[0001] Die Erfindung geht aus von einem Adapter für einen motorbetriebenen Rührer zum Vermischen
flüssiger Proben in Mikro- und Milliliter-Reaktionsgefäßen.
Stand der Technik
[0002] Derartige Adapter sind bereits bekannt. Sie finden vorwiegend in Verbindung mit Laborrührern
Anwendung, die zum Mischen von Flüssigkeiten eingesetzt werden, insbesondere für feststoffhaltige
Flüssigkeiten und Mehrphasengemische, wie sie bei der Isolierung von Nukleinsäuren
und Proteinen benötigt werden. Häufig werden solche Analysen in Testreihen mit einer
Vielzahl an Proben in jeweiligen Reaktionsgefäßen parallel durchgeführt. Bei den in
Verbindung mit diesen Adaptern eingesetzten Rührstäben handelt es sich daher meist
um einfache zylindrische Einwegartikel, damit der Aufwand für ihre Herstellung möglichst
gering gehalten werden kann.
[0003] Die Adapter sind üblicherweise mit einer Rührer-Kupplung ausgestattet, über die der
Adapter mit dem Rührer verbindbar und zu einer Rotation antreibbar ist. Im einfachsten
Fall besteht eine solche Rührer-Kupplung aus einem Bereich des Adapters, an welchem
die Antriebswelle des Rührer-Motors mittelbar oder unmittelbar angreift. Zudem weisen
die Adapter eine Rührstab-Aufnahme auf, in die ein Ende eines Rührstabs in axialer
Richtung einführbar ist, wobei die Rührstab-Aufnahme den Rührstab im wesentlichen
koaxial zur Rotationsachse des Adapters ausrichtet. Die Kraft eines Rührermotors wird
bei den bekannten Adaptern auf den Rührstab übertragen, indem der Rührstab in einer
Einklemmeinrichtung oder einem Spannfutter des Adapters lösbar eingespannt ist. Der
in den Adapter eingreifende Rührstab führt hierbei eine einfache Rotationsbewegung
um seine Längsachse aus. Die in einem Reaktionsgefäß befindliche Probe wird durch
diese Rotationsbewegung des Rührstabs in eine Strömung versetzt. Häufig ist jedoch
die so erzeugte Strömung nicht ausreichend, um die in den Reaktionsgefäßen enthaltenen
Probenansätze - insbesondere bei kurzer Rührdauer - in einem zufriedenstellenden Maße
zu mischen.
[0004] Zur Steigerung der Effizienz des Rührvorgangs ist es bekannt, Rührstäbe mit Fortsätzen
wie Rührflügel auszustatten, welche die Mischwirkung des Rührstabes verbessern sollen,
indem sie die Strömung beeinflussen. Eine solche Modifikation der Rührstäbe ist jedoch
lediglich dann wirtschaftlich, sofern die Rührstäbe eine wiederholte Verwendung finden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Adapters für einen Rührer,
der ein effizientes Mischen gewährleistet, unabhängig von dem verwendeten Rührstab.
Die Erfindung und ihre Vorteile
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Adapter gemäß Anspruch 1, bei dem der Rührstab
durch den rotierenden Adapter in eine taumelnde Bewegung versetzbar ist, so dass der
Rührstab gleichzeitig eine erste Rotationsbewegung um die eigene Achse und eine zweite
Rotationsbewegung um eine nicht-konstante Rotationsachse ausführt. Zu einer solchen
doppelten Achsen-Rotation ist ein lose in einen Adapter eingeführter Rührstab durch
den rotierenden Adapter versetzbar. Der Rührstab wird in der Adapter-Aufnahme nicht
fixiert. Die Übertragung des Drehmoments des Adapters auf den Rührstab erfolgt durch
Reibekräfte, die den Rührstab bei Kontakt mit der Rührstab-Aufnahme mitnehmen. Aufgrund
der Freiheitsgrade, die dem in der Rührstab-Aufnahme eingeführten Rührstab zur Verfügung
stehen, führt dieser nicht nur eine einfache Rotationsbewegung um seine Längsachse
aus, sondern ist im Stande, Rotationsbewegungen um eine nicht-konstante Achse auszuführen.
Bei dieser kreiselartigen Bewegung ist die Auslenkung der Rotationsachse des Rührstabs
im Bezug auf die Rotationsachse des Adapters während des Rührvorgangs variabel. Ein
durch den Adapter angetriebener Rührstab kann aufgrund seiner freien Anordnung in
der Rührstab-Aufnahme eine weiträumigere Rotationsbewegung ausführen, als ein herkömmlich
angetriebener Rührstab, der eine einfache Rotationsbewegung um seine Längsachse durchführt.
Dabei erfährt der Rührstab jeweils einen Drehimpuls, sobald seine Auslenkung entsprechend
groß ist und er die rotierende Adapter-Aufnahme berührt. Hierdurch werden wiederholt
Drehmomente von der Rührer-Aufnahme auf den Rührstab übertragen. Durch die von dem
Adapter bei Rotation hervorgerufene Bewegung des Rührstabs entstehen Turbulenzen in
dem zu mischenden Medium. Der rotierende Adapter induziert somit über einen Rührstab
zusätzliche Verwirbelungen in der Strömung und ermöglicht dadurch ein effektiveres
Mischen.
[0007] Ein weiterer Vorteil des Adapters ist, dass dieser in Verbindung mit Reaktionsansätzen
verwendet werden kann, welche magnetische Partikel enthalten, wie sie häufig Anwendung
bei den eingangs beschriebenen RNA-, DNA- und Protein-Analysen finden. Durch die Abwesenheit
von Magnetkräften werden störende Effekte vermieden, die ein Testergebnis verfälschen
könnten.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Rührstab-Aufnahme frei
von einer Klemm- oder Spanneinrichtung. Auch ist es vorteilhaft, wenn der Adapter
frei von weiteren mechanischen Einrichtungen ist, welche radial und/ oder axial an
einem in die Rührstab-Aufnahme eingeführten Rührstab angreifen und beispielsweise
in der Art einer Lagerung unerwünschte Reibungskräfte auf den Rührstab ausüben könnten.
Zudem kann die erste Rotationsbewegung aufgrund eines fehlenden Gegenlagers und den
damit verbundenen Reibungskräften die selbe Richtung wie die Rotationsbewegung des
Adapters besitzen. Ein weiterer Vorteil des von mechanischen Verbindungselementen
freien Adapters ist, dass die über den Adapter vermittelte Einheit aus Rührer und
Rührstab jederzeit einfach zu lösen ist. Es bedarf keiner zusätzlicher, zeitraubender
Handgriffe, wie sie für das Lösen oder Herstellen von mechanischen form- oder kraftschlüssigen
Verbindungen notwendig sind. Darüber hinaus enthält der lose mit einem Rührstab verbindbare
Adapter dann keine gegebenenfalls beweglichen Abwurf- oder Halteeinrichtungen, die
dem Verschleiß oder der Verschmutzung ausgesetzt sind und die einer zusätzlichen Pflege
oder Wartung bedürfen.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei
der zweiten Rotationsbewegung um eine Rotationsbewegung der Rührstabsachse auf der
Mantelfläche eines Doppelkegels. Eine solche Rotationsbewegung kann durch den rotierenden
Adapter bei dem in der Rührstab-Aufnahme befindlichen Rührstab induziert werden. Die
beiden den Doppelkegel bildenden Kegel stehen hierbei mit Ihren Spitzen aufeinander.
Bei dieser Rotationsbewegung beschreibt der Rührstab mit seinen beiden Rührstabsenden
jeweils eine kreisende Bewegung, wobei die Enden des Rührstabs eine größere Auslenkung
im Bezug auf die Drehachse des Adapters aufweisen, als die Auslenkung der Abschnitte
zwischen den beiden Enden. Es sind jedoch auch weitere Formen von Rotationsbewegungen
möglich, wie beispielsweise eine Rotationsbewegung auf der Mantelfläche eines Kegels.
Die Form der Rotationsbewegung ist unter anderem von den Geometrien der Adapter-Aufnahme
und den Abmessungen des Reaktionsgefäßes abhängig, welches in Verbindung mit dem Adapter
benutzt wird. Die Auslenkungen des Rührstabs in dem Reaktionsgefäß können also durch
die Wahl eines Adapters und dem damit verbundenen Verhältnis von Durchmesser bzw.
Querschnitt der Rührstab-Aufnahme des Adapters und Durchmesser bzw. Querschnitt des
Reaktionsgefäßes beeinflusst werden. Hierdurch sind Rührbewegungen des Rührstabs mit
möglichst großer Auslenkung des Rührstabes in einem Reaktionsgefäß erzielbar. Es ist
auch möglich, dass verschiedene Formen an Rotationsbewegungen bei einem Rührvorgang
auftreten.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Adapter
oder zumindest die Rührstab-Aufnahme des Adapters aus Kunststoff. Dies ist vorteilhaft,
weil der Adapter beziehungsweise die Rührstab-Aufnahme dann besonders leicht zu reinigen
sind. Zudem ist die Herstellung von Adapter oder Rührstabaufnahme einfach und kostengünstig.
Es sind jedoch auch andere Materialen denkbar. Hierbei muss lediglich darauf geachtet
werden, dass der Rührstab durch entsprechende Reibekräfte von dem rotierenden Adapter
mitgenommen werden kann.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest die Rührstab-Aufnahme
einstückig ausgebildet. Eine einstückige Ausbildung ermöglicht eine besonders leichte
Reinigung. Es ist hierbei besonders vorteilhaft, wenn Teile, welche dem Reaktionsgefäß
zugewandt sind, wie beispielsweise die Innenwandung der Rührstab-Aufnahme, geschlossen
und durchgängig sind.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Rührstab-Aufnahme
hohlzylindrisch ausgeformt. Insbesondere kreiszylinderförmige Rührstab-Aufnahmen nach
Art eines Sacklochs sind aufgrund ihrer Symmetrie bevorzugt. Im einfachsten Fall wird
die Rührstab-Aufnahme von einer Ausnehmung gebildet, welche durch eine Art Hülse oder
einen Becher, bei der oder dem es sich um den Adapter handeln kann, begrenzt wird.
Hierdurch wird eine kostengünstige Herstellung ermöglicht.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Rührstab-Aufnahme
einen Einführtrichter auf. Der Einführtrichter kann sich, bezogen auf die Einführrichtung
des Rührstabs, vor der Rührstab-Aufnahme befinden. Der Einführtrichter kann sich hierbei
konisch bis zu der Rührstab-Aufnahme verjüngen. Es ist möglich, dass der Einführtrichter
deutlich von der Rührstab-Aufnahme abgesetzt oder fließend in sie übergehend ausgestaltet
ist. Durch den Einführtrichter wird eine einfache und gerichtete Einführung des Rührstabs
in den Rührstab-Adapter ermöglicht.
[0014] Die Verwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Adapters für Laboranwendungen
sind vielfältig. So kann ein entsprechender Adapter in Verbindung mit schmalen, hohen
Reaktionsgefäßen, aber auch mit breiteren Bechergläsern effektiv angewendet werden.
Zwar werden häufig Rührstäbe aus Kunststoff zu den oben beschriebenen Analysen eingesetzt,
jedoch eignet sich der Adapter auch in Verbindung mit Rührstäben aus anderen Materialien
wie Holz oder Metall. Hierbei ist die Gestalt des Querschnitts des Rührstabes unerheblich.
Es können beispielsweise Rührstäbe mit kreisförmigem, ellipsoidem, rechteckigem oder
polygonalem Querschnitt verwendet werden. Alle Rührstäbe, bei denen der Umfang der
Umhüllenden des Rührstabs kleiner ist, als der Innendurchmesser der Rührstab-Aufnahme
liefern hervorragende Mischergebnisse. Vorteilhafterweise ist der Innendurchmesser
der Rührstab-Aufnahme um mindestens 10% größer als der Umfang der Umhüllenden des
Rührstabs; bevorzugt ist der Innendurchmesser um mindestens 30% größer, besonders
bevorzugt um mindestens 50% größer als der Umfang der Umhüllenden des Rührstabs. Insbesondere
weisen Rührstäbe, bei denen der Umfang der Umhüllenden des Rührstabs etwa 2 mm beträgt,
ein günstiges Größenverhältnis zu einer Rührstab-Aufnahme mit einem Innendurchmesser
von etwa 3 mm auf. Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Adapter mit den unterschiedlichsten
Rührern verwendet werden.
[0015] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein Rührer zum Vermischen flüssiger
Proben in Mikro- Milliliter-Reaktionsgefäßen, der einen erfindungsgemäßen Adapter
enthält. Der Rührer ist ausgestattet mit einem Rührergehäuse, mit einem Motor in dem
Rührergehäuse zum Antrieb des Adapters und geeigneten Mitteln zur mittelbaren oder
unmittelbaren Übertragung der Antriebskraft des Motors auf den Adapter. Hierbei kann
der Motor des Rührers eine Welle oder Spindel antreiben, welche einstückig, kraftschlüssig
und/oder formschlüssig mit der Rührer-Kupplung des Adapters verbunden sein kann. Es
sind jedoch auch andere Verbindungsweisen denkbar, wie zum Beispiel stoffschlüssige
Verbindungen, bei denen die Welle in den Adapter eingeklebt sein kann. Es ist insbesondere
vorteilhaft, wenn die Verbindung zwischen dem Rührer und der Rührer-Kupplung des Adapters
lösbar ausgebildet ist. Hierdurch ist es möglich, dass Adapter mit unterschiedlichen
Rührstab-Aufnahmen, die besonders gut an die Abmessungen eines bestimmten Rührstab-Typs
angepasst sind, in Verbindung mit dem selben Rührer verwendet werden können. Hierbei
kann es sich insbesondere um Adapter mit verschieden großen Innendurchmessern bei
der Rührer-Aufnahme handeln.
[0016] Der Rührer wird bei seiner Verwendung so ausgerichtet, dass die Rührstab-Aufnahme
frei zugänglich und die Rotationsachse des Adapters im wesentlichen koaxial zu dem
in dem Reaktionsgefäß befindlichen Rührstab ist. Das Reaktionsgefäß kann nun von einem
Benutzer so an die Rührstab-Aufnahme herangeführt werden, dass der in dem Reaktionsgefäß
befindliche Rührstab in die Rührstab-Aufnahme eingeführt und ebenfalls in Rotation
versetzt werden kann. Das Einführen des Rührstabs kann bei bereits rotierendem Adapter
vorgenommen werden. Die Rotation des Adapters kann jedoch auch erst nach dem Einführen
des Rührstabs gestartet werden. Dies ermöglicht einen vielseitigen Einsatz des Rührers.
Der Rührer kann somit Mischvorrichtungen wie Schüttelapparaturen oder zeit- und arbeitsaufwändiges
manuelles Mischen durch wiederholtes Aufziehen des Reaktionsansatzes mit einer Pipette
ersetzen. Hierbei ist vorteilhaft, dass ein einzelner Rührer eingesetzt werden kann,
um viele Proben zu durchmischen. Zudem können die Rührstäbe bei den durchzuführenden
Mischschritten jeweils in den einzelnen Reaktionsgefäßen verbleiben. Dies hat den
zusätzlichen Vorteil, dass ein Rührstab für eine mehrere Schritte umfassende Bearbeitung
einer Probe in einem Reaktionsgefäß beibehalten werden kann und somit weniger Abfall
entsteht.
[0017] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Rührers ist das Rührergehäuse oder ein
Teil des Rührergehäuses mit einem Ständer oder einem Stativ lösbar verbunden oder
einstückig ausgebildet. Hierdurch ist es möglich, die Rührstab-Aufnahme des Adapters
so auf einer Arbeitsfläche, einem Tisch oder einer Laborbank zu positionieren, dass
sie frei zugänglich ist. Zudem können hierdurch mehrere Benutzer in einer einfachen
Weise auf den Rührer zurückgreifen.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Rührers ist das Gehäuse des Rührers
als Handgriff ausgebildet. Hierdurch wird eine besonders einfache und flexible Handhabung
des Rührers ermöglicht. Ein Benutzer kann mit dem Rührer nacheinander mehrere Reaktionsansätze
mischen, wobei er jeweils den Adapter lose über einen in einem Reaktionsgefäß befindlichen
Rührstab stülpt. Die Reaktionsgefäße können hierbei individuell ausgewählt und bearbeitet
werden. Der Handgriff des Rührers kann für eine verbesserte Handhabung ergonomisch
ausgeformt sein. Dies ist insbesondere dann wünschenswert, wenn eine möglichst große
Menge an Proben bearbeitet werden soll.
[0019] Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Rührerblock, der mindestens zwei erfindungsgemäße
Adapter enthält, mit einem Rührerblock-Gehäuse, mit mindestens einem Motor in dem
Rührerblock-Gehäuse zum Antrieb der Adapter und geeigneten Mitteln zur mittelbaren
oder unmittelbaren Übertragung der Antriebskraft des Motors auf die Adapter. Eine
derartige Anordnung ist vorteilhaft, wenn Analysen mit vielen Proben in ihren jeweiligen
Reaktionsgefäßen synchron durchgeführt werden sollen. Insbesondere Nukleinsäure- und
Protein-Analysen beinhalten im Allgemeinen Testreihen mit einer Vielzahl an Proben
und vielen Schritten. Die Schritte umfassen beispielsweise Lyse der zur untersuchenden
Zellen, Bindung der Zielmoleküle an einem bestimmten Sorptionsmittel sowie wiederholte
Wasch- und Elutionsschritte zur Reinigung und Gewinnung der Zielmoleküle. Mit Hilfe
des Rührerblocks ist die gleichzeitige Rotation einer großen Anzahl an Rührstäben
möglich. Dadurch wird eine synchrone und effektive Bearbeitung vieler Proben ermöglicht.
Hierzu müssen lediglich entsprechend viele Adapter in dem Rührblock rotierbar angeordnet
sein. Je nach Konstruktion können mehrere Adapter entweder durch einen Motor gemeinsam
angetrieben werden oder jeweils einzeln. Das bedeutet, ein Adapter im Rührerblock
kann von einem individuellen Motor angetrieben werden. Es ist jedoch auch möglich,
mehrere Adapter mit Hilfe eines Motor anzutreiben.
[0020] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
Zeichnung
[0021] Anhand der Zeichnung sind ein Ausführungsbeispiel des Adapters, des Rührers sowie
eines Gehäuses für einen Rührblock näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine Ausführungsform des Adapters, wobei Figur 1a eine perspektivische Darstellung
des Adapters mit freigelegter Rührstab-Aufnahme zeigt, Figur 1b einen Längsschnitt
durch eine perspektivische Darstellung des Adapters aus Figur 1a; und Figur 1c einen
Längsschnitt durch eine perspektivische Darstellung des Adapters aus Figur 1a mit
einem skizzierten Rührstab; Figur 1d zeigt eine Prinzipskizze des Adapters aus Figur
1a, die das Verhältnis des Innendurchmessers der Rührstab-Aufnahme zum Umfang der
Umhüllenden eines Rührstabs darstellt;
- Figur 2
- eine Ausführungsform eines Rührers, dessen Gehäuse zu einem Handgriff ausgeformt ist,
wobei Figur 2a eine perspektivischer Darstellung des Rührers zeigt und Figur 2b den
Rührer, wie er bei der Benutzung gehandhabt werden kann;
- Figur 3
- eine Prinzipskizze eines Arbeitszyklus mit dem Rührer gemäß Figur 2;
- Figur 4
- zwei Ausführungsbeispiele für ein Gehäuse eines Rührerblocks in perspektivischer Darstellung,
wobei Figur 4a ein Gehäuse für eine lineare Anordnung von Rührern zeigt und 4b ein
Gehäuse für mehrere Reihen linearer Anordnungen von Rührern.
[0022] Die Figur 1a zeigt eine Ausführungsform des Adapters 1 mit einer Rührstab-Aufnahme
2. Der Adapter 1 ist in Figur 1a teilweise längs geschnitten dargestellt, wobei die
Schnittebene durch den Adapter 1 gepunktet ist. Die Rührstab-Aufnahme 2 ist zum größten
Teil freigelegt und ebenfalls längs geschnitten. Zudem in Figur 1a dargestellt ist
ein Rührstab 3, von dem zur Vereinfachung lediglich der obere Abschnitt gezeigt ist.
Der Pfeil in Figur 1a kennzeichnet die Einführrichtung des Rührstabs 3 in die Rührstab-Aufnahme
2 des Adapters 1. Ebenfalls in Figur 1a zu erkennen ist die trichterförmige Ausgestaltung
der Rührer-Aufnahme 2. Diese erleichtert das Einstecken des Rührstabs 3 in die Rührer-Aufnahme
2. Eine Rührer-Kupplung 4, mit der der Adapter 1 mit einem Rührer verbunden werden
kann, ist unter anderem in Figur 1b gezeigt.
[0023] Figur 1b zeigt einen Längsschnitt durch eine perspektivische Darstellung des Adapters
1 aus Figur 1a. In Figur 1b ist der Adapter 1 mit einem in die Rührstab-Aufnahme 2
eingeführten Rührstab 3 dargestellt. Durch die drei ungefüllten Pfeile in Figur 1b
wird der Zusammenhang zwischen Rotationsrichtung des Adapters 1 und Rotationsrichtung
des Rührstabs 3 verdeutlicht, wobei zu erkennen ist, dass Adapter 1 und Rührstab 3
in die selbe Richtung rotieren. Zudem sollen die beiden ungefüllten Pfeile im Bereich
des Rührstabs 3 die doppelte Achsen-Drehung des Rührstabs 3 bei rotierendem Adapter
1 verdeutlichen. Der gefüllte Pfeil in Figur 1b kennzeichnet die Richtung der auf
den Rührstab 3 bei Rotation des Adapters 1 einwirkenden Zentrifugalkraft.
[0024] Figur 1c zeigt einen Längsschnitt durch eine perspektivische Darstellung des Adapters
1 aus Figur 1a mit einem skizzierten Rührstab 3 zur Veranschaulichung einer möglichen
Rotationsbewegung des Rührstabs 3 in dem rotierenden Adapter 1. Die Rotation des Adapters
1 ist nicht dargestellt. Bei der skizzierten Rotationsbewegung handelt es sich um
eine Rotationsbewegung auf der Mantelfläche eines Kegels, die der in den Adapter 1
eingeführte Rührstab 3 bei Rotation des Adapters 1 mit seiner Rührstabsachse durchführen
kann.
[0025] Figur 1d zeigt eine Prinzipskizze des Adapters aus Figur 1a, die das Verhältnis des
Innendurchmessers 6 der Rührstab-Aufnahme 2 zum Umfang der Umhüllenden 7 eines Rührstabs
3 darstellt. Die Gestalt des Rührstabquerschnitts 5 spielt keine besondere Rolle.
Es können beispielsweise Rührstäbe mit kreisförmigem 5a, ellipsoidem 5b, rechteckigem
5c oder polygonalem 5d Querschnitt verwendet werden.
[0026] Die Figur 2 zeigt eine Ausführungsform eines Rührers, dessen Gehäuse zu einem Handgriff
ausgeformt ist. Hierbei zeigt Figur 2a eine perspektivische Darstellung des Rührers
8 mit einem Gehäuse 9 und einem Adapter 1. Das als Handgriff ausgestaltete Gehäuse
liegt beim Einsatz des Rührers 8 locker in der Hand eines Benutzers, wie in Figur
2b dargestellt. An dem von dem Adapter 1 abgewandten Ende sind Schaltknöpfe 10 a,
b, c zum Start und zum Beenden der Rotation des Adapters sowie für unterschiedliche
Arbeitsmodi angeordnet. Sie können bequem mit dem Daumen der den Handgriff umfassenden
Hand erreicht und betätigt werden, wie aus Figur 2b ersichtlich. Das Gehäuse 9 des
Rührers 8 läuft an dem dem Adapter 1 abgewandten Ende des Rührers 8 zu einem Haken
aus. Mit diesem Haken wird der Rührer 8 während der Verwendung durch einen Benutzer
auf der Hand gelagert, mit welcher der Rührer 8 umgriffen wird. Hierdurch wird eine
Ermüdung der den Rührer 8 führenden Hand, selbst bei der Bearbeitung einer Vielzahl
an Proben, hinausgezögert. Zudem kann der Rührer 8 nach Beendigung der Arbeitsschritte
platzsparend aufgehängt werden, beispielsweise an einen in den meisten Laboren vorhandenen
Pipettenständer (nicht gezeigt). Der Rührer 8 ist kabellos und wird über einen in
der Figur 2 nicht sichtbaren, mehrfach aufladbaren Akku gespeist, der sich im Innern
des Gehäuses 9 befindet. Um einen Austausch des Akkus zu ermöglichen, besteht das
Gehäuse 9 aus zwei Teilen, die miteinander lösbar verbunden sind.
[0027] Figur 3 zeigt eine Prinzipskizze eines Arbeitszyklus mit dem Rührer gemäß Figur 2.
Zunächst wird der Rührer 8 mit dem Adapter 1 von einem Benutzer auf ein Reaktionsgefäß
11 zubewegt (Figur 3a) und der Rührstab 3 in die RührstabAufnahme 2, die in Figur
1 dargestellt ist, eingeführt (Figur 3b). Der Rührstab 3 greift lose in die Rührstab-Aufnahme
2 ein. Wenn der Adapter 1 nach Betätigung des Startknopfes 10c rotiert, dann wird
der Rührstab 3 ebenfalls durch die Einwirkung von Reibe- und Zentrifugalkräften in
Rotation versetzt. Eine mögliche Form der Rotationsbewegung des Rührstabs ist in Figur
1c dargestellt. Der Rührstab 3 kann aufgrund eines von dem Adapter 1 auf den Rührstab
3 übertragenen Drehmoments und dem sich einstellenden gyroskopischen Effekt zunächst
eine relativ aufrechte Rotationsbewegung ausführen, wobei der Rührstab 3 sich ansonsten
frei in der Adapter-Aufnahme 2 bewegt. Aufgrund des nachlassenden Drehimpulses rotiert
der Rührstab 3 unter sich steigernden Auslenkungen wankelnd und berührt schließlich
wieder die Adapter-Aufnahme, wobei er erneut einen Impuls erhält. Die von dem Rührstab
3 ausgeführten Taumelbewegungen sind in Figur 3c nicht dargestellt. Nach Beendigung
des Mischvorgangs wird der Rührer 8 einfach von Rührstab 3 und Reaktionsgefäß 11 abgehoben.
Der Rührstab 3 verbleibt hierbei in dem Reaktionsgefäß 11 (Figur 3d).
[0028] Figur 4 zeigt zwei Ausführungsbeispiele für ein Gehäuse eines Rührerblocks 12 in
perspektivischer Darstellung, wobei Figur 4a ein Gehäuse 12 für eine lineare Anordnung
von Rührern zeigt und 4b ein Gehäuse für mehrere Reihen linearer Anordnungen von Rührern.
[0029] In Figur 4a ist ein Gehäuse 12 dargestellt, welches aus zwei Hauptbestandteilen besteht.
Zunächst enthält das Gehäuse 12 einen Sockel 13, welcher mit einer Halteeinrichtung
14 für Reaktionsgefäße 11 beladen ist. Die Halteeinrichtung 14 ist nicht fest mit
dem Sockel 13 verbunden und kann jederzeit aus der Aufnahme 15 in dem Sockel leicht
herausgehoben und ausgetauscht werden. Über höhenverstellbare Führungen 16 ist der
Sockel 13 mit einer Blockeinheit 17 verbunden, in welcher sich eine lineare Anordnung
von Rührern befindet. Die Rührer der Anordnung sind in der Figur 4a nicht sichtbar.
Sie sind jedoch so ausgerichtet, dass jedem in der Halteeinrichtung 14 befindlichen
Reaktionsgefäß 11 ein Rührer mit Adapter 1 zugeordnet ist. Durch Heben und Senken
der Blockeinheit 17, können die Rührer und die Adapter 1 mit den Rührstäben 3 der
Reaktionsgefäße 11 lose in Kontakt gebracht werden und auch wieder von diesen entfernt
werden.
[0030] In Figur 4b ist ein Gehäuse eines Rührerblocks 12 dargestellt, welches prinzipiell
den gleichen Aufbau zeigt, wie das Gehäuse 12 der Figur 4a. Im Unterschied zu dem
Gehäuse 12 aus Figur 4a weist das Gehäuse der Figur 4b eine verbreiterte Blockeinheit
17 auf, in der mehrere Reihen linearer Anordnungen von Rührern enthalten sind. Die
Rührer sind in der Figur 4b nicht sichtbar, da sie von dem Gehäuse 12 des Rührerblocks
verdeckt werden. Zur Erleichterung der Be- und Entladung der Aufnahme 14 für Halteeinrichtungen
15, ist die Aufnahme 15 mit einer Art Laderampe ausgestattet, die dadurch gebildet
wird, dass auf einen Teil der die Aufnahme 15 begrenzenden Wand des Sockels 13 verzichtet
wurde.
[0031] Sämtliche Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Adapter
- 2
- Rührstab-Aufnahme
- 3
- Rührstab
- 4
- Rührer-Kupplung
- 5
- Rührstabquerschnitt
- 6
- Innendurchmesser der Rührstab-Aufnahme
- 7
- Umfang der Rührstab-Umhüllenden
- 8
- Handrührer
- 9
- Rührergehäuse
- 10
- Kontrollknöpfe
- 11
- Reaktionsgefäß
- 12
- Rührerblockgehäuse
- 13
- Sockel
- 14
- Halteeinrichtung für Reaktionsgefäße
- 15
- Aufnahme für Halteeinrichtung
- 16
- Führung
- 17
- Blockeinheit
1. Adapter (1) für einen motorbetriebenen Rührer zum Vermischen flüssiger Proben in Mikro-
und Milliliter-Reaktionsgefäßen,
mit einer Rührer-Kupplung (4), über die der Adapter (1) mit dem Rührer (8) verbindbar
und zu einer Rotation antreibbar ist,
mit einer Rührstab-Aufnahme (2), in die ein Ende eines Rührstabs (3) in axialer Richtung
einführbar ist, wobei die Rührstab-Aufnahme (2) den Rührstab (3) im wesentlichen koaxial
zur Rotationsachse des Adapters (1) ausrichtet,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rührstab (3) durch den rotierenden Adapter (1) in eine taumelnde Bewegung versetzbar
ist, so dass der Rührstab (3) gleichzeitig eine erste Rotationsbewegung um die eigene
Achse und eine zweite Rotationsbewegung um eine nicht-konstante Rotationsachse ausführt.
2. Adapter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rührstab-Aufnahme (2) frei von einer Klemm- oder Spanneinrichtung ist.
3. Adapter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der zweiten Rotationsbewegung um eine Rotationsbewegung der Rührstabsachse
auf der Mantelfläche eines Doppelkegels handelt.
4. Adapter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (1) oder zumindest die RührstabAufnahme (2) des Adapters (1) aus Kunststoff
besteht.
5. Adapter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Rührstab-Aufnahme (2) einstückig ausgebildet ist.
6. Adapter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rührstab-Aufnahme (2) hohlzylindrisch ausgeformt ist.
7. Adapter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rührstab-Aufnahme (2) einen Einführtrichter aufweist.
8. Rührer zum Vermischen flüssiger Proben in Mikro- und Milliliter-Reaktionsgefäßen,
enthaltend einen Adapter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit einem Rührergehäuse,
mit einem Motor in dem Rührergehäuse zum Antrieb des Adapters (1) und mit geeigneten
Mitteln zur mittelbaren oder unmittelbaren Übertragung der Antriebskraft des Motors
auf den Adapter (1).
9. Rührer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Rührergehäuse (9) oder ein Teil des Rührergehäuses mit einem Ständer oder einem
Stativ lösbar verbunden oder einstückig ausgebildet ist.
10. Rührer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (9) des Rührers (8) als Handgriff ausgebildet ist.
11. Rührerblock zum synchronen Vermischen flüssiger Proben in Mikro- und Milliliter-Reaktionsgefäßen,
enthaltend mindestens zwei Adapter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit einem Rührerblockgehäuse (12),
mit mindestens einem Motor in dem Gehäuse zum Antrieb der Adapter (1) und geeigneten
Mitteln zur mittelbaren oder unmittelbaren Übertragung der Antriebskraft des Motors
auf die Adapter (1).