(19)
(11) EP 2 404 720 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.11.2014  Patentblatt  2014/48

(21) Anmeldenummer: 11170082.9

(22) Anmeldetag:  16.06.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B26D 7/26(2006.01)

(54)

Vorrichtung zum rotativen Stanzen von flachem mehrschichtigem Gut

Device for rotating punching of flat multi-layer goods

Dispositif d'estampillage rotatif de produits plats à plusieurs couches


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 09.07.2010 DE 102010026607

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.01.2012  Patentblatt  2012/02

(73) Patentinhaber: Gallus Druckmaschinen GmbH
35428 Langgöns-Oberkleen (DE)

(72) Erfinder:
  • Demand, Thomas
    35578 Wetzlar (DE)

(74) Vertreter: Fritz, Martin Richard 
Heidelberger Druckmaschinen AG Intellectual Property Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-2006/116954
US-A- 5 156 076
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

    Stand der Technik



    [0002] Die Vorrichtung dient dem Stanzen von flachem mehrschichtigem Gut, und umfasst einen Stanzzylinder und einen Gegenstanzzylinder. Wenigstens eine Schicht des flachen mehrschichtigen Gutes ist in einem vom Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder gebildeten Stanzspalt durchstanzbar, ohne alle Schichten vollständig zu durchtrennen, wobei die Breite des Stanzspaltes einstellbar ist.

    [0003] In dieser Darstellung wird der Ausdruck "stanzen" einerseits im engeren Sinne verwendet, was "durchtrennen", "perforieren" oder "lochen" impliziert, andererseits auch im weiteren Sinne als "prägen", also "verformen" oder "eindrücken" verstanden. Entsprechendes gilt für ähnliche grammatikalische Formen, wie beispielsweise "stanzbar", welches im engeren Sinne als "durchtrennbar", "perforierbar" oder "lochbar" und im weiteren Sinne als "prägbar", "verformbar" oder "eindrückbar" verstanden wird. Nur zur Vereinfachung der Darstellung, aber ohne Einschränkung dieser angesprochenen Konnotationen werden der Ausdruck "stanzen" und ähnliche grammatikalische Formen verwendet. Auch werden nachfolgend die Begriffe "Stanze", "Stanzvorrichtung" und "Stanzmaschine" synonym verwendet.

    [0004] Beim Stanzen von flachem mehrschichtigem Gut, beispielsweise Selbstklebeetiketten, insbesondere in einer Vorrichtung zum Stanzen in einer Druckmaschine, müssen ein Obermaterial, ein oben liegendes Bedruckstoffmaterial (eigentliches Etikettenmaterial) und eine Klebstoffschicht durchstanzt (insbesondere durchtrennt) werden, ohne ein darunter liegendes Trägermaterial zu verletzen, insbesondere zu durchtrennen. Der Stanzvorgang ist materialabhängig, so dass eine Variation oder Einstellung der Vorrichtung, beispielsweise der Positionen ihrer Komponenten oder der Stanzstärke, derart erfolgen muss, dass in einem Bereich von wenigen Mikrometern bis einigen Zehntel Millimetern die Stanztiefe verändert werden kann. Geläufig erfolgt das Stanzen in einer sogenannten Rotastanze (Rotationsstanzwerk) oder einem Rotapräger (Rotationsprägewerk): In einem zwischen einem Stanzzylinder, welcher eine Stanzform oder eine Prägeform trägt, und einem Gegenstanzzylinder gebildeten Stanzspalt wirkt die Stanzform oder die Prägeform auf das flache mehrschichtige Gut ein, welches eine plastische Änderung in Form einer Durchtrennung oder einer Einprägung erfährt. Das flache mehrschichtige Gut kann insbesondere bahnförmig sein.

    [0005] Beispielsweise aus dem Dokument DE 6602393 ist bekannt, dass der Stanzzylinder und der Gegenstanzzylinder einer Vorrichtung zum Stanzen über Schmitzringe verfügen können, welche aufeinander abrollen, so dass sich Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder aufeinander abstützen. Eine Einstellbarkeit des Stanzspaltes und damit der Stanztiefe kann dadurch erfolgen, dass der Anpressdruck, teilweise unter drastischer Verformung der Schmitzringe, variiert wird. Bei einer Stanzung können aber hohe Kraftspitzen auftreten, die zu einer vorübergehenden Verformung des die Lager tragenden Stanzgestells führen können. Eine Veränderung der Breite des Stanzspaltes, hervorgerufen durch die Verformung, führt aber zu einem schlechten Stanzergebnis. Werden die Schmitzringe mit hohen Anpresskräften vorgespannt, kann ein vorzeitiger Verschleiß von Schmitzringen, Laufflächen und Lagern resultieren.

    [0006] Nachteilig bei einer derartigen Lösung ist aber, dass die Höhe der Schneiden einer auf dem Stanzzylinder aufgenommen Stanzform oder Prägeform entsprechend der Größe der Schmitzringe und der Höhe des Trägermaterials gewählt sein muss. Mit anderen Worten, das Stanzwerkzeug muss speziell für den Auftrag und die eingesetzte Vorrichtung zum Stanzen angefertigt werden.

    [0007] Alternativ dazu ist aus dem Dokument DE 297 15 037 U 1 bekannt, eine mechanische Feinzustellung mittels auf die Achsen der Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder montierter konischer Rollen zu verwirklichen. Die konischen Rollen sind in gegenseitiger Anlage derart, dass mindestens eine der Achsen relativ zur anderen der Achsen gleichzeitig oder korreliert radial und axial verschiebbar, so dass eine Variation der Breite des Stanzspaltes erreicht wird.

    [0008] Aus dem Dokument US 4,359,919 ist bekannt, weitere Lager für den Stanzzylinder und den Gegenstanzzylinder vorzusehen, welche sich an Anlageflächen in einem Zwischenstück aufeinander abstützen. Eine Anlagefläche eines der zwei sich aufeinander abstützenden Lager ist abgeschrägt ausgeführt und zwischen den Anlageflächen ist ein keilförmiges Element vorgesehen, so dass die Dicke des Zwischenstücks verändert werden kann, indem die Lage des keilförmigen Elements variiert wird.

    [0009] Es sind des weiteren mechanische Feinzustellungen bekannt, mit denen der Stanzspalt im Bereich von Mikrometern eingestellt werden kann. Typischerweise ist eine derartige mechanische Feinzustellung mit exzentrisch verstellbaren Schmitzringen realisierbar. Beispielsweise sind derartige Vorrichtungen in den Dokumenten EP 0 899 068 A2 und DE 198 14 009 C1 offenbart.

    [0010] Weitere Stanzvorrichtungen gehen aus der DE 10 2005 016 779A1, DE 10 2007 062 936 A1, DE 10 2005 060 587 A1, DE 10 2007 057 188 A1, DE 10 2004 033 032 A1 und DE 29 12 458 OS hervor.

    [0011] Nachteilig an den Vorrichtungen zum Stanzen, welche eine Einstellung des Abstands von Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder ermöglichen, ist, dass dabei nur geringe Verstellwege ermöglicht werden. Es ist daher nicht möglich, die beiden Zylinder so weit voneinander abzustellen, dass eine Stanzregistereinstellung ermöglicht wird. Weiter nachteilig ist, dass die Verstellung des Abstands zwischen den beiden Zylindern häufig mit einer kleinen Querverstellung zumindest eines der Zylinder einhergeht, was Registerabweichungen bewirkt.

    [0012] Aus der US 5,156,076 ist bekannt den Gegenstanzzylinder als Hohlzylinder auszubilden, der mit Spiel auf der Gegenstanzzylinder welle sitzt und von Unterstützungsrollen in Position gehalten wird. Dieses Dokument kann als nächst kommen der Stand der Technik angesehen werden.

    Aufgabenstellung



    [0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Stanzen zu schaffen, welche eine einfache und exakte Verstellung des Abstands zwischen Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder ermöglicht und so die Nachteile des Standes der Technik zumindest verringert.

    [0014] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Stanzen mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung, welche insbesondere dem Stanzen von Etiketten dienen kann, besitzt einen um eine Drehachse drehbaren Stanzzylinder und einen um eine Drehachse drehbaren Gegenstanzzylinder. Die Drehachsen von Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder sind dabei im Wesentlichen parallel. Der Gegenstanzzylinder weist einen Zylinderkörper auf, welcher insbesondere als Hohlzylinder ausgeführt ist. Den beiden Zylindern sind aufeinander abwälzende Schmitzringe zugeordnet. In vorteilhafter Weise ist dabei ein jeweiliger, dem Gegenstanzzylinder zugeordneter Schmitzring mit einer Gegenstanzzylinderwelle verbunden. Der Zylinderkörper des Gegenstandszylinders ist an seinen beiden Enden mittels je einer Kulissenführung mit der Gegenstanzzylinderwelle verbunden. Dieser Aufbau ermöglicht es, den Abstand zwischen dem Stanzzylinder und dem Gegenstanzzylinder einzustellen.

    [0015] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung besitzt eine jeweilige Kulissenführung sowohl einen auf die Gegenstanzzylinderwelle drehbeweglich aufgebrachten Kulissenstein als auch eine Kulisse zur Führung des Kulissensteins. Der Zylinderkörper des Gegenstanzzylinders ist dabei drehbeweglich zur Kulisse gelagert.

    [0016] In einer vorteilhaften und daher besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Zylinderkörper des Gegenstanzzylinders relativ zur Gegenstanzzylinderwelle linear verschiebbar, insbesondere rein vertikal, d.h. senkrecht, verschieblich. Diese lineare Verstellung hat den Vorteil, dass im Gegensatz zur exzentrischen Verstellung nach dem Stand der Technik das Stanzregister nicht verändert , wird. Ein weiterer Vorteil, beispielsweise gegenüber den exzentrischen Verstellvorrichtungen nach dem Stand der Technik, ist, dass sowohl eine Verstellung im Bereich von einem Hundertstel Millimeter als auch eine Verstellung in einem Bereich von ca. 1 bis 2 mm ermöglicht wird. Die Verstellung im Bereich von einem Hundertstel Millimeter, welche in Schritten von z.B. einem Tausendstel Millimeter erfolgen kann, wird für die Einstellung der Stanztiefe genutzt. Die Verstellung im Millimeterbereich ermöglicht ein komplettes Abstellen des Gegenstanzzylinders, ohne dass die Zahnräder des Antriebsstranges verfahren oder außer Eingriff genommen werden müssen. Wenn die Vorrichtung zum Stanzen über eine Druckbrücke verfügt, so muss auch diese nicht gelöst werden. Die Verstellung im Millimeterbereich ermöglicht sowohl eine Schnellabstellung als auch eine grobe Registerverstellung der Zylinder in abgestelltem Zustand. Weiter vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, dass bei einem Verschleiß des Gegenstanzzylinders nur dessen Zylinderkörper ausgetauscht werden muss und die Verstellmechanik weiter genutzt werden kann. Auch kommen für die Verstellmechanik nur zentrische Teile zum Einsatz, welche - im Vergleich zu Teilen mit exzentrischen Oberflächen für Verstelleinrichtungen nach dem Stand der Technik - einfacher zu fertigen sind. Auch lassen sich die Stanzkräfte durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gut aufnehmen und kann der Kraftfluss unkritisch gestaltet werden.

    [0017] Um die Drehbewegungen zu ermöglichen, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung zwischen Gegenstanzzylinderwelle und einem jeweiligen Kulissenstein jeweils ein Wälzlager vorgesehen. Auch kann zwischen einer jeweiligen Kulisse und dem Zylinderkörper jeweils ein Wälzlager vorgesehen sein.

    [0018] In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Vorrichtung zum Stanzen mindestens zwei Stützrollenböcke zur Lagerung des Gegenstanzzylinders auf. Der Abstand der Stützrollen der Stützrollenböcke zum Stanzzylinder ist dabei veränderlich, sodass der Gegenstanzzylinder zum Stanzzylinder zugestellt werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Stützrollenböcke mit einer Einrichtung zur Höhenveränderung der Stützrollen versehen sind, welche motorisch und/oder manuell betätigbar ist. Die Stützrollen können so gemeinsam bzw. auch einzeln in ihrer Höhe verstellt werden, was eine parallele Verstellung bzw. auch eine Schrägverstellung des Gegenstanzzylinders zum Stanzzylinder ermöglicht.

    [0019] In einer Ausführungsvariante der Vorrichtung zum Stanzen sind die dem Gegenstanzzylinder zugeordneten Schmitzringe auf die Gegenstanzzylinderwelle verdrehfest aufgeflanscht.

    [0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung zum Stanzen ist im Bereich einer jeweiligen Kulissenführung eine Federung vorgesehen, insbesondere mit einem Tellerfederpaket, um ein Abheben des Gegenstanzzylinders von den Stützrollen der Stützrollenböcke zu verhindern. In anderen Worten: die Federung stellt sicher, dass der Gegenstanzzylinder permanent auf den Stützrollen aufliegt.

    [0021] In Weiterbildung der Vorrichtung zum Stanzen ist im Bereich der Kulissenführung eine Verdrehsicherung vorgesehen, welche ein Verdrehen der Kulisse mit dem Zylinderkörper des Gegenstanzzylinders verhindert.

    [0022] Die beschriebene Vorrichtung zum Stanzen kann innerhalb einer Etikettendruckmaschine, insbesondere einer Flexodruckmaschine, zum Stanzen von Etiketten eingesetzt werden.

    Ausführungsbeispiel



    [0023] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden. Es zeigen in schematischer Darstellung

    Fig. 1 eine Übersichtsdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Stanzen

    Fig. 2 eine Ansicht auf den Bereich des Gegenstanzzylinders

    Fig. 3 einen Schnitt durch den Gegenstanzzylinder

    Fig. 4 einen Schnitt durch die Kulissenführung des Gegenstanzzylinders



    [0024] Fig. 1 zeigt eine Übersichtsdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Stanzen 100, auch als Stanzvorrichtung oder Rotationsstanze bezeichnet. Diese besitzt einen Stanzzylinder 1 und einen Gegenstanzzylinder 2, zwischen welchen ein Bedruckstoff 200 hindurch transportiert wird und eine Stanzung erfährt. Der Stanzzylinder 1 und der Gegenstanzzylinder 2 sind in Seitenwänden 22 der Stanzvorrichtung 100 drehbar gelagert. Den Zylindern 1, 2 sind jeweils Schmitzringe 3, 4 zugeordnet. So besitzt der Stanzzylinder 1 an seinen beiden äußeren Enden jeweils einen Schmitzring 3. Rechts und links des Gegenstanzzylinders 2 sind Schmitzringe 4 vorgesehen. Die dem Stanzzylinder zugeordneten Schmitzringe 3 und dem Gegenstanzzylinder zugeordneten Schmitzringe 4 wälzen aufeinander ab. Durch die Schmitzringe 4 erfolgt eine Kraftaufnahme von Stanzkräften vom Stanzzylinder 1 über die Schmitzringe 3 des Stanzzylinders 1. Die Positionen des Stanzzylinders 1 bzw. des Gegenstanzzylinders 2 wird durch Stützrollenböcke 8 bzw. 6 sicher gestellt. Der Stützrollenbock 8 ist dabei dem Stanzzylinder 1 zugeordnet und verfügt über eine Druckbrücke 9. Über jeweils mit einem Drehknauf versehene Spindeln 12 kann die Vorspannkraft der Druckbrücke 9 eingestellt werden. Dem Gegenstanzzylinder 2 ist der Stützrollenbock 6 zugeordnet. Der Stützrollenbock 6 besitzt dabei zwei Stützrollenpaare, welche mittels einer Verstelleinrichtung 7 gemeinsam oder getrennt in ihrer Höhe verstellbar sind (h). Dadurch erfolgt die Zustellung des Gegenstanzzylinders 2 zum Stanzzylinder 1. Angetrieben wird die Verstelleinrichtung 7 durch einen Antrieb 21 zur Höhenveränderung der Stützrollen. Dieser kann wie dargestellt durch einen kleinen Elektromotor erfolgen, alternativ oder zusätzlich kann jedoch auch eine manuelle Bewegung vorgesehen sein.

    [0025] Der Stanzzylinder 1 wird von einem Antriebsmotor 13 über einen Zahnräderzug 15 angetrieben. In der Darstellung von Fig. 1 ist der Antriebsmotor 13 außerhalb des Stanzengehäuses 14 angebracht, jedoch kann dieser genauso auch innerhalb des Stanzengehäuses 14 integriert sein.

    [0026] Fig. 2 zeigt eine Ansicht auf den Gegenstanzzylinder 2, welcher jedoch verdeckt ist durch ein Zahnrad 15. Erkennbar ist ein in die Seitenwand 22 des Stanzengehäuses 14 eingelassenes Lager 17 für die Welle 16 des Gegenstanzzylinders 2. Weiter erkennbar ist eine Verdrehsicherung 18, welche im Zusammenhang mit Fig. 4 näher beschrieben wird.

    [0027] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Gegenstanzzylinder 2, welcher einen hohlzylinderförmigen, hülsenförmigen Zylinderkörper 11 umfasst. Im Kernloch bzw.

    [0028] innerhalb des Hohlzylinders 17 befindet sich die Welle 16 des Gegenstanzzylinders 2. An ihren äußeren Enden ist die Welle 16 in einem Lager 17 gelagert. An ihren Enden ist auf die Welle 16 jeweils ein Schmitzring 4 mit einem Antriebszahnrad 15 aufgeflanscht. Über eine Kulissenführung 5, 10 ist der Zylinderkörper 11 des Gegenstanzzylinders 2 mit der Gegenstanzzylinderwelle 16 verbunden. Diese Kulissenführung 5, 10 stellt sicher, dass der Zylinderkörper 11 eine Vertikalbewegung erfahren kann und so der Abstand zwischen Gegenstanzzylinder 2 und Stanzzylinder 1 eingestellt werden kann. Dabei bewirkt eine Höhenverstellung h der Stützrollen des Stützrollenbocks 6 eine Höhenverstellung h' des Zylinderkörpers 11 des Gegenstanzzylinders. Der mögliche Höhenverstellbereich des Zylinderkörpers 11 ist durch den Abstand der inneren Mantelfläche des Hohlzylinders 11 von der Gegenstanzzylinderwelle 16 vorgegeben und in Fig. 3 mit d bezeichnet.

    [0029] Um sicherzustellen, dass der Zylinderkörper 11 permanent an den Stützrollen des Stützrollenbocks 6 anliegt, ist in die Lagerung des Zylinderkörpers 11 eine Federung mit einem Tellerfederpaket 20 integriert. Die freie Drehbeweglichkeit des Zylinderkörpers 11 relativ zur Welle 16 wird durch Wälzlager 19 erreicht.

    [0030] In Fig. 3 ist nur eine Hälfte des Gegenstanzzylinders 2 dargestellt, da dieser symmetrisch aufgebaut ist. Sprich an seinem anderen, nicht dargestellten Ende verfügt der Gegenstanzzylinder 2 ebenfalls über eine analog aufgebaute Kulissenführung 5, 10.

    [0031] Der Aufbau der Kulissenführung 5, 10 ist in Fig. 4 näher dargestellt. Ein Kulissenstein 5 ist mittels eines Wälzlagers 19 drehbeweglich auf der Gegenstanzzylinderwelle 16 aufgebracht. Der Kulissenstein 5 wird in einer Kulisse 10 geführt, welche mittels eines weiteren Wälzlagers 19 den Zylinderkörper 11 des Gegenstanzzylinders 2 drehbeweglich lagert. Eine Verdrehsicherung 18 stellt sicher, dass die Kulisse 10 während der Drehbewegung des Zylinderkörpers 11 nicht mit verdreht wird und die Höhenverstellung h' des Gegenstanzzylinderkörpers 11 ausschließlich in der Vertikalen erfolgt.

    [0032] Soll der Abstand zwischen Stanzzylinder 1 und Zylinderkörper 11 des Gegenstanzzylinders 2 eingestellt werden, so wird der Antrieb 21 zur Höhenveränderung der Stützrollen angesteuert und erfolgt mittels der Verstelleinrichtung 7 eine Höhenverstellung h der Stützrollenpaare des Stützrollenbocks 6. Diese Höhenverstellung h bewirkt eine Höhenverstellung h' des Zylinderkörpers 11 des Gegenstanzzylinders 2, da der Zylinderkörper 11 durch die Kulissenführung 5, 10 so gelagert ist, dass dieser relativ zur Gegenstanzzylinderwelle 16 eine Vertikalbewegung durchführen kann. Eine bezogen auf die Drehachsen parallele Verstellung des Zylinderkörpers 11 zum Stanzzylinder 1 erfolgt, wenn die beiden Stützrollenböcke 6 die gleiche Höhenverstellung h erfahren. Eine Schrägverstellung des Zylinderkörpers 11 zum Stanzzylinder 1 bezogen auf deren Drehachsen wird erreicht, indem der rechte Stützrollenbock 6 eine vom linken Stützrollenbock 6 unterschiedliche Höhenverstellung h erfährt. Soll der Gegenstanzzylinder 2 schnell vom Stanzzylinder 1 abgestellt werden, so werden beide Stützrollenböcke durch die Verstelleinrichtung 7 um in etwa 1 bis 2 mm abgesenkt.

    [0033] In einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform sind in den Schmitzringen des Gegenstanzzylinders drehbar gelagerte Kulissensteine eingebaut. Diese Kulissensteine sind gegenüber dem Stanzengehäuse verdrehgesichert. In den Kulissensteinen wiederum ist der Gegenstanzzylinderkörper rotativ gelagert - analog zum dargestellten Ausführungsbeispiel
    • und liegt auf zwei Stützrollenböcken auf, wobei diese durch eine Verstelleinrichtung gemeinsam oder getrennt in der Höhe verstellbar sind und sowohl eine parallele Verstellung als auch eine Schrägverstellung des Gegenstanzzylinders zum Stanzzylinder ermöglich wird.

    Bezugszeichenliste



    [0034] 
    1
    Stanzzylinder
    2
    Gegenstanzzylinder
    3
    Schmitzring Stanzzylinder
    4
    Schmitzring Gegenstanzzylinder
    5
    Kulissenstein
    6
    Stützrollenbock Gegenstanzzylinder (mit Stützrollenpaar)
    7
    Verstelleinrichtung Stützrollenböcke (getrennt/gemeinsam)
    8
    Stützrollenbock Stanzzylinder
    9
    Druckbrücke
    10
    Kulisse
    11
    Zylinderkörper Gegenstanzzylinder (Hohlzylinder)
    12
    Spindel
    13
    Antriebsmotor
    14
    Stanzengehäuse
    15
    Zahnrad
    16
    Welle Gegenstanzzylinder
    17
    Lager für Welle
    18
    Verdrehsicherung Kulisse
    19
    Wälzlager
    20
    Tellerfederpaket
    21
    Einrichtung zur Höhenveränderung der Stützrollen
    22
    Seitenwand
    100
    Stanzvorrichtung
    200
    Bedruckstoff (bedruckte Bahn mit Etiketten)
    d
    Verstellbereich Zylinderkörper
    h
    Höhenverstellung Stützrollen
    h'
    Höhenverstellung Gegenstanzzylinder



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Stanzen (100), insbesondere von Etiketten, mit einem um eine Drehachse drehbaren Stanzzylinder (1) und mit einem um eine zur Drehachse des Stanzzylinders (1) im Wesentlichen parallele Drehachse drehbaren Gegenstanzzylinder (2) mit einem Zylinderkörper (11), wobei beiden Zylindern (1, 2) aufeinander abwälzende Schmitzringe (3, 4) zugeordnet sind, und wobei der Abstand zwischen dem Stanzzylinder (1) und dem Gegenstanzzylinder (2) einstellbar ist, wobei
    ein jeweiliger dem Gegenstanzzylinder (2) zugeordneter Schmitzring (4) mit einer Gegenstanzzylinderwelle (16) verbunden ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Zylinderkörper (11) des Gegenstanzzylinders (2) an seinen beiden Enden mittels je einer Kulissenführung (5, 10) mit der Gegenstanzzylinderwelle (16) verbunden ist, und dass eine jeweilige Kulissenführung einen auf die Gegenstanzzylinderwelle (16) drehbeweglich aufgebrachten Kulissenstein (5) und eine Kulisse (10) zur Führung des Kulissensteins (5) aufweist, wobei der Zylinderkörper (11) des Gegenstanzzylinders (2) drehbeweglich zur Kulisse (10) gelagert ist.
     
    2. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Zylinderkörper (11) als Hohlzylinder ausgeführt ist und dass der Zylinderkörper (11) des Gegenstanzzylinders (2) relativ zur Gegenstanzzylinderwelle (16) linear verschiebbar ist (D), insbesondere vertikal verschieblich.
     
    3. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zwischen Gegenstanzzylinderwelle (16) und einem jeweiligen Kulissenstein (5) jeweils ein Wälzlager (19) vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zwischen einer jeweiligen Kulisse (10) und dem Zylinderkörper (11) jeweils ein Wälzlager (19) vorgesehen ist.
     
    5. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Vorrichtung zum Stanzen (100) mindestens zwei Stützrollenböcke (6) zur Lagerung des Gegenstanzzylinders (2) aufweist und
    dass der Abstand der Stützrollen der Stützrollenböcke (6) zum Stanzzylinder (1) veränderlich ist, zum Zustellen des Gegenstanzzylinders (2) zum Stanzzylinder (1).
     
    6. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Vorrichtung zum Stanzen (100) eine Einrichtung zur Höhenveränderung (21) der Stützrollen der Stützrollenböcke (6) aufweist, welche motorisch und/oder manuell betätigbar ist.
     
    7. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die dem Gegenstanzzylinder (2) zugeordneten Schmitzringe (4) auf die Gegenstanzzylinderwelle (16) verdrehfest aufgeflanscht sind.
     
    8. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass im Bereich einer jeweiligen Kulissenführung (5, 10) eine Federung (20) vorgesehen ist, insbesondere umfassend ein Tellerfederpaket, um ein Abheben des Gegenstanzzylinders (2) von den Stützrollen der Stützrollenböcke (6) zu verhindern.
     
    9. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass im Bereich der Kulissenführung (5, 10) eine Verdrehsicherung (18) vorgesehen ist, um ein Verdrehen der Kulisse (10) zu unterbinden.
     


    Claims

    1. Diecutting device (100), in particular for diecutting labels, including a diecutting cylinder (1) that is rotatable about an axis of rotation and a counterpressure cylinder (2) that is rotatable about an axis of rotation essentially parallel to the axis of rotation of the diecutting cylinder (1) and has a cylinder body (11),
    wherein both cylinders (1, 2) are assigned bearer rings (3, 4) rolling off on each other,
    wherein the spacing between the diecutting cylinder (1) and the counterpressure cylinder (2) is adjustable, and
    wherein a respective bearer ring (4) assigned to the counterpressure cylinder (2) is connected to a counterpressure cylinder shaft (16)
    characterized in
    that both ends of the cylinder body (11) of the counterpressure cylinder (2) are connected to the counterpressure cylinder shaft (16) by means of a respective connecting link guide (5, 10),
    that a respective connecting link guide includes a sliding block (5) arranged for rotation on the counterpressure cylinder shaft (16) and a connecting link (10) for guiding the sliding block (5), and that the cylinder body (11) of the counterpressure cylinder (2) is supported to be rotatable relative to the connecting link (10).
     
    2. Diecutting device (100) according to claim 1,
    characterized in
    that the cylinder body (11) is designed as a hollow cylinder and the cylinder body (11) of the counterpressure cylinder (2) is linearly displaceable (D) relative to the counterpressure cylinder shaft (16), in particular in the vertical direction.
     
    3. Diecutting device (100) according to claim 3,
    characterized in
    that a respective rolling contact bearing (19) is provided between the counterpressure cylinder shaft (16) and a respective sliding block (5).
     
    4. Diecutting device (100) according to any one of the preceding claims,
    characterized in
    that a respective rolling contact bearing (19) is provided between a respective sliding block (10) and the cylinder body (11).
     
    5. Diecutting device (100) according to any one of the preceding claims,
    characterized in
    that the diecutting device (100) includes at least two support roller blocks (6) for supporting the counterpressure cylinder (2) and
    that the spacing between the support rollers of the support roller blocks (6) and the diecutting cylinder (1) is variable to engage the counterpressure cylinder (2) with the diecutting cylinder (1).
     
    6. Diecutting device (100) according to claim 5,
    characterized in
    that the diecutting device (100) includes a device (21) for modifying the height (21) of the support rollers of the support roller blocks (6), the device (21) being operatable by motor or by hand.
     
    7. Diecutting device (100) according to any one of the preceding claims,
    characterized in
    that the bearer rings (4) assigned to the counterpressure cylinder (2) are flanged to the counterpressure cylinder shaft (16) so as to be fixed against rotation relative thereto.
     
    8. Diecutting device (100) according to any one of the preceding claims,
    characterized in
    that a spring system (20) is provided in the area of a respective connecting link guide (5, 10), the spring system (20) in particular comprising a set of Belleville washers, to prevent the counterpressure cylinder (2) from lifting off the support rollers of the support roller blocks (6).
     
    9. Diecutting device (100) according to claim 5,
    characterized in that
    a mechanism (18) to prevent rotation is provided in the area of the connecting link guide (5, 10) to prevent the connecting link (10) from rotating.
     


    Revendications

    1. Dispositif (100), pour la découpe en particulier d'étiquettes, comprenant un cylindre de découpe rotatif (1) autour d'un axe de rotation et un contre-cylindre (2) rotatif autour d'un axe de rotation sensiblement parallèle à l'axe de rotation du cylindre de coupe (1) avec un corps de cylindre (11), deux cylindres (1, 2) étant associés à deux bagues de cylindre (3, 4) roulant l'une sur l'autre, et la distance entre le cylindre de coupe (1) et le contre-cylindre (2) est réglable,
    caractérisé en ce
    que le corps de cylindre (11) du contre-cylindre (2) est relié à ses deux extrémités au moyen d'un guide de coulisse respectif (5, 10) à l'arbre de contre-cylindre (16), et en ce que le guide de coulisse présente un coulisseau (5) appliqué de manière rotative sur l'arbre de contre cylindre (16) et une coulisse (10) pour le guidage du coulisseau (5), le corps de cylindre (11) du contre-cylindre (2) étant logé de manière rotative par rapport à la coulisse (10).
     
    2. Dispositif de découpe (100) selon la revendication 1,
    caractérisé en ce
    que le corps de cylindre (11) est conçu comme un cylindre creux et en ce que le corps de cylindre (11) du contre-cylindre (2) est mobile linéairement (D) par rapport à l'axe de contre-cylindre (16) en particulier verticalement.
     
    3. Dispositif de découpe (100) selon la revendication 1 ou 2,
    caractérisé en ce
    qu'un roulement (19) est respectivement prévu entre l'arbre de contre-cylindre (16) et un coulisseau respectif (5).
     
    4. Dispositif de découpe (100) selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce
    qu'un roulement (19) est respectivement prévu entre une coulisse respective (10) et le corps de cylindre (11).
     
    5. Dispositif de découpe (100) selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce
    que le dispositif de coupe (100) présente au moins deux galets d'appui (6) pour le logement du cylindre de découpage (2) et que la distance entre les galets d'appui des galets d'appui (6) par rapport au cylindre de découpe (1) est modifiable pour le réglage du contre-cylindre (2) par rapport au cylindre de découpe (1).
     
    6. Dispositif de découpe (100) selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce
    que le dispositif de coupe (100) présente un dispositif actionnable manuellement ou par moteur pour le réglage en hauteur (21) des galets d'appui (6) comprend un moyen pour changer la quantité (21) des rouleaux de support des cages à rouleaux de support (6), qui est motorisé et / ou à commande manuelle.
     
    7. Dispositif de découpe (100) selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce
    que les bagues de cylindre (4) associées au contre-cylindre (2) sont montées de manière rigide à la torsion sur l'arbre de contre-cylindre.
     
    8. Dispositif de découpe (100) selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce
    que dans la zone d'un guide respectif de coulisse (5, 10), il est prévu un ressort (20) comprenant en particulier un empilage de rondelles-ressort pour empêcher que le contre-cylindre (2) ne se soulève pas des galets d'appui (6).
     
    9. Dispositif de découpe (100) selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce
    qu'une sécurité anti-rotation (18) est prévue dans la zone du guide de coulisse (5, 10), pour empêcher une rotation de la coulisse (10).
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente