[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abfangen von Stützmauern mit dahinter anstehendem
Erdreich durch nachträgliche Anbringung von Lastverteilungskörpern, wobei an der Mauerrückseite
in seitlichen Abständen Hohlräume erzeugt und mit die Lastverteilungskörper bildendem
Material ausgefällt werden.
[0002] Bei der Sanierung von Stützmauern, beispielsweise Schwergewichtsmauern, die aus Gründen
des Denkmalschutzes unverändert erhalten bleiben sollen, jedoch statisch nicht mehr
geeignet sind, den Erddruck des dahinter anstehenden Erdreichs aufzunehmen, ist es
bekannt, an der Mauerrückseite Lastverteilungskörper anzuordnen, die den Erddruck
teilweise oder vollständig aufnehmen, um die zu sanierende Stützmauer zu entlasten.
Hierzu sind unterschiedliche Ausführungsformen und Funktionen dieser Lastverteilungskörper
bekannt.
[0003] Beispielsweise aus als nächstliegender Stand der Technik angesehene
NL 9 201 356 A ist es bekannt, eine an einem Ufer errichtete Spundwand dadurch zu stabilisieren
und zusätzlich statisch zu stützen, dass landseitig unmittelbar neben der Spundwand
ein bandartiges monolithisches Gebilde aus einem geeigneten Füllstoff und einem Bindemittel
hergestellt wird, dass die auf die Spundwand wirkenden Kräfte aufnehmen und dadurch
die Spundwand entlasten kann. Würde ein derartiges Verfahren nicht auf Spundwände
im Uferbereich, sondern bei der Sanierung von Stützmauern angewendet, so würde im
Ergebnis eine zweite Stützmauer errichtet, welche hinter der ersten, zu sanierenden
Stützmauer die auftretenden Kräfte aufnehmen kann.
[0004] Weiterhin ist es bekannt (
AT-B-217 676), an der Mauerrückseite von zu sanierenden Stützmauern senkrechte, im Abstand zueinander
stehende Trennwände zu errichten, um den Erddruck abzufangen. Bei diesem bekannten
Verfahren werden die Trennwände dadurch gebildet, dass nacheinander in mehreren benachbarten
Bereichen des Erdreichs Injektionen vorgenommen werden. Um diese Bereiche zur Bildung
einer Trennwand zu verbinden, werden Anker von der Stützmauer her in diese Bereiche
vorgetrieben. Zwischen den Trennwänden wird im Erdreich eine Silowirkung erzielt,
durch die der Erddruck aufgenommen wird. Diese Maßnahmen sind verhältnismäßig aufwendig,
wobei infolge unterschiedlicher Beschaffenheit des Erdreichs jeweils unsicher ist,
ob die so gebildeten Trennwände einen statisch ausreichenden Zusammenhang erhalten.
[0005] Es ist auch bekannt (
DE-OS 34 08 461), entlang der gesamten Stützmauer an der Mauerrückseite einen Hohlraum durch Ausspülen
zu erzeugen, der anschließend durch Einpressen einer Mörtelmasse verfüllt wird, die
nach dem Abbinden einen mit der Stützmauer zusammenhängenden Mauerwerkskörper bildet,
der eine vollständige Schwergewichtsmauer darstellt, deren Standfestigkeit auch statisch
nachweisbar ist. Der hierfür erforderliche Aufwand an Arbeit und an Mörtelmasse ist
verhältnismäßig groß. Die zu sanierende Stützmauer wird hierbei nicht von dem Erddruck
entlastet, sondern in eine statisch nachprüfbare Schwergewichtsmauer umgewandelt.
[0006] Bei einem anderen bekannten Verfahren (
EP 0 272 473 B1) werden durch horizontale Bohrungen durch die Stützmauer an deren Mauerrückseite
durch Höchstdruck-Wasserspülung Hohlräume ausgespült, die mit zementgebundenem Material
verfüllt werden und Lastverteilungskörper in Form von Pfeiler-Rücklagen bilden. Auch
hierbei ist der Aufwand, die erforderlichen Hohlräume zur Ausspülen herzustellen,
verhältnismäßig groß. Die Konturen des durch den Spülvorgang erzeugten Hohlraums sind
oftmals unregelmäßig und nicht exakt prüfbar, so dass die dadurch bedingten Abmessungen
der erzeugten Pfeiler-Rücklagen eine statische Bestimmung und Überprüfung erschweren.
[0007] Schließlich ist es auch bekannt (
EP 0 290 941 B1), durch einen solchen durch horizontale Bohrungen in der Stützmauer vorgenommenen
Ausspülvorgang Hohlräume zur Bildung von beispielsweise scheibenförmigen Lastverteilungskörpern
zu erzeugen, die durch von der Mauervorderseite eingebrachte Erdanker im Erdreich
verankert werden und so den Erddruck aufnehmen. Auch hierbei ist die verhältnismäßig
aufwendige Maßnahme erforderlich, den Hohlraum durch Ausspülen herzustellen. Wegen
der Schwierigkeit, die Konturen des Hohlraums und damit des Lastverteilungskörpers
mit ausreichender Genauigkeit vorzugeben, werden die Lastverteilungskörper oftmals
größer ausgeführt, als dies unter statischen Gesichtspunkten erforderlich wäre.
[0008] Die beschriebenen bekannten Verfahren, bei denen Hohlräume durch Ausspülen hinter
Horizontal-Bohrungen einer Stützmauer hergestellt werden, um dort jeweils einen Lastverteilungskörper
auszubilden, haben zwar den Vorteil, dass an der Mauerrückseite keinerlei Eingriffe
von der ' Erdoberfläche her erforderlich sind. Diese Verfahren sind deshalb in solchen
Fällen geeignet, in denen die Erdoberfläche hinter der zu sanierenden Stützmauer nicht
zugänglich ist, beispielsweise weil sich dort Bauwerke oder historische Friedhöfe
befinden. In vielen Fällen besteht jedoch unmittelbar hinter der Stützmauer an der
Oberfläche wenigstens in eingeschränktem Umfang eine Zugangsmöglichkeit, auch wenn
kein ausreichender Platz zur Verfügung steht, um umfangreiche Ausschachtungsarbeiten
vorzunehmen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
so auszubilden, dass unter Ausnutzung oftmals eingeschränkter Zugangsmöglichkeiten
hinter der Mauerrückseite Lastverteilungskörper hergestellt werden können, die auch
statisch überprüfbar sind.
[0010] Diese Aufgabe wird, dem Anspruch 1 entsprechend, erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass zur Bildung jedes Hohlraums von der Erdoberfläche ausgehend unmittelbar an der
Mauerrückseite ein Schacht durch Absaugen des Erdmaterials abgeteuft wird, wobei an
der Erdoberfläche nur ein sehr geringer, im Wesentlichen durch die Grundrissabmessungen
der Lastverteilungskörper vorgegebener Platz benötigt wird, der für den Saugvorgang
ausreicht, und dass das den Lastverteilungskörper bildende Material eingebracht wird.
[0011] Die auf der Mauerrückseite jeweils im Abstand zueinander ausgebildeten Lastverteilungskörper
nehmen insbesondere durch Gewölbebildung den Erddruck des dahinter anstehenden Erdreichs
auf und entlasten so die Stützmauer. An der Mauerrückseite werden Lastverteilungskörper
mit vorgegebenen Abmessungen und mit prüfbarer Qualität erzeugt, wobei an der Erdoberfläche
nur ein sehr geringer, im Wesentlichen durch die Grundrissabmessungen der Lastverteilungskörper
vorgegebener Platz benötigt wird, der für den Saugvorgang ausreicht.
[0012] Diese Lastverteilungskörper werden vorzugsweise dadurch zur Aufnahme des Erddrucks
befähigt, dass sie durch im Wesentlichen horizontale, von der Mauervorderseite eingebrachte
Erdanker nach dem Prinzip der selbsttragenden Erdvernagelung im Erdreich verankert
werden. Damit können auch Lastverteilungskörper geringer Abmessungen zur Aufnahme
hoher Kräfte in statisch nachprüfbarer und nachweisbarer Form eingesetzt werden.
[0013] Vorzugsweise werden die Lastverteilungskörper durch abbindendes Material gebildet
und die Erdanker werden nach dem Abbinden des Materials durch vorzugsweise horizontale
Bohrungen von der Mauervorderseite her eingebracht.
[0014] Das Verfahren ist aber ebenso geeignet, Pfeiler-Rücklagen als Lastverteilungskörper
zu bilden, die vorzugsweise mit der Stützmauer kraftschlüssig verbunden sind und diese
befähigen, den Erddruck nach dem Schwergewichtsprinzip in statisch nachprüfbarer Weise
aufzunehmen.
[0015] Ein oberhalb des Lastverteilungskörpers verbleibender Bereich jedes durch Absaugen
entstandenen Hohlraums kann mit Erdmaterial aufgefüllt werden, vorzugsweise wieder
mit dem zuvor abgesaugten Erdmaterial.
[0016] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Schachtwände durch
eine Schachtwandschalung gesichert werden. Dies ermöglicht es, dass das Verfahren
auch bei schwierigen, nicht bindigen Böden einzusetzen ist.
[0017] So können die Schachtwände durch eine beim Abteufen mitgeführte Schachtwandschalung
gesichert werden, wobei dann die Schachtwandschalung beim Betoniervorgang aus dem
Schacht herausgezogen und das den Lastverteilungskörper bildende Material eingebracht
wird. Die Schachtwandschalung kann beispielsweise aus miteinander lösbar verbundenen
Schalungssegmenten bestehen.
[0018] Die Verwendung der temporären Schachtwandschalungen oder Schachauskleidungen, die
beispielsweise als Kasten-Elemente ausgeführt sind, ermöglicht es, das Verfahren des
Absaugens von Bodenmaterial einzusetzen, um Hohlräume von vorgegebenen Abmessungen
herzustellen, die an der Mauerrückseite oftmals verhältnismäßig schmal und tief sein
müssen, so dass das exakte Arbeiten mit anderen Förderverfahren ausgeschlossen ist.
[0019] Der dem Verfahren des Absaugens von Erdmaterials anhaftende Nachteil, dass die Wände
des erzeugten Hohlraums unregelmäßig sind und dass bei größeren Tiefen und/oder lockerem
Erdreich die Gefahr besteht, dass loses Erdreich in den Hohlraum fällt, wird bei schwierigen,
nicht bindigen Böden in einfacher Weise durch die Verwendung der kontinuierlich mitgeführten
Schachtwandschalungen überwunden, die beim Verfüllen des Hohlraums wieder herausgezogen
werden.
[0020] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Schachtwandschalung durch eine Reihe von Injektionen gebildet wird, durch die
eine Stützflüssigkeit in das Erdreich eingepresst wird. Auf diese Weise wird auch
bei kohäsionslosen, nicht bindigen Böden eine Sicherung des Schachtes erreicht, ohne
dass hierfür gesonderte Schalungselemente verwendet werden müssten.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das
in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in einem vereinfachten senkrechten Schnitt den Vorgang bei der Herstellung
eines Hohlraums an der Rückseite einer Stützmauer,
Fig. 2 eine Ansicht der mit Lastverteilungskörpern bestückten Rückseite der Stützmauer
in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 in einer Darstellung entsprechend der Fig. 1 eine abgewandelte Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei beim Abteufen eine Schachtwandschalung mitgeführt
wird,
Fig. 5 in räumlicher Darstellungsweise das in Fig. 4 dargestellte Verfahren und
Fig. 6 bis 8 jeweils in einem Horizontalschnitt mehrere Stufen einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0023] Wie in Fig. 1 gezeigt, wird unmittelbar an der Rückseite 1 einer zu sanierenden Stützmauer
2 in dem dahinter anstehenden Erdreich 3 ein Hohlraum 4 erzeugt. Hierzu wird von der
Erdoberfläche 5 ausgehend durch Absaugen ein Schacht 6 abgeteuft. Eine Sauglanze 7,
die im einfachsten Ausführungsbeispiel als senkrechtes Rohr ausgeführt ist, ist über
eine Leitung 8 mit einer Unterdruckquelle 9 verbunden, beispielsweise einer Vakuumpumpe.
In der Saugleitung 8 ist ein Abscheider 10 angeordnet, der das geförderte Erdmaterial
aus dem Saugluftstrom absondert.
[0024] Nachdem der Schacht 7 die für den Hohlraum 4 gewünschte Tiefe erreicht hat (in Fig.
1 mit einer strichpunktierten Linie dargestellt), wird der Hohlraum 4 mit abbindendem,
vorzugsweise zementgebundenem Material verfüllt, nachdem die Sauglanze 7 herausgezogen
wurde. Da der Aushub-Querschnitt so klein ist, dass sich eine Gewölbewirkung im Boden
einstellt und ein Einsturz nicht zu befürchten ist, ist bei bindigen Böden eine Schalung
nicht erforderlich.
[0025] Nachdem das zur Bildung eines Lastverteilungskörpers 14 erforderliche Material in
den Schacht 6 eingebracht ist, kann ein oberhalb des Lastverteilungskörpers 14 verbleibender
Bereich 15 (Fig. 2) jedes Schachtes 6 mit Erdmaterial aufgefüllt werden.
[0026] Nach dem Abbinden des die Lastverteilungskörper 14 bildenden Materials werden durch
Bohrungen 16 von der Mauervorderseite her Erdanker 17 eingebracht, die die Lastverteilungskörper
14 im Erdreich 3 verankern. Die Lastverteilungskörper 14 nehmen weitestgehend den
Erddruck auf und tragen ihn in das anstehende Erdreich 3 ab, so dass die zu sanierende
Stützmauer 2 entlastet wird.
[0027] Wie man aus den Fig. 2 und 3 erkennt, sind die einzelnen, in seitlichen Abständen
zueinander angeordneten Lastverteilungskörper 14 mit verhältnismäßig geringer Breite
und Tiefe ausgeführt, beispielsweise in den Abmessungen von 30 x 30 cm. An der Erdoberfläche
5 ist der Platzbedarf für das Herstellen der Hohlräume 4 kaum größer als dieser Grundriss
der jeweiligen Lastverteilungskörper 14.
[0028] Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Variante des Verfahrens unterscheidet sich von
der vorher beschriebenen Variante nur dadurch, dass beim Abteufen des Schachtes in
kohäsionslosem, nicht bindigem Boden eine Schachtwandschalung 11 mitgeführt wird.
Die Wände des so erzeugten Schachtes 6 werden durch die beim Abteufen mitgeführte
Schachtwandschalung 11 gesichert, die aus mehreren, miteinander lösbar verbundenen
Schalungssegmenten 12 besteht. Die Schalungssegmente sind durch nur schematisch angedeutete
Verbindungselemente 13 zug- und druckfest miteinander verbunden und bilden vorzugsweise
Kasten-Elemente.
[0029] Wenn die aus Kasten-Elementen bestehende Schachtwandschalung 11 jeweils um ein Maß
abgesunken ist, das angenähert der Höhe eines Schaltungssegments 12 entspricht, wird
ein neues Schalungssegment am oberen Ende der Schachtwandschalung 11 nachgeschoben.
[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schalungssegmente 12 im Grundriss
rechteckige Kasten-Elemente und bestehen aus Blech. Stattdessen können die Schalungssegmente
auch im Grundriss U-förmige Kasten-Elemente sein und zur Mauerrückseite 1 hin offen
sein.
[0031] Eine abgewandelte vorteilhafte Ausführung des Verfahrens wird anhand der Fig. 6 bis
8 erläutert. Die zur Sicherung des auszuhebenden Schachtes dienende Schachtwandschalung
wird hierbei durch eine Reihe von Injektionen gebildet. Hierzu werden um den herzustellenden
Schacht herum mehrere vertikale Injektionsbohrungen 18 ausgeführt, durch die eine
umweltfreundliche Stützflüssigkeit, vorzugsweise ein hydraulisch abbindendes Material,
beispielsweise Zementmaterial, eingepresst wird. Die Stützflüssigkeit dringt jeweils
in einen in Fig. 6 mit gestrichelten Linien angedeuteten Umgebungsbereich 19 jeder
Bohrung 18 ein und bewirkt durch das Abbinden eine Verfestigung des losen Erdreichs
in diesem Bereich 19.
[0032] In dem von den Bereichen 19 umschlossenen mittleren Bereich 20 (Fig. 6) wird sodann
das Erdreich durch Absaugen in der schon vorher beschriebenen Weise entfernt und auf
diese Weise ein Schacht abgeteuft, der gegen Einsturz gesichert ist. Anschließend
wird der so erzeugte Schacht mit abbindendem Material verfüllt, beispielsweise Beton.
Dadurch entsteht an der Mauerrückseite der Lastverteilungskörper 14 (Fig. 7).
[0033] In Fig. 8 ist dargestellt, dass auch hierbei der Lastverteilungskörper 14 durch einen
oder mehrere, von der Mauervorderseite her eingebrachte Erdvernagelungen 17 im Erdreich
3 verankert werden kann.
[0034] Zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen der zu sanierenden Stützmauer und dem Lastverteilungselement
können Stahlstäbe in Bohrungen mit kraftschlüssiger Verpressung eingebaut werden.
[0035] Das unregelmäßige und weitgehend unverfugte Mauerwerk der Mauerrückseite wird durch
Höchstdruckspülung gereinigt. Der anfallende Wasserschlamm wird bis auf den festen
Grund abgesaugt.
[0036] Nach Erreichen der Unterkante des Lastverteilungselements wird Beton mit oder ohne
Bewehrungskorb unter Verdichtung bis zur Höhe des erforderlichen Lastverteilungselements
eingebracht. Der flüssige Beton füllt und stabilisiert alle Hohlräume im Mauerrücken;
der Beton stellt gleichzeitig den Kraftschluss zu Unebenheiten des umgebenden Bodens
her und stellt nach Abschluss der Betonierarbeiten exakt kontrollierbar die statisch
ermittelte Mauerergänzung dar. Die Aufnahme des Erddrucks und der Verkehrslast ist
über Gewölbewirkung der die Mauerergänzung bildenden Lastverteilungskörper zusammen
mit der alten Stützmauer nachzuweisen, zum Beispiel als Schwergewichtsmauer.
1. Verfahren zum Abfangen von Stützmauern mit dahinter anstehendem Erdreich durch nachträgliche
Anbringung von Lastvertezlungskörpern, wobei an der Mauerrückseite in seitlichen Abständen
Hohlräume erzeugt und mit die Lastverteilungskörper bildendem Material ausgefüllt
werden, wobei zur Bildung jedes Hohlraums (4) von der Erdoberfläche (5) ausgehend
unmittelbar an der Mauerrückseite (1) ein Schacht (6) durch Absaugen des Erdmaterials
abgeteuft wird, wobei an der Erdoberfläche (5) nur ein sehr geringer, im wesentlichen
durch die Grundrissabmessungen der Lastverteilungskörper (14) vorgegebener Platz benötigt
wird, der für den Saugvorgang ausreicht, und wobei das den Lastverteilungskörper (14)
bildende Material in den Schacht (6) eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastverteilungskörper (14) durch von der Mauervorderseite eingebrachte Erdvernagelungen
(17) im Erdreich (3) verankert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastverteilungskörper (14) durch abbindendes Material gebildet werden und dass
die Erdvernagelungen (17) nach dem Abbinden des die Lastverteilungskörper (14) bildenden
Materials durch Bohrungen (16) von der Mauervorderseite her eingebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastverteilungskörper Pfeilerrücklagen der Stützmauer (2) bilden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberhalb des Lastverteilungskörpers (14) verbleibender Bereich (15) jedes Schachtes
(6) mit Erdmaterial aufgefüllt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachtwände durch eine Schachtwandschalung gesichert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachtwände durch eine beim Abteufen mitgeführte Schachtwandschalung (11) gesichert
werden, und dass die Schachtwandschalung (11) aus dem Schacht (6) herausgezogen und
das den Lastverteilungskörper (14) bildende Material eingerbacht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachtwandschalung (11) aus miteinander lösbar verbundenen Schalungssegmenten
(12) besteht.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachwandschalung durch eine Reihe von Injektionen gebildet wird, durch die
eine Stützflüssigkeit in das Erdreich eingepresst wird.
1. Method for supporting retaining walls having in-situ soil behind them by retrofitting
load-distribution bodies, wherein cavities are produced at lateral intervals at the
rear side of the wall and filled with material forming the load-distribution bodies,
wherein, to form each cavity (4), a shaft (6) is sunk starting from the soil surface
(5) directly at the rear side (1) of the wall by extracting the soil material by suction,
wherein only a very small space which is substantially predetermined by the plan-view
dimensions of the load-distribution bodies (14) is required at the soil surface (5),
which space is sufficient for the suction operation, and wherein the material forming
the load-distribution bodies (14) is introduced into the shaft (6).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the load-distribution bodies (14) are anchored in the soil (3) by means of soil nails
(17) introduced from the front side of the wall.
3. Method according to Claim 2, characterized in that the load-distribution bodies (14) are formed by curing material, and in that, after curing material forming the load-distribution bodies (14), the soil nails
(17) are introduced through bores (16) from the front side of the wall.
4. Method according to Claim 2, characterized in that the load-distribution bodies form rear pillar supports of the retaining wall (2).
5. Method according to Claim 1, characterized in that a region (15) of each shaft (6) that remains above the load-distribution body (14)
is filled with soil material.
6. Method according to Claim 1, characterized in that the shaft walls are secured by a shaft wall formwork.
7. Method according to Claim 1, characterized in that the shaft walls are secured by a shaft wall formwork (11) taken along during sinking,
and in that the shaft wall formwork (11) is withdrawn from the shaft (6) and the material forming
the load-distribution body (14) is produced.
8. Method according to Claim 7, characterized in that the shaft wall formwork (11) comprises formwork segments (12) releasably connected
to one another.
9. Method according to Claim 1, characterized in that the shaft wall formwork is formed by a series of injections by which a supporting
liquid is pressed into the soil.
1. Procédé pour étayer des murs de soutènement avec la masse de terre située derrière
eux, par apport ultérieur de corps de répartition de charge, des cavités étant produites
sur la face postérieure du mur à intervalles latéraux, et étant remplies avec le matériau
formant les corps de répartition de charge, un puits (6) étant foré directement contre
la face postérieure du mur (1) à partir de la surface de la terre (5) par aspiration
de la terre en vue de former chaque cavité (4), seul un très faible espace prédéfini
essentiellement par les dimensions en plan des corps de répartition de charge (14)
étant nécessaire au niveau de la surface de la terre (5), lequel suffit pour l'opération
d'aspiration, et le matériau formant le corps de répartition de charge (14) étant
introduit dans le puits (6).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les corps de répartition de charge (14) sont ancrés dans la terre (3) par des clous
de sol (17) introduits depuis la face antérieure du mur.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que les corps de répartition de charge (14) sont formés par un matériau de prise et en ce que les clous de sol (17), après la prise du matériau formant les corps de répartition
de charge (14), sont introduits à travers des alésages (16) depuis la face antérieure
du mur.
4. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que les corps de répartition de charge forment des renforts à pilier du mur de soutènement
(2).
5. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une région (15) de chaque puits (6) subsistant au-dessus du corps de répartition de
charge (14) est remplie de terre.
6. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les parois du puits sont fixées par un coffrage de puits.
7. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les parois du puits sont fixées par un coffrage de puits (11) entraîné lors du forage,
et en ce que le coffrage de puits (11) est ressorti du puits (6) et le matériau formant le corps
de répartition de charge (14) est introduit.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que le coffrage de puits (11) se compose de segments de coffrage (12) connectés de manière
détachable les uns aux autres.
9. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le coffrage de puits est formé par une série d'injections par le biais desquelles
un liquide de soutènement est introduit dans la terre.