[0001] Die Erfindung betrifft eine Trommelwaschmaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei Waschmaschinen der im Oberbegriff genannten Art besteht ein besonderes Problemfeld
darin, die während des bei hohen Drehzahlen durchgeführten Schleuderprogramms zwangsläufig
auftretenden Unwuchten zu beherrschen.
[0003] In der Praxis sind die Waschmaschinen mit einer Steuerung ausgestattet, die Unwuchten
erkennt und über die Beeinflussung der Drehzahl des Antriebsmotors den Hochlauf der
Wäschetrommel steuert. Mit diesem seit langem eingesetzten Steuerungsverfahren soll
eine bessere Verteilung der Wäsche erreicht werden. Da dieser Prozess aber nicht immer
erfolgreich durchgeführt werden kann, wird dann häufig der Schleudervorgang nicht
mit einer optimalen Drehzahl beendet.
[0004] Es sind weiterhin Lösungen für Unwuchtausgleichssysteme bekannt geworden, bei denen
die Wäschetrommel mit Ausgleichsbehältern ausgerüstet wird, in die Flüssigkeit in
einem geregelten Prozess eingeleitet werden kann, um den auftretenden Unwuchten entgegen
zu wirken. Eine derartige Ausführungsform ist beispielsweise aus der
DE 10 2009 044 709 bekannt.
[0005] Weiterhin werden im praktischen Einsatz bei Waschmaschinen so genannte Umflutungssysteme
verwendet, um eine bessere und schnellere Durchfeuchtung des Wäschepostens zu erreichen
(
DE 10 2008 046 465 A1). Außerdem lässt sich mit einer Umflutungseinrichtung insgesamt die Waschwirkung
verbessern und der Wasserverbrauch reduzieren.
[0006] Der Nachteil dieser beiden bei Waschmaschinen seit langem bekannten Arbeitsverfahren
besteht darin, dass jeweils für die einzelnen getrennt arbeitenden Systeme eigene
Bauteilkomponenten eingesetzt werden müssen, was den aparativen Aufwand nicht unerheblich
erhöht. Beide Systeme erfordern unter anderem Pumpen, Verbindungsleitungen für die
Wasserführung sowie Ventile, Düsen, Filter und spezielle Steuereinrichtungen.
[0007] Weiterhin erfordert das Ausgleichssystem mit Ausgleichsbehältern an der Trommel einen
zusätzlichen Wasserverbrauch, der nicht am Wasch- und Spülprozess teilnimmt.
[0008] In der
DE 10 2011 054 446 A1 wird zwar bereits eine Waschmaschine beschrieben, die sowohl ein Unwuchtausgleichssystem
mit Ausgleichsbehältern als auch eine Umflutungseinrichtung besitzt, jedoch wird darin
in erster Linie die Neugestaltung der an der Trommel angebrachten Ausgleichsbehälter
detailliert behandelt, die Umflutungseinrichtung wird lediglich nur beiläufig angedeutet.
Im übrigen weist die hier beschriebene Ausführungsform die gleichen Nachteile auf,
die zuvor genannt wurden.
[0009] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einer Waschmaschine der eingangs
genannten Art die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und eine Waschmaschine
bereit zu stellen, bei der ein Unwuchtausgleichssystem sowie ein Umflutungssystem
mit einem verringertem Aufwand und reduzierten Kosten gleichzeitig betrieben werden
kann.
[0010] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Trommelwaschmaschine mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0011] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine
Kostenreduzierung durch den Wegfall von Bauteilen ermöglicht wird. Weiterhin kann
eine Verringerung des Wasserverbrauchs erzielt werden.
[0012] Ferner ist es vorstellbar, dass neue Programme und Verfahrenstechniken sowie Synergieeffekte
durch die Kombination der beiden unterschiedlichen Systeme realisiert werden können.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Zeichnungen rein schematisch
dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- die Prinzipskizze einer Trommelwaschmaschine mit den zur Erläuterung der Erfindung
notwendigen Bauteile.
[0014] Die in der Zeichnung ihrer Gesamtheit nicht dargestellte Trommelwachmaschine zeigt
den Laugenbehälter 1 mit der darin drehbar gelagerten Wäschetrommel 2. Über den hier
nicht gezeichneten Antriebsmotor wird die Wäschetrommel 2 während des Wasch- und Schleuderganges
angetrieben.
[0015] Im unteren Bereich des Laugenbehälters 1 weist die Waschmaschine in diesem Ausführungsbeispiel
ein steuerbares Ablaufventil 3 auf, durch das die Behandlungsflüssigkeit über die
Ablaufleitung 19 in das Abwassernetz abgelassen werden kann. Wenn das Ablaufventil
3 in die in der Zeichnung dargestellten Position geschaltet wird, kann das Umflutungssystem
aktiviert werden. Während des Umflutvorganges wird die Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter
1 durch die Umflutpumpe 4 und die im Bereich der Beschickungsöffnung 6 angeordnete
Einspritzdüse 5 in das innere der Wäschetrommel 2 eingeleitet, um hier eine schnelle
Durchfeuchtung und intensive Durchdringung der Wäsche mit der Waschlauge zu erreichen.
[0016] Die hier gezeigte Trommelwaschmaschine ist weiterhin mit einem Unwuchtausgleichssystem
ausgestattet, wobei an der vorderen und der hinteren Stirnseite der Wäschetrommel
2 jeweils
[0017] Ausgleichsbehälter 11 und 12 angeordnet sind, die Flüssigkeit für den Unwuchtausgleich
aufnehmen können. Dies erfolgt im Bedarfsfall jeweils über die in der vorderen und
in der hinteren Wand des Laugenbehälters 1 angeordneten Einspritzdüsen 9 und 10.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwischen
dem Laugenbehälter 1 und der Wäschetrommel 2 im Bereich der Einspritzdüsen 9, 10 so
genannte Regulierungsscheiben 15, 16 vorgesehen. Diese Regulierungsscheiben 15, 16
werden durch Stellvorrichtungen 13, 14, z. B. in Form eines Stellmotors angetrieben.
Die Regulierungsscheiben 15, 16 sind vorzugsweise kreisförmig ausgebildet und weisen
auf ihrer Fläche partiell geschlossene und geöffnete Segmente auf.
[0019] Je nach Stellposition können sie den Durchlass zu den gegenüberliegenden Einlassöffnungen
in den Ausgleichsbehältern 11, 12 blockieren oder freigeben. Die Einspritzdüsen 9,
10 spritzen kontinuierlich Wasser auf die Regulierungsscheiben 15, 16. Im blockierten
Zustand leiten die Regulierungsscheiben 15, 16 das Wasser ab und es fließt zum Beispiel
wieder in den Laugenbehälter zurück. Im freigegeben Zustand kann das Wasser durch
die offenen Segmente der Regulierungsscheiben 15, 16 in die Ausgleichsbehältern 11,
12 gelangen.
[0020] Die Lageposition der Regulierungsscheiben 15, 16 wird in Abhängigkeit von der auftretenden
Unwucht durch die Steuereinrichtung 21 in Verbindung mit der zentralen, elektronischen
Programmsteuereinrichtung 20 sowie durch die Aktivierung des jeweiligen Stellmotors
13 oder 14 eingestellt.
[0021] Je nach Lage der Unwucht wird dann der vordere oder der hintere Ausgleichsbehälter
11, 12 mit mehr oder weniger Flüssigkeit beaufschlagt. Darüber hinaus kann über die
Drehgeschwindigkeit der Stellmotoren die relative Lage der offenen Segmente beeinflusst
werden, sodass diese im zum Unwuchtausgleich nötigen richtigen Moment den Weg in die
Ausgleichsbehälter 11, 12 öffnen.
[0022] Nach Beendigung des Schleudervorgangs kann dann das für den Unwuchtausgleich verwendete
Wasser abgelassen oder für den nächsten Waschvorgang wieder benutzt werden.
[0023] Die Funktion der gezeigten Anordnung ist wie folgt:
Während des Waschvorgangs kann die Umwälzung der Waschflotte in der üblichen Weise
erfolgen, in dem die Umflutpumpe 4 die Behandlungsflüssigkeit im Kreislauf aus dem
Laugenbehälter 1, über die Zuleitung 17 und die Einspritzdüse 5 in die Wäschetrommel
2 der Maschine befördert.
[0024] Während des Schleudervorganges wird dann die Abzweigvorrichtung 7 in die Position
umgeschaltet, bei der die Zuleitung 18 zum Unwuchtausgleichsystem mit der von der
Umflutpumpe 4 kommenden Zuleitung 17 verbunden wird.
[0025] Wenn sich nun während des Schleudervorgangs eine Unwucht in der Wäschetrommel bildet,
wird dies von der Steuereinrichtung 21 erkannt und ausgewertet. Durch die Steuereinrichtung
21 wird dann veranlasst, dass die Regulierungsscheiben 15, 16 derart von dem Stellmotor
13 oder 14 betätigt werden, dass das geöffnete Segment in der Regulierungsscheibe
mit der Einlassöffnung des der Unwucht gegenüberliegenden Ausgleichsbehälters 11 oder
12 in Deckung steht. Somit kann sich dann der jeweilige Ausgleichsbehälter 11 oder
12 mit Wasser füllen und die Unwucht ausgleichen.
[0026] Durch eine Rotationsbewegung der Regulierscheibe kann der Auswuchtvorgang beschleunigt
werden.
[0027] Auf der anderen Seite steht die Regulierungsscheibe dem geschlossenen Segment der
Einlassöffnung des anderen Ausgleichsbehälters gegenüber, so dass auf dieser Seite
keine Flüssigkeit in den jeweiligen Ausgleichsbehälter 11 oder 12 gelangen kann.
[0028] Am Ende des Schleudervorganges wird das für den Unwuchtausgleich in den Ausgleichsbehältern
11, 12 vorhandene Wasser in den Laugenbehälter 1 abgelassen und von da in den Ablauf
transportiert. Alternativ kann das relativ saubere Wasser aber auch im Laugenbehälter
verbleiben und für den nächsten Waschgang genutzt werden.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 1.
- Laugenbehälter
- 2.
- Wäschetrommel
- 3.
- Ablaufventil
- 4.
- Umflutpumpe
- 5.
- Einspritzdüse
- 6.
- Beschickungsöffnung
- 7.
- Abzweigvorrichtung zum Unwuchtausgleichssystem
- 8.
- Abzweig für Einspritzdüse vorne u. hinten
- 9.
- Einspritzdüse vorne
- 10.
- Einspritzdüse hinten
- 11.
- Ausgleichsbehälter vorne
- 12.
- Ausgleichsbehälter hinten
- 13.
- Stellmotor vorne
- 14.
- Stellmotor hinten
- 15.
- Regulierungsscheibe vorne
- 16.
- Regulierungsscheibe hinten
- 17.
- Zuleitung zur Abzweigvorrichtung 7
- 18.
- Zuleitung zum Abzweig 8
- 19.
- Ablaufleitung
- 20.
- elektronische Programmsteuereinrichtung
- 21.
- Steuerungseinrichtung (Unwuchterkennung)
1. Trommelwaschmaschine mit einer im Laugenbehälter (1) drehbeweglich angeordneten und
von einem Antriebsmotor angetriebenen Trommel (2) zur Aufnahme der zu behandelnden
Wäsche, mit einer elektronischen Programmsteuereinrichtung (20), welche die Waschprogramme
und Programmabläufe steuert sowie mit einer Steuerungseinrichtung mittels der beim
Schleudergang auftretende Unwuchten erfasst und durch Beeinflussung eines Unwuchtausgleichsystems
ausgeglichen werden und wobei die Trommelwaschmaschine mit einer Umflutungseinrichtung
ausgerüstet ist, die eine Umflutpumpe (4) aufweist, welche die Flüssigkeit aus dem
Laugenbehälter (1) im Kreislauf in die Wäschetrommel (2) befördert,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umflutpumpe (4) der Umflutungseinrichtung derart mit den Zuleitungsvorrichtungen
des Unwuchtausgleichssystems verbunden ist, dass die Umflutpumpe (4) in Abhängigkeit
einer während des Schleudervorgangs auftretenden Unwucht die im Laugenbehälter (1)
vorhandene Flüssigkeit in den oder die an der Wäschetrommel (2) angeordneten Ausgleichsbehälter
(11, 12) befördert.
2. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Zuleitung (17) für die für die Umflutung bestimmte Einspritzdüse (5) eine
umschaltbare Abzweigvorrichtung (7) angeordnet ist, die mit einer Zuleitung (18) für
das Unwuchtausgleichssystem verbunden ist.
3. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Laugenbehälter (1) eine oder mehrere Einspritzdüsen (9, 10) angebracht sind, die
so ausgerichtet sind, dass über diese Einspritzdüsen (9, 10) die von der Umflutpumpe
(4) geförderte Flüssigkeit in gegenüberliegend an der Wäschetrommel (2) angebrachte
Ausgleichsbehälter (11, 12) eingeleitet werden kann.
4. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Zuleitung für das Unwuchtausgleichssystem ein Abzweig (8) angeordnet ist,
der die von der Umflutpumpe (4) geförderte Flüssigkeit an Einspritzdüsen (9, 10) leitet,
die die für den Unwuchtausgleich erforderliche Flüssigkeit in die Ausgleichsbehälter
(11, 12) einleiten.
5. Trommelwaschmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einer Einlassöffnung eines Ausgleichsbehälters (11, 12) und der zugeordneten
Einspritzdüse (9, 10) eine Regulierungsscheibe (15, 16) angeordnet ist, die den Flüssigkeitszustrom
in den Ausgleichsbehälter (11, 12) reguliert.
6. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regulierungsscheibe (15, 16) kreisförmig und mit partiell geöffneten und geschlossenen
Segmenten ausgebildet ist.
7. Trommelwaschmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regulierungsscheibe (15, 16) von einer Stellvorrichtung (13, 14) angetrieben
wird, und dass die Regulierungsscheibe (15, 16) von einer Steuereinrichtung (21) in
Abhängigkeit der jeweils auftretenden Unwucht derart steuerbar ist, dass sich ein
geöffnetes Segment einer Regulierungsscheibe (15, 16) in Deckung mit der Einlassöffnung
des Ausgleichsbehälters (11, 12) befindet, in den zum Unwuchtausgleich Flüssigkeit
einzuleiten ist.
8. Trommelwaschmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regulierungsscheibe eine Rotationsbewegung ausführt.