[0001] Die Erfindung betrifft eine Geldkassette, die ein Aufnahmefach zur Aufnahme eines
Wertscheinstapels und eine Andruckeinheit zum Ausüben einer entgegen einer Ablagerichtung
von Wertscheinen gerichteten Gegenkraft gegen den im Aufnahmefach aufgenommenen Wertscheinstapel
umfasst. Die Andruckeinheit ist über eine eine Welle umfassende Lagerung am Gehäuse
der Geldkassette gelagert, wobei sich die Andruckeinheit bei einer Drehung der Welle
in eine erste Drehrichtung relativ zum Gehäuse in die Ablagerichtung bewegt und wobei
sich die Andruckeinheit bei einer Drehung der Welle in einer der ersten Drehrichtungen
entgegengesetzt zur zweiten Drehrichtung relativ zum Gehäuse entgegen der Ablagerichtung
bewegt. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage eines Sperrelementes
einer Andruckeinheit einer Geldkassette.
[0002] In den meisten gängigen Geldkassetten werden die Wertscheine in Form eines Wertscheinstapels
auf ihren Kanten stehend aufgenommen. Um ein Umfallen der Wertscheine zu verhindern
und somit ein sicheres Zuführen und/oder Entnehmen der Wertscheine zur gewährleisten,
weisen die meisten Geldkassetten Andruckeinheiten auf, die eine entgegen der Zuführrichtung
der Wertscheine gerichtete Gegenkraft ausüben, so dass der Wertscheinstapel ständig
unter einer Spannung gehalten ist und somit eine vorgegebene Position der Wertscheine
eingehalten wird. Damit dies bei jedem Befüllstand der Geldkassette der Fall ist,
sind die Andruckeinheiten derart ausgebildet, dass sie in die Ablagerichtung und entgegen
der Ablagerichtung innerhalb der Geldkassette bewegbar sind, wobei die jeweilige aktuelle
Position der Andruckeinheit von dem Befüllstand der Geldkassette abhängt.
[0003] Bei den meisten bekannten Geldkassette wird die Andruckeinheit mithilfe eines Motors
bewegt. Dies hat zum einen den Nachteil, dass ein solcher Motor Bauraum innerhalb
der Geldkassette benötigt und kostenintensiv ist, und zum anderen, dass eine entsprechende
Ansteuerung umgesetzt werden muss.
[0004] Darüber hinaus sind Geldkassetten bekannt, bei denen die Andruckeinheit derart ausgebildet
ist, dass mithilfe einer Feder die benötigte Gegenkraft aufgebracht wird, wobei die
Feder insbesondere innerhalb der Andruckeinheit angeordnet sein kann, wodurch ein
besonders platzsparender kompakter Aufbau erreicht ist. Problematisch an solchen über
Federn vorgespannten Andruckwagen ist, dass bei stoßartigen Belastungen, beispielsweise
wenn die Geldkassette fallengelassen wird, sich der Andruckwagen unbeabsichtigt in
die Ablagerichtung verschieben kann, so dass Wertscheine umkippen und/oder sich verkanten
können. Dies hat zur Folge, dass eine sichere Ein- und Auszahlung nicht mehr gewährleistet
werden kann.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung eine Geldkassette anzugeben, durch die ein zuverlässiges
Zuführen und Entnehmen von Wertscheinen gewährleistet wird. Ferner ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zur Montage eines Sperrelementes eines Andruckwagens
einer Geldkassette anzugeben, durch das eine sichere zuverlässige Montage des Sperrelementes
erreicht wird.
[0007] Diese Aufgaben werden durch eine Geldkassette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Erfindungsgemäß weist die Geldkassette ein Sperrelement auf, das in einer Sperrposition
eine Drehung der Welle in die erste Drehrichtung verhindert und in einer Freigabeposition
eine Drehung der Welle in die erste Drehrichtung erlaubt. Hierdurch wird erreicht,
dass, wenn das Sperrelement in der Sperrposition angeordnet ist, eine Drehung der
Welle in die erste Drehrichtung nicht möglich ist und somit die Andruckeinheit sich
nicht in die Ablagerichtung bewegen kann. Somit bleibt die Gegenkraft auf dem Wertscheinstapel
zuverlässig erhalten, so dass ein sicheres Zuführen und eine sichere Entnahme von
Wertscheinen aus der Geldkassette gewährleistet ist. Die Geldkassette weist insbesondere
eine Öffnung auf, über die die Wertscheine maschinell zugeführt und/oder maschinell
entnommen werden können. Die Wertscheine werden hierbei insbesondere mithilfe eines
Stapelungsmoduls der Geldkassette zugeführt und in die Ablagerichtung einem Wertscheinstapel
zugeführt. Hierbei wird ein neu zugeführter Wertschein an die der Andruckeinheit abgewandten
Stirnfläche des bereits aufgenommenen Wertscheinstapels diesem zugeführt. Beim Zuführen
wird eine Kraft auf den zugeführten Wertschein und hierüber auf den gesamten Wertscheinstapel
ausgeübt, die so groß ist, dass die Andruckeinheit entsprechend ein Stück weiter in
die Ablagerichtung bewegt wird. Dieses Bewegen erfolgt entgegen der Gegenkraft. Somit
wird sichergestellt, dass der Wertscheinstapel ständig unter einer vorbestimmten Spannung
steht und somit die Wertscheine nicht umkippen können.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Sperrelement derart ausgebildet,
dass es in der Sperrposition und/oder der Freigabeposition eine Drehung der Welle
in die zweite Drehrichtung erlaubt. Da bei einer Drehung der Welle in die zweite Drehrichtung
die Andruckeinheit entgegen der Ablagerichtung bewegt würde und eine solche Bewegung
durch den Wertscheinstapel selbst verhindert wird, würde sich die Andruckeinheit beim
Fallenlassen der Geldkassette ohnehin nicht entgegen der Ablagerichtung bewegen können.
[0010] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Sperrelement derart ausgebildet
und gelagert, dass es bei der bestimmungsgemäßen Ausrichtung der Geldkassette in der
Freigabeposition angeordnet ist und bei einer Abweichung der Ausrichtung der Geldkassette
von der bestimmungsgemäßen Ausrichtung um mindestens einen vorbestimmten Mindestwinkel
sich aufgrund seiner Schwerkraft von der Freigabeposition in die Sperrposition bewegt.
Unter der bestimmungsgemäßen Ausrichtung der Geldkassette wird diejenige Ausrichtung
verstanden, in der die Geldkassette angeordnet ist, wenn sie in einem planmäßig aufgestellten
Geldautomat, automatischen Kassensystem, einer automatischen Tresorkasse oder sonstigen
Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen angeordnet ist. Insbesondere ist die
Geldkassette in der bestimmungsgemäßen Ausrichtung horizontal ausgerichtet, d.h.,
dass auch die Ablagerichtung horizontal ist. Wenn die Geldkassette fallengelassen
wird, dreht sie sich in der Regel automatisch aus der bestimmungsgemäßen Ausrichtung,
so dass sich das Sperrelement ebenfalls automatisch von der Freigabeposition in die
Sperrposition bewegt und somit ein unbeabsichtigtes Bewegen der Andruckeinheit in
die Ablagerichtung verhindert. Wird die Geldkassette wieder in die bestimmungsgemäße
Ausrichtung verbracht, so bewegt sich das Sperrelement insbesondere wieder automatisch
von der Sperrposition in die Freigabeposition, so dass die Geldkassette planmäßig
weiterbetrieben werden kann.
[0011] Der Mindestwinkel hat insbesondere einen Wert zwischen 10° und 50°, vorzugsweise
zwischen 20° und 40°, beispielsweise etwa 30°.
[0012] Das Sperrelement ist insbesondere derart ausgebildet, dass es ein Durchgangsloch
aufweist, durch das die Welle hindurch verläuft.
[0013] Das Sperrelement hat insbesondere ein erstes Eingriffselement, das, wenn das Sperrelement
in der Sperrposition angeordnet ist, mit einem komplementär zum ersten Eingriffselement
ausgebildeten zweiten Eingriffselement der Welle in Eingriff ist. Somit wird eine
sichere Sperrung der Welle in die erste Drehrichtung erreicht.
[0014] Das erste Eingriffselement ist insbesondere als eine vorspringende Kante in der inneren
Kontur des Durchgangsloches ausgebildet. Die Welle hat insbesondere mehrere Stufen,
die derart geformt sind, dass eine der Stufen bei einer Drehung in die erste Drehrichtung
mit der Kante des Sperrelementes in Eingriff kommt, wenn das Sperrelement in der Sperrposition
angeordnet ist, so dass sich die Welle nicht weiter in die erste Drehrichtung drehen
kann. Somit kann sich die Andruckeinheit nur so weit in die Ablagerichtung bewegen,
wie dies durch die Drehung der Welle von einer Stufe in die nächste Stufe möglich
ist.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist nur der Teilbereich der Welle,
an dem das Sperrelement angeordnet ist, entsprechend stufenförmig geformt, wohingegen
der Rest der Welle eine andere Form haben kann. Alternativ kann auch die ganze Welle
diese entsprechende gestufte Form aufweisen.
[0016] Die Stufen sind insbesondere derart geformt, dass, auch wenn das Sperrelement in
der Sperrposition angeordnet ist, kein Eingriff zwischen der Kante des Sperrelementes
und einer der Stufen der Welle besteht, wenn sich die Welle in die zweite Drehrichtung
dreht. Hierzu sind die Stufen insbesondere in eine Richtung abgerundet, nämlich in
die Richtung, die die Kanten kontaktieren, wenn sich die Welle in die zweite Drehrichtung
dreht. Über diesen Kontakt zwischen den abgerundeten Bereichen der Stufen und der
Kante wird das Sperrelement weggedrückt, so dass eine Drehung in die zweite Drehrichtung
möglich ist. Bei Drehung in die erste Drehrichtung dagegen greift die Kante in die
Stufen ein, so dass eine Drehung nicht möglich ist, und auch das Sperrelement nicht
weggedrückt werden kann.
[0017] Das Sperrelement ist insbesondere um eine Drehachse schwenkbar an dem Gehäuse der
Andruckeinheit befestigt. Entsprechend wird das Sperrelement zwischen der Sperrposition
und der Freigabeposition um diese Drehachse geschwenkt. Hierdurch wird erreicht, dass
sich das Sperrelement einfach zwischen der Sperrposition und der Freigabeposition
durch seine Schwerkraft in Abhängigkeit der Ausrichtung der Kassette bewegen kann,
und somit, sofern die Geldkassette um den Mindestwinkel oder mehr geneigt ist, automatisch
in die Sperrposition geht und somit ein Bewegen der Andruckeinheit in die Ablagerichtung
zuverlässig verhindert.
[0018] Das Sperrelement ist insbesondere über eine Steckverbindung an dem Gehäuse befestigt.
Hierdurch wird eine besonders leichte Montage erreicht. Durch das Führen der Welle
durch das Durchgangsloch des Sperrelementes wird dennoch verhindert, dass das Sperrelement
unbeabsichtigt oder beabsichtigt entfernt werden kann ohne zuvor die Welle zu montieren
und somit die gesamte Andruckeinheit auseinander zu nehmen.
[0019] Das Sperrelement ist insbesondere L-förmig ausgebildet, wobei in einem der beiden
Schenkel das Durchgangsloch angeordnet ist und das diesem Schenkel abgewandte Ende
des anderen Schenkels an dem Gehäuse der Andruckeinheit schwenkbar befestigt ist.
[0020] Die Andruckeinheit umfasst insbesondere eine Feder, die die Andruckeinheit entgegen
der Ablagerichtung zum Erzeugen der Gegenkraft vorspannt. Je weiter die Andruckeinheit
in die Ablagerichtung bewegt wird, umso mehr wird die Feder elastisch verformt und
umso größer ist die aufgebrachte Gegenkraft. Durch die Verwendung einer solchen Feder
kann auch auf aufwendige elektrische Elemente, insbesondere Motoren, verzichtet werden.
Durch die Kombination der Feder mit dem Sperrelement wird dennoch ein sicheres Zuführen
und Entnehmen der Wertscheine gewährleistet, da ein unbeabsichtigtes Bewegen unterbunden
wird.
[0021] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines Sperrelementes
einer Andruckeinheit einer Geldkassette, bei dem das Sperrelement in einem ersten
Schritt über eine Steckverbindung an einem Gehäuse der Andruckeinheit befestigt wird.
Anschließend wird in einem zweiten Schritt eine Welle der Andruckeinheit der Geldkassette
durch ein Durchgangsloch des Sperrelementes hindurchgeführt, bevor abschließend in
einem dritten Schritt die Welle an dem Gehäuse der Andruckeinheit befestigt wird.
Hierdurch wird zum einen eine einfache Montage erreicht und zum anderen ein beabsichtigtes
oder unbeabsichtigtes, versehentliches Entfernen des Sperrelementes unterbunden.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer Geldkassette;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Geldkassette nach Figur 1 bei ausgeblendetem Deckel;
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung der Geldkassette nach den Figuren 1 und 2;
- Figur 4
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer Andruckeinheit der Geldkassette
nach den Figuren 1 bis 3;
- Figur 5
- eine schematische, perspektivische Darstellung der Andruckeinheit nach Figur 4 bei
ausgeblendetem Gehäuse;
- Figur 6
- eine Schnittdarstellung der Andruckeinheit nach Figur 4;
- Figur 7
- eine Unteransicht eines Ausschnittes der Andruckeinheit nach Figur 4;
- Figur 8
- eine Seitenansicht eines Sperrelementes der Andruckeinheit nach den Figuren 4 bis
7;
- Figur 9
- eine schematische, perspektivische Darstellung des Sperrelementes nach Figur 8;
- Figur 10
- eine schematische Darstellung des Sperrelementes und einer Welle der Andruckeinheit
in einer Freigabeposition; und
- Figur 11
- eine schematische Darstellung des Sperrelementes und der Welle nach Figur 10 in einer
Sperrposition.
[0024] In Figur 1 ist eine schematische, perspektivische Darstellung einer Geldkassette
10 dargestellt. Die Geldkassette 10 umfasst ein Gehäuse 12, das eine erste Öffnung
14 zum maschinellen Zuführen und/oder Entnehmen von Wertscheinen und eine zweite Öffnung
16 zum manuellen Zugriff aufweist. Die zweite Öffnung 16 ist in Figur 1 über einen
Deckel 18 verschlossen. Wird der Deckel 18 geöffnet, so können über die zweite Öffnung
16 manuell Wertscheine zugeführt und entnommen werden und/oder eine Wartung der Geldkassette
10 durchgeführt werden.
[0025] In Figur 2 ist eine Draufsicht auf die Geldkassette 10 dargestellt, wobei der Deckel
18 ausgeblendet ist, so dass die innenliegenden Bauteile sichtbar sind. Figur 3 zeigt
eine Schnittdarstellung durch die Geldkassette 10. Die Geldkassette 10 weist ein Aufnahmefach
20 zur Aufnahme eines Wertscheinstapels auf. Die Wertscheine des Wertscheinstapels
stehen hierbei mit ihren Kanten auf einer Bodeneinheit 22 der Geldkassette 10. Der
Geldkassette 10 zuzuführenden Wertscheine werden über die erste Öffnung 14 mithilfe
eines Stapels- und/oder Vereinzelungsmoduls zugeführt und in eine Ablagerichtung P1
innerhalb des Aufnahmefachs 20 bewegt. In dem Aufnahmefach 20 ist eine Andruckeinheit
100 vorgesehen, die in die Ablagerichtung P1 und entgegen der Ablagerichtung P1 bewegbar
ist. Der Aufbau der Andruckeinheit 100 wird im Folgenden im Zusammenhang mit den Figuren
4 bis 11 noch näher erläutert.
[0026] Die Andruckeinheit 100 dient dazu, eine entgegen der Ablagerichtung P1 gerichtete
Gegendruckkraft auf den aufgenommenen Wertscheinstapel auszuüben, um so ein Umfallen
der Wertscheine zu verhindern. Somit wird der Wertscheinstapel immer unter einem gewissen
Druck gehalten, so dass ein zuverlässiges Zuführen von Wertscheinen und/oder Entnehmen
von Wertscheinen möglich ist. In den Figuren 2 und 3 ist der Wertscheinstapel, der
eigentlich zwischen der Öffnung 14 und der Andruckeinheit 100 angeordnet wäre, nicht
dargestellt, um die anderen Bauteile der Geldkassette 10 zu zeigen.
[0027] Je mehr Wertscheine dem Wertscheinstapel zugeführt werden, umso weiter wird die Andruckeinheit
100 entgegen der von ihr aufgebrachten Gegenkraft in die Ablagerichtung P1 bewegt.
[0028] In Figur 4 ist eine schematische, perspektivische Darstellung der Andruckeinheit
100 dargestellt. Figur 5 zeigt eine weitere schematische, perspektivische Darstellung
der Andruckeinheit 100, wobei das Gehäuse 102 der Andruckeinheit 100 ausgeblendet
ist, damit die innenliegenden Bauteile sichtbar sind. Figur 6 zeigt eine außermittige
Schnittdarstellung durch die Andruckeinheit 100 und Figur 7 eine Unteransicht eines
Ausschnitts der Andruckeinheit 100.
[0029] Die Andruckeinheit 100 weist eine erste Welle 104 auf, die über ein erstes Zahnrad
106 und ein mit dem ersten Zahnrad 106 kämmendes zweites Zahnrad 108 mit einer zweiten
Welle 110 gekoppelt ist. An den beiden Endbereichen der zweiten Welle 110 ist jeweils
ein Zahnrad 112 angeordnet, wobei diese Zahnräder 112 mit in die Ablagerichtung P1
an den Seiten der Geldkassette 10 verlaufenden Zahnstangen 30 kämmen. Wenn die erste
Welle 104 in eine erste Drehrichtung P2 gedreht wird, so dreht sich die zweite Welle
110 über die Kopplung mit den beiden Zahnrädern 106, 108 entgegen der ersten Drehrichtung
P2 in eine zweite Drehrichtung P3. Über den Eingriff zwischen den Zahnrädern 112 und
den Zahnstangen 30 bewegt sich die Andruckeinheit 100 in diesem Fall in die Ablagerichtung
P1.
[0030] Bei einer Drehung der ersten Welle 104 entgegen der ersten Richtung, also bei einer
Drehung in die zweite Drehrichtung P3, dreht sich die zweite Welle 110 entsprechend
in die erste Drehrichtung P2 und die Andruckeinheit 100 bewegt sich innerhalb des
Aufnahmefaches 20 entgegen der Ablagerichtung P1.
[0031] An der ersten Welle 104 ist eine Federeinheit 114 angeordnet, die derart ausgebildet
ist, dass ihre Feder bei einer Drehung der ersten Welle 104 in die erste Drehrichtung
P2 zunehmend gespannt wird, so dass die über die Federeinheit 114 aufgebrachte Federkraft
größer wird und eine entgegen der Ablagerichtung P1 wirkende Gegenkraft aufgebracht
wird. Beim Zuführen von Wertscheinen zu dem Aufnahmefach 20 wird die Andruckeinheit
100 in die Ablagerichtung P1 bewegt. Hierdurch wird die erste Welle 104 in die erste
Drehrichtung P2 gedreht. Umgekehrt wird die Andruckeinheit 100 über die Federeinheit
118, wenn Wertscheine entnommen werden, entgegen der Ablagerichtung P1 bewegt. Somit
ist der Wertscheinstapel über die Andruckeinheit 100 automatisch immer unter Druck
gehalten, so dass ein sicheres Zuführen und/oder Entnehmen ermöglicht wird.
[0032] Bei bekannten Andruckeinheiten 100 besteht das Problem, dass, wenn die Geldkassette
10 versehentlich fallengelassen wird, sich die Andruckeinheit 100 unbeabsichtigt in
die Ablagerichtung P1 bewegen kann, so dass die Wertscheine des Wertscheinstapels
umkippen können.
[0033] Um dies zu verhindern ist bei der Andruckeinheit 100 ein Sperrelement 120 vorgesehen.
Dieses Sperrelement 120 wird bei der Montage, wie in Figur 7 gezeigt, in entsprechenden
Aufnahmeelemente 122 des Gehäuses 102 der Andruckeinheit 100 eingesteckt. Anschließend
wird bei der Montage die erste Welle 104 durch ein Durchgangsloch 124 des Sperrelementes
120 hindurchgeführt, so dass verhindert wird, dass das Sperrelement 120 beabsichtigt
oder unbeabsichtigt wieder entfernt werden kann.
[0034] Die Figuren 8 und 9 zeigen jeweils das Sperrelement 120, wobei in Figur 8 eine Seitenansicht
und in Figur 9 eine schematische Ansicht dargestellt ist. Das Sperrelement 120 ist
in etwa L-förmig ausgebildet, wobei in dem ersten Schenkel 126 das Durchgangsloch
124 ausgebildet ist. An dem zweiten Schenkel 128 sind an dem dem ersten Schenkel 126
abwandten Endbereich Rastelemente 130 vorgesehen, die die Montage in die Aufnahmeelemente
122 des Gehäuses 102 eingesteckt werden. Über eine Nase 133 wird verhindert, dass
das Sperrelement 120 zu weit eingesteckt wird, so dass eine besonders einfache und
sichere Montage erreicht wird.
[0035] An der inneren Kontur 132 des Durchgangsloches 124 ist eine Kante 134 vorgesehen.
Diese Kante 134 dient dazu, eine Drehung der ersten Welle 104 in die erste Drehrichtung
P2 in einer Sperrposition des Sperrelementes 120 zu verhindern.
[0036] Das Sperrelement 120 ist um eine Drehachse schwenkbar an dem Gehäuse 102 gelagert.
Das Sperrelement 120 ist derart ausgebildet, dass es, wenn die Geldkassette 10 in
ihrer betriebsbestimmten Ausrichtung, d.h. derjenigen Ausrichtung, in der sie, wenn
sie in einem Geldautomaten, einem automatischen Kassensystem, einer automatischen
Tresorkasse oder einer sonstigen bestimmungsgemäßen Vorrichtung aufgenommen ist, angeordnet
ist, ausgeführt ist, aufgrund ihrer Schwerkraft in einer in Figur 10 gezeigten Freigabeposition
angeordnet ist. Bei dieser Freigabeposition ist die Welle 104 in einem der Kante 134
abgewandten Seite des Durchgangsloches 124 angeordnet, so dass die Welle 104, egal
ob sie sich in die erste Drehrichtung P2 oder die zweite Drehrichtung P3 dreht, nicht
mit der Kante 134 in Kontakt kommt.
[0037] Wird die Geldkassette 10 dagegen mindestens um einen vorbestimmten Mindestwinkel
aus der bestimmungsgemäßen Ausrichtung bewegt, wird das Sperrelement 120 aufgrund
seiner Schwerkraft von der Freigabeposition in eine in Figur 11 gezeigte Sperrposition
verschwenkt. In dieser Sperrposition verhindert das Sperrelement 120 eine Drehung
der Welle 102 in die erste Drehrichtung P2, so dass sich die Andruckeinheit 100 nicht
in die Ablagerichtung P1 bewegen kann. Hierzu weist die erste Welle 104 zumindest
in dem Bereich, in dem das Sperrelement 120 angeordnet ist, mehrere Stufen auf, von
denen eine beispielhaft mit dem Bezugszeichen 135 gekennzeichnet ist. Die Stufen 135
weisen jeweils eine abgerundete Seite 136 und eine kantige Seite 138 auf. Wird die
erste Welle 104 in die erste Drehrichtung P2 gedreht, so greifen die kantigen Seiten
138 der ersten Welle 104 in die Kante 134 des Sperrelementes 120 ein, so dass eine
weitere Drehung in die erste Drehrichtung P2 verhindert wird. Bei einer Drehung der
zweiten Welle 104 entgegen der ersten Drehrichtung P2, also einer Drehung in die zweite
Drehrichtung P3, dagegen kontaktieren die abgerundeten Seiten 136 der Stufen 135 die
Kante 134 des Sperrelementes 120, so dass über diesen Kontakt das Sperrelement 120
in die Richtung P4 weggeschwenkt wird, so dass eine Drehung der ersten Welle 104 in
die zweite Drehrichtung P3 möglich ist.
[0038] Auf diese Weise wird auf einfache Art ein unbeabsichtigtes Bewegen der Andruckeinheit
100 in die Ablagerichtung P1 vermieden. Insbesondere ist hierfür keine aktive Steuerung
notwendig, da das Bewegen des Sperrelementes 120 zwischen der Sperr- und der Freigabeposition
automatisch durch seine Schwerkraft erfolgt. Hierzu sind insbesondere Verdickungen
140 an dem Sperrelement 120 vorgesehen, die den Schwerpunkt des Sperrelementes entsprechend
festlegen.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 10
- Geldkassette
- 12
- Gehäuse
- 14, 16
- Öffnung
- 18
- Deckel
- 20
- Aufnahmefach
- 22
- Bodeneinheit
- 30
- Zahnstange
- 100
- Andruckeinheit
- 102
- Gehäuse
- 104, 110
- Welle
- 106, 108, 112
- Zahnrad
- 114
- Federeinheit
- 120
- Sperrelement
- 122
- Aufnahmeelement
- 124
- Durchgangsloch
- 126, 128
- Schenkel
- 130
- Rastelement
- 132
- Kontur
- 133
- Nase
- 134
- Kante
- 135
- Stufe
- 136, 138
- Seite
- 140
- Verdickung
- P1, P2, P3, P4
- Richtung
1. Geldkassette,
mit einem Aufnahmefach (20) zur Aufnahme eines Wertscheinstapels, und
mit einer Andruckeinheit (100) zum Ausüben einer entgegen der Ablagerichtung (P1)
von Wertscheinen gerichteten Gegenkraft gegen den im Aufnahmefach (20) aufgenommenen
Wertscheinstapel,
wobei die Andruckeinheit (100) über eine eine Welle (104) umfassende Lagerung am Gehäuse
(12) der Geldkassette (10) gelagert ist,
wobei sich die Andruckeinheit (100) bei einer Drehung der Welle (104) in eine erste
Drehrichtung (P2) relativ zum Gehäuse (12) in die Ablagerichtung (P1) bewegt, und
wobei sich die Andruckeinheit (100) bei einer Drehung der Welle (104) in eine der
ersten Drehrichtung (P2) entgegengesetzten zweiten Drehrichtung (P3) relativ zum Gehäuse
(12) entgegen der Ablagerichtung (P1) bewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sperrelement (120) vorgesehen ist, das in einer Sperrposition eine Drehung der
Welle (104) in die erste Drehrichtung (P2) verhindert und in einer Freigabeposition
eine Drehung der Welle (104) in die erste Drehrichtung (P2) erlaubt.
2. Geldkassette (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (120) in der Sperrposition und/oder der Freigabeposition eine Drehung
der Welle (104) in die zweite Drehrichtung (P3) erlaubt.
3. Geldkassette (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (120) derart ausgebildet und gelagert ist, dass es bei der bestimmungsgemäßen
Ausrichtung der Geldkassette (10) in der Freigabeposition angeordnet ist und bei einer
Abweichung der Ausrichtung der Geldkassette (10) mindestens um eine vorbestimmten
Mindestwinkel sich aufgrund seiner Schwerkraft von der Freigabeposition in die Sperrposition
bewegt.
4. Geldkassette (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Geldkassette (10) in der bestimmungsgemäßen Ausrichtung derart ausgerichtet ist,
dass die Ablagerichtung (P1) horizontal gerichtet ist.
5. Geldkassette (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestwinkel einen Wert zwischen 10° und 50°, insbesondere zwischen 20° und
40°, hat.
6. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (120) ein Durchgangsloch (124) aufweist, durch das die Welle (104)
verläuft.
7. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (120) ein erstes Eingriffselement (134) aufweist, und dass das erste
Eingriffselement (134) in der Sperrposition mit einem komplementär zum ersten Eingriffselement
(134) ausgebildeten zweiten Eingriffselement (135) der Welle (104) in Eingriff ist.
8. Geldkassette (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Eingriffselement (134) als eine vorspringende Kante in der inneren Kontur
(132) des Durchgangslochs (124) ausgebildet ist.
9. Geldkassette (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (104) mehrere Stufen (135) aufweist, die derart geformt sind, dass eine
der Stufen (135) bei einer Drehung in die erste Drehrichtung (P2) mit der vorspringenden
Kante (134) des Sperrelements (120) in Eingriff kommt, wenn das Sperrelement (120)
in der Sperrposition angeordnet ist, so dass sich die Welle (104) nicht weiter in
die erste Drehrichtung (P2) drehen kann.
10. Geldkassette (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufen (135) derart geformt sind, dass, auch wenn das Sperrelement (120) in der
Sperrposition angeordnet ist, kein Eingriff zwischen der Kante (134) des Sperrelements
(100) und der Welle (104) besteht, wenn sich die Welle (104) in die zweite Drehrichtung
(P3) dreht.
11. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (120) um eine Drehachse schwenkbar an dem Gehäuse (102) der Andruckeinheit
(100) befestigt ist.
12. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (120) über eine Steckverbindung an dem Gehäuse (102) der Andruckeinheit
(100) befestigt ist.
13. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (120) L-förmig ist.
14. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Andruckeinheit (100) eine Feder (114) umfasst, die die Andruckeinheit (100)
entgegen der Ablagerichtung (P1) zum Erzeugen der Gegenkraft vorspannt.
15. Verfahren zur Montage eines Sperrelementes einer Andruckeinheit einer Geldkassette,
bei dem das Sperrelement (120) in einem ersten Schritt über eine Steckverbindung an
einem Gehäuse (102) der Andruckeinheit (100) befestigt wird,
bei dem in einem anschließenden zweiten Schritt eine Welle (104) der Andruckeinheit
(100) durch ein Durchgangsloch (124) des Sperrelements (120) hindurchgeführt wird,
und
bei dem dann in einem dritten Schritt die Welle (104) an dem Gehäuse (102) der Andruckeinheit
(100) befestigt wird.