[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren gemäß Anspruch 1 zur Herstellung
von Holzwerkstoffen aus Lignocellulose-haltigen Zerkleinerungsprodukten, insbesondere
zur Herstellung von Faserplatten oder OSB-Platten, wobei diese Holzwerkstoffe zur
Verringerung oder Verminderung der Emission von flüchtigen organischen Verbindungen
(VOC) und gegebenenfalls sehr flüchtigen organischen Verbindungen (VVOC), insbesondere
Terpene und Säuren, der Herstellung mit mindestens einem Additiv behandelt werden.
Erfindungsgemäß erfolgt dabei die Behandlung mit einem Additiv, Aktivkohle. Schließlich
richtet sich die Anmeldung auf mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche Holzwerkstoffe
gemäß Anspruch 11 mit verringerter Emission von flüchtigen organischen Verbindungen,
insbesondere Terpenen und Säuren aber auch Aldehyden.
Stand der Technik
[0002] Lignocellulose oder lignocellulosehaltige Materialien, wie Holz und Holzzerkleinerungsprodukte
und daraus hergestellte Holzwerkstoffe, wie Holzwerkstoff platten, enthalten unter
anderem flüchtige organische Verbindungen (VOC) und sehr flüchtige organische Verbindungen
(VVOC). Die Emission dieser VOC und VVOC, auch als Gesamtmenge an flüchtigen Verbindungen
bezeichnet (TVOC), aus den Holzwerkstoffen (HWS) stellt unter dem Aspekt der zunehmenden
Nutzung von holzartigen Produkten in Innenräumen ein gravierendes Problem dar. Zu
den flüchtigen organischen Verbindungen zählen neben gesättigten und ungesättigten
Aldehyden alle flüchtigen organischen Stoffe, deren Retentionszeit im Gaschromatograph
zwischen C6 (Hexan) und C16 (Hexadecan) liegt. Die VOC sind keine homogene Substanzklasse,
sondern ein Sammelsurium von Verbindungen. Unter anderem fallen hierunter organische
Säuren, gesättigte und ungesättigte Aldehyde, Alkohole, Terpene, Aliphate und aromatische
Kohlenwasserstoffe und vieles mehr. Daneben werden die sehr flüchtigen organischen
Verbindungen (VVOC), unter denen z.B. Formaldehyd oder Ameisensäure fallen, angesiedelt.
Diese VVOC treten ebenfalls bei der Herstellung aber auch in der Verwendung von Holzwerkstoffen
auf. Einerseits können diese Verbindungen bei der Aushärtung aus Klebstoffen, andererseits
können diese Verbindungen durch Umsetzung von im Holzwerkstoff vorliegenden Verbindungen
auftreten. Insbesondere die Emission der VOC beruht im Wesentlichen auf eine Freisetzung
von aus dem Holzwerkstoff stammenden Verbindungen.
[0003] Die Emission dieser flüchtigen und sehr flüchtigen Holzinhaltsstoffe oder Bestandteile
der Klebstoffe aus Holzprodukten einer dieser Holzwerkstoffplatten stellt aufgrund
verschärfter Grenzwerte bzw. einer größeren Sensibilisierung der Endverbraucher mehr
und mehr ein Problem dar.
[0004] Die Freisetzung der flüchtigen organischen Verbindungen und sehr flüchtigen organischen
Verbindungen hängt unter anderem von der Art und dem Zustand der Lignocellulosen ab,
wie der Holzart, der Lagerungsdauer, den Lagerungsbedingungen des Holzes bzw. der
Zerkleinerungsprodukte des Holzes, und kann in unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen
und Mengen vorkommen. Die VOC entstammen dabei im Wesentlichen aus Extraktstoffen
der Lignocellulosen, z.B. des Holzes oder Umwandlungsprodukten. Prominente Vertreter
hiervon sind Stoffe wie α-Pinen, β-Pinen, δ-3-Caren. Vor allen in Nadelbäumen, die
als Ausgangsholz für Holzwerkstoffplatten verwendet werden, finden sich diese Bestandteile
wieder. Umwandlungsprodukte, die z.B. während der Lagerung und der Bearbeitung des
Holzes und der Zerkleinerungsprodukte auftreten, sind Aldehyde, wie Pentanal und Hexanal.
Vor allem Nadelhölzer, aus denen vorwiegend Spanplatten, mitteldichte Faserplatten
(MDF) oder OSB-Platten hergestellt werden, enthalten große Mengen Harze und Fette,
die zur Bildung von flüchtigen organischen Terpen-Verbindungen und Aldehyden beitragen.
Diese Stoffe entstehen dabei unter anderem durch Abbau der Hauptbestandteile des Holzes,
wie Lignin, Cellulose und Hemicellulose. Flüchtige organische Verbindungen und sehr
flüchtige organische Verbindungen können aber auch bei der Verwendung bestimmter Klebstoffe
zur Herstellung der Holzwerkstoffe entstehen. Üblicherweise findet dabei ein Oxidationsprozess
der Holzinhaltsstoffe, wie den Fettsäuren, statt, die dann zu den Sekundär- bzw. Tertiäremission
von Aldehyden, wie Pentanal, oder höheren Carbonsäuren aber auch Terpenen führen.
[0005] D.h., die VOC Emission aus Holzwerkstoffen beruht im Wesentlichen auf eine holzbedingte
Freisetzung und nicht eine durch den verwendeten Klebstoff. Insbesondere die in den
hergestellten Holzwerkstoffen andauernde Umwandlung von Bestandteilen der Holzwerkstoffe,
z.B. durch Fragmentierung der Harze und Fette, findet eine ständige Sekundär- bzw.
Tertiäremission der genannten Verbindungen statt. Heutzutage werden OSB-Platten auch
im konstruktiven Bereich eingesetzt. Da OSB-Platten üblicherweise keine emissionsmindernde
Beschichtung aufweisen und in großen Mengen, insbesondere als Fläche der Platte, bezogen
auf die Gesamtkubikmeterzahl des Raumes oder des Gebäudes verbaut wird, können hohe
Freisetzungen von VOC auftreten.
[0006] Auch bei dem Einsatz von leichten und superleichten MDF z.B. zur Wärmedämmung können
ähnliche Probleme mit der Emission von VOC und gegebenenfalls VVOC beobachtet werden.
Auch hier treten Emission von Sekundär- und Tertiärstoffen auf.
[0007] Es wurden bereits vielfältige Ansätze unternommen, die Probleme der Emission von
flüchtigen organischen Verbindungen und sehr flüchtigen organischen Verbindungen zu
begrenzen. Die Zugabe von verschiedensten Additiven wird beschrieben. In der
EP 1 852 231 wird die Verwendung von verschiedenen Additiven vorgeschlagen. Z.B. wird dort die
Verwendung von Maleinsäureanhydrid oder ähnlichen Verbindungen beschrieben, um die
Emission von Formaldehyd zu verringern. Aus der
WO 2006/032267 sind Verfahren zur Reduktion von ungesättigten Aldehyden und fettsäurehaltigen Hölzern
bekannt. Dabei wird der im Holz enthaltene Fettsäureester gespalten, inhibiert oder
oxidiert. Es wird dort vorgeschlagen, Antioxidantien, alkalische Verbindungen oder
Oxidationsmittel als Additiv zuzusetzen. Dokument
JP 2003 080509 offenbart die Verwendung von Kohle um die Emission von flüchtigen organischen Verbindung
zu begrenzen. Ein Nachteil der bisher beschriebenen Additive ist allerdings, dass
häufig nur eine bestimmte Substanzklasse in ihrer Emission verringert wird, wie z.B.
die Aldehyde. Dagegen sind Additive, die die Gesamtemission von flüchtigen organischen
Verbindungen und gegebenenfalls der sehr flüchtigen organischen Verbindungen kaum
bekannt.
[0008] Ein weiteres Problem bei den bisher beschriebenen Additiven stellt die notwendige
Zugabe dieser als wässrige Lösung dar, wodurch die Feuchte innerhalb des Produktionsprozesses
erhöht wird. Zusätzliche Feuchte muss allerdings durch einen aufwändigen Trocknungsprozess
nachfolgend wieder entzogen werden. Weiterhin führt eine Zudosierung von additiven
Lösungen vor dem Trocknungsvorgang oft zu erhöhter Verschmutzung der Trocknungseinrichtung.
Dadurch ergibt sich ein erhöhter Wartungsaufwand. Schließlich wirken viele der beschriebenen
Additive korrosiv auf Maschinen und Anlagenteile, da es sich häufig um anorganische
oder organische Verbindungen handelt, die als Salze in Lösungen hinzugefügt werden
und entsprechend korrosiv auf Maschinen und andere Anlagenteile wirken können.
[0009] Andere Nachteile der bekannten chemischen Additive sind die meist hohen Kosten hierfür.
Weiterhin können gesundheitsschädigende Effekte durch eine
[0010] Emission dieser bzw. von Reaktionsprodukten dieser mit Inhaltsstoffen der weiteren
Bestandteile der Holzwerkstoffplatten im Herstellungsprozess, insbesondere im Pressprozess
unter Wärmebehandlung, oder im späteren Gebrauch auftreten.
[0011] Als besonders nachteilig zeigte sich, dass die bisher eingesetzten Additive teilweise
die Reaktivität der verwendeten Klebstoffe mindern können. Dadurch werden mechanische
Parameter der herzustellenden Holzwerkstoffplatten beeinflusst und verschlechtern
sich üblicherweise. Zur Kompensation dieser nachteiligen Effekte durch Zugabe der
Additive wird der Klebstoff in größeren Mengen zugegeben, um die geforderten und/oder
gewünschten mechanischen Parameter zu erreichen.
[0012] Andererseits werden durch normative Vorgaben und durch die Gesetzgebung aber auch
durch die Anforderungen der Verbraucher die Emissionsgrenzen immer weiter gesenkt.
Der Bedarf nach ökologisch hochwertigen Holzwerkstoffen mit geringen VOC-Emissionen
nimmt ständig zu und es besteht entsprechend ein Bedarf Additive bereitzustellen,
die die Emission von VOC und gegebenenfalls VVOC, also die Gesamtemission aus den
Holzwerkstoffen (TVOC) senkt.
[0013] Hierbei ist es insbesondere wesentlich, dass auch bei längerer Nutzung, die gewünschte
Reduktion an TVOC, wie den VOC und gegebenenfalls VVOC, aus den Holzwerkstoffen möglich
ist. Daher müssen neue Additive nicht nur die unmittelbare Emission von VOC bei dem
Herstellungsprozess senken, sondern insbesondere auch die Emission von VOC aber auch
VVOC, insbesondere von Terpenen und Säuren aber auch Verbindungen, die als Abbauprodukte
von Fettsäuren aus den Holzwerkstoffen als Sekundär- oder Tertiäremission freigesetzt
werden, verringern.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Verfahren zur Herstellung
von Holzwerkstoffen aus Lignocellulosepartikeln bereitzustellen, insbesondere Verfahren
zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten oder OSB-Platten aber auch Sperrholzplatten,
wobei diese eine Verringerung bzw. Minderung von Emissionen von flüchtigen organischen
Verbindungen (VOC) und sehr flüchtigen organischen Verbindungen (VVOC) auch über einen
längeren Zeitraum aufzeigen. Das heißt, die Emission der VOC aber auch der VVOC soll
sowohl bei der Herstellung als auch beim späteren Gebrauch deutlich heruntergesetzt
sein. Die dabei eingesetzten Additive selbst sollen keine toxischen Eigenschaften
aufzeigen und den Herstellungsprozess selbst nicht negativ beeinflussen, insbesondere
nicht die Reaktivität der verwendeten Klebstoffe verringern. Andererseits sollen die
Additive möglichst umfangreich die Emission der heterogenen Klasse der flüchtigen
organischen Verbindungen wie auch der sehr flüchtigen organischen Verbindungen bzw.
eine Bildung dieser aus Bestandteilen der Holzwerkstoffe verringern.
Beschreibung der Erfindung
[0015] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch einen Holzwerkstoff mit den Merkmalen des Anspruchs 11
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
[0016] Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Aktivkohle
als Additiv.
[0017] Das heißt in einem ersten Aspekt richtet sich die vorliegende Anmeldung auf ein Verfahren
zur Herstellung von Holzwerkstoffen aus Lignocellulose insbesondere zur Herstellung
von Faserplatten oder OSB-Platten, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen von lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten
- b) Einbringen eines Additivs zu den lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten,
wobei das Additiv Aktivkohle ist;
- c) Verpressen der mit dem Additiv versetzten lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten
mit Klebstoff unter Wärmebehandlung zur Herstellung des Holzwerkstoffes; dadurch gekennzeichnet,
dass durch Zusatz der Additive die Emission von flüchtigen organischen Verbindungen
(VOC), insbesondere Terpene und Säuren, verringert werden.
[0018] Es zeigt sich nun überraschend, dass durch Einsatz von Aktivkohle, die Gesamtmenge
an VOC und den VVOC, die durch die Holzwerkstoffe emittiert werden, gesenkt werden
kann. Diese Reduzierung beinhaltet nicht nur eine der Aldehyde sondern insbesondere
auch der Terpene und der Säuren. Eine solche Reduktion konnte nicht nur kurzfristig
erzielt werden, sondern es zeigte sich insbesondere, dass die Reduktion auch über
einen längeren Zeitraum erreicht wird.
[0019] Vorwiegend wird unter dem Ausdruck der "Verringerung der Emission" oder "Verminderung
der Emission", die synonym verwendet werden, verstanden, dass im Vergleich zu einem
Holzwerkstoff ohne erfindungsgemäßes Additiv die Gesamtmenge einer flüchtigen organischen
Verbindung (Total Volatile Organic Compounds TVOC) geringer ist.
[0020] Der Ausdruck "Vermeidung von Emission" beinhaltet eine im Vergleich zur Kontrolle
prozentuale Verringerung oder Verminderung der Emission bis zu einer solchen die unterhalb
der Messgrenze liegt.
[0021] Vorliegend werden die Ausdrücke "Lignocellulose-haltige Zerkleinerungsprodukte" und
"Lignocellulosepartikel" synonym verwendet.
[0022] Ein weiterer Vorteil der Verringerung bzw. Verminderung der Emission der TVOC ist,
dass z.B. auch solche Stoffe in ihrer Emission erniedrigt sind, die weiterhin auch
zu einem unangenehmen Geruch der Holzwerkstoffe beitragen, wie z.B. Essigsäure, die
übelriechend ist, aber auch der typische Aldehydinsbesondere Formaldehyd-Geruch dieser
Platten.
[0023] Unter Aktivkohle versteht man Kohlenstoffstrukturen aus kleinsten Graphitkristallen
und amorphem Kohlenstoff mit poröser Struktur und inneren Oberflächen (BET-Oberfläche),
üblicherweise in einem Bereich zwischen 300 und 2000 m
2/g. Aktivkohle kann in Pulverform, als Korn aber auch in anderen Formen vorliegen.
Bevorzugt handelt es sich bei der Aktivkohle um einen mit einer Dichte zwischen 0,2
bis 0,6 g/cm
3, wobei die bevorzugte Porengröße der Aktivkohle im Bereich von < 1 nm bis zu 50 nm
liegt.
[0024] Aktivkohle kann aus pflanzlichen tierischen oder mineralischen Rohstoffen hergestellt
werden. Entsprechend kann die Aktivkohle aus Stein-, Holz-, Braunkohle stammen aber
auch aus pflanzlichen Bestandteilen, wie Kokosnussschalen, Fruchtkernen usw. wie auch
aus tierischen Kohlen.
[0025] Aktivkohle ist als Adsorptionsmittel seit langem bekannt, z.B. wird es eingesetzt,
um unerwünschte oder schädliche Farb- und Geruchsstoffe aus Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten
etc. zu entfernen. Weiterhin sind sie in chemischen Reinigungsprozessen sowie zur
Adsorption von z.B. Giftstoffen im pharmazeutischen Bereich bekannt.
[0026] Aktivkohle ist dabei als Mittel zur Adsorption von Flüssigkeiten oder Gasen, für
einen kurzen Zeitraum bekannt, nicht aber als ein Mittel zum permanenten Einsatz.
[0027] Die Aktivkohle kann in fester Form als Pulver bevorzugt in einem Korndurchmesser
von kleiner 1 mm und/oder als Granulat mit einer Korngröße von kleiner 4 mm zu den
lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten eingebracht werden.
[0028] Dabei wird das Additiv z.B. in einer Menge in einem Bereich von 0,1 bis 20 Gew. %
auf atro Lignocellulose eingebracht.
[0029] Die Verwendung eines porösen Kohlenstoffs in Form von Aktivkohle hat verschienste
Vorteile. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen weist Aktivkohle eine hohe Verfügbarkeit
und einen günstigen Preis auf. Im Herstellungsprozess selbst können Nachteile der
bisherigen Additive überwunden werden. So kann eine Dosierung als Feststoff erfolgen,
wodurch die Feuchte der Ausgangsstoffe und/oder der Holzwerkstoffplatten nicht erhöht
wird. Eine zusätzliche Trocknung mit entsprechenden zusätzlichen Kosten ist daher
nicht notwendig. Weiterhin weist der poröse Kohlenstoff in Form von Aktivkohle keine
Reaktivität mit dem verwendeten Klebstoff auf, so dass die Reaktivität und Verarbeitbarkeit
dieser z.B. deren Aushärtegeschwindigkeit, nicht verschlechtert wird. Dadurch ist
es nicht notwendig, größere Mengen an Klebstoff hinzuzufügen, um Verschlechterungen
in der Reaktivität dieser durch Zugabe von Additiven auszugleichen.
[0030] Die Gesamtemission der VOC gegebenenfalls einschließlich der VVOC aus den Holzwerkstoffen
wird reduziert, wobei diese Reduktion nicht auf eine Substanzklasse beschränkt ist,
sondern sowohl die Emission von Aldehyden als auch von Terpenen und Säuren verringert.
Somit wird der TVOC-Wert und der R-Wert der hergestellten Holzwerkstoffe insbesondere
in Form von Holzwerkstoffplatten, wie OSB-Platten, signifikant herabgesetzt. Der R-Wert
wird dabei vom AgBB wie folgt beschrieben: R ist die Summe aller R für die einzelnen
Verbindungen (R
l). R
l ist dabei der Quotient aus der Stoffkonzentration der Verbindung c
l in der Kammerluft der Prüfkammer und dem NIK-Wert (niedrigste interessierende Konzentration
Wert) der jeweiligen Verbindung, R
i = c
i/NIK
i. Gemäß dem AgBB sollte der R-Wert bei 1 oder kleiner liegen.
[0031] Das Additiv kann dabei zu verschiedenen Zeiten im Produktionsprozess hinzugefügt
werden. Dabei kann das Additiv sowohl in fester Form gegebenenfalls aber auch in Form
einer Suspension oder Dispersion, hinzugefügt werden. Bevorzugt wird die Aktivkohle,
als Pulvergranulat in fester Form hinzugefügt.
[0032] Das Hinzufügen des Additivs kann dabei in allen Bereichen der herzustellenden Holzwerkstoffe
erfolgen. Bei Holzwerkstoffplatten, wie OSB-Platten oder Faserplatten kann das Additiv
z.B. nur in einzelnen Bereichen dieser vorliegen. Es kann dabei eine Dosierung des
Additivs in die Deckschicht und/oder Mittelschicht erfolgen.
[0033] Das Additiv kann erfindungsgemäß dabei in verschiedenen Gewichtsanteilen in der Deckschicht
oder Mittelschicht vorhanden sein. So kann z.B. eine der Schichten einen Anteil von
5 Gew. % aufweisen, während die andere Schicht 10 % des Additivs aufweist. Natürlich
können die Anteile in beiden Schichten auch gleich sein.
[0034] Poröser Kohlenstoff in Form von Aktivkohle kann insbesondere in Pulverform vor dem
Trockner und/oder nach dem Trockner im Fallschacht der lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukte
für die Steuerung und/oder vor und/oder nach der Beleimung dieser und/oder in der
Beleimung mit den entsprechendem Klebstoff, wie einem UF, MUF, PMDI-Klebstoff, erfolgen.
[0035] Je nach Einsatz des Additivs in der Deck- und/oder Mittelschicht, erfolgt die Zugabe
des Additivs. Wie ausgeführt beträgt die Dosierung dabei bevorzugt 0,1 bis 20 Gew.
% auf atro Lignocellulose.
[0036] Als Klebstoffe können die üblicherweise eingesetzten Klebstoffe verwendet werden.
Diese Klebstoffe umfassen als Klebstoffe Phenol-Formaldehyd-Klebstoffe (PF-Klebstoffe),
Klebstoffe auf Basis von Isocyanaten, Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe (UF-Klebstoffe),
Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe (MUF-Klebstoffe), Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Klebstoffe
(MUPF-Klebstoffe), Tannin-Formaldehyd-Klebstoffe (TF-Klebstoffe), Polyurethan-Klebstoff
(PU-Klebstoff) oder Gemische hiervon.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Klebstoff ein nicht Formaldehydhaltiger
Klebstoff, wie ein Klebstoff auf Basis von Isocyanaten, wie PMDI.
[0038] Unter Lignocellulosen werden vorliegend lignocellulosehaltige Materialien, wie Holz,
verstanden. Daraus erhaltene Zerkleinerungsprodukte von Lignocellulosen umfassen insbesondere
Holzstrands, Holzspäne, Holzfasern, aber auch Holzfurnieren.
[0039] Bei den Lignocellulosen, wie den Holzwerkstoffen und den Zerkleinerungsprodukten
hiervon, kann es sich sowohl um Nadelhölzer als auch um Laubhölzer handeln. Auch Mischungen
dieser beiden Holzarten sind möglich. Bevorzugt stammen die Holzspäne, Strands oder
Holzfasern von Nadelhölzern. Die mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren herstellbaren
Holzwerkstoffe, insbesondere Holzwerkstoffplatten, können gemäß einem bekannten Verfahren
hergestellt werden. Gegebenenfalls kann das Verfahren zusätzlich auch andere, dem
Fachmann bekannte Verfahren zur Verminderung der Emission von flüchtigen organischen
Verbindungen, sehr flüchtigen organischen Verbindungen, ergänzt werden.
[0040] Weiterhin wird die Verwendung von Aktivkohle, als Additiv in der Herstellung von
Holzwerkstoffen aus Lignocellulose insbesondere zur Verringerung bzw. von Minderung
der Emission von VOC, TVOC und/oder VVOC beschrieben. Das Additiv wird dabei während
des Herstellungsprozesses der Lignocellulose z.B. in Form von lignocellulosehaltigen
Zerkleinerungspartikeln (lignocellulosehaltigen Partikeln) eingetragen bzw. aufgetragen.
[0041] Die entsprechende Verwendung des Additivs kann dabei zumindest in der Deckschicht
oder der Mittelschicht oder in beiden Schichten von z.B. OSB-Platten erfolgen. Erfindungsgemäß
kann dabei das Additiv in einer Menge von 0,1 Gew. % bis 20 Gew. % Feststoff bezogen
auf atro Lignocellulose eingebracht oder aufgebracht werden.
[0042] Schließlich werden Holzwerkstoffe bereitgestellt, erhältlich mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren. Bei diesen Holzwerkstoffen handelt es sich bevorzugt um eine Faserplatte,
insbesondere leichte und superleichte MDF-Platte, eine OSB-Platte.
[0043] Die erfindungsgemäßen Holzwerkstoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie über einen
langen Zeitraum eine verringerte oder verminderte Emission von TVOC aufzeigen, wobei
diese insbesondere auch eine Verringerung bzw. Verminderung der Terpene und Säuren
einschließt. Weiterhin zeigte sich, dass die mechanischen Eigenschaften der hergestellten
Holzwerkstoffe nicht oder nur in geringem Umfang negativ beeinflusst werden, wie z.B.
in der Tabelle 3 unten dargestellt.
[0044] Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe von Beispielen näher erläutert, ohne dass
sie auf diese beschränkt sind.
Beispiel 1
Herstellung von Emissionsarmen OSB
Versuchergebnisse OSB
[0045] Es wurde zunächst eine Referenzplatte (Platte 1) mit 100% PMDI Beleimung und einer
Dicke von 12 mm an der Laborpresse erstellt. Anschließend wurden drei Versuchsplatten
unter Verwendung von Aktivkohle hergestellt. Dabei enthält Platte 2 5% auf atro Holz
Aktivkohlepulver in der Deckschicht. Platte 3 enthält 5% auf atro Holz Aktivkohlepulver
in der Mittelschicht und bei der Platte 4 wurde der Mittelschicht 10% auf atro Holz
Aktivkohlepulver beigegeben.
[0046] Die nachfolgende Tabelle 1 enthält eine Übersicht der hergestellten Versuchsplatten.
Diese wurden anschließend auf ihr Emissionsverhalten in einer Prüfkammer untersucht
und nach dem AgBB-Schema über einen Zeitraum von 28 Tagen bewertet.
Tabelle 1
Platte |
Dicke |
Beleimung |
Dosierung |
1 |
12 |
100%PMDI |
"0"-Standard Platte |
2 |
12 |
100%PMDI |
OSB Platte mit 5% AK in Deckschicht |
3 |
12 |
100%PMDI |
OSB Platte mit 5% AK in Mittelschicht |
4 |
12 |
100%PMDI |
OSB Platte mit 10% AK in Mittelschicht |
Durchführung der VOC-Emissionsmessung
[0047] Die Emissionsmessungen erfolgten in Prüfkammern aus Glasexsikkatoren mit einem Volumen
von 23,5 Litern. Die Prüfungen fanden auf Grundlage von ISO 16 000 Teil 9 (2008) statt.
Standardbedingungen waren demnach eine Temperatur von 23 °C, eine relative Luftfeuchte
von 50 % und eine Luftgeschwindigkeit nahe der Probenoberfläche von 0,1 bis 0,3 m
s-2. Die Standardbeladung betrug rund 720 cm
2 emittierende Fläche, d. h. der Beladungsgrad der Kammer betrug 3,1 m2 m-3; der Luftaustausch
mit hochreiner synthetischer Luft in der Prüfkammer erfolgte 3,1 mal pro Stunde. Daraus
ergab sich eine standardmäßige flächenspezifische Luftwechselrate von 1 m
3/(m
2*h). Die Mindestprüfdauer betrug 28 Tage, wobei die Luftprobennahme nach einem und
drei Tagen nach Probeneinbringung und im weiteren Verlauf wöchentlich erfolgte. Die
Beprobung erfolgte nach ISO 16 000 Teil 6 (2004) mittels einer Pumpe und mit dem Adsorbens
Tenax TA® gefüllten Röhrchen. Das jeweilige Probenaufnahmevolumen betrug 0,5 bis maximal
4 Liter Prüfkammerluft. Die mit Tenax TA gefüllten Röhrchen wurden vor jeder Luftprobenahme
thermisch gereinigt und mit 200 ng deuterisiertem Toluol als internem Standard beaufschlagt.
Zur Identifizierung und Quantifizierung der in der Probenluft enthaltenen VOCs wurde
das beprobte Tenax TA thermisch desorbiert (TD) und die Substanzen über eine Kryofokussiereinheit
in einen Gaschromatographen (GC), gekoppelt mit einem Massenspektrometer (MS), überführt.
[0048] Ergebnisse: VOC-Emissionsergebnisse nach 1, 3, 7, 14, 21 und 28 Tagen sind in der
Tabelle 2 dargestellt:
Tabelle 2
|
TVOC µg/m3 |
Hexanal µg/m3 |
R-Wert |
Platte |
Tag 1 |
3 |
7 |
14 |
21 |
28 |
1 |
28 |
|
1 |
3354,6 |
|
|
1299,9 |
1122,3 |
999,1 |
807,0 |
399,1 |
3,3 |
2 |
3330,2 |
2164,0 |
1742,0 |
1321,6 |
1040,0 |
980,8 |
811,6 |
360,7 |
2,4 |
3 |
665,4 |
553,2 |
445,4 |
441,1 |
351,7 |
265,5 |
131,1 |
79,4 |
1 |
4 |
980,3 |
659,5 |
567,6 |
522,5 |
410,8 |
382,9 |
216,4 |
107,3 |
1 |
[0049] Die mechanischen Parameter einer OSB mit 12mm Dicke und 5% Aktivkohle in der MS in
Vergleich zu der Referenzplatte ohne Zugabe von Aktivkohle ist in der Tabelle 3 dargestellt:
Tabelle 3:
Parameter |
Referenzplatte |
5% Aktivkohle in MS |
Rohdichte |
687 |
671 |
Biegefestigkeit [MPa] |
43,46 |
37,33 |
E-Modut [MPa] |
6322 |
6615 |
Querzug [MPa] |
0,62 |
0,45 |
Quellung [%] |
26,6 |
29,5 |
[0050] Es zeigt sich, dass die mechanischen Parameter durch Zugabe der Aktivkohle kaum verändert
werden.
[0051] In einer weiteren Versuchsreihe wurden die Referenzplatte und eine Platte mit 5%
Aktivkohle in der Mittelschicht (MS) gemäß den Maßgaben der AgBB untersucht. Die Ergebnisse
wurden dabei bestätigt, wie in der Tabelle 4 gezeigt.
Tabelle 4:
Probe |
Aktivkohle [%] MS |
Beladung [m2/m3] |
Lüftungs rate [h-1] |
q [m3/(m2*h)] |
TVOC 28d [µg/m3] |
R 28d |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
565 |
1.563 |
2 |
5 |
1 |
1 |
1 |
242 |
0.838 |
Diskussion der Ergebnisse
[0052] Die VOC-Emissionsmessungen zeigen den stärksten Effekt einer Reduktion im Fall der
Dosierung des Aktivkohlepulvers in der Mittelschicht. Insbesondere eine Dosierung
von 5% auf atro Holz Aktivkohle führt zu einer starken Reduktion der VOC-Emission.
Im Vergleich zur Referenzplatte (Platte 1) wird der TVOC-Wert von 999,1 µg/m
3 auf 265,6 µg/m
3 herabgesetzt (Platte 3). Auch der R-Wert wird im Fall der Versuchsplatte 3 im Vergleich
zur Referenzplatte 1 von 3,3 auf 1 stark reduziert.
[0053] Aktivkohle besitzt durch die hohe innere Oberfläche eine hohe Adsorptionsfähigkeit.
Durch die hohe offenporige Struktur besitzt die Aktivkohle die Fähigkeit, große Mengen
an Gasmolekülen einzulagern und diese zu speichern. Aktivkohle zählt zu den hydrophoben
Adsorbentien und eignet sich insbesondere für die Adsorption von weniger polaren VOCs,
wie Terpenen. Neben der Physiosorption spielt hier auch die Chemisorption eine große
Rolle, wobei die VOC-Moleküle fähig sind mit den Oberflächenmolekülen der Aktivkohle
in chemische Wechselwirkungen zu treten, wobei es zu einer echten Bildung einer Oberflächenverbindung
kommt.
1. Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffen aus Lignocellulose, insbesondere zur
Herstellung von Spanplatten, Faserplatten oder OSB-Platten, umfassend die Schritte:
a) Bereitstellen von lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten
b) Einbringen eines Additivs zu den lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten,
c) Verpressen der mit dem Additiv versetzten lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten
mit Klebstoff unter Wärmebehandlung zur Herstellung des Holzwerkstoffes; dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv Aktivkohle ist: wobei durch Zusatz der Additive die Emission von flüchtigen
organischen Verbindungen (VOC), insbesondere Terpene und Säuren, verringert werden.
2. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivkohle in fester Form als Pulver bevorzugt mit einem Korndurchmesser von
< 1 mm und/oder als Granulat mit einer Korngröße von bevorzugt bis zu 4 mm zu den
lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukten eingebracht wird.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Oberfläche der Aktivkohle zwischen 300 und 2000 m2/g liegt und/oder die Dichte zwischen 0,2 bis 0,6 g/cm3 und die Porengröße im Durchschnitt zwischen 1 mm und 50 nm liegt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew. % auf atro Lignocellulose eingebracht
wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Klebstoff ein Formaldehyd freier Klebstoff wie einer auf Basis von
Isocyanaten ist, oder ein Formaldehydhaltiger Klebstoff insbesondere ein Phenol-Formaldehyd-Klebstoff,
ein Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoff, einem Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoff,
ein Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Klebstoff, ein Tannin-Formaldehyd-Klebstoff
oder ein Gemisch hiervon.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lignocellulosehaltigen Zerkleinerungsprodukte ausgewählt sind aus Holzspänen,
Holzstrands oder Holzfasern.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivkohle zumindest als Additiv in die Deckschichtausbildenden lignocellulosehaltigen
Zerkleinerungsprodukte eingebracht wird.
8. Verfahren nach einigen der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivkohle zumindest als Additiv in die Mittelschicht ausbildenden lignocellulosehaltigen
Zerkleinerungsprodukte eingebracht wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv vor den Trockner und/oder nach dem Trockner und/oder bei der Beleimung
und/oder vor oder nach der Beleimung zugefügt werden.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivkohle als Pulver, Granulat, Suspension und/oder Dispersion bevorzugt als
Pulvergranulat in fester Form, zugegeben wird.
11. Holzwerkstoff erhältlich mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, bevorzugt
eine Faserplatte. Insbesondere leichte und superleichte MDF-Platte oder OSB-Platte.
1. Process for production of wood-base materials from lignocellulose, in particular flakeboard
panels, fibreboard panels or OSB panels, comprising the steps of:
a) providing lignocellulosic comminution products,
b) introducing an additive into the lignocellulosic comminution products,
c) compression moulding the additive-admixed lignocellulosic comminution products
with adhesive under heat treatment to produce the wood-base material, characterized in that the additive is activated carbon and its addition reduces the emission of volatile
organic compounds (VOCs), in particular terpenes and acids.
2. Process according to the preceding claim, characterized in that the activated carbon is introduced into the lignocellulosic comminution products
in solid form as a powder preferably with a particle diameter of < 1 mm and/or as
granules with a particle size of preferably up to 4 mm.
3. Process according to either preceding claim, characterized in that the internal surface area of the activated carbon is between 300 and 2000 m2/g and/or the density is between 0.2 to 0.6 g/cm3 and the pore size is on average between 1 mm and 50 nm.
4. Process according to any preceding claim, characterized in that the additive is introduced in an amount of 0.1 to 20 wt% on absolutely dry lignocellulose.
5. Process according to any preceding claim, characterized in that the adhesive used is a formaldehyde-free adhesive such as an adhesive which is based
on isocyanates, or is a formaldehyde-containing adhesive especially a phenol-formaldehyde
adhesive, a urea-formaldehyde adhesive, a melamine-urea-formaldehyde adhesive, a melamine-urea-phenol-formaldehyde
adhesive, a tannin-formaldehyde adhesive or a mixture thereof.
6. Process according to any preceding claim, characterized in that the lignocellulosic comminution products are selected from wood flakes, wood strands
or wood fibres.
7. Process according to any preceding claim, characterized in that the activated carbon is at least introduced as additive into the lignocellulosic
comminution products forming the outer layer.
8. Process according to some of Claims 1 to 8, characterized in that the activated carbon is at least introduced as additive into the lignocellulosic
comminution products forming the middle layer.
9. Process according to any preceding claim, characterized in that the additive is added upstream of the dryer and/or downstream of the dryer and/or
during resination and/or upstream or downstream of resination.
10. Process according to any preceding claim, characterized in that the activated carbon is admixed as powder, granules, suspension and/or dispersion
preferably as pulverulent granules in solid form.
11. Wood-base material obtainable with a process according to any of Claims 1 to 10, preferably
a fibreboard panel, in particular a light or superlight MDF panel, or an OSB panel.
1. Procédé de fabrication de matériaux dérivés du bois à base de lignocellulose, notamment
de fabrication de panneaux de particules, de panneaux de fibres ou de panneaux OSB,
comprenant les étapes suivantes :
a) la préparation de produits de concassage contenant de la lignocellulose,
b) l'introduction d'un additif dans les produits de concassage contenant de la lignocellulose,
c) la compression des produits de concassage contenant de la lignocellulose mélangées
avec l'additif avec un adhésif sous traitement thermique pour la fabrication du matériau
dérivé du bois ; caractérisé en ce que l'additif est le charbon actif, l'ajout de l'additif permettant de réduire l'émission
de composés organiques volatils (COV), notamment de terpènes et d'acides.
2. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le charbon actif est introduit dans les produits de concassage contenant de la Lignocellulose
sous forme solide sous la forme d'une poudre de préférence d'un diamètre de particule
< 1 mm et/ou sous la forme d'un granulat d'une taille de particule de préférence de
jusqu'à 4 mm.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la surface intérieure du charbon actif est comprise entre 300 et 2 000 m2/g et/ou la densité est comprise entre 0,2 et 0,6 g/cm3 et la taille de pore est en moyenne comprise entre 1 mm et 50 nm.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'additif est introduit en une quantité de 0,1 à 20 % en poids, par rapport à la
lignocellulose atro.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'adhésif utilisé est un adhésif sans formaldéhyde, tel qu'un adhésif à base d'isocyanates,
ou un adhésif avec formaldéhyde, notamment un adhésif phénol-formaldéhyde, un adhésif
urée-formaldéhyde, un adhésif mélamine-urée-formaldéhyde, un adhésif mélamine-urée-phénol-formaldéhyde,
un adhésif tanin-formaldéhyde ou un mélange de ceux-ci.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les produits de concassage contenant de la lignocellulose sont choisis parmi les
particules de bois, les grandes particules de bois ou les fibres de bois.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le charbon actif est introduit au moins en tant qu'additif dans les produits de concassage
contenant de la lignocellulose formant la couche supérieure.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que le charbon actif est introduit au moins en tant qu'additif dans les produits de concassage
contenant de la lignocellulose formant la couche centrale.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'additif est ajouté avant le séchoir et/ou après le séchoir et/ou lors de l'encollage
et/ou avant ou après l'encollage.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le charbon actif est ajouté sous la forme d'une poudre, d'un granulat, d'une suspension
et/ou d'une dispersion, de préférence sous la forme d'un granulat de poudre sous forme
solide.
11. Matériau dérivé du bois pouvant être obtenu par un procédé selon l'une quelconque
des revendications 1 à 10, de préférence panneau de fibres, notamment panneau MDF
léger et super-léger, ou panneau OSB.