[0001] Die Erfindung betrifft einen jalousierbaren Rollladenpanzer mit einem Behang aus
einer Mehrzahl horizontal angeordneter und nicht miteinander verhakter Stäbe, wobei
die Stäbe an ihren Enden stirnseitig angeordnete Führungselemente aufweisen und mit
diesen über eine Schwenkachse im unteren Bereich der Stäbe verbunden sind, wobei die
Führungselemente in vertikalen Führungsprofilen geführt sind und Betätigungselemente
aufweisen, welche eine Schwenkbewegung der einzelnen Stäbe erlauben.
[0002] Die Idee, Rollläden mit zu Öffnungszwecken um eine horizontale Achse verschwenkbaren
Stäben zu versehen, ist seit langem bekannt. Hierzu sind diverse technische Lösungen
vorgestellt worden (
DE 29 29 675 A1,
EP 0 056 650 B1).
[0003] Es sind Systeme bekannt, die mit einem Schienensystem das Verschwenken der Rollladenstäbe
auslösen (
DE 94 03 992 U1). Die Stäbe sind an der Schiene befestigt und diese Schiene lässt sich durch ein
Zahnriemenprinzip auf und ab fahren und wodurch die Stäbe jeweils in eine geschlossene
oder geöffnete Stellung gebracht werden. Eine andere mechanische Verstelleinrichtung
eines jalousierbaren Rollladens ist aus der
DE 198 42 502 A1 bekannt. Darüber hinaus sind auch Lösungen mit auf die Stäbe wirkenden Zugbändern
bekannt (
DE 20 2013 100 148 U1). All diese Lösungen sind konstruktiv sehr aufwendig.
[0004] Bei vielen Entwicklungen ist ein individuelles Verstellen nicht möglich. Oft gibt
es nur die Variante zwischen offen und zu oder sogar nur offen (
DE 10 2005 037 775 B4). Es gibt hierbei also nur eine Stellung bei der das Licht gelenkt wird. Es ist keine
Entwicklung bekannt, bei der das Verstellen der Lamellen zum Lichtlenken in jeder
Position des Panzers möglich ist.
[0005] Die aktuelle Marktsituation verlangt nach einer Möglichkeit, die einfallenden Sonnenstrahlen
und damit auch die Sonnenenergie besser zu nutzen. Dabei darf aber nicht auf die bekannten
Vorteile des Rollladens, beispielsweise in den Nachtstunden, verzichtet werden.
[0006] Davon ausgehend, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen eingangs
beschriebenen und zuvor näher erläuterten jalousierbaren Rollladen so auszugestalten
und weiterzubilden, um mit geringem Aufwand und ohne Übertechnisierung ein optimiertes
Aufschwenken zu erreichen und so einen jalousierbaren und "Licht lenkenden" Rollladen
zu schaffen.
[0007] Gelöst wurde diese Aufgabe bei einem jalousierbaren Rollladen nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1 dadurch, dass als Betätigungselemente erste Magnete vorgesehen sind,
welche von außerhalb des Rollladenpanzers angeordneten weiteren Magneten durch geeignetes
Anziehen und/oder Abstoßen zum Öffnen und ggf. Schließen der Stäbe bewegbar sind.
In den Führungselementen stecken zwei Magnete, die sich anziehen, bzw. durch gegenpolige
Magnete abstoßen. Dadurch wird der Rollladen im gewünschten Bereich in die Licht leitende
Öffnungsposition geschwenkt. Der Lichteinfallswinkel beträgt dabei ca. 60°. Die Vorteile
der Erfindung liegen darin, dass die Stäbe von unten schwenken, so kann der Stab durch
die Stabform das Licht indirekt in den Raum lenken.
[0008] Wenn von "Magneten" die Rede ist, sollen hier insbesondere auch Magnetspulen bzw.
Magnetspulenmodule, also Elektromagnete, umfasst sein, welche sich zentral ansteuern
lassen.
[0009] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass jedes Führungselement ein mit dem
zugehörigen Stabende verbundenes Schwenkelement und ein senkrecht im Führungsprofil
befindliches Arretierelement aufweist. Diese Elemente bilden gemeinsam mit den Führungsprofilen,
welche jeweils rechts und links einen Schlitten führen, das Kernstück der Erfindung.
Bevorzugt ist in weiterer Ausgestaltung der
[0010] Erfindung das Schwenkelement in eingeschwenkter Position mit dem Arretierelement
verrastet. Dies kann beispielsweise durch eine an sich bekannte formschlüssige Rastverbindung
im Schwenkelement und/oder Arretierelement erfolgen. Die Führungselemente sind aus
einem Kunststoffmaterial gefertigte Bauteile. Darin befinden sich alle mechanischen
Bestandteile für eine einwandfreie Funktion des jalousierbaren Rollladens. Die Achse
ist für das Schwenken des Rollladens am wichtigsten und muss stabil und sicher mit
dem Arretierstück verbunden sein. Es wird bevorzugt eine verstärkte Achse verwendet,
welche tiefer in das Arretierelement eingeführt und dort verklebt oder auf eine andere
Weise fest verbunden ist.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass der Öffnungswinkel
zwischen Schwenkelement und Arretierelement variierbar ist. Zum Variieren des Winkels
der einzelnen Stäbe des Behangs ist am Schwenkelement und/oder am Arretierelement
ein verstellbares Anschlagelement vorgesehen. Alternativ ist es jedoch auch möglich
(und konstruktiv einfacher), wenn der Öffnungswinkel zwischen Schwenkelement und Arretierelement
fest vorgegeben ist. Hier hat sich beispielsweise ein Wert von 60 ° bewährt.
[0012] Damit die in die geöffnete Stellung verschwenkten Stäbe ihre Position behalten und
nicht - etwa durch Luftzug - wieder zuschwenken, sieht eine weitere bevorzugte Lehre
der Erfindung vor, dass jedes Führungselement ein Spreizelement zum Halten des Schwenkelements
in seiner offenen Position aufweist. Dabei handelt es sich bevorzugt um eine Feder,
welche um die Schwenkachse verläuft und deren Schenkel fest mit dem Schwenkelement
bzw. dem Arretierelement verbunden sind. Die Federn an beiden Enden jedes Stabes gewährleisten
also zuverlässig, dass der Behang in geöffneter Stellung auch unter Windeinfluss nicht
wieder zuschwenkt.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schwenkachse
durch das Arretierelement hindurch führt und an ihrem Ende einen drehfest verbundenen
Hebel aufweist, welcher in eingeschwenkter Position in der Ebene des Behangs liegt.
Zum Verschwenken ist bevorzugt wenigstens ein Magnet im bzw. am Hebel angeordnet.
Alternativ ist es auch möglich, dass der komplette Hebel als Magnet ausgeführt ist.
Durch Aufbringen einer Magnetkraft auf das Hebelende erfolgt ein "Öffnen" des jeweiligen
Stabes, der dann, bevorzugt unterstützt von der bereits beschriebenen Federkraft,
in seine Endstellung (geöffnete Position) verschwenkt wird.
[0014] Zum "Verschließen" eines offenstehenden Stabes dient nach einer weiteren Lehre der
Erfindung wenigstens ein zweiter Magnet im oberen Bereich des Schwenkelements.
[0015] Zum Verschwenken der Stäbe sind nach einer ersten erfindungsgemäßen Ausführung die
weiteren Magnete zur Betätigung der Magnete am Schwenk- bzw. Arretierelement an einem
verfahrbaren Schlitten angeordnet. Alternativ ist es auch möglich, dass die weiteren
Magnete von einer Vielzahl in oder an dem Führungsprofil angeordneten Elektromagneten
gebildet werden, welche durch eine geeignete Steuerung zum Öffnen beliebiger Stäbe
bzw. Stabbereiche aktiviert bzw. umgepolt werden können.
[0016] Eine konstruktiv besonders elegante Ausführung wird dann erreicht, wenn anstelle
eines Schlittens oder einer Vielzahl von in den Führungsprofilen verteilt angeordneter
Magnete jeweils ein Magnet oder Magnetspulenmodul in den beiden Einlauftrichtern angeordnet
ist. Eine solche Ausführung ist vollkommen ausreichend, um den gleichen Effekt zu
erzielen: Dadurch, dass beim Ausfahren des Rollladens alle Stäbe die Einlauftrichter
und damit auch die dort befindlichen Magnete zum Öffnen passieren, kann mit einer
'intelligenten' Steuerung, welche gleichfalls platzsparend in einem der Einlauftrichter
angeordnet sein kann, die Information über die beim Herabfahren zu öffnenden Stäbe
an die beiden Magnete weitergegeben werden. Der Einlauftrichter ohne Steuerung braucht
in diesem Fall nur ein Modul aufzuweisen, welches die Befehle der Steuerung mittels
des dortigen Magnets ausführt. Zweckmäßiger Weise ist die Steuerungseinheit fest im
Einlauftrichter vergossen, lässt sich aber natürlich auch an anderer Stelle einbauen.
Die Steuerung kann auch - ggf. modular aufsetzbare - weiteren Modulen erweitert werden,
beispielsweise Funkmodulen für eine bidirektionale Kommunikation.
[0017] Bei der Ausführung mittels Schlitten weist jeder Schlitten jeweils einen Magneten
zum Öffnen und einen Magneten zum Schließen einzelner Stäbe des Rollladenpanzers auf.
Zur Betätigung ist der Schlitten innerhalb des Führungsprofils vertikal verfahrbar,
wobei sich abstoßende Magnete eine Kraft auf den mit dem Stab drehfest verbundenen
Hebel zum Überwinden der Rastkraft zwischen Arretierelement und Schwenkelement ausübt
und so den jeweiligen Stab in seine geöffnete Position verschwenkt. Ein Verfahren
des Schlittens in die entgegengesetzte Richtung lässt durch einen weiteren Magneten
den Magneten am oberen Ende des Schwenkelements anziehen. Dabei muss die Magnetkraft
größer sein als die Federkraft des Spreizelements und die Rastkraft zwischen Arretierelement
und Schwenkelement, um eine zuverlässige Arretierung beider Elemente (an jedem Ende
des Stabes) zu erreichen.
[0018] Da, anders als bei 'herkömmlichen' Rollläden, benachbarte Stäbe nicht miteinander
verhakt sind, sorgen nach einer anderen Lehre der Erfindung zwei übereinander angeordnete
Arretierelemente mittels einem Verbindungselement für eine schwenkbare Verbindung
zweier benachbarter Stäbe.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass jedes Verbindungselement
ein Langloch zum Freigeben bzw. Verschließen der jeweils unmittelbar benachbarten
Stäbe aufweist. Ist der Behang (mit allen Stäben in geschlossener Position) komplett
herunter gefahren, greifen die oberen Stege der Stäbe in die Tasche des jeweils darüber
liegenden Stabes, so dass der Behang wie ein herkömmlicher Rollladen formschlüssig
geschlossen ist. Werden die Stäbe wieder angehoben, sorgen die Langlöcher dafür, dass
zwischen den benachbarten Stäben ein Luftspalt entsteht, damit eine erneute Öffnung
einzelner Stäbe oder Stabbereiche möglich wird.
[0020] Bevorzugt sind die Führungselemente komplett innerhalb der Führungsprofile angeordnet.
Auf diese Weise sieht der erfindungsgemäße jalousierbare Rollladen - von innen und
außen - wie ein herkömmlicher Rollladen aus.
[0021] Um die gewohnte Funktion des Rollladens aufrecht zu erhalten ist in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung der Behang auf einer Wickelwelle aufwickelbar. Zum Aufwickeln werden
die gegebenenfalls noch offen stehenden Stäbe dabei durch geeignete Führungs- oder
Betätigungsmittel beim Verlassen des vertikalen Führungsprofils zwangsgeführt geschlossen,
so dass eine normale Rollladenfunktion möglich ist. Der Rollladenpanzer kann also
auch trotz geöffneter Stäbe bewegt (aufgewickelt) werden. Die Stäbe passen sich dem
Wickelverhalten an. Denkbar ist ein Antrieb des gesamten Systems mit einer Antriebseinheit
oder auch mit zwei getrennten Antrieben. Auch der erfindungsgemäße Rollladen ist also
ein normaler, sich aufwickelnder Rollladen, bei dem dennoch die Stäbe durch Schwenken
das Licht in den Raum lenken können.
[0022] Theoretisch ist die Mechanik auf alle Stäbe anwendbar. Bei den meisten bekannten
Lösungen ergeben sich verschiedene Nachteile, so arbeiten die meisten Entwicklungen
am Markt mit stranggepressten Stäben, wodurch das Endprodukt unnötig verteuert wird.
Daher sieht eine weitere Lehre der Erfindung vor, dass die Stäbe rollgeformt sind.
So kann bei der Produktion auf vorhandenes Material zurückgegriffen werden und so
Zeit eingespart werden. Es ist jedoch auch denkbar, dass alternativ ein spezieller
stranggepresster Rollladenstab für dieses System verwendet wird. Auch eine Nachrüstung
ist möglich, da bereits vorhandene Stäbe nach der Umformung mit einem Spezialwerkzeug
auch weiterhin verwendet werden können.
[0023] Erfindungsgemäß handelt es sich um einen Rollladen, dessen Stäbe das Tageslicht in
Räume lenkt. Denkbar ist eine stark reflektierende Beschichtung der Stäbe, so dass
das Licht noch effektiver in den Raum gelenkt wird. Damit ist der erfindungsgemäße
Rollladenpanzer besonders für Räume geeignet, die kein oder kaum natürliches Licht
erreicht.
[0024] In der Ausführung mit Schlitten kann der Rollladen in jeder Position, ob halb heruntergefahren
oder komplett unten, durch den Schlitten die einzelnen schwenkbar gelagerten Rollladenstäbe
in eine Offen- bzw. in eine Schließstellung schwenken. Somit ergibt sich ein jalousierbarer
Rollladen, der konstruktiv einfach und leicht zu montieren ist. Der Rollladen kann
je nach Bauvorhaben als Links- oder Rechtsroller montiert werden. Durch den Magnetismus
in den Führungselementen können die Stäbe, egal welche Position der Behang hat, in
eine geschlossene, bzw. in eine geöffnete Stellung gebracht werden. Der Vorteil dabei
ist, dass man quasi einen "normalen" Rollladen verwenden kann, um einen Raum abzudunkeln
oder die Funktion der Lichtlenkung zum Erzeugen eines indirekten Lichtes zu erfüllen.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen jalousierbaren Rollladenpanzer mit teilweise aufgeschwenkten
Stäben, in perspektivischer Ansicht, teilweise geschnitten,
- Fig. 2a
- den Gegenstand aus Fig. 1 in einem Vertikalschnitt entlang der Linie II - II aus Fig.
1,
- Fig. 2b
- eine alternative Ausführung zu Fig. 2a,
- Fig. 3
- einen erfindungsgemäßen jalousierbaren Rollladenpanzer im Bereich des Übergangs des
geöffneten und geschlossenen Bereichs des Behangs in vergrößerter Seitenansicht ohne
Führungsschiene,
- Fig. 4a - 4c
- den Ausschnitt aus Fig. 3 in perspektivischer Ansicht und in zwei Seitenansichten
und
- Fig. 5
- das erfindungsgemäße Führungselement, einzeln dargestellt in geöffneter Position.
[0026] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Behang 1 eines jalousierbaren Rollladenpanzers
mit im oberen Bereich des Behangs 1 teilweise aufgeschwenkten Stäben 2 perspektivisch
dargestellt. Zum besseren Verständnis der Funktion ist der Vertikalschnitt entlang
der Linie II - II aus Fig. 1 in Fig. 2a dargestellt. Dort sind der geöffnete (obere)
Bereich des Behangs 1 mit dem Bezugszeichen 1A und der geschlossene (untere) Bereich
des Behangs 1 mit dem Bezugszeichen 1B bezeichnet. Man erkennt, dass der Öffnungswinkel
ca. 60 ° beträgt, so dass durch die Reflektion des Tageslichts auf den Stäben 2 eine
indirekte Beleuchtung des dahinter befindlichen Raumes erfolgt.
[0027] Dabei sind die einzelnen Stäbe 2, wie bereits für sich aus dem Stand der Technik
bekannt, über jeweils eine Schwenkachse 3 im unteren Bereich der Stäbe 2 an ihren
Enden stirnseitig mit weiter unten noch im Einzelnen beschriebenen Führungselementen
4 verbunden, welche wiederum in vertikalen Führungsprofilen 5 geführt sind. Jedes
Führungselement 4 weist ein mit dem jeweiligen Ende des Stabes 2 verbundenes Schwenkelement
6 und ein senkrecht im Führungsprofil 5 befindliches Arretierelement 7 auf, wie insbesondere
der vergrößerten Darstellung in Fig. 3 zu entnehmen ist.
[0028] Fig. 2b zeigt eine alternative Ausführungsform. Man erkennt zunächst, identisch zu
Fig. 2a, eine Wickelwelle 15, mit deren Hilfe der Behang 1 in bekannter Weise in einem
Rollladenkasten 16 aufgewickelt werden kann. Eine mechanische Führungsrolle 17 sorgt
dabei für ein zwangsgesteuertes Schließen geöffneter Einzelstäbe des Behangs beim
Hochfahren des Rollladens. Unterhalb des Rollladenkastens 16 ist in Fig. 2b ein Einlauftrichter
19 gezeigt, in dem ein Magnetmodul M3 derart angeordnet ist, dass seine Aktivierung
ein Öffnen des vorbeifahrenden Rollladenstabes 2 bewirkt, wie weiter unten noch detailliert
beschrieben werden wird. Eine nur angedeutete Steuereinheit 20 sorgt dabei für die
entsprechende Umsetzung der Bedienungsbefehle in eine Ansteuerung der Magnete M3.
Im Übrigen stimmt die Fig. 2b mit der Fig. 2a überein.
[0029] Die Funktion des "Öffnens" einzelner Stäbe oder Stabbereiche lässt sich am besten
anhand Fig. 4 darstellen. Dort zeigt Fig. 4a - für die Ausführungsform mit Schlitten
- den Endbereich des Behangs 1 analog zu Fig. 3 in perspektivischer Ansicht und die
Figuren Fig. 4b und 4c in zwei Seitenansichten, wobei zur besseren Erklärung des Zusammenwirkens
der Betätigungselemente alle Stäbe 2 geschlossen dargestellt sind, auch wenn in dieser
Position die oberen beiden Stäbe 2 geöffnet sein müssten.
[0030] Bevor auf das Zusammenwirken aller Konstruktionsteile eingegangen wird, soll zunächst
der Aufbau eines einzelnen Führungselements 4 anhand der perspektivischen Darstellung
desselben in Fig. 5 vorgestellt werden. Man erkennt zunächst das Schwenkelement 6,
welches am stirnseitigen Ende des Stabes 2 befestigt ist. Das Schwenkelement 6 ist
dabei über die Schwenkachse 3 schwenkbar an dem Arretierelement 7 angeordnet, wobei
eine Feder 8, von der nur der mit dem Schwenkelement 6 verbundene freie Schenkel erkennbar
ist, als Spiralfeder um die Schwenkachse 3 geführt ist. Der andere freie Schenkel
der Feder 8 ist (in Fig. 5 nicht erkennbar) in entsprechender weise mit dem Arretierelement
7 verbunden. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Behang 1 in geöffneter Stellung
auch unter Windeinfluss nicht wieder zuschwenkt.
[0031] Man erkennt ferner, dass die Schwenkachse 3 durch das Arretierelement 7 hindurch
geführt ist und an ihrem Ende einen drehfest angeordneten Hebel 9 aufweist. Zum magnetischen
Antrieb dienen zwei Magnete M1 und M2, von denen der erste am freien oberen Ende des
Schwenkelements 6 und der zweite am unteren Ende des Hebels 9 angeordnet ist. An einem
Schlitten 10 sind zwei weitere Magnete M3 und M4 befestigt, wie aus den Figuren 3
und 4a hervorgeht. Der Schlitten 10 ist dabei mittels einer Führung 11 entlang einer
im Inneren des Führungsprofils 5 angeordneten Führungsschiene 12 vertikal verfahrbar.
Die Magnete M1 und M3 stoßen sich dabei ab, so dass bei einem Bewegen des Schlittens
10 nach unten ein Öffnen der mit den Schwenkelementen 6 verbundenen Stäbe 2 erfolgt.
Fährt der Schlitten 10 dagegen nach oben, stoßen sich die Magnete M2 (im Hebel 9)
und M4 ab und es erfolgt ein Schließen des entsprechenden Stabes 2. Wie bereits erwähnt,
kann bei der in Fig. 2b dargestellten Version ohne Schlitten auf die Magnete M4 verzichtet
werden, da das Schließen von bereits geöffneten Stäben 2 beim Hochfahren des Behangs
1 zwangsgeführt erfolgt.
[0032] Die genaue Anordnung der Magnete M1 bis M4 ist am besten den Fig. 4a bis 4c zu entnehmen.
Man erkennt deutlich - wie auch schon zu Fig. 5 ausgeführt, dass die Magnete M1 im
oberen Bereich des Schwenkelements 6 eingelassen sind und sich die Magnete M2 im unteren
Bereich des Hebels 9 befinden. Während die untere Darstellung in den Fig. 4a bis 4c
korrekt wiedergegeben ist, müsste wenigstens der zweite Stab 2 von oben geöffnet sein,
da sich die Magnete M1 und M3 ebenfalls abstoßen. In der gezeigten Position ist jedoch
sehr deutlich die räumliche Nähe dieser beiden Magnete M1 und M3 zu erkennen, auf
diese Weise erfolgt eine zuverlässige Öffnung der betreffenden Stäbe 2.
[0033] In den Fig. 4a sowie Fig. 5 ist auch deutlich die gelenkige Verbindung zwischen den
jeweils benachbarten Führungselementen 4 zu erkennen. Dazu dient ein Verbindungselement
13, welches an seinem oberen Ende ein Langloch 14 aufweist, um eine Längsverschiebung
zweier benachbarter Stäbe 2 zu ermöglichen. In Fig. 5 ist dazu oberhalb des dargestellten
Führungselements 4 strichpunktiert das Verbindungselement 13 des (nicht dargestellten)
darüber angeordneten Führungselements gezeigt. Die Stäbe 2 des Behangs 1 sind also,
bis auf die gegenseitige Verhakung, wie bei "normalen" Rollladen gelenkig miteinander
verbunden. So kann der Behang 1 in bekannter Weise auf eine Wickelwelle 15 in einen
Rollladenkasten 16 aufgewickelt werden, wie in den Fig. 2a und 2b gezeigt. Eine mechanische
Führungsrolle 17 sorgt dabei dafür, dass der Behang 1 sogar in "geöffnetem" Zustand
aufgewickelt werden kann, indem nach dem Verlassen des vertikalen Führungsprofils
5 durch Einwirkung auf den ausgeschwenkten Hebel 9 ein zwangsgeführtes Schließen der
Stäbe 2 erfolgt, bevor diese aufgewickelt werden, so dass eine normale Rollladenfunktion
möglich ist.
[0034] Zum Erreichen der gelenkigen Verbindung ist das Verbindungselement 13 nicht nur im
Bereich der Schwenkachse 3 drehbar angeordnet, auch in seinem unteren Bereich weist
das Verbindungselement 13 eine Achse 18 auf, welche in einer entsprechenden Ausnehmung
des - nicht dargestellten - darunter angeordneten Arretierelements eingreift und mit
diesem drehbar verbunden ist.
1. Jalousierbarer Rollladenpanzer mit einem Behang (1) aus einer Mehrzahl horizontal
angeordneter und nicht miteinander verhakter Stäbe (2), wobei die Stäbe (2) an ihren
Enden stirnseitig angeordnete Führungselemente (4) aufweisen und mit diesen über eine
Schwenkachse (3) im unteren Bereich der Stäbe (2) verbunden sind, wobei die Führungselemente
(4) in vertikalen Führungsprofilen (5) geführt sind und Betätigungselemente aufweisen,
welche eine Schwenkbewegung der einzelnen Stäbe (2) erlauben,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Betätigungselemente Magnete (M1, M2) vorgesehen sind, welche von außerhalb des
Rollladenpanzers angeordneten weiteren Magneten (M3, M4) durch geeignetes Anziehen
und/oder Abstoßen zum Öffnen und ggf. Schließen der Stäbe (2) bewegbar sind.
2. Rollladenpanzer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
jedes Führungselement (4) ein mit dem jeweiligen Ende des Stabes (2) verbundenes Schwenkelement
(6) und ein senkrecht im Führungsprofil (5) befindliches Arretierelement (7) aufweist.
3. Rollladenpanzer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schwenkelement (6) in eingeschwenkter Position mit dem Arretierelement (7) verrastet
ist.
4. Rollladenpanzer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Öffnungswinkel zwischen Schwenkelement (6) und Arretierelement (7) variierbar
ist.
5. Rollladenpanzer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Variieren des Winkels am Schwenkelement und/oder am Arretierelement ein verstellbares
Anschlagelement vorgesehen ist.
6. Rollladenpanzer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Öffnungswinkel zwischen Schwenkelement (6) und Arretierelement (7) fest vorgegeben
ist.
7. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Spreizelement zum Halten des Schwenkelements (6) in seiner offenen Position vorgesehen
ist.
8. Rollladenpanzer nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Spreizelement eine Feder (8) ist, welche um die Schwenkachse (6) verläuft und
deren Schenkel fest mit dem Schwenkelement (6) bzw. dem Arretierelement (7) verbunden
sind.
9. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkachse (6) durch das Arretierelement (7) hindurch führt und an ihrem Ende
einen drehfest verbundenen Hebel (9) aufweist, welcher in eingeschwenkter Position
in der Ebene des Behangs (1) liegt.
10. Rollladenpanzer nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Magnet (M1) im bzw. am Hebel (9) angeordnet ist.
11. Rollladenpanzer nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hebel als Magnet ausgeführt ist.
12. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Magnet (M1) im oberen Bereich des Schwenkelements (6) vorgesehen ist.
13. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weiteren Magnete (M3, M4) zur Betätigung der Magnete (M1, M2) an einem verfahrbaren
Schlitten (10) angeordnet sind.
14. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weiteren Magnete von einer Vielzahl in oder an dem Führungsprofil angeordneten
Elektromagneten gebildet werden, welche durch eine geeignete Steuerung zum Öffnen
beliebiger Stäbe bzw. Stabbereiche aktiviert bzw. umgepolt werden können.
15. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei oberhalb der Führungsprofile
(5) Einlauftrichter (19) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weiteren Magnete von in den Einlauftrichtern (19) angeordneten Elektromagneten
gebildet werden, welche durch eine geeignete Steuerung (20) zum Öffnen beliebiger
Stäbe bzw. Stabbereiche aktiviert bzw. umgepolt werden können.
16. Rollladenpanzer nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schlitten (10) jeweils einen Magneten (M3) zum Öffnen und einen Magneten (M4)
zum Schließen einzelner Stäbe (2) des Rollladenpanzers aufweist.
17. Rollladenpanzer nach Anspruch 12 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schlitten (10) vertikal verfahrbar ist.
18. Rollladenpanzer nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
in jedem Einlauftrichter (19) ein Magnet (M3) angeordnet und die Steuerung (20) in
den Einlauftrichtern (19) fest vergossen ist.
19. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 2 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei übereinander angeordnete Arretierelemente (7) mittels einem Verbindungselement
(13) schwenkbar miteinander verbunden sind.
20. Rollladenpanzer nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (13) ein Langloch (14) zum Freigeben bzw. Verschließen der
jeweils unmittelbar benachbarten Stäbe (2) aufweist.
21. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungselemente (4) komplett innerhalb der Führungsprofile (5) angeordnet sind.
22. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behang (1) auf einer Wickelwelle (15) aufwickelbar ist.
23. Rollladenpanzer nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Aufwickeln die gegebenenfalls noch offen stehenden Stäbe (2) durch geeignete Führungs-
oder Betätigungsmittel (17) beim Verlassen des vertikalen Führungsprofils (5) zwangsgeführt
geschlossen werden.
24. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stäbe (2) rollgeformt sind.
25. Rollladenpanzer nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stäbe stranggepresst sind.