[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gestrickstücks auf einer
Flachstrickmaschine mit zumindest einem ersten Nadelbett, in dem Nadeln durch zumindest
ein Stricksystem austreibbar angeordnet sind, zumindest einem autark angetriebenen
ersten Fadenführer und zumindest einem ersten Stricksystem, wobei der oder die Fadenführer
und das oder die Stricksysteme parallel zur Längsrichtung des Nadelbetts bewegbar
sind. Die Bewegungsrichtung eines Stricksystems entspricht dabei der Strickrichtung.
[0002] Flachstrickmaschinen mit autark angetriebenen Fadenführern sind bekannt. In diesen
Flachstrickmaschinen weist jeder Fadenführer einen eigenen Antrieb auf. Dies hat den
Vorteil, dass die Fadenführer an jedem beliebigen Bereich (Punkt) einer Strickreihe
exakt angehalten und positioniert werden können. Insbesondere sind autark angetriebene
Fadenführer unabhängig von einem Stricksystem und unabhängig voneinander antreibbar
und bewegbar.
[0003] Bislang werden Flachstrickmaschinen mit autark angetriebenen Fadenführern im Wesentlichen
zum Herstellen von Intarsiagestricken eingesetzt, bei welchen die Grenzen der Farbfelder
maschengenau eingehalten werden. Möglichkeiten, Flachstrickmaschinen mit autark angetriebenen
Fadenführern auch für andere komplizierte Gestricke einzusetzen, wurden bislang nicht
aufgezeigt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Gestrickstücks auf einer Flachstrickmaschine mit zumindest einem ersten Nadelbett,
in dem Nadeln durch zumindest ein Stricksystem austreibbar angeordnet sind, zumindest
einem autark angetriebenen ersten Fadenführer und zumindest einem ersten Stricksystem,
wobei der oder die Fadenführer zumindest parallel und das oder die Stricksysteme parallel
zur Längsrichtung des Nadelbetts bewegbar sind, bei dem
- a. mit dem ersten Stricksystem und dem ersten Fadenführer Maschen des Gestrickstücks
gebildet werden, indem das erste Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird und dabei
Nadeln ausgetrieben werden und Faden, der von dem ersten Fadenführer geführt wird,
in die ausgetriebenen Nadeln eingelegt wird,
- b. anschließend bei nicht ausgetriebenen Nadeln der erste Fadenführer entgegen der
Strickrichtung zwischen das erste und ein zweites Stricksystem bewegt wird,
- c. mit dem zweiten Stricksystem Nadeln ausgetrieben werden und Faden in die ausgetriebenen
Nadeln eingelegt wird, indem das zweite Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird.
[0006] Das erste und das zweite Stricksystem umfassen dabei jeweils ein Schloss, welches
durch einen Schlitten angetrieben wird. Das erste und das zweite Strickschloss können
dabei an demselben Schlitten angeordnet sein und somit durch denselben Schlitten bewegt
werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, auch mittels autark angetriebener
Fadenführer zu plattieren, Splitmaschen zu erzeugen und ein Filigrangestrick herzustellen.
Dabei erfolgt eine Fadenführerbewegung zu einem Zeitpunkt, in welchem keine Maschenbildung
stattfindet. Vorzugsweise sind die Fadenführer auch senkrecht zur Längsrichtung des
Nadelbetts bewegbar.
[0007] Insbesondere, wenn mit dem erfindungsgemäßen Verfahren plattiert wird, können bestimmte
Bereiche in einem Gestrickstück verstärkt oder stabilisiert werden. Es kann Faden
einer anderen Farbe, Struktur oder eines anderen Materials, beispielsweise ein Schmelzefaden
oder ein Elastikfaden, in vorgegebenen Bereichen aufplattiert werden. Die Fadenführerpositionen
zueinander sind jederzeit individuell und unabhängig vom Stricksystem einstellbar.
Dadurch ist einstellbar, welcher Faden oben bzw. unten liegen soll. Weiterhin sind
mehrere Nadeln nebeneinander plattierbar. Dabei können bei jeder Nadel abwechselnd
oberer und unterer Faden getauscht werden. Es ist kein spezieller Plattierfadenführer
erforderlich. Während des Schritts b. können die Stricksysteme bewegt werden.
[0008] Wenn mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Splitmaschen erzeugt werden, können Öffnungen
im Gestrick erzeugt werden, z. B. zur Durchführung anderer Garne. Weiterhin kann eine
Gestrickverbreiterung am Gestrickrand durchgeführt werden. Dazu kann eine Fadenaufnahme
über zwei oder mehr Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts erfolgen. Weiterhin können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Filigran- bzw. Devoré-Strickmuster erzeugt werden,
ohne dass vorbereitende Umbaumaßnahmen an einem oder mehreren Stricksystemen notwendig
sind. Kombinationen mit Intarsien-, Struktur-, Jacquard- oder weiteren Bindungen sind
möglich.
[0009] Gemäß einer Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass im Schritt b. ein autark
angetriebener zweiter Fadenführer zwischen das erste und das zweite Stricksystem bewegt
wird. Dadurch ist es möglich in Schritt c. entweder mit zwei Fäden, nämlich einem
Faden vom ersten Fadenführer und einem Faden vom zweiten Fadenführer zu stricken und
somit zu plattieren oder mit einem Faden eines Fadenführers zu stricken und den Faden
des anderen Fadenführers zu flotten.
[0010] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der erste und/oder zweite Fadenführer in Strickrichtung
gesehen hinter die Nadeln bewegt wird, in welche zur Fortsetzung des Strickvorgangs
Faden eingelegt werden soll. Dadurch wird eine zuverlässige Fadenzufuhr gewährleistet.
[0011] Grundsätzlich ist es denkbar, im Schritt c. lediglich Faden in die Nadeln einzulegen,
jedoch keine Maschen abzustricken. Andererseits ist es denkbar, im Schritt c. auch
Maschen zu bilden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn plattiert werden soll.
[0012] Nach dem Schritt c. können der erste und/oder zweite Fadenführer, insbesondere bei
nicht ausgetriebenen Nadeln, zwischen das zweite und ein drittes Stricksystem bewegt
werden. Dadurch wird ein Stricken im dritten Stricksystem vorbereitet, wobei durch
das dritte Stricksystem Maschen des Grundgestricks gebildet werden können. Dabei können
der erste und/oder der zweite Fadenführer entgegen der Strickrichtung bewegt werden.
Insbesondere können der erste und der zweite Fadenführer in Strickrichtung gesehen
hinter die letzte im Schritt c. gebildete Masche bewegt werden.
[0013] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn im Schritt c. ein Fadenführer dem anderen Fadenführer
nachläuft. Dadurch ist es möglich, ein Filigrangestrick herzustellen.
[0014] Wie bereits erwähnt, können Maschen des Grundgestricks gebildet werden, wenn mit
dem ersten und/oder zweiten Fadenführer und dem dritten Stricksystem Maschen gebildet
werden, indem durch das dritte Stricksystem Nadeln ausgetrieben werden und Faden in
die ausgetriebenen Nadeln eingelegt wird, wobei das dritte Stricksystem in Strickrichtung
bewegt wird.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die dort
gezeigten Merkmale sind derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten
deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung
verwirklicht sein.
[0016] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1a - 1c
- Strickabläufe zum Plattieren mit dem erfindungsgemäßen Verfahren;
- Fig. 2
- ein aufplattiertes Funktionsfeld als erstes Anwendungsbeispiel ;
- Fig. 3
- eine aufplattierte Einzeimasche als zweites Anwendungsbeispiel;
- Fig. 4
- wechselnd aufplattierte Einzelmaschen als drittes Anwendungsbeispiel;
- Fig. 5a - 5c
- einen Strickverlauf zum Erzeugen von Splitmaschen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren;
- Fig. 6a - 6c
- einen weiteren Strickverlauf zum Erzeugen von Splitmaschen;
- Fig. 7
- ein Anwendungsbeispiel für eine Splitmasche an einem Randbereich;
- Fig. 8
- eine in eine Maschenstruktur eingebundene Splitmasche;
- Fig. 9
- ein Anwendungsbeispiel für eine über drei Nadeln gebildete Splitmasche;
- Fig. 10
- ein Strickablauf für ein Filigrangestrick mit dem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0018] Im Folgenden werden das vordere Nadelbett mit V, das hintere Nadelbett mit H, die
Nadeln des vorderen Nadelbetts mit Großbuchstaben und die Nadeln des hinteren Nadelbetts
mit Kleinbuchstaben gekennzeichnet.
[0019] Gemäß der Fig. 1a werden auf den Nadeln A bis F des vorderen Nadelbetts V mit Hilfe
eines ersten autark angetriebenen Fadenführers und eines ersten Stricksystems mit
einem Faden 1, der durch den ersten Fadenführer geführt wird, Maschen gebildet. Die
Strickrichtung ist dabei nach rechts. Mit den Nadeln A bis F wird ein Grundgestrick
gebildet. Der erste Fadenführer wird über der Nadel g des hinteren Nadelbetts H abgestellt.
Ein zweiter autark angetriebener Fadenführer wurde durch standardisierte Einstricktechniken
in den Strickprozess eingebracht (hier in Strickrichtung nach rechts) und wird über
der Nadel h des hinteren Nadelbetts H abgestellt. Insbesondere wird der zweite Fadenführer
vor dem ersten Stricksystem im Bereich der Nadel H autark geflottet. Der vom zweiten
Fadenführer geführte Faden ist mit der Bezugsziffer 2 gekennzeichnet.
[0020] Aus der Fig. 1b ist ersichtlich, dass der erste und der zweite Fadenführer entgegen
der Strickrichtung nach links zwischen das erste und zweite Stricksystem bewegt werden
und anschließend mit dem zweiten Stricksystem ihren jeweiligen Faden 1, 2 in die Nadel
G des vorderen Nadelbetts V einlegen, wobei die Strickrichtung wiederum nach rechts
ist. Durch die Auswahl, weicher Fadenführer vorlaufend unten und nachlaufend oben
sein soll, kann ein Plattier-Offset eingestellt werden.
[0021] Anschließend werden beide Fadenführer vor dem Stricksystem 3 auf Position E autark
geflottet, d. h. hinter die Nadel G, auf der zuletzt eine Masche gebildet wurde. Die
Nadeln H bis K werden in Schlittenrichtung nach rechts mit einem dritten System und
dem Faden 1 des ersten Fadenführers abgestrickt (siehe Fig. 1c). Die Strickrichtung
ist wiederum nach rechts. Es versteht sich, dass die Plattierung auch über mehrere
Nadeln erfolgen kann. Das Stricken des Grundgestricks gemäß Fig. 1c könnte auch mit
dem Faden 2 des zweiten Fadenführers erfolgen. Weiterhin wäre es denkbar, dass der
zweite Fadenführer die Nadeln A-F und der erste Fadenführer die Nadeln H-K stricken.
[0022] Die Fig. 2 zeigt ein Anwendungsbeispiel, wobei ein erstes Farbfeld 5.1 mit dem Faden
eines ersten Fadenführers und ein zweites Farbfeld 5.2 mit dem Faden eines zweiten
Fadenführers gestrickt wurden. Im Bereich 5.3 wurde das zweite Farbfeld 5.2 durch
Bilden von Plattiermaschen mit dem ersten Farbfeld 5.1 verbunden.
[0023] Die Fig. 3 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel, wobei in jeder Maschenreihe mit
der gleichen Nadel eine Einzelmasche 6 aufplattiert wurde.
[0024] Die Fig. 4 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel, bei dem reihig wechselnd eine oder
mehrere Maschen 7 aufplattiert wurden. Der Vorteil des Plattierens mit autark angetriebenen
Fadenführern liegt darin, dass die Plattierung über ein schlittenunabhängiges Plattier-Offset
eingestellt werden kann. Die Plattierung kann so auf- oder auch unterliegend erfolgen.
Durch gezieltes Fadenaufplattieren können Funktionszonen bereichsweise verstärkt werden.
Weiterhin eignet sich die Stricktechnik für modische Applikationen, wie z. B. Nahtimitation,
Strukturgestaltung, Farbgebung, etc.
[0025] Gemäß der Fig. 5a wird bei einem Verfahren zum Erzeugen von Splitmaschen mit dem
Faden 10 eines ersten Fadenführers und einem ersten Stricksystem auf dem vorderen
Nadelbett V eine Anzahl von Maschen für ein Grundgestrick gebildet. Die Maschen werden
auf den Nadeln A bis F in einer Strickrichtung nach rechts gebildet. Anschließend
wird der erste Fadenführer zwischen das erste Stricksystem und ein zweites Stricksystem
nach links, d. h. entgegen der Strickrichtung, bis zur Nadel C des vorderen Nadelbetts
V bewegt. Dabei sind keine Nadeln ausgetrieben. Insbesondere wird der erste autark
angetriebene Fadenführer hinter die Nadeln, in welche anschließend Faden eingelegt
werden soll, bewegt. Anschließend erfolgt eine Fadeneinlage in die Nadeln e bis f
des hinteren Nadelbetts H mit einem zweiten Stricksystem, was in Fig. 5b dargestellt
ist. Der Fig. 5b ist zu entnehmen, dass lediglich Faden eingelegt wird, jedoch keine
Maschen auf den Nadeln e, f gebildet werden.
[0026] Anschließend wird der Fadenführer entgegen der Strickrichtung zwischen das zweite
Stricksystem und ein drittes Stricksystem hinter die Nadel, mit welcher das Grundgestrick
weitergebildet werden soll, bewegt. Insbesondere wird, wie sich aus Fig. 5c ergibt,
der Fadenführer nach links bis zur Nadel D des vorderen Nadelbetts V verschoben. Anschließend
erfolgt Maschenbildung auf den Nadeln G bis K des vorderen Nadelbetts V mit dem dritten
Stricksystem.
[0027] Der Strickablauf der Fig. 6a bis 6c entspricht im Wesentlichen dem Strickablauf gemäß
der Fig. 5a bis 5c mit dem Unterschied, dass in der Fig. 6b Faden in die Nadeln d
bis g des hinteren Nadelbetts H eingelegt wird. Um dies zu ermöglichen, wurde der
Fadenführer weiter nach links verschoben als im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5b.
Die Verbindungen der Nadeln F und G können über Fang, Masche oder Platinenmasche gemacht
werden. Auch ein Abstricken im Versatz, um Schlittenhübe zu sparen, ist möglich.
[0028] Die Fig. 7 zeigt ein Gestrick, bei dem im Randbereich über zwei Nadeln eine Splitmasche
20 erzeugt wurde.
[0029] Gemäß der Fig. 8 wurde eine Splitmasche 21 über zwei Nadeln erzeugt und in der Maschenstruktur
22 integriert.
[0030] Gemäß der Fig. 9 wurde eine Splitmasche 23 über drei Nadeln erzeugt.
[0031] Zur Nutzung der Splitmasche müssen auf dem vorderen Nadelbett leere Nadeln im Bereich
der Splitmasche geschaffen werden, um die auf dem hinteren Nadelbett geschaffene Fadenschlaufe
auf das vordere Nadelbett zu bringen. Bei der Erzeugung von Splitmaschen über drei
oder mehr Nadeln liegt der Unterschied zu den vorhergehenden Strickabläufen in der
Länge des Verfahrwegs der Fadenführer zwischen den Stricksystemen.
[0032] Die Fig. 10 zeigt einen Strickablauf zur Realisierung einer Filigranstricktechnik
mit autark angetriebenen Fadenführern. Zunächst wird mit einem ersten Stricksystem
und zwei autark angetriebenen Fadenführern auf den Nadeln C bis G des vorderen Nadelbetts
V eine Anzahl von Maschen mit dem Faden 30 des ersten und dem Faden 31 des zweiten
Fadenführers gebildet. Die Strickrichtung ist dabei nach rechts.
[0033] Anschließend erfolgt ein Zurückziehen beider Fadenführer entgegen der Strickrichtung,
d. h. nach links. Dies erfolgt zwischen den Stricksystemen, bei nicht ausgetriebenen
Nadeln. Mit dem zweiten Stricksystem und einem vorlaufenden Fadenführer, d. h. dem
Fadenführer, der den Faden 31 führt, werden anschließend auf den Nadeln H bis L Maschen
gebildet, während der zweite Fadenführer in einem Abstand nachläuft, sodass sein Faden
30 nicht von den Nadeln in diesem Bereich erfasst werden kann. Mit dem zweiten Fadenführer,
d. h. dem nachlaufenden Fadenführer, wird demnach eine Flottung realisiert.
[0034] Anschließend erfolgt ein Zurückziehen des vorlaufenden Fadenführers, d. h. eine Bewegung
des vorlaufenden Fadenführers zwischen dem zweiten Stricksystem und einem dritten
Stricksystem entgegen der Strickrichtung. Anschließend erfolgt das Bilden von Maschen
auf den Nadeln M bis R des vorderen Nadelbetts V mit beiden Fadenführern und mit dem
dritten Stricksystem.
[0035] Mit anderen Worten wird auf den Nadeln C bis G mit dem ersten Stricksystem mit zwei
Fadenführern plattiert, wobei ein Monofil-Faden vorlaufend und ein Grundfaden nachlaufend
gestrickt wird. Anschließend werden beide Fadenführer zwischen den Systemen zurückgezogen.
Anschließend wird mit dem Monofil-Fadenführer und dem zweiten System gestrickt, wobei
der Grundfadenführer nachlaufend zwischen dem zweiten und dritten System gefahren
wird, es findet keine Nadelauswahl statt, der Faden flottet. Anschließend wird der
Monofil-Fadenführer zwischen den Systemen 2 und 3 zurückgezogen. Im System 3 wird
auf den Nadeln M bis R mit beiden Fadenführern plattiert, wobei der Monofil-Faden
vorlaufend und der Grundfaden nachlaufend stricken. Somit kann auf einfache Art und
Weise ein Filigrangestrick gezeugt werden. Vor- und nachlaufender Fadenführer können
die Positionen tauschen.
1. Verfahren zur Herstellung eines Gestrickstücks auf einer Flachstrickmaschine mit zumindest
einem ersten Nadelbett (V, H), in dem Nadeln (A - Z, a - z) durch zumindest ein Stricksystem
austreibbar angeordnet sind, zumindest einem autark angetriebenen ersten Fadenführer
und zumindest einem ersten Stricksystem, wobei der oder die Fadenführer und das oder
die Stricksysteme parallel zur Längsrichtung des Nadelbetts (V, H) bewegbar sind,
bei dem
a. mit dem ersten Stricksystem und dem ersten Fadenführer Maschen des Gestrickstücks
gebildet werden, indem das erste Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird und dabei
Nadeln (A - Z, a - z) ausgetrieben und Faden (1, 10, 30, 31) in die ausgetriebenen
Nadeln (A - Z, a - z) eingelegt wird,
b. anschließend bei nicht ausgetriebenen Nadeln (A - Z, a - z) der erste Fadenführer
entgegen der Strickrichtung zwischen das erste und ein zweites Stricksystem bewegt
wird,
c. mit dem zweiten Stricksystem Nadeln (A - Z, a - z) ausgetrieben werden und Faden
(1, 2, 10, 30) in die ausgetriebenen Nadeln (A - Z, a - z) eingelegt wird, wobei das
zweite Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt 1.b. ein autark angetriebener zweiter Fadenführer zwischen das erste und
das zweite Stricksystem bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder zweite Fadenführer in Strickrichtung gesehen hinter die Nadeln
(A - Z, a - z) bewegt wird, in welche zur Fortsetzung des Strickvorgangs Faden (1,
2, 10, 30) eingelegt werden soll.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt 1.c. auch Maschen gebildet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schritt 1.c. der erste und/oder zweite Fadenführer zwischen das zweite und
ein drittes Stricksystem bewegt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Fadenführer entgegen der Strickrichtung bewegt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder zweite Fadenführer in Strickrichtung gesehen hinter die letzte
im Schritt 1.c. gebildete Masche bewegt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt 1.c. ein Fadenführer dem anderen Fadenführer nachläuft.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem ersten und/oder zweiten Fadenführer und dem dritten Stricksystem Maschen
gebildet werden, indem durch das dritte Stricksystem Nadeln ausgetrieben werden und
Faden (1, 10, 30, 31) in die ausgetriebenen Nadeln eingelegt wird, wobei das dritte
Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines Gestrickstücks auf einer Flachstrickmaschine mit zumindest
einem ersten Nadelbett (V, H), in dem Nadeln (A - Z, a - z) durch zumindest zwei Stricksysteme
austreibbar angeordnet sind, zumindest einem autark angetriebenen ersten Fadenführer
und zumindest einem ersten und einem zweiten Stricksystem, wobei der oder die Fadenführer
und die Stricksysteme parallel zur Längsrichtung des Nadelbetts (V, H) bewegbar sind,
bei dem
a. mit dem ersten Stricksystem und dem ersten Fadenführer Maschen des Gestrickstücks
gebildet werden, indem das erste Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird und dabei
Nadeln (A - Z, a - z) ausgetrieben und Faden (1, 10, 30, 31) in die ausgetriebenen
Nadeln (A - Z, a - z) eingelegt wird,
b. anschließend bei nicht ausgetriebenen Nadeln (A - Z, a - z) der erste Fadenführer
entgegen der Strickrichtung zwischen das erste und ein zweites Stricksystem bewegt
wird,
c. mit dem zweiten Stricksystem Nadeln (A - Z, a - z) ausgetrieben werden und Faden
(1, 2, 10, 30) in die ausgetriebenen Nadeln (A - Z, a - z) eingelegt wird, wobei das
zweite Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt 1.b) zusätzlich ein autark angetriebener zweiter Fadenführer zwischen
das erste und das zweite Stricksystem bewegt wird oder dass nach dem Schritt 1.c)
der erste und der zweite Fadenführer zwischen das zweite und ein drittes Stricksystem
bewegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt 1.b) der erste und/oder zweite Fadenführer in Strickrichtung gesehen hinter
die Nadeln (A - Z, a - z) bewegt wird, in welche zur Fortsetzung des Strickvorgangs
Faden (1, 2, 10, 30) eingelegt werden soll.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt 1.c) auch Maschen gebildet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Fadenführer im Schritt 1.b) oder nach dem Schritt 1.c) entgegen
der Strickrichtung bewegt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder zweite Fadenführer in Strickrichtung gesehen hinter die letzte
im Schritt 1.c) gebildete Masche bewegt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt 1.c) ein Fadenführer dem anderen Fadenführer nachläuft.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass mit dem ersten und/oder zweiten Fadenführer und dem dritten Stricksystem Maschen
gebildet werden, indem durch das dritte Stricksystem Nadeln ausgetrieben werden und
Faden (1, 10, 30, 31) in die ausgetriebenen Nadeln eingelegt wird, wobei das dritte
Stricksystem in Strickrichtung bewegt wird.