[0001] Die Erfindung betrifft grundsätzlich eine Filtermaterialbearbeitung und die Herstellung
eines Filters aus einem Filtertow. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung
zur Verwendung in einer Filterherstellmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie
und ein Verfahren zum Betreiben einer Filterherstell-maschine der Tabak verarbeitenden
Industrie, wobei Filtertow in einer Filtertowaufbereitungsvorrichtung aufbereitet
und flächig auseinander gezogen aus der Filtertowaufbereitungsvorrichtung abgegeben
wird. Insbesondere behandelt die Erfindung das Eintragen eines weiteren Materials
in das Filtertow, nämlich eines pulverförmigen, granulatförmigen und/oder faserförmigen
Materials, wie beispielsweise eines Aktivkohlegranulats oder eines Geschmacksstoffes,
beispielsweise eines pulverförmigen Geschmacksstoffes.
[0002] Aus
EP 1 726 225 A1 ist eine Filterstrangherstellmaschine bekannt, bei der in einer Filterbehandlungssektion
eine Filterbahn aus einem faserigen Tow gebildet wird. Es ist zudem eine Streuvorrichtung
vorgesehen, mittels der ein Kohlegranulat auf die Filterbahn aufgetragen wird. Es
ist dann eine Führungsfläche vorgesehen, mittels der die Filterbahn zu einem Einlauftrichter
einer Strangmaschine gefördert wird.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen gleichmäßigeren Eintrag eines Materials
über die gesamte Breite eines ausgebreiteten Filtertows vorzusehen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung einer Breitstreckwalze zum queraxialen
Aufspreizen eines längsaxial geförderten Streifens eines Filtertows der Tabak verarbeitenden
Industrie zum gleichmäßigen Eintragen eines einzutragenden Materials.
[0005] Durch Verwendung einer Breitstreckwalze zum queraxialen Aufspreizen eines längsaxial
geförderten Streifens eines Filtertows der Tabak verarbeitenden Industrie ist ein
sehr gleichmäßiges Eintragen des Materials ermöglicht, da die Breite des Streifens
des Filtertows im Vergleich zum Stand der Technik vergrößert ist und somit über eine
größere Breite eine gewisse Menge an Material eingetragen werden kann, was zu einer
gleichmäßigeren Verteilung des Materials im Filtertow führt.
[0006] Unter einer Breitstreckwalze wird im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Walze
verstanden, die eine verbiegbare Mittelachse aufweist und/oder aus einem Elastomer
gefertigt ist. Das Elastomer ist vorzugsweise Gummi.
[0007] Im Betrieb der Breitstreckwalze ist die Breitstreckwalze insbesondere gebogen. Vorzugsweise
dreht sich die Breitstreckwalze um die dann verbogene Mittelachse. Vorzugsweise ist
die Verbiegung bzw. die Biegung der Breitstreckwalze symmetrisch. Die Walze kann beispielsweise
in Form eines gebogenen Zylinders ausgebildet sein.
[0008] Eine Breitstreckwalze ist vorzugsweise eine Walze, die einen Streifen eines Filtertows,
der entsprechend schon in einer gewissen Breite auseinander gezogen ist, nämlich durch
die Bearbeitung in der Filtertowaufbereitungsvorrichtung bzw. einer Filtertowaufbereitungsmaschine,
weiter in die Breite zieht oder die vorliegende Breite hält.
[0009] Eine Art Walkbewegung der Breitstreckwalze führt hierbei das Filtertow beim Bewegen
über die Walze bzw. beim Fördern des Filtertows über die Walze zu den beiden Enden
der Breitstreckwalze. Es handelt sich beispielsweise um eine Art verbiegbare Walze,
die abweichend von einer zylindrischen Form ausgebildet ist und die beispielsweise
wenigstens teilweise aus einem flexiblen Material, wie einem Gummi, ausgebildet ist,
wobei eine Mittelachse gekrümmt ist und entsprechend dann um diese Mittelachse eine
Rotation stattfindet.
[0010] Die Verkrümmung der Mittelachse kann durch Druck erzeugt werden, der auf die Mittelachse
in axialer Richtung ausgeübt wird. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn eine symmetrische
Verbiegung der Mittelachse vorliegt, so dass ein mittig anliegendes Towmaterial in
deren queraxialen Lage verbleibt und entsprechendes Towmaterial, das beabstandet zu
der mittigen Lage ist, weiter nach außen zu den gegenüberliegenden Seiten der Breitstreckwalze
gefördert wird.
[0011] Die Ausrichtung der Krümmung der Breitstreckwalze lässt sich zusätzlich einstellen,
indem sie um eine theoretische Achse gedreht wird, die durch die Mittelpunkte der
Lager der Walze verläuft. Vorzugsweise ist die Größe der Verbreiterung des Streifens
des Filtertows einstellbar. So kann beispielsweise eine vorherige Breite von 20 cm
auf 20,5 cm oder 22 cm gebracht werden. Es findet eine Verbreiterung von vorzugsweise
zwischen 0% bis 30% statt. Besonders bevorzugt ist eine Verbreiterung zwischen 0%
und 10%.
[0012] Vorzugsweise ist die Breitstreckwalze stromaufwärts eines den aufgespreizten Streifens
des Filtertows fördernden Walzenpaars angeordnet, wobei im Bereich des Walzenpaars
das Material, das insbesondere ein pulver,- granulat- und/oder faserförmiges Material
ist, eingetragen wird. Die Bezeichnung stromaufwärts ist in Bezug auf die Förderrichtung
des Filtertows. Das Walzenpaar klemmt zwischen den beiden Walzen des Walzenpaars das
Filtertow ein und fördert dieses entsprechend stromabwärts bzw. in Förderrichtung,
und zwar vorzugsweise in Richtung eines Einlauftrichters einer Strangmaschine der
Tabak verarbeitenden Industrie. Durch Vorsehen des Walzenpaars stromabwärts der Breitstreckwalze
bleibt die Breite des Streifens des Filtertows bis zum Ausgang des Walzenpaares bestehen.
Es ist dann bevorzugt, dass das Material im Bereich des Walzenpaars eingetragen wird,
das heißt in einem Bereich, in dem das Filtertow noch in Kontakt mit einer Walze des
Walzenpaares ist oder kurz danach, das heißt stromabwärts des Walzenpaares, allerdings
unmittelbar stromabwärts des Walzenpaares.
[0013] Vorzugsweise ist oder wird stromaufwärts der Breitstreckwalze das Filtertow quer
zur Förderrichtung in einen flachen bandartigen Filtertowstreifen auseinander gezogen.
Dies geschieht vorzugsweise in einer Filtertowaufbereitungsmaschine. Wenn sich stromabwärts
des Walzenpaars ein in Förderrichtung sich verjüngender Förderkanal anschließt und
danach ein Einlauftrichter einer Strangmaschine vorgesehen ist, verbleibt zum einen
das eingetragene Material im Filtertow und zum anderen geht somit wenig eingetragenes
Material verloren. Außerdem verbleibt es hierdurch bei einer gleichmäßigen Verteilung
des eingebrachten Filtermaterials, da sich das in Förderrichtung zulaufende Filtertow
durch Vorsehen eines möglichst eine geringe Höhe aufweisenden Kanals in engen Wellen
bzw. Schleifen queraxial zur Förderrichtung ausbildet, so dass das eingebrachte Material
weiterhin gleichmäßig verteilt bleibt.
[0014] Die Breitstreckwalze ist vorzugsweise stromabwärts einer Filtertowaufbereitungsmaschine
angeordnet.
[0015] Die Aufgabe wird ferner durch eine Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung zur Verwendung
in einer Filterherstellmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie gelöst, wobei an
einem Eingang der Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung eine Breitstreckwalze vorgesehen
ist und in Förderrichtung eines Filtertows stromabwärts der Breitstreckwalze eine
das Filtertow fördernde Fördervorrichtung angeordnet ist, wobei im Bereich der Fördervorrichtung
eine Materialeintragvorrichtung vorgesehen ist, mittels der ein Material auf oder
in das Filtertow gebracht wird oder ist. Das Merkmal im Bereich der Fördervorrichtung
beinhaltet hierbei insbesondere einen Ort direkt an oder oberhalb der Fördervorrichtung
oder kurz nach, das heißt unmittelbar im Anschluss stromabwärts der Fördervorrichtung.
Die Fördervorrichtung kann beispielsweise und vorzugsweise ein Walzenpaar sein. Insbesondere
umfasst das Walzenpaar eine angetriebene und eine mitlaufende Walze.
[0016] Vorzugsweise weist die Breitstreckwalze eine verbiegbare Mittelachse auf und/oder
ist aus einem Elastomer, insbesondere Gummi, gefertigt.
[0017] Vorzugsweise ist die Breitstreckwalze im Betrieb, insbesondere symmetrisch, gebogen.
[0018] Besonders bevorzugt ist es, wenn sich in Förderrichtung des Filtertows ein geschlossener
Kanal an die Fördervorrichtung anschließt. Die Materialeintragvorrichtung kann beispielsweise
am Eingang des Kanals vorgesehen sein und ist insbesondere zwischen dem Eingang des
Kanals und der Fördervorrichtung angeordnet.
[0019] Vorzugsweise verjüngt sich der Kanal bei konstanter Höhe queraxial in Förderrichtung
und weist insbesondere, das heißt vorzugsweise, einstellbare seitliche Führungen auf.
Ein geschlossener Förderkanal ist beispielsweise aus der
DE 38 23 707 A1 bekannt.
[0020] Der Förderkanal hat vorzugsweise eine Höhe im Bereich zwischen 1 mm und 10 mm, insbesondere
vorzugsweise bei 3 mm. Vorzugsweise ist die Höhe des Kanals in Abhängigkeit von der
Schüttdichte des eingetragenen Materials wählbar. Der Förderkanal verjüngt sich wie
angegeben in Förderrichtung, ist also keilförmig ausgebildet und weist eine trapezförmige
Grundfläche auf. Vorzugsweise weist der Kanal einen luftdurchlässigen Boden auf, um
dafür zu sorgen, dass überschüssige Transportluft bzw. Luft, die sich in dem ausgebreiteten
Filtertow angesammelt hat, durch Förderung in einen sich verjüngenden Kanal und damit
in ein kleineres Volumen abgefördert werden kann, ohne dass eine Rückluftströmung
entsteht, wodurch entsprechend eingebrachtes Material wieder ausgetragen werden könnte.
Es handelt sich vorzugsweise um ein Feinloch-Blech beim luftdurchlässigen Boden.
[0021] Vorzugsweise ist ein transparenter Deckel vorgesehen, um der Bedienperson die Möglichkeit
zu geben, den ordnungsgemäßen Betrieb zu überwachen. Vorzugsweise ist der Kanal näherungsweise
waagerecht angeordnet. In einer anderen vorzugsweisen Ausgestaltung ist der Kanal
in Förderrichtung leicht abschüssig angeordnet. Durch Vorsehen eines geschlossenen
Kanals wird verhindert, dass sich das eingetragene Material ungleichmäßig verteilt.
Vorzugsweise ist eine geringe Höhe des Kanals vorgesehen. Zunächst ist das Filtertow
auf der Fördervorrichtung und auch auf der Breitstreckwalze faltenfrei. Das Filtertow,
das in einer relativ großen Breite auseinander gezogen ist und sich verjüngend im
Kanal geführt wird und abschließend in eine kreisförmige Förderdüse bzw. einen kreisförmigen
Einlauftrichter einer Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie eingeführt
wird, bildet so im Kanal Wellen oder Falten aus. Die Wellen bzw. Falten, die sich
in dem Kanal ausbilden, weisen entsprechende Täler auf, in denen sich dann das Material,
sofern dieses relativ leicht beweglich ist, ablagert. Durch die geringe Höhe des Kanals
ergeben sich sehr viele kleine Wellen bzw. Falten, so dass sich eine gleichmäßige
Verteilung des Materials insgesamt ergibt. Ohne den geschlossenen Kanal würden sich
große Wellen bzw. große Falten ausbilden, die damit eine größere Periode bzw. größere
Abstände haben, wodurch sich eine ungleichmäßigere Verteilung des Materials im fertigen
Filterstab ergibt.
[0022] Vorzugsweise ist die Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung dadurch weitergebildet,
dass der Ausgang der Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung eine Übergabe des mit einem
Material befüllten Filtertows in einen Einlauftrichter einer Filterstrangmaschine
ermöglicht oder vorsieht. Vorzugsweise umfasst die Materialeintragvorrichtung eine
Dosiervorrichtung und einen Materialspeicher. Der Materialspeicher weist vorzugsweise
wenigstens einen Sensor, insbesondere einen im infraroten Bereich arbeitenden Sensor
für den Füllstand auf, damit dafür gesorgt wird, dass der Materialspeicher ausreichend
befüllt ist, um eine gleichmäßige Dosierung durch die Dosiervorrichtung zu ermöglichen.
Die Dosiervorrichtung umfasst vorzugsweise eine Dosierwalze, die im Rahmen der Figurenbeschreibung
noch genauer beschrieben wird.
[0023] Vorzugsweise bringt die Materialeintragvorrichtung das Material über eine vorgebbare
Breite in das Filtertow ein, wobei die Breite einstellbar ist. Hierzu ist beispielsweise
ein Fallschacht mit Seiten bzw. Schachtwänden vorgesehen, die in deren Abstand zueinander
einstellbar sind.
[0024] Vorzugsweise ist oder umfasst die Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung eine Prozesseinheit,
die lösbar verbindbar mit einer Versorgungseinheit ist, wobei die Prozesseinheit und
die Versorgungseinheit in verbundenem Zustand als Einschubvorrichtung ausgebildet
sind, wobei die Einschubvorrichtung zwischen einer Filtertowaufbereitungsmaschine
und einer Filterstrangmaschine montiert ist oder montierbar ist. Hierzu wird insbesondere
Bezug genommen auf die
DE 10 2011 085 981.0 der Anmelderin, in der eine derartige Prozesseinheit beschrieben ist. Hierdurch ergibt
sich eine sehr hohe Modularität einer Filterstrangmaschine. Ferner vorzugsweise umfasst
die Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung Förderrollen, um Filtertow an der Materialeintragvorrichtung
und dem Kanal vorbei zu fördern, vorzugsweise unterhalb dieser Vorrichtungen vorbei
zu fördern, um ohne große Umbauten einen Filterstrang bilden zu können, der kein weiteres
Material eingetragen hat.
[0025] Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Betrieb einer Filterherstellmaschine
der Tabak verarbeitenden Industrie gelöst, wobei Filtertow in einer Filtertowaufbereitungsvorrichtung
aufbereitet und flächig auseinander gezogen aus der Filtertowaufbereitungsvorrichtung
abgegeben wird, wobei das flächig auseinander gezogene Filtertow mittels einer Breitstreckwalze
in der Breite quer zur Förderrichtung des Filtertows weiter auseinander gezogen wird
oder zumindest in der Breite gleich bleibt und anschließend ein Material in das flächig
auseinandergezogene Filtertow eingebracht wird.
[0026] Das Material ist vorzugsweise pulver-, granulat- und/oder faserförmig.
[0027] Vorzugsweise wird das Filtertow anschließend, also nach dem Einbringen des Materials,
in einem Kanal, der sich in der Breite in Förderrichtung des Filtertows verjüngt,
gefördert, so dass sich im Filtertow quer zur Förderrichtung Wellen bilden, wobei
im Anschluss an den Kanal das Filtertow mit dem eingebrachten Material in einen Einlauftrichter
einer Strangmaschine der Filterherstellmaschine gefördert wird.
[0028] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0029] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Filterherstellmaschine,
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer Anordnung einer erfindungsgemäßen Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung
mit einem Materialvorrat,
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht von wesentlichen Teilen einer Materialdosiervorrichtung,
wobei diese schematisch dreidimensional und aufgeschnitten dargestellt ist,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung durch einen Kanal.
[0030] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0031] Figur 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Filterherstellmaschine
1. Die Filterherstellmaschine 1 umfasst eine Filtertowaufbereitungsmaschine 20, in
der aus einem Filtertowballen 10 ein abgezogener Filtertowstreifen 11 wie üblich aufbereitet
wird, beispielsweise gereckt, gestreckt und möglicherweise mit Zusatzstoffen versehen
wird, um am Ausgang der Filtertowaufbereitungsvorrichtung einen auseinander gespreizten,
bandförmig vorliegenden Filtertowstreifen 12 zur Verfügung zu stellen.
[0032] An die Filtertowaufbereitungsvorrichtung schließt sich eine Einschubvorrichtung 30
an, die eine erfindungsgemäße Prozesseinheit 34 bzw. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung
34 aufweist. Die Eingangsseite dieser Einschubvorrichtung 30 bzw. der Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung
34 ist mit 92 gekennzeichnet. Die Ausgangsseite ist hier mit 91 gekennzeichnet. Die
Einschubvorrichtung 30 umfasst eine Versorgungseinheit 31 und eine Prozesseinheit
34, die miteinander verbunden sind. Die Versorgungseinheit 31 versorgt die Prozesseinheit
34 mit elektrischer Energie, beispielsweise Druckluft und anderen Funktionen, die
beispielsweise auch anderen Prozesseinheiten 34 zur Verfügung gestellt werden sollen,
falls die Prozesseinheit 34 durch eine andere Prozesseinheit ausgetauscht wird.
[0033] In diesem Fall, das heißt dieser Erfindung, ist eine Prozesseinheit 34 bzw. eine
Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung 34 vorgesehen, die aus dem ausgebreiteten Filtertowstreifen
12 zunächst mittels einer Breitstreckwalze 32 einen breiteren Filtertowstreifen 12
erzeugt. An die Breitstreckwalze 32 schließt sich ein Walzenpaar 33 an, das in Fig.
1 gestrichelt dargestellt ist und mittels dem die Breite des Filtertowstreifens zumindest
bis zum Ausgang des Walzenpaars 33 konstant bleibt. An das Walzenpaar 33 schließt
sich stromabwärts in Förderrichtung 100 ein Kanal 57 mit Kanalwänden 58 und 59 an,
der trichterförmig in Förderrichtung 100 von der Breite her zusammenläuft. Der Kanal
weist einen entsprechenden Boden auf, der vorzugsweise luftdurchlässig ist, um Luft
abfördern zu können und einen, insbesondere vorzugsweise transparenten, Deckel.
[0034] An die Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung 34 schließt sich dann ein Einlauftrichter
41 einer Strangmaschine 40 an, an die sich eine Formatvorrichtung 42 anschließt, in
der um den gebildeten Filterstrang ein Umhüllungsmaterial herum gewickelt und geklebt
wird. Anschließend werden Filterstäbe in gewünschter Länge abgelängt.
[0035] In Fig. 1 ist schematisch noch ein Granulatbehälter 51 vorgesehen, aus dem mittels
eines Spiralförderers 50 beispielsweise ein Granulat wie Aktivkohlegranulat zu einem
in Fig. 1 der besseren Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellten Granulatspeicher
53 gefördert wird.
[0036] In Fig. 2 ist schematisch in einer Ansicht eine Anordnung eines Granulatbehälters
51 und einer Granulatzuführvorrichtung 52 mit einer Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung
34 gezeigt. Aus dem Granulatbehälter 51 wird Granulat in eine Granulatzuführvorrichtung
52 gebracht. Vom unteren Bereich der Granulatzuführvorrichtung 52 führt ein Spiralförderer
50 zu einem Eingang eines Granulatspeichers 53. Alternativ kann auch eine manuelle
Zufuhr von Granulat stattfinden, beispielsweise über eine im oberen Bereich des Granulatspeichers
53 vorgesehene Öffnung. An den Granulatspeicher 53 schließt sich ein Schacht an, der
oberhalb einer Dosierwalze 54 endet.
[0037] In dem Granulatspeicher 53 kann ein Sensor oder können mehrere Sensoren vorgesehen
sein, um den Füllstand des Granulatspeichers 53 zu überwachen. Insbesondere ist hier
bevorzugt ein Infrarotsensor vorgesehen, da so etwaiger Staub des Granulats das Messergebnis
nicht verfälscht und der Sensor unabhängig vom einzubringenden Material ist.
[0038] Mittels der Dosierwalze 54 wird dosiert Granulat in einen Fallschacht 55 abgegeben,
der im unteren Bereich oberhalb des ausgebreiteten Filtertowstreifens 12 endet und
entsprechend ein Granulat an dem Eintragort 56 in das Filtertow 12 einträgt.
[0039] Das Filtertow 12 wird von einer Filtertowaufbereitungsvorrichtung, die in Fig. 2
rechtsseitig von der Prozesseinheit 34 angeordnet ist und von der nur ein paar Walzen
35 dargestellt sind, entsprechend aufbereitet und als in die Breite gezogenes Band
der Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung 34 zugeführt. Am Eingang der Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung
34 ist eine Breitstreckwalze 32 vorgesehen, die die Breite des Filtermaterialstreifens
12 vergrößert. Der Filtermaterialstreifen 12 gelangt dann quer nach unten zu einem
Walzenpaar 33, in dessen oberen Bereich sich im Anschluss an das Walzenpaar 33 der
Fallschacht 55 anschließt. Stromabwärts des Walzenpaars 33 und des Fallschachtes 55
schließt sich der Kanal 57 an, der sich trichterförmig in Förderrichtung des Filtertows
verjüngt.
[0040] Fig. 3 zeigt schematisch in einer dreidimensionalen und aufgeschnittenen Darstellung
mit einigen entfernten Elementen eine Dosiervorrichtung. Es ist die Dosierwalze 54
dargestellt, die in einem Gehäuse angeordnet ist. Es ist ein entsprechender Endschaber
63 vorgesehen, der radial beabstandet zu der Dosierwalze 54 ist, beispielsweise mit
einem Abstand von 0,1 bis 6 mm, insbesondere vorzugsweise mit einem Abstand von 1
mm. Kleinere Abstände sind bei der Verwendung einer Nutenwalze als Dosierwalze vorzuziehen.
Größere Abstände sind bei einer Rändelwalze als Dosierwalze zu bevorzugen. Der Schaber
63 kann auch gerade ausgebildet sein bzw. nicht wie in Fig. 3 dargestellt mit einer
keilförmigen Aussparung. Über die Schaberwände 64 und 65 kann eine Breite 66 vorgegeben
werden, die eine aktive Granulatzuführbreite definiert.
[0041] Anschließend an die Dosierwalze 54 ist ein nur teilweise dargestellter Fallschacht
55 gezeigt. Von dem Fallschacht 55 sind tatsächlich nur die Schachtwände 61 und 62
dargestellt, die vorzugsweise auch beweglich zueinander sind. Hierdurch kann eine
Fallschachtbreite 67 bzw. der Abstand 67 der Schachtwände 61 und 62 eingestellt werden.
Es ist sehr effizient und einfach möglich, insbesondere auch über eine Steuervorrichtung,
die Breite der Granulatzufuhr an die Breite des Filtertows 12 anzupassen.
[0042] In dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 3 geschieht das Aufschütten von Granulat
an einem Einbringort 56 unmittelbar auf einer Walze des Walzenpaars 33. Dieses kann
allerdings auch in Förderrichtung 100 des Filtertows 12 im Anschluss an eine Walze
des Walzenpaars 33 geschehen, wie in Fig. 2 angedeutet ist.
[0043] Fig. 4 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung durch einen Kanal 57. Das Filtertow
12 ist hier wellenförmig bzw. mit Falten versehen in dem Kanal 57 angeordnet. Da dieses
zunächst faltenfrei in einer Ebene beim Eintragort 56 ausgebildet ist und von dieser
relativ breiten Ausbildung eine Verjüngung, das heißt eine Verringerung der Breite,
vorgesehen ist und ein Übergang in einen kreisrunden Querschnitt, ergeben sich entsprechende
Wellen bzw. Falten im Kanal. Das eingebrachte Material bzw. Granulat 13 ist auch dargestellt.
Dieses ist in den entsprechenden Nestern bzw. Tälern des Filtertows 12 angesammelt.
[0044] Der Kanal umfasst einen Boden 68, der vorzugsweise luftdurchlässig ist, einen Deckel
69 und Kanalwände 58 und 59. Die Kanalwände sind vorzugsweise von der Breite her und
auch vom Winkel her einstellbar. Ohne Kanaldeckel, das heißt ohne Kanal, würde sich
eine Welligkeit des Filtertows ergeben, wie dieses in Fig. 4 mit 12' gekennzeichnet
ist. Hierdurch würde sich eine deutlich schlechtere Verteilung des eingebrachten Materials
ergeben.
[0045] In der erfindungsgemäßen und besonders bevorzugten Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung
wird ein die Filtertowaufbereitungsmaschine 20 verlassendes ausgebreitetes Filtertow
über eine Breitstreckwalze 32 einem vertikal angeordneten Walzenpaar 33 zugeführt.
Oberhalb der oberen Walze des Walzenpaars ist eine Granulatzufuhr angeordnet. Die
Granulatzufuhr streut Granulat auf das faltenfrei ausgebreitete Filtertow auf. Online
bzw. von der Steuervorrichtung einstellbare seitliche Führungen fördern das mit Granulat
beaufschlagte Tow in einem annähernd waagerecht angeordneten Schacht bzw. Kanal zwischen
einem Feinloch-Blech und einer durchsichtigen Abdeckung einer Transportdüse zu. Hierdurch
ergibt sich eine sehr gleichmäßige Verteilung des Materials im Filtertow. Durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung können Materialnester und ungewünschte Ablagerungen außerhalb
des Filtertows verhindert werden. Vorzugsweise ist die Materialeinstreu- bzw. Einbringbreite
auf die Filtertowbreite anpassbar.
[0046] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Filterherstellmaschine
- 10
- Filtertowballen
- 11
- Filtertowstreifen
- 12
- Filtertow flächig auseinander gezogen
- 13
- Granulat
- 20
- Filtertowaufbereitungsmaschine
- 21
- Bedienseite
- 22
- Rückseite
- 30
- Einschubvorrichtung
- 31
- Versorgungseinheit
- 32
- Breitstreckwalze
- 33
- Walzenpaar
- 34
- Prozesseinheit
- 35
- Walze
- 40
- Filterstrangmaschine
- 41
- Einlauftrichter
- 42
- Formatvorrichtung
- 50
- Spiralförderer
- 51
- Granulatbehälter
- 52
- Granulatzuführvorrichtung
- 53
- Granulatspeicher
- 54
- Dosierwalze
- 55
- Fallschacht
- 56
- Eintragort
- 57
- Kanal
- 58, 59
- Kanalwand
- 61, 62
- Schachtwand
- 63
- Schaber
- 64
- Schaberwand
- 65
- Schaberwand
- 66, 67
- Abstand
- 68
- Kanalboden
- 69
- Kanaldeckel
- 91
- erste Seite
- 92
- zweite Seite
- 100
- Förderrichtung
1. Verwendung einer Breitstreckwalze (32) zum queraxialen Aufspreizen eines längsaxial
geförderten Streifens eines Filtertows (11, 12) der Tabak verarbeitenden Industrie
zum gleichmäßigen Eintragen eines einzutragenden Materials (13), wobei die Breitstreckwalze
(32) eine verbiegbare Mittelachse aufweist und/oder aus einem Elastomer gefertigt
ist.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitstreckwalze (32) stromaufwärts eines den aufgespreizten Streifen (12) des
Filtertows (11) fördernden Walzenpaars (33) angeordnet ist, wobei das Material (13),
das insbesondere ein pulvervörmiges, granulatförmiges und/oder faserförmiges Material
(13) ist, im Bereich des Walzenpaars (33) eingetragen wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts der Breitstreckwalze (32) das Filtertow (11, 12) quer zur Förderrichtung
(100) in einem flachen bandartigen Filtertowstreifen (12) auseinander gezogen ist
oder wird.
4. Verwendung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich stromabwärts des Walzenpaars (33) ein sich in Förderrichtung (100) verjüngender
Förderkanal (57) anschließt und danach ein Einlauftrichter (41) einer Strangmaschine
(40) vorgesehen ist.
5. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) zur Verwendung in einer Filterherstellmaschine
(1) der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei an einem Eingang (92) der Filtermaterialbear-beitungsvorrichtung
(34) eine Breitstreckwalze (32) vorgesehen ist und in Förderrichtung (100) eines Filtertows
(11, 12) stromabwärts der Breitstreckwalze (32) eine das Filtertow (12) fördernde
Fördervorrichtung (33) angeordnet ist, wobei im Bereich der Fördervorrichtung (33)
eine Materialeintragvorrichtung (53-55) vorgesehen ist, mittels der ein Material (13)
auf oder in das Filtertow (12) gebracht wird oder ist.
6. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitstreckwalze (32) eine verbiegbare Mittelachse aufweist und/oder aus einem
Elastomer gefertigt ist, wobei insbesondere die Breitstreckwalze im Betrieb, insbesondere
symmetrisch. gebogen ist.
7. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich in Förderrichtung (100) des Filtertows (12) ein geschlossener Kanal (57) an
die Fördervorrichtung (33) anschließt.
8. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (57) sich in Förderrichtung (100) verjüngt und insbesondere einstellbare
seitliche Führungen (58, 59) aufweist.
9. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (57) einen luftdurchlässigen Boden (68) aufweist.
10. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang (91) der Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) eine Übergabe des
mit einem Material (13) befüllten Filtertows (12) in einen Einlauftrichter (41) einer
Filterstrangmaschine (40) ermöglicht oder vorsieht.
11. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialeintragvorrichtung (53-55) eine Dosiervorrichtung (54, 64) und einen
Materialspeicher (53) umfasst.
12. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialeintragvorrichtung (53-55) das Material (13) über eine vorgebbare Breite
(67) in das Filtertow (12) einbringt, wobei die Breite (67) einstellbar ist.
13. Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtermaterialbearbeitungsvorrichtung (34) eine Prozesseinheit (34) ist oder
umfasst, die lösbar verbindbar mit einer Versorgungseinheit (31) ist, wobei Prozesseinheit
(34) und Versorgungseinheit (31) in verbundenem Zustand als Einschubvorrichtung (30)
ausgebildet sind, wobei die Einschubvorrichtung (30) zwischen einer Filtertowaufbereitungsmaschine
(20) und einer Filterstrangmaschine (40) montiert ist oder montierbar ist.
14. Verfahren zum Betrieb einer Filterherstellmaschine (1) der Tabak verarbeitenden Industrie,
wobei Filtertow (11, 12) in einer Filtertowaufbereitungsvorrichtung (20) aufbereitet
und flächig auseinandergezogen aus der Filtertowaufbereitungsvorrichtung (10) abgegeben
wird, dadurch gekennzeichnet, dass das flächig auseinander gezogene Filtertow (12) mittels einer Breitstreckwalze (32)
in der Breite quer zur Förderrichtung (100) des Filtertows (12) weiter auseinander
gezogen wird oder zumindest die Breite gleich bleibt und anschließend ein pulverförmiges,
granulatförmiges und/oder faserförmiges Material (13) in das flächig auseinander gezogene
Filtertow (12) eingebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtertow (12) anschließend in einem Kanal (57), der sich in der Breite in Förderrichtung
(100) des Filtertows (12) verjüngt, gefördert wird, so dass sich im Filtertow (12)
quer zur Förderrichtung (100) Wellen bilden, wobei im Anschluss an den Kanal (57)
das Filtertow (12) mit dem eingebrachten Material (13) in einen Einlauftrichter (41)
einer Strangmaschine (40) der Filterherstellmaschine (1) gefördert wird.