[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leitschaufelsegment einer Strömungsmaschine
mit einer stromaufwärtigen und/oder einer stromabwärtigen gehäuseseitigen Aufhängung
und einer Plattform gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die
vorliegende Erfindung eine Turbine, insbesondere eine Gasturbine, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 10.
[0002] In Strömungsmaschinen können Leitschaufeln auf unterschiedliche Art und Weise am
Gehäuse befestigt werden. In der Regel erfolgt die Befestigung mittels einer stromaufwärtigen
und einer stromabwärtigen Gehäuseaufhängung, die mit einer Leitschaufelplattform verbunden
sind, von welcher sich die Leitschaufel erstreckt. Je nach Ausgestaltung der Gehäuseaufhängungen
und der Leitschaufelplattform können Dichtungselemente in einzelne Leitschaufelsegmente
integriert sein, um Fugen oder Zwischenräume, welche zwischen benachbarten Leitschaufelsegmenten
bestehen, abzudichten. Hierdurch soll eine Abdichtung des Strömungskanals gegenüber
den Gehäusekavitäten erreicht werden.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein weiteres Leitschaufelsegment
einer Strömungsmaschine mit wenigstens einem ersten Dichtungsabschnitt vorzuschlagen.
Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Turbine mit wenigstens einem
Leitschaufelsegment vorzuschlagen.
[0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Leitschaufelsegment mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird ferner durch eine Turbine mit den Merkmalen des Anspruchs
10 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird somit ein Leitschaufelsegment einer Strömungsmaschine vorgeschlagen,
welche eine stromaufwärtige, oder vordere, und eine stromabwärtige, oder hintere,
gehäuseseitige Aufhängung sowie eine Plattform aufweist. Alternativ kann das Leitschaufelsegment
entweder eine stromaufwärtige oder eine stromabwärtige, gehäuseseitige Aufhängung
sowie eine Plattform aufweisen.
[0006] Die Aufhängungen sind an der Plattform angeordnet. Beispielsweise kann die stromaufwärtige
gehäuseseitige Aufhängung im vorderen Abschnitt der Plattform angeordnet sein und
die stromabwärtige gehäuseseitige Aufhängung im hinteren Abschnitt der Plattform.
[0007] Die Plattform weist einen ersten Dichtungsabschnitt auf.
[0008] Weiterhin erstreckt sich die Plattform über einen Verbindungsbereich hinaus, welcher
die hintere Aufhängung mit der Plattform verbindet, bezogen auf die Strömungsrichtung
im Gebrauch der Leitschaufelsegment.
[0009] Der erste Dichtungsabschnitt, welcher in einem Abschnitt stromabwärtig des Verbindungsbereichs
liegt, weist erfindungsgemäß einen ersten Schlitz auf, welcher in Umfangsrichtung
durchgängig ist.
[0010] Bei allen vorstehenden und folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks
"kann sein" bzw. "kann haben" usw. synonym zu "ist vorzugsweise" bzw. "hat vorzugsweise"
usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.
[0011] Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als
Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren
Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe "ein" oder
"einem" stets "wenigstens ein" oder "wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist
ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort
wie beispielsweise "ein" alternativ als "genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies
für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der vorliegenden
Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und Ausführungsformen.
[0012] Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten
Merkmale in beliebiger Kombination aufweisen.
[0013] In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die Strömungsmaschine ein Verdichter
oder eine Turbine, insbesondere eine Gasturbine.
[0014] Der Begriff "Leitschaufelsegment", wie er hierin verwendet wird, bezeichnet in manchen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen eine Anordnung oder ein Segment mit einer oder
mehreren Leitschaufeln und/oder, ggf. optional vorgesehenen, weiteren Abschnitten
(oder Elementen, Segmenten, Teilen), die mit der oder den Leitschaufeln verbunden
sind.
[0015] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist ein Leitschaufelsegment ein Leitschaufelcluster.
Ein Leitschaufelcluster kann mehrere Leitschaufeln, insbesondere drei Leitschaufeln,
wenigstens eine, meist aber zwei gehäuseseitige Aufhängungen und wenigstens eine Plattform
aufweisen. Eine Leitschaufel kann wenigstens ein Leitschaufelprofil mit einer Druck-
und einer Saugseite sowie jeweils einer vorderen und hinteren Schaufelkante aufweisen.
[0016] Der Begriff "stromabwärtige gehäuseseitige Aufhängung", wie er hierin verwendet wird,
bezeichnet eine Aufhängung, die in Strömungsrichtung weiter stromab bzw. weiter hinten
angeordnet ist als eine stromaufwärtige oder vordere, weiter stromauf angeordneten
Aufhängung. Die Strömungsrichtung kann als Axialrichtung der Längsachse der Strömungsmaschine
bezeichnet werden. Senkrecht zur Axialrichtung steht die Radialrichtung. In einer
Ebene senkrecht zur Axialrichtung verläuft die Umfangsrichtung.
[0017] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist der erste Dichtungsabschnitt eine
Nut oder eine Vertiefung, im Folgenden als Nut bezeichnet. Eine Nut kann im Querschnitt
(senkrecht zur Längsrichtung) ein U-Profil aufweisen. Eine Nut kann eine rechteckige,
mehreckige, halbrunde oder andere Querschnittsform aufweisen.
[0018] Die Nut kann in manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen für die Aufnahme eines
Dichtelements, beispielsweise ein Dichtblech, vorbereitet und/oder ausgestaltet und/oder
konfiguriert sein oder ein Dichtelement aufweisen. Das Dichtblech kann z. B. in die
Nut eingelegt, eingeführt, eingeklemmt oder auf eine Art und Weise mit der Nut verbunden
werden oder sein. Der Dichtungsabschnitt kann eine Verbindung zwischen benachbarten
Leitschaufelsegmenten bewirken. Die Dichtungsfunktion des Dichtungsabschnitts kann
nach dem Einlegen des Dichtungsblechs vollständig oder zumindest teilweise erfüllt
sein. Die Dichtungsfunktion kann einem Abdichten des Strömungskanals in Richtung zu
den Kavitäten oder gegenüber den Kavitäten des Gehäuses der Strömungsmaschine im Leitschaufelbereich
dienen.
[0019] Der erste, als auch weitere Dichtungsabschnitte können als Dichtsegmente bezeichnet
werden.
[0020] In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist der Dichtungsabschnitt eine
Aufnahmeeinrichtung oder Aufnahmevorrichtung für ein Dichtblech oder eine einsteckbare
Dichteinrichtung.
[0021] Der Begriff "Verbindungsbereich, welcher die hintere Aufhängung mit der Plattform
verbindet", wie er hierin verwendet wird, bezeichnet in einigen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen den Ansatz, die Verbindungsstelle, den Verbindungsabschnitt oder
den Übergangsbereich zwischen der stromabwärtigen hinteren gehäuseseitigen Aufhängung
und der Plattform. Der Ansatz kann zusammen mit der Aufhängung und der Plattform als
ein Teil oder Abschnitt hergestellt sein, insbesondere gefertigt als ein Gußteil.
Das Gußteil kann als integrales Gußteil bezeichnet werden, welches die Funktion der
Aufhängung, der Plattform und des Verbindungsbereiches (oder Übergangsbereichs) gemeinsam
erfüllt.
[0022] In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist der Verbindungsbereich eine
vermehrte Anhäufung von Material auf, bedingt beispielsweise durch konstruktiv notwendige
Abrundungen und/oder Materialverstärkungen im Verbindungsbereich.
[0023] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die stromaufwärtige Aufhängung
einen zweiten Dichtungsabschnitt und die stromabwärtige Aufhängung einen dritten Dichtungsabschnitt
auf.
[0024] In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist der erste und/oder der zweite
und/oder der dritte Dichtungsabschnitt zum Einfügen von Dichtblechen ausgebildet oder
weist Dichtbleche auf. Insbesondere können die drei Dichtungsabschnitte (erster, zweiter
und/oder dritter Dichtungsabschnitt) derart angeordnet sein und Dichtbleche aufweisen,
dass eine Abdichtung der Gehäusekavitäten gegenüber dem Durchströmungsbereich der
Strömungsmaschine erreicht wird.
[0025] In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen erstrecken sich die Plattform und
der erste Dichtungsabschnitt in Strömungsrichtung stromabwärts des Verbindungsbereichs
über eine Leitschaufelprofilhinterkante hinaus. Das Leitschaufelsegment kann eine
oder mehrere Leitschaufeln aufweisen. Die Erstreckung der Plattform und des ersten
Dichtungsabschnitt kann sich auf eine oder mehrere Leitschaufeln beziehen. Auch wenn
das Leitschaufelsegment mehrere Leitschaufeln aufweist, ist es erfindungsgemäß umfasst,
dass die Erstreckung nicht alle Leitschaufeln betrifft, sondern nur bei einer oder
weniger als allen Leitschaufeln vorgesehen ist.
[0026] In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen erstreckt sich der erste Dichtungsabschnitt
der Plattform vollständig oder teilweise über den Verbindungsbereich der hinteren
Aufhängung mit der Plattform hinaus. Bei einer nur teilweisen Erstreckung weist die
Plattform zwar einen ersten Dichtungsabschnitt auf, dieser erstreckt sich jedoch nicht
über den Verbindungsbereich der hinteren Aufhängung hinaus.
[0027] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist der Abschnitt der Plattform
stromabwärts des Verbindungsbereichs einen zweiten Schlitz auf. Der zweite Schlitz
kann in Radialrichtung beispielsweise nach außen durchgängig sein. Ein in Radialrichtung
nach außen durchgängiger zweiter Schlitz ist ein vom ersten Schlitz ausgehender und
mit diesem in Verbindung stehender, nach außen (d.h. bis in Kavitäten des Gehäuses
offener) durchgängiger oder offener Schlitz.
[0028] In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist der Abschnitt der Plattform
stromabwärts des Verbindungsbereichs einen zweiten Schlitz auf, welcher in Radialrichtung
allein nach innen durchgängig ist. Ein in Radialrichtung nach innen durchgängiger
zweiter Schlitz ist in diesem Ausführungsbeispiel ein vom ersten Schlitz bis nach
innen (bis in den Durchströmungsbereich der Strömungsmaschine offener) durchgängiger
Schlitz.
[0029] In bestimmten Ausführungsformen weist der Abschnitt der Plattform stromabwärts des
Verbindungsbereichs hingegen einen zweiten Schlitz auf, welcher in Radialrichtung
nach außen und nach innen durchgängig ist.
[0030] Mit einem zweiten Schlitz kann die Steifigkeit des Leitschaufelsegments, insbesondere
im Verbindungsbereich zwischen der hinteren Aufhängung und der Plattform, vorteilhaft
reduziert werden.
[0031] Der zweite Schlitz kann in einer Ebene senkrecht zu seiner Längsachse einen quadratischen,
rechteckigen, trapezförmigen, ovalen oder anderen Querschnitt aufweisen. Die Längsachse
kann in Umfangsrichtung gerade oder schräg (diagonal) in Bezug auf die Umfangs- und
Durchströmungsrichtung angeordnet sein.
[0032] In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist der Abschnitt der Plattform,
welcher stromabwärts des Verbindungsbereichs liegt, einen dritten Schlitz auf, welcher
in Umfangsrichtung durchgängig ist. Beispielsweise ist der zweite Schlitz an einem
Ende (bezogen auf die Umfangsrichtung) des vorgenannten Abschnitts angeordnet, der
dritte Schlitz am anderen Ende. Somit können an beiden Enden des Abschnitts in Umfangsrichtung
weitere Leitschaufelsegmente, angeordnet werden.
[0033] In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist der Abschnitt der Plattform
stromabwärts des Verbindungsbereichs eine abschnittsweise verjüngte Wandstärke, d.
h. eine schmaler werdende Wandstärke, auf. Die Wandstärke kann sich in Radialrichtung
und/oder in Umfangsrichtung verjüngen.
[0034] In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist das Leitschaufelsegment wenigstens
zwei Leitschaufeln auf. Ein Leitschaufelsegment mit wenigstens zwei Leitschaufeln
kann als Leitschaufelcluster bezeichnet werden. Das Leitschaufelcluster kann insbesondere
drei Leitschaufeln aufweisen.
[0035] In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist das Leitschaufelsegment als Gußteil,
insbesondere als integrales Gußteil, insbesondere einstückig, hergestellt. Als ein
integrales Gußteil kann ein Gußteil mit mehreren funktionellen Teilen oder Abschnitten
bezeichnet werden. Ein integrales Leitschaufelsegment kann eine oder mehrere Leitschaufeln
aufweisen, weiterhin eine vordere und/oder eine hintere gehäuseseitige Aufhängung,
sowie eine Plattform. Ein Leitschaufelsegment, welches als Gußteil hergestellt wird,
wird insbesondere an den Stoßflächen zu benachbarten, weiteren Leitschaufelsegmenten
nachbearbeitet, beispielsweise geschliffen. Weiterhin können vorgesehene Dichtungsabschnitte
gegossenen Leitschaufelsegments nachbearbeitet werden.
[0036] Die Dichtungsabschnitte werden in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen mittels
Erodieren hergestellt oder nachbearbeitet.
[0037] Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle
der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen.
[0038] Bei der Herstellung von Strömungsmaschinen nach dem Stand der Technik, insbesondere
von Gasturbinen, können Verbindungs- oder Stoßstellen von Leitschaufelsegmenten, insbesondere
von Leitschaufelclustern, mit Hilfe von Dichtblechen abgedichtet werden. Hierzu können
in die Stoßflächen im Naben- und Gehäusebereich der Gasturbinen Dichtungsabschnitte,
Dichtungsnuten oder Dichtungsschlitze eingebracht werden, in welche die Dichtbleche
beim Zusammenbau der Strömungsmaschine eingelegt werden. Dadurch kann die Abdichtung
des Gas- oder Strömungskanals in Richtung der Gehäusekavitäten im Leitschaufelbereich
erfolgen. Im Verbindungsbereich der hinteren, gehäuseseitigen Aufhängung mit der Plattform
des Leitschaufelsegments kann sich durch konstruktiv bedingte Verstärkungen, beispielsweise
durch Materialauftrag an Stoßkanten, die zu Abrundungen führen, eine Zunahme von Material,
ergeben. Dies kann zu einer Zunahme der Steifigkeit in diesem Bereich führen, was
sich negativ auf die ertragbaren thermomechanischen Lastwechselzyklen im Bereich der
druckseitigen Schaufelhinterkante auswirken und ein ungewollt frühes Versagen des
Bauteils nach dem Stand der Technik zur Folge haben kann.
[0039] Eine Reduzierung der Steifigkeit bei der Ausgestaltung des Leitschaufelsegments kann
dabei mit einer Reduktion der Dichtblechlänge einhergehen oder erreicht werden. Dadurch
kann sich jedoch die Spaltabdichtung abnehmen oder verringern, was eine Zunahme der
durch Leckage bedingten Verluste zur Folge haben kann. Damit besteht ein Konflikt
zwischen einerseits der Dichtungseffektivität und andererseits den ertragbaren Lastwechseln
an der betrachteten Stelle.
[0040] Mittels des erfindungsgemäßen ersten Schlitzes, welchen der erste Dichtungsabschnitt
des erfindungsgemäßen Leitschaufelsegments aufweist, kann eine Reduktion der Steifigkeit
des Leitschaufelsegments, insbesondere im Verbindungsbereich der hinteren, gehäuseseitigen
Aufhängung mit der Plattform, vorteilhaft erzielt werden. Eine Reduktion der Steifigkeit
- und damit indirekt eine Erhöhung der ertragenen Belastungszyklen im Betrieb der
Strömungsmaschine - kann vorteilhaft durch ein erfindungsgemäßes Leitschaufelsegment
(wegen Integration von Dichtungsabschnitten als schmale Stege an der Stoßstelle der
Außenseite der hinteren Plattform) erfolgen. Weiter kann die Erstreckung bzw. Fortführung
der Dichtbleche oder deren Hinterkanten über die Leitschaufelhinterkanten hinaus die
Abdichtung der Gehäusekavitäten im Bereich der hinteren Plattform vorteilhaft verbessern
(Reduktion des thermalen Eintrags in die hintere Gehäuseaufhängung bzw. Möglichkeit
mit weniger Kühlluft auszukommen).
[0041] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen, in
welcher identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch
erläutert. In den jeweils schematisch vereinfachten Figuren gilt:
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Leitschaufelsegments;
- Fig. 2
- zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemäßen
Leitschaufelsegments;
- Fig. 3a
- zeigt einen Detailausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
Leitschaufelsegments mit einem ersten Schlitz;
- Fig. 3b
- zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des in Fig. 3a gezeigten erfindungsgemäßen
Leitschaufelsegments;
- Fig. 4a
- zeigt einen Detailausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines wiederum weiteren
erfindungsgemäßen Leitschaufelsegments; und
- Fig. 4b
- zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des in Fig. 4a gezeigten wiederum weiteren
erfindungsgemäßen Leitschaufelsegments.
[0042] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Leitschaufelsegments
100.
[0043] Das erfindungsgemäße Leitschaufelsegment 100 weist eine stromaufwärtige gehäuseseitige
Aufhängung 1, eine stromabwärtige gehäuseseitige Aufhängung 3, eine Plattform 5, sowie
drei Leitschaufeln 200 auf.
[0044] Jede Leitschaufel 200 weist eine Druckseite 7, eine rückseitige Saugseite 9 (verdeckt),
eine Leitschaufelvorderkante 11 sowie eine Leitschaufelhinterkante 13 auf.
[0045] Ein Verbindungsbereich 15 verbindet die hintere Aufhängung 3 mit der Plattform 5,
welche im Verbindungsbereich 15 ineinander übergehen.
[0046] Weiterhin zeigt Fig. 1 einen ersten Dichtungsabschnitt 17, welcher sich bis in einen
Abschnitt 18 stromabwärts des Verbindungsbereichs 15 hinein erstreckt. Der erste Dichtungsabschnitt
17 ist im Abschnitt 18 als erster Schlitz 19 ausgeführt bzw. gefertigt. Der erste
Schlitz 19 ist in Umfangsrichtung z durchgängig.
[0047] Neben dem ersten Dichtungsabschnitt 17 in der Plattform 5 weist die Laufschaufelanordnung
100 einen zweiten Dichtungsabschnitt 17a in der stromaufwärtigen Aufhängung 1 sowie
einen dritten Dichtungsabschnitt 17b in der stromabwärtigen Aufhängung 3 auf.
[0048] In die Dichtungsabschnitte 17, 17a, 17b können Dichtbleche eingelegt werden. Mittels
dieser Dichtbleche können die Verbindungs- oder Stoßstellen zu weiteren Dichtungsabschnitten
in angrenzenden Leitschaufelsegmenten (in Fig. 1 nicht dargestellt) überbrückt und
damit abgedichtet werden. Neben der Funktion des Abdichtens des Durchströmungskanals
zwischen den Leitschaufeln können diese Dichtbleche auch eine thermische Dichtfunktion,
oder thermische Isolation, in Form eines Hitzeschildes erfüllen. Die Dichtbleche können
damit eine integrale Funktion hinsichtlich der strömungsbedingten und der temperaturbedingten
Dichtfunktion zwischen Durchströmungskanal und Gehäuse erfüllen.
[0049] Das Dichtblech, das in den ersten Dichtungsabschnitt 17 eingelegt wird, kann sich
bis in den Abschnitt 19 der Plattform 5 erstrecken. Dieses Dichtblech kann sich in
Umfangsrichtung des ersten Schlitzes 19 entweder nur über einen Teil der gesamten
Schlitztiefe erstrecken (z. B. entsprechend der Tiefe des ersten Dichtungsabschnitts
17 in Umfangsrichtung), über die gesamten Schlitztiefe, oder über die gesamten Schlitztiefe
hinaus. Die Steifigkeit des Abschnittes 18 wird entsprechend beeinflusst. Beispielsweise
ist die Steifigkeit bei einer geringen Tiefe des Dichtbleches in Umfangsrichtung geringer.
[0050] Fig. 2 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemäßen
Leitschaufelsegments 100.
[0051] Der erste Schlitz 19 ist im Abschnitt 18 in Umfangsrichtung z durchgängig.
[0052] Fig. 3a zeigt einen Detailausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
Leitschaufelsegments 100 mit einem zweiten Schlitz 20, welcher sowohl in radialer
Richtung y als auch in Umfangsrichtung z offen bzw. durchgängig ist.
[0053] Fig. 3b zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des in Fig. 3a gezeigten weiteren erfindungsgemäßen
Leitschaufelsegments 100.
[0054] Fig. 4a zeigt einen Detailausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines wiederum weiteren
erfindungsgemäßen Leitschaufelsegments 100.
[0055] Der erste Schlitz 19 erstreckt sich in Durchströmungsströmung x verkürzt in dem Abschnitt
18, verglichen mit seiner Erstreckung in Fig. 1 und Fig. 2. Infolge dieser Verkürzung
ist die Wandstärke 21 in Radialrichtung y schmaler ausgeführt gegenüber der Wandstärke
23 mit dem Schlitz 19. Dadurch kann die Steifigkeit des Abschnittes 18 vorteilhaft
verringert werden.
[0056] Fig. 4b zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des in Fig. 4a gezeigten weiteren erfindungsgemäßen
Leitschaufelsegments 100.
Bezugszeichenliste
[0057]
Bezugszeichen |
Beschreibung |
100 |
Leitschaufelsegment |
200 |
Leitschaufel |
x |
Strömungsrichtung; Axialrichtung |
y |
Radialrichtung |
z |
Umfangsrichtung |
1 |
stromaufwärtige, vordere gehäuseseitige Aufhängung |
3 |
stromabwärtige, hintere gehäuseseitige Aufhängung |
5 |
Plattform |
7 |
Druckseite der Leitschaufel |
9 |
Saugseite der Leitschaufel |
11 |
Leitschaufelvorderkante |
13 |
Leitschaufelhinterkante |
15 |
Verbindungsbereich; verbindet die hintere Aufhängung mit der Plattform |
17 |
erster Dichtungsabschnitt |
17a,17b |
zweiter/ dritter Dichtungsabschnitt |
18 |
Abschnitt der Plattform stromabwärtig des Verbindungsbereichs |
19 |
erster Schlitz |
20 |
zweiter Schlitz |
21 |
Wandstärke in Radialrichtung ohne Dichtungsabschnitt |
23 |
Wandstärke in Radialrichtung mit Dichtungsabschnitt |
1. Leitschaufelsegment (100) einer Strömungsmaschine, mit einer stromaufwärtigen gehäuseseitigen
Aufhängung (1) und/oder einer stromabwärtigen gehäuseseitigen Aufhängung (3) und einer
Plattform (5), wobei die Aufhängungen (1, 3) an der Plattform (5) angeordnet sind,
wobei die Plattform (5) einen ersten Dichtungsabschnitt (17) aufweist, und wobei sich
die Plattform (5) über einen Verbindungsbereich (15), welcher die hintere Aufhängung
(3) mit der Plattform (5) verbindet, hinaus in Strömungsrichtung erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Dichtungsabschnitt (17), welcher in einem Abschnitt (18) stromabwärtig des
Verbindungsbereichs (15) liegt, einen ersten Schlitz (19) aufweist, welcher in Umfangsrichtung
durchgängig ist.
2. Leitschaufelsegment (100) nach Anspruch 1, wobei die stromaufwärtige Aufhängung (1)
einen zweiten Dichtungsabschnitt (17a) und die stromabwärtige Aufhängung (3) einen
dritten Dichtungsabschnitt (17b) aufweisen.
3. Leitschaufelsegment (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste, der zweite und/oder
der dritte Dichtungsabschnitt (17, 17a, 17b) zum Einfügen von Dichtblechen ausgebildet
sind oder Dichtbleche aufweisen.
4. Leitschaufelsegment (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei sich die
Plattform (5) und der erste Dichtungsabschnitt (17) stromabwärts des Verbindungsbereichs
(15) über eine Leitschaufelprofilhinterkante (13) hinaus in Strömungsrichtung erstrecken.
5. Leitschaufelsegment (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Abschnitt
(18) der Plattform (5) stromabwärts des Verbindungsbereichs (15) einen zweiten Schlitz
(20) aufweist, welcher in Radialrichtung nach außen und/oder nach innen durchgängig
ist.
6. Leitschaufelsegment (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Abschnitt
(18) der Plattform (5) stromabwärts des Verbindungsbereichs (15) einen dritten Schlitz
aufweist, welcher in Umfangsrichtung durchgängig ist.
7. Leitschaufelsegment (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Abschnitt
(18) der Plattform (5) stromabwärts des Verbindungsbereichs (15) eine abschnittsweise
verjüngte Wandstärke (21) aufweist.
8. Leitschaufelsegment (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Leitschaufelsegment
(100) wenigstens zwei Leitschaufeln (200) aufweist.
9. Leitschaufelsegment (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Leitschaufelsegment
(100) als Gußteil hergestellt ist.
10. Turbine, gekennzeichnet durch wenigstens ein Leitschaufelsegment (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche.