt einstückig. Im Bereich des Stegs 87 ist in jedem Schenkel
83, 84 je eine Durchgangsöffnung 88 eingebracht.
[0032] Das zusammen mit der Klemmvorrichtung 20 in der Haltevorrichtung 80 angeordnete Betätigungselement
70 ist entlang der Längsachse A und mithin parallel zur ersten und zweiten Richtung
R1, R2 längsverschlieblich in dem Rahmen 82 der Haltevorrichtung 80 gelagert. Es hat
einen Körper 69 mit einem Außenumfang 71, der an seiner Ober- und Unterseite mit je
einer Führungsnut 73 versehen ist. Jede Führungsnut 73 liegt parallel zur Längsachse
A und nimmt über ihre gesamte Länge jeweils einen Schenkel 83, 84 des Rahmens 82 auf.
[0033] In dem Betätigungselement 70 bzw. in dem Körper 69 ist - wie beispielsweise die Fig.
9 und 10 zeigen - eine stufenförmige Aufnahme 75 für die Hülse 21 der Klemmvorrichtung
20 ausgebildet, wobei die Aufnahme 75 einen zylindrischen Abschnitt 751 aufweist,
der das zylindrische Ende 27 der Hülse 21 gleitend aufnimmt. Man erkennt, dass das
Betätigungselement 70 die Klemmvorrichtung 20 als eine Art Hülse zumindest teilweise
umschließt, wobei das Betätigungselement 70 mit seinem Körper 69 innerhalb des Rahmens
82 relativ zur Klemmvorrichtung 20 längsverschieblich gelagert ist.
[0034] Zwischen der Haltevorrichtung 80 und dem Betätigungselement 70 ist eine Druckfeder
85 vorgesehen, welche das Betätigungselement 70 in der zweiten Richtung R2 mit einer
permanenten Kraft beaufschlagt und gegen die Stulpplatte 81 der Haltevorrichtung 80
drückt. Letztere bildet folglich mit der Stulpplatte 81 in der zweiten Richtung R2
einen Anschlag 86 für das Betätigungselement 70. Die Druckfeder 85 stützt sich vorzugsweise
an dem rückwärtigen Steg 87 des Rahmens 82 und an der rückwärtigen Stirnfläche 74
des Betätigungselements 70, wobei die Stirnfläche 74 bevorzugt mit einer Ausnehmung
741 versehen ist, welche die Druckfeder 85 zumindest teilweise aufnimmt.
[0035] Um das Betätigungselement 70 zum Öffnen des Türblatts 11 innerhalb des Rahmens 82
von dem Anschlag 86 weg und entgegen der Feder 85 in Richtung R1 schieben zu können,
ist auf jeder Seite des Türblatts 11 ein Griff 60, 62 vorgesehen, der jeweils über
einen seitlichen Ansatz 76 an dem Betätigungselement 70 festlegbar ist. Der Ansatz
76 ist in einer ersten Ausführungsform der Erfindung auf beiden Seiten des Betätigungselements
70 einstückig mit dem Betätigungselement ausgebildet und bevorzugt als Vierkantansatz
geformt. Jeder Griff 60, 62 ist - wie in Fig. 1 zu sehen - in einer Griffmuschel 13
angeordnet und in dieser - wie in Fig. 3 angedeutet - seitlich verschiebbar. In der
Griffmuschel 13 ist hierzu eine Längsausnehmung 131 ausgebildet. Befindet sich das
Betätigungselement 70 in seiner vorderen Position am Anschlag 86, liegt der Griff
60, 62 mittig in der Griffmuschel 13, die seitlich und bündig im Türblatt 11 eingelassen
ist. Jede Griffmuschel 13 ist mit einer Vertiefung 132 versehen, so dass der Griff
60, 62 mit dem Rand 133 der Griffmuschel 13 im Wesentlichen bündig abschließt. Die
Vertiefung in der Griffmuschel 13 ist derart bemessen, dass der im Wesentlichen längliche
Griff 60, 62, wenn er - wie in den Fig. 1, 2, 3, 7 und 10 dargestellt - etwa vertikal
ausgerichtet ist, aus einer Mittelstellung in Längsrichtung A bzw. in der ersten Richtung
R1 verschoben werden kann. Nach dem Loslassen wird jeder Griff 60, 62 von dem federbelasteten
Betätigungselement 70 wieder in die Mittel- bzw. Ausgangsstellung zurück gebracht.
[0036] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist ein Ansatz 76 senkrecht zur Längsachse
A drehbar in dem Betätigungselement 70 gelagert (siehe Fig. 4 und 5). Der Ansatz 76
hat hierzu eine Schlossnuss 761, die seitlich in eine entsprechende zylindrische Ausnehmung
765 im Körper 69 des Betätigungselements 70 eingesetzt ist. Seitlich trägt die Schlossnuss
761 einen radialen Vorsprung 764, der sich in einer bogenförmigen Führungsnut 766
bewegt. Der Vorsprung 764 und die Führungsnut 766 dienen dazu, die Drehbwegung der
Schlossnuss 761 und damit die Drehbewegung des Griffs 60 auf beispielsweise 90° zu
beschränken.
[0037] Der an dem drehbaren Ansatz 76 befestigte Griff 60 kann - wie Fig. 6 zeigt - durch
eine Drehbewegung um etwa 90° von einer vertikalen Ausgangsstellung in eine horizontale
[0038] Stellung gebracht werden kann. In dieser Stellung bildet der Griff 60 ein Sperrelement
901 einer Verriegelungsvorrichtung 90 für die Zuhaltevorrichtung 10, denn der insgesamt
etwa länglich ausgebildete Griff 60 findet mit seinem Ende 61 innerhalb der Vertiefung
132 der Griffmuschel 13 in Richtung R1 einen Anschlag 134. Er kann mithin nicht entlang
der Längsachse A in die erste Richtung R1 verschoben werden. Folglich kann auch das
Betätigungselement 70, das über den Ansatz 76 mit dem Griff 60 verbunden ist, innerhalb
der Haltevorrichtung 80 nicht in die erste Richtung R1 verschoben werden. Das Betätigungselement
70 ist vielmehr blockiert. Die Klemmelemente 50 befinden sich weiterhin in Eingriff
mit dem Eingriffselement 30, das in der Klemmvorrichtung 20 fixiert ist. Die Tür ist
verriegelt, denn das Betätigungselement 70 lässt sich auch über den zweiten, auf der
gegenüberliegenden Seite des Türblatts liegenden Griff 62 nicht betätigen.
[0039] Diese Ausführungsform der Erfindung wird bevorzugt für eine WC- oder Badezimmertür
verwendet, wobei sich der drehbare Ansatz 76 mit dem drehbaren Griff 60 im Inneren
des WC oder Badezimmers befindet. Der auf der anderen Seite des Türblatts 11 außen
liegende Griff 62 ist über den mit dem Betätigungselement 70 einstückigen Ansatz 76
starr an dem Betätigungselement 70 ausgebildet. Er kann lediglich - wenn sich der
Griff 60 nicht in seiner Verriegelungsposition befindet in der ersten Richtung R1
verschoben werden, um das Betätigungselement 70 zu betätigen. Befindet sich jedoch
der Griff 60 in seiner Funktion als Sperrelement 901 in der in Fig 6 gezeigten Sperrstellung,
kann die Tür über den äußeren Griff 62 nicht geöffnet werden, weil das Betätigungselemente
70 die Klemmelemente 50 nicht betätigen kann, um das Eingriffselement 30 freizugeben.
[0040] Als Notentriegelung von außen besitzt der dort stets lotrechte und drehfeste Griff
62 eine Durchgangsbohrung 64 in der Achse der Schlossnuss 761. Darin ist ein schlitzkopfschraubenähnliches
Mitnehmerelement 65 drehbar gelagert, welches drehstarr mit der Schlossnuss 761 gekoppelt
ist. Der Schlitzkopf des Mitnehmerelementes 65 ist kosmetisch gefällig flächenbündig
im Außengriff 60 versenkt. Über ein geeignetes Werkzeug, z.B. einen Schraubendreher,
kann mithin von außen die Schlossnuss 761 und mit dieser der Ansatz 76 gedreht werden,
so dass der als Sperrelement 901 innen liegende Griff 60 von seiner horizontalen Sperrstellung
in die vertikale Öffnungsstellung gebracht werden kann. Nun kann der äußere Griff
62 in der ersten Richtung R1 bewegt werden, so dass über das Betätigungselement 70
das Eingriffselement 30 aus der Klemmvorrichtung 20 gelöst wird. Die Tür lässt sich
öffnen.
[0041] Um den drehbaren Griff 60 in seinen Funktionsstellungen für den Benutzer spürbar
zu arretieren, ist die Schlussnuss 761 des drehbaren Ansatzes 76. an ihrem Umfangsrand
in gleichmäßigen Winkelabständen mit Rastausnehmungen 762 versehen, während in dem
Betätigungselement 70 ein korrespondierendes Rastelement 763 ausgebildet ist, beispielsweise
eine Kugel. Diese ist in der Ausnehmung 741 für die Druckfeder 85 angeordnet, die
folglich bis zur Ausnehmung 765 als Durchgangsbohrung ausgebildet ist. In dieser Ausführungsform
stützt sich mithin die in der Ausnehmung 741 geführte Druckfeder 85 nicht an der Stirnseite
74 des Betätigungselements 70 ab, sondern an der Kugel 763, die mithin in die jeweils
korrespondierende Rastausnehmung 762 gedrückt wird. Gleichzeitig wird das Betätigungselement
70 von der Druckfeder 85 gegen den Anschlag 86 der Haltevorrichtung 80 gedrückt.
[0042] Für die Betätigung der Klemmelemente 50 in der Hülse 21 der Klemmvorrichtung 20 ist
an dem Betätigungselement 70 endseitig ein Mitnahmeelement 72 ausgebildet, das die
Klemmelemente 50 gegenüberliegend zur Druckfeder 26 hintergreift. Das Mitnahmeelement
72 bildet mithin einen Haken, der beim Bewegen des Betätigungselements 70 in der ersten
Richtung R1, die Klemmelemente 50 erfasst und entgegen der Druckfeder 26 in Richtung
R1 bewegt, wobei die Klemmelemente 50 eine Kippbewegung oder Schwenkbewegung ausführen
und bezüglich der Längsachse A aus ihrer Schrägstellung bzw. Verkippung heraus zumindest
ein Stück weit aufgerichtet werden. In den Ausführungsbeispielen der Fig. 2, 9 und
10 ist das Mitnahmeelement 72 bevorzugt einstückig mit dem Betätigungselement 70.
Damit das hakenförmige Mitnahmeelement 72 die Klemmelemente 50 der Klemmvorrichtung
20 hintergreifen bzw übergreifen kann, ist in der Hülse 21 der Klemmvorrichtung 20
ein Schlitz 25 ausgebildet, wobei das Mitnahmeelement 72 den Schlitz 25 und mithin
die Hülse 21 seitlich durchsetzt. Der Schlitz 25 ist in der Stulpplatte 81 fortgesetzt,
damit vor den Klemmelementen 50 ausreichend Platz für das Mitnahmeelement 72 vorhanden
ist. Die Stulpplatte 81 ist hierzu unterhalb der Ausnehmung 43 mit einem entsprechenden
Schlitz 44 versehen, der nach außen hin von der Abgeckplatte 89 abgedeckt wird.
[0043] Um die Montage des insgesamt hülsenfömigen Betätigungselements 70 auf der Hülse 21
der Klemmvorrichtung 20 zu vereinfachen, ist in dem Körper 69 eine Ausnehmung 78 vorgesehen.
Diese ist hilfreich, um die Mitnahmeelemente 72 in den Schlitz 25 der Hülse 21 einbringen
zu können.
[0044] Die Zuhaltevorrichtung 10 funktioniert wie folgt:
Sobald das Türblatt 11 gegenüber der Türzarge 15 seine Schließstellung erreicht hat,
dringt das Eingriffselement 30 durch den Halsansatz 23 der Hülse 21 hindurch in die
Klemmvorrichtung 20 ein. Deren Klemmelemente 50 werden von der Druckfeder 26 gegen
die Schrägfläche 24 gedrückt, was zu deren Verkippung gegenüber der Längsachse A führt.
Der lichte Durchmesser der Ausnehmungen in den Klemmelementen 50 wird aus den Richtungen
R1 und R2 gesehen verengt, so dass die Klemmelemente 50 beim Einführen des Eingriffselements
30 in die Verriegelungsvorrichtung 20 zunächst ein Hindernis darstellt. Schließt man
jedoch die Tür in Schließrichtung S, taucht das Eingriffselement 30 in die Hülse 21
der Klemmvorrichtung 20 ein, bis es mit seinem freien Ende gegen die Klemmelemente
50 stößt und diese - beim weiteren Schließen der Tür-entgegen der Feder 26 in die
erste Richtung R1 drückt. Dabei stellen sich die Klemmelemente 50 etwa senkrecht zur
Längsachse A auf und geben so den kompletten Durchmesser ihrer Ausnehmung für das
Eingriffselement 30 frei. Dieses kann stufenlos und freilaufend durch die Klemmelemente
50 hindurch in die Klemmvorrichtung 20 eindringen.
[0045] In entgegengesetzter Richtung R2 ist hingegen eine anschließende Bewegung des Eingriffselements
30 zunächst gesperrt. Dies geschieht durch Reibung der Klemmelemente 50 an der bzw.
den Seitenflächen des Eingriffselements 30, weil die Druckfeder 26 die an der Schrägfläche
24 schwenkbar anliegenden Klemmelemente 50 wieder in Schließrichtung S zurück drückt.
Die Klemmelemente 50 verkeilen sich durch ihre Schräglage mit den Seitenflächen des
Eingriffselements 30, das in der Klemmvorrichtung 20 gesperrt ist und in der zweiten
Richtung R2 nicht aus der Zuhaltevorrichtung 10 herausgezogen werden. Die Tür ist
sicher in Schließstellung gehalten. Weil die Klemmelemente 50 sowohl horizontal aus
auch vertikal schräg zur Längsachse A stehen, ergibt sich - bezogen auf einen quadratischen
Querschnitt des Eingriffselements 30 eine etwa diagonale Ausrichtung der Ausnehmungen
in den Klemmelementen 50, was zu einer deutlich verbesserten Keilwirkung führt, selbst
bei Eingriffselementen, die einen runden Querschnitt aufweisen.
[0046] Zum Aufheben der Sperrung wird das Betätigungselement 70 über einen der Griffe 60,
62 entgegen der Feder 85 in Richtung R1 bzw. in Öffnungsrichtung O gezogen. Dabei
gleiten die Schenkel 83, 84 in den Führungsnuten 73 des Eingriffselements 70. Gleichzeitig
ziehen die endseitig hakenförmig ausgebildeten Mitnahmeelemente 72 des Betätigungselements
70 die Klemmelemente 50 entgegen der Kraft der Feder 26 in Richtung R1 zurück. Die
Verkippung der Klemmelemente 50 gegenüber der Längsachse A und damit die Sperrung
des Eingriffselements 50 in den Klemmelementen 50 wird aufgehoben und das Eingriffselement
30 kann aus der Klemmvorrichtung 20 herausgleiten. Die Tür ist freigegeben und kann
in Öffnungsrichtung O geöffnet werden. Um die Schiebetür gegen unbefugten Zutritt
über einen Schlüssel 93 verriegeln zu können, ist das Betätigungselement 70 in einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung mittels einer separaten Verriegelungsvorrichtung
90 relativ zur Haltevorrichtung 80 arretierbar ausgebildet (siehe dazu die Fig. 8
bis 10). Die Verriegelungsvorrichtung 90 weist dazu einen Riegel 92 auf, der - wie
Fig. 9 zeigt - in einer Verriegelungsstellung mit dem Betätigungselement 70 und der
Haltevorrichtung 80 in Eingriff bringbar ist. Letztere ist hierzu in den Schenkeln
84 des Rahmens 82 mit der Durchgangsöffnung 88 versehen, während in dem Betätigungselement
70 senkrecht zur Längsachse A eine Ausnehmung 77 ausgebildet ist. Deren Öffnungsquerschnitt
und der Öffnungsquerschnitt der Durchgangsöffnung 88 liegen, wenn das Betätigungselement
70 am Anschlag 86 der Haltevorrichtung 80 anliegt, kongruent übereinander, so dass
der Riegel 92 senkrecht zur Längsachse A durch die Durchgangsöffnung 88 hindurch in
die Ausnehmung 77 des Betätigungselements 70 eingefahren werden kann.
[0047] Bewegt wird der in einem Schlosskasten 91 längsverschieblich gelagerte Riegel 92
über einen Mitnehmer 95, der an einem Schließzylinder 96 ausgebildet ist. Man kann
die Verriegelungsvorrichtung 90 aber auch mit einem (nicht dargestellten) Buntbartschlüssel
ausbilden, der beim Drehen im Schlosskasten 91 den Riegel 92 entsprechend betätigt.
Dieser kann in seiner in Fig. 10 gezeigten Öffnungsstellung und in der Verriegelungsstellung
von Fig. 9 jeweils verrastet sein, beispielsweise mittels eines federbelasteten Rastelements
97, das im Schlosskasten 91 angeordnet ist.
[0048] Damit ist die Verriegelungsvorrichtung 90 separat zur Zuhaltevorrichtung 10 in einem
Schlosskasten 91 angeordnet, der seitlich in das Türblatt 11 einsetzbar ist, während
die Zuhaltevorrichtung 10 stirnseitig im Türblatt 11 montiert wird. Zur Aufnahme der
Zuhaltevorrichtung 10 ist der Schlosskasten 91 mit einer seitlichen Ausnehmung 94
versehen, welche die Haltevorrichtung 80 mitsamt dem Betätigungselement 70 aufnimmt.
Ist die Zuhaltevorrichtung 10 in den Schlosskasten 91 eingesetzt, liegt der senkrecht
zur Längsachse A der Zuhaltevorrichtung 10 bewegliche Riegel 92 genau über der Durchgangsöffnung
88 im Schenkel 84 und der Ausnehmung 77 im Betätigungselement 70, das mithin durch
Ausfahren des Riegels 82 in seiner vorderen Anschlagposition an der Stulpplatte 81
der Haltevorrichtung 80 arretiert werden kann.
[0049] Man erkennt, dass die Zuhaltevorrichtung 10 und das Eingriffselement 30 für die Schiebetür
gemeinsam eine Verschlussvorrichtung 100 bilden, wobei die Zuhaltevorrichtung zunächst
allein im Türblatt 11 eingesetzt werden kann. Die Schiebetür kann in diesem Fall einfach
geschlossen werden, wobei das Türblatt 11 in seiner Schließstellung gegen versehentliches
Öffnen gesichert ist, weil das Eingriffselement 30 in der Klemmvorrichtung 20 kraft-
und/oder reibschlüssig gehalten ist. Zum Öffnen des Türblatts 11 wird das Betätigungselement
70 entgegen der Druckfeder 85 über einen der Griffe 60 aus der vorderen Anschlagposition
heraus in Richtung R1 gezogen, wobei das Mitnahmeelement 72 die Klemmelemente 50 ergreift
und entgegen der Druckfeder 26 gleichfalls in Richtung R1 bewegt. Die Klemmelemente
50 werden von dem Eingriffselement 30 gelöst, das mithin von der Klemmvorrichtung
20 freigegeben wird. Die Tür kann geöffnet werden.
[0050] Baut man neben der Zuhaltevorrichtung 10 die Verriegelungsvorrichtung 90 in das Türblatt
11 ein, kann dieses gegen unbefugtes Öffnen verriegelt werden, indem über den Schließzylinder
96 der Riegel 92 ausgefahren wird.
[0051] Um die Kollisionsgefahr mit einem von der Türzarge 15 vorstehenden Eingriffselement
30 zu vermindern, ist dieser bevorzugt versenkbar in der Türzarge 15 ausgebildet.
Dazu sitzt das Eingriffselement 30 - wie die Fig. 6 und 7 zeigen - längsverschieblich
in dem Gehäuse 33, das stirnseitig in die Zarge 15 eingelassen ist. Das Auslöseelement
32 liegt parallel zum Eingriffselement 30 und ist ebenfalls längsverschieblich in
dem Gehäuse 33 gelagert. Beide Elemente 30, 32 sind über einen Hebel 34 mit dem Eingriffselement
30 gekoppelt. Der Hebel 34 ist um eine Drehachse 35 schwenkbar gelagert. Er hat zwei
unterschiedlich lange Hebelarme 361, 362, die derart ausgebildet sind, dass das Eingriffselement
30 und das Auslöseelement 32 bei geöffneter Schiebetür etwa gleich weit über eine
Anschlagplatte 336 für das Gehäuse 33 hervorstehen. Gelangt hingegen das Türblatt
11 der Schiebetür in seine Schließtstellung, wird das Auslöseelement 32 von dem Türblatt,
der Abdeckplatte 89 oder einem der Distanzstücke 433 entgegen einer Rückstellkraft
in das Gehäuse 33 hinein gedrückt, während das Eingriffselement 30 ausgefahren wird,
um mit der Klemmvorrichtung 20 in Eingriff zu treten. Befindet sich mithin die Tür
11 in der Öffnungsstellung liegt keine Kraft an dem Auslöseelement 32 an. Eine (nicht
dargestellte) Feder sorgt dafür, dass der Hebel 34 das Eingriffselement 30 wieder
in das Gehäuse 33 zurückzieht und das Auslöseelement 32 wieder in seine Ausgangsposition
zurück kehrt. In dem Gehäuse 33 ausgebildete Anschläge 37, 38, 39 für den Hebel 34
sorgen stets für definierte Positionen des Eingriffselements 30 gegenüber der Anschlagplatte
36. Diese wird mittels Schrauben 31 stirnseitig in der Zarge 15 festgelegt, das Gehäuse
33 besitzt Anschlussflansche 331, die im Bereich der Schrauben 31 mit vergrößerten
Bohrungen 332 versehen sind. Dadurch ist es möglich, das Gehäuse 33 relativ zur Längsachse
A der Zuhaltevorrichtung 10 horizontal und vertikal auszurichten.
[0052] Eine weiterentwickelte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse 33 relativ
zur Stirnseite der Zarge 15 schwimmend gelagert ist und sich horizontal und vertikal
in zwei Richtungen selbst einstellen kann. Dies erfolgt bevorzugt stufenlos, beispielsweise
durch eine Verschiebung. Dazu wird das Gehäuse 33 mit der Anschlagplatte 36 an der
Zarge 15 montiert, wobei die Bohrungen 332 zunächst etwa konzentrisch zu den Schrauben
31 liegen. Beim Schließen des Türblatts 11 an der Zarge 15 trifft dann das schwimmend
gelagerte und stufenlos selbst einstellende Eingriffselement 30 auf die Öffnung im
Halsansatz 23 der Klemmvorrichtung 20. Sofern eine Passungenauigkeit auftritt und
das Eingriffselement 30 neben der Öffnung Klemmvorrichtung 20 stößt weicht das mitsamt
dem Gehäuse 33 schwimmende Eingriffselement 30 dem Druck des schließenden Türblatts
11 aus und wird so automatisch auf die Längsachse A der Zuhaltevorrichtung 10 ausgerichtet.
[0053] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. So können anstelle von zwei Klemmscheiben
50 auch nur eine oder mehr als zwei verwendet werden. Jede Klemmscheibe 50 bildet
eine Art Rahmen, der das Eingriffselement 30 umschließt. Jeder Rahmen kann auch zweigeteilt
sein, wobei jede Rahmenhälfte innerhalb der Klemmhülse 21 entgegen der Druckfeder
26 schwenkbar gelagert ist, um in Schrägstellung mit dem Eingriffselement 30 in Reibschluss
zu gelangen, sollte dieses ohne Betätigung des Betätigungselements 70 in der zweiten
Richtung R2 aus der Klemmvorrichtung 20 herausgezogen werden. Die Klemmelemente 50
können auch als Kugeln ausgebildet sein, die innerhalb der Klemmvorrichtung 20 gegenüber
einer Schrägfläche angeordnet sind und mit dem Eingriffselement 30 zusammenwirken.
[0054] Der Riegel 92 der Verriegelungsvorrichtung 90 kann, um die Bewegung des Betätigungselements
70 in der Richtung R1 zu sperren, beispielsweise auch zwischen die Stirnseite 74 des
Betätigungselements 70 und den Steg 87 des Rahmens 82 eingreifen. Letzterer kann bei
Bedarf auch als Gehäuse ausgebildet sein, der das Betätigungselement 70 an mehreren
Seiten umschließt.
[0055] Das Mitnahmeelement 72 ist bevorzugt einstückig mit dem Betätigungselement 70. Es
kann aber auch separat ausgebildet sind. Werden geteilte Klemmelemente 50 verwendet,
sind dementsprechend auch mehrere Mitnahmeelemente 72 vorgesehen, um die Sperrwirkung
der Zuhaltevorrichtung 10, welche insgesamt ein Klemmgesperre bildet, aufzuheben.
Um die Montage des Betätigungselements 70 auf der Hülse 21 zu vereinfachen, kann der
Körper 69 an seiner Oberseite mit einer zusätzlichen Ausnehmung 78 versehen sein.
[0056] Insgesamt ist der Klemm- und Sperrmechanismus bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen
derart ausgebildet, dass das Eingriffselement 30 stets unabhängig vom Sperrzustand
der Verriegelungsvorrichtung 90 in der ersten Richtung R1 in die Verriegelungsvorrichtung
20 eingreifen kann, d.h. die Tür kann jederzeit geschlossen werden. In der entgegen
gesetzten Richtung R2 hingegen wird das Eingriffselement 30 durch den Klemmmechanismus
der Klemmvorrichtung 20 gesperrt, so dass die Tür ohne Betätigung des Betätigungselement
70 nicht geöffnet werden kann.
[0057] Man erkennt, dass eine Zuhaltevorrichtung 10 für eine Schiebetür, deren Türblatt
11 beweglich in einem Türrahmen gelagert ist, eine Klemmvorrichtung 20 hat, die stirnseitig
in ein Türblatt 11 einsetzbar ist und in der in einer Schließstellung des Türblatts
11 ein Eingriffselement 30 in Eingriff bringbar ist, das an einer Türzarge 15 des
Türrahmens ausgebildet ist, wobei die Klemmvorrichtung 20 ein Klemmelement 50 aufweist
und derart ausgebildet ist, dass das Einführen des Eingriffselements 30 in die Klemmvorrichtung
20 in einer ersten Richtung R1, die der Schließrichtung S des Türblatts 11 entgegengesetzt
ist, bewirkbar ist, während das Herausziehen des Eingriffselements 30 aus der Klemmvorrichtung
20 in einer zweiten Richtung R2, die der Öffnungsrichtung O des Türblatts 11 entgegengesetzt
ist, gesperrt ist. Die Zuhaltevorrichtung 10 hat ferner ein entgegen einer Rückstellkraft
beweglich gelagertes Betätigungselement 70 für das Klemmelement 50, wobei das Klemmelement
50 durch Bewegen des Betätigungselements 70 derart betätigbar ist, dass die Sperrung
des Eingriffselements 30 in der Klemmvorrichtung 20 aufhebbar ist. Um eine kompakte
Bauform der Zuhaltevorrichtung 10 zu erlangen, ist die Klemmvorrichtung 20 in einer
Hülse 21 ausgebildet, die an einer Haltevorrichtung 80 befestigt ist, wobei die Haltevorrichtung
80 stirnseitig in das Türblatt 11 einsetzbar ist. Darüber hinaus ist das Betätigungselement
70 in der Haltevorrichtung 80 verschieblich gelagert, wobei das Betätigungselement
70 ein Mitnahmeelement 72 zur Betätigung des Klemmelements 50 aufweist.
[0058] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
A |
Längsachse |
26 |
Druckfeder |
O |
Öffnungsrichtung |
27 |
Ende |
R1 |
erste Richtung |
28 |
Außenumfang |
R2 |
zweite Richtung |
30 |
Eingriffselement |
S |
Schließrichtung |
31 |
Schraube |
|
|
32 |
Auslöseelement |
10 |
Zuhaltevorrichtung |
33 |
Gehäuse |
11 |
Türblatt |
331 |
Anschlussflansch |
12 |
Stirnseite |
332 |
Bohrung |
13 |
Griffmuschel |
336 |
Anschlagplatte |
131 |
Längsausnehmung |
34 |
Hebel |
132 |
Vertiefung |
35 |
Drehachse |
133 |
Rand |
361 |
Hebelarm |
134 |
Anschlag |
362 |
Hebelarm |
14 |
Schraube |
37 |
Anschlag |
15 |
Türzarge |
38 |
Anschlag |
20 |
Klemmvorrichtung |
39 |
Anschlag |
21 |
Hülse |
43 |
Ausnehmung (Stulpplatte) |
211 |
Durchgangsbohrung |
431 |
Ausnehmung (Abdeckplatte) |
212 |
Stufe |
432 |
Bohrung |
22 |
Stirnseite |
433 |
Distanzstück |
23 |
Halsansatz |
44 |
Schlitz |
24 |
Schrägfläche |
50 |
Klemmelement |
25 |
Schlitz |
60, 62 |
Griff |
61 |
Ende |
831 |
Ende |
64 |
Durchgangsbohrung |
832 |
Ende |
69 |
Körper |
833 |
Fuß |
70 |
Betätigungselement |
834 |
Niet |
71 |
Außenumfang |
84 |
Schenkel |
72 |
Mitnahmeelement |
841 |
Ende |
73 |
Führungsnut |
842 |
Ende |
74 |
Stirnseite |
843 |
Fuß |
741 |
Ausnehmung |
844 |
Niet |
75 |
Aufnahme |
85 |
Druckfeder |
751 |
zylindrischer Abschnitt |
86 |
Anschlag |
76 |
Ansatz |
87 |
Steg |
761 |
Schlossnuss |
88 |
Durchgangsöffnung |
762 |
Rastausnehmung |
89 |
Abdeckplatte |
763 |
Rastelement |
90 |
Verriegelungsvorrichtung |
764 |
Vorsprung |
901 |
Sperrelement |
765 |
Ausnehmung |
91 |
Schlosskasten |
766 |
Führungsnut |
92 |
Riegel |
77 |
Ausnehmung |
93 |
Schlüssel |
78 |
Ausnehmung |
94 |
Ausnehmung |
80 |
Haltevorrichtung |
95 |
Mitnehmer |
81 |
Stulpplatte |
96 |
Schließzylinder |
811 |
Schraublöcher |
97 |
Rastelement |
812 |
Bohrung |
100 |
Verschlussvorrichtung |
82 |
Rahmen |
|
|
83 |
Schenkel |
|
|
1. Zuhaltevorrichtung (10) für eine Schiebetür, deren Türblatt (11) beweglich in einem
Türrahmen gelagert ist,
a) mit einer Klemmvorrichtung (20), die in ein Türblatt (11) einsetzbar ist und in
der in einer Schließstellung des Türblatts (11) ein Eingriffselement (30) in Eingriff
bringbar ist, das an einer Türzarge (15) des Türrahmens ausgebildet ist,
b) wobei die Klemmvorrichtung (20) ein Klemmelement (50) aufweist und derart ausgebildet
ist, dass das Einführen des Eingriffselements (30) in die Klemmvorrichtung (20) in
einer ersten Richtung (R1), die der Schließrichtung (S) des Türblatts (11) entgegengesetzt
ist, bewirkbar ist, während das Herausziehen des Eingriffselements (30) aus der Klemmvorrichtung
(20) in einer zweiten Richtung (R2), die der Öffnungsrichtung (O) des Türblatts (11)
entgegengesetzt ist, gesperrt ist, und
c) mit einem entgegen einer Rückstellkraft beweglich gelagerten Betätigungselement
(70) für das Klemmelement (50),
d) wobei das Klemmelement (50) durch Bewegen des Betätigungselements (70) derart betätigbar
ist, dass die Sperrung des Eingriffselements (30) in der Klemmvorrichtung (20) aufhebbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
e) dass die Klemmvorrichtung (20) in einer Hülse (21) ausgebildet ist, die an einer Haltevorrichtung
(80) befestigt ist, wobei die Haltevorrichtung (80) stirnseitig in das Türblatt (11)
einsetzbar ist, und
f) dass das Betätigungselement (70) in der Haltevorrichtung (80) verschieblich gelagert ist
und ein Mitnahmeelement (72) zur Betätigung des Klemmelements (50) aufweist.
2. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (70) in der ersten und zweiten Richtung (R1, R2) entlang einer
Längsachse (A) der Zuhaltevorrichtung (10) längsverschieblich in der Haltevorrichtung
(80) gelagert ist.
3. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (70) einen Körper (69) hat, der mit einer Aufnahme (75) für
die Hülse (21) der Klemmvorrichtung (20) versehen ist.
4. Zuhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (70) seitlich je einen Ansatz (76) zur Festlegung eines Griffs
(60) aufweist.
5. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansatz (76) mit dem Betätigungselement (70) einstückig ist.
6. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Ansatz (76) senkrecht zur Längsachse (A) drehbar in dem Betätigungselement
(70) gelagert ist.
7. Zuhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (80) zur Aufnahme des Betätigungselements (70) ein Gehäuse oder
einen Rahmen (82) aufweist.
8. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (70) an seinem Außenumfang (71) mit einer Führungsnut (73)
für das Gehäuse oder den Rahmen (82) versehen ist.
9. Zuhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Haltevorrichtung (80) und dem Betätigungselement (70) eine Druckfeder
(85) vorgesehen ist, welche das Betätigungselement (70) in der zweiten Richtung (R2)
mit einer Kraft beaufschlagt.
10. Zuhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (80) in der zweiten Richtung (R2) einen Anschlag (86) für das
Betätigungselement (70) bildet.
11. Zuhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (70) mittels einer Verriegelungsvorrichtung (90) relativ zur
Haltevorrichtung (80) arretierbar ist, wobei die Verriegelungsvorrichtung (90) ein
Sperrelement (901) aufweist.
12. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass, das Sperrelement (901) ein Griff (60) ist, der an dem senkrecht zur Längsachse (A)
drehbar in dem Betätigungselement (70) gelagerten Ansatz (76) befestigt ist und der
in einer Drehstellung relativ zur Haltevorrichtung (80) und/oder relativ zum Türblatt
(11) arretierbar ist.
13. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (901) ein Riegel (92) ist, der über einen Schlüssel (93) betätigbar
ist und der in einer Verriegelungsstellung mit dem Betätigungselement (70) und/oder
mit der Haltevorrichtung (80) in Eingriff bringbar ist.
14. Verschlussvorrichtung (100) für eine Schiebetür, deren Türblatt (11) beweglich in
einem Türrahmen gelagert ist, mit einem Eingriffselement (30), das an einer Türzarge
(15) des Türrahmens ausgebildet ist, und mit einer Zuhaltevorrichtung (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 13.
15. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (30) versenkbar in der Türzarge (15) angeordnet ist