[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Verbrennungsanlagen. Sie betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Betätigen einer Verbrennungsluftklappe zur Steuerung der Zufuhr
von Verbrennungsluft in den Brennraum einer Verbrennungsanlage.
[0002] Verbrennungsanlagen, welche als Heizanlagen konzipiert sind, werden beispielsweise
mit Holz oder einem fossilen Brennstoff wie Öl, Gas oder Kohle betrieben. Verbrennungsanlagen
zur kontrollierten Erzeugung von Wärme werden auch als Öfen bezeichnet.
[0003] Moderne Öfen verbrennen das Brenngut durch gezielte Steuerung des Verbrennungsvorganges
effizienter als dies ältere Öfen tun. Mit der Steuerung des Verbrennungsvorganges
wird insbesondere das Ziel verfolgt, die Wärmeausbeute aus dem Brennstoff zu maximieren.
Ferner wird mit einer solchen Steuerung auch eine möglichst vollständige Verbrennung
des Brennstoffes angestrebt, um so neben einer besseren Energieausbeute auch die Belastung
der Umwelt durch Verbrennungsabgase zu reduzieren.
[0004] Neben der optimalen Führung der heissen Verbrennungsabgase ist die Regelung der Verbrennungsluftzufuhr
ein wichtiges Arbeitsmittel. Die Verbrennungsluft liefert den für die Verbrennung
notwendigen Sauerstoff. Durch die Steuerung der Zufuhr von Verbrennungsluft wird daher
der im Brennraum zur Verfügung stehende Sauerstoff gesteuert, was wiederum direkte
Auswirkungen auf den Ablauf des Verbrennungsvorganges hat.
[0005] Handelt es sich bei der Verbrennungsanlage um eine Anlage mit Speicherfunktion, dann
kann die Steuerung der Zuluft zusätzlich dem Erhalt der Speicherenergie dienen. Speicherfunktion
bedeutet, dass der Ofen Wärmeenergie während des Brennvorganges aufnehmen und speichern
und während aber vor allem nach dem Brennvorgang wieder an die Umwelt abgeben kann.
[0006] Durch Verschliessen der Zuluftöffnung nach oder zum Ende des Brennvorganges wird
die Verbrennungsanlage vor dem weiteren Durchströmen von kälterer Zuluft bewahrt.
Die gespeicherte Energie wird weniger an die durchströmende kalte Frischluft transferiert
und somit permanent durch den Rauchgasabgang hinausgeleitet, sondern mehr als Strahlungswärme
an die Umgebung abgegeben. Ein Schliessen der Zuluftleitung nach dem Abbrand erhöht
somit den effektiven Wirkungsgrad einer Verbrennungsanlage mit Speicherfunktion.
[0007] Unter Verbrennungsluft soll in vorliegender Beschreibung allgemein ein sauerstoffhaltiges
Gas bzw. Gasgemisch verstanden werden, welches zur Einleitung und Aufrechterhaltung
eines Brennvorganges zugeführt wird. In der Regel handelt es sich bei der Verbrennungsluft
um Umgebungsluft.
[0008] Die Zufuhr der Verbrennungsluft wird in der Regel über eine Verbrennungsluftklappe
gesteuert, mittels welcher die Grösse des Durchlasses in einer Zuluftleitung verändert
werden kann. Die Verbrennungsluftklappe ist normalerweise manuell gesteuert. Sie kann
aber auch temperaturgesteuert sein.
[0009] Die Steuerung einer Verbrennungsluftklappe erfolgt in der Regel über mechanische
Steuerorgane, wie Hebel, Federn, Wippen und Klappen. Da die Steuerorgane im Bereich
der Verbrennungsanlage untergebracht sind, müssen diese für anspruchsvolle Umgebungsbedingungen
ausgelegt sein, welche sich beispielsweise durch grosse Hitze bzw. Temperaturunterschiede
und starke Verschmutzung auszeichnen. Daher ist es wichtig, die Steuerorgane und die
dazugehörige Bewegungsmechanik möglichst robust auszulegen.
[0010] Die
EP 2 343 481 A2 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Betätigen einer Verbrennungsluftklappe
zur Steuerung der Zufuhr von Verbrennungsluft in den Brennraum einer Verbrennungsanlage.
Die Vorrichtung weist den Nachteil auf, dass sich diese aus einer Vielzahl von Bauteilen
zusammensetzt, was sich negativ auf die Kosten und die Störungsanfälligkeit auswirkt.
Ferner lässt sich die Verbrennungsluftklappe gemäss dieser Ausführung nur am Ende
der Zuluftleitung montieren. Ein zusätzliches Hindernis ist der schwerkraftabhängige
Klappenantrieb, der eine horizontale End- und Einbaulage der Klappe bedingt.
[0011] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche möglichst einfach aufgebaut ist und möglichst wenige
Bauteile aufweist und überdies robust gegen hohe Temperaturen und Verschmutzung ist.
[0012] Ferner soll die Vorrichtung eine freie Anordnung der Verbrennungsluftklappe sowohl
innerhalb der Zuluftleitung als auch an der Lufteintrittsöffnung der Verbrennungsanlage
erlauben.
[0013] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 13 gelöst. Weiterbildungen
und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei sind Verfahrensmerkmale mit den Vorrichtungsmerkmalen
kombinierbar und umgekehrt.
[0014] Die erfindungsgemässe Vorrichtung enthält:
- eine über eine Drehachse drehbar gelagerte Verbrennungsluftklappe;
- einen Betätigungsmechanismus zum Betätigen der Verbrennungsluftklappe, und
- eine Aktivierungseinrichtung zum Aktivieren des Betätigungsmechanismus.
[0015] Die Erfindung zeichnet sich nun dadurch aus, dass der Betätigungsmechanismus:
- eine Klinkensperreinrichtung mit einem ersten Sperrglied und einem zweiten Sperrglied,
welches zur Ausbildung einer Hemmung mit dem ersten Sperrglied kooperiert, und
- einen mit der Drehachse der Verbrennungsluftklappe verbundenen Drehkörper enthält.
[0016] Der Drehkörper wiederum enthält:
- ein erstes Funktionsorgan, welches mit der Aktivierungseinrichtung zur Erzeugung eines
Drehmomentes auf den Drehkörper in mechanischer Wirkverbindung ist, und
- ein zweites Funktionsorgan, welches das erste Sperrglied beinhaltet.
[0017] Der Drehkörper ist zur Ausbildung der Hemmung über das erste Sperrglied am zweiten
Sperrglied in Anschlag bringbar. Durch die Hemmung wird die Zuluftklappe in einer
ersten Betriebsstellung gehalten.
[0018] Gemäss einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung ist das erste Sperrglied eine
Sperrklinke und das zweite Sperrglied ein Klinkensperrorgan. Der Drehkörper wird zur
Ausbildung der Hemmung mit der Sperrklinke am Klinkensperrorgan in Anschlag gebracht.
Die Sperrklinke ist in diesem Fall als Teil des zweiten Funktionsorgans über eine
Drehachse am Drehkörper gelagert.
[0019] Gemäss einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung ist das erste Sperrglied ein
Klinkensperrorgan und das zweite Sperrglied eine über eine Drehachse drehbar gelagerte
Sperrklinke. Der Drehkörper wird zur Ausbildung der Hemmung mit dem Klinkensperrorgan
an der Sperrklinke in Anschlag gebracht.
[0020] Die Sperrklinke kann gemäss beiden Ausführungsvarianten mit einem Rückstellorgan
zusammenwirken, welches die Sperrklinke in eine Sperrstellung drückt bzw. in dieser
hält. Das Rückstellorgan kann eine Rückstellfeder enthalten. Die Rückstellfeder kann
eine auf der Drehachse angeordnete Torsionsfeder sein.
[0021] Die Aktivierungseinrichtung kann eine mechanische Anordnung sein, welche auf das
erste Funktionsorgan des Drehkörpers einwirkt und diesen entgegen einer nachfolgend
beschriebenen Rückstellkraft in eine Drehbewegung versetzen kann. Die Aktivierungseinrichtung
kann ein Seilzug bzw. ein Bowdenzug sein, mittels welchem eine Stellkraft auf den
Drehkörper ausgeübt werden kann. Der Angriffspunkt (erstes Funktionsorgan) der Stellkraft
durch den Seilzug bzw. den Bowdenzug liegt im radialen Abstand zur geometrischen Drehachse
des Drehkörpers. Die Stellkraft kann eine Zugkraft sein.
[0022] Der Seilzug bzw. der Bowdenzug kann mit einer Tür, z. B. einer Ofentür verbunden
sein und durch Öffnen der Türe eine Zugkraft und somit ein Drehmoment am Drehkörper
erzeugen.
[0023] Die Aktivierungseinrichtung kann auch einen Hebelmechanismus mit einem Betätigungshebel
umfassen, welcher eine Stellkraft auf den Drehkörper ausübt. Dies kann z. B. durch
das Öffnen der Tür geschehen. Die Stellkraft kann zum Beispiel durch ein Anstossen
am ersten Funktionsorgan mittels Betätigungshebel ausgeübt werden. Das Anstossen versetzt
den Drehkörper in eine Drehbewegung. Der Hebelmechanismus bzw. der Betätigungshebel
muss nicht mit dem Drehkörper bzw. dem ersten Funktionsorgan verbunden sein.
[0024] Grundsätzlich kann auch eine andere Aktivierungsmechanik in Frage kommen, welche
den Drehkörper durch Öffnen der Türe oder durch eine sonstige manuelle Betätigung
in eine Drehbewegung versetzt und so die Verbrennungsluftklappe in eine erste Betriebsstellung
bewegt, bzw. dreht.
[0025] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung enthält der Betätigungsmechanismus im Weiteren
eine um eine Drehachse drehbare Wippe. Die Drehachse der Wippe kann senkrecht zur
Drehachse des Drehkörpers angeordnet sein. Die Wippe enthält einen ersten Wippenarm,
welcher das erste Sperrglied enthält.
[0026] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung enthält die Wippe sowohl einen ersten als
auch einen zweiten Wippenarm, welche auf je einer Seite der Drehachse angeordnet sind.
Der zweite Wippenarm enthält ein drittes Sperrglied.
[0027] Der Drehkörper kann direkt mit der Drehachse gekoppelt sein, wobei durch Drehung
des Drehkörpers die Drehachse und mit dieser die Verbrennungsluftklappe gedreht werden.
Der Drehkörper ist z. B. drehfest mit der Drehachse verbunden.
[0028] Die Verbrennungsluftklappe bzw. der Drehkörper kann mit einem Rückstellorgan in mechanischer
Wirkverbindung sein, welches sicherstellt, dass die Verbrennungsluftklappe bzw. der
Drehkörper, wenn diese nicht durch ein Sperrglied in einer Betriebsstellung arretiert
bzw. gehemmt wird, durch die Rückstellkraft des Rückstellorgans in die Ausgangsstellung
zurück bewegt wird. Das Rückstellorgan kann eine Rückstellfeder enthalten. Die Rückstellfeder
kann z. B. eine auf der Drehachse angeordnete Torsionsfeder sein.
[0029] Unter Hemmung ist die Blockierung des Drehkörpers in jene Drehrichtung zu verstehen,
in welcher die Rückstellkraft des Rückstellorgans auf den Drehkörper wirkt. Der Drehkörper
kann ein drittes Funktionsorgan enthalten, welches ein Anschlagelement umfasst, über
welches der Drehkörper unter Ausbildung einer Hemmung am dritten Sperrglied der Wippe
in Anschlag bringbar ist und in einer zweiten Betriebsstellung gehalten werden kann.
[0030] Der Drehkörper kann ein viertes Funktionsorgan enthalten, welches ein Endanschlagelement
umfasst, mit dem der Drehkörper und die damit verbundene Verbrennungsluftklappe in
der Ausgangsstellung gehalten werden.
[0031] Hierzu enthält die Vorrichtung einen Gegenanschlag, welcher bevorzugt stationär,
z. B. an einem Bauteil der Vorrichtung oder dessen Gehäuse, angeordnet ist. Der Drehkörper
wird nun bei fehlender Hemmung durch ein Sperrorgan, angetrieben durch die Rückstellkraft
des Rückstellorgans, mit seinem Endanschlagelement zum Gegenanschlag gedreht. Steht
das Endanschlagelement am Gegenanschlag im Anschlag, so hat der Drehkörper die Ausgangsstellung
erreicht.
[0032] Die Ausgangsstellung entspricht zum Beispiel einer Schliessstellung. In der Schliessstellung
nimmt die Verbrennungsluftklappe im Durchlass eine Stellung ein, in welcher der Durchlass
vollständig geschlossen ist oder einen minimalen freien, durchströmbaren Querschnitt
aufweist. Es ist nicht zwangsweise notwendig den Zuluftkanal vollständig und/oder
dichtend abzuschliessen, da es bei Verbrennungsanlagen nicht unüblich ist, ein gewisser
Mindestluftdurchlass zu gewährleisten.
[0033] Die erste und zweite Betriebsstellung können Offenstellungen sein, in welchen der
durchströmbare Querschnitt wesentlich höher ist als in der Schliessstellung. In den
beiden Betriebsstellungen kann der Durchlass teilweise oder maximal offen sein.
[0034] Das Endanschlagelement kann zum Erreichen und Halten der Ausgangsstellung auch auf
der physischen Drehachse der Verbrennungsluftklappe angeordnet sein. Unter Umständen
kann die Verbrennungsluftklappe auch selbst das Endanschlagelement ausbilden und mittels
einer Anlagefläche gegen einen am oder im Zuluftkanal befestigten Gegenanschlag anschlagen.
Der Gegenanschlag zwischen Verbrennungsluftklappe und Zuluftkanal kann z.B. eine Dichtkante
sein.
[0035] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist die Wippe mit einer Steuerungseinrichtung
gekoppelt, welche imstande ist, die Wippe in Abhängigkeit von der im Brennraum herrschenden
Temperatur zu betätigen, d.h. auszulenken.
[0036] Die Steuerungseinrichtung kann insbesondere ein Thermoelement umfassen. Das Thermoelement
zeichnet sich durch einen Thermokörper aus, welcher sich temperaturabhängig ausdehnt
bzw. zusammenzieht. In der Regel dehnt sich der Thermokörper bei steigenden Temperaturen
aus. Er kann sich bei sinkenden Temperaturen auch wieder selbsttätig zusammenziehen.
[0037] Der Thermokörper kann eine Flüssigkeit oder ein Festkörper sein. Das Expandieren
des Thermokörpers wird in eine mechanische Bewegung im Thermoelement umgesetzt, mittels
welcher die Wippe ausgelenkt wird. Die mechanische Bewegung kann eine lineare Expansion
des Thermokörpers sein.
[0038] Die Steuerungseinrichtung kann ferner ein Rückstellorgan enthalten, welches mit der
Wippe in mechanischer Wirkverbindung steht. Das Rückstellorgan ist imstande, die durch
das Thermoelement ausgelenkte Wippe über eine Rückstellkraft wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückzubewegen. Dadurch kann, wie nachfolgend beschrieben, die Verriegelung bzw.
Hemmung des Drehkörpers in der zweiten Betriebsstellung durch Zurückbewegen des zweiten
Wippenarmes gelöst werden.
[0039] Das Rückstellorgan ist insbesondere auch dazu da, den Thermokörper beim Beenden des
Brennvorganges wieder in die Ausgangsstellung zurückzuführen. Das Rückstellorgan kann
z. B. eine auf Zug oder Druck belastete Schraubenfeder sein oder enthalten. Das Rückstellorgan
kann auch mehrere miteinander gekoppelte Federn enthalten.
[0040] Ferner kann das Rückstellorgan auch dazu dienen, das Thermoelement wieder in seine
Ausgangslage zurück zu bringen, falls dieses sich beim Abkühlen nicht selbst in die
Ausgangslage zurückverformt. Hierfür überschreitet die vom Rückstellorgan erzeugte
Kraft die Stellkraft, welche im Grundzustand vom Thermoelement erzeugt wird. Das Rückstellorgan
bewegt also sowohl die Wippe als auch das über die Wippe mit diesem gekoppelte Thermoelement
in die Ausgangsstellung zurück.
[0041] Alternativ kann das Thermoelement selbst das Rückstellorgan ausbilden bzw. beinhalten.
Die bei Temperaturanstieg erzeugt Wegänderung des Thermokörpers und somit die an der
Wippe resultierende Auslenkung wird bei einer Temperatursenkung selbsttätig zurückgenommen.
Das Thermoelement treibt die Wippe dann in beide Richtungen, z. B. synchron zur Temperaturkurve
des Verbrennungsraumes, d. h. sowohl in Sperrrichtung als auch in Entsperrrichtung
an.
[0042] Das im Thermoelement integrierte Rückstellorgan kann z. B. eine eingebaute Schraubenfeder
sein. Ferner kann die Rückstellkraft auch durch die plastische Rückformung des Thermoelementes
selbst beim Abkühlen erzeugt werden. Der Thermokörper kann hierfür z. B. als Bimetall-Element
ausgebildet sein.
[0043] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung sind die Funktionsorgane im radialen Abstand
um die geometrische Drehachse des Drehkörpers am Drehkörper angeordnet.
[0044] Das erste Funktionsorgan kann an einem, radial von der Drehachse des Drehkörpers
nach aussen führenden Funktionsarm angeordnet sein. Das erste Funktionsorgan kann
einen im Abstand zur geometrischen Drehachse am Funktionsarm angeordneten Angriffspunkt,
wie Anschlagfläche oder Durchbruch, für die Aktivierungseinrichtung enthalten, über
welchen die Aktivierungseinrichtung mit dem Drehkörper in mechanischer Wirkverbindung
steht.
[0045] Das zweite Funktionsorgan kann an einem radial von der Drehachse des Drehkörpers
nach aussen führenden Funktionsarm angeordnet sein. Das Sperrglied des zweiten Funktionsorgans
kann am Funktionsarm im Abstand zur geometrischen Drehachse angeordnet sein.
[0046] Das dritte Funktionsorgan kann an einem radial von der Drehachse des Drehkörpers
nach aussen führenden Funktionsarm angeordnet sein. Das Anschlagelement des dritten
Funktionsorgans kann am Funktionsarm im Abstand zur geometrischen Drehachse angeordnet
sein.
[0047] Das vierte Funktionsorgan kann an einem radial von der Drehachse des Drehkörpers
nach aussen führenden Funktionsarm angeordnet sein. Das Endanschlagelement des vierten
Funktionsorgans kann am Funktionsarm im Abstand zur geometrischen Drehachse angeordnet
sein.
[0048] Ein Funktionsarm kann jeweils ein oder mehrere Funktionsorgane aufnehmen. Die Funktionsarme
können jeweils in einem Winkel zueinander radial um die geometrische Drehachse angeordnet
sein. Die Funktionsarme können einen Y-förmigen Drehkörper ausbilden. Die Funktionsarme
können auch in einer anderen Konstellation um die Drehachse des Drehkörpers angeordnet
sein.
[0049] Die Funktionsorgane können jedoch auch anderweitig am Drehkörper angeordnet sein.
Mehrere oder alle Funktionsorgane können auch auf einer gemeinsamen Bauteilstruktur
angeordnet sein.
[0050] Die Funktionsorgane können auf einer gemeinsamen Ebene, welche senkrecht zur Drehachse
liegt, am Drehkörper angeordnet sein. Eine Trennung bzw. Unterscheidung der Funktionsorgane
kann zum Beispiel nach Winkelstellung der Funktionsorgane um die Drehachse erfolgen.
[0051] Die Funktionsorgane können auch in verschiedenen, senkrecht zur Drehachse angeordneten
Ebenen liegen. Die Funktionsorgane können z. B. entlang der Drehachse hintereinander
positioniert sein. Mehrere Funktionsorgane können im selben Winkel um die geometrische
Drehachse angeordnet sein.
[0052] So kann insbesondere das vierte Funktionsorgan, welches den Endanschlag umfasst,
an der Halterung für das zweite Funktionsorgan, die Sperrklinke, angeordnet sein.
Die Sperrklinkenhalterung dient dabei sowohl als Anschlagsfläche als auch zur Lagerung
der drehbaren Sperrklinke.
[0053] Die einzelnen Funktionsorgane müssen nicht zwangsläufig radial um die Drehachse verteilt
angeordnet sein, sondern können auch radial nebeneinander angeordnet oder miteinander
verbunden sein.
[0054] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist die Drehachse der Verbrennungsluftklappe
durch den Strömungsquerschnitt der Zuluftleitung geführt. Das heisst, die Drehachse
ist durch die Zuluftleitung gesteckt. Die Verbrennungsluftklappe enthält z. B. zwei
Klappenabschnitte, welche durch die Drehachse voneinander begrenzt sind, und beim
Drehen der Verbrennungsluftklappe zueinander gegenläufig schwenken.
[0055] Die Betätigungsmechanik ist z. B. ausserhalb von der Zuluftleitung angeordnet und
kann an dieser angeflanscht sein. Der Drehkörper kann z. B. ausserhalb der Zuluftleitung
an einem, aus der Zuluftleitung herausgeführten Endabschnitt der Drehachse befestigt
sein.
[0056] Die Verbrennungsluftklappe kann insbesondere innerhalb der Zuluftleitung angeordnet
sein. Die Verbrennungsluftklappe kann auch an einer Auslass- oder Einlassöffnung der
Zuluftleitung angeordnet sein. Die Zuluftleitung ist z. B. eine Rohrleitung.
[0057] Der Durchlassquerschnitt der Zuluftleitung und die Verbrennungsluftklappe können
kreisförmig ausgebildet sein. Die Drehachse kann durch den Kreismittelpunkt der Verbrennungsluftklappe
führen und diese in zwei gleich grosse Kreisflächenhälften teilen. Die rotatorisch
gelagerte Verbrennungsluftklappe kann somit gewichtsfrei ausgewuchtet sein.
[0058] Der Verlauf der Zuluftleitung im Bereich der Verbrennungsluftklappe kann dank der
erfindungsgemässen Konstruktion beliebig sein. So kann die Orientierung senkrecht,
horizontal oder schräg dazu sein. Hierzu trägt auch die durch das Rückstellorgan gesteuerte
Rückstellbewegung der Verbrennungsluftklappe in die Ausgangsstellung bei. Dank dem
Rückstellorgan kann die Rückstellbewegung unabhängig von der Schwerkraft erfolgen.
[0059] In einer Weiterbildung der Erfindung kann der Betätigungsmechanismus eine zusätzliche
Schliesseinrichtung zum Zurückführen der Verbrennungsluftklappe von der ersten Betriebsstellung
in die Ausgangsstellung enthalten. Die Schliesseinrichtung ist z. B. so ausgelegt,
dass diese imstande ist, zwecks Aufhebung der Hemmung auf die Sperrklinke einzuwirken
und diese z.B. vom Klinkensperrorgan wegzudrücken.
[0060] Die Schliesseinrichtung ist zum Beispiel von Hand betätigbar. So kann die Schliesseinrichtung
ein Schieberelement umfassen, welches über einen Auslöser in einer Entriegelungsrichtung
zur Sperrklinke hin bewegt wird und diese vom Klinkensperrorgan bzw. von der Wippe
wegdrückt und dabei die Verriegelung bzw. Hemmung aufhebt.
[0061] Alternativ kann die Schliesseinrichtung auch ein Schwenkhebel enthalten, welcher
bei Betätigung durch einen Auslöser schwenkend auf die Sperrklinke trifft und diese
durch Wegschieben vom Klinkensperrorgan wegdrückt und dabei die Verriegelung bzw.
Hemmung aufhebt.
[0062] Die Schliesseinrichtung kann mit einem Rückstellorgan in mechanischer Wirkverbindung
stehen. Das Rückstellorgan übt auf das Schieberelement oder den Schwenkhebel eine
der Entriegelungsrichtung entgegen wirkende Rückstellkraft aus und führt das Schieberorgan
nach der Entriegelung wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Das Rückstellorgan
kann eine Rückstellfeder, z. B. eine auf Zug beanspruchte Schraubenfeder enthalten.
[0063] Die Schliesseinrichtung muss dabei nicht permanent mit der Sperrklinke in Kontakt
sein. So kann die Schliesseinrichtung durch eine aktive Betätigung mit der Sperrklinke
in Kontakt gebracht werden und bei fortgeführter Betätigung, zwecks Entriegelung,
die Sperrklinke wegdrücken. Nach manueller oder auch automatischer Rückstellung der
Schliesseinrichtung ist diese dann wieder ohne Kontakt zur Sperrklinke und stört keine
ihrer Bewegungen.
[0064] Nachfolgend wird das Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung, d.h. zum Bewegen der
Verbrennungsluftklappe von einer Ausgangsstellung in eine erste und zweite Betriebsstellung
und wieder zurück in die Ausgangsstellung näher beschrieben.
[0065] Das Steuerungsverfahren, welches jeweils mit den Vorbereitungen für einen neuen Brennvorgang
eingeleitet wird, wird durch Erzeugen eines Drehmomentes auf den Drehkörper eingeleitet.
Das Drehmoment wird dabei durch die Aktivierungseinrichtung über das erste Funktionsorgan
in den Drehkörper eingeleitet. Der Drehkörper führt dadurch eine Drehbewegung aus.
Die Aktivierungseinrichtung wird beispielsweise durch Öffnen der Türe zu Beginn des
Brennvorganges betätigt. Die Aktivierungseinrichtung kann aber auch über eine separate
Bedienungseinheit manuell betätigt werden.
[0066] Durch die Rotation des Drehkörpers wird die Verbrennungsluftklappe in einer Drehbewegung
von der Ausgangsstellung in eine erste Betriebsstellung bewegt.
[0067] Durch das Drehen des Drehkörpers überfährt das erste Sperrglied das zweite Sperrglied
und wird an diesem vorbei geführt. Eines der Sperrglieder ist wie oben beschrieben
als Sperrklinke und das andere Sperrglied als Klinkensperrorgan ausgebildet. Bei diesem
Vorgang drückt das Klinkensperrorgan die Sperrklinke entgegen der Rückstellkraft des
Rückstellorgans aus ihrer Sperrstellung heraus.
[0068] Gemäss der ersten Ausführungsvariante wird die am Drehkörper angebrachte Sperrklinke
vollständig am Klinkensperrorgan vorbei bewegt und rastet durch die Rückstellung der
Sperrklinke in die Sperrstellung am Klinkensperrorgan ein. Ein Zurückdrehen des Drehkörpers
wird trotz der auf diesen wirkenden Rückstellkraft verhindert. Die Verbrennungsluftklappe
wird in der ersten Betriebsstellung arretiert.
[0069] Gemäss der zweiten Ausführungsvariante wird beim Drehen des Drehkörpers das am Drehkörper
angeordnete Klinkensperrorgan gegen die Sperrklinke an der Wippe bewegt. Nach vollständigem
Überfahren der Sperrklinke durch das Klinkensperrorgan wird die Sperrklinke wieder
in die Sperrposition zurückgestellt. Beim Zurückdrehen des Drehkörpers kommt das Klinkensperrorgan
an der Sperrklinke in Anschlag. Der Drehkörper ist nun gehemmt und ein weiteres Zurückdrehen
des Drehkörpers ist nicht mehr möglich.
[0070] Entsprechend bleibt die Verbrennungsluftklappe auch bei nicht aktivem Aktivierungsmechanismus
in der ersten Betriebsstellung arretiert.
[0071] Enthält nun der Betätigungsmechanismus eine Wippe und der Drehkörper ein drittes
Funktionsorgan gemäss der oben beschriebenen Art, so wird durch das Befeuern des Brennraumes
die Wippe aufgrund der steigenden Temperatur durch die Steuerungseinrichtung bzw.
das Thermoelement ausgelenkt. Dabei wird der erste Wippenarm mit dem zweiten Sperrglied
vom ersten Sperrglied und entsprechend auch vom Drehkörper weggeschwenkt. Der zweite
Wippenarm wird dahingegen zum Drehkörper hin geschwenkt.
[0072] Bei diesem Vorgang wird der zweite Wippenarm mit dem dritten Sperrglied in den Rotationsbereich
des Anschlagelements (drittes Funktionsorgan) am Drehkörper hinein bewegt. Ferner
wird der erste Wippenarm mit dem zweiten Sperrglied aus dem Rotationsbereich des ersten
Sperrgliedes am Drehkörper (zweites Funktionsorgan) wegbewegt. Die Überlappung der
sich im Eingriff befindenden Flächen von Klinkensperrorgan und Sperrklinke wird aufgehoben.
Dadurch wird die Sperrklinke freigegeben und die Arretierung bzw. Hemmung des Drehkörpers
aufgehoben.
[0073] Durch die Aufhebung der Arretierung beginnt sich der Drehkörper durch die Rückstellkraft
des Rückstellorgans in Richtung Ausgangsstellung zurückzudrehen. Das erste Sperrglied
und das zweite Sperrglied werden durch die Rotation so zueinander im Winkel versetzt,
dass das Klinkensperrorgan wieder auf die Aktivierungsseite der Sperrklinke bewegt
wird. Die Sperrklinke kann nicht mehr hinter dem Klinkensperrorgan einrasten.
[0074] Bevor jedoch die Verbrennungsluftklappe wieder die Ausgangsstellung einnimmt, schlägt
das Anschlagelement (drittes Funktionsorgan) am dritten Sperrglied an und arretiert
bzw. hemmt die Verbrennungsluftklappe erneut in einer zweiten Betriebsstellung. Die
Anordnung und die Bewegung der einzelnen Elemente relativ zueinander sind so ausgelegt,
dass die Sperrklinke erst dann freigegeben wird, wenn das dritte Sperrglied bereits
in den Rotationsbereich des Anschlagelements eingreift.
[0075] Die Verbrennungsluftklappe verharrt nun während des ganzen Brennvorganges in der
zweiten Betriebsstellung.
[0076] Der Unterschied in der Durchlassöffnung des Zuluftkanals zwischen der ersten und
zweiten Betriebsstellung kann gering oder gar nicht vorhanden sein. Die Rückstellbewegung
des Drehkörpers und somit der Verbrennungsluftklappe zwischen der ersten und zweiten
Betriebsstellung kann vergleichsweise gering sein. Sie stellt insbesondere keine Schliessbewegung
dar.
[0077] Am Schluss des Brennvorganges wird durch das Einstellen oder die Reduzierung der
Befeuerung die Temperatur im Brennraum wieder abgesenkt. Die Wippe wird nun durch
die Steuerungseinrichtung, insbesondere durch das Rückstellorgan, aufgrund der tieferen
Temperatur zurückgeschwenkt. Bei diesem Vorgang wird das dritte Sperrglied aus dem
Rotationsbereich des Anschlagelements (drittes Funktionsorgan) heraus bewegt, wobei
das Anschlagelement freigegeben wird.
[0078] Dadurch wird die Arretierung aufgehoben und der Drehkörpers kann sich durch die Rückstellkraft
des Rückstellorgans angetrieben zurückdrehen. Da das Klinkensperrorgan auf der Aktivierungsseite
der Sperrklinke liegt, wird der Drehkörper und mit diesem die Verbrennungsluftklappe
in die Ausgangsstellung zurückbewegt.
[0079] Die Ausgangsstellung wird z. B. dann erreicht, wenn das Endanschlagelement (viertes
Funktionsorgan) am Endanschlag anschlägt und die weitere Drehbewegung stoppt.
[0080] Die erfindungsgemässe Vorrichtung findet insbesondere Verwendung in Verbrennungsöfen,
z. B. zur Erzeugung von Wärme zwecks Beheizen von Räumen oder zum Vernichten von Abfällen.
Der Ofen kann ein Kaminofen, Cheminee-Ofen, Schwedenofen oder Speicherofen sein.
[0081] Vorliegende Erfindung weist folgende Vorteile auf:
- die Verbrennungsluftklappe kann in der Zuluftleitung angeordnet sein. Dies erlaubt
eine bessere Dichtheit sowie ein einfacheres Handling in der Montage mit Standardrohrleitungen
und Dichtungen;
- die Verbrennungsluftklappe muss nicht mehr an das Gehäuse des Ofens zwangsgebunden
sein, sondern kann Teil der Zuluftleitung sein;
- es ist möglich, die Verbrennungsluftklappe möglichst gewichtsfrei ausgewuchtet rotatorisch
zu lagern. Entsprechend reicht ein vergleichsweise kleines Drehmoment zum Drehen der
Verbrennungsluftklappe aus;
- die Zuluftleitung muss im Bereich der Verbrennungsluftklappe nicht zwangsweise vertikal
sein, sondern kann praktische eine beliebige Ausrichtung aufweisen;
- die Verbrennungsluftklappe ist federgesteuert und kann daher unabhängig von der Schwerkraft
betätigt werden. Dies erlaubt eine höhere Flexibilität in der Anordnung der Verbrennungsluftklappe;
- durch den Einsatz einer Wippe, welche zwei Funktionsstufen in einem Bauteil vereint,
kann die Anzahl der Bauteile verringert werden, wodurch die Mechanik vereinfacht wird;
- durch den Einsatz eines Drehkörpers, welcher bis zu vier Funktionsorgane in einem
Bauteil zusammenfasst, kann die Anzahl der Bauteile ebenfalls verringert werden, wodurch
die Mechanik ebenfalls vereinfacht wird.
[0082] Im Folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von Ausführungsbeispielen, welche
in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen jeweils:
- Figur 1:
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss einer ersten
Ausführungsvariante mit der Verbrennungsluftklappe in Schliessstellung;
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 während der Bewegung
der Verbrennungsluftklappe von der Schliessstellung in eine Offenstellung;
- Figur 3:
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 mit arretierter Sperrklinke;
- Figur 4:
- eine Draufsicht der Vorrichtung nach Figur 1 mit arretierter Sperrklinke;
- Figur 5:
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 während der Bewegung
der Wippe durch das Thermoelement;
- Figur 6:
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung mit arretiertem Anschlagelement;
- Figur 7:
- eine Draufsicht der Vorrichtung nach Figur 1 mit arretiertem Anschlagelement;
- Figur 8:
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 während der Bewegung
der Verbrennungsluftklappe von einer Offenstellung in die Schliessstellung;
- Figur 9:
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss einer zweiten
Ausführungsvariante mit der Verbrennungsluftklappe in Offenstellung.
[0083] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0084] Die Vorrichtung 1 gemäss den Figuren 1 bis 8 gehört zu einem Verbrennungsofen zwecks
Erzeugung von Wärme zum Beheizen eines Raumes. Die Vorrichtung 1 enthält eine, in
einer Zuluftleitung 7 angeordnete Verbrennungsluftklappe 5, welche über eine Drehachse
13 drehbar gelagert ist.
[0085] Der Durchströmquerschnitt der Zuluftleitung 7 und die Verbrennungsluftklappe 5 weisen
eine Kreisform auf. Grundsätzlich sind auch andere Geometrien, wie z.B. ovale oder
polygonale Geometrien möglich.
[0086] Die Drehachse 13 ist quer zur Durchströmrichtung R durch die Zuluftleitung 7 geführt.
Die Verbrennungsluftklappe 5 ist an der Drehachse 13 befestigt, wobei die Drehachse
13 entlang einer Symmetrieachse der Verbrennungsluftklappe 5 verläuft. Eine asymmetrische
Anordnung der Drehachse 13 zur Verbrennungsluftklappe 5 ist dennoch möglich, z.B.
bei andersartigen Kanalgeometrien oder grösserem Spaltmass zwischen der Verbrennungsluftklappe
5 und der Zuluftleitung 7.
[0087] Die Drehachse 13 unterteilt die Verbrennungsluftklappe 5 in zwei Kreishälften, welche
beim Drehen der Verbrennungsluftklappe 5 zueinander gegenläufig schwenken.
[0088] Die Drehachse 13 ist durch die Wand der Zuluftleitung 7 geführt und an dieser drehbar
gelagert. Die Drehachse 13 ist mit einem Endabschnitt durch die Wand der Zuluftleitung
7 nach aussen geführt. An diesem Endabschnitt ist ein Y-förmig ausgebildeter Drehkörper
6 ausserhalb der Zuluftleitung 7 drehfest angebracht.
[0089] Eine Rückstellfeder 27 übt auf den Drehkörper 6 eine Rückstellkraft aus, welche in
Richtung Schliessstellung der Verbrennluftklappe 5 wirkt. Die Rückstellfeder 27 ist
eine auf der Drehachse 13 des Drehkörpers 6 angeordnete Torsionsfeder.
[0090] Die Y-Form des Drehkörpers 6 wird durch drei Funktionsarme 14, 16, 18 ausgebildet,
welche von der geometrischen Drehachse radial nach aussen gerichtet sind und gegenseitig
jeweils einen Winkel einschliessen. An den Funktionsarmen sind jeweils ein oder mehrere
Funktionsorgane angeordnet.
[0091] Ein erster Funktionsarm 14 enthält an seinem freien Endabschnitt eine dem ersten
Funktionsorgan entsprechende Befestigungsstelle 15, an welcher eine Aktivierungseinrichtung
3 in Form eines Seilzuges befestigt ist.
[0092] Alternativ kann hier auch ein externer Hebelmechanismus 53 als Aktivierungseinrichtung
angreifen (siehe Figur 9). Der Hebelmechanismus 53 muss mit dem ersten Funktionsarm
14 nicht starr verbunden sein, sondern kann je nach Hebelstellung mit dem ersten Funktionsarm
14 im Eingriff stehen oder nicht.
[0093] Durch Ausüben einer Stellkraft auf den ersten Funktionsarm 14 über den Seilzug 3
oder durch einen Hebelmechanismus 53 wird ein Drehmoment auf den Drehkörper 6 ausgeübt.
[0094] Der Seilzug 3 oder der Hebelmechanismus 53 können mit der Ofentür (nicht gezeigt)
gekoppelt sein und werden durch Öffnen der Ofentüre aktiviert.
[0095] Ein zweiter Funktionsarm 16 enthält an seinem freien Endabschnitt eine federbelastete
Sperrklinke 17, welche Teil des zweiten Funktionsorgans ist. Eine Rückstellfeder 24
übt auf die Sperrklinke 17 eine Rückstellkraft in Richtung einer Sperrstellung aus.
Die Rückstellfeder 24 ist eine auf der Drehachse 28 der Sperrklinke 17 angeordnete
Torsionsfeder.
[0096] Der erste Funktionsarm 14 enthält ferner ein Endanschlagelement 40, welches dem vierten
Funktionsorgan entspricht. In der Schliessstellung der Verbrennungsluftklappe 5 liegt
das Endanschlagelement 40 einem stationären Gegenanschlag 41 an, welcher im Rotationsbereich
des Endanschlagelementes 40 liegt. Dadurch wird das Weiterdrehen des Drehkörpers 6
verhindert und die Verbrennungsluftklappe 5 wird in der Schliessstellung gehalten.
[0097] Das Endanschlagelement 40 ist Teil einer Halterung am zweiten Funktionsarm 16, an
welcher auch die Sperrklinke 17 befestigt und gelagert ist. Die Halterung nimmt insbesondere
die Drehachse 28 der Sperrklinke 17 auf.
[0098] Ein dritter Funktionsarm 18 enthält an seinem freien Endabschnitt ein Anschlagelement
19 (siehe Figur 1), dessen Funktion nachfolgend näher beschrieben wird.
[0099] Die Vorrichtung 1 enthält im Weiteren eine um eine Drehachse 23 gelagert Wippe 8.
Die Wippe 8 bildet einen ersten Wippenarm 9 aus, an deren freien Endabschnitt ein
Klinkensperrorgan 10 (zweites Sperrorgan) angeordnet ist. Ferner bildet die Wippe
8 zur anderen Seite der Drehachse 23 hin einen zweiten Wippenarm 11 aus, an deren
freien Endabschnitt ein drittes Sperrorgan 12 angeordnet ist. Die Drehachse 23 der
Wippe 8 steht orthogonal zur Drehachse 13 des Drehkörpers 13.
[0100] Ein an der Wippe 8 angeordnetes Thermoelement 20 ist in der Lage, auf den zweiten
Wippenarm 11 einzuwirken und eine temperaturabhängige Auslenkung der Wippe 8 zu bewirken.
Das Thermoelement 20 bildet einen Thermokörper aus, welcher sich bei steigenden Temperaturen
linear ausdehnt und dabei eine Druckkraft auf den zweiten Wippenarm 11 erzeugt. Der
Thermokörper ist in einem Faltenbalg geführt, welcher die Expansion aufnehmen kann.
[0101] Der zweite Wippenarm 11 ist ferner mit einem Rückstellorgan 21 gekoppelt, welches
eine Rückstellkraft auf den zweiten Wippenarm 11 ausübt, um diesen in die Ausgangsstellung
zurückzuführen. Das Rückstellorgan 21 ist ein auf Zug belastetes Federpaket mit einer
oder mehreren parallel oder in Reihe angeordneten Schraubenfedern.
[0102] Der Betätigungsmechanismus enthält ferner einen Schliessmechanismus 4, mittels welchem
die Verbrennungsluftklappe manuell von der ersten Offenstellung in die Schliessstellung
zurückgeführt werden kann. Der Schliessmechanismus 4 enthält einen Drücker 25 und
ein mit dem Drücker 25 gekoppeltes Schieberelement 22. Eine Rückstellfeder 26 übt
eine Rückstellkraft auf das Schieberelement 22 und den Drücker 25 aus, welche in Richtung
der Ausgangsstellung wirkt. Die Rückstellfeder 26 ist eine auf der Schieberachse angeordnete
und auf Druck beanspruchte Schraubenfeder.
[0103] Nachfolgend wird die Funktionsweise des Betätigungsmechanismus beschrieben.
[0104] Bevor die ersten Schritte zur Einleitung eines Befeuerungsvorganges unternommen werden,
befindet sich die Verbrennungsluftklappe 5 in der als Rohr ausgebildeten Zuluftleitung
7 in Schliessstellung. Der Drehkörper 6 liegt mit dem Endanschlagelement 40 am Gegenanschlag
41 an. Der Durchlass für die Verbrennungsluft ist durch die Verbrennungsluftklappe
5 verschlossen oder auf einen minimalen Durchlass eingestellt. Der Drehkörper 6 und
die Wippe 8 werden durch die Rückstellkraft der Rückstellfedern 21, 27 in einer Ausgangsstellung
gehalten (siehe Figur 1). Der Brennraum ist kalt und der Thermokörper zusammengezogen.
[0105] Der Beginn eines Befeuerungsvorganges wird mit dem Öffnen der Ofentüre eingeleitet,
um den Brennraum mit einem Brennstoff, wie Holz, zu beschicken und den Brennstoff
zu entfachen. Durch das Öffnen der Ofentüre wird der Seilzug 3 oder ein Hebelmechanismus
53 (siehe Figur 9) betätigt. Dieser übt eine Stellkraft auf den ersten Funktionsarm
14 des Drehkörpers 6 aus. Der Drehkörper 6 wird durch diese Aktion entgegen der Rückstellkraft
der Rückstellfeder 27 in Drehung versetzt (siehe Figur 2).
[0106] Der zweite Funktionsarm 16 mit der Sperrklinke 17 wird entsprechend ebenfalls in
Rotation versetzt, wodurch die Sperrklinke 17 das Klinkensperrorgan 10 der Wippe 8
überfährt. Die Sperrklinke 17 wird durch die Schwenkbewegung entgegen der Rückstellkraft
der Rückstellfeder 24 zurückgedrückt.
[0107] Nach dem Überfahren des Klinkensperrorgans schwenkt die Sperrklinke 17 durch die
Rückstellkraft der Rückstellfeder 24 wieder in ihre Sperrstellung zur Wippe 8 hin
zurück.
[0108] Wird nun der Seilzug 3 oder Hebel, z. B. durch Schliessen der Ofentüre, entlastet,
so dreht der Drehkörper durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder 27 ein Stück weit
in Richtung Ausgangsstellung zurück. Die Sperrklinke 17 schlägt nun am Klinkensperrorgan
10 am ersten Wippenarm 9 an und bildet eine Verriegelung bzw. Hemmung aus (AKTIVIERUNG).
Das Klinkensperrorgan 10 bildet hierzu eine Anschlagfläche mit einem Absatz für die
Sperrklinke 17 aus (siehe Figur 3 und 4).
[0109] Ein weiteres Zurückdrehen des Drehkörpers 6 in Richtung Schliessstellung ist nicht
mehr möglich. Die Verbrennungsluftklappe 5 ist in einer Offenstellung arretiert. Das
heisst, nach Schliessen der Ofentüre bleibt die Zuluftleitung 7 geöffnet. Entsprechend
ist für den folgenden Befeuerungsvorgang die Zufuhr von Verbrennungsluft sichergestellt.
[0110] Soll nun die Verbrennungsluftklappe 5 wieder geschlossen werden, weil z. B. trotz
Öffnen der Ofentüre keine Befeuerung eingeleitet wird, so kann dies über den Schliessmechanismus
4 manuell vollzogen werden. Durch Drücken auf den Drücker 25 wird das Schieberorgan
22 vorgeschoben und stösst die Sperrklinke 17 entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder
24 von der Anschlagfläche des Klinkensperrorgans 10 zurück. Die Sperrklinke 17 gleitet
dabei über den Absatz vom Klinkensperrorgan 10 ab. Die Arretierung des Drehkörpers
6 wird aufgehoben, wodurch dieser durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder 27 in
die Ausgangsstellung und somit in die Schliessstellung zurückdreht.
[0111] Das manuelle Schliessen der Zuluftleitung 7 mittels Schliessmechanismus 4 ist jedoch
nur möglich, wenn die Temperatur in der Verbrennungsanlage ausreichend gering ist,
so dass der Steuerungsmechanismus, wie später beschrieben, noch nicht das dritte Sperrglied
12 auf dem zweiten Wippenarm 11 in Anschlagposition zum Anschlagelement 19 auf dem
dritten Funktionsarm 18 gebracht hat.
[0112] In diesem Fall wird die Verbrennungsluftklappe 5 nur durch die Verrastung der Sperrklinke
17 mit dem Klinkensperrorgan 10 des ersten Wippenarmes 9 gehalten und vor der Rückstellung
mittels der Rückstellfeder 27 gehindert. Durch Betätigung des Schliessmechanismus'
4 kann dann die Zuluftleitung 7 geschlossen werden.
[0113] Im anderen Fall ist die Temperatur in der Verbrennungsanlage hoch genug, es findet
also eine aktive Verbrennung statt, so dass die Schliessung der Zuluftleitung 7 nicht
durch Betätigung des Schliessmechanismus' 4 ausgelöst werden kann. In diesem Fall
ist das dritte Sperrglied 12 solange im Eingriff, bis die Temperatur im Verbrennungsraum
sinkt. Es sollte dem Brennraum während des Feuerungsvorganges aber auch keine Verbrennungsluft
entzogen werden um den Abbrand zu unterbrechen oder zu hemmen.
[0114] Nach dem Schliessen der Ofentüre wird die Befeuerung eingeleitet. Durch den Befeuerungsvorgang
erhöht sich die Temperatur im Inneren des Brennraumes. Dadurch wird das Thermoelement
20 aktiviert, dessen Thermokörper und mit diesem der dazugehörige Faltenbalg mit zunehmender
Temperatur expandiert. Durch die Expansion des Thermokörpers wird der zweite Wippenarm
11 mit dem dritten Sperrglied 12 entgegen der Rückstellkraft des Rückstellorgans 21
zum Drehkörper 6 hin geschwenkt. Gleichzeitig schwenkt der erste Wippenarm 9 mit dem
Klinkensperrorgan 10 von der Sperrklinke 17 weg.
[0115] Der zweite Wippenarm 11 wird hierbei mit dem dritten Sperrglied 12 in den Rotationsbereich
des Anschlagelements 19 am dritten Funktionsarm 18 geschwenkt. Das dritte Sperrglied
12 bildet eine Anschlagfläche mit einem Absatz für das Anschlagelement 19 aus, welches
dem dritten Funktionsorgan entspricht (siehe Figur 5).
[0116] Durch das gleichzeitige Zurückschwenken des ersten Wippenarmes 9 wird das Klinkensperrorgan
10 von der Sperrklinke 17 weggezogen. Dadurch gleitet die Sperrklinke 17 über den
Absatz und wird dadurch freigegeben. Die Arretierung bzw. Hemmung wird aufgehoben
(ENTSICHERUNG). Der Drehkörper 6 dreht nun durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder
27 ein Stück weit in Richtung Ausgangsstellung zurück.
[0117] Durch das Zurückdrehen des Drehkörpers 6 schlägt der dritte Funktionsarm 18 mit seinem
Anschlagelement 19 an der Anschlagfläche des dritten Sperrglieds 12 an und verhindert
ein Weiterdrehen des Drehkörpers 6 in Richtung Schliessstellung. Der Drehkörper 6
und mit diesem die Verbrennungsluftklappe 5 werden wieder arretiert bzw. gehemmt (SICHERUNG).
Die Verbrennungsluftklappe 5 befindet sich weiterhin in einer Offenstellung (siehe
Figur 6 und 7).
[0118] In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass sich das dritte Sperrglied 12 zum Zeitpunkt
der Freigabe der Sperrklinke 17 bereits im Rotationsbereich des Anschlagelements 19
befindet.
[0119] Die Befeuerung ist zu diesem Zeitpunkt in vollem Gange und ein manuelles Schliessen
der Zuluftleitung 7 mittels Schliessmechanismus 4 ist nicht mehr möglich.
[0120] Mit dem Ende der Befeuerung nimmt die Temperatur im Brennraum wieder ab. Die Stellkraft
des Thermokörpers nimmt entsprechend ab. Der zweite Wippenarm 11 und mit diesem das
dritte Sperrglied 12 werden durch die an Wirkung gewinnende Rückstellkraft des Rückstellorgans
21 wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgezogen. Der Thermokörper wird wieder zusammengezogen.
[0121] Da die Sperrklinke 17 zu diesem Zeitpunkt entriegelt hinter dem Absatz der Anschlagfläche
des Klinkensperrorgans 10 angeordnet ist, wird diese bei diesem Vorgang durch den
zurückschwenkenden ersten Wippenarm 9 zurückgedrückt. Gleichzeitig wird das dritte
Sperrglied 12 vom Anschlagelement 19 weggezogen (siehe Figur 8). Dadurch gleitet das
Anschlagelement 19 über den Absatz vom dritten Sperrglied 12 bis es mit letzterem
nicht mehr überlappt und dadurch freigegeben wird. Die Arretierung bzw. Hemmung wird
gelöst und der Drehkörper 6 dreht in Richtung Ausgangsstellung zurück (FREIGABE) (siehe
Figur 1).
[0122] Da die Sperrklinke 17 zurückgedrückt hinter dem Anschlag des Klinkensperrorgans 10
angeordnet ist, bildet diese keine Arretierung zum Klinkensperrorgan 10 hin mehr aus.
Der Drehkörper 6 und mit diesem die Verbrennungsluftklappe 5 können so vollständig
in die Ausgangsstellung und somit in die Schliessstellung zurückdrehen. Diese wird
mit dem Anschlagen des Endanschlagelementes 40 am stationären Gegenanschlag 41 erreicht.
[0123] Die Verbrennungsluftklappe 5 verharrt nun bis zur nächsten Betätigung des Seilzuges
3 bzw. des Hebelmechanismus 53 in der Schliessstellung.
[0124] Die in Figur 9 dargestellte Vorrichtung 51 gemäss der zweiten Ausführungsvariante
weist viele konstruktive und funktionelle Gemeinsamkeiten mit der in den Figuren 1
bis 8 dargestellten Vorrichtung 1 gemäss der ersten Ausführungsvariante auf. Es werden
daher nachfolgend lediglich die konstruktiven und funktionellen Unterschiede zur ersten
Ausführungsvariante näher beschrieben.
[0125] Die Vorrichtung 51 enthält ebenfalls eine, in einer Zuluftleitung 57 angeordnete
Verbrennungsluftklappe 55, welche über eine Drehachse 63 drehbar gelagert ist. Die
Drehachse 63 ist mit einem Endabschnitt durch die Wand der Zuluftleitung 57 nach aussen
geführt. An diesem Endabschnitt ist ein ebenfalls Y-förmig ausgebildeter Drehkörper
56 drehfest angebracht. Eine Torsionsfeder 77 übt auf den Drehkörper 56 eine Rückstellkraft
aus, welche in Richtung Schliessstellung der Verbrennluftklappe 55 wirkt.
[0126] Die Y-Form des Drehkörpers 56 wird ebenfalls durch drei Funktionsarme 64, 66, 68
ausgebildet, welche von der geometrischen Drehachse radial nach aussen gerichtet sind
und gegenseitig jeweils einen Winkel einschliessen. An den Funktionsarmen 64, 66,
68 ist jeweils ein Funktionsorgan angeordnet.
[0127] Die Vorrichtung 51 umfasst ebenfalls eine Aktivierungseinrichtung 53. Im Unterschied
zur ersten Ausführungsform liegt die Aktivierungseinrichtung 53 hier als Hebelmechanismus
vor. Der Hebelmechanismus wird beispielsweise durch Öffnen der Ofentüre betätigt.
[0128] Ein erster Funktionsarm 64 bildet nun eine Anschlagfläche 65 für den Hebelmechanismus
53 aus. Bei Betätigen des Hebelmechanismus 53 übt ein Hebelement über die Anschlagfläche
65 eine Stellkraft auf den ersten Funktionsarm 64 aus. Der Hebelmechanismus 53 ist
jedoch nicht mit dem ersten Funktionsarm 64 verbunden. Die Stellkraft erzeugt wiederum
ein Drehmoment am Drehkörper 56, welches diesen in eine Drehbewegung versetzt. Die
Drehbewegung führt die Verbrennungsluftklappe 55 aus einer Schliess- in eine Offenstellung.
[0129] Der zweite Funktionsarm 66 enthält an seinem freien Endabschnitt das Klinkensperrorgan
mit der Anschlagfläche 67, welches mit einer federbelasteten Sperrklinke 60 zusammenwirkt.
Die Sperrklinke 60 ist am ersten Wippenarm 59 der Wippe 58 angebracht. Eine auf der
Drehachse 78 der Sperrklinke 60 angeordnete Torsionsfeder 74 übt auf die Sperrklinke
60 eine Rückstellkraft in Richtung einer Sperrstellung aus.
[0130] Im Unterschied zur ersten Ausführungsform ist hier die Anordnung von Sperrklinke
und Klinkensperrorgan vertauscht.
[0131] Wird nun der Drehkörper 56 durch den Hebelmechanismus 53 in Bewegung versetzt, so
überfährt der zweite Funktionsarm 66 die Sperrklinke 60 und drückt diese aus ihrer
Sperrstellung in Richtung ersten Wippenarm 59 zurück.
[0132] Sobald der zweite Funktionsarm 66 an der Sperrklinke 60 vorbei geschwenkt ist, wird
diese durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder 74 wieder in ihre ursprüngliche
Sperrstellung zurück bewegt. Die Sperrklinke 60 befindet sich wieder im Rotationsbereich
des zweiten Funktionsarms 66.
[0133] Bewegt sich nun der Drehkörper 56 nach Abschluss des Betätigungsvorganges durch den
Hebelmechanismus 53, angetrieben durch die Rückstellkraft des Rückstellorgans 77,
wieder zurück in Richtung Schliessstellung, so bleibt der Drehkörper 56 an der Sperrklinke
60 hängen, indem der zweite Funktionsarm 66 mit seiner Anschlagfläche 67 an der Sperrklinke
60 anschlägt.
[0134] Durch das temperaturaktivierte Drehen der Wippe 58, wie bereits zur ersten Ausführungsform
ausführlich beschrieben, wird die Sperrklinke 60 durch das Zurückbewegen des ersten
Wippenarms 59 aus dem Rotationsbereich des zweiten Funktionsarmes 66 zurückgezogen.
Der Rotationskörper 56 kann nun bis Erreichen der zweiten Offenstellung in Richtung
Schliessstellung zurückdrehen.
[0135] Der Vorgang zur Hemmung des Drehkörpers 56 in der zweiten Offenstellung sowie das
Zurückdrehen der Verbrennungsluftklappe 55 in die Schliessstellung nach Abschluss
des Verbrennungsvorganges wurde schon im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform
ausführlich beschrieben.
[0136] Der Betätigungsmechanismus enthält im Übrigen ebenfalls einen Schliessmechanismus
54, mittels welchem die Verbrennungsluftklappe 55 manuell von der ersten Offenstellung
in die Schliessstellung zurückgeführt werden kann. Die geschieht ebenfalls, indem
die Sperrklinke 60 durch den Schliessmechanismus 54 aus der Sperrstellung in die Entsperrstellung
gedrückt wird, in welcher diese nicht mehr in den Rotationsbereich des Klinkensperrorgans
67 eingreift. Auf diese Weise kann der Drehkörper 56 in die Schliessstellung zurückdrehen.
[0137] Die Aktivierung der Verbrennungsluftklappe 5 geschieht in der Regel bei Raumtemperatur.
Die Entsicherung wird bei einer höheren Temperatur ausgelöst als die Freigabe.
1. Vorrichtung (1) zum Betätigen einer Verbrennungsluftklappe (5) zur Steuerung der Zufuhr
von Verbrennungsluft in den Brennraum einer Verbrennungsanlage, enthaltend:
- eine über eine Drehachse (13) drehbar gelagerte Verbrennungsluftklappe (5);
- einen Betätigungsmechanismus zum Betätigen der Verbrennungsluftklappe (5);
- eine Aktivierungseinrichtung (3) zum Aktivieren des Betätigungsmechanismus,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betätigungsmechanismus:
- eine Klinkensperreinrichtung mit einem ersten Sperrglied (17) und einem zweiten
Sperrglied (10), welches zur Ausbildung einer Hemmung mit dem ersten Sperrglied (17)
kooperiert, und
- einen mit der Drehachse (13) der Verbrennungsluftklappe (5) verbundenen Drehkörper
(6)
enthält, und der Drehkörper (6):
- ein erstes Funktionsorgan (15), welches mit der Aktivierungseinrichtung (3) zur
Erzeugung eines Drehmomentes auf den Drehkörper (6) in mechanischer Wirkverbindung
ist, und
- ein zweites Funktionsorgan (17, 24, 28), welches das erste Sperrglied (17) beinhaltet,
enthält, wobei der Drehkörper (6) zur Ausbildung der Hemmung über das erste Sperrglied
(17) am zweiten Sperrglied (10) in Anschlag bringbar ist.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus eine um eine Drehachse (23) drehbare Wippe (8) enthält,
mit einem ersten Wippenarm (9), welcher das zweite Sperrglied (10) der Klinkensperreinrichtung
enthält.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (8) einen zweiten Wippenarm (11) enthält, welcher ein drittes Sperrglied
(12) enthält, und der Drehkörper (6) ein drittes Funktionsorgan (19) enthält, welches
ein Anschlagelement enthält, über welches der Drehkörper (6) unter Ausbildung einer
Hemmung am dritten Sperrglied (12) in Anschlag bringbar ist.
4. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sperrglied (17) eine Sperrklinke und das zweite Sperrglied (10) ein Klinkensperrorgan
(10) ist, wobei der Drehkörper (6) zur Ausbildung der Hemmung mit der Sperrklinke
(17) am Klinkensperrorgan (10) in Anschlag bringbar ist.
5. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sperrglied (67) ein Klinkensperrorgan und das zweite Sperrglied (60) eine
Sperrklinke ist, wobei der Drehkörper (56) zur Ausbildung der Hemmung mit dem Klinkensperrorgan
(60) an der Sperrklinke (67) in Anschlag bringbar ist.
6. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (8) mit einer Steuerungseinrichtung (20) gekoppelt ist, welches imstande
ist die Wippe (8) temperaturabhängig zu betätigen.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsorgane (15, 17, 19, 40) im radialen Abstand um die Drehachse (13) des
Drehkörpers (6) am Drehkörper (6) angeordnet sind.
8. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite und/oder das dritte und/oder das vierte Funktionsorgan
(15, 17, 19, 40) an einem radial von der Drehachse (13) des Drehkörpers (6) nach aussen
führenden Funktionsarm (14, 16, 18) angeordnet sind.
9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (8) mit einem Rückstellorgan (21) in mechanischer Wirkverbindung ist, welches
imstande ist, die Wippe (8) über eine Rückstellkraft in eine Ausgangsstellung zurückbewegen.
10. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (13) der Verbrennungsluftklappe (5) durch den Strömungsquerschnitt
der Zuluftleitung (7) geführt ist.
11. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluftklappe (5) innerhalb der Zuluftleitung (7) angeordnet ist.
12. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus eine Schliesseinrichtung (4) zum Bewegen der Verbrennungsluftklappe
(5) von einer Betriebsstellung in eine Ausgangsstellung enthält, wobei die Schliesseinrichtung
(4) dazu imstande ist, zwecks Aufhebung der Hemmung, auf die Sperrklinke (17) einzuwirken.
13. Verfahren zum Betätigen einer Verbrennungsluftklappe (5) unter Verwendung einer Vorrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Erzeugen eines Drehmomentes auf den Drehkörper (6) über das erste Funktionsorgan
(15) mittels der Aktivierungseinrichtung (3) und Ausführen einer Drehbewegung des
Drehkörpers (6) und dadurch:
• Bewegen der Verbrennungsluftklappe (5) von einer Ausgangs- in eine erste Betriebsstellung
und
• Vorbeiführen des ersten Sperrgliedes (17) am zweiten Sperrglied (10), wobei eines
der Sperrglieder (17) als Sperrklinke und das andere Sperrglied (10) als Klinkensperrorgan
ausgebildet ist;
- Einrasten der Sperrklinke (17) am Klinkensperrorgan (10) und dadurch Arretieren der Verbrennungsluftklappe (5) in einer ersten Betriebsstellung.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus eine um eine Drehachse (23) drehbare Wippe (8) mit einem
ersten und zweiten Wippenarm (9, 11) enthält, und der erste Wippenarm (9) das zweite
Sperrglied (10) und der zweite Wippenarm (11) ein drittes Sperrglied (12) enthält,
und der Drehkörper (6) ein drittes Funktionsorgan (19) enthält, welches ein Anschlagelement
ausbildet, mit folgenden Schritten:
- Befeuern des Brennraumes und dadurch temperaturabhängiges Schwenken der Wippe (8)
mittels der Steuerungseinrichtung (20) und Bewegen des dritten Sperrorgans (12) in
den Rotationsbereich des Anschlagelements (19) und dadurch:
• Aufheben der Hemmung durch gleichzeitiges Bewegen des zweiten Sperrgliedes (10)
aus dem Rotationsbereich des ersten Sperrgliedes (17);
• Zurückdrehen des Drehkörpers (6) in Richtung Ausgangsstellung der Verbrennungsluftklappe
(5) und Anschlagen des Anschlagelements (19) am dritten Sperrglied (12) unter Ausbildung
einer Hemmung.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch Einstellen oder Reduzieren der Befeuerung die Temperatur im Brennraum abgesenkt
wird, wobei die Wippe (8) durch die Steuerungseinrichtung (20) temperaturabhängig
zurückgeschwenkt und das dritte Sperrglied (12) aus dem Rotationsbereich des Anschlagelements
(19) bewegt und dadurch die Hemmung aufgehoben wird, wobei sich der Drehkörpers (6)
weiter in Richtung Ausgangsstellung zurückdreht und die Verbrennungsluftklappe (5)
in die Ausgangsstellung zurückgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (8) durch das Rückstellorgan (21) der Steuerungseinrichtung (20) zurückgeschwenkt
wird.