[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Halbstoffen,
umfassend das Einstellen des pH-Wertes einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend
mindestens einen Faserstoff durch Zugabe von Methansulfonsäure (MSA). Die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Halbstoffe können für die Produktion von
Papiererzeugnissen, wie etwa Papier, Karton und Pappe, oder für die Produktion von
Faserplatten (Holzfaserplatten) eingesetzt werden.
[0002] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Methansulfonsäure bei
der Herstellung von Halbstoffen, welche für die Produktion von Papiererzeugnissen
oder Faserplatten verwendet werden können.
[0003] Halbstoffe stellen ein wichtiges Ausgangsprodukt (Faserrohstoff) für die Produktion
von Papiererzeugnissen dar und werden in der Regel in eigenständigen Produktionsanlagen
hergestellt und als Rohstoff gelagert, transportiert und gehandelt. Halbstoffe können
in verschiedenen Formen an der Papier- bzw. Kartonmaschine bereitgestellt werden.
Für Lagerung und Transport werden sie meist in Form von feuchten oder trockenen Ballen
oder Platten bereitgestellt. Es ist auch möglich Halbstoff in Form eines eingedickten
Faserbreis bereitzustellen. Die Halbstoffe (oder auch Halbfertigstoffe bezeichnet)
werden dann normalerweise, z.B. im Rahmen der Papierherstellung, weiter zu so genanntem
Ganzstoff aufbereitet. Dies beinhaltet z.B. Mahlung, Zugabe von Nassstoff (z.B. Wasser),
Dispergierung und Zugabe von Füllstoffen und/oder Additiven (Prozess- und Funktionschemikalien).
[0004] Aufgrund von gestiegenen Produktionsmengen und -geschwindigkeiten bei der Herstellung
von Papiererzeugnissen sowie höheren Anforderungen an die Umweltverträglichkeit von
Herstellungsverfahren (Abwasseraufbereitung, Schließung von Prozesswasserkreisläufen)
ist auch eine ständig Verbesserung von Halbstoffen bzw. Verfahren zu deren Herstellung
notwendig.
[0005] Als Halbstoffe werden im Allgemeinen Ausgangsmaterialen für die Produktion von Papiererzeugnissen
bezeichnet, welche mindestens einen Faserstoff enthalten. Halbstoffe enthalten in
der Regel mindestens einen pflanzlichen Faserstoff, welcher generell ausgewählt sein
kann aus Primärfaserstoff und Sekundärfaserstoff. Als Primärfaserstoffe werden gängigerweise
Faserstoffe bezeichnet, welche direkt aus pflanzlichen Rohstoffen durch mechanischen
oder chemischen Aufschluss gewonnen werden. Als Sekundärfaserstoffe werden gängigerweise
Faserstoffe bezeichnet, welche im Recycling der Papier-, Karton- und Pappe-Produktion
zurückgeführt werden, z.B. Altpapier. Als Primärfaserstoffe kommen holzfreie Faserstoffe,
insbesondere Zellstoffe wie Sulfatzellstoff (SA) (auch Kraftzellstoff genannt), Sulfathalbzellstoff,
Sulfitzellstoff (SI) von Laub- und/oder Nadelhölzern zum Einsatz. Es können aber auch
holzhaltige Faserstoffe, insbesondere Holzstoffe wie Holzschliff (HS), Druckschliff
(pressurized groundwood PGW), Refiner Holzstoff (refiner mechanical pulp RMP), thermomechanischer
Holzstoff (thermo mechanical pulp TMP), thermomechanischer Holzstoff mit chemischer
Vorbehandlung (chemical thermal mechanical pulp CTMP) und thermomechanischer Holzstoff
mit Natronlauge-Peroxid-Vorbehandlung (BCTMP) in Frage. Unter Sekundärfaserstoffe
fallen verschiedene Altpapiersorten sowie deinkte Altpapiere (Deinked pulp DIP). DIP
wird durch einen Altpapier-Aufbereitungsprozess hergestellt, wobei ein großer Teil
der Druckfarben aus der Faserstoff-Suspension entfernt wird.
[0006] Holzstoff, wie Holzschliff, Druckschliff, TMP, RMP, aber auch Zellstoff werden häufig
gebleicht. Man unterscheidet in der Regel oxidative und reduktive Bleichstufen, wobei
diese Bleichstufen oftmals in Bleichsequenzen kombiniert werden. Häufig umfasst das
Bleichen eine Behandlung mit Wasserstoffperoxid unter alkalischen Bedingungen. Schließt
das Bleichverfahren mit einer alkalischen Stufe ab, ist in der Regel ein Absäuern
der Faserstoffsuspension notwendig.
[0007] Weiterhin ist es möglich oben beschriebenen Halbstoffe, insbesondere Halbstoffe enthaltend
Holzstoff, für die Produktion von Faserplatten (Holzfaserplatten) einzusetzen. Unter
Papiererzeugnisse im Sinne der vorliegenden Erfindung sind auch Faserplatten (Holzfaserplatten)
zu verstehen. Unter Halbstoffen im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind somit auch
holzfaserhaltige Ausgangsmaterialien für die Produktion von Faserplatten zu verstehen.
Faserplatten der bekannten Ausführungen und Qualitäten werden in der Regel durch Verfilzen
und Pressen von Holzfasern gegebenenfalls unter Zusatz von Bindemitteln hergestellt.
Die zur Produktion von Holzfaserplatten eingesetzten Holzfasern werden im Wesentlichen
durch mechanische und/oder chemische Aufschlussverfahren ausgehend von dem Ausgangsmaterial
(z.B. Holz, Restholz, Sägenebenprodukte) unter Freilegung der einzelnen Fasern, Faserbruchstücke
oder Faserbündel hergestellt, wobei die Aufschlussverfahren weitestgehend den Verfahren
der Papier- und Zellstoffindustrie entsprechen. Teilweise wird das holzfaserhaltige
Ausgangsmaterial für die Produktion von Faserplatten einer Bleiche unterzogen.
[0008] Im Stand der Technik sind Verfahren zur Herstellung der verschiedenen Halbstoff-Typen
enthaltend mindestens einen Faserstoff beschrieben (z.B.
Papiermacher Taschenbuch, 8. Auflage, Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH, Heidelberg), wobei überwiegend Holz als
Ausgangsstoff eingesetzt wird. Darüberhinaus ist auch der Einsatz von Einjahrespflanzen
wie beispielsweise Stroh bekannt. Generell ist das Ziel der Halbstoff- bzw. Faserstoff-Herstellung,
den gewachsenen Faserverband (z.B. im Holz oder in anderen Rohstoffpflanzen) in Einzelfasern
zu zerlegen und ganz oder teilweise von den Begleitstoffen wie Lignin, Hemicellulose
und Extraktivstoff zu trennen.
[0009] Unter Zellstoff bzw. Zellstoffen sind allgemein Faserstoffe zu verstehen, welche
aus pflanzlichen Faserrohstoffen (meist Holz) durch chemischen Aufschluss gewonnen
werden. Bei der Zellstoff-Herstellung wird in der Regel das Pflanzenrohmaterial meist
in Form von Hackgut (z.B. Holzschnitzel) in einer Aufschlusslösung gekocht, welche
chemische Substanzen enthält, die mit dem Lignin reagieren, das Herauslösen des Lignins
und somit die Freilegung der Fasern ermöglichen. Zellstoffe enthalten in der Regel
als Hauptbestandteile Cellulose neben anderen Stoffen wie Hemicellulose und Restlignin.
Am weitesten verbreitet sind Sulfatzellstoffe (SA) (auch Kraftzellstoffe genannt),
welche etwa durch Behandlung (Kochen) des Rohmaterials (z.B. Holz- oder Strohschnitzeln)
mit einem Gemisch aus Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumsulfid und/oder Natriumsulfat
hergestellt werden, und Sulfitzellstoffe, welche etwa durch Behandlung (Kochung) des
Rohmaterials mit Sulfit- und/oder Bisulfitverbindungen, z.B. Magnesiumbisulfit, hergestellt
werden.
[0010] Unter Holzstoff bzw. Holzstoffen sind allgemein Faserstoffe zu verstehen, die aus
Holz ausschließlich oder nahezu ausschließlich auf mechanische Weise hergestellt werden.
Der Begriff Holzstoff umfasst beispielsweise die folgenden Faserstoffe: Holzschliff
(HS) (auch stone groundwood SGW), Druckschliff (pressurized groundwood PGW), Refiner
Holzstoff (refiner mechanical pulp RMP), thermomechanischer Holzstoff (thermo mechanical
pulp TMP), thermomechanischer Holzstoff mit chemischer Vorbehandlung (chemical thermal
mechanical pulp CTMP) und thermomechanischer Holzstoff mit Natronlauge-Peroxid-Vorbehandlung
(BCTMP).
[0011] Zur Erhöhung der Weiße können Holz- und Zellstoffe oxidativ und/oder reduktiv unter
Verwendung von bekannten Bleichchemikalien gebleicht werden. Überwiegend erfolgt das
Bleichen von Faserstoffen oxidativ in alkalischem Medium unter Zusatz von Peroxidverbindungen,
insbesondere Wasserstoffperioxid, z.B. in einem Bleichturm.
[0012] Weitere wichtige Faserstoffe für die Herstellung von Papiererzeugnissen sind Altpapier
und deinkter Zellstoff (DIP, deinked pulp). Der Altpapier-Aufbereitungsprozess, auch
Deinking-Prozess, führt in der Regel zu einer vollständigen oder teilweisen Entfernung
der Druckfarbe aus dem Altpapier und somit zu einer Erhöhung der Weiße. Beim Deinking-Prozess
wird gängigerweise das aufgeschlämmte, zerfaserte Altpapier mit Natronlauge, Wasserglas,
Komplexbildner, Tensid und Wasserstoffperoxid versetzt. Die Druckfarben lösen sich
und werden mittels Flotation aus der Faserstoff-Suspension ausgetragen.
[0013] Der pH-Wert einer wässrigen Faserstoff-Suspension ist von entscheidender Bedeutung
für die Quellung der Fasern und die Entwässerung der Faserstoffsuspension. Ein hoher
pH-Wert führt zu einer verstärkten Quellung der Fasern und erschwert die Entwässerung
der Faserstoff-Suspension. Des weitern kann es im alkalischen Medium zu einem Celluloseabbau
und einem Vergilben des Halbstoffes, bzw. des daraus hergestellten Papiererzeugnisses
führen. Aus diesem Grund ist das genaue und zuverlässige Einstellen des pH-Wertes
bei der Halbstoff-Herstellung auf den gewünschten pH-Bereich wichtig. Insbesondere
erfolgt die Einstellung auf einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 11, insbesondere im
Bereich von 4,5 bis 6,8 für Halbstoffe, die in der so genannte saure Fahrweise eingesetzt
werden, oder im Bereich von 6,8 bis 10,8, bevorzugt 7,0 bis 7,5 für Halbstoffe, die
in der so genannten neutralen Fahrweise eingesetzt werden.
[0014] Die Auswahl an geeigneten Säuren für die pH-Wert Einstellung im Rahmen der Herstellung
von Halbstoffen ist sehr begrenzt. Aufgrund der Anforderungen an Verfügbarkeit, Preis
und Stabilität wählt der der Fachmann aus einer sehr begrenzten Anzahl an Säuren aus,
die für die Halbstoffherstellung in Frage kommen. Im Stand der Technik ist der Einsatz
von Schwefelsäure, Natriumbisulfit, Schwefeldioxid (SO
2) oder schwefeliger Säure zur Einstellung des pH-Wertes bei der Herstellung von Halbstoffen
beschrieben. Zudem wird in Stand der Technik die Verwendung von Kohlendioxid zur pH-Wert
Einstellung von Faserstoffsuspensionen beschrieben. Zudem ist beschrieben, dass sich
der pH-Wert einer Faserstoff-Suspension durch Zugabe von Elektrolyten, wie Aluminiumsulfat,
Aluminiumnitrat, Polyaluminiumchlorid (PAC) und Aluminiumhydroxidchlorid einstellen
lässt.
[0015] Das Dokument
WO 98/56988 beschreibt ein Verfahren zur Stabilisierung des pH-Wertes einer Pulpe Suspension
für die Papierherstellung unter Verwendung einer Kombination eines Alkalimetallhydroxides
und Kohlendioxid.
[0016] Das Dokument
US 2010/0175839 beschreibt ein mehrstufiges Verfahren zur Einstellung des pH-Wertes einer Zellstoffsuspension,
wobei der Zellstoff mindestens zweimal mit Kohlendioxid und mindestens einmal mit
einer starken Säure, z.B. Schwefelsäure, schwefliger Säure oder Bisulfit, behandelt
wird und wobei ein Schritt zur Carbonat-Entfernung umfasst ist.
[0017] Das Dokument
WO 2009/003770 offenbart ein Verfahren zur Papierherstellung, wobei eine Faserstoffsuspension enthaltend
einen mechanischen Holzstoff einer Säure-Base-Behandlung unterzogen wird, um eine
Abnahme der Weiße zu verhindern. Dabei wird die Faserstoff-Suspension zunächst mit
einer starken Säure, insbesondere Schwefelsäure, schweflige Säure, Salzsäure und Bisulfit,
und anschließend mit einer schwachen Base (z.B. ein Alkalimetall-Bicarbonat oder Alkalimetall-Carbonat)
behandelt.
[0018] Schwefelsäure, schweflige Säure und Schwefeldioxid weisen eine relativ hohe Korrosivität
an Anlagenteilen und Rohrleitungen auf (z.B. Metallkorrosion, Betonkorrosion). Zudem
besteht ein erhöhtes Gefahrenpotential bei der Anwendung von konzentrierter Schwefelsäure,
schweflige Säure und Schwefeldioxid. Von Nachteil ist weiterhin, dass die Dosierung
von gasförmigen Zusätzen, wie Kohlendioxid oder Schwefeldioxid, aufwändigere Dosiervorrichtungen
erfordert und Ausgasen in verschiedenen Anlagenteilen zu Schwankungen des pH-Wertes
führen kann.
[0019] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde eine alternative Säure
bzw. ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Halbstoffen bereitzustellen, dass
zum einen alle abwasserrelevanten und umwelttechnischen Anforderungen erfüllt, eine
einfache und kostengünstig durchzuführende Verfahrensführung ermöglicht und zudem
die Eigenschaften des Halbstoffes günstig beeinflusst.
[0020] Es wurde überraschenderweise gefunden, dass sich der pH-Wert von Faserstoffsuspensionen
im Rahmen der Halbstoffherstellung durch Zugabe von Methansulfonsäure besonders einfach
und effektiv einstellen lässt.
[0021] Methansulfonsäure weist einen pKs-Wert von -0,6 auf und stellt somit eine starke
bis sehr starke Säure dar. Methansulfonsäure wirkt nicht oxidierend und zeichnet sich
durch Hitze- und Hydrolysebeständigkeit aus. Methansulfonate werden beispielsweise
in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt. Methansulfonsäure findet weiterhin Anwendung
in sauren Galvanisierungslösungen für Metallbeschichtungen.
[0022] Die vorliegende Anmeldung ist gerichtet auf ein Verfahren zur Herstellung eines Halbstoffes
für die Produktion von Papiererzeugnissen enthaltend die folgenden Schritte
- a) Bereitstellen einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend mindestens einen Faserstoff;
- b) Zugabe von Methansulfonsäure zu der wässrigen Zusammensetzung enthaltend mindestens
einen Faserstoff zum Einstellen des pH-Wertes auf einen Wert im Bereich von 4 bis
11;
- c) optional mindestens einen weiteren Verfahrensschritt zur Herstellung eines Halbstoffes.
[0023] Der Einsatz von Methansulfonsäure bei der Herstellung von Halbstoffen ist mit den
folgenden Vorteilen verbunden:
Methansulfonsäure ist biologisch leicht abbaubar und halogenfrei und entlastet somit
die Abwasserbehandlung des Herstellungsverfahrens.
Aufgrund der hohen Säurekonstante von Methansulfonsäure sind vergleichsweise niedrige
Zugabemengen notwendig.
Wirtschaftlichkeit/Effizienz des Herstellungsverfahrens wird verbessert.
Methansulfonsäure ist farb- und geruchlos und zudem in hochreiner Qualität verfügbar,
daher erfolgt keine Belastung des Herstellungssystems (Prozesswasser, Abwasser, Kreislaufwasser,
Papiererzeugnisse) mit Fremdstoffen. Daher ist Methonsulfonsäure insbesondere zum
Einsatz bei der Herstellung von Papiererzeugnissen (z.B. Verpackungsmaterialien) geeignet,
die im Lebensmittelbereich verwendet werden.
Methansulfonsäure weist eine hohe thermische Stabilität auf, hat einen geringen Dampfdruck,
ist hydrolysebeständig und unbegrenzt mit Wasser mischbar, daher sind Handhabung und
Dosierung einfach.
Methansulfonsäure ist halogenfrei und weist - etwa im Vergleich zu Schwefelsäure -
eine relativ geringe Korrosivität auf.
[0024] Durch den Einsatz vom Methansulfonsäure lässt sich somit die Effizienz und Wirtschaftlichkeit
der Herstellung von Halbstoffen deutlich verbessern.
[0025] Es hat sich weiterhin gezeigt, dass sich das Entwässerungsverhalten von wässrigen
Faserstoff-Suspensionen durch Zugabe von Methansulfonsäure verbessern lässt. Zudem
ist die Vergilbungsneigung von Halbstoffen durch den Einsatz von Methansulfonsäure
vermindert.
[0026] Als Halbstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Ausgangsmaterialen für die
Produktion von Papiererzeugnissen zu verstehen, welche mindestens einen Faserstoff
enthalten. Halbstoffe enthalten in der Regel mindestens einen pflanzlichen Faserstoff,
welcher generell ausgewählt sein kann aus Primärfaserstoff und Sekundärfaserstoff.
Als Primärfaserstoffe werden gängigerweise Faserstoffe bezeichnet, welche direkt aus
pflanzlichen Rohstoffen durch mechanischen oder chemischen Aufschluss gewonnen werden
können. Als Sekundärfaserstoffe werden gängigerweise Faserstoffe bezeichnet, welche
im Recycling der Papier-, Karton- und Pappe-Produktion zurückgeführt werden, z.B.
Altpapier. Als Primärfaserstoffe können holzfreie Faserstoffe, insbesondere Zellstoffe
wie Sulfatzellstoff (SA) (auch Kraftzellstoff genannt), Sulfathalbzellstoff, Sulfitzellstoff
(S1) von Laub- und/oder Nadelhölzern zum Einsatz kommen. Es können aber auch holzhaltige
Faserstoffe, insbesondere Holzstoffe wie Holzschliff (HS), Druckschliff (pressurized
groundwood PGW), Refiner Holzstoff (refiner mechanical pulp RMP), thermomechanischer
Holzstoff (thermo mechanical pulp TMP), thermomechanischer Holzstoff mit chemischer
Vorbehandlung (chemical thermal mechanical pulp CTMP) und thermomechanischer Holzstoff
mit Natronlauge-Peroxid-Vorbehandlung (BCTMP) in Frage. Unter Sekundärfaserstoffe
fallen verschiedene Altpapiersorten sowie deinkte Altpapiere (Deinked pulp DIP). DIP
wird durch einen Altpapier-Aufbereitungsprozess hergestellt, wobei ein großer Teil
der Druckfarben aus der Faserstoff-Suspension entfernt wird.
[0027] Je nach Einsatzgebiet kann der Halbstoff im Wesentlichen aus einer Faserstoffart
bestehen oder Mischung von verschiedenen Faserstoffen und/oder von verschieden aufbereiteten
Faserstoffen darstellen. Zum Beispiel können Halbstoffe Mischungen von unterschiedlich
gemahlenen oder hinsichtlich Faserlänge sortierten Faserstoffen enthalten.
[0028] Papier bzw. Papiererzeugnis im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnen flächige
Erzeugnisse aus Fasern, insbesondere aus chemisch oder mechanisch freigelegten Pflanzenfasern,
welche durch Entwässerung einer Faserstoff-Suspension mit Hilfe mindestens eines Siebes
meist unter Zusatz von Füllstoffen und weiteren Additiven gebildet werden. Bei Additive
unterscheidet man in der Regel in Prozesschemikalien (z.B. Biozide, Entlüfter, Retentionshilfsmittel)
und Funktionschemikalien (z.B. Farbstoffe, optische Aufheller, Nassfestmittel). Unter
Papier bzw. Papiererzeugnis im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere
grafische Papiere, Bürokommunikationspapiere, Verpackungspapiere, Hygienepapiere und
Spezialpapiere zu verstehen. Als grafische Papiere im Sinne der Erfindung sind alle
Papiere die zum Bedrucken beispielsweise im Flexodruck, Hochdruck, Offset-Druck oder
Tiefdruck, Verwendung finden, z.B. Zeitungsdruckpapiere. Unter Bürokommunikationspapieren
sind Schreib-, Druck- und Kopierpapiere zu verstehen, z.B. Fotodruck- und Digitaldruckpapiere.
Unter Verpackungspapieren sind Papiere, Karton und Pappe für Verpackungszwecke zu
verstehen, z.B. Wellpappe. Hygienepapiere im Sinne der Erfindung sind Papiere mit
hohem spezifischem Volumen und hoher Saugkraft, die typischerweise im Sanitär- und
Küchenbereich oder im industriellen Bereich Anwendung finden. Der Ausdruck Spezialpapiere
bezeichnet Papiere und Pappen für spezielle technische Verwendungszwecke, beispielsweise
Dekorpapiere und Filterpapiere.
[0029] Papiererzeugnisse können je nach ihrer flächenbezogenen Masse in Papier, Pappe und
ggf. Karton klassifiziert werden. Gemäß DIN 6730 spricht man bei einer flächenbezogenen
Masse von kleiner gleich 225 g/m
2 von Papier und größer 225 g/m
2 von Pappe. Oft werden auch Papiererzeugnisse mit einer flächenbezogenen Masse im
Bereich von 7 bis 150 g/m
2 als Papier, im Bereich von 150 bis 600 g/m
2 als Karton und ab 600 g/m
2 als Pappe bezeichnet. Typischerweise bestehen Karton und Pappe überwiegend aus mehreren
Lagen.
[0030] Insbesondere handelt es sich bei der wässrigen Zusammensetzung um eine Suspension
(Aufschlämmung) des Faserstoffes in Wasser. In der wässrigen Zusammensetzung können
weitere gelöste, kolloidal gelöste oder feste Bestandteile enthalten sein. Insbesondere
handelt es sich um dem Fachmann bekannte Bestandteile, welche im Rahmen der Herstellung
von Halbstoffen (inklusive eventueller Bleichschritte) anfallen oder zugegeben werden.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere zur Herstellung von allen bekannten
Arten von Halbstoffen eingesetzt werden, die für die Herstellung von Papiererzeugnissen
Verwendung finden.
[0032] Der Faserstoff kann insbesondere ausgewählt werden aus:
- Zellstoffen (ZS), wie Sulfatzellstoff (SA) (auch Kraftzellstoffstoff genannt), Sulfathalbzellstoff,
Sulfitzellstoff (S1);
- Holzstoffen, wie Holzschliff (HS) (auch Steinschliff oder stone groundwood SGW genannt),
Druckschliff (pressurized groundwood PGW), Refiner Holzstoff (refiner mechanical pulp
RMP), thermomechanischem Holzstoff (thermo mechanical pulp TMP), thermomechanischem
Holzstoff mit chemischer Vorbehandlung (chemical thermal mechanical pulp CTMP), thermomechanischem
Holzstoff mit Natronlauge/Peroxid-Vorbehandlung (BCTMP);
- Sekundärfaserstoffen, wie Altpapier (AP) und deinktes Altpapier (deinked pulp DIP).
[0033] Als Faserstoffe können oben beschriebenen gebleichte und/oder ungebleichte Zellstoffe
und/oder Faserstoffe aus Laub- oder Nadelhölzern verwendet werden. Bevorzugt wird
Buchen-Sulfitzellstoff und/oder Langfaser-Sulfatzellstoff eingesetzt.
[0034] Insbesondere enthält die wässrige Zusammensetzung mindestens einen Faserstoff ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Sulfatzellstoff (SA), Sulfathalbzellstoff, Sulfitzellstoff
(S1), Holzschliff (HS), Druckschliff (PGW), Refiner Holzstoff (RMP), thermomechanischem
Holzstoff (TMP), thermomechanischem Holzstoff mit chemischer Vorbehandlung (CTMP),
thermomechanischem Holzstoff mit Natronlauge/Peroxid-Vorbehandlung (BCTMP), Altpapier
(AP) und deinktem Altpapier (DIP).
[0035] Insbesondere bevorzugt enthält die wässrige Zusammensetzung mindestens einen Faserstoff,
der alkalisch oxidativ gebleicht wurde.
[0036] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Halbstoffes
wie oben beschrieben, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der wässrigen Zusammensetzung
in Schritt b) auf einen Wert im Bereich von 4 bis 11, bevorzugt 4 bis 8, bevorzugt
von 6 bis 7,5, eingestellt wird. Soll der hergestellte Halbstoff bei die Papierherstellung
in so genannter neutraler Fahrweise (meist unter Einsatz von Calciumcarbonat als Füllstoff)
eingesetzt werden, so wird bevorzugt der pH-Wert der wässrigen Zusammensetzung enthaltend
mindestens einen Faserstoff auf einen Bereich von 6,8 bis 10,8; insbesondere 7,0 bis
7,5 eingestellt. Soll der hergestellte Halbstoff bei der Papierherstellung in so genannter
saurer Fahrweise eingesetzt werden, wird durch Zugabe von Methansulfonsäure insbesondere
ein pH-Wert im Bereich von 4,5 bis 6,8 eingestellt.
[0037] Das Einstellen des pH-Wertes der wässrigen Zusammensetzung erfolgt insbesondere durch
Zugabe von Methansulfonsäure bis zum Erreichen des gewünschten pH-Wertes bzw. des
gewünschten pH-Bereichs. Dem Fachmann sind gängige Verfahren zur Kontrolle des pH-Wertes
bekannt. Die Zugabemenge an Methansulfonsäure richtet sich nach Art der wässrigen
Zusammensetzung enthaltend mindestens einen Faserstoff und deren Ausgangswert des
pH-Werts sowie dem gewünschten Zielwert des pH-Werts.
[0038] Das Einstellen des pH-Wertes der wässrigen Zusammensetzung enthaltend mindestens
einen Faserstoff kann durch Zugabe einer Mischung von Säuren enthaltend Methansulfonsäure
erfolgen. Es ist weiterhin denkbar, eine Mischung aus Methansulfonsäure und Kohlendioxid
oder eine Mischung von Säuren enthaltend Methansulfonsäure und Kohlendioxid einzusetzen.
Insbesondere wird Methansulfonsäure als alleiniger Säure zur Einstellung und/oder
Stabilisierung des pH-Werts zugegeben. Darüber hinaus ist denkbar die Einstellung
bzw. Regulierung des pH-Wertes der wässrigen Zusammensetzung zusätzlich durch Zugabe
einer dem Fachmann bekannten Base (z.B. Natronlauge) durchzuführen.
[0039] Bevorzugt weist die wässrige Zusammensetzung in Schritt a) eine Stoffdichte von 0,1
bis 45 %, bevorzugt 3 bis 45 %, auf. Die wässrige Zusammensetzung enthaltend mindestens
einen Faserstoff kann insbesondere eine Stoffdichte im Bereich von 3 bis 8 % (low
consistency), im Bereich von 8 bis 15 (middle consistency) oder im Bereich von 15
bis 45 % (high consistency) aufweisen. Erfolgt die Zugabe von Methansulfonsäure bei
einer Stoffdichte im Bereich von 15 bis 45 % so werden in der Regel gängige Misch-
und Knetaggregate eingesetzt.
[0040] Als Stoffdichte einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend mindestens einen Faserstoff
(Faserstoff-Suspension) wird der Prozentsatz der Trockenmasse der abfiltrierbaren
Feststoffe in der Zusammensetzung in Bezug auf die Masse der gesamten Zusammensetzung
verstanden. Gängigerweise wird die Trockenmasse als absolute Trockenmasse (atro) oder
als Trockenmasse bei Trocknung unter Normbedingungen (ofentrocken, otro) angegeben.
Die Bestimmung der Stoffdichte von Faserstoff-Suspensionen wird beispielsweise in
DIN 54359 (EN ISO 4119) beschrieben.
[0041] Ferner kann das in der vorliegenden Anmeldung beschriebene Verfahren zur Herstellung
eines Halbstoffes weitere gängige Verfahrensschritte der Halbstoff-Herstellung enthalten.
Die weiteren Bearbeitungsschritte können je nach Art des Halbstoffes aus den dem Fachmann
bekannten Verfahrensschritten ausgewählt werden. Insbesondere kann mindestens ein
Verfahrensschritte ausgewählt aus Verfahrensschritten zur Faserfreilegung durch chemische
und/oder thermische Behandlung eines Faser-Rohstoffes (z.B. Holz), Dispergierung,
Sortierung, Mahlung, Bleichen, Entwässerung, Pressen und Trocknen enthalten sein.
[0042] Die Zugabe von Methansulfonsäure zu der wässrigen Zusammensetzung (Schritt b) kann
an einem oder mehreren verschiedenen Verfahrenschritten des Herstellungsverfahrens
des Halbstoffes erfolgen. Insbesondere umfasst das vorliegende Verfahren die Zugabe
von Methansulfonsäure zu der wässrigen Zusammensetzung enthaltend mindestens einen
Faserstoff zum Einstellen und/oder Stabilisieren des gewünschten pH-Wertes des fertigen
Halbstoffes.
[0043] Generell erleichtert das Einstellen des pH-Wertes im neutralen oder sauren pH-Bereich
das Entwässerungsverhalten der Faserstoffsuspension. Insbesondere erfolgt nach Schritt
b), bevorzugt im direkten Anschluss an Schritt b), eine zumindest teilweise Entwässerung
der wässrigen Zusammensetzung.
[0044] Je nach Art und Weise der gewünschten weiteren Verwendung des Halbstoffes kann mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahrens ein Halbstoff in verschiedenen Formen und verschiedenen
Stoffdichten hergestellt werden, z.B. in Form von trockenen Faserplatten oder Ballen
(ca. 90 % otro), in Form von feuchten Ballen mit Stoffdichten (ca. 60 % otro) oder
in Form eines eingedickten Faserbreis (ca. 5 % otro).
[0045] In diesem Zusammenhang erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform nach Schritt
b), bevorzugt im direkten Anschluss an Schritt b), eine Entwässerung der wässrigen
Zusammensetzung auf eine Stoffdichte im Bereich von 80 bis 90 % (otro). In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform erfolgt nach Schritt b), bevorzugt im direkten Anschluss
an Schritt b), die Entwässerung der wässrigen Zusammensetzung auf eine Stoffdichte
im Bereich von 10 bis 30 % (otro).
[0046] Bevorzugt erfolgt vor Schritt a) mindestens ein alkalischer Bleich- und/oder Aufbereitungsschritt.
Insbesondere erfolgt vor Schritt a) mindestens ein oxidativer Bleichschritt unter
Zugabe von mindestens einer Peroxid-Verbindung, insbesondere Wasserstoffperoxid, im
alkalischen pH-Bereich.
[0047] Weiterhin bevorzugt erfolgt vor Schritt a) mindestens ein Deinking-Schritt eines
Sekundärfaserstoffes, z.B. unter Zugabe von Natronlauge, Wasserglas, Komplexbildner,
Tensid und Wasserstoffperoxid.
[0048] In einer Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Halbstoffes wie oben beschrieben, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden
Schritte enthält
a1) Bleichen eines Faserstoffes ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sulfatzellstoff
(SA), Sulfathalbzellstoff, Sulfitzellstoff (S1), Holzschliff (HS), Druckschliff (PGW),
Refiner Holzstoff (RMP), thermomechanischem Holzstoff (TMP), thermomechanischem Holzstoff
mit chemischer Vorbehandlung (CTMP), thermomechanischem Holzstoff mit Natronlauge/Peroxid-Vorbehandlung
(BCTMP), Altpapier (AP) und deinktem Altpapier (DIP) unter Zugabe von mindestens einer
Peroxid-Verbindung im alkalischen pH-Bereich;
a) Bereitstellen einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend den gebleichten Faserstoff
aus Schritt a1;
b) Zugabe von Methansulfonsäure zu der wässrigen Zusammensetzung enthaltend den gebleichten
Faserstoff zum Einstellen des pH-Wertes.
[0049] In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur
Herstellung eines Halbstoffes wie oben beschrieben, wobei es die folgenden Schritte
enthält
a1) Deinken eines Sekundärfaserstoffes, insbesondere Altpapiers, unter Zugabe von
Natronlauge, Wasserglas, Komplexbildner, Tensid und Wasserstoffperoxid;
a) Bereitstellen einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend den Sekundärfaserstoff
aus Schritt a1;
b) Zugabe von Methansulfonsäure zu der wässrigen Zusammensetzung enthaltend den Sekundärfaserstoff
zum Einstellen des pH-Wertes.
[0050] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Methansulfonsäure
umfassend das Einstellen des pH-Wertes einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend
mindestens einen Faserstoff auf einen Wert im Bereich von 4 bis 11 bei der Herstellung
von Halbstoffen für die Produktion von Papiererzeugnissen, wie beispielsweise Papier,
Pappe, Karton und/oder Faserplatte. Insbesondere ist das Papiererzeugnis ausgewählt
aus graphischem Papier, Bürokommunikationspapier, Verpackungspapier, Karton, Pappe,
Hygienepapier und Spezialpapier, bevorzugt graphischem Papier und Bürokommunikationspapier.
In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung die Verwendung von Methansulfonsäure
bei der Herstellung von Halbstoffen für die Produktion von Papiererzeugnissen, wobei
es sich bei dem Papiererzeugnis um ein Verpackungsmaterial für den Lebensmittelbereich
handelt.
[0051] Bevorzugt bezieht sich die Verwendung von Methansulfonsäure auf die Herstellung eines
Halbstoffs enthaltend mindestens einen Faserstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend
Sulfatzellstoff (SA), Sulfathalbzellstoff, Sulfitzellstoff (S1), Holzschliff (HS),
Druckschliff (PGW), Refiner Holzstoff (RMP), thermomechanischem Holzstoff (TMP), thermomechanischem
Holzstoff mit chemischer Vorbehandlung (CTMP), thermomechanischem Holzstoff mit Natronlauge/Peroxid-Vorbehandlung
(BCTMP), Altpapier (AP) und deinktem Altpapier (DIP).
1. Verfahren zur Herstellung eines Halbstoffes für die Produktion von Papiererzeugnissen
enthaltend die folgenden Schritte
a) Bereitstellen einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend mindestens einen Faserstoff;
b) Zugabe von Methansulfonsäure zu der wässrigen Zusammensetzung enthaltend mindestens
einen Faserstoff zum Einstellen des pH-Wertes auf einen Wert im Bereich von 4 bis
11;
c) optional mindestens einen weiteren Verfahrensschritt zur Herstellung eines Halbstoffes.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung mindestens einen Faserstoff ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Sulfatzellstoff (SA), Sulfathalbzellstoff, Sulfitzellstoff (S1), Holzschliff
(HS), Druckschliff (PGW), Refiner Holzstoff (RMP), thermomechanischem Holzstoff (TMP),
thermomechanischem Holzstoff mit chemischer Vorbehandlung (CTMP), thermomechanischem
Holzstoff mit Natronlauge/Peroxid-Vorbehandlung (BCTMP), Altpapier (AP) und deinktem
Altpapier (DIP) enthält
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung mindestens einen Faserstoff enthält, der alkalisch oxidativ
gebleicht wurde.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung in Schritt a) eine Stoffdichte von 0,1 bis 45 % aufweist.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt b) eine zumindest teilweise Entwässerung der wässrigen Zusammensetzung
erfolgt.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt b) eine Entwässerung der wässrigen Zusammensetzung auf eine Stoffdichte
im Bereich von 80 bis 90 % (otro) erfolgt.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt b) eine Entwässerung der wässrigen Zusammensetzung auf eine Stoffdichte
im Bereich von 10 bis 30 % (otro) erfolgt.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt a) mindestens ein alkalischer Bleich- und/oder Aufbereitungsschritt erfolgt.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt a) mindestens ein oxidativer Bleichschritt unter Zugabe von mindestens
einer Peroxid-Verbindung im alkalischen pH-Bereich erfolgt.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt a) mindestens ein Deinking-Schritt eines Sekundärfaserstoffes erfolgt.
11. Verwendung von Methansulfonsäure umfassend das Einstellen des pH-Wertes einer wässrigen
Zusammensetzung enthaltend mindestens einen Faserstoff auf einen Wert im Bereich von
4 bis 11 bei der Herstellung von Halbstoffen für die Produktion von Papiererzeugnissen.
12. Verwendung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Halbstoff mindestens einen Faserstoff enthält ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus gebleichten oder ungebleichten Sulfitzellstoffen aus Laub- und/oder Nadelhölzern,
gebleichten oder ungebleichten Sulfatzellstoffen aus Laub- und/oder Nadelhölzern,
Holzstoffen, Holzschliff (SGW), Druckschliff (PGW), thermomechanischem Holzstoff (TMP),
Refiner-Holzstoff (RMP), thermomechanischem Holzstoff mit chemischer Vorbehandlung
(Chemical-Thermo-Mechanical-Pulp, CTMP), Halbzellstoffen, Altpapieren und deinktem
Altpapier (DIP).
13. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Papiererzeugnis um ein Verpackungsmaterial für den Lebensmittelbereich
handelt.
1. A process for producing a half-stuff for the manufacture of papery articles comprising
the steps of:
a) providing an aqueous composition comprising at least one fibrous material;
b) adding methanesulfonic acid to the aqueous composition comprising at least one
fibrous material to set the pH to a value in the range from 4 to 11;
c) optionally at least one further process step for producing a half-stuff.
2. The process according to claim 1 wherein the aqueous composition comprises at least
one fibrous material selected from the group consisting of sulfate pulp (SA), sulfate
semi-chemical pulp, sulfite pulp (SI), groundwood (HS), pressurized groundwood (PGW),
refiner mechanical pulp (RMP), thermomechanical pulp (TMP), chemical thermomechanical
pulp (CTMP), thermomechanical pulp with caustic/peroxide pretreatment (BCTMP), wastepaper
(AP) and deinked pulp (DIP).
3. The process according to either of claims 1 and 2 wherein the aqueous composition
comprises at least one fibrous material which has been alkalioxidatively bleached.
4. The process according to any one of claims 1 to 3 wherein the aqueous composition
in step a) has a stock density in the range from 0.1 to 45%.
5. The process according to any one of claims 1 to 4 wherein step b) is followed by an
at least partial dewatering of the aqueous composition.
6. The process according to any one of claims 1 to 5 wherein step b) is followed by a
dewatering of the aqueous composition to a stock density in the range from 80 to 90%
(oven dry).
7. The process according to any one of claims 1 to 6 wherein step b) is followed by a
dewatering of the aqueous composition to a stock density in the range from 10 to 30%
(oven dry).
8. The process according to any one of claims 1 to 7 wherein step a) is preceded by at
least one alkaline bleaching and/or preparation step.
9. The process according to any one of claims 1 to 8 wherein step a) is preceded by at
least one oxidative bleaching step by addition of at least one peroxide compound in
the alkaline pH range.
10. The process according to any one of claims 1 to 9 wherein step a) is preceded by at
least one deinking step of a secondary fibrous material.
11. The use of methanesulfonic acid comprising setting the pH of an aqueous composition
comprising at least one fibrous material to a value in the range from 4 to 11 in the
production of half-stuffs for the manufacture of papery articles.
12. The use according to claim 11 wherein the half-stuff comprises at least one fibrous
material selected from the group consisting of bleached or unbleached sulfite pulps
from hard- and/or softwoods, bleached or unbleached sulfate pulps from hard- and/or
softwoods, mechanical pulps, stone groundwood (SGW), pressurized groundwood (PGW),
thermomechanical pulp (TMP), refiner mechanical pulp (RMP), chemical thermomechanical
pulp (CTMP), semi-chemical pulps, wastepapers and deinked pulp (DIP).
13. The use according to either of claims 11 and 12 wherein the papery article is a packaging
material for the food sector.
1. Procédé de fabrication d'une demi-pâte pour la production de produits de papier, comportant
les étapes suivantes .
a) mise à disposition d'une composition aqueuse contenant au moins une matière fibreuse
;
b) addition d'acide méthanesulfonique à la composition aqueuse contenant au moins
une matière fibreuse, pour ajuster le pH à une valeur comprise dans la plage de 4
à 11 ;
c) en option, au moins une étape de procédé supplémentaire, pour la fabrication d'une
demi-pâte.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la composition aqueuse contient au moins une matière fibreuse choisie dans le groupe
consistant en la pâte au sulfate (SA), la demi-pâte au sulfate, la pâte au sulfite
(SI), la pâte mécanique (HS), la pâte de bois de râperie (PGW), la pâte mécanique
de raffineur (RMP), la pâte de bois thermomécanique (TMP), la pâte chimico-thermomécanique
(CTMP), la pâte chimico-thermomécanique blanchie à la soude/au peroxyde (BCTMP), les
vieux papiers (AP) et les vieux papiers désencrés (DIP).
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la composition aqueuse contient au moins une matière fibreuse qui a été soumise à
un blanchiment oxydatif alcalin.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la composition aqueuse de l'étape a) présente une densité de 0,1 à 45 %.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'étape b) est suivie d'une déshydratation au moins partielle de la composition aqueuse.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'étape b) est suivie d'une déshydratation de la composition aqueuse à une densité
comprise dans la plage de 80 à 90 % (sec absolu).
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'étape b) est suivie d'une déshydratation de la composition aqueuse à une densité
comprise dans la plage de 10 à 30 % (sec absolu).
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'étape a) est précédée d'au moins une étape de blanchiment alcalin et/ou de préparation.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'étape a) est précédée d'au moins une étape de blanchiment oxydatif par addition
d'au moins un composé peroxydique dans la plage de pH alcalin.
10. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que l'étape a) est précédée d'au moins une étape de désencrage d'une matière fibreuse
secondaire.
11. Utilisation d'acide méthanesulfonique, comprenant l'ajustement à une valeur comprise
dans la plage de 4 à 11 du pH d'une composition aqueuse contenant au moins une matière
fibreuse, lors de la fabrication de demi-pâtes pour la production de produits de papier.
12. Utilisation selon la revendication 11, caractérisée en ce que la demi-pâte contient au moins une matière fibreuse choisie dans le groupe consistant
en les pâtes au sulfite blanchies ou non blanchies de bois de feuillus et/ou de bois
de conifères, les pâtes au sulfate blanchies ou non blanchies de bois de feuillus
et/ou de bois de conifères, les pâtes de bois, la pâte mécanique (SGW), la pâte de
bois de râperie (PGW), la pâte de bois thermomécanique (TMP), la pâte mécanique de
raffineur (RMP), la pâte chimico-thermomécanique (Chemical-Thermo-Mechanical-Pulp,
CTMP), les demi-pâtes, les vieux papiers et les vieux papiers désencrés (DIP).
13. Utilisation selon l'une des revendications 11 ou 12, caractérisée en ce que, pour ce qui concerne le produit de papier, il s'agit d'un matériau d'emballage dans
le domaine des produits alimentaires.