[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung, insbesondere
für eine Lackieranlage, sowie ein zugehöriges Betriebsverfahren gemäß dem Oberbegriff
der nebengeordneten Ansprüche.
[0002] Aus
WO 2004/037436 A1 ist ein mehrachsiger Lackierroboter bekannt, der als Applikationsgerät einen Rotationszerstäuber
aufweist und beispielsweise zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosserieteilen eingesetzt
werden kann. Die Zuführung des zu applizierenden Lacks erfolgt hierbei durch einen
Kolbendosierer, der auf einem Arm des Lackierroboters angebracht ist und im Betrieb
auf einem Hochspannungspotential liegt, so dass der von dem Rotationszerstäuber applizierte
Lack elektrisch aufgeladen ist, was zu einem guten Auftragswirkungsgrad gegenüber
den elektrisch geerdeten Kraftfahrzeugkarosserieteilen oder den sonstigen zu lackierenden
Bauteilen führt. Auf demselben Roboterarm ist weiterhin ein Farbwechsler angeordnet,
der über zahlreiche Farbzuleitungen mit Lacken unterschiedlicher Farben versorgt wird,
wobei der Farbwechsler die Auswahl der gewünschten Farbe ermöglicht und den Kolbendosierer
mit dem zugehörigen Lack versorgt. Im Betrieb liegt der Farbwechsler auf einem elektrischen
Massepotential, so dass die zahlreichen Farbzuleitungen nicht elektrisch isolierend
ausgeführt sein müssen. Die Verbindung zwischen dem Farbwechsler und dem Kolbendosierer
erfolgt jedoch durch einen Isolationsschlauch, der eine elektrische Isolation zwischen
dem auf Erdpotential liegenden Farbwechsler und dem zum Lackieren auf Hochspannungspotential
liegenden Kolbendosierer sicherstellt. Die elektrische Potentialtrennung zwischen
dem Farbwechsler und dem Kolbendosierer wird hierbei durch Spülen und Reinigen des
Isolationsschlauchs erreicht.
[0003] Nachteilig an diesem bekannten Lackierroboter ist zum einen die relativ lange Farbwechseldauer,
was insbesondere bei häufigen Farbwechseln zu einer Verlangsamung der Lackierprozesse
führt.
[0004] Zum anderen muss der Kolbendosierer auch ohne einen Farbwechsel wieder befüllt werden,
wenn das gesamte Füllungsvolumen des Kolbendosierers von dem Rotationszerstäuber appliziert
worden ist. Die Wiederbefüllung des Kolbendosierers durch den Farbwechsler ist hierbei
jedoch ebenfalls relativ zeitaufwändig, was die Lackierprozesse verlangsamt.
[0005] Aus
DE 699 17 411 T2 ist ebenfalls ein Lackierroboter bekannt, bei dem eine Dosierpumpe und ein Farbwechsler
gemeinsam in einem Roboterarm des Lackierroboters angeordnet sind, was mit den vorstehend
erwähnten Nachteilen verbunden ist.
[0006] Weiterhin ist aus
DE 697 14 886 T2 eine Lackiereinrichtung mit einem Zerstäuber und zwei Kolbendosierern bekannt, wobei
der Zerstäuber wahlweise mit einem der beiden Kolbendosierer verbunden werden kann,
während der andere Kolbendosierer befüllt wird. Die Auswahl des gewünschten Kolbendosierers
erfolgt hierbei durch einen aufwändigen Drehmechanismus.
[0007] Aus
DE 691 09 823 T2 und
DE 690 01 744 T2 ist eine elektrostatische Farbspritzanlage mit zwei Beschichtungsmitteltanks bekannt,
die in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind und durch eine Isolierstrecke
voneinander getrennt werden. Die Trennung der beiden Beschichtungsmitteltanks durch
die Isolierstrecke ermöglicht es, den stromabwärts gelegenen Beschichtungsmitteltank
während der Lackapplikation an Hochspannungspotential zu legen, während der stromaufwärts
gelegene Beschichtungsmitteltank auf Erdpotential liegt und deshalb in einfacher Weise
mit Lack befüllt werden kann.
[0009] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen bekannten
Lackierroboter entsprechend zu verbessern.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung und durch
ein zugehöriges Betriebsverfahren gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
[0011] Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, den Beschichtungsmittel-Dosierer
(z.B. einen Kolbendosierer) nicht direkt von dem Farbwechsler zu befüllen, sondern
indirekt über einen dazwischen befindlichen Beschichtungsmittel-Speicherbehälter.
Dies bietet die Möglichkeit, dass der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter bereits
während des Lackierens mit Beschichtungsmittel befüllt wird und nicht erst in den
Farbwechselzeiten, was zu einer Reduzierung der Farbwechselzeiten beiträgt. Das Umfüllen
von dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter in den Beschichtungsmittel-Dosierer kann
aufgrund der kurzen und direkten Verbindung mit sehr großen Volumenstrom erfolgen.
Die kontinuierliche Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters während des
Lackierens bietet auch den Vorteil, dass aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeit
für die Befüllung relativ kleine Lackvolumenströme in den Versorgungsleitungen (z.B.
Farb-Ringleitungen und Sonder-Farbversorgung) ausreichen, so dass die zugehörigen
Leitungen einen kleineren Leitungsquerschnitt aufweisen können, wodurch die Installations-Aufwendungen
gesenkt werden.
[0012] Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Beschichtungsmittel-Dosierers
bzw. Dosierers bezeichnet vorzugsweise eine Einrichtung, mit der während der Beschichtung
die dem Applikationsgerät zuzuführende Beschichtungsmittelmenge (Momentandurchfluss)
bedarfsabhängig, etwa in Abhängigkeit von dem jeweiligen Werkstückbereich und sonstigen
Parametern geändert werden kann, wie z.B. in
EP 1 314 483 A2 oder
DE 691 03 218 T2 erläutert ist. Diese Möglichkeit besteht nicht bei bekannten Systemen, bei denen
lediglich durch gesteuerte Verstellung eines Kolbens das Füllvolumen eines Behälters
eingestellt wird, wie beispielsweise bei
DE 690 01 744 T2.
[0013] Vorzugsweise liegt der Beschichtungsmittel-Dosierer hierbei zum Lackieren auf einem
Hochspannungspotential, während der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter auf einem
erdnahen Potential (vorzugsweise Massepotential) liegt, wobei der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
über eine Isolierstrecke mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer verbunden ist, um den
auf Hochspannungspotential liegenden Beschichtungsmittel-Dosierer gegenüber dem geerdeten
Beschichtungsmittel-Speicherbehälter zu isolieren. Die elektrischen Potentiale des
Beschichtungsmittel-Dosierers und des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters sind jedoch
vorzugsweise schaltbar, so dass der Beschichtungsmittel-Dosierer nur zum Lackieren
auf Hochspannungspotential gebracht wird, wohingegen die Hochspannung zum Befüllen
des Beschichtungsmittel-Dosierers abgeschaltet werden kann.
[0014] Die Isolierstrecke kann hierbei aus einem Isolationsschlauch bestehen, in dem ein
Abstreifer (z.B. ein Abstreifkolben oder ein Dichtkopf) verschiebbar ist, um Beschichtungsmittelreste
von der Innenwand der Isolierstrecke zu entfernen. Zum einen verhindert diese Reinigung
der Isolierstrecke, dass das Isolationsvermögen der Isolierstrecke durch Beschichtungsmittelreste
beeinträchtigt wird, die in der Isolierstrecke verblieben sind. Zum anderen wird durch
die Reinigung der Isolierstrecke eine Verunreinigung durch die in der Isolierstrecke
verbliebenen Beschichtungsmittelreste vermieden, was insbesondere bei einem Farbwechsel
wichtig ist.
[0015] In einer Variante der Erfindung erfolgt die Bewegung des Abstreifers in der Isolierstrecke
in einer Richtung oder in beiden Richtungen durch eine Kolbenstange, die beispielsweise
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch angetrieben werden kann. Die Kolbenstange
besteht hierbei vorzugsweise aus einem elektrisch isolierenden Material, um die gewünschte
Isolationswirkung zu erzielen. Als Material für die Kolbenstange eignet sich besonders
Keramik, da Keramik über ein gutes elektrisches Isolationsvermögen verfügt und zusätzlich
eine hohe mechanische Starrheit aufweist, was für die Dosiergenauigkeit wichtig ist.
Darüber hinaus weist Keramik eine hohe Abrieb- und Verschleißfestigkeit auf. Standardmäßig
wird die Kolbenstange jedoch aus Stahl gefertigt. In diesem Fall muss der Abstreifer
mit der Kolbenstange zur Potenzialtrennung zurück gefahren werden.
[0016] In einer andere Variante der Erfindung ist der Abstreifer nicht fest mit der Kolbenstange
verbunden, sondern in der Isolierstrecke frei beweglich. Der Abstreifer kann hierbei
in der Isolierstrecke von der Kolbenstange nur geschoben werden. Die Bewegung des
Abstreifers in die andere Richtung erfolgt dagegen durch eine einseitige Druckluftbeaufschlagung
des Abstreifers.
[0017] Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass der Abstreifer in der Isolierstrecke völlig
frei beweglich ist, so dass auf eine Kolbenstange zum Antrieb des Abstreifers verzichtet
wird. Die Bewegung des Abstreifers erfolgt hierbei ebenfalls durch eine einseitige
Druckluftbeaufschlagung des Abstreifers auf der gewünschten Seite. In dieser Variante
der Erfindung kann der Abstreifer also beidseitig mit Druckluft beaufschlagt werden.
[0018] In einer weiteren Variante der Erfindung wird der Abstreifer in der einen Richtung
hin zu dem Beschichtungsmittel-Dosierer mittels Druckluft bewegt, während der Abstreifer
mit dem verbliebenen Beschichtungsmittel von dem Beschichtungsmittel-Dosierer zurückgeschoben
wird.
[0019] In einer anderen Variante erfolgt die Verbindung zwischen dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
und dem Beschichtungsmittel-Dosierer dagegen nicht permanent durch einen Isolationsschlauch,
sondern durch eine lösbare Andock-Schnittstelle. Bei der Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
liegt dieser dann getrennt von der Andock-Schnittstelle auf einem erdnahen Potential
und wird dann zur Befüllung des Beschichtungsmittel-Dosierers von der Beschichtungsmittelzuleitung
abgetrennt und mit der Andock-Schnittstelle verbunden, wobei sich der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
dann auf demselben Hochspannungspotential befindet wie der Beschichtungsmittel-Dosierer.
Der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter ist in dieser Variante der Erfindung also
zwischen dem Hochspannungspotential des Beschichtungsmittel-Dosierers und dem erdnahen
Potential der Beschichtungsmittel-Zuleitung verfahrbar.
[0020] Der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter kann auch direkt mit der Beschichtungsmittel-Zuleitung
verbunden sein und/oder auf der Achse 7 des Lackierroboters mitfahrend montiert sein.
In diesem Fall wird der Zerstäuber nach dem Lackieren (im Fall mit Hochspannung) geerdet
und am zwischenzeitlich gefüllten Beschichtungsmittel-Speicherbehälter zur Befüllung
angedockt. Nach Abschluss des Befüllvorgangs wird abgedockt. Nun kann lackiert werden
(ggf. mit HS).
[0021] Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die Verbindungsleitung zwischen dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
und dem Beschichtungsmittel-Dosierer aus einem molchbaren Schlauch besteht, der nach
dem Umfüllvorgang (Beschichtungsmittel-Speicherbehälter → Beschichtungsmittel-Dosierer)
mittels eines Molchs entleert wird. Damit findet auch die Potenzialtrennung statt.
[0022] Die Andock-Schnittstelle für die Verbindung des Beschichtungsmittel-Dosierers mit
dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter kann hierbei in dem Lackierroboter angebracht
sein, beispielsweise in einem Roboterarm, so dass die Andock-Schnittstelle mit dem
Lackierroboter beweglich ist. Zusätzlich zu der Andock-Schnittstelle kann hierbei
auch ein Farbwechsler in dem Lackierroboter angeordnet sein.
[0023] Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass die Andock-Schnittstelle
außerhalb des Lackierroboters stationär angeordnet ist. Bei dieser Anordnung der Andock-Schnittstelle
besteht die Möglichkeit, dass die Andock-Schnittstelle mit dem Lackierroboter mitfährt,
indem die Andock-Schnittstelle beispielsweise auf der Achse 7 des Lackierroboters
angebracht ist.
[0024] In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
ein einstellbares Speichervolumen auf, wobei das Speichervolumen beispielsweise durch
einen druckluftbetätigten Kolben einstellbar ist. Dies bietet bei einem Farbwechsel
die Möglichkeit, dass das in dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter nach der Befüllung
des Beschichtungsmittel-Dosierers verbliebene neue Beschichtungsmittel wieder aus
dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter zurück in die Beschichtungsmittel-Zuleitung
gedrückt wird, was auch als "Reflow" bezeichnet wird. Zum einen wird durch diesen
"Reflow" der Beschichtungsmittelverbrauch gesenkt, da das in dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
nach der Befüllung des Beschichtungsmittel-Dosierers verbliebene neue Beschichtungsmittel
weiter genutzt werden kann. Zum anderen wird dadurch die Reinigung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
erleichtert, so dass weniger Spülmittel benötigt wird.
[0025] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Beschichtungsmittel-Dosierer um einen Kolbendosierer,
wie er beispielsweise in der eingangs erwähnten Druckschrift
WO 2004/037436 A1 beschrieben ist. Der Inhalt dieser Druckschrift ist deshalb der vorliegenden Beschreibung
hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise eines Kolbendosierers. Die Erfindung
ist jedoch hinsichtlich des Typs des Beschichtungsmittel-Dosierers nicht auf Kolbendosierer
beschränkt, sondern grundsätzlich auch mit anderen Typen von Dosierern realisierbar.
[0026] Bei dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter handelt es sich vorzugsweise um einen
Zylinder mit einem Speicherkolben, der in dem Zylinder verschiebbar angeordnet ist,
wobei der Antrieb des Speicherkolbens beispielsweise elektromotorisch, hydraulisch
oder pneumatisch erfolgen kann. Die Stellung des Speicherkolbens bestimmt dann das
Speichervolumen des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters.
[0027] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind der Beschichtungsmittel-Dosierer
und der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter in einem gemeinsamen Zylinder integriert.
[0028] In einem Ausführungsbeispiel dieser Variante ist der gemeinsame Zylinder durch eine
mittig in dem Zylinder angeordnete Trennwand in zwei Teilzylinder getrennt, wobei
in dem einen Teilzylinder der Dosierkolben des Beschichtungsmittel-Dosierers verschiebbar
ist, während in dem anderen Teilzylinder der Speicherkolben des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
verschiebbar ist. Der Antrieb des Dosierkolbens erfolgt hierbei vorzugsweise durch
eine Kolbenstange, während der Antrieb des Speicherkolbens vorzugsweise pneumatisch
erfolgt.
[0029] In einem anderen Ausführungsbeispiel dieser Variante mit einem gemeinsamen Zylinder
für den Beschichtungsmittel-Dosierer und den Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
ist dagegen keine Trennwand in dem gemeinsamen Zylinder angeordnet. Das Speichervolumen
des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters befindet sich hierbei auf der Rückseite
des Dosierkolbens, wobei in diesem Speichervolumen des gemeinsamen Zylinders der Speicherkolben
verschiebbar angeordnet ist, wobei der Antrieb des Speicherkolbens vorzugsweise pneumatisch
erfolgt. Der Pneumatikdruck zum Antrieb des Speicherkolbens wirkt dann jedoch nicht
nur auf den Speicherkolben, sondern auch auf die Rückseite des Dosierkolbens, so dass
der Antrieb des Dosierkolbens mechanisch hinreichend starr sein sollte und deshalb
vorzugsweise durch eine Kolbenstange erfolgt.
[0030] In einer anderen Variante der Erfindung wird der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
durch einen Abschnitt einer Ringleitung gebildet. Derartige Ringleitungen sind in
Lackieranlagen an sich bekannt und beispielsweise in Pavel Svejda: "Prozesse und Applikationsverfahren"
(Vincentz Verlag), Seite 106 ff. beschrieben. Hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus
von Ringleitungssystemen wird deshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende
Veröffentlichung verwiesen, deren Inhalt der vorliegenden Beschreibung in vollen Umfang
zuzurechnen ist.
[0031] Die Ringleitung weist in dieser Variante der Erfindung mindestens zwei Absperrventile
auf, die in der Ringleitung in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind und
im geschlossenen Zustand einen Abschnitt der Ringleitung zwischen den beiden Absperrventilen
von dem Rest der Ringleitung trennen können. Die Absperrventile sind hierbei so angeordnet,
dass sich in der Ringleitung zwischen den beiden Absperrventilen eine Entnahmestelle
befindet, über die das Beschichtungsmittel aus der Ringleitung entnommen werden kann.
Derartige Entnahmestellen können beispielsweise als T-Abgänge ausgebildet sein, die
mit einem Kugelhahn verschlossen werden können. Es ist jedoch alternativ auch möglich,
dass die Entnahmestellen jeweils ein automatisch arbeitendes Andockventil aufweisen,
das beim Andocken einer Entnahmeleitung automatisch öffnet und ansonsten geschlossen
ist.
[0032] In einem Ausführungsbeispiel dieser Variante besteht ein Abschnitt zwischen den beiden
Absperrventilen in der Ringleitung aus einem sogenannten "Squeeze-Out-Schlauch" wie
er an sich aus
WO 03/086671 A1 und
DE 10 2004 016 951 A1 beschrieben ist, so dass der Inhalt dieser beiden Druckschriften der vorliegenden
Beschreibung hinsichtlich der konstruktiven Gestaltung des "Squeeze-Out-Schlauchs"
in vollem Umfang zuzurechnen ist.
[0033] Der "Squeeze-Out-Schlauch" weist einen flexiblen Innenschlauch auf, durch den das
Beschichtungsmittel strömt. Weiterhin weist der "Squeeze-Out-Schlauch" einen starren
Außenmantel auf, der den flexiblen Innenschlauch außen umgibt, wobei sich zwischen
dem Außenmantel und dem Innenschlauch ein abgedichteter Ringraum befindet. Weiterhin
weist der "Squeeze-Out-Schlauch" einen Einlass auf, der in den Ringraum zwischen dem
starren Außenmantel und dem flexiblen Innenschlauch mündet und über den ein Druckmedium
in den Ringraum eingeführt werden kann, um den flexiblen Innenschlauch zu komprimieren.
Vorzugsweise ist ferner ein Auslass vorgesehen, der von dem Ringraum zwischen dem
starren Außenmantel und dem flexiblen Innenschlauch abzweigt und eine Ableitung des
Druckmediums aus dem Ringraum ermöglicht, um den Druck in dem Ringraum und damit die
gewünschte Komprimierung des flexiblen Innenschlauchs einstellen zu können. Durch
eine geeignete Zuleitung bzw. Ableitung des Druckmediums in den Ringraum lässt sich
der flexible Innenschlauch nahezu beliebig komprimieren, um das in dem Innenschlauch
befindliche Beschichtungsmittel über die Entnahmestelle auszudrücken. Der "Squeeze-Out-Schlauch"
bildet hierbei also einen Beschichtungsmittel-Speicherbehälter, aus dem das zwischengespeicherte
Beschichtungsmittel über die Entnahmestelle in den Beschichtungsmittel-Dosierer gedrückt
werden kann, wenn dieser an die Entnahmestelle angedockt ist.
[0034] Die Erfindung eignet sich besonders vorteilhaft zur Applikation von Wasserlack, jedoch
ist die Erfindung hinsichtlich des zu applizierenden Beschichtungsmittels nicht auf
Wasserlack beschränkt, sondern grundsätzlich auch mit anderen Beschichtungsmitteltypen
realisierbar.
[0035] Ferner umfasst die Erfindung nicht nur die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße
Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung, sondern auch einen kompletten Lackierroboter
mit einer derartigen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung. In diesem Fall sind
der Beschichtungsmittel-Dosierer und der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter vorzugsweise
in oder auf einem oder mehreren Roboterarmen des Lackierroboters angeordnet.
[0036] Schließlich umfasst die Erfindung auch ein entsprechendes Betriebsverfahren, wie
sich bereits aus der vorliegenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung
ergibt.
[0037] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung
für einen Lackierroboter, wobei ein Beschichtungsmittel-Speicherbehälter über eine
Isolierstrecke mit einem Beschichtungsmittel-Dosierer verbunden ist,
- Figuren 2A, 2B
- ein alternatives Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung,
bei dem der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter zwischen einem Massepotential und
einem Hochspannungspotential verfahrbar ist und über eine Andock-Schnittstelle vorübergehend
mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer verbunden wird,
- Figur 3
- ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung,
bei der der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter zusammen mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer
in einem gemeinsamen Zylinder integriert ist, wobei sich in dem gemeinsamen Zylinder
eine Trennwand befindet,
- Figur 4
- eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3 ohne eine Trennwand in dem
gemeinsamen Zylinder,
- Figuren 5A-5J
- eine Lackieranlage mit einem Farbwechsler, einem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter,
einer Isolierstrecke, einem Beschichtungsmittel-Dosierer und einem Rotationszerstäuber,
wobei verschiedene Phasen während eines Farbwechsels dargestellt sind,
- Figur 6
- ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung der in den Figuren 5A-5J dargestellten verschiedenen
Phasen während eines Farbwechsels,
- Figur 7
- ein Flussdiagramm eines alternativen Betriebsverfahrens mit einer Direktaufladung
von Wasserlack, jedoch ohne "Reflow" aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter,
- Figur 8
- ein Flussdiagramm eines alternativen Betriebsverfahrens mit einer Außenaufladung von
Wasserlack und mit "Reflow" aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter,
- Figur 9
- ein Flussdiagramm eines alternativen Betriebsverfahrens mit einer Außenaufladung von
Wasserlack, jedoch ohne "Reflow" aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter,
- Figur 10
- eine vereinfachte Darstellung eines Lackierroboters mit einem beweglich geführten
Beschichtungsmittel-Dosierer und einem ortfest montierten Beschichtungsmittel-Speicherbehälter,
- Figur 11
- eine vereinfachte Darstellung eines Lackierroboters zur Applikation eines hochohmigen
1-Komponenten-Lösemittellacks mit Direktaufladung,
- Figur 12
- eine vereinfachte Darstellung eines Lackierroboters zur Applikation eines hochohmigen
2-Komponenten-Lösemittellacks mit Direktaufladung,
- Figur 13
- eine vereinfachte Darstellung der Isolierstrecke mit einem Abstreifkolben, der durch
eine Kolbenstange zwangsgeführt wird,
- Figur 14
- ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Isolierstrecke, bei der der Abstreifkolben
nur in eine Richtung von der Kolbenstange geschoben und in die andere Richtung durch
Druckluftbeauschlagung bewegt wird,
- Figur 15
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Isolierstrecke, bei der der Abstreifkolben
in beide Richtungen durch Druckluftbeaufschlagung bewegt wird, sowie
- Figuren 16A-B
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lackieranlage mit einer Ringleitung,
wobei ein Abschnitt der Ringleitung einen Beschichtungsmittel-Speicherbehälter bildet.
[0038] Im Folgenden wird zunächst das in Figur 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung beschrieben, das beispielsweise
auf einem Roboterarm eines Lackierroboters angeordnet sein kann, wie es in der bereits
eingangs erwähnten Druckschrift
WO 2004/037436 A1 für eine herkömmliche Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung beschrieben ist,
so dass der Inhalt dieser Druckschrift hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise
des Lackierroboters und der sonstigen Komponenten der vorliegenden Beschreibung in
vollem Umfang zuzurechnen ist.
[0039] Die dargestellte Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung weist einen Beschichtungsmittel-Dosierer
1 auf, wobei es sich in diesem Ausführungsbeispiel um einen Kolbendosierer handelt.
Der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 weist einen Zylinder 2 und einen in dem Zylinder
2 in Pfeilrichtung verschiebbaren Dosierkolben 3 auf, wobei der Antrieb des Dosierkolbens
3 mechanisch durch eine Schubstange 4 erfolgt, die beispielsweise elektromotorisch,
pneumatisch oder hydraulisch angetrieben werden kann. In dem Zylinder 2 des Beschichtungsmittel-Dosierers
1 befindet sich an der Vorderseite des Dosierkolbens 3 ein Dosiervolumen 5, das durch
eine Verschiebung des Dosierkolbens 3 in dem Zylinder 2 einstellbar ist. Das Dosiervolumen
5 mit dem darin befindlichen Beschichtungsmittel (z.B. Wasserlack) befindet sich im
Betrieb auf einem Hochspannungspotential, wie durch das dargestellte Hochspannungszeichen
symbolisiert wird. Das von der Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung abgegebene
Beschichtungsmittel liegt deshalb ebenfalls auf einem Hochspannungspotential, was
bei einer elektrostatischen Lackierung zu einem guten Auftragswirkungsgrad beiträgt.
Die dem Dosiervolumen 5 gegenüberliegende Seite des Zylinders 2 und der Schubstange
4 liegt dagegen auf einem Massepotential, wie durch das ebenfalls dargestellte Erdungszeichen
symbolisiert ist. Zur elektrischen Potentialtrennung bestehen der Zylinder 2 und die
Schubstange 4 deshalb aus einem elektrisch isolierenden Material. Das Material des
Zylinders 2 und der Schubstange 4 muss jedoch andererseits hinreichend starr sein,
um eine ausreichende Dosiergenauigkeit zu erreichen. Die zur Potentialtrennung erforderlichen
Materialien und konstruktiven Einzelheiten sind beispielsweise in der Druckschrift
DE 102 33 633 A1 beschrieben, so dass der Inhalt dieser Druckschrift hinsichtlich des Aufbaus und
der Funktionsweise des Beschichtungsmittel-Dosierers 1 der vorliegenden Beschreibung
in vollem Umfang zuzurechnen ist.
[0040] Weiterhin weist die erfindungsgemäße Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung in
diesem Ausführungsbeispiel einen Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 auf, der im
Wesentlichen aus einem Zylinder 7 und einem in dem Zylinder 7 verschiebbaren Speicherkolben
8 besteht, wobei der Speicherkolben 8 über eine Druckluftleitung 9 pneumatisch angetrieben
wird und somit ein einstellbares Speichervolumen 10 in dem Zylinder 7 einschließt.
Der gesamte Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 befindet sich hierbei auf einem
Massepotential, wie durch das Erdungszeichen symbolisch dargestellt wird.
[0041] Die Versorgung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 erfolgt durch eine Beschichtungsmittel-Zuleitung
11, die in das Speichervolumen 10 mündet und beispielsweise von einem herkömmlichen
Farbwechsler oder einer Ringleitung ausgeht.
[0042] Bei der Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 ist es wünschenswert,
dass aus der Ringleitung ein konstant niedriger Volumenstrom entnommen wird. Dies
ist sinnvoll, weil eine Entnahme mit einem plötzlich ansteigenden Volumenstrom zu
einem Druckabfall in der Ringleitung führen würde, wodurch druckempfindliche Entnahmestationen
(z.B. Handspritzer) an der Ringleitung gestört würden. Zur Vermeidung derartiger Druckeinbrüche
in der Ringleitung kann der Speicherkolben 8 über die Druckluftleitung 9 mit einem
Gegendruck beaufschlagt werden, der so eingestellt wird, dass die Entnahme aus der
Ringleitung mit dem gewünschten Volumenstrom erfolgt.
[0043] Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der entnommene Volumenstrom auch von der Viskosität
des entnommenen Beschichtungsmittels abhängt. So führt eine geringe Viskosität des
Beschichtungsmittels zu einem relativ großen Volumenstrom aus der Ringleitung. Eine
hohe Viskosität des Beschichtungsmittels führt dagegen zu einem entsprechend geringen
Volumenstrom bei der Entnahme. Bei der Einstellung des pneumatischen Gegendrucks auf
den Speicherkolben 8 wird deshalb vorzugsweise die Viskosität des Beschichtungsmittels
berücksichtigt, so dass die Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6
unabhängig von der Viskosität des Beschichtungsmittels stets mit einem konstant niedrigen
Volumenstrom erfolgt. Die Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 erfolgt
hierbei vorzugsweise so lange, bis der Speicherkolben 8 an einen vorgegeben Anschlag
stößt, wodurch die Einhaltung einer definierten Füllmenge sichergestellt wird.
[0044] Alternativ zu der vorstehend beschriebenen Gegendruckregelung besteht die Möglichkeit,
dass der pneumatische Gegendruck auf den Speicherkolben 8 zu Beginn einer Entnahme
auf einen vorgegebenen Wert eingestellt und anschließend nicht geregelt wird. Bei
der anschließenden Befüllung des Beschichtungs-Speicherbehälters 6 wird der Gegendruck
dann nicht geregelt, sondern nimmt mit zunehmender Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
6 entsprechend zu, so dass der Gegendruck ein Maß für den Füllungsgrad des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
6 ist. Während der Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 wird deshalb
laufend der Gegendruck gemessen. Nach Erreichen eines vorgegebenen Sollwerts für den
Gegendruck wird dann die Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 beendet.
Bei einem definierten anfänglichen Volumenstrom zu Beginn der Befüllung wird der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 auf diese Weise mit einer definierten Menge des Beschichtungsmittels befüllt.
[0045] Aus dem Speichervolumen 10 des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 zweigt weiterhin
ein Isolationsschlauch 12 ab, der in das Dosiervolumen 5 des Beschichtungsmittel-Dosierers
1 mündet, wobei der Isolationsschlauch 12 im entleerten und gereinigten Zustand den
Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 gegenüber dem Beschichtungsmittel-Dosierer
1 elektrisch isoliert, was an sich aus der bereits eingangs erwähnten Druckschrift
WO 2004/037436 A1 bekannt ist, so dass deren Inhalt hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise
des Isolationsschlauchs 12 der vorliegenden Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen
ist.
[0046] Der Isolationsschlauch 12 weist jedoch einen größeren Leitungsquerschnitt auf als
die Beschichtungszuleitung 11, damit der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 möglichst
schnell aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 befüllt werden kann, wie noch
detailliert beschrieben wird. Der geringere Leitungsquerschnitt der Beschichtungsmittelzuleitung
11 ist dagegen unschädlich, da die Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
6 während des Lackierens erfolgt, so dass für die Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
6 genügend Zeit zur Verfügung steht. Vorteilhaft an dem geringeren Leitungsquerschnitt
der Beschichtungsmittelzuleitung 11 sind dagegen die geringeren Kosten, da kleinere
Leitungen verwendet werden können.
[0047] Zu diesem Ausführungsbeispiel und zu den folgenden Ausführungsbeispielen ist ferner
zu erwähnen, dass vor und hinter dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 und dem
Beschichtungsmittel-Dosierer 1 weitere Bauelemente angeordnet sein können, wie beispielsweise
steuerbare Ventile, die jedoch in der Zeichnung zur Vereinfachung nicht dargestellt
sind.
[0048] Die Figuren 2A und 2B zeigen ein alternatives Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung, das weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen
und in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel übereinstimmt, so dass zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung zu Figur 1 verwiesen wird.
[0049] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 hierbei nicht permanent über den Isolationsschlauch 12 mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer
1 verbunden ist. Stattdessen ist der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 zwischen
zwei Stellungen verfahrbar, die in den Figuren 2A und 2B dargestellt sind.
[0050] In der in Figur 2A gezeigten Stellung ist der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 mit der Beschichtungsmittel-Zuleitung 11 verbunden, aber von dem Beschichtungsmittel-Dosierer
1 getrennt und liegt dann auf einem elektrischen Massepotential. In dieser Stellung
erfolgt die Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 über die Beschichtungsmittelzuleitung
11.
[0051] In der in Figur 2B gezeigten Stellung ist der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 dagegen über eine Andock-Schnittstelle 13 mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer 1
verbunden, aber von der Beschichtungsmittel-Zuleitung 11 getrennt und liegt dann auf
demselben Hochspannungspotential wie der Beschichtungsmittel-Dosierer 1. In dieser
Stellung erfolgt die Umfüllung des Beschichtungsmittels aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 in den Beschichtungsmittel-Dosierer 1.
[0052] Für einen Farbwechsel wird hierbei also zunächst der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 über die Beschichtungsmittel-Zuleitung 11 mit dem neuen Beschichtungsmittel befüllt,
wobei der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 von der Andock-Schnittstelle 13 abgetrennt
ist, wie in Figur 2A dargestellt ist. Während dieser Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
6 kann der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 weiterhin das alte Beschichtungsmittel dosieren,
so dass für die Befüllen des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 keine Unterbrechung
des Lackiervorgangs erforderlich ist und deshalb genügend Zeit für die Befüllung zur
Verfügung steht.
[0053] Nach der Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters 6 wird der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 dann nach weiteren Zwischenschritten mit der Andockschnittstelle 13 verbunden, was
in Figur 2B dargestellt ist. Nach der Herstellung der Verbindung mit der Andock-Schnittstelle
13 kann dann das in dem Speichervolumen 7 enthaltene neue Beschichtungsmittel in das
Dosiervolumen 5 des Beschichtungsmittel-Dosierers 1 überführt werden.
[0054] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung,
das teilweise mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen teilweise auf die vorstehende
Beschreibung zu Figur 1 verwiesen wird.
[0055] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 in den Zylinder 2 des Beschichtungsmittel-Dosierers 1 auf der Rückseite des Dosierkolbens
3 integriert ist. Hierzu ist in dem Zylinder 2 eine Trennwand 14 angeordnet, die den
Zylinder 2 in zwei Teilzylinder trennt, wobei in dem in der Zeichnung rechts befindlichen
Teilzylinder der Speicherkolben 8 druckluftbetätigt verschiebbar ist.
[0056] Figur 4 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3, so dass zur
Vermeidung von Wiederholungen weitgehend auf die vorstehende Beschreibung zu Figur
3 verwiesen wird.
[0057] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass auf die Trennwand
14 zur Abtrennung der beiden Teilzylinder verzichtet wird. Die Druckluft zum Antrieb
des Speicherkolbens 8 wirkt hierbei also auch auf die Rückseite des Dosierkolbens
3, was einen mechanisch hinreichend starren Antrieb des Dosierkolbens 3 voraussetzt.
[0058] Die Figuren 5A bis 5J zeigen eine Lackieranlage mit einer erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung
in verschiedenen Phasen eines Farbwechsels, wobei der Farbwechselablauf in dem Flussdiagramm
in Figur 6 dargestellt ist und später noch detailliert beschrieben wird.
[0059] Die in den Figuren 5A bis 5J dargestellte Lackieranlage weist den Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 und den Beschichtungsmittel-Dosierer 1 auf, wobei deren Aufbau und Funktionsweise
vorstehend unter Bezugnahme auf Figur 1 beschrieben wurde.
[0060] Eingangsseitig ist der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 über eine Ventilanordnung
15 mit einem Farbwechsler 16 verbunden, wobei der Farbwechsler 16 herkömmlich ausgeführt
sein kann, wie es beispielsweise in der Druckschrift
DE 103 35 358 A1 beschrieben ist, so dass der Inhalt dieser Druckschrift der vorliegenden Beschreibung
in vollem Umfang zuzurechnen ist.
[0061] Ausgangsseitig ist der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 über eine weitere Ventilanordnung
17 mit einem Rotationszerstäuber 18 verbunden, wobei von dem Rotationszerstäuber 18
eine Rückführleitung 19 abgeht, über die restliches Beschichtungsmittel ausgespült
werden kann.
[0062] Eine weitere Rückführleitung 20 geht von der Ventilanordnung 15 ab, wobei über die
Rückführleitung 20 ebenfalls verbliebenes Beschichtungsmittel abgeführt werden kann.
[0063] Im Folgenden werden nun die in den Figuren 5A bis 5J dargestellten einzelnen Phasen
während eines Farbwechsels beschrieben, wobei die fluidführenden Leitungen in den
Zeichnungen jeweils fett dargestellt sind.
[0064] Figur 5A zeigt zunächst den normalen Lackierbetrieb, wenn der Beschichtungsmittel-Dosierer
1 noch mit dem alten Beschichtungsmittel gefüllt ist und dieses zu dem Rotationszerstäuber
18 dosiert. Der Rotationszerstäuber 18 und der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 liegen
dann auf einem Hochspannungspotential, um eine elektrostatische Bauteilbeschichtung
zu ermöglichen. Zur elektrischen Isolierung des Beschichtungsmittel-Dosierers 1 gegenüber
dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 ist der Isolationsschlauch dann gereinigt
und entleert, was eine Potentialtrennung bewirkt. Der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 ist dagegen zunächst noch leer, wobei über die Druckluftleitung 9 nur ein relativ
geringer Druck von 2 bar an den Speicherkolben 8 angelegt wird. Über den Farbwechsler
16 und die Ventilanordnung 15 wird der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 deshalb
bereits während des Lackiervorgangs mit dem neuen Beschichtungsmittel gefüllt.
[0065] Nach dem Beenden des Lackierens mit der alten Farbe wird dann die Hochspannung an
dem Rotationszerstäuber 18 und dem Beschichtungsmittel-Dosierer 1 abgeschaltet und
die in dem Beschichtungsmittel-Dosierer 1 verbliebene alte Farbe wird über die Rückführleitung
19 ausgedrückt, was in Figur 5B gezeigt ist.
[0066] Nach dem Ausdrücken der in dem Beschichtungsmittel-Dosierer 1 verbliebenen alten
Farbe wird dann der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 zusammen mit dem Rotationszerstäuber
18 und dem Isolationsschlauch 12 gespült, was in Figur 5C gezeigt ist.
[0067] In der nächsten Phase gemäß Figur 5D öffnet die Ventilanordnung 15 dann die Verbindung
zwischen dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 und dem Beschichtungsmittel-Dosierer
1, so dass der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 und die Hauptleitung mit der neuen Farbe
angedrückt werden.
[0068] Anschließend wird dann in der in Figur 5E gezeigten Betriebsphase der Beschichtungsmittel-Dosierer
1 aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 über den Isolationsschlauch 12 und
die Ventilanordnung 17 mit der neuen Farbe befüllt.
[0069] Nach der Befüllung des Beschichtungsmittel-Dosierers 1 wird dann die noch in dem
Isolationsschlauch 12 befindliche Farbe in den Beschichtungsmittel-Dosierer 1 aufgenommen,
was in Figur 5F dargestellt ist. Diese Entleerung des Isolationsschlauchs 12 ist wichtig,
damit der Isolationsschlauch 12 anschließend während des Lackierbetriebs den dann
auf Hochspannungspotential liegenden Beschichtungsmittel-Dosierer 1 elektrisch gegenüber
dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 isolieren kann.
[0070] Nach dieser Entleerung des Isolationsschlauchs 12 wird dann in der in Figur 5G dargestellte
Phase die Hochspannung für den Rotationszerstäuber 18 und den Beschichtungsmittel-Dosierer
1 eingeschaltet, wobei der Isolationsschlauch 12 dann den Beschichtungsmittel-Dosierer
12 gegenüber dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 elektrisch isoliert.
[0071] In der in Figur 5H dargestellten nächsten Betriebsphase wird dann die Hauptnadel
des Rotationszerstäubers 18 mit der neuen Farbe angedrückt und der Lackiervorgang
beginnt, was in Figur 5H dargestellt ist.
[0072] In der in Figur 5I dargestellten Betriebsphase wird dann die in dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 verbliebene neue Farbe über die Ventilanordnung 15 und den Farbwechsler 16 wieder
in die Beschichtungsmittelzuleitung 11 zurück gedrückt, was auch als "Reflow" bezeichnet
wird.
[0073] In der letzten Betriebsphase eines Farbwechsels gemäß Figur 5J wird dann der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 zusammen mit der Ventilanordnung 15 und dem Farbwechsler 16 gespült, um anschließend
ohne Verunreinigungen durch Farbreste eine Befüllung mit einer neuen Farbe zu ermöglichen.
[0074] Figur 7 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens,
das weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
Bezug genommen wird.
[0075] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der sogenannte
"Reflow" gemäß Figur 5I entfällt. Es wird also aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 kein Beschichtungsmittel zurück in die Beschichtungsmittelzuleitung 11 gedrückt.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass bei der Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
6 gemäß Figur 5A exakt die benötigte Farbmenge eingefüllt wird, was durch einen Sensor
überprüft werden kann.
[0076] Dieses Ausführungsbeispiel eignet sich insbesondere für die Lackierung mit Wasserlack
und Direktaufladung.
[0077] Figur 8 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens,
das weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
Bezug genommen wird.
[0078] Hierbei erfolgt die Lackierung mit Wasserlack und Außenaufladung und "Reflow". Die
Außenaufladung bietet gegenüber der Direktaufladung des Beschichtungsmittels den Vorteil,
dass auf die Belüftung der Isolierstrecke 12 (vgl. Figur 5G) verzichtet werden kann,
da das Isolationsvermögen der Isolierstrecke 12 nur bei einer Direktaufladung des
Beschichtungsmittels erforderlich ist.
[0079] Figur 9 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens,
das weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
Bezug genommen wird.
[0080] Hierbei erfolgt eine Lackierung von Wasserlack mit Außenaufladung und ohne "Reflow",
so dass die in den Figuren 5G und 5I dargestellten Betriebsphasen entfallen.
[0081] Figur 10 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Lackierroboters 21 mit einer erfindungsgemäßen
Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung, die weitgehend mit den vorstehend beschriebenen
Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtungen übereinstimmt, so dass zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird.
[0082] Der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 ist hierbei als Kolbendosierer ausgeführt und
in einen Zerstäuber 22 integriert, der an einer Handachse 23 montiert ist und von
einem hochbeweglichen Roboterarm 24 geführt wird.
[0083] Der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 ist dagegen außerhalb des Lackierroboters
21 ortsfest angeordnet und kann über die Andock-Schnittstelle 13 mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer
1 verbunden werden. Hierzu bewegt der Lackierroboter 21 den Zerstäuber 22 so, dass
die Andock-Schnittstelle 13 an dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter 6 andockt,
woraufhin der Beschichtungsmittel-Dosierer 1 aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 befüllt werden kann.
[0084] Weiterhin zeigt die Zeichnung eine alternative Variante, bei der der gestrichelt
gezeichnete Beschichtungsmittel-Dosierer 1 in den Roboterarm 24 integriert ist.
[0085] Der in Figur 11 gezeigte Lackierroboter 21 stimmt teilweise mit dem vorstehend beschriebenen
und in Figur 10 gezeigten Lackierroboter 21 überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen
auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Bauteile
dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0086] Hierbei sind der Beschichtungsmittel-Dosierer 1, der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 und ein Farbwechsler 25 in den Roboterarm 24 integriert, wobei der Farbwechsler
25 ohne eine Isolierstrecke direkt vorne an den Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 und den Beschichtungsmittel-Dosierer 1 angebaut ist.
[0087] Der Lackierroboter 21 dient in diesem Ausführungsbeispiel zur Applikation eines hochohmigen
1-Komponenten-Lösemittellacks mit einer elektrischen Direktaufladung des Lacks oder
zum Lackieren ohne Hochspannung (reine Hochrotationszerstäubung).
[0088] Der in Figur 12 dargestellte Lackierroboter 21 stimmt weitgehend mit dem vorstehend
beschriebenen und in Figur 11 gezeigten Lackierroboter 21 überein, so dass zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende
Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0089] Eine Besonderheit des Lackierroboters 21 besteht darin, dass 2-Komponenten-Lösemittellack
mit elektrischer Direktaufladung appliziert wird, wobei die eine Lackkomponente von
dem Beschichtungsmittel-Dosierer 1 dosiert wird, während die andere Lackkomponente
von einem Kolbendosierer 26 über eine Schlauchleitung 27 dosiert wird. Der zusätzliche
Kolbendosierer 26 ist hierbei außerhalb des Lackierroboters 21 ortsfest angeordnet.
[0090] Figur 13 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer Isolierstrecke 28, die anstelle
des in den Figuren 5A-5J gezeigten Isolationsschlauchs 12 eingesetzt werden kann.
[0091] Die Isolierstrecke 28 besteht im Wesentlichen aus einem elektrisch nicht leitfähigen
Rohr 29, das zwischen den beiden Ventilanordnungen 15 und 17 verläuft.
[0092] In dem Rohr 29 ist ein Abstreifkolben 30 linear verschiebbar, wobei der Antrieb des
Abstreifkolbens 30 durch eine Kolbenstange 31 erfolgt, an deren Ende ein Antriebskolben
32 befestigt ist. Der Antriebskolben 32 ist in einem Druckzylinder 33 verschiebbar
geführt, wobei in den Druckzylinder 33 beiderseits des Antriebskolbens 32 zwei Druckluftanschlüsse
34, 35 münden, über die der Antriebskolben 32 einseitig mit Druckluft beaufschlagt
werden kann, um den Antriebskolben 32 mit der Kolbenstange 31 und dem Abstreifkolben
30 zu verschieben.
[0093] Zum einen dient die Verschiebung des Abstreifkolben 3 dazu, Beschichtungsmittelreste
an der Innenwand des Rohrs 29 abzustreifen, um das gewünschte elektrische Isolationsvermögen
der Isolierstrecke zu erreichen.
[0094] Zum anderen verhindert das Abstreifen der Farbreste von der Innenwand des Rohrs 29
bei einem Farbwechsel Verunreinigungen durch Restfarbe.
[0095] Das Beschichtungsmittel wird hierbei im geerdeten Zustand über einen Einlass A und
einen Auslass B übergeleitet, wobei sich der Abstreifkolben 30 in seiner Ruheposition
befindet, die in Figur 13 dargestellt ist.
[0096] Nach der Befüllung des Beschichtungsmittel-Dosierers 1 aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
6 wird das in dem Rohr 29 verbliebene Beschichtungsmittel dann durch den vorfahrenden
Abstreifkolben 30 aus dem Rohr 29 hinausgeschoben.
[0097] Falls die Kolbenstange 31 aus einem elektrisch leitfähigen Material besteht, wird
die Kolbenstange 31 dann vor dem Einschalten der elektrischen Spannung für die Beschichtungsmittelaufladung
wieder aus dem Rohr 29 herausgezogen.
[0098] Falls die Kolbenstange 31 dagegen aus einem elektrisch isolierenden Material besteht,
bleibt die Kolbenstange 31 bei eingeschalteter Spannung in dem vorgeschobenen Zustand
und wird erst nach dem Ausschalten der Spannung wird zurück gezogen. Dies ist vorteilhaft,
weil das Zurückziehen des Abstreifkolbens 30 zu Schlieren an der Innenwand des Rohrs
29 führen kann, wodurch das Isolationsvermögen beeinträchtigt wird.
[0099] Figur 14 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Isolierstrecke, das weitgehend
mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 13 dargestellten Ausführungsbeispiel
übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet
werden.
[0100] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Abstreifkolben
30 nicht fest mit der Kolbenstange 31 verbunden ist, so dass die Kolbenstange 31 den
Abstreifkolben 30 nur in eine Richtung schieben kann, d.h. in der Zeichnung nach links.
[0101] Die Bewegung des Abstreifkolbens 30 in die andere Richtung (d.h. in der Zeichnung
nach rechts) erfolgt dagegen durch eine einseitige Druckluftbeaufschlagung des Abstreifkolbens
30 über einen weiteren Druckluftanschluss 36, der in das Rohr 29 mündet.
[0102] Figur 15 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Isolierstrecke, das weitgehend
mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 14 dargestellten Ausführungsbeispiel
übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet
werden.
[0103] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Abstreifkolben
30 in beiden Richtungen pneumatisch angetrieben wird, wozu ein zusätzlicher Druckluftanschluss
37 in das Rohr mündet, so dass der Antriebskolben 30 beidseitig mit Druckluft beaufschlagt
werden kann. Dies bietet den Vorteil, dass auf die Kolbenstange 31 zum Antrieb des
Abstreifkolbens 30 verzichtet werden kann.
[0104] Die Figuren 16A und 16B zeigen eine weitere Variante der Erfindung, die in einer
Lackieranlage mit einem Ringleitungssystem eingesetzt werden kann, wie es beispielsweise
aus Pavel Svejda: "Prozesse und Applikationsverfahren" (Vincentz Verlag), Seite 106
ff. bekannt ist, so dass im Folgenden auf eine detaillierte Beschreibung von Ringleitungssystemen
verzichtet werden kann.
[0105] In einer Ringleitung 38 sind hierbei in Strömungsrichtung hintereinander zwei steuerbare
Absperrventile 39, 40 angeordnet, die in geschlossenem Zustand einen Abschnitt der
Ringleitung 38 zwischen den beiden Absperrventilen 39, 40 von dem Rest der Ringleitung
38 abtrennen, wobei der isolierte Abschnitt der Ringleitung 38 zwischen den beiden
Absperrventilen 39, 40 einen Beschichtungsmittel-Speicherbehälter in dem erfindungsgemäßen
Sinne bildet, wie noch detailliert beschrieben wird.
[0106] Zwischen den beiden Absperrventilen 39, 40 zweigt von der Ringleitung 38 eine Entnahmestelle
41 ab, über die Beschichtungsmittel aus der Ringleitung 38 entnommen werden kann,
wobei die Entnahmestelle 41 ein automatisch arbeitendes Andockventil 42 aufweist.
[0107] An die Entnahmestelle 41 kann beispielsweise eine Lackiermaschine 43 andocken, wobei
die Lackiermaschine 43 hier nur schematisch dargestellt ist und einen Beschichtungsmittel-Dosierer
44 enthält, der ebenfalls nur schematisch dargestellt ist, um das Prinzip der Erfindung
in dieser Variante zu erläutern.
[0108] Das Andockventil 42 öffnet automatisch, wenn die Lackiermaschine 43 an die Entnahmestelle
41 angedockt ist, so dass die Lackiermaschine 43 das Beschichtungsmittel aus der Ringleitung
38 entnehmen kann.
[0109] Nach dem Abdocken der Lackiermaschine 43 von der Entnahmestelle 41 schließt das Andockventil
42 dagegen selbstständig, um zu verhindern, dass das Beschichtungsmittel aus der Ringleitung
38 entweicht.
[0110] Zwischen den beiden Absperrventilen 39, 34 wird die Ringleitung 38 durch einen sogenannten
Squeeze-Out-Schlauch 45 gebildet, wobei der Aufbau und die Funktionsweise des Squeeze-Out-Schlauchs
45 beispielsweise in
WO 03/086671 A1 und
DE 10 2004 016 951 A1 beschrieben ist. Der Squeeze-Out-Schlauch 45 weist einen flexiblen Innenschlauch
46 auf, durch den das Beschichtungsmittel strömt. Der Innenschlauch 46 des Squeeze-Out-Schlauchs
45 ist außen von einem starren Außenmantel 47 umgeben, wobei sich zwischen dem Außenmantel
47 und dem flexiblen Innenschlauch 46 des Squeeze-Out-Schlauchs 45 ein abgedichteter
Ringraum 48 befindet.
[0111] In den Ringraum 48 mündet über ein steuerbares Einlassventil 49 ein Einlass 50, über
den Druckluft oder ein sonstiges Druckmedium in den Ringraum 48 zwischen dem Außenmantel
47 und dem flexiblen Innenschlauch 46 eingeleitet werden kann.
[0112] Weiterhin mündet aus dem Ringraum 48 über ein steuerbares Auslassventil 51 ein Auslass
52 aus, über den das Druckgas aus dem Ringraum 48 abgeleitet werden kann, um die Komprimierung
des Innenschlauchs 46 zu beenden.
[0113] Im Folgenden wird nun der Betrieb der Variante gemäß den Figuren 16A und 16B beschrieben,
wobei Figur 16A einen Zustand zeigt, in dem die Lackiermaschine 43 von der Entnahmestelle
41 abgedockt ist, während Figur 16B einen Zustand zeigt, in dem die Lackiermaschine
43 an der Entnahmestelle 41 angedockt ist und Beschichtungsmittel über die Entnahmestelle
41 in den Beschichtungsmittel-Dosierer 44 der Lackiermaschine 43 überführt wird.
[0114] In dem in Figur 16A gezeigten Zustand sind die beiden Absperrventile 39, 40 geöffnet,
so dass das Beschichtungsmittel durch die Ringleitung 38 und den Squeeze-Out-Schlauch
45 strömen kann.
[0115] In diesem Zustand ist das Einlassventil 49 des Squeeze-Out-Schlauchs 45 geschlossen,
während das Auslassventil 51 des Squeeze-Out-Schlauchs geöffnet ist. In dem Ringraum
48 zwischen dem Außenmantel 47 und dem flexiblen Innenschlauch 46 herrscht dann atmosphärischer
Druck, so dass der Innenschlauch 46 nicht komprimiert wird und deshalb einen freien
Strömungsquerschnitt aufweist.
[0116] Das Andockventil 42 der Entnahmestelle 41 ist in diesem Zustand ebenfalls geschlossen,
da die Lackiermaschine 43 nicht an die Entnahmestelle 41 angedockt wird.
[0117] In einem nächsten Schritt werden dann die beiden Absperrventile 39, 40 der Ringleitung
38 geschlossen, so dass der Squeeze-Out-Schlauch 45 mit dem gefüllten Innenschlauch
46 von dem Rest der Ringleitung 38 isoliert wird.
[0118] Daraufhin kann dann die Lackiermaschine 43 an die Entnahmestelle 41 andocken, woraufhin
das Andockventil 42 automatisch öffnet.
[0119] Nach dem Andocken der Lackiermaschine 43 an die Entnahmestelle 41 wird dann das Auslassventil
51 des Squeeze-Out-Schlauchs 45 geschlossen, während das Einlassventil 49 geöffnet
wird. Dadurch wird Druckluft in den Ringraum 48 zwischen dem Außenmantel 47 und dem
Innenschlauch 46 eingeleitet, wodurch der flexible Innenschlauch 46 in radialer Richtung
zusammengepresst wird, wie in Figur 16B dargestellt ist. Die Zusammenpressung des
Innenschlauchs 46 beginnt hierbei in der Zeichnung auf der rechten Seite und pflanzt
sich in Form einer peristaltischen Bewegung in der Zeichnung nach links fort, so dass
das in dem flexiblen Innenschlauch 46 befindliche Beschichtungsmittel über die Entnahmestelle
41 in den Beschichtungsmittel-Dosierer 44 gepumpt wird.
[0120] In dieser Variante der Erfindung bildet also der Squeeze-Out-Schlauch 45 den erfindungsgemäßen
Beschichtungsmittel-Speicherbehälter.
[0121] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen.
Bezugszeichenliste:
[0122]
- 1
- Beschichtungsmittel-Dosierer
- 2
- Zylinder
- 3
- Dosierkolben
- 4
- Schubstange
- 5
- Dosiervolumen
- 6
- Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
- 7
- Zylinder
- 8
- Speicherkolben
- 9
- Druckluftleitung
- 10
- Speichervolumen
- 11
- Beschichtungsmittelzuleitung
- 12
- Isolationsschlauch
- 13
- Andock-Schnittstelle
- 14
- Trennwand
- 15
- Ventilanordnung
- 16
- Farbwechsler
- 17
- Ventilanordnung
- 18
- Rotationszerstäuber
- 19
- Rückführleitung
- 20
- Rückführleitung
- 21
- Lackierroboter
- 22
- Zerstäuber
- 23
- Handachse
- 24
- Roboterarm
- 25
- Farbwechsler
- 26
- Kolbendosierer
- 27
- Schlauchleitung
- 28
- Isolierstrecke
- 29
- Rohr
- 30
- Abstreifkolben
- 31
- Kolbenstange
- 32
- Antriebskolben
- 33
- Druckzylinder
- 34
- Druckluftanschluss
- 35
- Druckluftanschluss
- 36
- Druckluftanschluss
- 37
- Druckluftanschluss
- 38
- Ringleitung
- 39
- Absperrventil
- 40
- Absperrventil
- 41
- Entnahmestelle
- 42
- Andockventil
- 43
- Lackiermaschine
- 44
- Beschichtungsmittel-Dosierer
- 45
- Squeeze-Out-Schlauch
- 46
- Innenschlauch
- 47
- Außenmantel
- 48
- Ringraum
- 49
- Einlassventil
- 50
- Einlass
- 51
- Auslassventil
- 52
- Auslass
- A
- Einlass
- B
- Auslass
1. Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung, insbesondere für eine Lackieranlage, mit
a) einem Beschichtungsmittel-Dosierer (1), der ein zu applizierendes Beschichtungsmittel
zu einem Applikationsgerät dosiert, und
b) einem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) zur vorübergehenden Aufnahme des
Beschichtungsmittels und zur Versorgung des Beschichtungsmittel-Dosierers (1) mit
dem Beschichtungsmittel,
b1) wobei der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) stromaufwärts vor dem Beschichtungsmittel-Dosierer
(1) angeordnet und ausgangsseitig mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer (1) verbunden
ist,
b2) wobei der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) ortsfest angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
c) dass der Beschichtungsmittel-Dosierer (1) über eine Andock-Schnittstelle (13) trennbar
mit dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) verbunden werden kann, und
d) dass der Beschichtungsmittel-Dosierer (1) in oder an dem Lackierroboter (21) oder in einem
von dem Lackierroboter (21) geführten Zerstäuber (22) angeordnet ist und sich mit
dem Lackierroboter (21) bewegt.
2. Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der Beschichtungsmittel-Dosierer (1) zumindest zeitweise auf einem Hochspannungspotential
liegt, während der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) auf einem erdnahen Potential
liegt, und/oder
b) dass der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) zwischen dem Hochspannungspotential
und dem erdnahen Potential verfahrbar ist.
3. Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) ein einstellbares Speichervolumen (10)
aufweist, und/oder
b) dass das Speichervolumen (10) des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters (6) durch einen
Kolben (8) einstellbar ist, und/oder
c) dass der Kolben (8) des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters (6) elektromotorisch, druckluftbetätigt
oder hydraulisch angetrieben ist.
4. Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsmittel-Dosierer (1) ein Kolbendosierer ist, der einen Zylinder (2)
und einen in dem Zylinder (2) verschieblichen Dosierkolben (3) aufweist.
5. Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) eine Zuleitung (11) mit einem kleineren
Leitungsquerschnitt aufweist als der Beschichtungsmittel-Dosierer (1), und/oder
b) dass das Beschichtungsmittel ein Wasserlack oder ein lösemittelbasierter Lack ist.
6. Lackieranlage mit einer Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
7. Betriebsverfahren für eine Beschichtungsmittel-Versorgungseinrichtung mit den folgenden
Schritten:
a) Dosierung eines Beschichtungsmittels durch einen Beschichtungsmittel-Dosierer (1)
zu einem Applikationsgerät (18),
b) Versorgung des Beschichtungsmittel-Dosierers (1) mit dem Beschichtungsmittel über
einen Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6), der stromaufwärts vor dem Beschichtungsmittel-Dosierer
(1) angeordnet und ausgangsseitig mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer (1) verbunden
ist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte zum Befüllen des Beschichtungsmittel-Dosierers:
c) Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters über eine Beschichtungsmittel-Zuleitung
mit dem Beschichtungsmittel, wobei der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter fest mit
der Beschichtungsmittel-Zuleitung verbunden ist,
d) Elektrische Erdung des Applikationsgeräts nach einem Applikationsvorgang,
e) Andocken des geerdeten Applikationsgeräts mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer
an dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter mittels eines Applikationsroboters, wobei
der Applikationsroboter das Applikationsgerät hochbeweglich führt,
f) Umfüllen des Beschichtungsmittels aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
in den Beschichtungsmittel-Dosierer, wenn der Beschichtungsmittel-Dosierer an den
Beschichtungsmittel-Speicherbehälter angedockt ist,
g) Abdocken des Applikationsgeräts mit dem Beschichtungsmittel-Dosierer von dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter
nach dem Umfüllen,
h) Applikation des Beschichtungsmittels.
8. Betriebsverfahren nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Elektrische Isolation des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters (6) gegenüber dem
Beschichtungsmittel-Dosierer (1) durch eine Isolierstrecke (12, 28),
b) Anlegen eines Hochspannungspotentials an den Beschichtungsmittel-Dosierer (1),
c) Anlegen eines erdnahen Potentials an den Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6).
9. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
gekennzeichnet durch folgende Schritte bei einem Farbwechsel von einem alten Beschichtungsmittel zu einem
neuen Beschichtungsmittel:
a) Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters (6) mit dem neuen Beschichtungsmittel
aus einer Beschichtungsmittel-Zuleitung (11) während der Dosierung des alten Beschichtungsmittels
durch den Beschichtungsmittel-Dosierer (1),
b) Beenden der Dosierung des alten Beschichtungsmittels durch den Beschichtungsmittel-Dosierer (1),
c) Befüllung des Beschichtungsmittel-Dosierers (1) mit dem neuen Beschichtungsmittel
aus dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6),
d) Beginn der Dosierung des neuen Beschichtungsmittels durch den Beschichtungsmittel-Dosierer (1).
10. Betriebsverfahren nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Entleerung des verbliebenen alten Beschichtungsmittels aus dem Beschichtungsmittel-Dosierer
(1) nach dem Beenden der Dosierung des alten Beschichtungsmittels und vor der Befüllung
des Beschichtungsmittel-Dosierers (1) mit dem neuen Beschichtungsmittel, und/oder
- Spülen des Beschichtungsmittel-Dosierers (1) mit einem Spülmittel nach der Entleerung
des alten Beschichtungsmittels aus dem Beschichtungsmittel-Dosierer (1) und vor der
Befüllung des Beschichtungsmittel-Dosierers (1) mit dem neuen Beschichtungsmittel,
und/oder
- Rückführung des in dem Beschichtungsmittel-Speicherbehälters (6) nach der Befüllung
des Beschichtungsmittel-Dosierers (1) verbliebenen restlichen neuen Beschichtungsmittels
in die Beschichtungsmittel-Zuleitung (11), und/oder
- Spülen des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters (6) mit einer Spülflüssigkeit nach
der Rückführung des darin verbliebenen neuen Beschichtungsmittels in die Beschichtungsmittel-Zuleitung
(11).
11. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
gekennzeichnet durch folgenden Schritt:
Anlegen eines Hochspannungspotenzials an den Beschichtungsmittel-Dosierer und das
Applikationsgerät.
12. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Befüllung des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters (6) mit einem kleineren Beschichtungsmittelstrom
erfolgt als die Dosierung des Beschichtungsmittels durch den Beschichtungsmittel-Dosierer
(1) und/oder als die Befüllung des Beschichtungsmittel-Dosierers (1), und/oder
b) dass der Beschichtungsmittel-Speicherbehälter (6) ein Speichervolumen (10) aufweist, das
durch einen verschiebbaren Kolben (8) einstellbar ist, wobei der Kolben (8) pneumatisch
mit einem Gegendruck beaufschlagt wird, der von der Viskosität des Beschichtungsmittels
abhängig ist, und/oder
c) dass der Gegendruck so eingestellt wird, dass der Volumenstrom beim Befüllen des Beschichtungsmittel-Speicherbehälters
(6) unabhängig von der Viskosität des Beschichtungsmittels ist.