[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen schüttgutförmiger
Biomasse sowie eine Biomassevergasungsanlage.
[0002] Biomassevergasungsanlagen, wie beispielsweise Holzvergasungsanlagen, sind seit Ende
des 19. Jahrhunderts bekannt. Moderne Holzvergasungsanlagen umfassen einen Vergaser
zum Erzeugen von Brenngas aus Holz, insbesondere Hackschnitzeln. Das Holz wird durch
eine Verschwelung mit Luft in das Brenngas, insbesondere Kohlenmonoxid und Methan,
umgewandelt. Ferner umfassen solche Holzvergasungsanlagen ein Blockheizkraftwerk.
Dieses erzeugt unter Verbrennung des Brenngases beispielsweise in einem Verbrennungsmotor
elektrische Energie und Wärme. Durch Nutzung beider Energieformen können solche Holzvergasungsanlagen
einen hohen Wirkungsgrad, beispielsweise von über 80 %, aufweisen.
[0003] Im Hinblick auf einen hohen Wirkungsgrad hat es sich als günstig herausgestellt,
dem Vergaser möglichst trockene Biomasse, beispielsweisemit einer Restfeuchte < 10%,
zuzuführen. Daher ist es bekannt geworden, das Holz, insbesondere die Hackschnitzel,
zu trocknen, bevor diese dem Vergaser zugeführt werden.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Vorrichtung
zum Trocknen schüttgutförmiger Biomasse bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Trocknen schüttgutförmiger Biomasse,
insbesondere von Hackschnitzeln, mit einem Behälter und einem Kanal. Der Kanal erstreckt
sich innerhalb des Behälters und unterteilt diesen in zwei Kammern zur Aufnahme der
Biomasse. Seitenwände des Kanals weisen Öffnungen auf, mittels welcher einer jeweiligen
Kammer ein Trocknungsgas zum Trocknen der darin aufgenommenen Biomasse zuführbar ist.
[0006] Dadurch, dass das Trocknungsgas seitlich in eine jeweilige Kammer einströmt, wird
ein Staubaustrag aus der Vorrichtung reduziert. Strömt nämlich das Trocknungsgas von
unten in die Kammer ein, so reißt es auf seinem Weg nach oben insbesondere an Hackschnitzeln
haftenden Staub mit und trägt diesen nach oben aus der Vorrichtung aus, was nicht
zuletzt in dem schnellen Aufsteigen heißer Gase begründet ist. Wird eine jeweilige
Kammer dagegen seitlich, das heißt horizontal, durchströmt, so ist die Strömungsgeschwindigkeit
des Trocknungsgases in dieser Richtung langsamer, so dass weniger Staub aus der Vorrichtung
ausgetragen wird. Außerdem bleibt das Trocknungsgas aufgrund seiner langsameren Strömungsgeschwindigkeit
mit der Biomasse länger in Kontakt und verbessert so die Trocknung. Mit anderen Worten
wird eine höhere Feuchtigkeitssättigung der Trocknungsluft erreicht.
[0007] Außerdem kann die Biomasse mittels der seitlichen Öffnungen gleichmäßig getrocknet
werden.
[0008] Der Behälter kann beispielsweise vier Seitenwände aufweisen, welche in einer Draufsicht
rechteckig angeordnet sind. Ferner kann der Behälter einen rechteckigen Boden aufweisen,
welcher den von den Seitenwänden umschlossenen Raum nach unten hin - gegebenenfalls
ausgenommen eines Schlitzes zum Herausführen getrockneter Biomasse - verschließt.
Weiterhin kann der Behälter einen Deckel aufweisen, welcher den genannten Innenraum
nach oben hin verschließt. Die Seitenwände, der Boden und/oder der Deckel können als
Blechteile gefertigt sein. Der Behälter kann einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
[0009] Der Kanal kann Seitenwände, ein Dach und/oder einen Boden aufweisen. Der Kanal kann
einen Querschnitt aufweisen, welcher sich aus einem Trapez und einem Dreieck zusammensetzt.
[0010] Bei der Biomasse kann es sich beispielsweise um Holz, insbesondere Hackschnitzel,
handeln.
[0011] Als Trocknungsgas kann beispielsweise heiße Luft, insbesondere mit einer Temperatur
über 20°, bevorzugt über 45° verwendet werden. Das Trocknungsgas kann Warmluft sein,
welche von einem Wärmetauscher erzeugt wird, der Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk
der Biomassevergasungsanlage nutzt. Weiterhin kann Warmluft aus einem Maschinenraum,
welcher den Verbrennungsmotor des Blockheizkraftwerks aufnimmt, als Trocknungsgas
verwendet werden. Weiterhin alternativ oder zusätzlich kann die Abgasluft des Verbrennungsmotors
als Trocknungsgas verwendet werden.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform ist eine jeweilige Kammer von jeweils einer Seitenwand
des Behälters begrenzt, wobei die Seitenwände Öffnungen aufweisen, mittels welcher
das Trocknungsgas aus einer jeweiligen Kammer herausführbar ist.
[0013] Das Trocknungsgas strömt also von den Öffnungen in einer Seitenwand des Kanals hin
zu den gegenüberliegenden Öffnungen in der Seitenwand des Behälters. Dabei strömt
das Trocknungsgas in horizontaler Richtung durch die Biomasse. Über die Öffnungen
in den Seitenwänden des Behälters kann das Trocknungsgas beispielsweise an die Umgebung
abgegeben werden.
[0014] In einer jeweiligen Seitenwand des Kanals oder des Behälters können beispielsweise
mehr als zehn Öffnungen oder mehr als fünfzig Öffnungen vorgesehen sein. Zumindest
ist jedoch eine Öffnung vorgesehen. Die Öffnungen sind bevorzugt als Löcher, insbesondere
kreisrunde Löcher ausgebildet.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Öffnungen in einer jeweilige Seitenwand
des Kanals und/oder Behälters übereinander angeordnet.
[0016] Durch die in vertikaler Richtung verteilten Öffnungen wird eine in vertikaler Richtung
gleichmäßigere Trocknung erzielt. Der Abstand zwischen den Öffnungen, insbesondere
Löchern, kann von unten nach oben hin zunehmen. Da das Trocknungsgas aufsteigt, ist
es im Sinne einer gleichmäßigeren Trocknung von Vorteil, dieses im unteren Bereich
stärker, das heißt mit einem höheren Volumenstrom, einzuleiten.
[0017] Soweit hier auf eine "jeweilige Seitenwand" des Behälters Bezug genommen wird, so
ist zumindest eine Seitenwand einer jeweiligen Kammer gemeint. Beispielsweise sind
diese Seitenwände die Längsseiten des Behälters. Seitenwände an den Stirnseiten des
Behälters, welche ebenfalls eine jeweilige Kammer begrenzen können, können ohne Öffnungen
ausgebildet sein.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist eine jeweilige Seitenwand des Behälters
zumindest zwei Z-förmige Wandelemente auf, welche jeweils einen oberen und einen unteren
Abschnitt sowie einen diese verbindenden Abschnitt aufweisen, wobei der obere Abschnitt
eines Z-förmigen Wandelements gegen den unteren Abschnitt des anderen Z-förmigen Wandelements
anliegt und Öffnungen in diesen Wandabschnitten zum Bilden einer Öffnung in der entsprechenden
Seitenwand miteinander fluchten.
[0019] Mit anderen Worten fluchtet also zumindest eine Öffnung in dem oberen Abschnitt mit
zumindest einer Öffnung in dem unteren Abschnitt. Dadurch ergibt sich ein durchgängiger
Auslass, durch welchen das Trocknungsgas aus der Kammer durch die Seitenwand des Behälters
herausgeführt werden kann. Bevorzugt weisen der untere und obere Abschnitt jeweils
mehrere Öffnungen auf, die miteinander fluchten. Außerdem umfassen die Seitenwände
des Behälters jeweils bevorzugt mehr als zwei Z-förmige Wandelemente. Die Wandelemente
können als Blechteile ausgebildet sein.
[0020] Ein jeweiliges Z-förmiges Wandelement kann einen Eckbereich der Kammer definieren,
der den Innenraum der Kammer zackenförmig nach oben hin erweitert. Der durchgängige
Auslass liegt am oberen Ende des Eckbereichs, bspw. in einem oberen Drittel desselben,
so dass ein schwerkraftbedingter Austrag von Staub und Kleinteilen aus dem durchgängigen
Auslass, wie auch eine Verstopfung desselben, verhindert wird.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Seitenwände des Kanals und des Behälters
derart angeordnet, dass sich eine jeweilige Kammer nach unten hin verbreitert.
[0022] Dadurch wird eine Brückenbildung der Biomasse verhindert. Unter "Brückenbildung"
ist ein innerer Zusammenhalt der Biomasse, insbesondere der Hackschnitzel, derart
gemeint, dass eine Teilmenge derselben von einer schwerkraftunterstützten Austrageinrichtung
zum Austragen der getrockneten Biomasse aus der Vorrichtung, wie bspw. einem Rechen,
nicht erfasst werden kann, so dass diese Teilmenge in der Vorrichtung verbleibt.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Winkel, welchen eine Seitenwand des
Kanals mit der Vertikalen bildet, ungleich einem Winkel, welchen eine Seitenwand des
Behälters mit der Vertikalen bildet.
[0024] Durch die unterschiedlichen Winkel wird dem Bilden von Brücken noch besser entgegengewirkt.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, dass
das Trocknungsgas eine jeweilige Kammer horizontal durchströmt.
[0026] Bevorzugt erfolgt das horizontale Durchströmen in einer Richtung senkrecht zur Einströmrichtung
des Trocknungsgases in den Kanal.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, dass
das Trocknungsgas in den Kanal in Längsrichtung desselben einströmt.
[0028] Entsprechend wird das Gas in dem Kanal in die Querrichtung umgelenkt, um aus den
Öffnungen in den Seitenwänden des Kanals herauszuströmen.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Kanal an seiner einen Stirnseite einen
Anschluss zum Zuführen des Trocknungsgases auf.
[0030] Der Anschluss kann rechtecksförmig ausgebildet sein. Ein Übergangsstück, welches
einen Schlauch zum Zuführen des Trocknungsgases mit dem Anschluss verbindet, kann
sich fächerförmig erweitern.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Kanal an seiner anderen Stirnseite geschlossen
ausgebildet.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist am Boden einer jeweiligen Kammer eine Austrageinrichtung,
insbesondere ein Rechen, zum Herausfördern der Biomasse angeordnet.
[0033] Die Vorrichtung kann ein, zwei oder mehr Rechen aufweisen. Beispielsweise können
zwei Rechen vorgesehen sein, wobei jeweils ein Rechen am Boden einer jeweiligen Kammer
angeordnet ist. Der oder die Rechen sind dazu eingerichtet, die Biomasse in Längsrichtung,
also horizontal, aus dem Behälter herauszufördern. Hierzu kann der Behälter oberhalb
des Bodens einen jeweiligen Schlitz aufweisen. Für das Herausfördern wird ein jeweiliger
Rechen beispielsweise mittels einer Hydraulik vor und zurück bewegt. Anstelle eines
Rechens könnte auch eine andere Austragsvorrichtung, bspw. eine Spiralförderanlage,
vorgesehen sein.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Rechen feststehende und bewegliche
Keilelemente auf.
[0035] Die beweglichen Keilelemente können insbesondere über eine Stange betätigt werden.
Die Stange kann wiederum mit einem Hydraulikzylinder für das Vorund Zurückbewegen
der Keilelemente gekoppelt sein.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform nimmt die Höhe der Keilelemente in Förderrichtung
zu. Dadurch wird ein gleichmäßigerer Austrag der Biomasse aus dem Behälter sichergestellt.
Denn bei Keilelementen gleicher Höhe, würde sich an dem Ende eines jeweiligen Rechens,
welches von der Austragsöffnung, insbesondere dem Austragsschlitz, abgewandt ist,
ein Weniger an Hackschnitzeln ergeben, was mit einem entsprechenden Luftverlust und
damit einem reduzierten Trocknungseffekt einhergehen würde.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich der Kanal bis zu dem Boden und/oder
zwischen zwei Austrageinrichtungen, insbesondere zwei Rechen.
[0038] Dadurch ergibt sich ein einfacher Aufbau.
[0039] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine achslose Spiralförderanlage vorgesehen,
mittels welcher die von dem Rechen herausgeförderte Biomasse in Richtung eines Vergasers
förderbar ist.
[0040] Dies umfasst auch ein mittelbares Zuführen: So kann die Biomasse beispielsweise mittels
der Spiralförderanlage zunächst einer Siebanlage zugeführt werden. Von dort wird diese
einem Vorratsbehälter und beispielsweise erst hiernach dem Vergaser zugeführt.
[0041] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Behälter einen Deckel auf, welcher
in einer Schließstellung desselben eine jeweilige Kammer gasdicht nach oben hin verschließt
und in einer Offenstellung desselben einen Zugang zu einer jeweiligen Kammer für ein
Befüllen derselben mit Biomasse freigibt.
[0042] Weiterhin wird eine Biomassevergasungsanlage, insbesondere eine Holzvergasungsanlage,
mit einer Vorrichtung wie vorstehend beschrieben, einem Vergaser zum Erzeugen von
Brenngas aus der getrockneten Biomasse und einem Blockheizkraftwerk zur Erzeugung
von elektrischer Energie und Wärme unter Verbrennung des Brenngases, bereitgestellt.
[0043] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- zeigt eine Ansicht II aus Fig. 1;
- Fig. 3
- zeigt eine Ansicht III aus Fig. 1;
- Fig. 4
- zeigt eine Draufsicht aus Fig. 1;
- Fig. 5
- zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Rahmen der Vorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 6
- zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Z-förmiges Blech aus Fig. 1;
- Fig. 7
- zeigt schematisch einen Teilschnitt aus Fig. 1;
- Fig. 8
- zeigt perspektivisch einen Kanal der Vorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 8A
- zeigt eine Seitenansicht aus Fig. 8;
- Fig. 9
- zeigt perspektivisch ein Bodengestell samt Rechen der Vorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 10
- zeigt einen Rechen aus Fig. 9 in einer Seitenansicht;
- Fig. 10A
- zeigt eine Prinzipdarstellung;
- Fig. 11
- zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine achslose Spiralförderanlage der Vorrichtung
aus Fig. 1, die dort jedoch nicht dargestellt ist.
[0044] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Elemente,
soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
[0045] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Trocknen von Hackschnitzeln 59 (siehe Fig. 7).
Die Vorrichtung 1 umfasst einen Behälter 2. Der Behälter 2 weist gegenüberliegende,
längsseitige Seitenwände 3, 4 und gegenüberliegende, stirnseitige Seitenwände 5, 6
auf. Wie in Fig. 4 zu erkennen, sind die Seitenwände 3 bis 6 in einer Draufsicht gesehen
rechtecksförmig angeordnet. Außerdem umfasst der Behälter 2 einen Boden 7 und einen
Deckel 8. Die Seitenwände 3 bis 6, der Boden 7 und der Deckel 8 (im geschlossenen
Zustand) definieren somit einen Innenraum 9 des Behälters.
[0046] Die Vorrichtung 1 weist ferner einen Kanal 10 auf. Der Kanal 10 unterteilt den Innenraum
9 in zwei Kammern 11, 12, wie beispielsweise in Fig. 4 zu erkennen. Dem Kanal 10 wird
mittels eines Übergangsstücks 13 sowie eines sich daran anschließenden, nicht gezeigten
Rohrs ein Trocknungsgas zugeführt. Das Übergangsstück 13 fächert in Richtung des Kanals
10 auf, wie in Fig. 2 zu sehen.
[0047] Der Deckel 8 ist beispielsweise über eine Hydraulik 14 aus der in Fig. 3 gezeigten
Offenstellung in eine Schließstellung verstellbar, in welcher er den Innenraum 9 nach
oben hin gasdicht verschließt. In dem geöffneten Zustand des Deckels 8 werden die
Kammern 11, 12 mit Hackschnitzeln 59 befüllt. Die Befüllung kann beispielsweise mittels
eines Schaufelladers erfolgen. Nach dem Befüllen der Kammern 10, 11 wird der Deckel
8 geschlossen. Auch nach unten hin ist der Behälter 2 gasdicht geschlossen ausgebildet,
abgesehen von zwei Austragsschlitzen 15, 16 oberhalb eines jeweiligen auf dem Boden
7 beweglich vorgesehenen Rechens 17, 18.
[0048] Der Boden 7 stützt sich über Füße 17 auf dem nicht näher bezeichneten Erdboden ab.
[0049] Nach dieser überblicksmäßigen Darstellung über die Vorrichtung 1, erfolgt nun im
Zusammenhang mit den weiteren Figuren eine detailliertere Beschreibung.
[0050] Fig. 5 zeigt einen Rahmen 19 der Vorrichtung 1. Dieser setzt sich aus beispielhaft
mit 20 bis 22 bezeichneten Streben zusammen. Die Streben 20 bis 22 sind beispielsweise
als Profilteile, insbesondere U- oder H-Profile, aus Stahl ausgebildet. Zum Bilden
der Seitenwand 3 werden beispielsweise zwischen zwei U-Profile 20, 21 in Fig. 6 gezeigte,
Z-förmige Bleche 23 eingeschoben. Ein jeweiliges Z-förmiges Blech 23 umfasst einen
oberen Abschnitt 24, einen unteren Abschnitt 25 und einen diese verbindenden Abschnitt
26. Der obere Abschnitt 24 und der untere Abschnitt 25 weisen jeweils eine Vielzahl
von Löchern 27, 28 auf, wie auch in Fig. 7 zu erkennen. Wie weiter in Fig. 7 gezeigt,
werden die Bleche 23 in die U-förmigen Profile 20, 21 eingeschoben, und zwar derart,
dass ein unterer Abschnitt 25 eines Z-förmigen Blechs 23' auf einem oberen Abschnitt
24 eines darunter angeordneten Z-förmigen Blechs 23 aufliegt. Die Löcher 27, 28 in
dem oberen bzw. unteren Abschnitt 24, 25 fluchten sodann und bilden gemeinsam eine
Öffnung 29 (hier auch als Auslass bezeichnet) für ein Austreten von Trocknungsgas
42 aus der Kammer 11 in die Umgebung 30.
[0051] Fig. 8 zeigt den Kanal 10 in teilweise durchsichtiger Darstellung. Der Kanal 10 umfasst
Seitenwände 31, 32, ein Dach 33 und einen Boden 34 (siehe Fig. 9). Eine Stirnseite
35 des Kanals 10 umfasst eine Einlassöffnung 36 für ein Einströmen von Trocknungsgas
in der Längsrichtung 37 des Kanals 10. Die andere Stirnseite 38 des Kanals 10 ist
geschlossen ausgebildet. Das Dach 33 weist eine dreiecksförmige Gestalt auf. Von oben
auf den Kanal 10 fallende Hackschnitzel 59 gleiten somit in die Kammern 11, 12 ab.
Die Seitenwände 31, 32 definieren aufgrund deren schräger Orientierung gemeinsam einen
trapezförmigen Kanalquerschnitt 49, wie nachfolgend noch näher erläutert. Wegen des
Dachs 33 wird der Kanalquerschnitt 49 nach oben hin um ein Dreieck ergänzt. Innerhalb
des Kanals 10 sind Stützbleche 39 angeordnet, welche die Seitenwände 31, 32 sowie
das Dach 33 abstützen. Der Kanal 10 wird über Konsolen 40 an Querstreben 41 gehalten,
welche sich wiederum an oberen Streben 22 des Rahmens 19 (siehe Fig. 5) abstützen.
[0052] Nun zurückkehrend zu Fig. 7, ist dort der Kanal 10 teilweise dargestellt, und zwar
im Querschnitt. Das Trocknungsgas 42 strömt in der Längsrichtung 37 (siehe Fig. 8)
in den Kanal 10 ein, also in horizontaler Richtung, und strömt von dort durch Öffnungen
43 senkrecht zur Längsrichtung 37 und in horizontaler Ebene durch die mit den Hackschnitzeln
59 befüllte Kammer 11 und hiernach durch die Öffnungen 29 aus der Kammer 11 heraus
in die Umgebung 30.
[0053] Da der Deckel 8 den Behälter 2 oben gasdicht verschließt, ist das Trocknungsgas 42
gezwungen, seitlich und damit langsamer durch die Hackschnitzel 59 zu strömen, wodurch
sich ein verbesserter Trocknungseffekt ergibt. Außerdem ist so der Staubaustrag aus
dem Behälter 2 minimiert.
[0054] Die Öffnungen 43 bilden ein in Fig. 8A gezeigtes Lochmuster, wobei eine Vielzahl
von Öffnungen 43 in Längsrichtung 37 hintereinander und in Hochrichtung 44 übereinander
angeordnet sind. Der Abstand zwischen den Öffnungen 43 vergrößert sich in der Hochrichtung,
wie in Fig. 8A angedeutet. Der Abstand ist dort mit 45 bzw. 45' bezeichnet.
[0055] Weiterhin ist in Fig. 7 erkennbar, dass die Z-förmigen Bleche 23 derart angeordnet
sind, dass sie die Kammer 11 jeweils um einen zackenförmigen Eckbereich 46 erweitern.
Die Öffnung 29 ist im Bereich des oberen Endes des Eckbereichs 46 vorgesehen, so dass
schwerkraftbedingt kein Staub oder dergleichen durch die Öffnung 29 austreten kann
bzw. eine Verstopfung der Öffnung 29 durch Hackschnitzel 59 vermieden wird.
[0056] In Fig. 7 ist ferner dargestellt, dass die Seitenwand 31 des Kanals 10 einen Winkel
47 mit der Vertikalen bildet. Ferner bildet die Seitenwand 3 einen Winkel 48 mit der
Vertikalen. Die Winkel 47, 48 sind derart beschaffen, dass sich die Kammer 11 nach
unten hin erweitert. Außerdem ist der Winkel 47 ungleich dem Winkel 48, was der Bildung
von Brücken entgegenwirkt. Des Weiteren ist der Winkel 47 bevorzugt so gewählt, dass
sich die Seitenwand 31 zu der Seitenwand 3 hin neigt, also der Kanalquerschnitt 49
sich nach oben hin erweitert.
[0057] Die Erläuterungen im Zusammenhang mit Fig. 7 gelten entsprechend für die Seitenwand
32 des Kanals 10 sowie die Seitenwand 4 des Behälters 2.
[0058] Anhand der Fig. 9, 10 und 10A wird nachfolgend die Arbeitsweise der Rechen 17, 18
näher erläutert.
[0059] Jeder der Rechen 17, 18 umfasst feststehende Keilelemente 50 und bewegliche Keilelemente
51. Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich beispielhaft auf den Rechen 17,
gelten aber für den Rechen 18 entsprechend. Die beweglichen Keilelemente 51 sind mit
einer Stange 52 fest verbunden. Die Stange 52 ist wiederum über eine Hydraulik 53
vor und zurück bewegbar. Die feststehenden Keilelemente 50 sind fest mit einem U-förmigen
Blech 54 verbunden. Die feststehenden Keilelemente 50 sind jeweils paarweise quer
zur Förderrichtung 55 nebeneinander angeordnet und über eine Schlaufe 56 miteinander
verbunden. Durch die Schlaufen 56 ist die Stange 52 geführt. Die beweglichen Keilelemente
51 sind paarweise quer zur Förderrichtung 55 zu beiden Seiten der Stange 52 angeordnet
und mit dieser fest verbunden. Fig. 10 zeigt die beweglichen Keilelemente 51 in ihrer
vordersten Position. Wird nun die Stange 52 mittels der Hydraulik zurückbewegt, so
bildet sich zwischen jeweils zwei Keilelementen 50, 51 ein Spalt, in welchen Hackschnitzel
59 hineinfallen. Mit der Bewegung nach vorne werden die Hackschnitzel 59 dann in der
Förderrichtung 55 durch den Austragsschlitz 15 herausgefördert und in eine in Fig.
11 gezeigte achslose Spiralförderanlage 57 hineinbewegt, welche die Hackschnitzel
59 sodann beispielsweise einer Siebanlage oder einem Vorratsbehälter zuführt. Die
achslose Spiralförderanlage 57 fördert die Hackschnitzel 59 quer zur Förderrichtung
55 ab. Schlussendlich gelangen die Hackschnitzel 59 zu einem Vergaser (nicht gezeigt).
Das im Vergaser erzeugte Brenngas wird zum Betrieb eines nicht gezeigten Blockheizkraftwerks
verwendet.
[0060] Nun zurückkehrend zu Fig. 10 ist zu erkennen, dass Schubflächen 58 der Keilelemente
50, 51 eine in der Förderrichtung 55 zunehmende Höhe 60 aufweisen. Dies vermeidet
das in Fig. 10A gezeigte Problem. In Fig. 10A sind Keilelemente 50, 51 mit Schubflächen
58 gleicher Höhe 60 gezeigt. Dadurch werden die Hackschnitzel 59 über die Länge des
Rechens 17 (die Länge bezieht sich auf die Förderrichtung 55) ungleichmäßig ausgetragen,
so dass die Trocknungsluft 42 im hinteren Bereich des Rechens 17 weniger Hackschnitzel
59 "sieht" und dadurch in diesem Bereich schneller entweicht. Eine Trocknung der Hackschnitzel
59 im vorderen Bereich des Rechens 17 ist damit verschlechtert.
[0061] In Fig. 9 ist weiter zu erkennen, dass die beiden Rechen 17, 18 nebeneinander angeordnet
sind, wobei sich zwischen diesen der Boden 34 des Kanals 10 erstreckt. Der Boden 34
wird mit den Seitenwänden 31, 32 (siehe Fig. 8) des Kanals 10 bei der Montage gasdicht
verbunden. Der Boden 34 wie auch die Bleche 54 der Rechen 17, 18 sind mit dem Boden
7 fest verbunden, insbesondere verschweißt.
[0062] Obwohl die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen vorliegend beschrieben wurde,
ist sie vielfältig modifizierbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0063]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Behälter
- 3
- Seitenwand
- 4
- Seitenwand
- 5
- Seitenwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- Boden
- 8
- Deckel
- 9
- Innenraum
- 10
- Kanal
- 11
- Kammer
- 12
- Kammer
- 13
- Übergangsstück
- 14
- Hydraulik
- 15
- Austragsschlitz
- 16
- Austragsschlitz
- 17
- Rechen
- 18
- Rechen
- 19
- Rahmen
- 20
- Strebe
- 21
- Strebe
- 22
- Strebe
- 23
- Z-förmiges Blech
- 24
- Abschnitt
- 25
- Abschnitt
- 26
- Abschnitt
- 27
- Loch
- 28
- Loch
- 29
- Öffnung
- 30
- Umgebung
- 31
- Seitenwand
- 32
- Seitenwand
- 33
- Dach
- 34
- Boden
- 35
- Stirnseite
- 36
- Einlassöffnung
- 37
- Längsrichtung
- 38
- Stirnseite
- 39
- Stützblech
- 40
- Konsole
- 41
- Querstrebe
- 42
- Trocknungsgas
- 43
- Öffnung
- 44
- Hochrichtung
- 45
- Abstand
- 45'
- Abstand
- 46
- Eckbereich
- 47
- Winkel
- 48
- Winkel
- 49
- Kanalquerschnitt
- 50
- Keilelement
- 51
- Keilelemente
- 52
- Stange
- 53
- Hydraulik
- 54
- Blech
- 55
- Fördereinrichtung
- 56
- Schlaufe
- 57
- achslose Spiralförderanlage
- 58
- Schubfläche
- 59
- Hackschnitzel
- 60
- Höhe
1. Vorrichtung (1) zum Trocknen schüttgutförmiger Biomasse (59), insbesondere von Hackschnitzeln,
mit
einem Behälter (2) und
einem Kanal (10), welcher sich innerhalb des Behälters (2) erstreckt und diesen in
zwei Kammern (11, 12) zur Aufnahme der Biomasse (59) unterteilt,
wobei Seitenwände (31, 32) des Kanals (10) Öffnungen (43) aufweisen, mittels welcher
einer jeweiligen Kammer (11, 12) ein Trocknungsgas (42) zum Trocknen der darin aufgenommenen
Biomasse (59) zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei eine jeweilige Kammer (11, 12) von jeweils einer
Seitenwand (3, 4) des Behälters (2) begrenzt ist und wobei die Seitenwände (3, 4)
Öffnungen (29) aufweisen, mittels welcher das Trocknungsgas (42) aus einer jeweiligen
Kammer (11, 12) herausführbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Öffnungen (43, 29) in einer jeweiligen
Seitenwand (31, 32) des Kanals (10) und/oder einer jeweiligen Seitenwand (3, 4) des
Behälters (2) übereinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei eine jeweilige Seitenwand (3, 4) des Behälters
(2) zumindest zwei Z-förmige Wandelemente (23, 23') aufweist, welche jeweils einen
oberen und einen unteren Abschnitt (24, 25) sowie einen diese verbindenden Abschnitt
(26) aufweisen, wobei der obere Abschnitt (24) eines Z-förmigen Wandelements (23)
gegen den unteren Abschnitt (25) des anderen Z-förmigen Wandelements (23') anliegt
und Öffnungen (27, 28) in diesen Abschnitten (24, 25) zum Bilden einer jeweiligen
Öffnung (29) in der entsprechenden Seitenwand (3, 4) miteinander fluchten.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 4, wobei die Seitenwände (31, 32) des Kanals
(10) und die Seitenwände (3, 4) des Behälters (2) derart angeordnet sind, dass sich
eine jeweilige Kammer (11, 12) nach unten verbreitert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei ein Winkel (47), welcher eine Seitenwand (31, 32)
des Kanals (10) mit der Vertikalen bildet, ungleich einem Winkel (48) ist, welchen
eine Seitenwand (3, 4) des Behälters (2) mit der Vertikalen bildet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, welche derart eingerichtet ist, dass das
Trocknungsgas (42) eine jeweilige Kammer (11, 12) horizontal durchströmt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, welche derart eingerichtet ist, dass das
Trocknungsgas (42) in den Kanal (10) in Längsrichtung (37) desselben einströmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, wobei der Kanal (10) an seiner einen Stirnseite
(35) einen Anschluss (36) zum Zuführen des Trocknungsgases (42) aufweist und/oder
an seiner anderen Stirnseite (38) geschlossen ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, wobei an einem Boden (61) einer jeweiligen
Kammer (11, 12) eine Austragreinrichtung, insbesondere ein Rechen (17, 18), zum Herausfördern
der Biomasse (59) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei der Rechen (17, 18) feststehende und bewegliche
Keilelemente (50, 51) aufweist und/oder wobei die Höhe (60) der Keilelemente (50,
51) in Förderrichtung (55) zunimmt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, wobei sich der Kanal (10) bis zu dem Boden (7)
und/oder zwischen zwei Austrageinrichtungen, insbesondere zwei Rechen (17, 18), erstreckt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 - 12, wobei eine achslose Spiralförderanlage
(57) vorgesehen ist, mittels welcher die von dem Rechen (17, 18) herausgeförderte
Biomasse (59) in Richtung eines Vergasers förderbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 13, wobei der Behälter (2) einen Deckel (8)
aufweist, welcher in einer Schließstellung desselben eine jeweilige Kammer (11, 12)
gasdicht nach oben hin verschließt und in einer Offenstellung desselben einen Zugang
zu einer jeweiligen Kammer (11, 12) für ein Befüllen derselben mit Biomasse (59) freigibt.
15. Biomassevergasungsanlage, insbesondere Holzvergasungsanlage, mit
einer Vorrichtung (1) zum Trocknen schüttgutförmiger Biomasse (59) nach einem der
Ansprüche 1 - 14,
einem Vergaser zum Erzeugen von Brenngas aus der getrockneten Biomasse und einem Blockheizkraftwerk
zum Erzeugen von elektrischer Energie und Wärme unter Verbrennung des Brenngases.