[0001] Die Erfindung betrifft eine selektiv metallisierte Folie, insbesondere zur Verwendung
als Sicherheitselement, insbesondere in Wertdokumenten, sowie ein Verfahren zur Herstellung
der selektiv metallisierten Folie.
[0002] Aus der
EP - A 0 330 733 sind Sicherheitselemente, insbesondere Sicherheitsfäden bestehend aus einer lichtdurchlässigen
Kunststofffolie, einer sich über das gesamte Sicherheitselement erstreckenden opaken
Beschichtung, die Aussparungen in Form der einzubringenden Kodierung, insbesondere
in Form von Zeichen und Mustern aufweist, bekannt. Zumindest in den durch die Aussparungen
definierten Bereichen können deckungsgleich farbgebende und/oder lumineszierende Substanzen
vorhanden sein, durch die sich die Codierung von der opaken Beschichtung unter entsprechendem
Lichteinfluss in farblich kontrastierender Form unterscheidet.
[0003] Aus der
WO 99/13157 sind Sicherheitsfolien für Wertpapiere bekannt, bei denen auf einer transluzenten
Folie eine metallische Beschichtung aufgebracht wird, die in der fertigen Folie nicht
vollflächig ist, sondern Aussparungen aufweist, die im Durchlicht klar erkennbar sein
sollen. Die Herstellung dieser Folien erfolgt dadurch, dass eine Trägerfolie mit einer
hochpigmentierten Druckfarbe bedruckt wird, wobei der Farbauftrag nicht vollflächig
erfolgt, die Druckfarbe unter Bildung eines porigen Farbauftrags getrocknet wird,
anschließend eine metallische Deckschicht aufgebracht wird und in einem weiteren Schritt
die hochpigmentierte Druckfarbe durch Auswaschen mit einem Lösungsmittel, gegebenenfalls
auch unter mechanischer Einwirkung entfernt wird. Damit wird auch in jenen Bereichen,
in denen die Druckfarbe entfernt wird, die metallische Abdeckschicht mitentfernt,
wodurch die im Durchlicht erkennbaren Aussparungen gebildet werden. Die metallische
Abdeckschicht weist eine Dicke von 0,01 bis 1 µm auf.
[0004] Die
DE-A-197 39 193 beschriebt Sicherheitsfolien für Wertpapiere, bei denen auf eine transluzente Folie
eine metallische Beschichtung aufgebracht wird, die in der fertigen Folie nicht vollflächig
ist, sondern Aussparungen aufweist, die im Durchlicht klar erkennbar sind. Die Herstellung
dieser Folie erfolgt dadurch, dass eine Trägerfolie mit einer hochpigmentierten Druckfarbe
bedruckt wird, wobei der Farbauftrag nicht vollflächig erfolgt, die Druckfarbe unter
Bildung eines porigen Farbauftrags getrocknet wird, anschließend eine metallische
Deckschicht aufgebracht wird und in einem weiteren Schritt die hochpigmentierte Druckfarbe
durch Auswaschen mit einem Lösungsmittel, gegebenenfalls auch unter mechanischer Einwirkung
entfernt wird. Damit wird auch in jenen Bereichen, in denen die Druckfarbe entfernt
wird, die metallische Abdeckungsschicht auch mitentfernt, wodurch die im Durchlicht
erkennbaren Aussparungen gebildet werden.
Mit diesem Verfahren wird die durch verdruckte Farbe mit einem hohen Pigmentanteil
nach dem Trocknen auf der Druckunterlage ein erhabener Farbauftrag gebildet, der eine
poröse, porige Struktur mit großer Oberfläche besitzt. Eine auf einen solchen Farbauftrag
aufgebrachte Abdeckschicht geringer Dicke, beispielsweise eine Metallbeschichtung,
führt zu keiner durchgehenden, flächendeckenden Beschichtung, sondern deckt den getrockneten
Festkörper wegen dessen großer Oberfläche und porösen Struktur nur teilweise ab, so
dass der Farbkörper zumindest teilweise von außen für Lösungsmittel leicht zugänglich
bleibt.
[0005] In der
US 4 242 378 wird ein Verfahren zur Herstellung eines verzierten Films mit einer Metallschicht
mit einem vorgegebenen Muster beschrieben. Bei diesem Verfahren wird ein Basisfilm
mit einer Metallschicht versehen, die dann mit einem wasserunlöslichen Harz versehen
wird, woraufhin, die mit der Harzschicht bedruckte Metallschicht in eine wässerige
alkalische oder saure Lösung getaucht wird, um die Metallschicht zu lösen und zu entfernen,
die nicht mit dem harzförmigen Muster bedeckt ist.
[0006] Für die Anwendung als Sicherheitselemente für Wertdokumente, insbesondere Banknoten,
Ausweisdokumente und dergleichen ist es erforderlich, dass diese Sicherheitselemente,
beispielsweise in Faden oder Bandform möglichst unauffällig in den Träger, im speziellen
Papier oder ähnlichem, integriert werden können. Daher ist es erforderlich eine möglichst
geringe Dicke der Sicherheitselemente anzustreben. Ferner ist jedoch gleichzeitig
auch eine große Präzision in den Abmessungen der zu erzeugenden Aussparungen nötig
um eine ausreichende Fälschungssicherheit zu gewährleisten, da Unregelmäßigkeiten
in den Dimensionen der Aussparungen, die eine Codierung bilden, eine eindeutige Feststellung
der Echtheit oder einer etwaigen Nachahmung erschweren.
Ferner ist es manchmal auch wünschenswert, entsprechende Beschichtungen und Codierungen
auf beiden Seiten des Trägersubstrats des Sicherheitselements passergenau aufzubringen,
um eine beiderseitige Identifizierung der Echtheit zu gewährleisten.
[0007] Dies ist mit den Verfahren des Standes der Technik jedoch nicht ausreichend möglich,
da entweder die Dicke das Sicherheitselements für die gewünschte Anwendung zu groß
ist, andererseits bei geringerer Dicke eine ausreichende Präzision nicht gewährleistet
werden kann.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, metallisierte Folien und ein Verfahren zu deren
Herstellung bereitzustellen, die die oben beschriebenen Nachteile vermeidet und insbesondere
aufgrund der geringen Dicke und gleichzeitig hohen Präzision besonders geeignet sind
als Sicherheitselemente in Wertdokumente integriert zu werden. Insbesondere ist es
Aufgabe der Erfindung eine metallisierte Folie und ein Verfahren zu deren Herstellung
bereitzustellen, wobei die Folie nahezu unabhängig vom Trägermaterial strukturierte
Schichten aus verschiedenen Metallen, Metallverbindungen, Legierungen oder Isolatoren
auf einer oder beiden Seiten des Trägersubstrats aufweist, wobei die strukturierten
Schichten gegebenenfalls passergenau herstellbar sein sollen.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist daher eine selektiv metallisierte Folie hergestellt
nach einem Verfahren der Ansprüche 1bis 10.
[0010] Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung einer selektiv metallisierten Folie,
dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Trägersubstrat
in einem ersten Schritt auf einer oder beiden Seiten des Trägersubstrats ein in einem
Lösungsmittel löslicher Farbauftrag
in Form einer inversen Codierung aufgebracht wird,
in einem zweiten Schritt diese Schicht mittels eines Corona- oder Flammprozesses behandelt
wird und
in einem dritten Schritt eine
funktionelle Schicht eines zu strukturierenden Materials aufgebracht wird, wobei diese Schicht
aus Metallen, Metallverbindungen oder Legierungen besteht
und eine Dicke von 0,001 bis 50 µm aufweist,
worauf in einem vierten Schritt der Farbauftrag mittels eines Lösungsmittels, kombiniert
mit einer mechanischen Einwirkung entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte 1 bis 4 mindestens 2mal durchgeführt
werden.
[0011] Durch mehrfache Anwendung dieses Verfahrens und passergenauen Druck sowohl im Längs-
als auch im Seitenregister können funktionelle Multilayer-Folien aufgebaut werden.
Im Prinzip sind damit beliebig viele Schichten realisierbar. Insbesondere können auch
zwischen den einzelnen Schichten partielle oder vollflächige Lack- und/oder Folienschichten
aufgebracht werden.
[0012] Unter Codierung werden im folgenden Zeichen, Muster, Bilder, Linien und dergleichen
verstanden.
[0013] Als Trägersubstrat kommen beispielsweise Trägerfolien vorzugsweise flexible Kunststofffolien,
beispielsweise aus Pl, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEI, PSU, PAEK, LCP, PEN, PBT,
PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC in Frage. Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine
Dicke von 5 - 700 µm, bevorzugt 8 - 200 µm, besonders bevorzugt 12 - 50 µm auf.
Ferner können als Trägersubstrat auch Metallfolien, beispielsweise Al-, Cu-, Sn-,
Ni-, Fe- oder Edelstahlfolien mit einer Dicke von 5 - 200 µm, vorzugsweise 10 bis
80 µm, besonders bevorzugt 20 - 50 µm dienen. Die Folien können auch oberflächenbehandelt,
beschichtet oder kaschiert beispielsweise mit Kunststoffen oder lackiert sein.
Ferner können als Trägersubstrate auch Papier oder Verbunde mit Papier, beispielsweise
Verbunde mit Kunststoffen mit einem Flächengewicht von 20 - 500 g/m
2, vorzugsweise 40 - 200 g/m
2. verwendet werden.
Ferner können als Trägersubstrate Vliese, wie Endlosfaservliese, Stapelfaservliese
und dergleichen, die gegebenenfalls vernadelt oder kalandriert sein können, verwendet
werden. Vorzugsweise bestehen solche Vliese aus Kunststoffen, wie PP, PET, PA, PPS
und dergleichen, es können aber auch Vliese aus natürlichen, gegebenenfalls behandelten
Fasern, wie Viskosefaservliese eingesetzt werden. Die eingesetzten Vliese weisen ein
Flächengewicht von etwa 20 g/m
2 bis 500 g/m
2 auf.
[0014] Die Trägersubstrate können zusätzlich eine Lackschicht aufweisen, die unstrukturiert
oder strukturiert, beispielsweise geprägt sein kann Die Lackschicht kann beispielsweise
eine haftende Lackschicht oder eine releasefähige Transferlackschicht sein, sie kann
durch Strahlung, beispielsweise UV-Strahlung, thermisch oder reaktiv vernetzt oder
vernetzbar sein und zusätzliche Eigenschaften wie z.B. kratzfeste und/oder antistatische
Ausrüstung oder chemische Beständigkeit besitzen. Geeignet sind sowohl wässrige als
auch lösungsmittelhältige Lacksysteme, insbesondere auch Lacksysteme auf Basis PE
- Acrylat, PET-Acrylat, Urethan-Acrylat, PVC, PMMA oder Epoxyacrylat.
[0015] Das Trägersubstrat kann ein- oder beidseitig mit einem Heiß- oder Kaltsiegelkleber
oder einer Selbstklebebeschichtung versehen sein.
[0016] In Anbetracht der gewünschten Eigenschaften des Endprodukts zur Verwendung als möglichst
dünne Sicherheitselemente sind Kunststofffolien und Metallfolien besonders bevorzugt,
für Sicherheitsmerkmale in Textilien sind aber auch Vliese gut geeignet.
[0017] Die Oberfläche des Trägersubstrats kann strukturiert oder unstrukturiert sein, oder
beispielsweise mit Mikro- oder Makrolinien geprägt sein, das heißt auf der Oberfläche
können gegebenenfalls zwei- oder dreidimensionale Strukturen vorhanden sein.
[0018] Die Aufbringung des Farbauftrags kann durch ein beliebiges Verfahren, beispielsweise
durch Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Digitaldruck und dergleichen erfolgen. Die
verwendete Farbe bzw. der verwendete Farblack ist in einem Lösungsmittel, vorzugsweise
in Wasser löslich, es kann jedoch auch eine in jedem beliebigen Lösungsmittel, beispielsweise
in Alkohol, Estern und dergleichen lösliche Farbe verwendet werden. Die Farbe bzw.
der Farblack können übliche Zusammensetzungen auf Basis von natürlichen oder künstlichen
Makromolekülen sein. Die lösliche Farbe kann pigmentiert oder nicht pigmentiert sein.
Als Pigmente können alle bekannten Pigmente verwendet werden. Besonders geeignet sind
TiO
2, ZnS, Kaolin und dergleichen.
[0019] Anschließend wird das bedruckte Trägersubstrat mittels eines Corona- oder Flammprozesses
behandelt. Durch energiereiches Plasma, beispielsweise Ar- oder Ar/O
2-Plasma wird die Oberfläche von Tonungsresten der Druckfarben gereinigt. Dabei wird
die notwendige scharfe Abgrenzung der Konturen der Aussparungen, die für die notwenige
Präzision der Codierung notwendig ist, erreicht. Gleichzeitig wird die Oberfläche
aktiviert. Dabei werden endständige polare Gruppen an der Oberfläche erzeugt. Dadurch
wird die Haftung von Metallen und dergleichen an der Oberfläche verbessert.
[0020] Gegebenenfalls kann gleichzeitig mit der Anwendung der Plasma- bzw. Corona- oder
Flammbehandlung eine dünne Metall- oder Metalloxidschicht als Haftvermittler, beispielsweise
durch Sputtern oder Aufdampfen aufgebracht werden. Besonders geeignet sind dabei Cr,
Al, Ag, Ti, Cu, TiO
2, Si-Oxide oder Chromoxide. Diese Haftvermittlerschicht weist im allgemeinen eine
Dicke von 0,1 nm - 5nm, vorzugsweise 0,2 nm - 2nm, besonders bevorzugt 0,2 bis 1 nm
auf.
[0021] Dadurch wird die Haftung der partiell oder vollflächig aufgebrachten strukturierten
funktionellen Schicht weiter verbessert. Das ist Voraussetzung für die Erzeugung von
funktionellen Schichten mit hoher Präzision und guter Haftung.
[0022] Anschließend wird die eigentliche funktionelle Schicht aufgebracht. Diese Schicht
besteht aus einem Metall, einer Metallverbindung, einer Legierung oder einem Isolator.
Als Metallschicht sind Schichten aus Al, Cu, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn und dergleichen
geeignet. Als Metallverbindungen sind beispielsweise Oxide oder Sulfide von Metallen,
insbesondere TiO
2, Cr-Oxide, ZnS, ZnO, Al
2O
3 oder Siliciumoxide geeignet. Geeignete Legierungen sind beispielsweise Cu-AI Legierungen,
Cu-Zn Legierungen und dergleichen. Als Isolatoren sind beispielsweise organische Substanzen
und deren Derivate und Verbindungen, beispielsweise Farb- und Lacksysteme, z.B. Epoxy-,
Polyester-, Kolophonium-, Acrylat-, Alkyd-, Melamin-, PVA-, PVC-, Isocyanat-, Urethansysteme,
die strahlungshärtend sein können, beispielsweise durch Wärme- oder UV-Strahlung,
geeignet.
[0023] Diese funktionelle Schicht kann durch bekannte Verfahren, beispielsweise durch Bedampfen,
Sputtern, Drucken (Tief-, Flexo-, Sieb-, Digitaldruck und dergleichen), Sprühen, Galvanisieren
und dergleichen aufgebracht werden. Die Dicke der funktionellen Schicht beträgt 0,001
bis 50 µm, vorzugsweise 0,1 bis 20 µm.
[0024] Anschließend wird die Farbschicht durch ein geeignetes Lösungsmittel, das auf die
Zusammensetzung der Farbschicht abgestimmt ist, entfernt. Bevorzugt ist der Farbauftrag
wasserlöslich. Gegebenenfalls kann die Ablösung durch mechanische Einwirkung unterstützt
werden.
[0025] Um das Anlösen der abgedeckten Farbschicht weiter zu verbessern kann auch vollflächig
oder passergenau eine dünne pigmentierte Farbschicht oder eine reine Pigmentschicht
aufgebracht werden, wobei die Dicke dieser Schicht etwa 0,01 - 5 µm beträgt.
[0026] Durch das Ablösen des Farbauftrags mit den über dem Farbauftrag befindlichen Bereichen
der funktionellen Schicht, wird das gewünschte Endprodukt erhalten.
[0027] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die funktionelle Schicht bzw. bei mehrfacher
Anwendung des beschriebenen Verfahrens die jeweiligen funktionellen Schichten vollflächig
oder partiell auf das Trägersubstrat, insbesondere die Trägerfolie aufgebracht werden.
[0028] Bei Multilayer-Aufbauten können die übereinander aufgebrachten Schichten unterschiedliche
Eigenschaften aufweisen. Es ist dabei möglich durch Kombination von verschiedenen
Eigenschaften der einzelnen Schichten, beispielsweise Schichten mit unterschiedlicher
Leitfähigkeit, Magnetisierbarkeit, optischen Eigenschaften, Absorptionsverhalten und
dergleichen Aufbauten zum Beispiel für Sicherheitselemente mit mehreren präzisen Echtheitsmerkmalen
herzustellen.
[0029] Dabei können die Verfahrensschritte beliebig oft wiederholt werden, wobei beispielsweise
bei vollflächiger Aufbringung einer funktionellen Schicht der Farbauftrag gegebenenfalls
entfallen kann, die Inline-Plasma-, Corona- bzw. Flammbehandlung gegebenenfalls mit
gleichzeitigem Aufbringen eines Haftvermittlers jedoch vorteilhaft sein kann.
[0030] Gegebenenfalls kann die so hergestellte beschichtete Folie auch noch durch eine Schutzlackschicht
geschützt werden oder beispielsweise durch Kaschieren oder dergleichen weiterveredelt
werden..
[0031] Die erfindungsgemäßen metallisierten Folien werden insbesondere als Sicherheitselemente,
insbesondere in Wertdokumenten und Datenträgern, beispielsweise Banknoten, Wertpapieren,
Ausweisdokumenten, Karten und dergleichen verwendet oder als Sicherheitselemente oder
Sicherheitsetiketten in Verpackungen, Textilien, Siegeln und dergleichen.
[0032] Durch die ausgezeichnete Präzision der Codierung und die Möglichkeit nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch mehrschichtige, sehr dünne Folien herzustellen, sind die erfindungsgemäßen
Folien insbesondere auch zur Einbettung in Banknoten und dergleichen geeignet.
[0033] Gegebenenfalls kann das Produkt mit einem siegelfähigen Kleber, beispielsweise einem
Heiß- oder Kaltsiegelkleber auf das entsprechende Trägermaterial appliziert werden,
oder beispielsweise bei der Papierherstellung für Sicherheitspapiere durch übliche
Verfahren in das Papier eingebettet werden.
Diese Siegelkleber können mit sichtbaren oder im UV Licht sichtbaren, fluoreszierenden,
phosphoreszierenden oder Laser- und IR-Strahlung absorbierenden Merkmalen zur Erhöhung
der Fälschungssicherheit ausgestattet sein. Diese Merkmale können auch in Form von
Mustern oder Zeichen vorhanden sein oder farbliche Effekte zeigen, wobei im Prinzip
beliebig viele Farben, vorzugsweise 1 bis 10 Farben oder Farbmischungen, möglich sind.
[0034] Das Trägersubstrat kann bei einseitiger Beschichtung nach der Anwendung entfernt
werden oder am Produkt verbleiben. Dabei kann die Trägerfolie gegebenenfalls auf der
nicht beschichteten Seite besonders ausgerüstet werden, beispielsweise kratzfest,
antistatisch und dergleichen. Gleiches gilt für eine etwaige Lackschicht auf dem Trägersubstrat.
[0035] In den Figuren sind bevorzugte erfindungsgemäße selektiv metallisierte Folien dargestellt.
In den Figuren bedeuten 1 das Trägersubstrat, 2 den Farbauftrag, 3 die Haftvermittlerschicht
4 die erste funktionelle Schicht, 3a die zweite Haftvermittlerschicht, 4a die zweite
funktionelle Schicht, 3b die dritte Haftvermittlerschicht und 4b die dritte funktionelle
Schicht.
Die funktionellen Schichten können wie oben beschrieben unterschiedliche Eigenschaften
aufweisen.
Fig.1. zeigt eine selektiv metallisierte Folie vor dem Ablösen des Farbauftrags,
Fig. 2 zeigt die selektiv metallisierte Folie nach Ablösen des Farbauftrags.
Fig. 3 zeigt einen selektiv metallisierten Multilayer-Aufbau, Fig. 4 zeigt selektiven
Multilayer-Aufbau mit partiellen und vollflächigen Schichten.
Beispiele
Beispiel 1:
[0036] Auf eine Trägerfolie aus PET mit einer Dicke von 12 µm wird mittels Tiefdruck eine
wasserlösliche Farbschicht auf Basis von Stärke 3 µm aufgebracht, wobei Aussparungen
in Form von Buchstaben vorgesehen werden.
Anschließend wird die bedruckte Folie einem Niederdruck-Plasmaprozess mit Ar-Plasma
unterworfen und gleichzeitig eine Schicht Cr als Haftvermittler mit einer Dicke von
0,3 nm aufgebracht.
Anschließend wird mit Al bedampft. Die Schichtdicke der aufgedampften Schicht beträgt
0,2 µm.
Nach dem Prozess wird die Folie mit Wasser gewaschen und damit der Farbauftrag mit
dem auf dem Farbauftrag befindlichen Haftvermittler und der in diesem Bereich befindlichen
Metallschicht entfernt.
Das fertige Produkt weist eine selektive Al-Beschichtung mit einer Codierung in Form
von Buchstaben auf.
Beispiel 2:
[0037] Auf eine Aluminiumfolie wird eine wasserlösliche Farbe auf Basis von mit 9 Gew% TiO
2 Pigmenten mit Aussparungen in Form von definierten Linien aufgebracht. Anschließend
wird die bedruckte Folie einem Coronaprozess unterworfen und gleichzeitig eine Schicht
Siliziumdioxid als Haftvermittler mit einer Dicke von 0,3 nm aufgebracht.
Anschließend wird die so behandelte Folie mit Cu bedampft, wobei die Dicke der Schicht
0,5 µm beträgt.
Nach dem Prozess wird die Folie mit Wasser gewaschen und damit der Farbauftrag mit
dem auf dem Farbauftrag befindlichen Haftvermittler und der in diesem Bereich befindlichen
Metallschicht entfernt. Die Folie weist nun eine selektive metallische Beschichtung
in Form von definierten Linien auf.
Beispiel 3:
[0038] Eine gemäß Beispiel 1 hergestellte Folie wird einer Plasma-Behandlung mit Ar/O
2 Plasma unterworfen und anschließend vollflächig eine funktionelle Schicht aus einem
Urethan-Lacksystem im Tiefdruckverfahren aufgedruckt. Anschließend wird die so behandelte
Folie mit einem Farbauftrag mit einer in Alkohol löslichen Farbe mit 10 % ZnS als
Pigment versehen, wobei sich teilweise mit den Aussparungen des ersten Farbauftrags
überlappende Aussparungen in Form eines Musters vorgesehen sind. Anschließend wird
die Folie erneut einer Plasma-Behandlung mit Ar/O
2 Plasma unterworfen und gleichzeitig eine 0,2 nm dicke Schicht von Chrom(III)oxid
als Haftvermittler aufgebracht. Anschließend wird eine Schicht von Al mit einer Schichtdicke
von 0,2 µm aufgesprüht. Anschließend wird einem Waschprozess mit Alkohol durchgeführt,
wobei wiederum der Farbauftrag mit den darauf befindlichen Schichten abgelöst wird.
Beispiel 4:
[0039] Es wird das eine Folie analog Beispiel 1 hergestellt, wobei allerdings alle dort
beschriebenen Verfahrensschritte beidseitig der Trägerfolie passer- und registergenau
durchgeführt werden. Die so hergestellte Folie wird anschließend mit einer Schutzlackschicht
mit einer im UV-Licht fluoreszierenden Farbe versehen.
1. Verfahren zur Herstellung einer selektiv metallisierten Folie für Sicherheitselemente,
bei dem auf einem Trägersubstrat in einem ersten Schritt auf einer der beiden Seiten
des Trägersubstrats ein in einem Lösungsmittel löslicher Farbauftrag in Form einer
inversen Codierung aufgebracht wird,
in einem zweiten Schritt diese Schicht mittels eines Corona- oder Flammprozesses behandelt
wird und
in einem dritten Schritt eine funktionelle Schicht eines zu strukturierenden Materials
aufgebracht wird, wobei diese Schicht aus Metallen, Metallverbindungenoder Legierungen
besteht und eine Dicke von 0,001 bis 50 µm aufweist,
worauf in einem vierten Schritt der Farbauftrag mittels eines Lösungsmittels kombiniert
mit einer mechanischen Einwirkung entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte 1 bis 4 mindestens 2mal durchgeführt werden.
2. Verfahren nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit der Corona- oder Flammbehandlung eine dünne Schicht eines Haftvermittlers
aufgebracht wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Haftvermittler eine Schicht aus einem Metall, Halbmetall oder dessen Oxid in
einer Dicke von 0,1 bis 5 nm aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägersubstrat Kunststoff- oder Metallträgerfolien oder Vliese oder Papiere eingesetzt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbauftrag eine in Wasser lösliche Farbe oder ein in Wasser löslicher Farblack
verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Ablösbarkeit des Farbauftrags vollflächig oder passergenau eine
dünne pigmentierte Farbschicht oder eine reine Pigmentschicht zusätzlich auf diesen
Farbauftrag aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Metall der funktionellen Schicht Cu, Al, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn, als Metallverbindungen
TiO2, Cr-Oxide, ZnS, ZnO, Al2O3 und Siliciumoxide, und als Legierungen Cu-Al, Cu-Zn-Legierungen eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat auf der nicht beschichteten Seite kratzfest oder antistatisch
ausgerüstet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat mit einer haftenden Lackschicht oder entfernbaren Transferlackschicht
ausgerüstet wird, die kratzfest und/oder antistatisch ausgerüstet sein kann, oder
anschließend ein- oder beidseitig mit einem Heiß- oder Kaltsiegelkleber oder einer
Selbstklebebeschichtung versehen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Trägersubstrats strukturiert wird.
11. Selektiv metallisierte Folie hergestellt nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen
1 bis 10
12. Verwendung der selektiv metallisierten Folie nach Anspruch 11 zur Applikation auf
ein Trägermaterial mittels eines Siegelklebers oder zur Einbettung in ein Trägermaterial
während des Herstellungsprozesses des Trägermaterials.
1. Process for manufacturing a selectively metallised film for security elements in which,
on a carrier substrate
in a first step a soluble ink application in a solvent is applied on one of the two
sides of the carrier substrate in the form of a reverse coding,
in a second step this layer is treated by means of a corona or flame process and
in a third step a functional layer of a material to be structured is applied, wherein
this layer consists of metals, metal compounds or alloys and has a thickness of 0.001
to 50 µm,
whereupon in a fourth step the ink application is removed by means of a solvent combined
with mechanical action,
characterised in that process steps 1 to 4 are carried out at least twice.
2. Process in accordance with claim 1, characterised in that a thin layer of an adhesion promoter is applied simultaneous with the corona or flame
treatment.
3. Process in accordance with claim 1 or 2, characterised in that a layer of a metal, metalloid or its oxide is applied in a thickness of 0.1 to 5
nm.
4. Process in accordance with claims 1 to 3, characterised in that plastic or metal substrate films or non-woven materials or papers are used as carrier
substrate.
5. Process in accordance with one of the claims 1 to 4, characterised in that an ink soluble in water or a coloured lacquer soluble in water is used as ink application.
6. Process in accordance with one of the claims 1 to 5, characterised in that a thin pigmented ink layer or a pure pigment layer is applied additionally on this
ink application to improve the removability of the ink application completely or in
precise registration.
7. Process in accordance with one of the claims 1 to 6, characterised in that Cu, Al, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn are used as metal of the functional layer, TiO2, Cr-Oxide, ZnS, ZnO, Al2O3 and silicon oxide as metal compounds, and Cu-Al, Cu-Zn as alloys.
8. Process in accordance with one of the claims 1 to 7, characterised in that the carrier substrate is scratch-resistant or anti-static on the non-coated side.
9. Process in accordance with one of the claims 1 to 8, characterised in that the carrier substrate is provided with an adhesive lacquer layer or removable transfer
lacquer layer, which can be scratch-resistant and/or anti-static, or subsequently
is provided with a hot or cold seal adhesive on one or both sides.
10. Process in accordance with one of the claims 1 to 9, characterised in that the surface of the carrier substrate is structured.
11. Selectively metallised film manufactured according to one of the processes of claims
1 to 10.
12. Application of the selectively metallised film according to claim 11 for application
on a carrier material by means of a seal adhesive or for embedding in a carrier material
during the manufacturing process of the carrier material.
1. Procédé de fabrication d'un film métallisé de façon sélective pour des éléments de
sécurité, procédé, dans lequel, sur un substrat porteur,
une couche de peinture soluble dans un solvant est appliquée au cours d'une première
étape sous la forme d'un codage inverse sur une des deux faces d'un substrat porteur,
cette couche de peinture est traitée selon le procédé corona ou à la flamme au cours
d'une seconde étape,
une couche fonctionnelle d'un matériau à structurer est appliquée au cours d'une troisième
étape, cette couche étant constituée de métaux, de combinaisons de métaux ou d'alliages
et présentant une épaisseur de 0,001 à 50 µm,
la couche de peinture étant, par la suite, au cours d'une quatrième étape, enlevée
au moyen d'un solvant combiné avec une action mécanique,
caractérisé en ce que les étapes de procédé 1 à 4 sont exécutées au moins 2 fois.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que simultanément avec le traitement corona ou à la flamme, une mince couche d'un agent
d'adhérence est appliquée.
3. Procédé suivant une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que, comme agent d'adhérence, une couche d'un métal, d'un semi-métal ou de son oxyde
d'une épaisseur de 0,1 à 5 nm est appliquée.
4. Procédé suivant une des revendications 1 ou 3, caractérisé en ce que comme substrat porteur sont utilisés des films en matière artificielle ou des films
support métalliques ou des non-tissés ou des papiers.
5. Procédé suivant une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que comme couche de peinture sont utilisés une peinture soluble dans l'eau ou un vernis
couleur soluble dans l'eau.
6. Procédé suivant une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que, pour améliorer la détachabilité de la couche de peinture, est appliquée , en plus,
sur toute la surface de celle-ci ou de manière adaptée avec précision, une mince couche
de peinture pigmentée ou une couche de pigments pure.
7. Procédé suivant une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que comme métal de la couche fonctionnelle sont utilisés Cu, Al, Fe, Ag, Au, Cr, Ni,
Zn, comme combinaisons de métaux, TiO2, des oxydes de Cr, Zns, ZnO, Al2O3 et des oxydes de silicium et comme alliages, Cu-Al, ainsi que des alliages Cu-Zn.
8. Procédé suivant une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le substrat porteur reçoit un traitement anti-rayures ou antistatique sur la face
non enduite.
9. Procédé suivant une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que le substrat porteur est muni d'une couche de vernis adhérente ou d'une couche de
vernis de transfert enlevable qui peut avoir reçu un traitement anti-rayures ou antistatique
ou qui est pourvue, ensuite, d'un adhésif pour scellage à chaud ou à froid ou d'un
revêtement autocollant sur une ou les deux faces.
10. Procédé suivant une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la surface du substrat porteur est structurée.
11. Film métallisé de façon sélective, fabriqué selon un procédé suivant la revendication
1 à 10.
12. Utilisation du film métallisé de façon sélective suivant la revendication 11, destiné
à l'application sur un matériau porteur au moyen d'un adhésif pour scellage ou à l'enrobage
dans un matériau porteur pendant le processus de fabrication de celui-ci.