[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung in spezieller Weise quaternisierter
Alkylamin-Stickstoffverbindungen als Kraft- und Schmierstoffadditiv oder Kerosinadditiv,
wie insbesondere als Detergensadditiv; zur Verringerung oder Verhinderung von Ablagerungen
in den Einspritzsystemen von direkteinspritzenden Dieselmotoren, insbesondere in Common-Rail-Einspritzsystemen,
zur Verringerung des Kraftstoffverbrauches von direkteinspritzenden Dieselmotoren,
insbesondere von Dieselmotoren mit Common-Rail-Einspritzsystemen, und zur Minimierung
des Leistungsverlustes (power loss) in direkteinspritzenden Dieselmotoren, insbesondere
in Dieselmotoren mit Common-Rail-Einspritzsystemen; sowie als Additiv für Ottokraftstoffe,
insbesondere zum Betrieb von DISI Motoren.
Stand der Technik:
[0002] Bei direkteinspritzenden Dieselmotoren wird der Kraftstoff durch eine direkt in den
Brennraum des Motors reichende Mehrloch-Einspritzdüse eingespritzt und feinst verteilt
(vernebelt), anstatt wie beim klassischen (Kammer-) Dieselmotor in eine Vor- oder
Wirbelkammer eingeführt zu werden. Der Vorteil der direkteinspritzenden Dieselmotoren
liegt in ihrer für Dieselmotoren hohen Leistung und einem dennoch geringen Verbrauch.
Außerdem erreichen diese Motoren ein sehr hohes Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen.
[0003] Zurzeit werden im Wesentlichen drei Verfahren eingesetzt, um den Kraftstoff direkt
in den Brennraum des Dieselmotors einzuspritzen: die konventionelle Verteilereinspritzpumpe,
das Pumpe-Düse-System (Unit-Injector-System bzw. Unit-Pump-System) und das Common-Rail-System.
[0004] Beim Common-Rail-System wird der Dieselkraftstoff von einer Pumpe mit Drücken bis
zu 2000 bar in eine Hochdruckleitung, die Common-Rail gefördert. Ausgehend von der
Common-Rail laufen Stichleitungen zu den verschiedenen Injektoren, die den Kraftstoff
direkt in den Brennraum injizieren. Dabei liegt auf der Common-Rail stets der volle
Druck an, was eine Mehrfacheinspritzung oder eine spezielle Einspritzform ermöglicht.
Bei den anderen Injektionssystemen ist dagegen nur eine geringere Variation der Einspritzung
möglich. Die Einspritzung beim Common-Rail wird im Wesentlichen in drei Gruppen unterteilt:
(1.) Voreinspritzung, durch die im Wesentlichen eine weichere Verbrennung erreicht
wird, so dass harte Verbrennungsgeräusche ("Nageln") vermindert werden und der Motorlauf
ruhig erscheint; (2.) Haupteinspritzung, die insbesondere für einen guten Drehmomentverlauf
verantwortlich ist; und (3.) Nacheinspritzung, die insbesondere für einen geringen
NO
x-Wert sorgt. Bei dieser Nacheinspritzung wird der Kraftstoff in der Regel nicht verbrannt,
sondern durch Restwärme im Zylinder verdampft. Das dabei gebildete Abgas-/Kraftstoffgemisch
wird zur Abgasanlage transportiert, wo der Kraftstoff in Gegenwart geeigneter Katalysatoren
als Reduktionsmittel für die Stickoxide NO
x wirkt.
[0005] Durch die variable, zylinderindividuelle Einspritzung kann beim Common-Rail-Einspritzsystem
der Schadstoffausstoß des Motors, z.B. der Ausstoß von Stickoxiden (NO
x), Kohlenmonoxid (CO) und insbesondere von Partikeln (Ruß), positiv beeinflusst werden.
Dies ermöglicht beispielsweise, dass mit Common-Rail-Einspritzsystemen ausgerüstete
Motoren der Euro 4-Norm theoretisch auch ohne zusätzlichen Partikelfilter genügen
können.
[0006] In modernen Common-Rail-Dieselmotoren können sich unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise
bei Verwendung von biodieselhaltigen Kraftstoffen oder von Kraftstoffen mit Metall-Verunreinigungen
wie Zink-Verbindungen, Kupfer-Verbindungen, Bleiverbindungen und weiteren Metallverbindungen,
an den Injektoröffnungen Ablagerungen bilden, die das Einspritzverhalten des Kraftstoffs
negativ beeinflussen und dadurch die Performance des Motors beeinträchtigen, d.h.
insbesondere die Leistung verringern, aber zum Teil auch die Verbrennung verschlechtern.
Die Bildung von Ablagerungen wird durch bauliche Weiterentwicklungen der Injektoren,
insbesondere durch die Veränderung der Geometrie der Düsen (engere, konische Öffnungen
mit abgerundetem Auslass) noch verstärkt. Für eine dauerhaft optimale Funktionsweise
von Motor und Injektoren müssen solche Ablagerungen in den Düsenöffnungen durch geeignete
Kraftstoffadditive verhindert oder reduziert werden
[0007] In den Einspritzsystemen modernen Dieselmotoren verursachen Ablagerungen signifikante
Performance-Probleme. Weit verbreitet ist die Erkenntnis, dass derartige Ablagerungen
in den Sprühkanälen zu einer Verringerung des Kraftstoffflusses und damit zu Leistungsverlusten
(power loss) führen können. Ablagerungen an der Injektorspitze beeinträchtigen dagegen
die optimale Ausbildung von Kraftstoff-Sprühnebel und bedingen dadurch eine verschlechterte
Verbrennung und damit verbunden höhere Emissionen und vermehrten Kraftstoffverbrauch.
Im Gegensatz zu diesen herkömmlichen, "äußeren" Ablagerungsphänomenen bereiten auch
"interne" Ablagerungen (zusammengefasst als innere Diesel-Injektor-Ablagerungen (IDID))
in bestimmten Teilen der Injektoren, wie an der Düsennadel, am Steuerkolben, am Ventilkolben,
am Ventilsitz, an der Ansteuereinheit und an den Führungen dieser Komponenten zunehmend
Performance-Probleme. Herkömmliche Additive zeigen eine unzureichende Wirkung gegen
diese IDIDs.
[0008] Aus der
US 4,248,719 sind quaternisierte Ammoniumsalze beschrieben, welche durch Umsetzung eines Alkenylsuccinimids
mit einem Monocarbonsäureester hergestellt werden und als Dispergiermittel in Schmierölen
zur Verhinderung von Schlammbildung Anwendung finden. Insbesondere ist beispielsweise
die Umsetzung von Polyisobutylbernsteinsäureanhydrid (PIBSA) mit N,N-Dimethylaminopropylamin
(DMAPA) und Quaternisierung mit Methylsalicylat beschrieben. Eine Anwendung in Kraftstoffen,
insbesondere Dieselkraftstoffen, wird darin jedoch nicht vorgeschlagen. Die Verwendung
von PIBSA mit niedrigen Bismaleinierungsgraden < 20 % wird darin nicht beschrieben.
[0009] Aus der
US 4,171,959 sind quaternisierte Ammoniumsalze von hydrocarbylsubstituierten Succinimiden beschrieben,
welche als Detergenzadditive für Ottokraftstoffzusammensetzungen geeignet sind. Zur
Quaternisierung werden bevorzugt Alkylhalogenide eingesetzt. Erwähnt sind außerdem
organische C
2-C
8-Hydrocarbyl-Carboxylate und - Sulfonate. Folglich weisen die gemäß dortiger Lehre
bereitgestellten quaternisierten Ammoniumsalze als Gegenion entweder ein Halogenid
oder ein C
2-C
8-Hydrocarbyl-Carboxylat oder ein C
2-C
8-Hydrocarbyl-Sulfonat-Gruppe auf. Die Verwendung von PIBSA mit niedrigen Bismaleinierungsgraden
<20 % wird darin ebenfalls nicht beschrieben.
[0010] Aus der
EP-A-2 033 945 sind Kaltfließverbesserer bekannt, welche durch Quaternisierung spezieller tertiärer
Monoamine, die wenigstens einen C
8-C
40-Alkylrest tragen, mit einem C
1-C
4-Alkylester spezieller Carbonsäuren hergestellt werden. Beispiele solcher Carbonsäureester
sind Dimethyloxalat, Dimethylmaleat, Dimethylphthalat und Dimethylfumarat. Andere
Anwendungen als zur Verbesserung des CFPP Werts von Mitteldestillaten sind in der
EP-A-2 033 945 nicht belegt.
[0011] Die
WO 2006/135881 beschreibt quaternisierte Ammoniumsalze, hergestellt durch Kondensation eines Hydrocarbyl-substituierten
Acylierungsmittels und einer Sauerstoff- oder Stickstoffatom-haltigen Verbindung mit
tertiärer Aminogruppe, und anschließender Quaternisierung mittels Hydrocarbylepoxid
in Kombination mit stöchiometrischen Mengen einer Säure, wie insbesondere Essigsäure.
Weitere in der
WO 2006/135881 beanspruchte Quaternisierungsmittel sind Dialkylsulfate, Benzylhalogenide und hydrocarbylsubstituierte
Carbonate, wobei Dimethylsulfat, Benzylchlorid und Dimethylcarbonat experimentell
untersucht wurden.
[0012] Die in der
WO 2006/135881 bevorzugt verwendeten Quaternisierungsmittel weisen jedoch gravierende Nachteile
auf, wie: Toxizität bzw. Carcinogenität (z.B. bei Dimethylsulfat und Benzylhalogeniden),
keine rückstandsfreie Verbrennung (z.B. bei Dimethylsulfat und Alkylhalogeniden),
sowie unzureichende Reaktivität, welche zu unvollständiger Quaternierung oder nicht-ökonomischen
Reaktionsbedingungen (lange Reaktionszeiten, hohe Reaktionstemperaturen, Überschuss
an Quaternierungsmittel; z.B. bei Dimethylcarbonat) führt.
[0013] Die
EP-A-2 033 945 beschreibt die Herstellung halogen- und schwefelfreier quaternärer Ammoniumsalze
von organischen Carbonsäuren (wie z.B. Oxalsäure, Phthalsäure, Salicylsäure, Malonsäure
und Maleinsäure sowie deren Alkylester) und deren Verwendung zur Verbesserung des
CFPP-Werts von Dieselkraftstoffen.
[0014] Quaternäre Ammoniumsalze von alpha-Hydroxycarbonsäuren werden in der
EP-A-1 254 889 als Reinigungsmittel für elektronische Bauteile vorgeschlagen.
[0015] Weiterhin beschreibt die Japanische Patentanmeldung, Anmeldenummer
61-012197, die Verwendung quaternärer Ammoniumsalze von organischen Carbonsäuren als Oberflächenaktives
mittel oder Rohmaterial für Medikamente oder Kosmetika.
[0016] Es bestand daher die Aufgabe, weitere Kraftstoffadditive bereitzustellen, welche
Ablagerungen in der Injektorspitze und interne Injektorablagerungen beim Betrieb von
Common-Rail-Dieselmotoren verhindern.
Kurze Beschreibung der Erfindung:
[0017] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass obige Aufgabe durch Bereitstellung
quaternisierter Hydrocarbylaminverbindungen bzw. damit additivierter Kraft- und Schmierstoffzusammensetzungen
gelöst wird.
[0018] Überraschenderweise sind die erfindungsgemäßen Additive wie insbesondere durch die
beiliegenden Anwendungsbeispiele veranschaulicht, überraschend wirksam in Common-Rail-Dieselmotoren
und zeichnen sich durch ihre besondere Eignung als Additiv zur Verringerung von Powerloss
durch externe und Kaltstartprobleme durch interne Ablagerungen aus.
Figurenbeschreibung:
[0019] Figur 1 zeigt den Ablauf eines einstündigen Motorentestzyklus gemäß CEC F-098-08.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung:
A1) Spezielle Ausführungsformen
[0020] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere folgende spezielle Ausführungsformen:
1. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung, enthaltend in einer Hauptmenge eines
üblichen Kraftstoffs oder Schmierstoffs einen Anteil, insbesondere eine wirksame Menge,
wenigstens eines eine quaternisierte Stickstoffverbindung umfassenden Reaktionsprodukts
oder eine aus dem Reaktionsprodukt durch Aufreinigung erhaltene, eine quaternisierte
Stickstoffverbindung enthaltende Teilfraktion davon, wobei das Reaktionsprodukt erhältlich
ist durch Umsetzung eines quaternisierbaren Alkylamins, enthaltend wenigstens eine
quaternisierbare, tertiäre Aminogruppe mit einem Quaternierungsmittel, das die wenigstens
eine tertiäre Aminogruppe in eine quaternäre Ammoniumgruppe überführt,
wobei das Quaternierungsmittel ein Hydrocarbylepoxid in Kombination mit einer freien
Hydrocarbyl-substituierten Polycarbonsäure ist.
2. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach Ausführungsform 1, wobei das
Alkylamin wenigstens eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel 3 umfasst,
RaRbRcN (3)
worin
wenigstens einer der Reste Ra, Rb und Rc, wie z.B. einer oder zwei, für einen geradkettigen oder verzweigte, gesättigten oder
ungesättigten C8-C40-Hydrocarbylrest (insbesondere geradkettigen oder verzweigte C8-C40-Alkyl) steht und die übrigen Reste für gleiche oder verschiedene, geradkettige oder
verzweigte, gesättigte oder ungesättigten C1-C6-Hydrocarbylreste (insbesondere C1-C6-Alkyl) stehen; oder
2a. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach Ausführungsform 1, wobei
das Alkylamin wenigstens eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel 3 umfasst,
RaRbRcN (3)
worin alle Reste Ra, Rb und Rc für gleiche oder verschiedene geradkettige oder verzweigte, gesättigten oder ungesättigten
C8-C40-Hydrocarbylreste, insbesondere geradkettige oder verzweigte C8-C40-Alkyl-Reste stehen.
3. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach einem der Ausführungsformen 1
und 2, wobei das Quaternierungsmittel ein Epoxid der allgemeinen Formel 4 umfasst

wobei die darin enthaltenen Reste Rd gleich oder verschieden sind und für H oder für einen Hydrocarbylrest stehen, wobei
der Hydrocarbylrest für einen aliphatischen oder aromatischen Rest mit wenigstens
1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht
4. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach einer der Ausführungsformen 1
bis 3, wobei die freie Säure des Quaternierungsmittels eine hydrocarbyl-substituierte
C3-C28-Dicarbonsäure ist.
5. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach einer der Ausführungsformen 1
bis 4, wobei der Hydrocarbyl-Substituent der Carbonsäure ein Polyalkylenrest mit einem
Polymerisationsgrad von 2 bis 100, oder 3 bis 50 oder 4 bis 25 ist.
6. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei das quaternisierbare tertiäre Amin eine Verbindung der Formel 3 ist, worin wenigstens
zwei der Reste Ra, Rb und Rc gleich oder verschieden sind und für einen geradkettigen oder verzweigte, C10-C20-Alkylrest steht und der übrigen Rest für C1-C4-Alkyl steht.
7. Kraftstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei das Quaternierungsmittel ausgewählt ist unter Niedrigalkylenoxiden in Kombination
mit einer hydrocarbyl-substituierten Polycarbonsäure.
8. Kraftstoffstoff- oder Schmierstoffzusammensetzung nach einer der vorhergehenden
Ausführungsformen, ausgewählt unter Dieselkraftstoffen, Biodieselkraftstoffen, Ottokraftstoffen,
und Alkanol-haltigen Ottokraftstoffen., wie Bioethanolhaltige Kraftstoffe, insbesondere
Dieselkraftstoffe.
9. Quaternisierte Stickstoffverbindung gemäß der Definition in einer der Ausführungsformen
1 bis 7.
10. Verfahren zur Herstellung einer quaternisierten Stickstoffverbindung nach Ausführungsform
9,
umfassend die Umsetzung eines quaternisierbaren Alkylamins, enthaltend wenigstens
eine quaternisierbare, tertiäre Aminogruppe mit einem Quaternierungsmittel, das die
wenigstens eine tertiäre Aminogruppe in eine quaternäre Ammoniumgruppe überführt,
wobei das Quaternierungsmittel ein Hydrocarbylepoxid in Kombination mit einer Hydrocarbyl-substituierten
Polycarbonsäure ist.
11. Verwendung einer quaternisierten Stickstoffverbindung nach Ausführungsform 9 oder
hergestellt nach Ausführungsform 10 als Kraftstoff- oder Schmierstoffadditiv.
12. Verwendung nach Ausführungsform 11 als Additiv zur Verringerung des Kraftstoffverbrauches
von direkteinspritzenden Dieselmotoren, insbesondere von Dieselmotoren mit Common-Rail-Einspritzsystemen,
und/oder zur Minimierung des Leistungsverlustes (powerloss) in direkteinspritzenden
Dieselmotoren, insbesondere in Dieselmotoren mit Common-Rail-Einspritzsystemn (wie
z.B. bestimmt in einem DW10 Test in Anlehnung an CEC F-098-08, wie unten im experimentellen
Teil näher beschrieben).
13. Verwendung nach Ausführungsform 11 als Ottokraftstoffadditiv zur Verringerung
von Ablagerungen im Einlasssystem eines Ottomotors, wie insbesondere DISI und PFI
(Port Fuel Injector) -Motoren.
14. Verwendung nach Ausführungsform 10 als Dieselkraftstoffadditiv zur Verringerung
und/oder Vermeidung von Ablagerungen in den Einspritzsystemen, wie z.B. bestimmt in
einem XUD 9 Test, nach CEC-F-23-1-01), wie insbesondere der Internal Diesel Injector
Deposits (IDID) und / oder von Ventilkleben in direkteinspritzenden Dieselmotoren,
insbesondere in Common-Rail-Einspritzsystemen (wie z.B. bestimmt nach einer IDID Testprozedur,
wie unten im experimentellen Teil näher beschrieben).
15. Additivkonzentrat, enthaltend in Kombination mit weiteren Diesel- oder Ottokraftstoffadditiven
oder Schmierstoffadditiven wenigstens eine quaternisierte Stickstoffverbindung gemäß
der Definition in Ausführungsform 9 oder hergestellt nach Ausführungsform 10.
[0021] Jeweils geeignete Testmethoden zur Überprüfung der oben bezeichneten Anwendungen
sind den Fachmann bekannt, bzw. in folgenden experimentellen Teil, worauf hiermit
ausdrücklich allgemein Bezug genommen wird, beschrieben.
A2) Allgemeine Definitionen
[0022] Werden keine gegenteiligen Angaben gemacht, so gelten folgende allgemeine Bedeutungen:
[0023] "Hydrocarbyl" ist breit auszulegen und umfasst sowohl langkettige als auch kurzkettige,
gerade oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen, welche
ggf. zusätzlich Heteroatome, wie z.B. O, N, NH,S, in ihrer Kette enthalten können.
Eine spezielle Gruppe von Hydrocarbyl Resten umfasst sowohl langkettige als auch kurzkettige,
geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 1000, 3 bis 500 4 bis 400 Kohlenstoffatomen.
[0024] "Langkettige" Hydrocarbylreste stehen für geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste
und weisen 7 bis 50 oder 8 bis 50 oder 8 bis 40 oder 10 bis 20 Kohlenstoffatomen,
welche ggf. zusätzlich Heteroatome, wie z.B. O, N, NH,S, in ihrer Kette enthalten
können. Weiterhin können die Reste ein- oder mehrfach ungesättigt sein und ein oder
mehrere nicht-kumulierte, wie z.B. 1 bis 5, wie 1, 2 oder 3 C-C Doppelbindungen oder
C-C- Dreifachbindungen, insbesondere 1, 2 oder 3 Doppelbindungen, aufweisen. Sie können
natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein.
[0025] Sie können auch ein zahlengemitteltes Molekulargewicht (M
n) von 85 bis 20.000, wie z.B. 113 bis 10.000, oder 200 bis 10.000 oder 350 bis 5.000,
wie z.B. 350 bis 3.000, 500 bis 2.500, 700 bis 2.500, oder 800 bis 1.500 aufweisen
Sie sind dann insbesondere im Wesentlichen aus C
2-6-, insbesondere C
2-4-Monomerbausteinen, wie Ethylen, Propylen, n- oder iso-Butylen oder Mischungen davon
aufgebaut, wobei die verschiedenen Monomere statistisch verteilt oder als Blöcke einpolymerisiert
enthalten sein können. Derartige langkettige Hydrocarbylreste werden auch als Polyalkylenreste
oder Poly-C
2-6- oder Poly-C
2-4-alkylenreste bezeichnet. Geeignete langkettige Hydrocarbylreste und deren Herstellung
sind beispielsweise auch beschreiben in der
WO2006/135881 und der dort zitierten Literatur.
[0026] Beispiele für besonders brauchbare Polyalkylen-Reste sind Polyisobutenyl-Reste, abgeleitet
von sogenannten "hochreaktiven" Polyisobutenen, die sich durch einen hohen Gehalt
an terminal angeordneten Doppelbindungen auszeichnen. Terminal angeordnete Doppelbindungen
sind dabei alpha-olefinische Doppelbindungen des Typs

[0027] welche zusammen auch als Vinyliden-Doppelbindungen bezeichnet werden. Geeignete hochreaktive
Polyisobutene sind beispielsweise Polyisobutene, die einen Anteil an Vinyliden-Doppelbindungen
von größer 70 Mol-%, insbesondere größer 80 Mol-% oder größer 85 Mol-% aufweisen.
Bevorzugt sind insbesondere Polyisobutene, die einheitliche Polymergerüste aufweisen.
Einheitliche Polymergerüste weisen insbesondere solche Polyisobutene auf, die zu wenigstens
85 Gew.-%, vorzugsweise zu wenigstens 90 Gew.-% und besonders bevorzugt zu wenigstens
95 Gew.-% aus Isobuteneinheiten aufgebaut sind. Vorzugsweise weisen solche hochreaktiven
Polyisobutene ein zahlenmittleres Molekulargewicht in dem oben genannten Bereich auf.
Darüber hinaus können die hochreaktiven Polyisobutene eine Polydispersität im Bereich
von 1,05 bis 7, insbesondere von etwa 1,1 bis 2,5, wie z.B. von kleiner 1,9 oder kleiner
1,5, aufweisen. Unter Polydispersität versteht man den Quotienten aus gewichtsmittlerem
Molekulargewicht Mw geteilt durch das zahlenmittlere Molekulargewicht Mn.
[0028] Besonders geeignete hochreaktive Polyisobutene sind z.B. die Glissopal-Marken der
BASF SE, insbesondere Glissopal 1000 (Mn = 1000), Glissopal V 33 (Mn = 550) und Glissopal
2300 (Mn = 2300) und deren Mischungen. Andere zahlenmittlere Molekulargewichte können
nach im Prinzip bekannter Weise durch Mischen von Polyisobutenen unterschiedlicher
zahlenmittlerer Molekulargewichte oder durch extraktive Anreicherung von Polyisobutenen
bestimmter Molekulargewichtsbereiche eingestellt werden.
[0029] Eine spezielle Gruppe von langkettigen Hydrocarbyl Resten umfasst geradkettige oder
verzweigte Alkylresten ("langkettige" Alkylreste") mit 8 bis 50, wie z.B. 8 bis 40
oder 8 bis 30 oder 10 bis 20 Kohlenstoffatomen.
[0030] Eine weitere Gruppe spezieller langkettiger Hydrocarbylreste umfasst Polyalkylenreste,
die insbesondere im Wesentlichen aus C
2-6-, insbesondere C
2-4-Monomerbausteinen, wie Ethylen, Propylen, n- oder iso-Butylen oder Mischungen davon
aufgebaut ssind und einen Polymerisationsgrad von 2 bis 100, oder 3 bis 50 oder 4
bis 25 aufweisen.,
[0031] "Kurzkettiges Hydrocarbyl" oder "niedermolekulares Hydrocarbyl" steht insbesondere
für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Alkenyl, gegebenenfalls unterbrochen
durch eine oder mehrere, wie z.B. 2, 3 oder 4 Heteroatomgruppen, wie -O- oder - NH-.
oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach, wie z.B. 2, 3 oder 4-fach substituiert.
[0032] "Hydrocarbylen" steht für geradkettige oder ein- oder mehrfach verzweigte Brückengruppen
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls unterbrochen durch eine oder mehrere,
wie z.B. 2, 3 oder 4 Heteroatomgruppen, wie -O- oder - NH-. oder gegebenenfalls ein-
oder mehrfach, wie z.B. 2, 3 oder 4-fach substituiert.
[0033] "Alkyl" oder "Niedrigalkyl" steht insbesondere für gesättigte, geradkettige oder
verzweigte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 4, 1 bis 5, 1 bis 6, oder 1 bis 7, Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, 1-Methylethyl, n-Butyl, 1-Methyl-propyl, 2-Methylpropyl,
1,1-Dimethylethyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 2,2-Di-methylpropyl,
1-Ethylpropyl, n-Hexyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,2-Dimethylpropyl, 1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl,
3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl, 1,1-Dimethylbutyl, 1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl,
2,2-Dimethylbutyl, 2,3-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl,
1,1,2-Trimethylpropyl, 1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl und 1-Ethyl-2-methylpropyl;
sowie n-Heptyl, sowie die ein- oder mehrfach verzweigten Analoga davon.
[0034] "Langkettiges Alkyl" steht beispielsweise für gesättigte, geradkettige oder verzweigte
Kohlenwasserstoffreste mit 8 bis 50, wie z.B. 8 bis 40 oder 8 bis 30 oder 10 bis 20
Kohlenstoffatomen, wie Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl,
Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl, Eicosyl, Hencosyl, Docosyl,
Tricosyl, Tetracosyl, Pentacosyl, Hexacosyl, Heptacosyl, Octacosyl, Nonacosyl, Squalyl,
Konstitutionsisomere, insbesondere ein oder mehrfach verzweigte Isomere und höhere
Homologe davon.
[0035] "Alkenyl" steht für ein- oder mehrfach, insbesondere einfach ungesättigte, geradkettige
oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste mit 2 bis 4, 2 bis 6, oder 2 bis 7 Kohlenstoffatomen
und einer Doppelbindung in einer beliebigen Position, z. B. C
2-C
6-Alkenyl wie Ethenyl, 1-Propenyl, 2-Propenyl, 1-Methylethenyl, 1-Butenyl, 2-Butenyl,
3-Butenyl, 1-Methyl-1-propenyl, 2-Methyl-1-propenyl, 1-Methyl-2-propenyl, 2-Methyl-2-propenyl,
1-Pentenyl, 2-Pentenyl, 3-Pentenyl, 4-Pentenyl, 1-Methyl-1-butenyl, 2-Methyl-1-butenyl,
3-Methyl-1-butenyl, 1-Methyl-2-butenyl, 2-Methyl-2-butenyl, 3-Methyl-2-butenyl, 1-Methyl-3-butenyl,
2-Methyl-3-butenyl, 3-Methyl-3-butenyl, 1,1-Dimethyl-2-propenyl, 1,2-Dimethyl-1-propenyl,
1,2-Dimethyl-2-propenyl, 1-Ethyl-1-propenyl, 1-Ethyl-2-propenyl, 1-Hexenyl, 2-Hexenyl,
3-Hexenyl, 4-Hexenyl, 5-Hexenyl, 1-Methyl-1-pentenyl, 2-Methyl-1-pentenyl, 3-Methyl-1-pentenyl,
4-Methyl-1-pentenyl, 1-Methyl-2-pentenyl, 2-Methyl-2-pentenyl, 3-Methyl-2-pentenyl,
4-Methyl-2-pentenyl, 1-Methyl-3-pentenyl, 2-Methyl-3pentenyl, 3-Methyl-3-pentenyl,
4-Methyl-3-pentenyl, 1-Methyl-4-pentenyl, 2-Methyl-4-pentenyl, 3-Methyl-4-pentenyl,
4-Methyl-4-pentenyl, 1,1-Dimethyl-2-butenyl, 1,1-Dimethyl-3-butenyl, 1,2-Dimethyl-1-butenyl,
1,2-Dimethyl-2-butenyl, 1,2-Dimethyl-3-butenyl, 1,3-Dimethyl-1-butenyl, 1,3-Dimethyl-2-butenyl,
1,3-Dimethyl-3-butenyl, 2,2-Dimethyl-3-butenyl, 2,3-Dimethyl-1-butenyl, 2,3-Dimethyl-2-butenyl,
2,3-Dimethyl-3-butenyl, 3,3-Dimethyl-1-butenyl, 3,3-Dimethyl-2-butenyl, 1-Ethyl-1-butenyl,
1-Ethyl-2-butenyl, 1-Ethyl-3-butenyl, 2-Ethyl-1-butenyl, 2-Ethyl-2-butenyl, 2-Ethyl-3-butenyl,
1,1,2-Trimethyl-2-propenyl, 1-Ethyl-1-methyl-2-propenyl, 1-Ethyl-2-methyl-1-propenyl
und 1-Ethyl-2-methyl-2-propenyl.
[0036] "Substituenten" für hierin angegebene Reste, sind insbesondere, wenn keine anderen
Angaben gemacht werde, ausgewählt sind unter Ketogruppen, - COOH, -COO-Alkyl, - OH,
-SH, -CN, Amino, -NO
2, Alkyl, oder Alkenylgruppen.
[0037] "Mn" steht für das zahlenmittleres Molekulargewicht und wird in herkömmlicher Weise
bestimmt; insbesondere beziehen sich solche Angaben auf Mn-Werte, bestimmt durch Relativmethoden,
wie der Gelpermeationschromatographie mit THF als Eluent und Polystyrol-Standards
oder Absolutmethoden, wie der Dampfphasenosmometrie unter Verwendung von Toluol als
Lösungsmittel.
[0038] "Mw" steht für das gewichtsmittlere Molekulargewicht und wird in herkömmlicher Weise
bestimmt; insbesondere beziehen sich solche Angaben auf Mw-Werte, bestimmt durch Relativmethoden,
wie der Gelpermeationschromatographie mit THF als Eluent und Polystyrol-Standards
oder Absolutmethoden, wie der Lichtstreuung.
[0039] Der "Polymerisationsgrad" bezeichnet gewöhnich den zahlenmäßigen mittleren Polymerisationsgrad
(Bestimmungsmethode Gelpermeationschromatographie mit THF als Eluent und Polystyrol-Standards;
oder GC-MS Kopplung).
A3) Tertiäre Amine der Formel (3)
[0040] Tertiäre Amine der Formel (3) sind an sich bekannte Verbindungen, wie z.B. beschrieben
in der
EP-A-2 033 945.
[0041] Das tertiäre Amin-Edukt (3) trägt vorzugsweise ein Segment der Formel NR
a R
b wobei einer der Reste eine Alkylgruppe mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen und der andere
eine Alkylgruppe mit bis zu 40, besonders bevorzugt 8 bis 40 Kohlenstoffatomen aufweist.
Der Rest R
c ist dabei insbesondere ein kurzkettiger C
1-C
6-Alkylrest, wie eine Methyl-, Ethyl- oder Propyl-Gruppe. R
a und R
b können geradkettig oder verzweigt sein, und / oder können gleich oder verschieden
sein. Beispielsweise können R
a und R
b eine geradkettige C
12-C
24-Alkylgruppe sein. Alternativ kann nur einer der beiden Reste langkettig (z.B. mit
mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen) sein und der andere eine Methyl-, Ethyl- oder Propyl-Gruppe
darstellen.
[0042] Zweckmäßig ist das Segment NR
aR
b von einem sekundären Amin abgeleitet, wie Dioctadecylamin, Di-Kokosamin, di-hydriertes
Talgamin und Methylbehenylamin. Amingemische, wie sie aus natürlichen Materialien
erhältlich sind, eignen sich ebenfalls. Beispielsweise ist zu nennen ein sekundäres
hydriertes Talg-Amin, wobei die Alkylgruppen von hydriertem Talgfett abgeleitet sind,
und etwa 4 Gew.-% C
14, 31 Gew.-% C
16 und 59 Gew.-% C
18-Alkylgruppen aufweisen. Entsprechende tertiäre Amine der Formel (3) werden beispielsweise
von der Firma Akzo Nobel unter der Bezeichnung Armeen® M2HT oder Armeen® M2C vertrieben.
[0043] Das tertiäre Amin-Edukt (3) kann aber auch so ausgebildet sein, dass die Reste R
a, R
b und R
c gleich oder verschiedene langkettige Alkylreste insbesondere geradkettige oder verzweigte
Alkylgruppen mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen aufweisen.
[0044] Das tertiäre Amin-Edukt (3) kann aber auch so ausgebildet sein, dass die Reste R
a, R
b und R
c gleich oder verschiedene kurzkettige Alkylreste, insbesondere geradkettige oder verzweigte
Alkylgruppen mit 1 bis 7 oder insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen aufweisen.
[0045] Weitere nichtlimitierende Beispiele für geeignete Amine sind:
N,N-Dimethyl-N-(2-ethylhexyl)amin, N,N-Dimethyl-N-(2-propylheptyl)amin, Dodecyldimethylamin,
Hexadecyldimethylamin, Oleyldimethylamin, Cocoyldimethylamin, Dicocoylmethylamin,
Talgfettdimethylamin, Ditalgfettmethylamin, Tridodecylamin, Trihexadecylamin, Trioctadecylamin,
Sojadimethylamin, Tris(2-ethylhexyl)amin, sowie Alamine 336 (Tri-n-octylamin).
[0046] Nichtlimitierende Beispiele für kurzkettige tertiäre Amine sind: Trimethylamin, Triethylamin,
Tri-n-propylamin, Tri-n-butylamin, Tri-n-pentylamin, Tri-n-hexylamin, Tri-n-heptylamin,
Ethyldimethylamin, Dimethylethylamin, n-Proplydimethylamin, Isopropyldimethylamin,
n-Proplydiethylamin, Isopropyldiethylamin, n-Butyldimethylamin. n-Butyldiethylamin,
. n-Butyldipropylamin.
[0047] Kurzkettige Triamine sind insbesondere auch dann zweckmäßig, wenn das Quaternierungsmittel
(s. unten) einen oder mehrere Alkylreste R
d mit mehr als einem C-Atom oder einen oder mehrere aromatische Reste R
d trägt
A4) Quaternisierungsmittel:
[0048] )In einer weiteren besonderen Ausführungsform erfolgt die Quaternisierung des mindestens
einen quaternisierbaren tertiären Stickstoffatoms mit mindestens einem Quaternisierungsmittel
ausgewählt aus Epoxiden, insbesondere Hydrocarbyl-Epoxiden.

wobei die darin enthaltenen R
d Reste gleich oder verschieden sind und für H oder für einen Hydrocarbylrest stehen,
wobei der Hydrocarbylrest wenigstens 1 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist. Insbesondere
sind dies aliphatische oder aromatische Reste, wie z.B. lineare oder verzweigte C
1-10-Alkylreste oder aromatische Reste, wie Phenyl oder C
1-
4-Alkylphenyl.
[0049] Als Hydrocarbyl-Epoxide eignen sich beispielsweise aliphatische und aromatische Alkylenoxide,
wie insbesondere C
2-12-Alkylenoxide, wie Ethylenoxid, Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, 2-Methyl-1,2-propenoxid
(Isobutenoxid), 1,2-Pentenoxid, 2,3-Pentenoxid, 2-Methyl-1,2-butenoxid, 3-Methyl-1,2-butenoxid,
1,2-Hexenoxid, 2,3-Hexenoxid, 3,4-Hexenoxid, 2-Methyl-1,2-pentenoxid, 2-Ethyl-1,2-butenoxid,
3-Methyl-1,2-pentenoxid, 1,2-Decenoxid, 1,2-Dodecenoxid oder 4-Methyl-1,2-pentenoxid;
sowie aromatensubstituierte Ethylenoxide, wie gegebenenfalls substituiertes Styroloxid,
insbesondere Styroloxid oder 4-Methyl-styroloxid.
[0050] Im Falle der Verwendung von Epoxiden als Quaternisierungsmittel werden diese in Gegenwart
von freien Säuren, insbesondere in Gegenwart von freien Hydrocarbyl-substituierten
ungesättigten, insbesondere gesättigten, gegebenenfalls substituierten, insbesondere
unsubstituierten Protonensäuren, wie vor allem mit Hydrocarbyl-substituierten C
3-C
28 oder C
3-C
12-Dicarbonsäuren, insbesondere unsubstituierten, gesättigten C
3-C
6 Dicarbonsäure eingesetzt..
[0051] Geeignete Dicarbonsäuren sind dabei gesättigte Säuren, wie Malon-, Bernstein-, Glutar-,
Adipin, Pimelin-, Suberin,- Azelain-, Sebacinsäure, Undecandisäure und Dodecandisäure
oder höhermolekulare Säuren, wie Terta- ,Hexa- oder Octadecandisäure substituierte
Säuren, wie Äpfelsäure, α -Ketoglutarsäure, Oxalessigsäure; Glutaminsäure; Asparaginsäure;
und ungesättigte Säuren, wie Maleinsäure und Fumarsäure; wie insbesondere Malon-,
Bernstein-, Glutar-, Adipin und Pimelinsäure.
[0052] Weiterhin geeignet sind aromatische Dicarbonsäure, wie z.B. Phthalsäure.
[0053] Falls erforderlich oder gewünscht können auch hydrocarbylsubstituierte Dicarbonsäuren
in ihrer Anhydridform eingesetzt werden. Für die Quaternisierung wird die Ringöffnung
des Anhydrids dann durch Zugabe von Wasser bewirkt.
A5) Herstellung erfindungsgemäßer Additive:
a) Quaternisierung
[0054] Die Quaternierung mit einem Epoxid der Formel (4) erfolgt grundsätzlich in Anlehnung
an bekannte Verfahren. Liegt die Siedetemperatur einer Komponente des Reaktionsgemisches,
insbesondere des Epoxides, bei Normaldruck oberhalb der Reaktionstemperatur, wird
die Reaktion zweckmäßigerweise in einem Autoklaven durchgeführt.
[0055] Beispielsweise wird in einem Autoklaven eine Lösung des tertiären Amins mit der organischen
hydrocarbylsustituierten Dicarbonsäure (wie z.B. Polyisobutenbersteinäure) in den
erforderlichen in etwa stöchiometrischen Mengen versetzt. Pro Äquivalent an quaternisierbarem
tertiären Stickstoffatom kann man z.B. 0,1 bis 2,0, 0,2 bis 1,5, oder 0,5 bis 1,25
Äquivalente an Dicarbonsäure einsetzen. Insbesondere werden aber etwa annähernd molare
Anteile der Dicarbonsäure eingesetzt. Anschließend wird ausreichend mit N
2 gespült, sowie ein geeigneter Vordruck eingestellt und das Epoxid (z.B. Propylenoxid)
wird in den erforderlichen stöchiometrischen Mengen bei einer Temperatur zwischen
20°C und 180°C zudosiert. Pro Äquivalent an quaternisierbarem tertiären Stickstoffatom
kann man z.B. 0,1 bis 4,0 , 0,2 bis 3, oder 0,5 bis 2 Äquivalente an Epoxid einsetzen.
Insbesondere werden aber etwa 1 bis 2 Äquivalente Epoxid in Relation zum tertiären
Amin eingesetzt, um die tertiäre Amingruppe vollständig zu quaternisieren. Insbesondere
kann auch ein Molarer Überschuss an Alkylenoxid gesetzt werden, wodurch die freie
Carboxylgruppe der Dicarbonsäure teilweise oder vollständig verestert wird. Anschließend
wird über eine geeignet langen Zeitraum von wenigen Minuten bis etwa 24 Stunden, wie
z.B. etwa 10 h bei einer Temperatur zwischen 20°C und 180°C (z.B. 50°C) nachgerührt,
abgekühlt, wie z.B. auf etwa 20 bis 50°C, mit N
2 gespült und der Reaktor entleert.
[0056] Die Umsetzung kann dabei bei etwa 0,1 bis 20 bar, wie z.B. 1 bis 10 oder 1,5 bis
5 bar Druck erfolgen. Die Umsetzung kann aber auch bei Normaldruck erfolgen. Insbesondere
ist eine Inertgas-Atmosphäre, wie z.B. Stickstoff, zweckmäßig.
[0057] Falls erforderlich können die Reaktanden in einem geeigneten inerten organischen
aliphatischen oder aromatischen Lösungsmittel oder einem Gemisch davon, für die Quaternisierung
vorgelegt werden. Typische Beispiele sind z.B. Lösungsmittel der Solvesso Serie, Toluol
oder Xylol oder 2-Ethylhexanol, oder 2-Propylheptanol, sowie Butyldiglykol, Butylglykol,
Methoxypropoxypropanol, Butoxydipropanol oder geradkettige und verzweigte gesättigte
Kohlenwasserstoffe. Die Quaternisierung kann aber auch in Abwesenheit eines Lösungsmittels
durchgeführt werden.
[0058] Die Quaternisierung kann in Gegenwart eines protischen Lösungsmittels durchgeführt
werden, gegebenenfalls auch in Kombination mit einem aliphatischen oder aromatischen
Lösungsmittel. Geeignete protische Lösungsmittel haben insbesondere eine Dielktrizitätskonstante
(bei 20°C) von größer 7. Das protische Lösungsmittel kann eine oder mehrere OH-Gruppen
enthalten und kann auch Wasser sein. Geeignete Lösungsmittel können auch Alkohole,
Glykole und Glykolether sein. Insbesondere können geeignete protische Lösungsmittel
solche sein, die in
WO 2010132259 genannt sind. Insbesondere geeignete Lösungsmittel sind Methanol, Ethanol, n-Propanol,
isoPropanol, alle Isomeren des Butanols, alle Isomeren des Pentanols, alle Isomeren
des Hexanols, 2-Ethylhexanol, 2-Propylheptanol, sowie auch Gemische verschiedener
Alkohole. Die Anwesenheit eines protischen Lösungsmittels kann den Umsatz und die
Reaktionsgeschwindigkeit der Quaternierung positiv beeinflussen.
b) Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
[0059] Das so gebildete Reaktionsendprodukt kann theoretisch weiter aufgereinigt oder das
Lösungsmittel kann entfernt werden. Gegebenenfalls kann überschüssiges Reagenz, wie
beispielsweise überschüssiges Epoxid, entfernt werden. Dies kann beispielsweise durch
Einleiten von Stickstoff bei Normaldruck oder unter vermindertem Druck geschehen.
Um die weitere Prozessierbarkeit der Produkte zu verbessern kann aber auch nach der
Reaktion Lösungsmittel zugesetzt werden, wie z.B. Lösungsmittel der Solvesso Reihe,
2-Ethylhexanol, oder im Wesentlichen aliphatische Lösungsmittel. Gewöhnlich ist dies
aber nicht zwingend notwendig, so dass das Reaktionsprodukt ohne weitere Aufreinigung
als Additiv, gegebenenfalls nach Abmischung mit weiteren Additivkomponenten (s. unten)
einsetzbar ist.
B) Weitere Additivkomponenten
[0060] Der mit dem erfindungsgemäßen quaternisierten Additiv additivierte Kraftstoff ist
ein Ottokraftstoff oder insbesondere ein Mitteldestillat-Kraftstoff, vor allem ein
Dieselkraftstoff.
[0061] Der Kraftstoff kann weitere übliche Additive zur Wirksamkeitsverbesserung und/oder
Verschleißunterdrückung enthalten.
[0062] Im Falle von Dieselkraftstoffen sind dies in erster Linie übliche Detergenz-Additive,
Trägeröle, Kaltfließverbesserer, Schmierfähigkeitsverbesserer (Lubricity Improver),
Korrosionsinhibitoren, Demulgatoren, Dehazer, Antischaummittel, Cetanzahlverbesserer,
Verbrennungsverbesserer, Antioxidantien oder Stabilisatoren, Antistatika, Metallocene,
Metalldeaktivatoren, Farbstoffe und/oder Lösungsmittel.
[0063] Im Falle von Ottokraftstoffen sind dies vor allem Schmierfähigkeitsverbesserer (Friction
Modifier), Korrosionsinhibitoren, Demulgatoren, Dehazer, Antischaummittel, Verbrennungsverbesserer,
Antioxidantien oder Stabilisatoren, Antistatika, Metallocene, Metalldeaktivatoren,
Farbstoffe und/oder Lösungsmittel.
[0064] Typische Beispiele geeigneter Co-Additive sind im folgenden Abschnitt aufgeführt:
B1) Detergenz-Additive
[0065] Vorzugsweise handelt es sich bei den üblichen Detergenz-Additiven um amphiphile Substanzen,
die mindestens einen hydrophoben Kohlenwasserstoffrest mit einem zahlengemittelten
Molekulargewicht (M
n) von 85 bis 20.000 und mindestens eine polare Gruppierung besitzen, die ausgewählt
ist unter:
(Da) Mono- oder Polyaminogruppen mit bis zu 6 Stickstoffatomen, wobei mindestens ein
Stickstoffatom basische Eigenschaften hat;
(Db) Nitrogruppen, gegebenenfalls in Kombination mit Hydroxylgruppen;
(Dc) Hydroxylgruppen in Kombination mit Mono- oder Polyaminogruppen, wobei mindestens
ein Stickstoffatom basische Eigenschaften hat;
(Dd) Carboxylgruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen;
(De) Sulfonsäuregruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen;
(Df) Polyoxy-C2- bis C4-alkylengruppierungen, die durch Hydroxylgruppen, Mono- oder Polyaminogruppen, wobei
mindestens ein Stickstoffatom basische Eigenschaften hat, oder durch Carbamatgruppen
terminiert sind;
(Dg) Carbonsäureestergruppen;
(Dh) aus Bernsteinsäureanhydrid abgeleiteten Gruppierungen mit Hydroxy- und/oder Amino-
und/oder Amido- und/oder Imidogruppen; und/oder
(Di) durch Mannich-Umsetzung von substituierten Phenolen mit Aldehyden und Mono- oder
Polyaminen erzeugten Gruppierungen.
[0066] Der hydrophobe Kohlenwasserstoffrest in den obigen Detergenz-Additiven, welcher für
die ausreichende Löslichkeit im Kraftstoff sorgt, hat ein zahlengemitteltes Molekulargewicht
(M
n) von 85 bis 20.000, vorzugsweise von 113 bis 10.000, besonders bevorzugt von 300
bis 5.000, stärker bevorzugt von 300 bis 3.000, noch stärker bevorzugt von 500 bis
2.500 und insbesondere von 700 bis 2.500, vor allem von 800 bis 1500. Als typischer
hydrophober Kohlenwasserstoffrest, insbesondere in Verbindung mit den polaren insbesondere
Polypropenyl-, Polybutenyl- und Polyisobutenylreste mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht
M
n von vorzugsweise jeweils 300 bis 5.000, besonders bevorzugt 300 bis 3.000, stärker
bevorzugt 500 bis 2.500 noch stärker bevorzugt 700 bis 2.500 und insbesondere 800
bis 1.500 in Betracht.
[0067] Als Beispiele für obige Gruppen von Detergenz-Additiven seien die folgenden genannt:
[0068] Mono- oder Polyaminogruppen (Da) enthaltende Additive sind vorzugsweise Polyalkenmono-
oder Polyalkenpolyamine auf Basis von Polypropen oder von hochreaktivem (d.h. mit
überwiegend endständigen Doppelbindungen) oder konventionellem (d.h. mit überwiegend
mittenständigen Doppelbindungen) Polybuten oder Polyisobuten mit M
n = 300 bis 5000, besonders bevorzugt 500 bis 2500 und insbesondere 700 bis 2500. Derartige
Additive auf Basis von hochreaktivem Polyisobuten, welche aus dem Polyisobuten, das
bis zu 20 Gew.-% n-Buten-Einheiten enthalten kann, durch Hydroformylierung und reduktive
Aminierung mit Ammoniak, Monoaminen oder Polyaminen wie Dimethylaminopropylamin, Ethylendiamin,
Diethylentriamin, Triethylentetramin oder Tetraethylenpentamin hergestellt werden
können, sind insbesondere aus der
EP-A 244 616 bekannt. Geht man bei der Herstellung der Additive von Polybuten oder Polyisobuten
mit überwiegend mittenständigen Doppelbindungen (meist in der β- und γ-Position) aus,
bietet sich der Herstellweg durch Chlorierung und anschließende Aminierung oder durch
Oxidation der Doppelbindung mit Luft oder Ozon zur Carbonyl- oder Carboxylverbindung
und anschließende Aminierung unter reduktiven (hydrierenden) Bedingungen an. Zur Aminierung
können hier Amine, wie z. B. Ammoniak, Monoamine oder die oben genannten Polyamine,
eingesetzt werden. Entsprechende Additive auf Basis von Polypropen sind insbesondere
in der
WO-A 94/24231 beschrieben.
[0069] Weitere besondere Monoaminogruppen (Da) enthaltende Additive sind die Hydrierungsprodukte
der Umsetzungsprodukte aus Polyisobutenen mit einem mittleren Polymerisationsgrad
P = 5 bis 100 mit Stickoxiden oder Gemischen aus Stickoxiden und Sauerstoff, wie sie
insbesondere in der
WO-A 97/03946 beschrieben sind.
[0070] Weitere besondere Monoaminogruppen (Da) enthaltende Additive sind die aus Polyisobutenepoxiden
durch Umsetzung mit Aminen und nachfolgender Dehydratisierung und Reduktion der Aminoalkohole
erhältlichen Verbindungen, wie sie insbesondere in der
DE-A 196 20 262 beschrieben sind.
[0071] Nitrogruppen (Db), gegebenenfalls in Kombination mit Hydroxylgruppen, enthaltende
Additive sind vorzugsweise Umsetzungsprodukte aus Polyisobutenen des mittleren Polymerisationsgrades
P = 5 bis 100 oder 10 bis 100 mit Stickoxiden oder Gemischen aus Stickoxiden und Sauerstoff,
wie sie insbesondere in der
WO-A96/03367 und in der
WO-A 96/03479 beschrieben sind. Diese Umsetzungsprodukte stellen in der Regel Mischungen aus reinen
Nitropolyisobutenen (z. B. α, β-Dinitropolyisobuten) und gemischten Hydroxynitropolyisobutenen
(z. B. α -Nitro-β-hydroxypolyisobuten) dar.
[0072] Hydroxylgruppen in Kombination mit Mono- oder Polyaminogruppen (Dc) enthaltende Additive
sind insbesondere Umsetzungsprodukte von Polyisobutenepoxiden, erhältlich aus vorzugsweise
überwiegend endständige Doppelbindungen aufweisendem Polyisobuten mit M
n = 300 bis 5000 mit Ammoniak, Mono- oder Polyaminen, wie sie insbeson-dere in der
EP-A 476 485 beschrieben sind.
[0073] Carboxylgruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze (Dd) enthaltende
Additive sind vorzugsweise Copolymere von C
2- bis C
40-Olefinen mit Maleinsäureanhydrid mit einer Gesamt-Molmasse von 500 bis 20.000, deren
Carboxylgruppen ganz oder teilweise zu den Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen
und ein verbleibender Rest der Carboxylgruppen mit Alkoholen oder Aminen umgesetzt
sind. Solche Additive sind insbesondere aus der
EP-A 307 815 bekannt. Derartige Additive dienen hauptsächlich zur Verhinderung von Ventilsitzverschleiß
und können, wie in der
WO-A 87/01126 beschrieben, mit Vorteil in Kombination mit üblichen Kraftstoffdetergenzien wie Poly(iso)-butenaminen
oder Polyetheraminen eingesetzt werden.
[0074] Sulfonsäuregruppen oder deren Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze (De) enthaltende
Additive sind vorzugsweise Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze eines Sulfobernsteinsäurealkylesters,
wie er insbesondere in der
EP-A 639 632 beschrieben ist. Derartige Additive dienen hauptsächlich zur Verhinderung von Ventilsitzverschleiß
und können mit Vorteil in Kombination mit üblichen Kraftstoffdetergenzien wie Poly(iso)butenaminen
oder Polyetheraminen eingesetzt werden.
[0075] Polyoxy-C
2-C
4-alkylengruppierungen (Df) enthaltende Additive sind vorzugsweise Polyether oder Polyetheramine,
welche durch Umsetzung von C
2- bis C
60-Alkanolen, C
6-bis C
30-Alkandiolen, Mono- oder Di-C
2- bis C
30-alkylaminen, C
1- bis C
30-Alkylcyclo-hexanolen oder C
1- bis C
30-Alkylphenolen mit 1 bis 30 mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und/oder Butylenoxid
pro Hydroxylgruppe oder Aminogruppe und, im Falle der Polyetheramine, durch anschließende
reduktive Aminierung mit Ammoniak, Monoaminen oder Polyaminen erhältlich sind. Derartige
Produkte werden insbesondere in der
EP-A 310 875,
EP-A 356 725,
EP-A 700 985 und
US-A 4 877 416 beschrieben. Im Falle von Polyethern erfüllen solche Produkte auch Trägeröleigenschaften.
Typische Beispiele hierfür sind Tridecanol- oder Isotridecanolbutoxylate, Isononylphenolbutoxylate
sowie Polyisobutenolbutoxylate und -propoxylate sowie die entsprechenden Umsetzungsprodukte
mit Ammoniak.
[0076] Carbonsäureestergruppen (Dg) enthaltende Additive sind vorzugsweise Ester aus Mono-,
Di- oder Tricarbonsäuren mit langkettigen Alkanolen oder Polyolen, insbesondere solche
mit einer Mindestviskosität von 2 mm
2/s bei 100 °C, wie sie insbesondere in der
DE-A 38 38 918 beschrieben sind. Als Mono-, Di- oder Tricarbonsäuren können aliphatische oder aromatische
Säuren eingesetzt werden, als Esteralkohole bzw. -polyole eignen sich vor allem langkettige
Vertreter mit beispielsweise 6 bis 24 C-Atomen. Typische Vertreter der Ester sind
Adipate, Phthalate, iso-Phthalate, Terephthalate und Trimellitate des iso-Octanols,
iso-Nonanols, iso-Decanols und des iso-Tridecanols. Derartige Produkte erfüllen auch
Trägeröleigenschaften.
[0077] Aus Bernsteinsäureanhydrid abgeleitete Gruppierungen mit Hydroxy- und/oder Amino-
und/oder Amido- und/oder insbesondere Imidogruppen (Dh) enthaltende Additive sind
vorzugsweise entsprechende Derivate von Alkyl- oder Alkenyl-substituiertem Bernsteinsäureanhydrid
und insbesondere die entsprechenden Derivate von Polyisobutenylbernsteinsäureanhydrid,
welche durch Umsetzung von konventionellem oder hochreaktivem Polyisobuten mit M
n = vorzugsweise 300 bis 5000, besonders bevorzugt 300 bis 3000, stärker bevorzugt
500 bis 2500, noch stärker bevorzugt 700 bis 2500 und insbesondere 800 bis 1500, mit
Maleinsäureanhydrid auf thermischem Weg in einer En-Reaktion oder über das chlorierte
Polyisobuten erhältlich sind. Bei den Gruppierungen mit Hydroxy- und/oder Amino- und/oder
Amido- und/oder Imidogruppen handelt es sich beispielsweise um Carbonsäuregruppen,
Säureamide von Monoaminen, Säureamide von Di- oder Polyaminen, die neben der Amidfunktion
noch freie Amingruppen aufweisen, Bernsteinsäurederivate mit einer Säure- und einer
Amidfunktion, Carbonsäureimide mit Monoaminen, Carbonsäureimide mit Di- oder Polyaminen,
die neben der Imidfunktion noch freie Amingruppen aufweisen, oder Diimide, die durch
die Umsetzung von Di- oder Polyaminen mit zwei Bernsteinsäurederivaten gebildet werden.
Beim Vorliegen von Imidogruppierungen D(h) wird das weitere Detergenz-Additiv im Sinne
der vorliegenden Erfindung jedoch nur bis maximal 100 % der Gewichtsmenge an Verbindungen
mit Betainstruktur eingesetzt. Derartige Kraftstoffadditive sind allgemein bekannt
und beispielsweise in den Dokumenten (1) und (2) beschrieben. Bevorzugt handelt es
sich um die Umsetzungsprodukte von Alkyl- oder Alkenyl-substituierten Bernsteinsäuren
oder Derivaten davon mit Aminen und besonders bevorzugt um die Umsetzungsprodukte
von Polyisobutenyl-substituierten Bernsteinsäuren oder Derivaten davon mit Aminen.
Von besonderem Interesse sind hierbei Umsetzungsprodukte mit aliphatischen Polyaminen
(Polyalkylenimine) wie insbesondere Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin,
Tetraethylenpentamin, Pentaethylenhexamin und Hexaethylenheptamin, welche eine Imidstruktur
aufweisen.
[0078] Durch Mannich-Umsetzung von substituierten Phenolen mit Aldehyden und Mono- oder
Polyaminen erzeugte Gruppierungen (Di) enthaltende Additive sind vorzugsweise Umsetzungsprodukte
von Polyisobuten-substituierten Phenolen mit Formaldehyd und Mono- oder Polyaminen
wie Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin oder
Dimethylaminopropylamin. Die Polyisobutenyl-substituierten Phenole können aus konventionellem
oder hochreaktivem Polyisobuten mit M
n = 300 bis 5000 stammen. Derartige "Polyisobuten-Mannichbasen" sind insbesondere in
der
EP-A 831 141 beschrieben.
[0079] Dem Kraftstoff können ein oder mehrere der genannten Detergenz-Additive in solch
einer Menge zugegeben werden, dass die Dosierrate an diesen Detergenz-Additiven vozugsweise
25 bis 2500 Gew.-ppm, insbesondere 75 bis 1500 Gew.-ppm, vor allem 150 bis 1000 Gew.-ppm,
beträgt.
B2) Trägeröle
[0080] Mitverwendete Trägeröle können mineralischer oder synthetischer Natur sein. Geeignete
mineralische Trägeröle sind bei der Erdölverarbeitung anfallende Fraktionen, wie Brightstock
oder Grundöle mit Viskositäten wie beispielsweise aus der Klasse SN 500 bis 2000,
aber auch aromatische Kohlenwasserstoffe, paraffinische Kohlenwasserstoffe und Alkoxyalkanole.
Brauchbar ist ebenfalls eine als "hydrocrack oil" bekannte und bei der Raffination
von Mineralöl anfallende Fraktion (Vakuumdestillatschnitt mit einem Siedebereich von
etwa 360 bis 500 °C, erhältlich aus unter Hochdruck katalytisch hydriertem und isomerisiertem
sowie entparaffiniertem natürlichen Mineralöl). Ebenfalls geeignet sind Mischungen
oben genannter mineralischer Trägeröle.
[0081] Beispiele für geeignete synthetische Trägeröle sind Polyolefine (Polyalphaolefine
oder Polyinternalolefine), (Poly)ester, Poly)alkoxylate, Polyether, aliphatische Polyetheramine,
alkylphenolgestartete Polyether, alkylphenolgestartete Polyetheramine und Carbonsäureester
langkettiger Alkanole.
[0082] Beispiele für geeignete Polyolefine sind Olefinpolymerisate mit M
n = 400 bis 1800, vor allem auf Polybuten- oder Polyisobuten-Basis (hydriert oder nicht
hydriert).
[0083] Beispiele für geeignete Polyether oder Polyetheramine sind vorzugsweise Polyoxy-C
2- bis C
4-alkylengruppierungen enthaltende Verbindungen, welche durch Umsetzung von C
2- bis C
60-Alkanolen, C
6- bis C
30-Alkandiolen, Mono- oder Di-C
2- bis C
30-alkylaminen, C
1- bis C
30-Alkyl-cyclohexanolen oder C
1- bis C
30-Alkylphenolen mit 1 bis 30 mol Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und/oder Butylenoxid
pro Hydroxylgruppe oder Aminogruppe und, im Falle der Polyetheramine, durch anschließende
reduktive Aminierung mit Ammoniak, Monoaminen oder Polyaminen erhältlich sind. Derartige
Produkte werden insbesondere in der
EP-A 310 875,
EP-A 356 725,
EP-A 700 985 und der
US-A 4,877,416 beschrieben. Beispielsweise können als Polyetheramine Poly-C
2- bis C
6-Alkylenoxidamine oder funktionelle Derivate davon verwendet werden. Typische Beispiele
hierfür sind Tridecanol- oder Isotridecanolbutoxylate, Isononylphenolbutoxylate sowie
Polyisobutenolbutoxylate und -propoxylate sowie die entsprechenden Umsetzungsprodukte
mit Ammoniak.
[0084] Beispiele für Carbonsäureester langkettiger Alkanole sind insbesondere Ester aus
Mono-, Di- oder Tricarbonsäuren mit langkettigen Alkanolen oder Polyolen, wie sie
insbesondere in der
DE-A 38 38 918 beschrieben sind. Als Mono-, Di- oder Tricarbonsäuren können aliphatische oder aromatische
Säuren eingesetzt werden, als Esteralkohole bzw. -polyole eignen sich vor allem langkettige
Vertreter mit beispielsweise 6 bis 24 Kohlenstoffatomen. Typische Vertreter der Ester
sind Adipate, Phthalate, iso-Phthalate, Terephthalate und Trimellitate des Isooctanols,
Isononanols, Isodecanols und des Iso-tridecanols, z. B. Di-(n- oder Isotridecyl)phthalat.
[0086] Beispiele für besonders geeignete synthetische Trägeröle sind alkoholgestartete Polyether
mit etwa 5 bis 35, vorzugsweise etwa 5 bis 30, besonders bevorzugt 10 bis 30 und insbesondere
15 bis 30 C
3- bis C
6-Alkylenoxideinheiten, z. B. Propylenoxid-, n-Butylenoxid- und Isobutylenoxid-Einheiten
oder Gemischen davon, pro Alkoholmolekül. Nichtlimitierende Beispiele für geeignete
Starteralkohole sind langkettige Alkanole oder mit langkettigem Alkyl-substituierte
Phenole, wobei der langkettige Alkylrest insbesondere für einen geradkettigen oder
verzweigten C
6- bis C
18-Alkylrest steht. Als besondere Beispiele sind zu nennen Tridecanol und Nonylphenol.
Besonders bevorzugte alkoholgestartete Polyether sind die Umsetzungsprodukte (Polyveretherungsprodukte)
von einwertigen aliphatischen C
6- bis C
18-Alkoholen mit C
3- bis C
6-Alkylenoxiden. Beispiele für einwertige aliphatische C
6-C
18-Alkohole sind Hexanol, Heptanol, Octanol, 2-Ethylhexanol, Nonylalkohol, Decanol,
3-Propylheptanol, Undecanol, Dodecanol, Tridecanol, Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol,
Octadecanol und deren Konstitutions- und Stellungsisomere. Die Alkohole können sowohl
in Form der reinen Isomere als auch in Form technischer Gemische eingesetzt werden.
Ein besonders bevorzugter Alkohol ist Tridecanol. Beispiele für C
3- bis C
6-Alkylenoxide sind Propylenoxid, wie 1,2-Propylenoxid, Butylenoxid, wie 1,2-Butylenoxid,
2,3-Butylenoxid, Isobutylenoxid oder Tetrahydrofuran, Pentylenoxid und Hexylenoxid.
Besonders bevorzugt sind hierunter C
3- bis C
4-Alkylenoxide, d.h. Propylenoxid wie 1,2-Propylenoxid und Butylenoxid wie 1,2-Butylenoxid,
2,3-Butylenoxid und Isobutylenoxid. Speziell verwendet man Butylenoxid.
[0087] Weitere geeignete synthetische Trägeröle sind alkoxylierte Alkylphenole, wie sie
in der
DE-A 10 102 913 beschrieben sind.
[0088] Besondere Trägeröle sind synthetische Trägeröle, wobei die zuvor beschriebenen alkoholgestarteten
Polyether besonders bevorzugt sind.
[0089] Das Trägeröl bzw. das Gemisch verschiedener Trägeröle wird dem Kraftstoff in einer
Menge von vorzugsweise 1 bis 1000 Gew.-ppm, besonders bevorzugt von 10 bis 500 Gew.-ppm
und insbesondere von 20 bis 100 Gew.-ppm zugesetzt.
B3) Kaltfließverbesserer
[0090] Geeignete Kaltfließverbesserer sind im Prinzip alle organischen Verbindungen, welche
in der Lage sind, das Fließverhalten von Mitteldestillat-Kraftstoffen bzw. Dieselkraftstoffen
in der Kälte zu verbessern. Zweckmäßigerweise müssen sie eine ausreichende Öllöslichkeit
aufweisen. Insbesondere kommen hierfür die üblicherweise bei Mitteldestillaten aus
fossilem Ursprung, also bei üblichen mineralischen Dieselkraftstoffen, eingesetzten
Kaltfließverbesserer (" middle distillate flow improvers", "MDFI") in Betracht. Jedoch
können auch organische Verbindungen verwendet werden, die beim Einsatz in üblichen
Dieselkraftstoffen zum Teil oder überwiegend die Eigenschaften eines Wax Anti-Settling
Additivs ("WASA") aufweisen. Auch können sie zum Teil oder überwiegend als Nukleatoren
wirken. Es können aber auch Mischungen aus als MDFI wirksamen und/oder als WASA wirksamen
und/oder als Nukleatoren wirksamen organischen Verbindungen eingesetzt werden.
[0091] Typischerweise wird der Kaltfließverbesserer ausgewählt aus:
(K1) Copolymeren eines C2- bis C40-Olefins mit wenigstens einem weiteren ethylenisch ungesättigten Monomer;
(K2) Kammpolymeren;
(K3) Polyoxyalkylenen;
(K4) polaren Stickstoffverbindungen;
(K5) Sulfocarbonsäuren oder Sulfonsäuren oder deren Derivaten; und
(K6) Poly(meth)acrylsäureestern.
[0092] Es können sowohl Mischungen verschiedener Vertreter aus einer der jeweiligen Klassen
(K1) bis (K6) als auch Mischungen von Vertretern aus verschiedenen Klassen (K1) bis
(K6) eingesetzt werden.
[0093] Geeignete C
2- bis C
40-Olefin-Monomere für die Copolymeren der Klasse (K1) sind beispielsweise solche mit
2 bis 20, insbesondere 2 bis10 Kohlenstoffatomen sowie mit 1 bis 3, vorzugsweise mit
1 oder 2, insbesondere mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung. Im zuletzt
genannten Fall kann die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung sowohl terminal (α-Olefine)
als auch intern angeordnet sein kann. Bevorzugt sind jedoch α-Olefine, besonders bevorzugt
α-Olefine mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Propen, 1-Buten, 1-Penten,
1-Hexen und vor allem Ethylen.
[0094] Bei den Copolymeren der Klasse (K1) ist das wenigstens eine weitere ethylenisch ungesättigte
Monomer vorzugsweise ausgewählt unter Carbonsäurealkenylestern, (Meth)Acrylsäureestern
und weiteren Olefinen.
[0095] Werden weitere Olefine mit einpolymerisiert, sind dies vorzugsweise höhermolekulare
als das oben genannte C
2- bis C
40-Olefin-Basismonomere. Setzt man beispielsweise als Olefin-Basismonomer Ethylen oder
Propen ein, eignen sich als weitere Olefine insbesondere C
10- bis C
40-α -Olefine. Weitere Olefine werden in den meisten Fällen nur dann mit einpolymerisiert,
wenn auch Monomere mit Carbonsäureester-Funktionen eingesetzt werden.
[0096] Geeignete (Meth)Acrylsäureester sind beispielsweise Ester der (Meth)Acrylsäure mit
C
1- bis C
20-Alkanolen, insbesondere C
1- bis C
10-Alkanolen, vor allem mit Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, n-Butanol, sec.-Butanol,
Isobutanol, tert.-Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol, Octanol, 2-Ethylhexanol, Nonanol
und Decanol sowie Strukturisomeren hiervon.
[0097] Geeignete Carbonsäurealkenylester sind beispielsweise C
2- bis C
14-Alkenylester, z.B. die Vinyl- und Propenylester, von Carbonsäuren mit 2 bis 21 Kohlenstoffatomen,
deren Kohlenwasserstoffrest linear oder verzweigt sein kann. Bevorzugt sind hierunter
die Vinylester. Unter den Carbonsäuren mit verzweigtem Kohlenwasserstoffrest sind
solche bevorzugt, deren Verzweigung sich in der α-Position zur Carboxylgruppe befindet,
wobei das α-Kohlenstoffatom besonders bevorzugt tertiär ist, d. h. die Carbonsäure
eine sogenannte Neocarbonsäure ist. Vorzugsweise ist der Kohlenwasserstoffrest der
Carbonsäure jedoch linear.
[0098] Beispiele für geeignete Carbonsäurealkenylester sind Vinylacetat, Vinylpropionat,
Vinylbutyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Neopentansäurevinylester, Hexansäurevinylester,
Neononansäurevinylester, Neodecansäurevinylester und die entsprechenden Propenyl-ester,
wobei die Vinylester bevorzugt sind. Ein besonders bevorzugter Carbonsäurealkenylester
ist Vinylacetat; typische hieraus resultierende Copolymere der Gruppe (K1) sind die
mit am häufigsten eingesetzten Ethylen-Vinylacetat-Copolymere ("EVA").
[0099] Besonders vorteilhaft einsetzbare Ethylen-Vinylacetat-Copolymere und ihre Herstellung
sind in der
WO 99/29748 beschrieben.
[0100] Als Copolymere der Klasse (K1) sind auch solche geeignet, die zwei oder mehrere voneinander
verschiedene Carbonsäurealkenylester einpolymerisiert enthalten, wobei diese sich
in der Alkenylfunktion und/oder in der Carbonsäuregruppe unterscheiden. Ebenfalls
geeignet sind Copolymere, die neben dem/den Carbonsäurealkenylester(n) wenigstens
ein Olefin und/oder wenigstens ein (Meth)Acrylsäureester einpolymerisiert enthalten.
[0101] Auch Terpolymere aus einem C
2- bis C
40-α -Olefin, einem C
1- bis C
20-Alkylester einer ethylenisch ungesättigten Monocarbonsäure mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen
und einem C
2- bis C
14-Alkenylester einer gesättigten Monocarbonsäure mit 2 bis 21 Kohlenstoffatomen sind
als Copolymere der Klasse (K1) geeignet. Derartige Terpolymere sind in der
WO 2005/054314 beschrieben. Ein typisches derartiges Terpolymer ist aus Ethylen, Acrylsäure-2-ethylhexylester
und Vinylacetat aufgebaut.
[0102] Das wenigstens eine oder die weiteren ethylenisch ungesättigten Monomeren sind in
den Copolymeren der Klasse (K1) in einer Menge von vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere
von 10 bis 45 Gew.-% und vor allem von 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtcopolymer,
einpolymerisiert. Der gewichtsmäßige Hauptanteil der Monomereinheiten in den Copolymeren
der Klasse (K1) stammt somit in der Regel aus den C
2- bis C
40-Basis-Olefinen.
[0103] Die Copolymere der Klasse (K1) weisen vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht
M
n von 1000 bis 20.000, besonders bevorzugt von 1000 bis 10.000 und insbesondere von
1000 bis 8000 auf.
[0104] Typische Kammpolymere der Komponente (K2) sind beispielsweise durch die Copolymerisation
von Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure mit einem anderen ethylenisch ungesättigten
Monomer, beispielsweise mit einem α-Olefin oder einem ungesättigten Ester wie Vinylacetat,
und anschließende Veresterung der Anhydrid- bzw. Säurefunktion mit einem Alkohol mit
wenigstens 10 Kohlenstoffatomen erhältlich. Weitere geeignete Kammpolymere sind Copolymere
von α-Olefinen und veresterten Comonomeren, beispielsweise veresterte Copolymere von
Styrol und Maleinsäureanhydrid oder veresterte Copolymere von Styrol und Fumarsäure.
Geeignete Kammpolymere können auch Polyfumarate oder Polymaleinate sein. Außerdem
sind Homo- und Copolymere von Vinylethern geeignete Kammpolymere. Als Komponente der
Klasse (K2) geeignete Kammpolymere sind beispielsweise auch solche, die in der
WO 2004/035715 und in "
Comb-Like Polymers. Structure and Properties" , N. A. Platé und V. P. Shibaev, J.
Poly. Sci. Macromolecular Revs. 8, Seiten 117 bis 253 (1974)" beschrieben sind. Auch Gemische von Kammpolymeren sind geeignet.
[0105] Als Komponente der Klasse (K3) geeignete Polyoxyalkylene sind beispielsweise Polyoxyalkylenester,
Polyoxyalkylenether, gemischte Polyoxyalkylenesterether und Gemische davon. Bevorzugt
enthalten diese Polyoxyalkylenverbindungen wenigstens eine, vorzugsweise wenigstens
zwei lineare Alkylgruppen mit jeweils 10 bis 30 Kohlenstoffatomen und eine Polyoxyalkylengruppe
mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von bis zu 5000. Derartige Polyoxyalkylenverbindungen
sind beispielsweise in der
EP-A 061 895 sowie in der
US 4 491 455 beschrieben. Besondere Polyoxyalkylenverbindungen basieren auf Polyethylenglykolen
und Polypropylenglykolen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 100 bis 5000.
Weiterhin sind Polyoxyalkylenmono- und -diester von Fettsäuren mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen
wie Stearinsäure oder Behensäure geeignet.
[0106] Als Komponente der Klasse (K4) geeignete polare Stickstoffverbindungen können sowohl
ionischer als auch nicht ionischer Natur sein und besitzen vorzugsweise wenigstens
einen, insbesondere wenigstens zwei Substituenten in Form eines tertiären Stickstoffatoms
der allgemeinen Formel >NR
7, worin R
7 für einen C
8- bis C
40-Kohlenwasserstoffrest steht. Die Stickstoffsubstituenten können auch quaternisiert,
das heißt in kationischer Form, vorliegen. Beispiele für solche Stickstoffverbindungen
sind Ammoniumsalze und/oder Amide, die durch die Umsetzung wenigstens eines mit wenigstens
einem Kohlenwasserstoffrest substituierten Amins mit einer Carbonsäure mit 1 bis 4
Carboxylgruppen bzw. mit einem geeignetem Derivat davon erhältlich sind. Vorzugsweise
enthalten die Amine wenigstens einen linearen C
8- bis C
40-Alkylrest. Zur Herstellung der genannten polaren Stickstoffverbindungen geeignete
primäre Amine sind beispielsweise Octylamin, Nonylamin, Decylamin, Undecylamin, Dodecylamin,
Tetradecylamin und die höheren linearen Homologen, hierzu geeignete sekundäre Amine
sind beispielsweise Dioctadecylamin und Methylbehenylamin. Geeignet sind hierzu auch
Amingemische, insbesondere großtechnisch zugängliche Amingemische wie Fettamine oder
hydrierte Tallamine, wie sie beispielsweise in
Ullmanns Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6. Auflage, im Kapitel "Amines, aliphatic" beschrieben werden. Für die Umsetzung geeignete Säuren sind beispielsweise Cyclohexan-1,2-dicarbonsäure,
Cyc-Iohexen-1,2-dicarbonsäure, Cyclopentan-1,2-dicarbonsäure, Naphthalindicarbonsäure,
Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und mit langkettigen Kohlenwasserstoffresten
substituierte Bernsteinsäuren.
[0107] Insbesondere ist die Komponente der Klasse (K4) ein öllösliches Umsetzungsprodukt
aus mindestens eine tertiäre Aminogruppe aufweisenden Poly(C
2- bis C
20-Carbon-säuren) mit primären oder sekundären Aminen. Die diesem Umsetzungsprodukt
zugrundeliegenden mindestens eine tertiäre Aminogruppe aufweisenden Poly(C
2- bis C
20-Carbonsäuren) enthalten vorzugsweise mindestens 3 Carboxylgruppen, insbesondere 3
bis 12, vor allem 3 bis 5 Carboxylgruppen. Die Carbonsäure-Einheiten in den Polycarbonsäuren
weisen vorzugsweise 2 bis 10 Kohlenstoffatome auf, insbesondere sind es Essigsäure-Einheiten.
Die Carbonsäure-Einheiten sind in geeigneter Weise zu den Polycarbonsäuren verknüpft,
meist über ein oder mehrere Kohlenstoff- und/oder Stickstoffatome. Vorzugsweise sind
sie an tertiäre Stickstoffatome angebunden, die im Falle mehrerer Stickstoffatome
über Kohlenwasserstoffketten verbunden sind. Vorzugsweise ist die Komponente der Klasse
(K4) ein öllösliches Umsetzungsprodukt auf Basis von mindestens eine tertiäre Aminogruppe
aufweisenden Poly(C
2- bis C
20-Carbonsäuren) der allgemeinen Formel IIa oder IIb

[0108] in denen die Variable A eine geradkettige oder verzweigte C
2- bis C
6-Alkylengruppe oder die Gruppierung der Formel III

[0109] darstellt und die Variable B eine C
1- bis C
19-Alkylengruppe bezeichnet. Die Verbindungen der allgemeinen Formel IIa und IIb weisen
insbesondere die Eigenschaften eines WASA auf.
[0110] Weiterhin ist das bevorzugte öllösliche Umsetzungsprodukt der Komponente (K4), insbesondere
das der allgemeinen Formel IIa oder IIb, ein Amid, ein Amidammoniumsalz oder ein Ammoniumsalz,
in dem keine, eine oder mehrere Carbonsäuregruppen in Amidgruppen übergeführt sind.
[0111] Geradkettige oder verzweigte C
2- bis C
6-Alkylengruppen der Variablen A sind beispielsweise 1,1-Ethylen, 1,2-Propylen, 1,3-Propylen,
1,2-Butylen, 1,3-Butylen, 1,4-Butylen, 2-Methyl-1,3-propylen, 1,5-Pentylen, 2-Methyl-1,4-butylen,
2,2-Dimethyl-1,3-propylen, 1,6-Hexylen (Hexamethylen) und insbesondere 1,2-Ethylen.
Vorzugsweise umfasst die Variable A 2 bis 4, insbesondere 2 oder 3 Kohlenstoffatome.
[0112] C
1- bis C
19-Alkylengruppen der Variablen B sind vor beispielsweise 1,2-Ethylen, 1,3-Propylen,
1,4-Butylen, Hexamethylen, Octamethylen, Decamethylen, Dodecamethylen, Tetradecamethylen,
Hexadecamethylen, Octadecamethylen, Nonadecamethylen und insbesondere Methylen. Vorzugsweise
umfasst die Variable B 1 bis 10, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatome.
[0113] Die primären und sekundären Amine als Umsetzungspartner für die Polycarbonsäuren
zur Bildung der Komponente (K4) sind üblicherweise Monoamine, insbesondere aliphatische
Monoamine. Diese primären und sekundären Amine können aus einer Vielzahl von Aminen
ausgewählt sein, die - gegebenenfalls miteinander verbundene - Kohlenwasserstoffreste
tragen.
[0114] Meist sind diese den öllöslichen Umsetzungsprodukten der Komponente (K4) zugrundeliegenden
Amine sekundären Amine und weisen die allgemeine Formel HN(R
8)
2 auf, in der die beiden Variablen R
8 unabhängig voneinander jeweils geradkettige oder verzweigte C
10- bis C
30-Alkylreste, insbesondere C
14- bis C
24-Alkylreste bedeuten. Diese längerkettigen Alkylreste sind vorzugsweise geradkettig
oder nur in geringem Grade verzweigt. In der Regel leiten sich die genannten sekundären
Amine hinsichtlich ihrer längerkettigen Alkylreste von natürlich vorkommenden Fettsäuren
bzw. von deren Derivaten ab. Vorzugsweise sind die beiden Reste R
8 gleich.
[0115] Die genannten sekundären Amine können mittels Amidstrukturen oder in Form der Ammoniumsalze
an die Polycarbonsäuren gebunden sein, auch kann nur ein Teil als Amidstrukturen und
ein anderer Teil als Ammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen nur wenige oder
keine freien Säuregruppen vor. Vorzugsweise liegen die öllöslichen Umsetzungsprodukte
der Komponente (K4) vollständig in Form der Amidstrukturen vor.
[0116] Typische Beispiele für derartige Komponenten (K4) sind Umsetzungsprodukte der Nitrilotriessigsäure,
der Ethylendiamintetraessigsäure oder der Propylen-1,2-diamintetraessigsäure mit jeweils
0,5 bis 1,5 Mol pro Carboxylgruppe, insbesondere 0,8 bis 1,2 Mol pro Carboxylgruppe,
Dioleylamin, Dipalmitinamin, Dikokosfettamin, Distearylamin, Dibehenylamin oder insbesondere
Ditalgfettamin. Eine besonders bevorzugte Komponente (K4) ist das Umsetzungsprodukt
aus 1 Mol Ethylendiamintetraessigsäure und 4 Mol hydriertem Ditalgfettamin.
[0117] Als weitere typische Beispiele für die Komponente (K4) seien die N,N-Dialkylammoniumsalze
von 2-N', N' -Dialkylamidobenzoaten, beispielsweise das Reaktionsprodukt aus 1 Mol
Phthalsäureanhydrid und 2 Mol Ditalgfettamin, wobei letzteres hydriert oder nicht
hydriert sein kann, und das Reaktionsprodukt von 1 Mol eines Alkenylspirobislactons
mit 2 Mol eines Dialkylamins, beispielsweise Ditalgfettamin und/oder Talgfettamin,
wobei die beiden letzteren hydriert oder nicht hydriert sein können, genannt.
[0118] Weitere typische Strukturtypen für die Komponente der Klasse (K4) sind cyclische
Verbindungen mit tertiären Aminogruppen oder Kondensate langkettiger primärer oder
sekundärer Amine mit carbonsäurehaltigen Polymeren, wie sie in der
WO 93/18115 beschrieben sind.
[0119] Als Kaltfließverbesserer der Komponente der Klasse (K5) geeignete Sulfocarbonsäuren,
Sulfonsäuren oder deren Derivate sind beispielsweise die öllöslichen Carbonsäureamide
und Carbonsäureester von ortho-Sulfobenzoesäure, in denen die Sulfonsäurefunktion
als Sulfonat mit alkylsubstituierten Ammoniumkationen vorliegt, wie sie in der
EP-A 261 957 beschrieben werden.
[0120] Als Kaltfließverbesserer der Komponente der Klasse (K6) geeignete Poly(meth)acrylsäureester
sind sowohl Homo- als auch Copolymere von Acryl- und Methacrylsäureestern. Bevorzugt
sind Copolymere von wenigstens zwei voneinander verschiedenen (Meth)Acrylsäureestern,
die sich bezüglich des einkondensierten Alkohols unterscheiden. Gegebenenfalls enthält
das Copolymer noch ein weiteres, davon verschiedenes olefinisch ungesättigtes Monomer
einpolymerisiert. Das gewichtsmittlere Molekulargewicht des Polymers beträgt vorzugsweise
50.000 bis 500.000. Ein besonders bevorzugtes Polymer ist ein Copolymer von Methacrylsäure
und Methacrylsäureestern von gesättigten C
14- und C
15-Alkoholen, wobei die Säuregruppen mit hydriertem Tallamin neutralisiert sind. Geeignete
Poly(meth)acrylsäureester sind beispielsweise in der
WO 00/44857 beschrieben.
[0121] Dem Mitteldestillat-Kraftstoff bzw. Dieselkraftstoff wird der Kaltfließverbesserer
bzw. das Gemisch verschiedener Kaltfließverbesserer in einer Gesamtmenge von vorzugsweise
10 bis 5000 Gew.-ppm, besonders bevorzugt von 20 bis 2000 Gew.-ppm, stärker bevorzugt
von 50 bis 1000 Gew.-ppm und insbesondere von 100 bis 700 Gew.-ppm, z.B. von 200 bis
500 Gew.-ppm, zugegeben.
B4) Schmierfähigkeitsverbesserer
[0122] Geeignete Schmierfähigkeitsverbesserer (Lubricity Improver bzw. Friction Modifier)
basieren üblicherweise auf Fettsäuren oder Fettsäureestern. Typische Beispiele sind
Tallölfettsäure, wie beispielsweise in der
WO 98/004656 beschrieben, und Glycerinmonooleat. Auch die in der
US 6 743 266 B2 beschriebenen Reaktionsprodukte aus natürlichen oder synthetischen Ölen, beispielsweise
Triglyceriden, und Alkanolaminen sind als solche Schmierfähigkeitsverbesserer geeignet.
B5) Korrosionsinhibitoren
[0123] Geeignete Korrosionsinhibitoren sind z.B. Bernsteinsäureester, vor allem mit Polyolen,
Fettsäurederivate, z.B. Ölsäureester, oligomerisierte Fettsäuren, substituierte Ethanolamine
und Produkte, die unter dem Handelsnamen RC 4801 (Rhein Chemie Mannheim, Deutschland)
oder HiTEC 536 (Ethyl Corporation) vertrieben werden.
B6) Demulgatoren
[0124] Geeignete Demulgatoren sind z.B. die Alkali- oder Erdalkalisalze von Alkyl-substituierten
Phenol- und Naphthalinsulfonaten und die Alkali- oder Erdalkalisalze von Fettsäuren,
außerdem neutrale Verbindungen wie Alkoholalkoxylate, z.B. Alkoholethoxylate, Phenolalkoxylate,
z.B. tert-Butylphenolethoxylat oder tert-Pentylphenolethoxylat, Fettsäuren, Alkylphenole,
Kondensationsprodunkte von Ethylenoxid (EO) und Propylenoxid (PO), z.B. auch in Form
von EO/PO-Blockcopolymeren, Polyethylenimine oder auch Polysiloxane.
B7) Dehazer
[0125] Geeignete Dehazer sind z.B. alkoxylierte Phenol-Formaldehyd-Kondensate, wie beispielsweise
die unter dem Handelsnamen erhältlichen Produkte NALCO 7D07 (Nalco) und TOLAD 2683
(Petrolite).
B8) Antischaummittel
[0126] Geeignete Antischaummittel sind z.B. Polyether-modifizierte Polysiloxane, wie beispielsweise
die unter dem Handelsnamen erhältlichen Produkte TEGOPREN 5851 (Goldschmidt), Q 25907
(Dow Corning) und RHODOSIL (Rhone Poulenc).
B9) Cetanzahlverbesserer
[0127] Geeignete Cetanzahlverbesserer sind z.B. aliphatische Nitrate wie 2-Ethylhexylnitrat
und Cyclohexylnitrat sowie Peroxide wie Di-tert-butylperoxid.
B10) Antioxidantien
[0128] Geeignete Antioxidantien sind z.B. substituierte Phenole, wie 2,6-Di-tert.-butylphenol
und 6-Di-tert.-butyl-3-methylphenol sowie Phenylendiamine wie N,N'-Di-sec.-butyl-p-phenylendiamin.
B11) Metalldeaktivatoren
[0129] Geeignete Metalldeaktivatoren sind z.B. Salicylsäurederivate wie N,N'-Disalicyliden-1,2-propandiamin.
B12) Lösungsmittel
[0130] Geeignete sind z.B. unpolare organische Lösungsmittel wie aromatische und aliphatische
Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Toluol, Xylole, "white spirit" und Produkte, die
unter dem Handelsnamen SHELLSOL (Royal Dutch/Shell Group) und EXXSOL (ExxonMobil)
vertrieben werden, sowie polare organische Lösungsmittel, beispielsweise Alkohole
wie 2-Ethylhexanol, Decanol und Isotridecanol. Derartige Lösungsmittel gelangen meist
zusammen mit den vorgenannten Additiven und Co-Additiven, die sie zur besseren Handhabung
lösen oder verdünnen sollen, in den Dieselkraftstoff.
C) Kraftstoffe
[0131] Das erfindungsgemäße Additiv eignet sich in hervorragender Weise als Kraftstoffzusatz
und kann im Prinzip in jeglichen Kraftstoffen eingesetzt werden. Es bewirkt eine ganze
Reihe von vorteilhaften Effekten beim Betrieb von Verbrennungsmotoren mit Kraftstoffen.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße quaternisierte Additiv in Mitteldestillat-Kraftstoffen,
insbesondere Dieselkraftstoffen, eingesetzt.
[0132] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch Kraftstoffe, insbesondere Mitteldestillat-Kraftstoffe,
mit einem als Zusatzstoff zur Erzielung von vorteilhaften Effekten beim Betrieb von
Verbrennungsmotoren, beispielsweise von Dieselmotoren, insbesondere von direkteinspritzenden
Dieselmotoren, vor allem von Dieselmotoren mit Common-Rail-Einspritzsystemen, wirksamen
Gehalt an dem erfindungsgemäßen quaternisierten Additiv. Dieser wirksame Gehalt (Dosierrate)
liegt in der Regel bei 10 bis 5000 Gew.-ppm, vorzugsweise bei 20 bis 1500 Gew.-ppm,
insbesondere bei 25 bis 1000 Gew.-ppm, vor allem bei 30 bis 750 Gew.-ppm, jeweils
bezogen auf die Gesamtmenge an Kraftstoff.
[0133] Bei Mitteldestillat-Kraftstoffen wie Dieselkraftstoffen oder Heizölen handelt es
sich vorzugsweise um Erdölraffinate, die üblicherweise einen Siedebereich von 100
bis 400°C haben. Dies sind meist Destillate mit einem 95%-Punkt bis zu 360°C oder
auch darüber hinaus. Dies können aber auch so genannte "Ultra Low Sulfur Diesel" oder
"City Diesel" sein, gekennzeichnet durch einen 95%-Punkt von beispielsweise maximal
345°C und einem Schwefelgehalt von maximal 0,005 Gew.-% oder durch einen 95%-Punkt
von beispielsweise 285°C und einem Schwefelgehalt von maximal 0,001 Gew.-%. Neben
den durch Raffination erhältlichen mineralischen Mitteldestillat-Kraftstoffen bzw.
Dieselkraftstoffen sind auch solche, die durch Kohlevergasung oder Gasverflüssigung
["gas to liquid" (GTL)-Kraftstoffe] oder durch Biomasse-Verflüssigung ["biomass to
liquid" (BTL)-Kraftstoffe] erhältlich sind, geeignet. Geeignet sind auch Mischungen
der vorstehend genannten Mitteldestillat-Kraftstoffe bzw. Dieselkraftstoffe mit regenerativen
Kraftstoffen, wie Biodiesel oder Bioethanol.
[0134] Die Qualitäten der Heizöle und Dieselkraftstoffe sind beispielsweise in DIN 51603
und EN 590 näher festgelegt (vgl. auch Ullmann' s Encyclopedia of Industrial Chemistry,
5. Auflage, Band A12, S. 617 ff.).
[0135] Das erfindungsgemäße quaternisierte Additiv kann neben seiner Verwendung in den oben
genannten Mitteldestillat-Kraftstoffen aus fossilem, pflanzlichem oder tierischem
Ursprung, die im wesentlichen Kohlenwasserstoffmischungen darstellen, auch in Mischungen
aus solchen Mitteldestillaten mit Biobrennstoffölen (Biodiesel) eingesetzt werden.
Derartige Mischungen werden im Sinne der vorliegenden Erfindung auch von dem Begriff
"Mitteldestillat-Kraftstoff" umfasst. Sie sind handelsüblich und enthalten meist die
Biobrennstofföle in untergeordneten Mengen, typischerweise in Mengen von 1 bis 30
Gew.-% insbesondere von 3 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge aus Mitteldestillat
fossilen, pflanzlichem oder tierischen Ursprungs und Biobrennstofföl.
[0136] Biobrennstofföle basieren in der Regel auf Fettsäureestern, vorzugsweise im wesentlichen
auf Alkylester von Fettsäuren, die sich von pflanzlichen und/oder tierischen Ölen
und/oder Fetten ableiten. Unter Alkylestern werden üblicherweise Niedrigalkylester,
insbesondere C
1- bis C
4-Alkylester, verstanden, die durch Umesterung der in pflanzlichen und/oder tierischen
Ölen und/oder Fetten vorkommenden Glyceride, insbesondere Triglyceride, mittels Niedrigalkoholen,
beispielsweise Ethanol oder vor allem Methanol ("FAME"), erhältlich sind. Typische
Niedrigalkylester auf Basis von pflanzlichen und/oder tierischen Ölen und/oder Fetten,
die als Biobrennstofföl oder Komponenten hierfür Verwendung finden, sind beispielsweise
Sonnenblumenmethylester, Palmölmethylester ("PME"), Sojaölmethylester ("SME") und
insbesondere Rapsölmethylester ("RME").
[0137] Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Mitteldestillat-Kraftstoffen bzw. Dieselkraftstoffen
um solche mit niedrigem Schwefelgehalt, das heißt mit einem Schwefelgehalt von weniger
als 0,05 Gew.-%, vorzugsweise von weniger als 0,02 Gew.-%, insbesondere von weniger
als 0,005 Gew.-% und speziell von weniger als 0,001 Gew.-% Schwefel.
[0138] Als Ottokraftstoffe kommen alle handelsüblichen Ottokraftstoffzusammensetzungen in
Betracht. Als typischer Vertreter soll hier der marktübliche Eurosuper Grundkraftstoff
gemäß EN 228 genannt werden. Weiterhin sind auch Ottokraftstoffzusammensetzungen der
Spezifikation gemäß
WO 00/47698 mögliche Einsatzgebiete für die vorliegende Erfindung.
[0139] Das erfindungsgemäße quaternisierte Additiv eignet sich insbesondere als Kraftstoffzusatz
in Kraftstoffzusammensetzungen, insbesondere in Dieselkraftstoffen, zur Überwindung
der eingangs geschilderten Probleme bei direkteinspritzenden Dieselmotoren, vor allem
bei solchen mit Common-Rail-Einspritzsystemen.
[0140] Eine Turbinenkraftstoffzusammensetzung enthält eine Hauptmenge eines flüssigen Turbinenkraftstoffs,
wobei es sich beispielsweise um einen in der zivilen oder militärischen Luftfahrt
üblichen Turbinenkraftstoff handelt. Dazu zählen beispielsweise Kraftstoffe der Bezeichnung
Jet Fuel A, Jet Fuel A-1, Jet Fuel B, Jet Fuel JP-4, JP-5, JP-7, JP-8 und JP-8+100.
Jet A und Jet A-1 sind kommerziell erhältliche Turbinenkraftstoffspezifikationen auf
Kerosinbasis. Die zugehörigen Normen sind ASTM D 1655 sowie DEF STAN 91-91. Jet B
ist ein weiter geschnittener Kraftstoff auf Basis von Naphtha- und Kerosinfraktionen.
JP-4 ist äquivalent zu Jet B. JP-5, JP-7, JP-8 und JP-8+100 sind militärische Turbinenkraftstoffe,
wie sie beispielsweise von der Marine und Luftwaffe eingesetzt werden. Zum Teil bezeichnen
diese Normen Formulierungen, die bereits weitere Additive, wie Korrosionsinhibitoren,
Vereisungsinhibitoren, statische Dissipatoren, etc. enthalten.
[0141] Geeignete Zusatzstoffe, die in der erfindungsgemäßen Turbinenkraftstoffzusammensetzung
enthalten sein können, umfassen üblicherweise Detergenzien, Korrosionsinhibitoren,
Antioxidantien wie sterisch gehinderte tert.-Butylphenole, N-Butylphenylendiamine
oder N,N' -Diphenylamin und Derivate hiervon, Metalldesaktivatoren wie N,N'-Disalicyliden-1,2-diaminopropan,
Lösungsvermittler, Antistatika wie Stadis 450, Biocide, Anti-Icing-Mittel wie Diethylenglykolmethylether,
sowie Mischungen der genannten Zusatzstoffe.
[0142] Bevorzugte Zusatzstoffe sind die nachfolgend aufgeführten speziellen Verbindungsklassen
(A), (B) und (C):
[0143] Bevorzugte Zusatzstoffe (A) sind von Bernsteinsäureanhydrid abgeleitete Verbindungen
mit langkettigen Kohlenwasserstoffresten mit in der Regel 15 bis 700, vor allem 30
bis 200 Kohlenstoffatomen. Diese Verbindungen können weitere funktionelle Gruppen
aufweisen, die vorzugsweise ausgewählt sind unter Hydroxy-, Amino-, Amido- und/oder
Imidogruppen. Bevorzugte Additive sind die entsprechenden Derivate von Polyalkenylbernsteinsäureanhydrid,
welche z. B. durch Umsetzung von Polyalkenen mit Maleinsäureanhydrid auf thermischem
Weg oder über die chlorierten Kohlenwasserstoffe erhältlich sind. Das zahlenmittlere
Molekulargewicht der langkettigen Kohlenwasserstoffreste liegt vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 200 bis 10.000, besonders bevorzugt 400 bis 5000, insbesondere 600
bis 3000 und speziell 650 bis 2000. Vorzugsweise leiten sich diese langkettigen Kohlenwasserstoffreste
von konventionellen und insbesondere von den zuvor genannten reaktiven Polyisobutenen
ab. Von besonderem Interesse als Zusatzstoffe (A) sind die Derivate von Polyalkenylbernsteinsäureanhydriden
mit Ammoniak, Monoaminen, Polyaminen, Monoalkoholen und Polyolen. Zur Derivatisierung
bevorzugte Polyamine umfassen Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin,
Tetraethylenpentamin, Propylendiamin, etc. Geeignete Alkohole umfassen einwertige
Alkohole, wie Ethanol, Allylalkohol, Dodecanol und Benzylalkohol, mehrwertige Alkohole,
wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, 1,2-Butandiol, Neopentylglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Erythrit, Pentaerythrit, Mannitol und Sorbitol.
[0145] Bevorzugte Zusatzstoffe (B) sind Polyalkenylthiophosphonatester. Der Polyalkenylrest
diese Ester weist vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht im Bereich von
etwa 300 bis 5000, besonders bevorzugt 400 bis 2000 und insbesondere 500 bis 1500
auf. Der Polyalkenylrest leitet sich vorzugsweise von Polyolefinen ab, wie sie zuvor
bei der Komponente (A) als langkettiger Kohlenwasserstoffrest beschrieben wurden.
Dabei handelt es sich speziell um Polyalkenylreste, die sich von konventionellen oder
reaktiven Polyisobutenen ableiten. Geeignete Verfahren zur Herstellung geeigneter
Polyalkenylthiophosphonatester durch Umsetzung eines Polyolefins mit einem Thiophosphorylierungsmittel
sind z. B. in der
US 5 725 611 beschrieben, worauf hier Bezug genommen wird.
[0146] Bevorzugte Zusatzstoffe (C) sind Mannich-Addukte. Derartige Addukte werden prinzipiell
durch Mannich-Umsetzung von aromatischen Hydroxylverbindungen, insbesondere Phenol
und Phenolderivaten, mit Aldehyden und Mono- oder Polyaminen erhalten. Vorzugsweise
handelt es sich um die Umsetzungsprodukte von Polyisobuten-substituierten Phenolen
mit Formaldehyd und Mono- oder Polyaminen wie Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin,
Tetraethylenpentamin, Dimethylaminopropylamin, etc. Geeignete Mannich-Addukte und
Verfahren zu ihrer Herstellung sind z. B. in der
US 5 876 468,
EP-A 831 141,
EP-A 1 233 990 und
EP-A 1 226 188 beschrieben, worauf hier in vollem Umfang Bezug genommen wird.
[0147] Die Zusatzstoffe (A) bis (C) sowie gegebenenfalls weitere der zuvor genannten Zusatzstoffe
können üblicherweise jeweils in Mengen von jeweils 0,0001 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise
0,001 bis 0,6 Gew.-% und insbesondere 0,0015 bis 0,4 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Turbinenkraftstoffzusammensetzung, eingesetzt werden.
[0148] Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
Insbesondere die im Folgenden genannten Testmethoden sind Teil der allgemeine Offenbarung
der Anmeldung und nicht auf die konkreten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Experimenteller Teil:
A. Allgemeine Testmethoden
Motorentest
1. XUD9 Test - Bestimmung der Flow Restriction
[0149] Die Durchführung erfolgt nach den Standardbestimmungen gemäß CEC F-23-1-01.
2. DW10 Test - Bestimmung des Leistungsverlusts durch Injektorablagerungen im Common
Rail Dieselmotor
2.1. DW10- KC - Keep Clean Test
[0150] Der Keep Clean Test lehnt sich an die CEC Test Prozedur F-098-08 Issue 5 an. Dabei
kommen der gleiche Testaufbau und Motorentyp (PEUGEOT DW10) wie in der CEC Prozedur
zum Einsatz.
Änderung und Besonderheiten:
[0151] Bei den Versuchen kamen gereinigte Injektoren zum Einsatz. Die Reinigungsdauer im
Ultraschallbad in 60°C Wasser + 10% Superdecontamine (Intersciences, Brüssel) betrug
4h.
Testlaufzeiten:
[0152] Der Testzeitraum betrug 12h ohne Abstellphasen. Der in Figur 1 dargestellte einstündige
Testzyklus aus der CEC F-098-08 wurde dabei 12-mal durchfahren.
Leistungsbestimmung:
[0153] Die Anfangsleistung P0, KC [kW] wird aus dem gemessenen Drehmoment bei 4000/min Volllast
direkt nach Teststart und Warmlauf des Motors berechnet. Die Vorgehensweise ist in
der Issue 5 der Testprozedur (CEC F-98-08) beschrieben. Dabei wird der gleiche Testaufbau
und der Motorentyp PEUGEOT DW10 verwendet.
[0154] Die Endleistung (Pend,KC) wird im 12. Zyklus in Stufe 12, (siehe Tabelle, Figur 2)
bestimmt. Auch hier ist der Betriebspunkt 4000/min Volllast. Pend,KC [kW] errechnet
sich aus dem gemessenen Drehmoment.
[0155] Der Leistungsverlust im KC Test wird wie folgt berechnet:

2.2. DW10-Dirty Up - Clean Up-(DU-CU)
[0156] Der DU-CU Test lehnt sich an die CEC Test Prozedur F-098-08 Issue 5 an. Die Vorgehensweise
ist in der Issue 5 der Testprozedur (CEC F-98-08) beschrieben. Dabei wird der gleiche
Testaufbau und der Motorentyp PEUGEOT DW10 verwendet.
[0157] Der DU - CU Test besteht aus zwei einzelnen Tests, die hintereinander gefahren werden.
Der erste Test dient zur Ablagerungsbildung (DU), der zweite zum Entfernen der Ablagerungen
(CU). Nach dem DU wird der Leistungsverlust (Powerloss) bestimmt. Nach Ende des DU
Laufs wird der Motor für mindestens 8 Stunden nicht betrieben und auf Umgebungstemperatur
abgekühlt. Danach wird mit dem CU Kraftstoff der CU gestartet, ohne die Injektoren
auszubauen und zu reinigen. Die Ablagerungen und der powerloss gehen im Idealfall
im CU-Testverlauf zurück.
Änderung und Besonderheiten:
[0158] Gereinigte Injektoren wurden vor jedem DU Test in den Motor eingebaut. Die Reinigungsdauer
im Ultraschallbad bei 60°C, Wasser + 10% Superdecontamine (Intersciences, Brüssel)
betrug 4h.
Testlaufzeiten:
[0159] Der Testzeitraum betrug 12h für den DU und 12h für den CU. Der Motor wurde im DU
und CU Test ohne Abstellphasen betrieben.
[0160] Der in Figur 1 dargestellte einstündige Testzyklus aus der CEC F-098-08 wurde dabei
jeweils 12-mal durchfahren.
Leistungsbestimmung:
[0161] Die Anfangsleistung P0, du [kW] wird aus dem gemessenen Drehmoment bei 4000/min Volllast
direkt nach Teststart und Warmlauf des Motors berechnet. Die Vorgehensweise ist ebenfalls
in der Issue 5 der Testprozedur beschrieben.
[0162] Die Endleistung (Pend,du) wird im 12. Zyklus in Stufe 12, (siehe Tabelle oben) bestimmt.
Auch hier ist der Betriebspunkt 4000/min Volllast. Pend,du [kW] errechnet sich aus
dem gemessenen Drehmoment.
[0163] Der Leistungsverlust im DU wird wie folgt berechnet

Clean up
[0164] Die Anfangsleistung P0, cu [kW] wird aus dem gemessenen Drehmoment bei 4000/min Volllast
direkt nach Teststart und Warmlauf des Motors im CU berechnet. Die Vorgehensweise
ist ebenfalls in der Issue 5 der Testprozedur beschrieben.
[0165] Die Endleistung (Pend,cu) wird im 12. Zyklus in Stufe 12, (siehe Tabelle Figur 2)
bestimmt. Auch hier ist der Betriebspunkt 4000/min Volllast. Pend,cu [kW] errechnet
sich aus dem gemessenen Drehmoment.
[0166] Der Leistungsverlust im CU-Test wird wie folgt berechnet (negative Zahl beim powerloss
im cu-Test bedeutet Leistungszuwachs)

[0167] Als Kraftstoff wurde ein handelsüblicher Dieselkraftstoff der Fa. Haltermann (RF-06-03)
eingesetzt. Diesem wurden zur künstlichen Anregung der Bildung von Ablagerungen an
den Injektoren 1 Gew.-ppm Zink in Form einer Zink-Didodecanoat-Lösung zugesetzt.
3. IDID Test - Bestimmung der Additivwirkung gegen interne Injektorablagerungen
[0168] Die Bildung von Ablagerungen im Inneren des Injektors wurde anhand der Abweichungen
der Abgastemperaturen der Zylinder am Zylinderausgang beim Kaltstart des DW10-Motors
charakterisiert.
[0169] Zur Förderung der Bildung von Ablagerungen wurden dem Kraftstoff 1 mg/l Na Salz einer
organischen Säure, 20 mg/l Dodecenylbernsteinsäure und 10 mg/l Wasser zugegeben.
[0170] Der Test wird als dirty-up-clean-up Test (DU-CU) durchgeführt.
[0171] DU-CU lehnt sich an die an die CEC Test Prozedur F-098-08 Issue 5 an.
[0172] Der DU - CU Test besteht aus zwei einzelnen Tests, die hintereinander gefahren werden.
Der erste Test dient zur Ablagerungsbildung (DU), der zweite zum Entfernen der Ablagerungen
(CU).
[0173] Nach dem DU Lauf wird nach einer mindestens achtstündigen Stillstands-Phase ein Kaltstart
des Motors mit anschließendem 10-minütigen Leerlauf durchgeführt.
[0174] Danach wird mit dem CU Kraftstoff der CU gestartet, ohne die Injektoren auszubauen
und zu reinigen. Nach dem CU Lauf über 8h wird nach einer mindestens achtstündigen
Stillstands-Phase ein Kaltstart des Motors mit anschließendem 10-minütigen Leerlauf
durchgeführt. Die Auswertung erfolgt durch den Vergleich der Temperaturverläufe für
die einzelnen Zylinder nach Kaltstart des du und des CU-Laufs.
[0175] Der IDID-Test zeigt die interne Ablagerungsbildung im Injektor an. Als Kenngröße
dient bei diesem Test die Abgastemperatur der einzelnen Zylinder. Bei einem Injektorsystem
ohne IDID erhöhen sich die Abgastemperaturen der Zylinder gleichmäßig. Bei vorhandenem
IDID erhöhen sich die Abgastemperaturen der einzelnen Zylinder nicht gleichmäßig und
weichen voneinander ab.
[0176] Die Temperatursensoren befinden sich hinter dem Zylinderkopfaustritt im Abgaskrümmer.
Signifikante Abweichung der einzelnen Zylindertemperaturen (z.B. > 20°C) zeigen das
Vorliegen von internen Injektorablagerungen (IDID) an.
[0177] Die Tests (DU und CU) werden mit jeweils 8h Laufzeit durchgeführt. Der einstündige
Testzyklus aus der CEC F-098-08 (siehe Figur 3) wird dabei jeweils 8-mal durchfahren.
Bei Abweichungen der einzelnen Zylindertemperaturen von größer 45°C zum Mittelwert
aller 4 Zylinder wird der Test vorzeitig abgebrochen.
[0178] Änderung und Besonderheiten: Gereinigte Injektoren wurden vor jedem DU-Testbeginn
eingebaut. Die Reinigungsdauer im Ultraschallbad bei 60°C Wasser + 10% Superdecontamine
betrug 4h.
B. Herstellungsbeispiele:
Herstellungsbeispiele 1 bis 4: Quaternisierung von tertiären Fettaminen mit Propylenoxid
in Gegenwart verschiedener Hydrocarbyl-substituierter Bernsteinsäuren
[0179]

R
1 steht dabei für langkettiges Hydrocarbyl; R
2, R
3 und R
4 entsprechen R
a, R
b und R
c sind wie oben definiert; R
5 entspricht R
d wie oben definiert; und R steht für H oder ist ein durch Veresterung mit dem Epoxid
erzeugter Rest wie z.B. -CH
2CH(R
5)OH
a) Verwendete Reagenzien:
[0180] Polyisobutylenbernsteinsäureanhydrid (PIBSA, Glissopal® SA, Fa. BASF): Hergestellt
aus Maleinsäureanhydrid und Polyisobuten 1000 in bekannter Weise. Für die erfindungsgemäßen
Herstellungsbeispiele wurden Qualitäten mit Verseifungzahlen im Bereich von 84-95
mg KOH/g verwendet. Zur Herstellung von Polyisobutylenbernsteinsäure wurde Polyisobutylenbernsteinsäureanhydrid
entsprechend der Verseifungszahl mit der äquimolaren Menge Wasser versetzt und bei
einer Temperatur von 100°C hydrolysiert. Beispielsweise ergab die Umsetzung von Polyisobutylenbernsteinsäureanhydrid
(Verseifungszahl 85,6 mg KOH/g) nach 16 h Reaktionszeit bei 100°C ein Reaktionsprodukt,
das eine Säurezahl von 79,1 mg KOH/g aufwies. Die Bildung der Polyisobutylenbernsteinsäure
wurde per IR-Spektroskopie bestätigt (1711 cm
-1).
[0181] In analoger Weise wurden Tetrapropenylbernsteinsäureanhydrid (CAS 26544-38-7) und
ein gemischtes i-Hexadecenyl/i-Octadecenylbernsteinsäureanhydrid (CAS 32072-96-1 und
28777-98-2) der Firma Pentagon zu den entsprechenden Bernsteinsäurederivaten hydrolysiert.
[0182] Cocoyldimethylamin: (N,N-Dimethyl-N-C12/14-amin, CAS 68439-70-3 bzw. 112-18-5) mit
einer Gesamtaminzahl von 246 mg KOH/g.
N-Methyl-N,N-Ditalgfettamin: Armeen® M2HT von Akzo Nobel, CAS 61788-63-4, mit einer
Gesamtaminzahl von 108 mg KOH/g
b) Allgemeine Synthesevorschrift
[0183] In einem 2 I Autoklaven wird eine Lösung des tert. Amins (1 Äq.) und des Alkylenbernsteinsäurederivats
(1 Äq.) in 2-Ethylhexanol vorgelegt. Die Menge an 2-Ethylhexanol und die Ansatzgröße
werden so gewählt, dass das Endprodukt einen Aktivgehalt von 50% und der Reaktor einen
Füllgrad von ca. 70% aufweist. Anschließend wird dreimal mit N
2 gespült, ein Vordruck von ca. 2 bar N
2 eingestellt und die Temperatur auf 50°C erhöht. Propylenoxid (2 Äq.) wird innerhalb
von 1 h zudosiert. Anschließend wird 15 h bei 50°C nachgerührt, auf 25°C abgekühlt,
mit N
2 gespült und der Reaktor entleert. Das Produkt wird in einen 2 I Doppelmantelreaktor
überführt und überschüssiges Propylenoxid wird durch Einleiten eines N
2-Stromes (10 l/h) unter Vakuum (70 mbar) bei 50°C für 6 h entfernt.
1H-NMR (CDCl
3) bestätigt die Quaternierung (δ = 3.3 ppm, Singulett, R
2N(CH
3)
2 bzw. R
3NCH
3).
c) Durchgeführte Versuche
[0184] Unter Befolgung der obigen Synthesevorschrift wurden die folgenden Quaternisierungen
mit Propylenoxid durchgeführt
Beispiel |
tert. Amin |
Hydrocarbyl-substituierte Bernsteinsäure |
1 |
Cocoyldimethylamin |
Polyisobutylenbernsteinsäure |
2 |
Cocoyldimethylamin |
Tetrapropenylbernsteinsäure |
3 |
Cocoyldimethylamin |
i-Hexadecenyl/i-Octadecenylbernsteinsäure |
4 |
N-Methyl-N,N-Ditalgfettamin |
Tetrapropenylbernsteinsäure |
Herstellungsbeispiel 5:
[0185] Reagenzien: Dodecenoxid (CAS 2855-19-8) von Aldrich, Trimethylamin (wasserfrei, CAS
75-50-3) von BASF
[0186] In einem mit N
2 inertisierten 2 I Autoklaven wird eine Lösung von Trimethylamin (47,2 g, 0,8 mol)
und Dodecenoxid (147,2 g, 0,8 mol) in 2-Ethylhexanol (194,4 g) vorgelegt. Anschließend
wird die Temperatur auf 40°C erhöht. Eine Lösung von Tetrapropenylbernsteinsäure (252,8
g, 0,8 mol) in 2-Ethylhexanol (252,8 g) wird innerhalb von 1,5 h zudosiert. Anschließend
wird 15 h bei 40°C nachgerührt. Flüchtige Bestandteile werden durch Einleiten eines
N
2-Stromes bei 40°C entfernt, anschließend wird der Reaktor entleert.
1H-NMR (CDCl
3) bestätigt die Quaternierung (δ = 3.3 ppm, Singulett, RN(CH
3)
3).
C. Anwendungsbeispiele:
[0187] In den folgenden Anwendungsbeispielen werden die Additive entweder als Reinsubstanz
(so wie in obigen Herstellungsbeispielen synthetisiert) oder in Form eines Additiv-Paketes
eingesetzt.
Anwendungsbeispiel 1: Bestimmung der Additivwirkung auf die Bildung von Ablagerungen
in Dieselmotor-Einspritzdüsen
[0188] DW10 Test nach CEC F-098-08
[0189] Kraftstoff: Aral Sommerdiesel, unadditiviert EN 590
Teil 1: Dirty up (DU)
[0190] Zn Gehalt im Kraftstoff: 3mg/ml,
[0191] Dauer: 12 Stunden Non-Stop
[0192] Leistung (t=0 h) = 98.2kW (bei Testbeginn)
[0193] Leistung (t=12 h) = 89,9 kW (bei Ende DU)
[0194] Leistungsverlust (t = 12h) = 8,5%
Teil 2: Clean up (CU)
[0195] Zn Gehalt im Kraftstoff: 1 mg/ml,
[0196] Dauer: 6 Stunden Non-Stop
[0197] Additiv: 50ppm aktiver Bestandteil von Additiv gemäß Herstellungsbeispiel 2
[0198] Leistung (t=0 h) = 89.2kW (bei Testbeginn)
[0199] Leistung (t=6 h) = 97,5 kW (bei Ende CU)
[0200] Bezogen auf den Ausgangswert der Leistung (98,2 kW) beobachtet man eine nach 6 Stunden
eine Anstieg der Leistung von 90.8% auf 99,3%.
[0201] Auf die Offenbarung der hierin zitierten Druckschriften wird ausdrücklich Bezug genommen.