Gegenstand der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brennkammer, insbesondere eine Rohrbrennkammer,
eine Gasturbine und ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkammer und einer Gasturbine.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Moderne Gasturbinen sollen in einem weiten Betriebsbereich den Anforderungen bezüglich
Schadstoffemissionen und Umweltfreundlichkeit genügen. Die Erfüllung dieser Anforderungen
hängt wesentlich von dem in der Gasturbine eingesetzten Verbrennungssystem ab. Zur
Reduktion der Emissionen von Stickoxiden (NOx) wird magere Vormischung verwendet.
Dabei werden zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades hohe Turbineneintrittstemperaturen
angestrebt, die mit hohen Flammentemperaturen einhergehen. Hier sind die erwähnten
Vormischflammen aufgrund der hohen thermischen Leistungsdichte anfällig für thermoakustische
Instabilitäten und die NOx-Emissionen nehmen mit steigender Flammentemperatur exponentiell
zu.
[0003] Auf der anderen Seite ist ein Betrieb der Gasturbine bei möglichst niedrigen Lasten
und Flammentemperaturen notwendig, um den Anforderungen der Kraftwerksbetreiber gerecht
zu werden. Hier wird der Betriebsbereich nach unten hin durch die bei unvollständigem
Ausbrand entstehenden Kohlenmonoxidemissionen (CO) begrenzt. Daher ist es wünschenswert,
den Betriebsbereich des Verbrennungssystems in beide Richtungen zu erweitern.
[0004] Zur Erweiterung des Betriebsbereiches bei bestehenden Verbrennungssystemen wurde
beispielsweise durch brennerinterne Brennstoffstufung, effiziente Vormischeinrichtungen,
Reduktion von Kühlluft oder gestufte Verbrennungskonzepte eine Optimierung des Systems
für die heutigen Anforderungen vorgenommen. Die "axial staging" genannte gestufte
Verbrennungstechnologie besteht aus einem konventionellen Brenner, der eine primäre
Verbrennungszone befeuert. Diese Primärzone kann wiederum wie konventionelle Brenner
intern gestuft sein und deckt den Lastbereich bis zu heutigen Feuerungstemperaturen
ab. Stromab der Primärzone schließt sich eine sekundäre Verbrennungszone an. In diese
wird durch eine axial gegenüber der Primärzone versetzte Stufe zusätzlicher Brennstoff
eingedüst. Dieser wird dann in einem diffusionsartigen Regime verbrannt. Der Brennstoff
kann mit Inertkomponenten (Dampf, Stickstoff, Kohlendioxid) verdünnt werden, um die
stöchiometrische Verbrennungstemperatur stark abzusenken und damit die NOx-Bildung
unterdrückt. Gleichzeitig wird durch die Verteilung der Wärmefreisetzung über den
gesamten zur Verfügung stehenden Brennraum die Neigung des Verbrennungssystems zu
thermoakustischen Instabilitäten verringert.
[0005] Die für einen sicheren Betrieb innerhalb der gewährleisteten Emissionsgrenzen benötigten
Verdünnungsmedien müssen aus separaten Prozessen zur Verfügung gestellt werden, was
zu etlichen Nachteilen führt. Erstens steigt die Komplexität des Gesamtkraftwerks
im Sinne höherer Investitionskosten. Zweitens benötigen diese separaten Prozesse ihrerseits
Energie, so dass der Gesamtwirkungsgrad beeinträchtigt wird. Drittens sinkt die Verfügbarkeit
des Kraftwerkes, da diese Prozesse eine gewisse Ausfallswahrscheinlichkeit besitzen,
welche zu der des konventionellen Kraftwerkes hinzugerechnet werden muss. Aus diesem
Grund ist es auch bekannt, den Brennstoff in der zweiten axialen Stufe ohne Inertkomponenten
in Form eines Luft/Brennstoff-Gemisches in die Sekundärzone einzubringen ("fuel only").
[0006] Diesbezüglicher und weiterer Stand der Technik ist in
DE 10 2006 053 679 A1,
US 6,418,725 B1, die jeweils Rohrbrennkammern betreffen, und in den Dokumenten
DE 42 32 383 A1,
US 2009/0084082 A1,
US 6,192,688 B1,
US 6,047,550 und
US 6,868,676 B1, die Ringbrennkammern betreffend, beschrieben.
[0007] Die
US 2011/0067402 A1 offenbart eine Gasturbine mit einer Brennkammer, welche ein Verbrennungskonzept mit
zwei Stufen aufweist. Die Brennkammer umfasst ein Brennkammerkopfende mit einer Brenneranordnung,
einen Brennkammerausgang und eine Brennkammerwand, wobei die Brennkammerwand sich
vom Brennkammerkopfende zum Brennkammerausgang erstreckt, sowie eine Primärzone und
eine Sekundärzone. Die Sekundärzone ist in Hauptströmungsrichtung des Heißgases stromabwärts
der Primärzone angeordnet. Entlang des Umfangs der Brennkammer sind in die Sekundärzone
mündende Injektoren angeordnet, welche eine zweite axiale Stufe des Verbrennungssystems
ausbilden.
Beschreibung der Erfindung
[0008] Es ist eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vorteilhafte Brennkammer
zur Verfügung zu stellen, mit der eine Reduzierung der Emissionen von Stickoxiden
(NOx) und niedrige CO-Emissionen erreicht werden können. Eine zweite Aufgabe besteht
darin, eine entsprechende Gasturbine zur Verfügung zu stellen. Eine dritte Aufgabe
der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein vorteilhaftes Verfahren zum Betrieb
einer Brennkammer oder einer eine Brennkammer umfassenden Gasturbine zur Verfügung
zu stellen, welches eine Reduktion der Emissionen von Stickoxiden und/oder eine Reduktion
der CO-Emissionen ermöglicht.
[0009] Die erste Aufgabe wird durch eine Brennkammer nach Anspruch 1 gelöst. Die zweite
Aufgabe wird durch eine Gasturbine nach Anspruch 12 gelöst. Die dritte Aufgabe wird
durch ein Verfahren nach Anspruch 13 gelöst. Die abhängigen Ansprüche enthalten weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0010] Die erfindungsgemäße Brennkammer umfasst eine Längsachse, ein Brennkammerkopfende
und einen Brennkammerausgang. Die Brennkammer umfasst weiterhin eine Brennkammerwand,
die sich vom Brennkammerkopfende zum Brennkammerausgang erstreckt. Darüber hinaus
umfasst die erfindungsgemäße Brennkammer eine Primärzone und eine Sekundärzone. Dabei
ist die Sekundärzone in Hauptströmungsrichtung des Heißgases stromabwärts der Primärzone
angeordnet. Die Brennkammer umfasst mindestens einen Injektor zum Einbringen eines
Brennstoff-Luft-Gemisches in die Sekundärzone. Der Injektor ist in der Sekundärzone
an der Brennkammerwand angeordnet. Der Injektor umfasst zudem einen in die Sekundärzone
mündenden Ausgang bzw. eine Eindüsöffnung mit einer Einströmrichtung. Die Einströmrichtung
weist eine Komponente in Umfangsrichtung der Brennkammer auf. Die Brennkammerwand
umfasst eine äußere Oberfläche und mindestens ein Injektor ist zumindest teilweise
spiralförmig in Bezug auf die Längsachse der Brennkammer entlang der äußeren Oberfläche
angeordnet. Der Begriff "entlang der Oberfläche" umfasst auch einen zunächst von der
Oberfläche beabstandeten Verlauf des Injektors, so dass der Injektor erst in einem
die Brennkammerwand durchquerenden Abschnitt in direktem Kontakt mit der Brennkammerwand
steht.
[0011] Unter spiralförmig wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch schraubenförmig
verstanden, beispielsweise Schraubenlinien mit abnehmendem Durchmesser, wobei der
Durchmesser der Schraubenlinie im Wesentlichen kreis- oder ellipsenförmig sein kann.
Dass der Injektor zumindest teilweise spiralförmig in Bezug auf die Längsachse der
Brennkammer entlang der äußeren Oberfläche angeordnet ist, umfasst auch solche Injektoren,
die zumindest abschnittsweise einem Abschnitt einer derartigen spiralförmigen oder
schraubenförmigen Bahn folgen.
[0012] Vorzugsweise ist eine Anzahl entsprechender Injektoren an der Brennkammerwand im
Bereich der Sekundärzone angeordnet. Durch die kombinierte Eindüsung von Luft und
Brennstoff in die Sekundärzone wird eine sogenannte "luftgestützte Axialstufe" realisiert.
[0013] Bei der Brennkammer handelt es sich vorzugsweise um eine Rohrbrennkammer. An dem
Brennkammerkopfende kann mindestens ein Brenner angeordnet sein.
[0014] Grundsätzlich wird die Primärzone durch den Bereich bestimmt, in welchem innerhalb
der Brennkammer der über den Brenner zugeführte Brennstoff primär verbrannt wird.
Die Sekundärzone zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr das in der Primärzone erzeugte
Heißgas weiter, möglichst vollständig, ausgebrannt wird. Dabei kann die Sekundärzone
grundsätzlich an jeder beliebigen Position zwischen der Primärzone und dem Brennkammerausgang
angeordnet sein.
[0015] Die luftgestützte Axialstufe an sich hat bereits mehrere Vorteile. Durch ein Vormischen
von Brennstoff und Luft außerhalb des Brennraums wie bei konventioneller Brennertechnologie
können die entstehenden Spitzentemperaturen und damit, die NOx-Emissionen verringert
werden. Durch die niedrigeren Verweilzeiten in der Sekundärzone und bis zum Turbineneintritt
ergeben sich weiterhin niedrigere Gesamt-NOx-Emissionen. Es werden zudem keine zusätzlichen
Medien benötigt, sondern ein Betrieb erfolgt nur mit der vom Verdichteraustritt stammenden
Luft, welche mit Brennstoff in der axialen Stufe zu einem Gemisch aufbereitet werden.
Daher ist das entstehende System robust und stabil verfügbar.
[0016] Weiterhin kann durch eine geeignete Fahrweise die Beaufschlagung der Axialstufe mit
Brennstoff erst bei relativ hohen Lasten erfolgen. Bei niedrigeren Lasten wird die
Brennstoffzufuhr zur axialen Stufe komplett abgeschaltet und diese verhält sich dann
wie ein Luftbypass. Dadurch kann die Primärzone selbst bei sehr tiefen Lasten mit
einer hohen lokalen Flammentemperatur betrieben werden, welche für einen guten Ausbrand
und entsprechend niedrige CO-Emissionen sorgt. Die luftgestützte Axialstufe dient
daher gleichermaßen einer Erweiterung des Betriebsbereiches des Verbrennungssystems
zu niedrigeren und höheren Lasten.
[0017] Die Brennkammerwand kann eine äußere Oberfläche umfassen. Mindestens ein Injektor
kann zumindest teilweise entlang der äußeren Oberfläche angeordnet sein. Dies hat
den Vorteil, dass sich durch gute Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Bauraums
um die Brennkammer eine große Vormischlänge in den Injektoren trotz kompakter Bauweise
ergibt. Weiterhin werden Emissionen gesenkt und thermoakustisches "Tuning" ist durch
Anpassung von Totzeitgliedern in Flammentransferfunktionen möglich.
[0018] Die vorliegende Erfindung hat darüber hinaus folgende spezielle Vorteile: Durch die
spiralförmige Anordnung kann eine lange Mischlänge in den Injektoren oder Scoops trotz
kompakter Bauweise erzielt werden. Die Drallerzeugung sorgt für die Generierung zusätzlicher
Gradienten und Scherschichten und somit für eine bessere Durchmischung mit der Hauptströmung.
Durch ein gleichmäßigeres Turbineneintrittsprofil werden Emissionen gesenkt. Weiterhin
wird eine einfache und kostengünstige Bauweise der Leitschaufeln der ersten Turbinenstufe
(TLe 1) ermöglicht. Darüber hinaus eröffnet die vorliegende Erfindung großes Potenzial
für eine Kühllufteinsparung und gegebenenfalls Sparpotenzial durch Verzicht auf die
Leitschaufeln der ersten Turbinenstufe (TLe 1).
[0019] Der mindestens eine Injektor kann einen Ausgang mit einer Mittelachse umfassen. Dabei
kann die Mittelachse einen Winkel α
1 zwischen 0° und 180° mit der Hauptströmungsrichtung in der Brennkammer an der Position
des jeweiligen Injektors einschließen. Dies bedeutet, dass das Brennstoff-Luft-Gemisch
sowohl entgegen als auch in Hauptströmungsrichtung in die Sekundärzone eingebracht
werden kann. Vorteilhafterweise kann der Winkel α
1 zwischen 0° und 90°, insbesondere zwischen 20° und 70°, betragen. Dies entspricht
einer Einströmung mit einer Komponente in Hauptströmungsrichtung. Vorteilhafterweise
kann der Winkel α
1 zwischen der Mittelachse des Injektorausgangs und der Hauptströmungsrichtung größer
als 45° und kleiner als 90°, vorzugsweise kleiner als 70°, sein. Dadurch wird eine
gute Durchmischung mit der Hauptströmung bei gleichzeitiger Erzeugung eines Dralls
erreicht.
[0020] Grundsätzlich bestimmt die Mittelachse des Injektorausgangs die Einströmrichtung
des injizierten Brennstoff-Luft-Gemisches in die Brennkammer. Die Hauptströmungsrichtung
des Heißgases in der Brennkammer wird insbesondere durch die Brennerachse und die
Geometrie der Brennkammer bestimmt. Die Hauptströmungsrichtung kann dabei die Form
einer gekrümmten Kurve haben, die vom Brenner zum Brennkammerausgang verläuft.
[0021] Weiterhin kann der mindestens eine Injektor einen Ausgang mit einer Mittelachse umfassen,
wobei diese einen Winkel α
2 zwischen 0° und 180° mit der Längsachs der Brennkammer einschließen kann. Vorzugsweise
liegt der Winkel α
2 zwischen 0° und 90°, vorzugsweise zwischen 20° und 70°, was einer Einströmung in
Hauptströmungsrichtung entspricht. Vorteilhafterweise ist der Winkel α
2 größer als 45° und kleiner als 90° bzw. kleiner als 70°, um eine günstige Durchmischung
des eingebrachten Brennstoff-Luft-Gemisches mit der Hauptströmung unter gleichzeitiger
Drallerzeugung zu erreichen.
[0022] Der Ausgang des Injektors kann derart in Bezug auf die Hauptströmungsrichtung angeordnet
sein, dass eine zur Hauptströmungsrichtung radiale Linie die Mittelachse des Injektors
im Bereich seines Ausgangs unter einem Winkel β
1, schneidet. Weiterhin kann der Ausgang des Injektors derart in Bezug auf die Längsachse
der Brennkammer angeordnet sein, dass eine zur Längsachse radiale Linie die Mittelachse
des Injektors im Bereich seines Ausgang unter einem Winkel β
2 schneidet, wobei die Winkel β
1 und β
2 jeweils im Bereich zwischen 0° und 90°, vorteilhafterweise zwischen 20° und 70° oder
zwischen 45° und 90° oder zwischen 45° und 70°, liegen.
[0023] Mit anderen Worten kann die Brennkammer eine radiale Richtung bezüglich der Hauptströmungsrichtung
aufweisen. Die Einströmrichtung und/oder die Mittelachse des Injektors kann senkrecht
zur Hauptströmungsrichtung einen Winkel β
1 mit der radialen Richtung bezüglich der Hauptströmungsrichtung zwischen 0° und 90°,
vorteilhafterweise zwischen 20° und 70° oder zwischen 45° und 90° oder zwischen 45°
und 70° einschließen. Dies bedeutet, dass die Einströmrichtung und/oder die Mittelachse
des Injektors senkrecht zur Hauptströmungsrichtung angeordnet sind bzw. eine tangentiale
Komponente in Bezug auf die Hauptströmungsrichtung aufweist. Die in Bezug auf die
Hauptströmungsrichtung tangentiale Komponente wird durch den Winkel β
1 beschrieben. Erfindungsgemäß weist diese tangentiale Komponente eine in Umfangsrichtung
weisende Komponente auf.
[0024] Darüber hinaus kann die Brennkammer eine radiale Richtung bezüglich der Längsachse
umfassen. Die Einströmrichtung und/oder die Mittelachse des Injektors kann senkrecht
zur Brennerachse einen Winkel β
2 mit der radialen Richtung bezüglich der Längsachse zwischen 0° und 90°, vorteilhafterweise
zwischen 20° und 70°, vorzugsweise zwischen 45° und 90° oder zwischen 45° und 70°,
einschließen. Dies bedeutet, dass die Einströmrichtung und/oder die Mittelachse des
Injektors eine durch den Winkel β
2 beschriebene senkrecht zur Längsachse verlaufende Komponente aufweist, die gleichzeitig
eine tangentiale Komponente bezüglich der Längsachse beschreibt. Erfindungsgemäß weist
diese tangentiale Komponente eine in Umfangsrichtung weisende Komponente auf.
[0025] Die Brennkammer kann einen Brennstoffverteiler umfassen. Der Brennstoffverteiler
kann mit mindestens einer Düse verbunden sein, die in dem mindestens einen Injektor
angeordnet ist.
[0026] Der Brennstoffverteiler kann beispielsweise mit mehreren schräg angeordneten Düsen
(nozzles) verbunden sein und Brennstoff an diese verteilen. In den Injektoren wird
der Brennstoff mit Luft vermischt und anschließend mit einer in Umfangsrichtung der
Brennkammer weisenden Komponente in die Brennkammer eingedüst.
[0027] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Brennstoffverteiler um einen ringförmigen Brennstoffverteiler,
der beispielsweise ringförmig um die Brennkammerwand herum angeordnet ist. Der Brennstoffverteiler
kann an der äußeren Oberfläche der Brennkammerwand angeordnet sein. Zum Beispiel kann
der Brennstoffverteiler in axialer Richtung nach (stromab) dem mindestens einen Injektor
und vor(stromauf) dem Brennkammerausgang entlang der äußeren Brennkammeroberfläche
angeordnet sein. Alternativ dazu kann der mindestens eine Injektor in axialer Richtung
nach (stromab) dem Brennstoffverteiler und vor (stromauf) dem Brennkammerausgang entlang
der äußeren Brennkammeroberfläche angeordnet sein.
[0028] Grundsätzlich können die Injektoren einen außerhalb der Brennkammer angeordneten
Bereich umfassen, der zumindest teilweise in oder entgegen der Hauptströmungsrichtung
entlang der äußeren Brennkammeroberfläche verläuft. Weiterhin kann der Injektor einen
Strömungskanal zur Luftzufuhr umfassen. Beispielsweise kann eine Brennstoffdüse im
Inneren des Injektors (Scoop) angeordnet sein. Die Brennstoffdüse kann von dem Strömungskanal
zur Luftzufuhr zumindest teilweise umgeben sein.
[0029] Vorzugsweise ist eine Anzahl Injektoren umlaufend an der Brennkammerwand angeordnet.
Dabei kann die Anzahl Injektoren gleichmäßig verteilt entlang des Umfangs der Brennkammerwand
angeordnet sein.
[0030] Grundsätzlich kann sich in Hauptströmungsrichtung an die Primärzone ein Liner-Bereich
anschließen, an den sich ein Übergangsbereich zum Brennkammerausgang anschließt. Dabei
kann mindestens ein Injektor in dem Liner-Bereich angeordnet sein. Die erfindungsgemäße
Gasturbine umfasst eine zuvor beschriebene Brennkammer. Sie hat dieselben Eigenschaften
und Vorteile wie die zuvor beschriebene Brennkammer.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb einer zuvor beschriebenen Brennkammer
oder zum Betrieb einer zuvor beschriebenen Gasturbine ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein Brennstoff-Luft-Gemisch durch den mindestens einen Injektor in die Sekundärzone
der Brennkammer so eingebracht wird, dass die Einströmrichtung eine Komponente in
Umfangsrichtung der Brennkammer aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren hat dieselben
Vorteile wie die zuvor beschriebene erfindungsgemäße Brennkammer. Insbesondere werden
mit Hilfe des in die Sekundärzone eingebrachten Brennstoff-Luft-Gemisches eine verbesserte
Durchmischung der Hauptströmung und eine Senkung von Emissionen durch ein gleichmäßigeres
Turbineneintrittsprofil erreicht. Im Übrigen wird auf die im Zusammenhang mit der
erfindungsgemäßen Brennkammer genannten Vorteile verwiesen.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0032] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im
Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
näher beschrieben. Die Ausführungsbeispiele schränken den durch die Patentansprüche
bestimmten Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht ein. Alle beschriebenen
Merkmale sind dabei sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
vorteilhaft.
- Figur 1
- zeigt beispielhaft eine Gasturbine in einem Längsteilschnitt.
- Figur 2
- zeigt schematisch eine Brennkammer einer Gasturbine.
- Figur 3
- zeigt schematisch einen Teil einer Brennkammer in einer teilweise perspektivischen
und teilweise geschnittenen Ansicht.
- Figur 4
- zeigt einen Ausschnitt der bereits in der Figur 3 teilweise gezeigten Brennkammer
in perspektivischer und geschnittener Ansicht.
- Figur 5
- zeigt schematisch die Anordnung der Brennstoffdüse innerhalb des Injektors in perspektivischer
und teilweise geschnittener Ansicht.
- Figur 6
- zeigt schematisch einen Teil der erfindungsgemäßen Brennkammer im Bereich der Sekundärzone
in perspektivischer Ansicht.
- Figur 7
- zeigt schematisch eine Draufsicht auf einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Brennkammer
im Bereich der Injektoren 8 in teilweise perspektivischer Ansicht.
- Figur 8
- zeigt schematisch die Mittelachse des Injektors bzw. die Einströmrichtung in Bezug
auf die Hauptströmungsrichtung des Heißgases in der Brennkammer.
- Figur 9
- zeigt schematisch die Komponente der Einströmrichtung in Umfangsrichtung der Brennkammer.
[0033] Die Figur 1 zeigt beispielhaft eine Gasturbine 100 in einem Längsteilschnitt. Die
Gasturbine 100 weist im Inneren einen um eine Rotationsachse 102 drehgelagerten Rotor
103 mit einer Welle 101 auf, der auch als Turbinenläufer bezeichnet wird.
[0034] Entlang des Rotors 103 folgen aufeinander ein Ansauggehäuse 104, ein Verdichter 105,
eine beispielsweise torusartige Brennkammer 110, insbesondere Ringbrennkammer, mit
mehreren koaxial angeordneten Brennern 107, eine Turbine 108 und das Abgasgehäuse
109.
[0035] Die Ringbrennkammer 110 kommuniziert mit einem beispielsweise ringförmigen Heißgaskanal
111. Dort bilden beispielsweise vier hintereinander geschaltete Turbinenstufen 112
die Turbine 108.
[0036] Jede Turbinenstufe 112 ist beispielsweise aus zwei Schaufelringen gebildet. In Strömungsrichtung
eines Arbeitsmediums 113 gesehen, folgt im Heißgaskanal 111 einer Leitschaufelreihe
115 eine aus Laufschaufeln 120 gebildete Reihe 125.
[0037] Die Leitschaufeln 130 sind dabei an einem Innengehäuse 138 eines Stators 143 befestigt,
wohingegen die Laufschaufeln 120 einer Reihe 125 beispielsweise mittels einer Turbinenscheibe
133 am Rotor 103 angebracht sind.
[0038] An dem Rotor 103 angekoppelt ist ein Generator oder eine Arbeitsmaschine (nicht dargestellt).
[0039] Während des Betriebes der Gasturbine 100 wird vom Verdichter 105 durch das Ansauggehäuse
104 Luft 135 angesaugt und verdichtet. Die am turbinenseitigen Ende des Verdichters
105 bereitgestellte verdichtete Luft wird zu den Brennern 107 geführt und dort mit
einem Brennmittel vermischt. Das Gemisch wird dann unter Bildung des Arbeitsmediums
113 in der Brennkammer 110 verbrannt. Von dort aus strömt das Arbeitsmedium 113 entlang
des Heißgaskanals 111 vorbei an den Leitschaufeln 130 und den Laufschaufeln 120. An
den Laufschaufeln 120 entspannt sich das Arbeitsmedium 113 impulsübertragend, so dass
die Laufschaufeln 120 den Rotor 103 antreiben und dieser die an ihn angekoppelte Arbeitsmaschine.
[0040] Die dem heißen Arbeitsmedium 113 ausgesetzten Bauteile unterliegen während des Betriebes
der Gasturbine 100 thermischen Belastungen. Die Leitschaufeln 130 und Laufschaufeln
120 der in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums 113 gesehen ersten Turbinenstufe 112
werden neben den die Ringbrennkammer 110 auskleidenden Hitzeschildelementen am meisten
thermisch belastet.
[0041] Um den dort herrschenden Temperaturen standzuhalten, können diese mittels eines Kühlmittels
gekühlt werden.
[0042] Als Material für die Bauteile, insbesondere für die Turbinenschaufeln 120, 130 und
Bauteile der Brennkammer 110 werden beispielsweise eisen-, nickel- oder kobaltbasierte
Superlegierungen verwendet.
[0043] Die Leitschaufel 130 weist einen dem Innengehäuse 138 der Turbine 108 zugewandten
Leitschaufelfuß (hier nicht dargestellt) und einen dem Leitschaufelfuß gegenüberliegenden
Leitschaufelkopf auf. Der Leitschaufelkopf ist dem Rotor 103 zugewandt und an einem
Befestigungsring 140 des Stators 143 festgelegt.
[0044] Die Figur 2 zeigt schematisch eine Brennkammer 110 einer Gasturbine. Die Brennkammer
110 ist beispielsweise als so genannte Ringbrennkammer ausgestaltet, bei der eine
Vielzahl von in Umfangsrichtung um eine Rotationsachse 102 herum angeordneten Brennern
107 in einen gemeinsamen Brennkammerraum 154 münden, die Flammen 156 erzeugen. Dazu
ist die Brennkammer 110 in ihrer Gesamtheit als ringförmige Struktur ausgestaltet,
die um die Rotationsachse 102 herum positioniert ist.
[0045] Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist die Brennkammer 110
für eine vergleichsweise hohe Temperatur des Arbeitsmediums M von etwa 1000°C bis
1600°C ausgelegt. Um auch bei diesen, für die Materialien ungünstigen Betriebsparametern
eine vergleichsweise lange Betriebsdauer zu ermöglichen, ist die Brennkammerwand 153
auf ihrer dem Arbeitsmedium M zugewandten Seite mit einer aus Hitzeschildelementen
155 gebildeten Innenauskleidung versehen.
[0046] Aufgrund der hohen Temperaturen im Inneren der Brennkammer 110 kann zudem für die
Hitzeschildelemente 155 bzw. für deren Halteelemente ein Kühlsystem vorgesehen sein.
Die Hitzeschildelemente 155 sind dann beispielsweise hohl und weisen ggf. noch in
den Brennkammerraum 154 mündende Kühllöcher (nicht dargestellt) auf.
[0047] Die Figur 3 zeigt schematisch einen Teil einer erfindungsgemäßen Brennkammer in einer
teilweise perspektivischen und teilweise geschnittenen Ansicht. Die Brennkammer umfasst
eine Brennkammerwand 1 und einen Brennkammerausgang 6. Die Hauptströmungsrichtung
des Heißgases in der Brennkammer während des Betriebs der Brennkammer ist durch einen
Pfeil 3 gekennzeichnet.
[0048] Die Brennkammer umfasst weiterhin eine Primärzone 4, in der der vom Brenner in die
Brennkammer eingebrachte Brennstoff verbrannt wird. An die Primärzone schließt sich
in Strömungsrichtung 3 eine Sekundärzone 5 an. In der Sekundärzone 5 wird das Heißgas
aus der Primärzone 4 weiter abgebrannt. Dies erfolgt durch zusätzliches Einbringen
eines Brennstoff-Luft-Gemisches 14 in die Sekundärzone 5 mit Hilfe von Injektoren
8.
[0049] Die Injektoren 8 umfassen eine Luftzufuhr 13 und einen in die Brennkammer mündenden
Ausgang 9. Weiterhin ist im Inneren jedes Injektors 8 eine Brennstoffdüse 10 angeordnet.
Die Brennstoffdüse 10 ist mit einem Brennstoffverteiler 11, vorzugsweise einem ringförmigen
Brennstoffverteiler 11, verbunden. Mit Hilfe der Brennstoffdüse 10 wird Brennstoff
in das Innere des Injektors 8 eingedüst und auf diese Weise im Inneren des Injektors
8 ein Brennstoff-Luft-Gemisch erzeugt. Das so erzeugte Brennstoff-Luft-Gemisch wird
dann durch den Injektorausgang bzw. die Eindüsöffnung 9 in die Brennkammer im Bereich
der Sekundärzone 5 eingedüst. Erfindungsgemäß mit mindestens einer in Umfangsrichtung
der Brennkammer verlaufenden Komponente.
[0050] In der Figur 3 ist zwischen der Primärzone 4 und dem Brennkammerausgang 6 ein Liner-Bereich
7 und ein Übergangsbereich 25 angeordnet, die in der Figur 3 jeweils als separate
Bauteile ausgestaltet sind. Zwischen der Primärzone 4 und dem Liner-Bereich 7 ist
mindestens ein Dichtungsring 12 angeordnet. Weiterhin ist auch zwischen dem Liner-Bereich
7 und dem Übergangsbauelement 25 wenigstens ein Dichtungsring 12 angeordnet. Die Injektoren
8 sind mit dem Liner-Bereich 7 verbunden. Die Injektorausgänge bzw. Eindüsöffnungen
9 münden im Bereich des Liner-Bereichs 7 in die Sekundärzone 5 der Brennkammer.
[0051] Die Figur 4 zeigt einen Ausschnitt der bereits in der Figur 3 teilweise gezeigten
Brennkammer in perspektivischer und geschnittener Ansicht. Zusätzlich zu den bereits
in der Figur 3 gezeigten und in diesem Zusammenhang beschriebenen Bauelementen ist
in der Figur 4 eine Brennstoffzufuhr 15 gezeigt, die den Brennstoffverteiler 11 mit
Brennstoff versorgt.
[0052] Die Figur 5 zeigt schematisch die Anordnung der Brennstoffdüse innerhalb des Injektors
in perspektivischer und teilweise geschnittener Ansicht. Die Brennstoffdüse 10 ist
mit dem ringförmigen Brennstoffverteiler 11 verbunden und wird von diesem mit Brennstoff
versorgt. Der Injektor umfasst einen Eingang 33 mit einem Lufteinlass 9. Die Spitze
der Brennstoffdüse 10 umfasst Brennstoffeinspritzöffnungen 36. Die Brennstoffdüse
10 ist teilweise innerhalb des Injektors 8 angeordnet. In der Figur 5 ist die Spitze
der Brennstoffdüse 10 einschließlich der Brennstoffeinspritzöffnungen 36 im Bereich
der Mittelachse 2 des Injektors 8 innerhalb des Injektors 8 angeordnet. Durch die
Brennstoffeinspritzöffnungen 36 wird Brennstoff in Richtung 37 senkrecht zur Mittelachse
2 des Injektors 8 im Bereich der Luftzufuhr 9 in den Injektor 8 eingedüst. Dabei wird
ein Brennstoff-Luft-Gemisch erzeugt, welches durch den Injektor 8 in Strömungsrichtung
35 zur Brennkammer geleitet wird.
[0053] Die Figur 6 zeigt schematisch einen Teil der erfindungsgemäßen Brennkammer im Bereich
der Sekundärzone in perspektivischer Ansicht. In der in der Figur 6 gezeigten Ausführungsvariante
ist der Liner-Bereich 7 und der Übergangsbereich 25 einstückig als ein zusammenhängendes
Übergangselement ausgestaltet. Der in der Figur 6 gezeigte Bereich der Brennkammer
umfasst eine Mittelachse 34, die parallel zur Hauptströmungsrichtung 3 des die Brennkammer
durchströmenden Heißgasgemisches verläuft, und eine Außenoberfläche 32. An der Außenoberfläche
32 ist ein ringförmiger Brennstoffverteiler 11 angeordnet. Dieser ist mit einer Anzahl
Brennstoffdüsen 10 verbunden, die wie im Zusammenhang mit den Figuren 3 bis 5 beschrieben,
einer Anzahl Injektoren 8 Brennstoff zuführen.
[0054] Die Injektoren 8 sind gleichmäßig entlang des Umfangs der Brennkammer an der Außenoberfläche
32 angeordnet. Dabei sind die Injektoren 8 und die Brennstoffdüsen 10 in Bezug auf
die Mittelachse 34 bzw. die Hauptströmungsrichtung 3 spiralförmig entlang der Außenoberfläche
32 angeordnet. Dadurch wird ein Einbringen des in den Injektoren erzeugten Brennstoff-Luft-Gemisches
mit einer in Umfangsrichtung der Brennkammer weisenden Komponente der Einströmrichtung
in die Brennkammer erzielt. Auf diese Weise wird innerhalb der Brennkammer ein Drall
des die Brennkammer durchströmenden Heißgas-Gemisches erzeugt.
[0055] Dies ist schematisch in der Figur 7 gezeigt. Die Figur 7 zeigt schematisch eine Draufsicht
auf einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Brennkammer im Bereich der Injektoren
8 in teilweise perspektivischer Ansicht. Die jeweilige Einströmrichtung des Brennstoff-Luft-Gemisches
aus den Injektoren 8 in die Brennkammer ist mit den Bezugsziffern 23 gekennzeichnet.
Durch das eine Umfangskomponente aufweisende Einströmen des Brennstoff-Luft-Gemisches
in die Brennkammer wird in Bezug auf die Hauptströmungsrichtung 3 bzw. in Bezug auf
die Längsachse 34 der Brennkammer ein Drall erzeugt.
[0056] Die Figur 8 zeigt schematisch die Mittelachse 2 des Injektors 8 bzw. die Einströmrichtung
23 in Bezug auf die Hauptströmungsrichtung 3 des Heißgases in der Brennkammer bzw.
in Bezug auf die Längsachse 34 der Brennkammer. In der Figur 8 ist die Hauptströmungsrichtung
3 in Form einer Achse schematisch gezeigt. Die Mittelachse des Injektors 2 bzw. die
Einströmrichtung 23 des aus dem Injektorausgang 9 in die Brennkammer einströmenden
Brennstoff-Luft-Gemisches schließt mit der Hauptströmungsrichtung 3 einen Winkel α
1 bzw. mit der Längsachse 34 der Brennkammer einen Winkel α
2 ein. Dabei können die Winkel α
1 grundsätzlich Werte zwischen 0° und 180°, beispielsweise zwischen 20° und 70°, vorzugsweise
zwischen 45° und 70°, annehmen.
[0057] Die Figur 9 zeigt schematisch die tangentiale Komponente der Einströmrichtung bzw.
die Komponente der Einströmrichtung in Umfangsrichtung der Brennkammer. Dazu ist in
der Figur 9 schematisch ein Schnitt durch einen Teil der Brennkammer senkrecht zur
Hauptströmungsrichtung 3 bzw. alternativ dazu senkrecht zur Längsachse 34 gezeigt.
Eine zur Hauptströmungsrichtung 3 radiale Linie, die die Mittelachse 2 des Injektors
8 im Bereich seines Ausgangs 9 schneidet ist durch die Bezugsziffer 19 gekennzeichnet.
Weiterhin ist eine zur Längsachse 34 der Brennkammer radiale Linie, die die Mittelachse
2 des Injektors 8 im Bereich seines Ausgangs 9 schneidet, ebenfalls durch die Bezugsziffer
19 gekennzeichnet. Die radiale Linie 19 weist einen rechten Winkel zur Hauptströmungsrichtung
3 und/oder einen rechten Winkel zur Längsachse 34 auf.
[0058] Die jeweilige radiale Richtung oder radiale Linie 19 schließt mit der Einströmrichtung
23 bzw. mit der Mittelachse des Injektors 2 einen Winkel β
1 ein, falls sich die radiale Linie 19 auf die Hauptströmungsrichtung 3 bezieht. Falls
sich die radiale Linie 19 auf die Längsachse 34 bezieht, so schließt die radiale Linie
19 mit der Einströmrichtung 23 bzw. der Mittelachse 2 des Injektors 8 einen Winkel
β
2 ein. Die Winkel β
1 und β
2 können zwischen 0° und 90°, vorzugsweise zwischen 20° und 70°, beispielsweise zwischen
45° und 70° betragen.
1. Brennkammer mit einer Längsachse (34, 102), einem Brennkammerkopfende, einem Brennkammerausgang
(6), einer Brennkammerwand (1), die sich vom Brennkammerkopfende zum Brennkammerausgang
(6) erstreckt, einer Primärzone (4) und einer Sekundärzone (5), die in Hauptströmungsrichtung
(3) des Heißgases stromabwärts der Primärzone (4) anordnet ist, wobei die Brennkammer
mindestens einen in der Sekundärzone (5) an der Brennkammerwand (1) angeordneten Injektor
(8) zum Einbringen eines Brennstoff-Luft-Gemisches in die Sekundärzone (5) umfasst,
der Injektor (8) einen in die Sekundärzone mündenden Ausgang (9) mit einer Einströmrichtung
(23) aufweist, wobei die Einströmrichtung (23) eine Komponente in Umfangsrichtung
der Brennkammer aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammerwand (1) eine äußere Oberfläche (32) umfasst und mindestens ein Injektor
(8) zumindest teilweise spiralförmig in Bezug auf die Längsachse (34, 102) der Brennkammer
entlang der äußeren Oberfläche (32) angeordnet ist.
2. Brennkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Injektor (8) einen Ausgang (9) mit einer Mittelachse (2) umfasst,
wobei die Mittelachse (2) einen Winkel α1 zwischen 0° und 180° mit der Hauptströmungsrichtung (3) in der Brennkammer an der
Position des Injektors (8) einschließt.
3. Brennkammer nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Injektor (8) einen Ausgang (9) mit einer Mittelachse (2) umfasst,
wobei die Mittelachse (2) einen Winkel α2 zwischen 0° und 90° mit der Längsachse (34, 102) der Brennkammer einschließt.
4. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang (9) des Injektors (8) derart in Bezug auf die Hauptströmungsrichtung
(3) angeordnet ist, dass eine zur Hauptströmungsrichtung (3) radiale Linie (19) die
Mittelachse (2) des Injektors (8) im Bereich seines Ausgang (9) unter einem Winkel
β1, schneidet, oder der Ausgang (9) des Injektors (8) derart in Bezug auf die Längsachse
(34, 102) der Brennkammer angeordnet ist, dass eine zur Längsachse (34, 102) radiale
Linie (19) die Mittelachse (2) des Injektors (8) im Bereich seines Ausgang (9) unter
einem Winkel β2 schneidet, wobei die Winkel β1 und β2 jeweils im Bereich zwischen 0° und 90° liegen.
5. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer eine Rohrbrennkammer ist.
6. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer einen Brennstoffverteiler (11) umfasst, der mit mindestens einer
Düse (10) verbunden ist, die in dem mindestens einen Injektor (8) angeordnet ist.
7. Brennkammer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoffverteiler (11) ringförmig um die Brennkammerwand (1) herum angeordnet
ist.
8. Brennkammer nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoffverteiler (11) in axialer Richtung (34) nach dem mindestens einen Injektor
(8) und vor dem Brennkammerausgang (6) entlang der äußeren Brennkammeroberfläche angeordnet
ist oder der mindestens eine Injektor (8) in axialer Richtung (34) nach dem Brennstoffverteiler
(11) und vor dem Brennkammerausgang (6) entlang der äußeren Brennkammeroberfläche
angeordnet ist.
9. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Injektor (8) einen Strömungskanal (30) zur Luftzufuhr (33) umfasst.
10. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl Injektoren (8) umlaufend an der Brennkammerwand (1) angeordnet sind.
11. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich in Hauptströmungsrichtung (3) an die Primärzone (4) ein Liner-Bereich (7) anschließt,
an den sich ein Übergangsbereich (25) zum Brennkammerausgang (6) anschließt, und der
mindestens eine Injektor (8) in dem Liner-Bereich (7) angeordnet ist.
12. Gasturbine (100), die eine Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 11 umfasst.
13. Verfahren zum Betrieb einer Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder zum
Betrieb einer Gasturbine (100) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Brennstoff-Luft-Gemisch durch den mindestens einen Injektor (8) in die Sekundärzone
(5) der Brennkammer so eingebracht wird, dass die Einströmrichtung (23) eine Komponente
in Umfangsrichtung der Brennkammer aufweist.