[0001] Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für eine automatisierte Arzneimitteldosiervorrichtung,
und insbesondere eine Transportvorrichtung zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Transportvorrichtung zum Zuführen von Einzelportionen
von Arzneimitteln bekannt, die als fest montierte Schublade einer automatisierten
Arzneimitteldosiervorrichtung ausgebildet ist. Auf diese ist im herausgezogenen bzw.
herausgefahrenen Zustand eine mobile, oben offene Transportvorrichtung aufsetzbar,
von welcher Einzelportionen von Arzneimitteln an die fest montierte Transportvorrichtung
übergeben werden. Dazu weisen sowohl die fest montierte Transportvorrichtung als auch
die mobile Transportvorrichtung eine Mehrzahl von Aufnahmefächern für Einzelportionen
von Arzneimitteln auf, wobei die Anordnung der Aufnahmefächer aufeinander abgestimmt
ist. Die Aufnahmefächer der festmontierten Transportvorrichtung sowie die Aufnahmefächer
der mobilen Transportvorrichtung weisen Bodenöffnungen auf, die mit einer Schließeinrichtung
geöffnet werden können, welche integraler Bestandteil der jeweiligen Transportvorrichtung
ist.
[0003] Zur Übergabe der Einzelportionen der Arzneimittel umfasst eine Schließeinrichtung
zumindest eine bewegbare Schließplatte, und durch eine Bewegung der Schließplatte
werden die Bodenöffnungen in der mobilen oder der fest montierten Transportvorrichtung
freigegeben, so dass im Fall der mobilen Transportvorrichtung die in den Aufnahmefächern
befindlichen Einzelportionen von Arzneimitteln in die entsprechenden Aufnahmefächer
der fest montierten Transportvorrichtung übergeben werden. Aus dieser können die Einzelportionen
von Arzneimitteln an eine weitere Einrichtung der automatisierten Arzneimitteldosiervorrichtung
übergeben werden, welche die Einzelportionen von Arzneimitteln beispielsweise einer
Verblisterung zuführt.
[0004] Bei dem Verfüllen von Einzelportionen von Arzneimitteln in die Aufnahmefächer bzw.
bei der Übergabe von Arzneimitteln von der mobilen Transportvorrichtung an die stationäre
Transportvorrichtung bedingt die Fallhöhe der Arzneimittel, dass Arzneimittelpartikel
von diesen abplatzen und insbesondere im Bereich der Ränder der Bodenöffnungen die
Schließplatte sowie weitere Teile der Schließeinrichtung verschmutzen. Die abgeplatzten
Arzneimittelpartikel können an nachfolgend zugeführten Arzneimitteln anhaften und
diese kontaminieren und beim Freigeben der Bodenöffnungen entweder von der mobilen
in die stationäre Transportvorrichtung oder von dieser in eine nachfolgende Einrichtung
überführt werden und schlussendlich in die Blisterverpackung gelangen.
[0005] Es ist daher zwingend notwendig, die Aufnahmefächer und die Schließeinrichtung regelmäßig
gründlich zu reinigen, um die abgeplatzten Arzneimittelpartikel zu entfernen. Bei
den bekannten Transportvorrichtungen ist eine solche Reinigung ausgesprochen zeitaufwändig,
da die Schließplatte(n) in Bereichen der Bodenöffnungen der Aufnahmefächer schwer
zugänglich sind.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Transportvorrichtung zum Zuführen
von Einzelportionen von Arzneimitteln bereit zu stellen, die eine rasche Reinigung
der Vorrichtung und insbesondere der einzelnen Aufnahmefächer sowie der Schließplatte(n)
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Transportvorrichtung mit den
Merkmalen von Patentanspruch 1.
[0008] Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln
für eine automatisierte Arzneimitteldosiervorrichtung umfasst zumindest ein Transport-Tray
mit einer Mehrzahl von in einer Ebene angeordneten, oben offenen Aufnahmefächern zur
Aufnahme einer oder mehrerer Einzelportionen von Arzneimitteln. Die Transportvorrichtung
umfasst ferner einen den zumindest einen Transport-Tray aufnehmenden Tragerahmen.
[0009] Das zumindest eine Transport-Tray ist entnehmbar in dem Tragerahmen angeordnet und
jedes der Mehrzahl von Aufnahmefächern umfasst eine Bodenöffnung, über welche die
Einzelportionen von Arzneimitteln einer weiteren Einrichtung zugeführt werden können.
[0010] Die Transportvorrichtung bzw. der Tragerahmen umfasst darüber hinaus eine Schließeinrichtung
mit zumindest einer Schließplatte, wobei in einer Ebene angeordnete Bodenöffnungen
der Aufnahmefächer des zumindest einen Transport-Trays durch eine Relativbewegung
der zumindest einen Schließplatte zu dem zumindest einen Transport-Trays freigebbar
und verschließbar sind, d.h. zum Freigeben und Verschließen ist eine Bewegung des
Transport-Trays bzw. der Schließplatte möglich bzw. notwendig.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst zwei Hauptbestandteile, nämlich das Transport-Tray,
bzw. eine Gruppe von Transport-Trays, und den Tragerahmen mit der Schließeinrichtung.
[0012] Das Transport-Tray (im nachfolgenden wird lediglich von einem Transport-Tray gesprochen,
erfindungsgemäß können jedoch stets mehrere Transport-Trays verwendet werden) kann
aus dem Tragerahmen entnommen werden, d.h. es besteht keiner dauerhafte Verbindung
zwischen dem Tragerahmen und dem Transport-Tray. Das Herausnehmen des Transport-Trays
gewährt einen einfachen Zugriff auf die Schließplatte(n), so dass diese(n) einfach
gereinigt werden kann bzw. können.
[0013] Das Transport-Tray kann ebenfalls in dem entnommenen Zustand rasch gereinigt werden,
beispielsweise durch eine entsprechende Reinigungsvorrichtung mit einer Mehrzahl von
separaten Reinigungseinrichtungen, die speziell angepasst in die Aufnahmefächer eingreifen
und diese reinigen. Alternativ kann das Transport-Tray zum Beispiel mit Druckluft
gereinigt werden.
[0014] Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln
kann bei entsprechender Anpassung als Bestandteil einer automatisierten Arzneimitteldosiervorrichtung
verwendet werden (als "stationäre" Transportvorrichtung, die Einzelportionen von Arzneimitteln
lediglich innerhalb der Arzneimitteldosiervorrichtung transportiert und nur zu Reinigungszwecken
entnommen wird) oder als "mobile" Transportvorrichtung zum Zuführen von Einzelportionen
von Arzneimitteln zu einer weiteren Transportvorrichtung, die dann regelmäßig Teil
der automatisierten Arzneimitteldosiervorrichtung ist (beispielsweise zu einer "stationären"
Version der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung).
[0015] Durch eine Relativbewegung zwischen Schließplatte und Transport-Tray werden die Bodenöffnungen
freigegeben, die Arzneimittel können übergeben werden. In Abhängigkeit von der Anordnung
und der Anzahl der Aufnahmefächer (und damit der Bodenöffnungen) ist dazu eine spezielle
Gestaltung der Schließplatte oder eine bestimmte Anzahl von Schließplatten notwendig.
[0016] Ist beispielweise lediglich eine Reihe von Aufnahmefächern in dem Transport-Tray
angeordnet, so ist es ausreichend, dass die Schließplatte, die dann üblicherweise
in der Höhe an den Durchmesser der Bodenöffnung angepasst ist, parallel zu der Reihe
von Aufnahmefächern verschoben wird; in Abhängigkeit von der Höhe der Schließplatte
werden die Öffnungen freigegeben. Sind mehrere (parallele) Reihen von Aufnahmefächern
vorgesehen, muss eine Schließlatte entsprechend weiter bewegt werden, damit sämtliche
Reihen nacheinander freigegeben werden. Dies bedingt aber bei Verwendung von lediglich
einer Schließplatte eine lange Bewegungsstrecke, was unhandlich und baulich aufwendig
ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung umfasst die zumindest
eine Schließplatte daher eine Mehrzahl von Ausnehmungen, die an die Anzahl und Geometrie
der Bodenöffnungen in dem Transport-Tray angepasst sind. Alternativ kann auch pro
Reihe eine durchgehende Bodenöffnung vorhanden sein.
[0017] Alternativ kann die Schließplatte auch nach "unten" weggeklappt werden, wobei dies
ggf. eine höhere Ausführung der Transportvorrichtung bedingt und wahrscheinlich am
sinnvollen bei der stationären Version der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung
Anwendung findet.
[0018] Die Bodenöffnungen der Aufnahmefächer sollen lediglich dann geöffnet werden, wenn
eine Zuführung der Einzeldosen von Arzneimitteln durchgeführt werden soll, das heißt
üblicherweise sollen die Bodenöffnungen verschlossen sein, so dass beispielsweise
bei einem Verbringen der mobilen Transportvorrichtung von einem Befüllort zu einem
Übergabeort nicht Einzelportionen hinausfallen können ohne das ein Benutzer dies bemerkt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung umfasst diese daher
ein Rückstellmittel, mit welchem die zumindest eine Schließplatte in eine Transportstellung
bewegbar und in dieser gehalten werden kann. Aufgrund der Rückstellkraft des Rückstellmittels
wird die zumindest eine Schließplatte aus der Übergabestellung (bei welcher die Bodenöffnungen
der Aufnahmefächer freigegeben sind) in die Transportstellung bewegt sobald keine
die Schließplatte in der Übergabestellung haltende Kraft mehr aufgebracht wird. In
der Transportstellung wird die Schließplatte ohne Aufbringung einer äußeren Kraft
in dieser gehalten. Bei dem Rückstellmittel kann es beispielsweise um eine Druckfeder
handeln, die bei einer Bewegung der zumindest einen Schließplatte aus der Transportstellung
eine Rückstellkraft auf die zumindest eine Schließplatte in die Transportstellung
ausübt.
[0019] Eine entsprechende Ausgestaltung der Transportvorrichtung ist dann angezeigt, wenn
die Schließplatte zum Freigeben der Bodenöffnungen der Aufnahmefächer bewegt wird.
Wird aber das Transport-Tray in dem Tragerahmen zum Freigeben der Bodenöffnungen bewegt
kann das Rückstellmittel derart sein, dass das Transport-Tray in eine Transportstellung
bewegbar ist und in dieser gehalten werden kann.
[0020] Um eine Übergabe von Einzelportionen von Arzneimitteln von einer mobilen Transportvorrichtung
zu einer weiteren Transportvorrichtung (beispielweise als Bestandteil der Arzneimitteldosiervorrichtung)
zu vereinfachen, umfasst die Transportvorrichtung bei einer bevorzugten Ausführungsform
eine Handhabe, mit welcher das zumindest eine Transport-Tray oder die zumindest eine
Schließplatte aus einer Transportstellung in eine Arzneimittel-Übergabestellung bewegbar
ist. Sofern lediglich eine Schließplatte vorhanden ist (die sämtliche Bodenöffnungen
freigeben kann), können mit einer Bewegung der Handhabe sämtliche Einzelportionen
von Arzneimitteln an darunter liegende Vorrichtung übergeben werden. Eine entsprechende
Ausgestaltung der Transportvorrichtung ist insbesondere bei der mobilen Version sinnvoll,
da so einfach und schnell sämtliche Arzneimittel übergeben werden können.
[0021] Um ein Reinigen der Schließplatte(n) weiter zu vereinfachen, sind diese bei einer
bevorzugten Ausführungsform lösbar (als Teil der Schließeinrichtung) an der Transportvorrichtung
befestigt. Ein Entfernen der Schließplatte ist zwar nicht für jede Reinigung notwendig,
aber in regelmäßigen Abständen empfiehlt sich eine gründliche Reinigung / Desinfizierung
der Schließplatten, was bei lösbar angeordneten Schließplatten rasch durchgeführt
werden kann.
[0022] Die Schließeinrichtung der Transportvorrichtung umfasst zumindest eine Schließplatte;
dies ist, wie oben ausgeführt, insbesondere bei der "mobilen" Transportvorrichtung
sinnvoll.
[0023] Bei einer stationären Transportvorrichtung ist eine Übergabe sämtlicher Arzneimittel
in einem Schritt aber regelmäßig nicht gewünscht. Die Arzneimittel werden üblicherweise
an unter der Transportvorrichtung angeordnete Zwischenpuffer übergeben, über welche
die Arzneimittel einer Verblisterung zugeführt werden. Ein Zwischenpuffer besteht
üblicherweise aus einer Mehrzahl von in einer Reihe angeordneter Untereinheiten, und
aus Kostengründen umfasst eine Arzneimitteldosiervorrichtung in der Regel lediglich
einen Zwischenpuffer. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung sind die oben offenen Aufnahmefächer in einer Mehrzahl von Reihen
angeordnet und jeder Reihe von Aufnahmefächern ist zumindest eine Schließplatte der
Schließeinrichtung zugeordnet. Die mehreren Schließplatten sind vorzugsweise einzeln
bewegbar, so dass jede Reihe von Aufnahmefächern separat freigegeben werden kann.
Zur Übergabe von Einzelportionen von Arzneimitteln wird die Transportvorrichtung dazu
in der Arzneimitteldosiervorrichtung entsprechend bewegt, so dass nacheinander sämtliche
Reihen in den Zwischenpuffer übergeben werden können. Sind zur raschen Verblisterung
mehrere Zwischenpuffer vorgesehen, kann die Transportvorrichtung auch in Zweierschritten
bewegt werden. Dann ist es ggf. auch ausreichend, dass die Schließplatten paarweise
freigegeben werden können. Auch bei dieser Ausführungsform können die Schließplatten
alternativ nach unten "aufklappen".
[0024] Bei einem derartigen symmetrischen Aufbau bzw. einer symmetrischen Anordnung der
Aufnahmefächer ist es dazu erforderlich, dass die Schließplatten, sofern sie alle
in einer Ebene gelagert sind und in dieser bewegt werden, eine gewisse Maximalbreite
(Breite bezieht sich bei dieser Ausführung der Schließplatten auf die Seite parallel
zu den kürzeren Stirnseiten der Transportvorrichtung) nicht überschreiten, so dass
ausreichend Abstand (zumindest der Durchmesser der Bodenöffnungen) zwischen diesen
für die Freigabebewegung verbleibt. Alternativ kann sich eine Schließplatte beim Freigeben
der Bodenöffnungen auch aus der Ebene hinausbewegen, sich beispielsweise auf die benachbarte
Schließplatte aufschieben oder nach unten aufklappen.
[0025] Wenn besonders viele Reihen von Aufnahmefächern in dem Transport-Tray gewünscht sind,
ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass jeder Reihe von Aufnahmefächern
zwei parallele Schließplatten zugeordnet sind, welche bei dem Freigeben der Bodenöffnungen
der Aufnahmefächer beispielsweise unter oder über eine benachbarte Schließplatte bewegt
werden. Auf diese Weise muss die Breite der Schließplatten lediglich etwa dem halben
Durchmesser der Bodenöffnungen entsprechen, so dass die Reihen der Aufnahmefächer
enger nebeneinander liegen können, wodurch sich mit einem Transport-Tray deutlich
mehr Einzelportionen Zuführen lassen.
[0026] Die Breite der Schließplatten wird regelmäßig den Durchmesser der Bodenöffnungen
lediglich geringfügig übersteigen, um ein vollständiges Verschließen der Bodenöffnungen
zu gewährleisten, andererseits jedoch nicht zu viel Material für die Schließplatten
zu verschwenden.
[0027] Um einen Einbau/Ausbau der Transportvorrichtung in die Arzneimitteldosiervorrichtung
zu vereinfachen und eine Bewegung in dieser zu ermöglichen, umfasst bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Transportvorrichtung diese Führungsmittel, über welche die Transportvorrichtung
in die automatisierte Arzneimitteldosiervorrichtung einsetzbar bzw. einschiebbar und
in dieser bewegbar ist.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben, wobei
Figur 1A eine isometrische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung zeigt,
Figur 1B eine Frontansicht der ersten Ausführungsform zeigt,
Figur 1C eine Unteransicht der ersten Ausführungsform in der Transportstellung zeigt,
Figur 1D eine Unteransicht der ersten Ausführungsform in der Übergabestellung zeigt,
Figur 2A eine isometrische Explosionsansicht einer zweiten Ausführungsform zeigt,
Figur 2B eine Draufsicht der zweiten Ausführungsform zeigt,
Figur 2C eine Unteransicht der zweiten Ausführungsform zeigt,
Figur 2D eine Detailansicht der Schließeinrichtung der zweiten Ausführungsform zeigt,
und
Figur 2E eine Schnittansicht gemäß der in Figur 2C gezeigten Schnittlinie A-A zeigt.
[0029] Die in Figur 1A - 1D gezeigte erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung
1 umfasst einen Tragerahmen 12, der bei der gezeigten Ausführungsform einteilig ausgeführt
ist. In den Tragerahmen 12 ist ein Transport-Tray 10 entnehmbar eingesetzt, d. h.
es besteht keine dauerhafte Befestigung zwischen dem Transport-Tray 10 und dem Tragerahmen
12, das Tray liegt lediglich in dem Tragerahmen.
[0030] Das Transport-Tray 10 umfasst eine Mehrzahl von in einer Ebene angeordneten, oben
offenen Aufnahmefächern 11, die sich durch das Transport-Tray erstrecken und eine
(in Figur 1A nicht sichtbare und in Figur 1C angedeutete) Bodenöffnung 13 aufweisen.
Ein Aufnahmefach 11 kann zylinderförmig oder konisch ausgebildet sein, wobei die Oberflächen
der die Aufnahmefächer begrenzenden Wandung vorzugsweise derart ausgestaltet ist,
dass keine Partikel an diese anhaften können.
[0031] Bei der gezeigten Ausführungsform ist lediglich ein Transport-Tray 10 in dem Tragerahmen
12 angeordnet. Bei anderen Ausführungsformen können zwei oder mehr Transport-Trays
in dem Tragerahmen 12 angeordnet sein, beispielsweise mit Aufnahmefächern mit unterschiedlichen
Durchmessern, um die Transportvorrichtung an unterschiedlich große Arzneimittel anzupassen.
[0032] An den Stirnflächen des Tragerahmens 12 ist ein Greifmittel 16 in Form einer Vertiefung
angeordnet, wobei in Figur 1A aufgrund der isometrischen Ansicht lediglich eins dieser
Greifmittel zu erkennen ist.
[0033] Bei einer Längsseite des Tragerahmens 12 ist eine Handhabe 23 zu erkennen, mit welcher
eine Schließplatte 21 (siehe Figuren 1C und 1D) einer Schließeinrichtung 20 der Transportvorrichtung
1 relativ zu dem Transport-Tray 10 und den Bodenöffnungen 13 der Aufnahmefächer 11
bewegt werden kann.
[0034] Die Transportvorrichtung 1 umfasst ferner bei den Ecken des Tragerahmens 12 jeweils
ein Positioniermittel 15, mit welchem die Transportvorrichtung zur Übergabe der Arzneimittel
auf bzw. an einer weiteren, die Arzneimittel aufnehmenden Vorrichtung angeordnet werden
kann.
[0035] Die Figuren 1C und 1D zeigen Ansichten von unten der ersten Ausführungsform, wobei
in Figur 1C eine Transportstellung der Transportvorrichtung und in Figur 1D eine Übergabestellung
der Transportvorrichtung 1 gezeigt ist.
[0036] Die in den Figuren 1C und 1D zu erkennende Schließplatte 21 der Schließeinrichtung
20 ist mit einer Mehrzahl von Haltemitteln 18 an dem Tragerahmen befestigt. Die Schließeinrichtung
20 umfasst bei der gezeigten Ausführungsform, neben der Schließplatte 21 und der Handhabe
23, ferner Rückstellmittel 22, die sich, wie dies insbesondere in Figur 1C zu erkennen
ist, an dem Tragerahmen 12 und der Schließplatte 21 abstützen.
[0037] Die Schließplatte 21 befindet sich bei der in Figur 1C gezeigten Stellung in der
Transportstellung. Die Schließplatte umfasst eine Mehrzahl von Ausnehmungen 24, die
von ihrem Durchmesser an den Durchmesser der Bodenöffnungen 13 der Aufnahmefächer
11 angepasst sind, wobei bei der gezeigten Ausführungsform die Durchmesser der Bodenöffnungen
13 und der Ausnehmungen 24 im Wesentlichen identisch sind. In der in Figur 1C gezeigten
Transportstellung verdeckt die Schließplatte 21 mit den Bereichen zwischen den Reihen
der Ausnehmungen 24 die Bodenöffnungen 13 der Aufnahmefächer 11, wobei eine Bodenöffnung
13 durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist.
[0038] Bei einer Bewegung der Schließplatte 21 über die Handhabe 23 von der in Figur 1C
gezeigten Transportstellung in die in Figur 1D gezeigte Übergabestellung (bei der
gewählten Darstellungsform der Figuren 1C und 1D eine Bewegung der Schließplatte nach
"oben") wird in dem als Federelement ausgebildeten Rückstellmittel 22 eine Rückstellkraft
aufgebaut (oder vergrößert) und die Ausnehmungen 24 der Schließplatte 21 werden mit
den Bodenöffnungen 13 der Aufnahmefächer zur Deckung gebracht bzw. aneinander ausgerichtet.
Sobald der Übergang Ausnehmung 24/Bodenöffnung 13 für die in den Aufnahmefächern angeordneten
Einzelportionen von Arzneimitteln ausreichend groß ist, werden diese schwerkraftbedingt
an eine unter der Transportvorrichtung angeordnete weitere Vorrichtung übergeben.
[0039] Die in den Figuren 1A - 1D gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung
ist eine mobile Version dieser Transportvorrichtung. Diese kann bei einem Befüllungsarbeitsplatz
von einem Benutzer mit genau vorgegebenen Einzelportionen von Arzneimitteln für die
jeweiligen Aufnahmefächer bestückt werden, und von dem Benutzer von dem Befüllungsarbeitsplatz
zu einer automatisierten Arzneimitteldosiervorrichtung transportiert werden. Dort
kann die mobile Version der Transportvorrichtung mit Hilfe der Positioniermittel 15
beispielsweise auf einer stationären Form der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung
zum Übergeben der Einzelportionen von Arzneimitteln aufgesetzt werden. Die stationäre
Version der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung wird nachfolgend beschrieben.
[0040] Die Figuren 2A - 2E zeigen verschiedene Ansichten einer zweiten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Transportvorrichtung, wobei es sich bei dieser zweiten Ausführungsform
um die stationäre Version der Transportvorrichtung handelt. "Stationär" im Sinne dieser
Beschreibung bedeutet, dass die Transportvorrichtung zwar innerhalb der Arzneimitteldosiervorrichtung
bewegbar ist (und damit Einzelportionen von Arzneimitteln innerhalb dieser Vorrichtung
transportiert), nicht aber speziell für die Transport- und Übergabezwecke der mobilen
Transportvorrichtung ausgebildet ist. Es ist beispielsweise nicht vorgesehen, dass
die stationäre Transportvorrichtung (außer ggf. zu speziellen Reinigungszwecken aus
der Arzneimitteldosiervorrichtung entfernt wird. Eine Reinigung der Schließplatte(n)
kann erfolgen, wenn die Transportvorrichtung so weit aus der Arzneimitteldosiervorrichtung
hinausgezogen ist, dass das Transport-Tray aus dem Tragerahmen entnommen werden kann.
[0041] Die in den Figuren 2A - 2D gezeigte Ausführungsform umfasst, wie auch die erste Ausführungsform,
einen Tragerahmen 12, der bei dieser Ausführungsform vierteilige ausgebildet ist,
mit zwei Stirnseitenelementen und zwei Längsseitenelementen. In den Tragerahmen 12
ist ein Transport-Tray 10 mit einer Mehrzahl von in Reihen und Spalten angeordneten
Aufnahmefächern 11 angeordnet, wobei das Transport-Tray 10 über einen Steg 10a auf
einer entsprechenden Auflage 12b des Tragerahmens 12 aufliegt. Die Transportvorrichtung
umfasst bei den beiden Stirnseitenelementen des Tragerahmens Positioniermittel 15b,
mit welchen beispielsweise die mobile Version der Transportvorrichtung auf der stationären
Version der Transportvorrichtung positioniert werden kann.
[0042] In den beiden Stirnseitenelementen des Transportrahmens 12 sind ferner Greifmittel
16, die bei dieser Ausführungsform als Griffmulden ausgebildet sind, angeordnet.
[0043] Wie es schon bei Figur 2A zu erkennen ist, umfasst diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung 1 nicht eine einzelne Schließplatte 21, sondern eine Mehrzahl
von Schließplatten 21, die beabstandet voneinander und parallel zueinander angeordnet
sind. Die Transportvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform umfasst ferner an
den Stirnseitenelementen des Tragerahmens 12 Führungsmittel 17, über welche die Transportvorrichtung
in eine automatisierte Arzneimitteldosiervorrichtung einsetzbar und in dieser bewegbar
ist.
[0044] Figur 2C zeigt eine Untenansicht der zweiten Ausführungsform und Figur 2D zeigt eine
Detailansicht eines Stirnbereiches der Transportvorrichtung. Bei den Stirnseitenelementen
des Tragerahmens 12 ist eine Schließplattenführung 26 befestigt, in welcher die insgesamt
vier bei dieser Ausführungsform verwendeten Schließplatten 21 geführt sind. Jede Schließplatte
21 umfasst bei ihren Enden jeweils eine aus der Schließplattenführung 26 ragende Schließplattenasen
21a, über welche die Schließplatten 21 einzeln gegen Rückstellmittel 22 bewegbar sind,
wobei bei einer solchen Bewegung einer Schließplatte 21 in einer Reihe angeordnete
Bodenöffnungen 13 des Transport-Trays 10 freigegeben werden.
[0045] In den Figuren 2C und 2D ist die Transportstellung gezeigt, in welcher beispielsweise
die Transportvorrichtung in der automatisierte Arzneimitteldosiervorrichtung reihenweise
bewegt wird. Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Rückstellmittel 22 als Federn
ausgebildet, die zumindest bei der Bewegung einer Schließplatte 21 von der Transport-
in die Übergabestellung eine Rückstellkraft aufbaut, welche die Schließplatte 21 wieder
in die Transportstellung bewegt, sobald kein Kraft mehr über die Schließplattennasen
21 ausgeübt wird.
[0046] Bei der gezeigten Ausführungsform werden die Schließplatten 21 über einen außerhalb
der Transportvorrichtung 1 angeordneten (nicht gezeigten) Motor bewegt. Bei anderen
Ausführungsformen der Transportvorrichtung ist es jedoch auch vorstellbar, dass ein
Motor zur Bewegung der Schließplatten Teil der Schließeinrichtung 20 der Transportvorrichtung
1 ist.
[0047] Wie es insbesondere in den Figuren 2D und 2E zu erkennen ist, weisen die Längsseitenelemente
des Tragerahmens 12 sowie das Transport-Tray 10 (das man in Figur 2D von unten und
in Figur 2E geschnitten sieht) an ihrer Unterseite Ausnehmungen 12c und 10b auf, die
aus Gründen der Materialeinsparung in diese eingebracht sind.
[0048] Die bei der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung zu verwendenden Materialien sind
so zu wählen, dass möglichst wenig Verunreinigungen an diesen haften bleiben können
und sämtliche Hygienevorschriften, die beispielsweise in Krankenhäusern befolgt werden
müssen, erfüllt sind. Darüber hinaus sind die Materialien nach der jeweiligen Beanspruchung
zu wählen.
[0049] In den Figuren 2C - 2E ist jeweils im unteren Anschnitt eine weitere Ausführungsform
angedeutet, bei welcher einer (nicht sichtbaren) Reihe von Aufnahmefächern 11 zwei
Schließplatten 21b, 21c zugeordnet sind, welche sich zum Freigeben der Bodenöffnungen
der Reihe von Aufnahmefächern auseinanderbewegen können, d.h. eine nach "oben", eine
nach "unten". Sofern mehreren nebeneinander liegende Reihen von Aufnahmefächern jeweils
zwei Schließplatten zugeordnet sind und die Reihen sehr dicht nebeneinander angeordnet
sind (etwa die Hälfte des Durchmessers der Bodenöffnungen), schieben sich die Schließplatten
beim Freigeben unter oder über benachbarte Schließplatten. Alternativ werden die Schließplatten
zum Freigeben aus der Ebene rausgeklappt.
[0050] Erfindungsgemäß sind viele Abwandlungen der beiden gezeigten Ausführungsformen möglich.
Wie bereits angedeutet, ist es beispielsweis möglich, nicht lediglich nur ein Transport-Tray
zu verwenden, sondern mehrere Transport-Trays mit beispielsweise unterschiedlich dimensionierten
Aufnahmefächern, wobei dann stets darauf zu achten ist, dass entweder die Ausnehmungen
in der einen verwendeten Schließplatte oder die Dimensionierung und Beabstandung der
Schließplatten an die Geometrie der Bodenöffnungen der Aufnahmefächer angepasst ist.
[0051] Bei der gezeigten zweiten Ausführungsform sind die Schließplatten parallel zu den
Längsseitenelementen des Tragerahmens ausgerichtet, wobei es auch möglich ist, diese
parallel zu den Stirnseitenelementen des Tragerahmens auszurichten, wobei es von der
Gestaltung der automatisierten Arzneimitteldosiervorrichtung abhängt, welche Ausführung
bevorzugt ist.
1. Transportvorrichtung (1) zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln für eine
automatisierte Arzneimitteldosiervorrichtung mit
zumindest einem Transport-Tray (10) mit einer Mehrzahl von in einer Ebene angeordneten,
oben offenen Aufnahmefächern (11) zur Aufnahme einer oder mehrerer Einzelportionen
von Arzneimitteln,
einem den zumindest einen Transport-Tray (10) aufnehmenden Tragerahmen (12),
wobei das zumindest eine Transport-Tray (10) entnehmbar in dem Tragerahmen (12) angeordnet
ist und jedes Aufnahmefach (11) eine Bodenöffnung (13) aufweist, und
wobei der Tragerahmen (12) eine Schließeinrichtung (20) mit zumindest einer Schließplatte
(21) umfasst, wobei in einer Ebene angeordnete Bodenöffnungen (13) des zumindest einen
Transport-Trays (10) durch eine Relativbewegung der zumindest einen Schließplatte
(21) zu dem zumindest einen Transport-Trays (10) freigebbar und verschließbar sind.
2. Transportvorrichtung (1) zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schließplatte (21) eine Mehrzahl von Ausnehmungen (24) aufweist.
3. Transportvorrichtung (1) zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln nach einem
der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (1) Rückstellmittel (22) umfasst, mit welchem bzw. welchen
die zumindest eine Schließplatte (21) in eine Transportstellung bewegbar ist und in
dieser gehalten werden kann.
4. Transportvorrichtung (1) zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln nach einem
der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (1) eine Handhabe (23) umfasst, mit welcher das zumindest
eine Transport-Tray (10) oder die zumindest eine Schließplatte (21) aus einer Transportstellung
in eine Übergabestellung bewegbar ist.
5. Transportvorrichtung (1) zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln nach einem
der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schließplatte (21) lösbar angeordnet ist.
6. Transportvorrichtung (1) zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln nach einem
der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die oben offenen Aufnahmefächer (11) in einer Mehrzahl von Reihen angeordnet sind
und jeder Reihe von Aufnahmefächern (11) zumindest eine Schließplatte (21) der Schließeinrichtung
(20) zugeordnet ist.
7. Transportvorrichtung zum Zuführen von Einzelportionen von Arzneimitteln nach einem
der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragerahmen (12) der Transportvorrichtung Führungsmittel (17) umfasst, über welche
die Transportvorrichtung (1) in die automatisierte Arzneimitteldosiervorrichtung einsetzbar
bzw. einschiebbar ist und in dieser bewegbar ist.