Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein als Mitteldichtungssystem ausgelegtes zwangsbelüftetes
Fenster oder Tür mit einem aus Blendrahmenprofilen gebildeten Blendrahmen, einem aus
Flügelrahmenprofilen gebildeten Flügel, einem sich zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen
erstreckenden Falzbereich, einer Mitteldichtung, die den Falzbereich in einen wetterseitigen
und einen raumseitigen Falzbereich trennt, wobei die Luftführung durch den wetterseitigen
und den raumseitigen Falzbereich erfolgt, sowie Mitteln zur selbstständigen Begrenzung
der Luftmenge bei Überschreiten einer definierten Druckdifferenz zwischen dem wetterseitigen
und dem raumseitigen Falzbereich, wobei die Blendrahmenprofile und/oder die Flügelrahmenprofile
wenigstens eine Hohlkammer aufweisen, die über eine Wandung an den wetterseitigen
und den raumseitigen Falzbereich angrenzt.
[0002] Der Einsatz wärmegedämmter Fenster mit verbesserter Fugendichtigkeit führt häufig,
insbesondere bei Einsatz in Feuchträumen wie Bädern und Küchen, zu vermehrten Feuchtigkeitsschäden
wie Schimmelpilzbefall, sofern nicht eine regelmäßige und ausreichende Belüftung der
Räume sichergestellt werden kann. Es ist deshalb bekannt, Fenster mit einer Zwangsbelüftung
auszustatten, die eine Mindestbelüftung der Räume sicherstellt. Um bei höheren Luftdruckdifferenzen
zwischen Innenraum und Gebäudeäußerem infolge hoher Windgeschwindigkeiten unerwünscht
hohe Volumenströmen der ausgetauschten Luft und damit verbundene Zugerscheinungen
zu vermeiden, werden Mittel zur selbstständigen Begrenzung der Luftmenge bei Überschreiten
einer definierten Druckdifferenz eingesetzt.
Stand der Technik
[0003] Aus der
DE 196 10 428 C2 ist ein gattungsgemäßes zwangsbelüftetes Fenster mit einer Mitteldichtung bekannt,
bei dem die Luftführung durch eine perforierte Mitteldichtung erfolgt. Bei diesen
Systemen ist eine zuverlässige Begrenzung der Luftmenge bei Überschreiten einer definierten
Druckdifferenz zwischen der wetterseitigen und der raumseitigen Falzkammer allerdings
sehr schwierig.
[0004] Aus der
DE 202 21 802 U1 ist ein ähnliches zwangsbelüftetes Fenster mit Luftstrombegrenzung bekannt, bei dem
nach Ausklinken der Mitteldichtung eine pendelnd in einem Grundkörper gelagerte Klappe
bei Überschreiten einer definierten Luftdruckdifferenz den Luftweg zwischen der wetterseitigen
und der raumseitigen Falzkammer verschließt. Derartige Luftstrombegrenzungen sind
allerdings nicht bei allen Mitteldichtungs-Systemen einsetzbar. Zudem können diese
durch die freie Zugänglichkeit der pendelnden Klappe leicht beschädigt werden.
[0005] Aus der
DE 199 29 133 C2, der
DE 20 2006 004 712 U1 sowie der
D E 2 0 2 0 1 0 0 0 2 0 0 2 U 1 sind jeweils Luftstrombegrenzungsvorrichtungen für Mitteldichtungssysteme bekannt,
die ebenfalls eine pendelnd gelagerte Klappe vorsehen, die bei Überschreiten einer
definierten Luftdruckdifferenz zwischen der wetterseitigen Falzkammer und der raumseitigen
Falzkammer den Lüftungsweg schließt, wobei die Lüfterklappe nach außen durch ein schützendes
Gehäuse abgedeckt ist. Diese Lüftungseinrichtung wird im Falzbereich eingesetzt und
wird durch ihr großes sichtbares Volumen als ästhetisch störend empfunden.
[0006] Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die
EP 1 837 477 B1, wobei hier die Luftführung durch Schlitze zwischen der wetterseitigen Falzkammer
und einer der (Stahl-)Verstärkungskammer des Blendrahmens vorgelagerten Lüftungskammer
einerseits und entsprechenden Schlitzen zwischen der raumseitigen Falzkammer und der
Lüftungskammer andererseits erfolgt. Die Luftführung wird bei der
EP 1 837 477 B1 bewusst durch eine von der Verstärkungskammer abgeschottete Lüftungskammer geführt,
um eine Kondenswasserbildung in der Verstärkungskammer zu vermeiden. Eine solche Konstruktion
ist somit nur bei Profilsystemen möglich, die eine der Verstärkungskammer vorgelagerte
Lüftungskammer aufweisen.
Aufgabe
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein zwangsbelüftetes Fenster mit Lüftermodul
und ein Lüftermodul hierfür zur Verfügung zu stellen, das für hohe Luftaustausch-Mengen
bei geringen Luftdruckdifferenzen zwischen der wetterseitigen und der raumseitigen
Falzkammer einsetzbar ist, ohne störende Einbauten im Falzbereich auskommt und universell
für Mitteldichtungssysteme einsetzbar ist.
Darstellung der Erfindung
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein zwangsbelüftetes Fenster mit Tür gemäß
Anspruch 1, bevorzugt mit einem oder mehreren der Merkmale der abhängigen Ansprüche
2 bis 8, sowie durch ein Lüftermodul nach Anspruch 9, bevorzugt mit einem oder mehreren
der Merkmale des abhängigen Anspruchs 10.
[0009] Kern der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz eines Lüftermoduls, das in eine entsprechende
Durchbrechung der falzseitig die Verstärkungskammer begrenzenden Wandung des Blendrahmenprofils
oder des Flügelrahmenprofils eingesetzt wird und bei geöffneter Lüfterklappe einen
Lüftungsweg zwischen dem wetterseitigen Falzbereich und dem raumseitigen Falzbereich
freigibt. Die Luftführung erfolgt somit nicht direkt durch die Verstärkungskammer,
sondern nur durch ein in die Verstärkungskammer eingesetztes Lüftermodul. Unter "in
die Verstärkungskammer eingesetztes Lüftermodul" im Sinne der vorliegenden Erfindung
wird verstanden, dass sich im eingesetzten Zustand der überwiegende Teil des Volumens
des Lüftermoduls in der Verstärkungskammer befindet. Bevorzugt befinden sich mindestens
75 % des Volumens des Lüftermoduls in der Verstärkungskammer.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unterbricht die Durchbrechung
der die Verstärkungskammer begrenzenden Wandung des Blendrahmenprofils oder des Flügelrahmenprofils
zugleich auch die Mitteldichtungsebene, so dass das erfindungsgemäße Lüftermodul sehr
einfach eingesetzt werden kann. Um die Mitteldichtungsebene wieder zu schließen, weist
das Lüftermodul bevorzugt eine weitergeführte Mitteldichtung - im weiteren auch Mitteldichtungsabschnitt
genannt - auf, die sich nahtlos an die am Blendrahmenprofil bzw. am Flügelrahmenprofil
befestigte Mitteldichtung anschließt.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in dem Lüftermodul eine
Lüfterklappe eingesetzt, die bei Überschreiten einer definierten Druckdifferenz zwischen
dem wetterseitigen Falzbereich und dem raumseitigen Falzbereich ausgelenkt wird und
dabei den Lüftungsweg durch das Lüftermodul schließt. Besonders bevorzugt wird die
Lüfterklappe alleine durch ihre Schwerkraft in die Ruhestellung, d. h. die Stellung
mit offenem Lüftungsweg, geschwenkt. Bei steigendem Luftdurchsatz - entsprechend einer
steigenden Luftdruckdifferenz zwischen dem wetterseitigen Falzbereich und dem raumseitigen
Falzbereich - wird bei dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Lüfterklappe
aus ihrer Schwerpunktslage geschwenkt und im Endpunkt ihrer Schwenkbewegung gegen
eine Anschlagleiste bewegt, an der die Lüfterklappe dann dichtend anliegt und somit
den Lüftungsweg schließt. Besonders bevorzugt wird das Anschlagen der Lüfterklappe
an der Anschlagleiste beispielsweise durch weichelastische Materialien gedämpft, um
Anschlaggeräusche zu minimieren.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Mittel eingesetzt,
die die Pendelauslenkung der pendelt gelagerten Lüfterklappe begrenzen. Je nach Bedarf
kann beispielsweise hierdurch die Lüfterklappe zwangsweise in einer Geöffnetstellung,
zwangsweise in einer Geschlossenstellung und/ oder auch in einer Mittelposition arretiert
werden. Zweckmäßigerweise werden Arretiermittel eingesetzt, die in ihrer Endstellung
einrasten oder auf andere Weise gegen versehentliches Verstellen gesichert sind.
[0013] Um eine einfache Montage und für Wartungszwecke Demontage des erfindungsgemäßen Lüftermoduls
in die bzw. aus der Durchbrechung der Wandung der Hohlkammer zu ermöglichen, weist
das Lüftermodul bevorzugt Mittel zur rastenden Befestigung auf. Das erfindungsgemäße
Lüftermodul ermöglicht durch sein bei Bedarf relativ großes Volumen auch bei kleineren
Luftdruckdifferenzen zwischen wetterseitigem und raumseitigem Falzbereich relativ
hohe Luftaustauschmengen, ohne im Falzbereich zwischen Blendrahmenprofil und Flügelrahmenprofil
ästhetisch zu stören. Zugleich wird durch die geschlossene Ausführung eine Kondensatbildung
in der (Stahl-) Verstärkungskammer zuverlässig unterbunden, ohne dass spezielle Blend-
oder Flügelrahmen mit separater Lüftungskammer notwendig wären.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes zwangsbelüftetes Fenster;
- Fig. 2
- einen Abschnitt des oberen horizontalen Blendrahmenholms mit eingesetztem Lüftermodul;
- Fig. 3
- den Abschnitt des oberen horizontalen Blendrahmenholms gemäß Fig. 2 vor dem Einsetzen
des Lüftermoduls;
- Fig. 4
- das Lüftermodul;
- Fig. 5
- den Lüftereinsatz;
- Fig. 6
- einen Querschnitt des oberen horizontalen Blendrahmenholms mit eingesetztem Lüftermodul
(Lüfterklappe nicht arretiert);
- Fig. 7
- Schnitt JJ gemäß Fig. 8;
- Fig. 8
- einen Querschnitt des oberen horizontalen Blendrahmenholms mit eingesetztem Lüftermodul
(Lüfterklappe arretiert);
- Fig. 9
- Explosionszeichnung des Lüftereinsatzes;
- Fig. 10
- Detail-Ansicht des zusammengesetzten Lüftereinsatzes (Lüfterklappe nicht arretiert).
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0015] In Fig. 1 ist der obere horizontale Bereich eines erfindungsgemäßen zwangsbelüfteten
Fensters mit Blendrahmenprofil 1, Flügelrahmenprofil 2, Stahlverstärkung 12 und erfindungsgemäßem
Lüftermodul 20 dargestellt. Der Falzbereich 13 zwischen Blendrahmenprofil 1 und Flügelrahmenprofil
2 wird nach außen durch den Blendrahmenüberschlag 6 und die äußere Anschlagdichtung
7 und zum Rauminneren durch die innere Anschlagdichtung 8 begrenzt sowie durch die
Mitteldichtung 3 in einen wetterseitigen Falzbereich 14 und einen raumseitigen Falzbereich
15 unterteilt. Die Mitteldichtung 3 ist dabei mit ihrem Fußbereich in die Mitteldichtungsaufnahmenut
4 des Blendrahmenprofils 1 im PCE-Verfahren ein- bzw. anextrudiert (Fig. 2) und liegt
dicht end a n dem Mitteldichtungsanschlag 5 des Flügelrahmenprofils 2 an. Die Luftzufuhr
zum wetterseitigen Falzbereich 14 erfolgt seitlich versetzt - in Fig. 1 nicht dargestellt
- durch eine Unterbrechung der äußeren Anschlagdichtung 7. Die Verbindung zwischen
dem raumseitigen Falzbereich 15 und dem Rauminneren erfolgt - wie aus dem Stand der
Technik grundsätzlich bekannt - ggf. ebenfalls seitlich versetzt entweder über eine
Ausklinkung der inneren Anschlagdichtung 8 oder durch eine Fräsung im raumseitigen
Überschlag des Flügelrahmenprofils 2 (in Fig. 1 nicht dargestellt).
[0016] Das Blendrahmenprofil 1 weist zur Versteifung eine große Hohlkammer 10 (Stahlverstärkungskammer)
zur Aufnahme der Stahlverstärkung 12 auf. Die Stahlverstärkung 12 wird - wie aus dem
Stand der Technik bekannt - mittels entsprechender Verschraubungen 17 mit dem Blendrahmenprofil
1 schubfest verbunden (Fig. 2). Das Flügelrahmenprofil (2) weist ebenfalls eine entsprechende
Stahlverstärkung auf (in Fig. 1 nicht dargestellt).
[0017] Das erfindungsgemäße Lüftermodul 20 ist in Fig. 4 in einer räumlichen Ansicht näher
dargestellt. Es besteht aus dem Lüftergehäuse 21 und dem Lüftereinsatz 22 (Fig. 5).
Der Lüftereinsatz 22 wiederum ist aus dem Lüfterdeckel 23, der Lüfterklappe 24 sowie
dem Stellrad 32 und dem Achsstift 35 zusammengesetzt (Fig. 9). Die Luftführung erfolgt
dabei bei geöffneter Lüfterklappe 24 ausgehend von dem wetterseitigen Falzbereich
14 zunächst über die Eintrittsschlitze 27 in das Lüftermodul 20, danach durch den
Spalt zwischen Lüfterklappe 24 und Anschlagleiste 25 in den zum Rauminneren weisenden
Bereich des Lüftergehäuses 21 und anschließend durch die Austrittsschlitze 28 in den
raumseitigen Falzbereich 15. Die Lüfterklappe hängt bei geringerer Luftbewegung der
Schwerkraft folgend etwa senkrecht nach unten, wie in Fig. 6 dargestellt. Bei Überschreiten
einer definierten Luftmenge bewegt sich die Lüfterklappe 24 gegen den Uhrzeigersinn,
bis sie an der Anschlagleiste 25 (Fig. 6) angelegt und den Lüftungsweg dadurch zumindest
weitgehend absperrt.
[0018] Das zusammengesetzte Lüftermodul 20 wird - wie in Fig. 2 und 3 dargestellt - in eine
Durchbrechung (Ausfräsung 9) der Wandung 11 der Hohlkammer 10 (Stahlverstärkungskammer)
eingeklipst, so dass sich das Lüftermodul 20 zu einem überwiegenden Anteuil seines
Volumens in die Stahlverstärkungskammer erstreckt. Zum Einklipsen dienen dabei die
Klipse 29 des Lüfterdeckels 23 (Fig. 5). Wie insbesondere in Fig. 3 dargestellt, unterbricht
die Ausfräsung 9 auch den Mitteldichtungsbereich des Blendrahmenprofils 1. Das Lüftermodul
20 weist daher eine weitergeführte Mitteldichtung 31 auf, die die Kontur der unterbrochenen
Mitteldichtung 3 fortsetzt und die Mitteldichtungsebene 16 wieder schließt. Die Luft
kann daher nicht direkt von dem wetterseitigen Falzbereich 14 in den raumseitigen
Falzbereich 15 strömen, sondern nur durch das Lüftermodul 20.
[0019] Wie insbesondere in Fig. 1 und 2 dargestellt, ist der größte Teil des Lüftermoduls
20 in der Hohlkammer 10 des Blendrahmenprofils 1 versenkt, so dass dieser optisch
nicht störend in Erscheinung tritt. Um ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Hohlkammer
10 zu verhindern, ist das Lüftergehäuse 21 zumindest weitgehend dicht ausgestaltet
und beispielsweise über eine angeformte weichelastische Dichtung oder eine Dichtmasse
gegenüber der Wandung 11 der Hohlkammer 10 abgedichtet. Die Luftführung erfolgt somit
nicht direkt durch die Stahlverstärkungskammer 10, sondern ausschließlich durch das
in die Stahlverstärkungskammer 10 eingesetzte Lüftermodul 20.
[0020] Um ein Eindringen von Insekten in das Lüftermodul 20 zu verhindern, sind in dem dargestellten
Beispiel die Eintrittsschlitze 27 mit geringerem Abstand nebeneinander angeordnet.
Bei Bedarf können aber auch die Austrittsschlitze 28 entsprechend eng aneinanderliegend
angeordnet werden.
[0021] Das in den Fig. dargestellte Lüftermodul 20 weist - entsprechend der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung - zusätzliche Mittel auf, die die Pendelauslenkung der
pendelt gelagerten Lüfterklappe 24 begrenzen. Hierzu wird ein Stellrad 32 ein gesetzt,
das mit einem Arretierstift 33 die Pendelbewegung der Lüfterklappe 24 begrenzen kann.
Das Stellrad 32 ist dabei über den Achsstift 35 selbst schwenkbar gelagert, wobei
der Arretierstift 33 - wie in Fig. 9 und 10 erkennbar - durch den Führungsschlitz
36 greift und in den Pendelbereich der Lüfterklappe 24 ragt. In Fig. 1, 7 und 8 ist
das Stellrad 32 in Uhrzeigerrichtung bis zur äußersten Position gedreht und in dieser
Position über kleine Noppen 34 in dem Führungsschlitz 36 gegen unbeabsichtigtes Verstellen
gesichert. In dieser Position wird die Lüfterklappe 24 an die Anschlagleiste 25 gedrückt,
so dass der Lüftungsweg unterbrochen ist.
[0022] In Fig. 6 hingegen ist das Stellrad 32 gegen die Uhrzeigerrichtung bis zur äußersten
Position gedreht und in dieser Position ebenfalls über kleine Noppen 34 in dem Führungsschlitz
36 gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert. In dieser Position des Stellrades
32 liegt der Arretierstift 33 außerhalb des Schwenkbereiches der Lüfterklappe 24,
so dass bei geringen Luftdruckunterschieden zwischen dem wetterseitigen Falzbereich
14 und dem raumseitigen Falzbereich 15 eine entsprechende Lüftung erfolgen kann, wobei
diese Lüftung bei Überschreiten einer definierten Druckdifferenz selbsttätig durch
die Lüfterklappe 24 geschlossen wird.
[0023] In den Fig. 9 und 10 wird der Zusammenbau des erfindungsgemäßen Lüftermoduls 20 näher
erläutert: zunächst wird das Stellrad 32 mit dem Arretierstift 33 in den Führungsschlitz
36 eingeführt und mit dem Achsstift 35 befestigt. Die Lüfterklappe 24 wird in die
Führungsnuten 26 der beidseitig am Lüfterdeckel 23 angeordneten Arme eingerastet und
der so komplettierte Lüftereinsatz 22 in das Lüftergehäuse 21 eingesetzt. Hierzu dienen
die Klipse 30, die in entsprechende Aussparungen im Inneren des Lüftergehäuses 21
einrasten. Das komplette Lüftermodul 20 wird wiederum mithilfe der stirnseitig aus
dem Lüftergehäuse 21 vorspringenden Klipse 29 in der Durchbrechung 9 der Wandung 11
der Hohlkammer 10 des Blendrahmenprofils 1 eingesetzt. Die Klipse 29 sind dabei so
geformt, dass das komplette Lüftermodul 20 jederzeit für Wartungs- oder Reinigungszwecke
aus der Durchbrechung 9 wieder herausgenommen werden kann.
[0024] Die weitergeführte Mitteldichtung 31 des Lüftermoduls 20 kann bei Bedarf z.B. im
Zweikomponenten-Spritzgussverfahren einstückig mit dem Lüfterdeckel 23 verbunden sein
oder nachträglich durch Einsetzen eines kurzen Mitteldichtungs-Stücks in eine Nut
37 des Lüfterdeckels 23 eingesetzt werden.
Legende
[0025]
- 1
- Blendrahmenprofil
- 2
- Flügelrahmenprofil
- 3
- Mitteldichtung
- 4
- Mitteldichtungsaufnahmenut
- 5
- Mitteldichtungsanschlag
- 6
- Blendrahmenüberschlag
- 7
- äußere Anschlagdichtung
- 8
- innere Anschlagdichtung
- 9
- Ausfräsung (Durchbrechung)
- 10
- Hohlkammer ((Stahl-)Verstärkungskammer)
- 11
- Wandung Hohlkammer
- 12
- Stahlverstärkung
- 13
- Falzbereich
- 14
- wetterseitiger Falzbereich
- 15
- raumseitiger Falzbereich
- 16
- Mitteldichtungsebene
- 17
- Verschraubung Stahlverstärkung
- 18
- entfällt
- 19
- entfällt
- 20
- Lüftermodul
- 21
- Lüftergehäuse
- 22
- Lüftereinsatz
- 23
- Lüfterdeckel
- 24
- Lüfterklappe
- 25
- Anschlagleiste
- 26
- Führungsnuten
- 27
- Eintrittsschlitze
- 28
- Austrittsschlitze
- 29
- Klips
- 30
- Klips
- 31
- weitergeführte Mitteldichtung
- 32
- Stellrad
- 33
- Arretierstift
- 34
- Noppen
- 35
- Achsstift
- 36
- Führungsschlitz
- 37
- Nut
1. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür mit
- einem aus Blendrahmenprofilen (1) gebildeten Blendrahmen,
- einem aus Flügelrahmenprofilen (2) gebildeten Flügel,
- einem sich zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen erstreckenden Falzbereich (13),
- einer Mitteldichtung (3), die den Falzbereich (13) in einen wetterseitigen (14)
und einen raumseitigen Falzbereich (15) trennt,
- wobei die Luftführung durch den wetterseitigen (14) und den raumseitigen Falzbereich
(15) erfolgt,
- Mitteln zur selbstständigen Begrenzung der Luftmenge bei Überschreiten einer definierten
Druckdifferenz zwischen dem wetterseitigen (14) und dem raumseitigen Falzbereich (15),
- wobei die Blendrahmenprofile (1) und/oder die Flügelrahmenprofile (2) wenigstens
eine Hohlkammer (10) aufweisen, die über eine Wandung (11) an den wetterseitigen (14)
und an den raumseitigen Falzbereich (15) angrenzt,
- die an den wetterseitigen (14) und den raumseitigen Falzbereich (15) angrenzende
Wandung (11) der Hohlkammer (10) weist eine Durchbrechung (9) auf,
- in die ein Lüftermodul (20) eingesetzt ist,
- wobei das Lüftermodul (20) ein gegenüber der Hohlkammer (10) wenigstens weitgehend
abgedichtetes Lüftergehäuse (21) und
- Öffnungen (Eintrittsschlitze 27, Austrittsschlitze 28) aufweist,
- die durch das Lüftermodul (20) eine Luftführung zwischen dem wetterseitigen (14)
und dem raumseitigen Falzbereich (15) ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass die das Lüftermodul (20) aufnehmende Hohlkammer (10) als eine ein Verstärkungsprofil
(12) aufnehmende Verstärkungskammer ausgebildet ist.
2. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechung (9) der an den wetterseitigen (14) und den raumseitigen Falzbereich
(15) angrenzenden Wandung (11) der Hohlkammer (10) über die Länge der Durchbrechung
(9) die Mitteldichtungsebene (16) unterbricht.
3. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lüftermodul (20) eine weitergeführte Mitteldichtung (31) aufweist, die die Unterbrechung
der Mitteldichtungsebene (16) schließt.
4. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur selbstständigen Begrenzung der Luftmenge bei Überschreiten einer definierten
Druckdifferenz zwischen dem wetterseitigen (14) und dem raumseitigen Falzbereich (15)
in dem Lüftermodul (20) eingesetzt sind.
5. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur selbstständigen Begrenzung der Luftmenge bei Überschreiten einer definierten
Druckdifferenz zwischen dem wetterseitigen (14) und dem raumseitigen Falzbereich (15)
eine pendelt gelagerte Lüfterklappe (24) eingesetzt ist.
6. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch Mittel, die die Pendelauslenkung der pendelt gelagerte Lüfterklappe (24) begrenzen.
7. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lüftermodul (20) Mittel zur rastenden Befestigung des Lüftermoduls (20) in der
Durchbrechung (9) der an den wetterseitigen (14) und den raumseitigen Falzbereich
(15) angrenzenden Wandung der Hohlkammer (10) aufweist.
8. Zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die das Lüftermodul (20) aufnehmende Verstärkungskammer (10) als eine eine Stahlverstärkung
(12) aufnehmende Stahlverstärkungskammer ausgebildet ist.
9. Lüftermodul (20) für ein zwangsbelüftetes Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- das Lüftermodul (20) weist ein Lüftergehäuse (21), Eintrittsöffnungen (27), Austrittsöffnungen
(28) und eine pendelt gelagerte Lüfterklappe (24) auf, die bei Überschreiten einer
definierten Druckdifferenz zwischen den Eintrittsöffnungen (27) und den Austrittsöffnungen
(28) dichtend an einer Anschlagleiste (25) anliegt;
- das Lüftermodul (20) weist einen Mitteldichtungsabschnitt als Fortsetzung der Mitteldichtung
auf;
- die Luftführung zwischen den Eintrittsöffnungen (27) und den Austrittsöffnungen
(28) ist durch das Lüftergehäuse (21) wenigstens weitgehend nach außen abgedichtet.
10. Lüftermodul (20) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch Mittel, die die Pendelbewegung der Lüfterklappe (24) begrenzen.