[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Zapfsäule einer Tankstelle,
welche Zapfsäule mindestens einen Zapfpunkt mit mindestens zwei angebotenen Kraftstoffprodukten
und einem Zuschlagprodukt, sowie einen Preisrechner aufweist, der kommunikationstechnisch
mit einem Kassensystem der Tankstelle verbunden ist, wobei der Preisrechner zumindest
über Preisinformationen zu den Kraftstoffprodukten und Zuschlagprodukten verfügt,
wobei dem Zapfpunkt zugeordnete Durchflussmesser Durchflussinformationen über die
getankte Menge Kraftstoff bzw. Zuschlagprodukt an den Preisrechner übermitteln, und
wobei der Preisrechner aus den Preisinformationen und Durchflussinformationen einen
Abnahmepreis zu einem Tankvorgang eines Kunden errechnet, welcher Abnahmepreis anschließend
von dem Kunden an das Kassensystem gezahlt wird.
[0002] Verfahren zum Betrieb einer Zapfsäule einer Tankstelle sind hinreichend bekannt.
Für den heutigen Betrieb von Tankstellen sind Zapfsäulen und Kassensysteme in einen
schlüssigen Ablauf von Tank- und Zahlungsvorgängen integriert. Für den Teilbereich
der Tankstelle, in welchem die Zapfsäulen angeordnet sind, hat sich in der Fachsprache
der Begriff "Forecourt" etabliert. Eine Zapfsäule wird normalerweise in mehrere Zapfpunkte
unterteilt. Dabei verfügt eine Zapfsäule, die auf einer Insel zwischen zwei Fahrspuren
steht, in der Regel auf jeder ihrer Seiten über einen Zapfpunkt, an dem ein Kunde
aus mehreren Kraftstoffprodukten ein gewünschtes Produkt auswählen und tanken kann.
Für jedes Produkt sind dabei typischerweise eine eigene Zapfpistole und ein eigener
Schlauch vorgesehen.
[0003] Die Zapfsäule verfügt über einen sogenannten Preisrechner, welcher mit dem Kassensystem
der Tankstelle über eine sogenannte "Forecourt-Schnittstelle" in Kommunikationsverbindung
steht. Forecourt-Schnittstellen sind in der Regel genormt, so dass Kassensysteme und
Zapfsäulen verschiedener Hersteller gemeinsam verwendet werden können. Der Preisrechner
erhält aus dem Kassensystem die Grundpreise der Kraftstoffe (Preis pro Liter) und
speichert diese lokal ab. Innerhalb der Zapfsäule ist der Preisrechner mit geeichten
Durchflussmessern verbunden, wobei in der Regel an jedem Zapfpunkt für jedes Kraftstoffprodukt
ein eigener Durchflussmesser vorgesehen ist. Bei einem laufenden Tankvorgang erhält
der Preisrechner vom benutzten Durchflussmesser kontinuierlich Daten über das abgegebene
Kraftstoffvolumen, berechnet daraus den Abnahmepreis und zeigt Volumen und Abnahmepreis
über die Anzeigeinstrumente der Zapfsäule an. Nach Beendigung des Tankvorgangs speichert
der Preisrechner die Daten des Tankvorgangs, d.h. mindestens Daten über die Art des
Kraftstoffproduktes, das bezogene Volumen, den Grundpreis und den Abnahmepreis. Die
gespeicherten Daten werden anschließend von dem Kassensystem über die Forecourt-Schnittstelle
abgerufen.
[0004] Die im Folgenden für einen Zapfpunkt oder ein Produkt an einem Zapfpunkt benutzten
Attribute "gesperrt" und "freigegeben" sind zu verstehen als der für Kunden und Tankstellenpersonal
wahrnehmbare Zustand eines Zapfpunkts, unabhängig davon, welche steuerungstechnischen
Zustände der Zapfpunkt im Rahmen des implementierten Forecourt-Interfaces dabei annimmt
oder durchläuft.
[0005] Ein Kraftstoff- oder Zuschlagprodukt ist im Sinne der Erfindung "gesperrt", wenn
nach Entnahme des zugehörigen Zapfventils kein Tankvorgang begonnen werden kann. Ein
Zapfpunkt ist "gesperrt", wenn alle Produkte an diesem Zapfpunkt gesperrt sind.
[0006] En Kraftstoff- oder Zuschlagprodukt ist im Sinne der Erfindung "freigegeben", wenn
nach Entnahme des zugehörigen Zapfventils der Tankvorgang begonnen werden kann. Ein
Zapfpunkt ist "freigegeben", wenn alle Produkte an diesem Zapfpunkt freigegeben sind.
[0007] Die Begriffe "freigeben" und "Freigabe" bzw. "sperren" und "Sperrung" beschreiben
eine Zustandsänderung eines Zapfpunkts, an deren Ende der Zapfpunkt oder ein Produkt
im Sinne der Erfindung "freigegeben" bzw. "gesperrt" ist, unabhängig davon, welche
steuerungstechnischen Kommandos und Dialoge im Rahmen des implementierten Forecourt-Interfaces
für diese Zustandsänderung genutzt werden.
[0008] In der Praxis bestehen verschiedene Betriebsmodelle für die Zapfpunkte. Zum Beispiel
können Zapfpunkte grundsätzlich gesperrt sein, so dass diese erst nach Freigabe durch
den Kassierer die Abgabe von Kraftstoff erlauben. In einem anderen Betriebsmodell,
das vor allem in Westeuropa üblich ist, sind die Zapfpunkte grundsätzlich freigegeben.
Ein Zapfpunkt bleibt dabei aber nach dem Abschluss eines Tankvorgangs so lange gesperrt,
bis die Daten des Tankvorgangs in das Kassensystem der Tankstelle abgerufen wurden.
Auch kann an einem Zapfpunkt nach Beginn des Tankvorgangs das Produkt nicht gewechselt
werden. Ebenso kann auch nicht aus mehreren Zapfpistolen gleichzeitig an demselben
Zapfpunkt getankt werden. Sperrung und Freigabe von Zapfpunkten werden dabei vom Preisrechner
der Zapfsäule kontrolliert.
[0009] Weiterhin existiert ein alternatives Betriebsmodell, die sogenannte "Tiefspeicherung"
von Tankvorgängen. Bei diesem System werden die Daten eines abgeschlossenen Tankvorgangs
automatisch - ohne Zutun des Kassierers - in das Kassensystem abgerufen und gleichzeitig
der Zapfpunkt automatisch für die nächste Tankung freigegeben. Wenn der Kunde zum
Bezahlen des Tankvorgangs an der Kasse seinen Zapfpunkt nennt, muss der Kassierer
mit dem Kunden klären, welchen Tankvorgang der Kunde bezahlen möchte, da zum genannten
Zapfpunkt möglicherweise mehrere Tankvorgänge im Kassensystem gespeichert sind.
[0010] Im Rahmen der zuvor beschriebenen, bekannten Betriebsmodelle ergeben sich Schwierigkeiten
durch geänderte Abgasvorschriften, die das Tanken von zwei verschiedenen Produkten
erforderlich machen. Aktuell wird es ab dem Jahr 2014 erforderlich sein, dass Diesel-PKW
im Rahmen der sogenannten "Euro 6 Norm" eine Harnstoff-Wasser-Mischung zu tanken.
Diese Mischung, welche der Verband der Automobilindustrie als "AdBlue" bezeichnet,
soll den Stickoxide-Anteil im Abgas des Kraftfahrzeuges verringern. Dafür wird die
Harnstoff-Wasser-Mischung in das Rohabgas eingeblasen und führt in einem nachgelagerten
Katalysator des Fahrzeugs durch selektive katalytische Reaktion zur Reduzierung des
Stickoxid-Anteils. Der Volumenverbrauch der Harnstoff-Wasser-Mischung wird dabei ungefähr
4% des Volumenverbrauchs des Dieselkraftstoffes betragen. Die vorgenannte Harnstoff-Wasser-Mischung
wird heutzutage schon in LKW eingesetzt. Die Tankstellen stellen zu diesem Zweck bereits
separate Zapfanlagen zur Verfügung. Da die Harnstoff-Wasser-Mischung weder brennbar
noch explosiv ist und ebenfalls nur schwach Wasser gefährdend, dürfen solche Tankanlagen
mit komplett überirdischem Tank auf Tankstellen aufgestellt werden.
[0011] Die vorgenannte Betankung von LKW mit Harnstoff-Wasser-Mischung aus einer separaten
Tankanlage ist ein vielfach noch akzeptierter Vorgang im Tankstellenbetrieb, da den
LKW meist ein eigener Forecourt-Bereich mit breiteren Fahrspuren, höheren Durchfahrten
und eigenen Hochleistungszapfsäulen zugeordnet ist. Innerhalb dieses separaten Bereichs
ist es bei einem geregelten Tankstellenbetrieb noch möglich, dass LKW für den zweiten
Tankvorgang - nämlich mit Harnstoff-Wasser-Mischung - eine weitere Zapfanlage anfahren.
[0012] Die Betankung von PKW auf die gleiche Art und Weise wäre allerdings aufgrund des
hohen PKW-Anteils an Tankstellen mit einem geregelten Tankstellenbetrieb nicht mehr
vereinbar. Sowohl Tankstellenbetreiber als auch Mineralölgesellschaften legen im Sinne
eines zügigen und sicheren Betriebs der Tankstelle hohen Wert darauf, dass die Fahrzeuge
auf dem Forecourt keine unnötigen Fahrtmanöver durchführen.
[0013] Genauso unerwünscht ist es für den Tankstellenbetrieb, wenn der Kunde zwischen den
beiden aufeinanderfolgenden Tankvorgängen zunächst eine Bezahlung für den ersten Tankvorgang
durchführen müsste, bevor er den zweiten Tankvorgang starten kann.
[0014] Daher ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einem Kunden zwei aufeinanderfolgende Tankvorgänge an
demselben Zapfpunkt zu ermöglichen, ohne dass er dafür zwischen den beiden Tankvorgängen
eine Bezahlung des ersten Tankvorgangs durchführen muss. In jedem Fall sollte dabei
sichergestellt sein, dass dem Kunden für jeden der beiden Tankvorgänge die Informationen
über Grundpreis, getankte Menge und Gesamtpreis angezeigt werden.
[0015] Zur
Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass nach Beendigung eines ersten Tankvorgangs
eine Zeitmessung gestartet wird, welche einen Freigabezeitraum angibt, innerhalb dessen
ein zweiter Tankvorgang an demselben Zapfpunkt vor Zahlung des Abnahmepreises gestartet
werden kann.
[0016] Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass es dem Kunden möglich wird, sein Fahrzeug
an ein und demselben Zapfpunkt mit zwei Kraftstoffen und/oder mit Zuschlagstoffen
zu betanken, ohne dass er dafür zwischen den Tankvorgängen eine Bezahlung durchführen
muss. Aus Sicht des Tankstellenbetreibers ermöglicht die Erfindung den zügigen und
sicheren Betrieb der Tankstelle, indem vermieden wird, dass der Kunde mit seinem Fahrzeug
zwei verschiedene Zapfpunkte anfahren muss oder - bei Verwendung nur eines Zapfpunktes
- zur Freigabe des Zapfpunktes für einen zweiten Tankvorgang nach dem ersten Tankvorgang
eine Bezahlung durchführen muss.
[0017] Die Erfindung kann dabei mittels zwei gleichermaßen geeigneter Verfahren zum Betrieb
der Zapfsäule durchgeführt werden. Nach einer ersten Lösung wird die Zapfsäule säulenseitig
gesteuert, d.h., die Steuerung erfolgt durch den Preisrechner der Zapfsäule. Nach
dem zweiten Verfahren wird die Zapfsäule systemseitig gesteuert, d.h. die Steuerung
erfolgt durch das an die Zapfsäule angeschlossene Kassensystem.
[0018] Bei der säulenseitigen Steuerung erlaubt der Preisrechner erfindungsgemäß nach Beendigung
des ersten Tankvorgangs innerhalb eines vorgegebenen Freigabezeitraumes den Beginn
eines zweiten Tankvorgangs, ohne dass die Daten des ersten Tankvorgangs an das Kassensystem
übermittelt sein müssen. Mit dem Ende des ersten Tankvorgangs speichert der Preisrechner
die Daten des Tankvorgangs und gibt denselben Zapfpunkt innerhalb des vorgegebenen
Freigabezeitraumes frei. Wenn innerhalb dieses Zeitraumes kein zweiter Tankvorgang
gestartet wird, wird der Zapfpunkt wie gewohnt gesperrt, bis die Daten des ersten
Tankvorgangs in das Kassensystem abgerufen worden sind. Wenn aber innerhalb des konfigurierbaren
Zeitraums mit dem zweiten Tankvorgang begonnen wird, werden die Daten des zweiten
Tankvorgangs kontinuierlich vom Preisrechner erfasst und in der Kundenanzeige der
Zapfsäule zur Anzeige gebracht. Die Zapfsäule kann dafür über zwei separate Kundenanzeigen
verfügen, eine für den ersten Tankvorgang und eine für den zweiten Tankvorgang, oder
die Anzeige zeigt lediglich nur den gerade laufenden Tankvorgang an, oder die Anzeige
wechselt zwischen den Daten der abgeschlossenen ersten und der laufenden zweiten Betankung.
Nach Ende des zweiten Tankvorgangs speichert der Preisrechner ebenfalls die Daten
des zweiten Tankvorgangs. Der Preisrechner hat somit also in diesem Moment zwei Datensätze
zu den beiden separaten Tankvorgängen gespeichert. Daraufhin wird der Zapfpunkt gesperrt
und erst wieder freigegeben, sobald die Tankdaten in das Kassensystem abgerufen wurden.
[0019] Bei der alternativen systemseitigen Steuerung zum Betrieb der Zapfsäule erlaubt das
Kassensystem nach Beendigung eines ersten Tankvorgangs innerhalb des vorgegebenen
Freigabezeitraumes den Beginn eines zweiten Tankvorganges. Der erste und der zweite
Tankvorgang müssen somit ebenfalls (innerhalb des Freigabezeitraumes) in einem sinnvollen
zeitlichen Zusammenhang stehen. Die Betriebsparameter für die Steuerung des Tankvorgangs
liegen dabei im Kassensystem. Nach Beendigung des ersten Tankvorgangs ruft das Kassensystem
die Daten des Tankvorgangs ab und gibt denselben Zapfpunkt während des vorgegebenen
Freigabezeitraumes für den zweiten Tankvorgang frei. Wenn nicht innerhalb des Freigabezeitraumes
mit dem zweiten Tankvorgang begonnen wird, wird der Zapfpunkt wie gewohnt gesperrt,
bis der erste Tankvorgang im Kassensystem verbucht, also abgerechnet und bezahlt,
wurde. Wenn aber innerhalb des Freigabezeitraumes mit dem zweiten Tankvorgang begonnen
wird, werden die Daten des zweiten Tankvorgangs kontinuierlich vom Preisrechner erfasst
und in der Kundenanzeige der Zapfsäule zur Anzeige gebracht. Nach Beendigung des zweiten
Tankvorgangs ruft das Kassensystem ebenfalls die Daten des zweiten Tankvorgangs ab.
Es hat also in diesem Moment zwei Datensätze für Tankvorgänge gespeichert. Weiter
wird der Zapfpunkt nun gesperrt bis beide Tankvorgänge im Kassensystem verbucht, also
abgerechnet und bezahlt, wurden.
[0020] Die Erfindung sieht somit also zwei verschiedene Szenarien vor, nämlich zum einen,
dass der Zapfpunkt nach Beendigung des Freigabezeitraumes gesperrt wird, sofern innerhalb
des Freigabezeitraumes kein zweiter Tankvorgang gestartet wurde, und zum anderen,
dass der Zapfpunkt nach Beendigung eines zweiten Tankvorgangs gesperrt wird.
[0021] Im Zusammenhang mit der vorgenannten Betankung von Dieselfahrzeugen sowohl mit Diesel
als auch mit Harnstoff-Wasser-Gemisch als Zuschlagprodukt, empfiehlt es sich insbesondere,
dass der Kunde innerhalb aufeinanderfolgender Tankvorgänge Diesel und ein dazu korrespondierendes
Zuschlagprodukt, nämlich Harnstoff-Wasser-Mischung tankt. Die Reihenfolge ist dabei
nicht festgelegt, d.h. der Kunde kann entweder zuerst Diesel und danach das Zuschlagprodukt
tanken, oder umgekehrt.
[0022] Die Zeitmessung für die Vorgabe des Freigabezeitraumes kann dabei erfindungsgemäß
durch den Preisrechner (säulenseitige Steuerung) oder durch das Kassensystem (systemseitige
Steuerung) erfolgen.
[0023] Besonders vorteilhaft sperrt der Preisrechner oder das Kassensystem dabei in Abhängigkeit
von einem in einem ersten Tankvorgang getankten Kraftstoffprodukt oder Zuschlagprodukt
die Abgabe vorgegebener Kraftstoffprodukte oder Zuschlagprodukte für den zweiten Tankvorgang.
Im Sinne dieses erfindungsgemäßen Merkmals müssen dabei nicht nur der erste und der
zweite Tankvorgang innerhalb eines vorgegebenen Freigabezeitraums liegen, sondern
ebenfalls in einem kraftstofftechnisch sinnvollen Zusammenhang stehen. Es können somit
nur solche Kraftstoffe bzw. Zuschlagprodukte in zwei aufeinanderfolgenden Tankvorgängen
im Sinne der Erfindung getankt werden, deren gemeinsamer Einsatz in einem Fahrzeug
überhaupt möglich ist. Für das Beispiel eines Dieselfahrzeuges, welches das Zuschlagprodukt
Harnstoff-Wasser-Mischung benötigt, wird zuerst Diesel und dann das Zuschlagprodukt
getankt oder umgekehrt. Demgegenüber wäre es im Sinne der Erfindung beispielsweise
nicht möglich, an demselben Zapfpunkt erst Diesel und dann Super zu tanken, oder Harnstoff-Wasser-Mischung
und Super.
[0024] Das Kassensystem übermittelt vorteilhaft dem Preisrechner eine Information über die
zu sperrenden Kraftstoffprodukte oder Zuschlagprodukte.
[0025] Sowohl bei der säulenseitigen als auch bei der systemseitigen Steuerung empfiehlt
es sich, dass der Preisrechner dem Kassensystem Informationen über den ersten und/oder
zweiten Tankvorgang übermittelt. Dabei werden die Informationen zunächst lokal auf
dem Preisrechner gespeichert und sodann entweder gemeinsam (säulenseitige Steuerung)
oder separat nach Abschluss des ersten und zweiten Tankvorgangs (systemseitige Steuerung)
an das Kassensystem übermittelt.
[0026] Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Kassensystem zentral Betriebsdaten an den Preisrechner
übermittelt. Diese Betriebsdaten enthalten bei der säulenseitigen Steuerung mindestens
die Grundpreise für alle verfügbaren Kraftstoffprodukte und Zuschlagprodukte, die
Angaben, welche Produkte überhaupt in zwei aufeinanderfolgenden Tankvorgängen kombiniert
werden dürfen und die Angabe über den Freigabezeitraum. Bei der systemseitigen Steuerung
enthalten die Betriebsdaten zumindest die Grundpreise für alle verfügbaren Kraftstoffprodukte
bzw. Zuschlagprodukte. Die Angaben, welche Produkte in zwei aufeinanderfolgenden Tankvorgängen
kombiniert werden dürfen, und die Angabe über den Freigabezeitraum, d.h. den maximal
erlaubten Zeitabstand zwischen dem Ende des ersten Tankvorgangs und dem Beginn des
zweiten Tankvorgangs, werden dabei nicht an den Preisrechner übermittelt, sondern
bleiben ausschließlich im Kassensystem gespeicherte Betriebsparameter.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Figuren 1 und 2
- Durchführung zweier aufeinanderfolgender Tankvorgänge mit einem säulenseitig gesteuerten
Verfahren,
- Figuren 3 und 4
- Durchführung eines Tankvorgangs mit einem säulenseitig gesteuerten Verfahren,
- Figuren 5 und 6
- Durchführung zweier aufeinanderfolgender Tankvorgänge mit einem systemseitig gesteuerten
Verfahren,
- Figuren 7 und 8
- Durchführung eines Tankvorgangs mit einem systemseitig gesteuerten Verfahren.
[0028] Die Figuren haben - von oben nach unten gelesen - die Form eines Ablaufdiagramms,
wobei die aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte in untereinander stehenden Zeilen
aufgelistet sind, während die an den Einzelelementen der Zapfsäule bzw. des Kassensystems
stattfindenden Prozesse, nämlich an der Kundenanzeige 1a, dem Preisrechner 1b und
dem Kassensystem III in nebeneinander liegenden Spalten dargestellt sind. Letzteres
dient unter anderem der vergrößerten Darstellung des Zapfpunktes I.
[0029] Die Figuren 1 und 2 zeigen die Durchführung zweier aufeinanderfolgender Tankvorgänge
mit einem säulenseitig gesteuerten Verfahren, wobei der Kunde nach dem ersten Tankvorgang
einen zweiten Tankvorgang innerhalb des vorgegebenen Freigabezeitraumes auslöst.
[0030] In Fig. 1 ist gemäß Verfahrensschritt 1 der Ausgangszustand dargestellt. Der Zapfpunkt
I ist verkaufsbereit, und alle Kraftstoffprodukte A, B, C, hier symbolisiert durch
drei Zapfschläuche, stehen für einen Tankvorgang zur Verfügung. Zu irgendeinem Zeitpunkt
(für die Erfindung nicht von Bedeutung) empfängt der Preisrechner Ib, und damit auch
der Zapfpunkt I, vom Kassensystem III über die Forecourt-Schnittstelle II aktuelle
Betriebsdaten 12. Die Betriebsdaten 12 enthalten mindestens die Grundpreise für alle
verfügbaren Kraftstoffprodukte A, B, C, die Angaben, welche Produkte A, B, C überhaupt
in zwei aufeinanderfolgenden Tankvorgängen kombiniert werden dürfen, und die Vorgabe
des Freigabezeitraumes, welcher den maximal erlaubten Zeitabstand zwischen dem Ende
des ersten Tankvorgangs und dem Beginn des zweiten Tankvorgangs angibt.
[0031] In Verfahrensschritt 2 fährt ein Fahrzeug vor den Zapfpunkt I, und der Kunde beginnt
den ersten Tankvorgang durch Entnahme 13 des Zapfventils für ein erstes Kraftstoffprodukt
C. Alle anderen Produkte A, B werden gesperrt, solange das gerade entnommene Produkt
C getankt wird. Die Daten dieses ersten Tankvorgangs werden vom Durchflussmessgerät
des Zapfpunktes I an den Preisrechner Ib übertragen 14. Im Preisrechner Ib wird ein
Datensatz 15 für den ersten Tankvorgang angelegt und mit den aktualisierten Daten
gemäß dem Fortschritt des Tankvorgangs aktualisiert. Ebenso wird die Kundenanzeige
la vom Preisrechner Ib gemäß dem Fortschritt des ersten Tankvorgangs aktualisiert
16. Auch das Kassensystem III wird über den Beginn des Tankvorgangs durch einen Datendialog
14 informiert.
[0032] Gemäß Verfahrensschritt 3 beendet der Kunde den ersten Tankvorgang durch Einhängen
17 des Zapfventils für das erste Kraftstoffprodukt C. Das Ende des ersten Tankvorgangs
wird dem Preisrechner Ib mitgeteilt 18, und der Preisrechner Ib sperrt 19 alle gemäß
den Betriebsdaten 12 nicht für einen zweiten Tankvorgang zugelassenen Kraftstoffprodukte
A, C und teilt das Einhängen des Zapfventils an das Kassensystem III mit 18. In der
Figur wird beispielsweise das Produkt C der ersten Tankung gesperrt, ebenso das Produkt
A. Freigegeben wird lediglich das Produkt B, das gemäß den Betriebsdaten 12 zusammen
mit Produkt C kombiniert verkauft werden darf. Die Kundenanzeige la wird vom Preisrechner
Ib mit den Endwerten des ersten Tankvorgangs aktualisiert 20. Der Datensatz 15 des
ersten Tankvorgangs wird geschlossen und bleibt im Preisrechner Ib gespeichert.
[0033] Verfahrensschritt 4 läuft unmittelbar und automatisiert nach dem Einhängen 17 des
Zapfventils ab. Dabei wird im Preisrechner Ib die Zeitmessung zur Bestimmung des Freigabezeitraumes
21 gestartet, innerhalb dessen ein zweiter Tankvorgang mit Produkt B begonnen werden
kann. Der Freigabezeitraum 21 ist Bestandteil der Betriebsdaten 12.
[0034] In Verfahrensschritt 5 beginnt der Kunde innerhalb des Freigabezeitraumes 21 einen
zweiten Tankvorgang durch Entnahme 22 des Zapfventils für ein zweites Kraftstoffprodukt
B. Die Daten dieses zweiten Tankvorganges werden vom Durchflussmessgerät des Zapfpunktes
I an den Preisrechner Ib übertragen 23. Im Preisrechner Ib wird ein Datensatz 24 für
den zweiten Tankvorgang angelegt und mit den aktualisierten Daten gemäß dem Fortschritt
des zweiten Tankvorgangs aktualisiert. Ebenso wird die Kundenanzeige Ia vom Preisrechner
Ib entsprechend dem Fortschritt des zweiten Tankvorgangs aktualisiert 25. Auch das
Kassensystem III wird über den Beginn des zweiten Tankvorgangs durch einen Datendialog
23 informiert.
[0035] Gemäß Verfahrensschritt 6 beendet der Kunde den zweiten Tankvorgang durch Einhängen
26 des Zapfventils für das zweite Kraftstoffprodukt B. Das Ende des zweiten Tankvorgangs
wird dem Preisrechner Ib mitgeteilt 27, und der Preisrechner Ib sperrt 28 den Zapfpunkt
I und teilt das Einhängen des Zapfventils an das Kassensystem III mit 27. Die Kundenanzeige
Ia wird vom Preisrechner Ib mit den Endwerten des zweiten Tankvorgangs aktualisiert
29. Der Datensatz 24 des zweiten Tankvorgangs wird beendet und bleibt im Preisrechner
Ib gespeichert. Die Kundenanzeige la zeigt nun abwechselnd die Endwerte des ersten
und des zweiten Tankvorgangs an. Das Zeitintervall 30, nach welchem die Anzeige jeweils
umschaltet, ist Bestandteil der Betriebsdaten 12. Typische Zeitintervalle 30 betragen
ca. 1 bis 2 Sek.
[0036] Gemäß Fig. 2, Verfahrensschritt 7 übermittelt der Kassierer dem Kassensystem III
ein Kommando 31 zum Abruf der Tankdaten. Über das Forecourt-Interface II schickt das
Kassensystem III eine Anfrage 32 an den Preisrechner Ib.
[0037] Gemäß Verfahrensschritt 8 schickt der Preisrechner Ib als Antwort auf die Anfrage
32 den Datensatz 15 des ersten Tankvorgangs in einem schnittstellenkonformen Format
33 an das Kassensystem III.
[0038] Gemäß Verfahrensschritt 9 gibt der Kassierer dem Kassensystem III ein weiteres Kommando
31 zum Abruf der Tankdaten. Über das Forecourt-Interface II schickt das Kassensystem
III eine weitere Anfrage 32 an den Preisrechner Ib.
[0039] In Verfahrensschritt 10 übermittelt der Preisrechner Ib als Antwort auf die Anfrage
32 den Datensatz 24 der zweiten Tankung in einem schnittstellenkonformen Format 33
an das Kassensystem III. Der Preisrechner Ib gibt der Kundenanzeige la ein Kommando
34 zur Nullstellung. Weiter gibt der Preisrechner Ib den Zapfpunkt I mit einem Kommando
35 wieder frei. Der Zapfpunkt I ist damit zurück im Ausgangszustand, identisch zu
Verfahrensschritt 1. Das Kassensystem III hat nun die Daten 15, 24 beider Tankvorgänge
vorliegen.
[0040] Gemäß Verfahrensschritt 11 werden die Daten 15, 24 beider Tankvorgänge (ggf. mit
weiteren Einkäufen des Kunden an der Tankstelle) verbucht 36 und in die Datenbank
37 des Kassensystems III übertragen.
[0041] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Durchführung nur eines Tankvorgangs mit einem säulenseitig
gesteuerten Verfahren. Dabei verstreicht nach dem ersten Tankvorgang die vorgegebene
Zeit für den Beginn eines zweiten Tankvorgangs, ohne dass ein zweiter Tankvorgang
begonnen wird.
[0042] Die Verfahrensschritte 1 bis 3 sind dabei identisch mit den Verfahrensschritten 1
bis 3 gemäß Fig. 1.
[0043] Verfahrensschritt 4 läuft unmittelbar und automatisiert nach dem Einhängen 17 des
Zapfventils ab. Dabei wird die Messung des Freigabezeitraumes 21 gestartet, innerhalb
dessen der zweite Tankvorgang mit Produkt B gestartet werden kann. Der Freigabezeitraum
21 ist dabei Bestandteil der Betriebsdaten 12.
[0044] Gemäß Verfahrensschritt 4b ist die Zeitvorgabe gemäß Freigabezeitraum 21, innerhalb
dessen eine Folgetankung mit einem zweiten Produkt B begonnen werden kann, abgelaufen,
ohne dass ein zweiter Tankvorgang gestartet wurde. Der Preisrechner Ib sperrt den
gesamten Zapfpunkt I und teilt in einem Datendialog 28 den Sperrvorgang dem Kassensystem
III mit.
[0045] Gemäß Fig. 4, Verfahrensschritt 7 übermittelt der Kassierer dem Kassensystem III
ein Kommando 31 zum Abruf der Tankdaten. Über das Forecourt-Interface II schickt das
Kassensystem III eine Anfrage 32 an den Preisrechner Ib.
[0046] In Verfahrensschritt 8 schickt der Preisrechner Ib als Antwort auf die Anfrage 32
den Datensatz 15 des ersten Tankvorgangs in einem schnittstellenkonformen Format 33
an das Kassensystem III. Der Preisrechner Ib gibt der Kundenanzeige la ein Kommando
34 zur Nullstellung. Weiterhin gibt der Preisrechner Ib den Zapfpunkt I mit einem
Kommando 35 frei. Der Zapfpunkt I ist damit zurück im Ausgangszustand, identisch zu
Verfahrensschritt 1. Das Kassensystem III hat nun die Daten 15 des ersten, einzigen
durchgeführten Tankvorgangs vorliegen.
[0047] Gemäß Verfahrensschritt 11 werden die Daten 15 des Tankvorgangs (ggf. mit weiteren
Einkäufen des Kunden) verbucht 36 und in die Datenbank 37 des Kassensystems III eingetragen.
[0048] Die Figuren 5 und 6 zeigen die Durchführung zweier aufeinanderfolgender Tankvorgänge
mittels eines systemseitig gesteuerten Verfahrens. Dabei beginnt der Kunde nach einem
ersten Tankvorgang einen zweiten Tankvorgang innerhalb des vom System vorgegebenen
Freigabezeitraumes 21.
[0049] Gemäß Fig. 5, Verfahrensschritt 1 ist der Zapfpunkt I im Ausgangszustand verkaufsbereit.
Alle Kraftstoffprodukte A, B, C, symbolisiert durch Zapfschläuche dargestellt, können
getankt werden. Zu irgendeinem Zeitpunkt (für die vorliegende Erfindung unerheblich)
hat der Preisrechner Ib, und damit auch der Zapfpunkt I, vom Kassensystem III über
die Forecourt-Schnittstelle II aktuelle Betriebsdaten 12 erhalten. Die Betriebsdaten
12 enthalten dabei mindestens die Grundpreise für alle verfügbaren Kraftstoffprodukte
A, B, C. Die Angaben, welche Produkte A, B, C in zwei aufeinanderfolgenden Tankvorgängen
verkauft werden dürfen, und die Vorgabe über den Freigabezeitraum 21 sind Betriebsparameter
des Kassensystems III und werden nicht an den Preisrechner Ib übermittelt.
[0050] Gemäß Verfahrensschritt 2 fährt ein Fahrzeug vor den Zapfpunkt I, woraufhin der Kunde
den ersten Tankvorgang durch Entnahme 13 des Zapfventils für ein erstes Kraftstoffprodukt
C entnimmt. Alle anderen Kraftstoffprodukte bzw. Zuschlagprodukte A, B werden für
die Abgabe gesperrt, solange Kraftstoffprodukt C noch getankt wird. Die Daten des
ersten Tankvorgangs werden vom Durchflussmessgerät des Zapfpunktes I an den Preisrechner
Ib übertragen 14. Im Preisrechner Ib wird ein Datensatz 15 für den ersten Tankvorgang
angelegt und mit den aktualisierten Daten gemäß dem Fortschritt des Tankvorgangs aktualisiert.
Ebenso wird die Kundenanzeige la vom Preisrechner Ib gemäß dem Fortschritt des Tankvorgangs
aktualisiert 16. Auch das Kassensystem III wird über den Beginn des Tankvorgangs durch
einen Datendialog 14 informiert.
[0051] Gemäß Verfahrensschritt 3 beendet der Kunde den ersten Tankvorgang durch Einhängen
17 des Zapfventils für das erste Kraftstoffprodukt C. Das Ende des ersten Tankvorgangs
wird dem Preisrechner Ib mitgeteilt 18, und der Preisrechner Ib sperrt 19 den Zapfpunkt
I. Die Kundenanzeige Ia wird vom Preisrechner Ib mit den Endwerten des ersten Tankvorgangs
aktualisiert 20. Der Datensatz 15 des ersten Tankvorgangs wird abgeschlossen und bleibt
im Preisrechner Ib gespeichert. Das Ende des ersten Tankvorgangs wird dem Kassensystem
III in einem Datendialog 18 mitgeteilt.
[0052] Verfahrensschritt 4 läuft unmittelbar und automatisiert nach dem Einhängen 17 des
Zapfventils ab. Im Kassensystem III wird die Messung des Freigabezeitraumes 21 gestartet,
wobei der Freigabezeitraum 21 die Zeitspanne vorgibt, innerhalb welcher ein zweiter
Tankvorgang begonnen werden kann. Der Freigabezeitraum 21 ist Bestandteil der Betriebsdaten
12 des Kassensystems III.
[0053] Verfahrensschritt 7 läuft zeitgleich mit Verfahrensschritt 4 ab. Das Kassensystem
III sendet einen Dialog 32 an den Preisrechner Ib, um damit den Datensatz des ersten
Tankvorgangs abzurufen, und um das zum ersten Produkt C kombinierbare zweite Kraftstoffprodukt
oder Zuschlagprodukt B freizugeben.
[0054] Gemäß Verfahrensschritt 8 schickt der Preisrechner Ib als Antwort auf die Anfrage
32 den Datensatz 15 des ersten Tankvorgangs in einem schnittstellenkonformen Format
33 an das Kassensystem III und gibt 19a gemäß der Vorgabe des Kassensystems III das
Kraftstoffprodukt oder Zuschlagprodukt B für einen folgenden Tankvorgang frei.
[0055] Gemäß Fig. 6, Verfahrensschritt 5 startet der Kunde innerhalb des Freigabezeitraums
21 einen zweiten Tankvorgang durch Entnahme 22 des Zapfventils für ein zweites Kraftstoffprodukt
bzw. Zuschlagprodukt B. Die Daten dieses zweiten Tankvorgangs werden vom Durchflussmessgerät
des Zapfpunkts I an den Preisrechner Ib übertragen 23. Im Preisrechner Ib wird ein
Datensatz 24 für den zweiten Tankvorgang angelegt und mit den aktualisierten Daten
gemäß dem Fortschritt des Tankvorgangs aktualisiert. Ebenso wird die Kundenanzeige
la vom Preisrechner Ib gemäß dem Fortschritt des zweiten Tankvorgangs aktualisiert
25. Das Kassensystem III wird in einem Datendialog 23 über den Beginn des zweiten
Tankvorgangs informiert.
[0056] In Verfahrensschritt 6 beendet der Kunde den zweiten Tankvorgang durch Einhängen
26 des Zapfventils für das zweite Kraftstoffprodukt bzw. Zuschlagprodukt B. Das Ende
des zweiten Tankvorgangs wird dem Preisrechner Ib mitgeteilt 27. Der Preisrechner
Ib sperrt 28 den Zapfpunkt I. Die Kundenanzeige la wird vom Preisrechner Ib mit den
Endwerten des zweiten Tankvorgangs aktualisiert 29. Der Datensatz 24 des zweiten Tankvorgangs
wird abgeschlossen und bleibt im Preisrechner Ib gespeichert. Das Ende des zweiten
Tankvorgangs wird dem Kassenautomat III in einem Datendialog 27 mitgeteilt.
[0057] Gemäß Verfahrensschritt 9 sendet das Kassensystem III einen Dialog 32 an den Preisrechner
Ib, um damit den Datensatz des zweiten Tankvorgangs abzurufen.
[0058] Gemäß Verfahrensschritt 10 übermittelt der Preisrechner Ib als Antwort auf die Anfrage
32 den Datensatz 24 des zweiten Tankvorgangs in einem schnittstellenkonformen Format
33 an das Kassensystem III.
[0059] In Verfahrensschritt 11 werden die Daten 15, 24 beider Tankvorgänge (ggf. mit weiteren
Einkäufen des Kunden) verbucht 36 und in die Datenbank 37 des Kassensystems III eingetragen.
Das Kassensystem III gibt dem Preisrechner Ib ein Kommando 35 zur Freigabe des Zapfpunktes
I. Der Preisrechner Ib stellt 34 die Kundenanzeige la zurück und gibt 35 den Zapfpunkt
I frei. Der Zapfpunkt I ist damit wieder im Ausgangszustand, identisch zu Verfahrensschritt
1.
[0060] Die Figuren 7 und 8 zeigen die Durchführung nur eines Tankvorgangs mit einem systemseitig
gesteuerten Verfahren. Nach dem ersten Tankvorgang verstreicht dabei die vorgegebene
Zeit (Freigabezeitraum 21) für den Beginn des zweiten Tankvorgangs, ohne dass ein
solcher begonnen wird.
[0061] Die Verfahrensschritte 1, 2, 3, 4, 7 und 8 erfolgen dabei genau wie die gleichnamigen
Verfahrensschritte gemäß Figuren 5 und 6.
[0062] Gemäß Fig. 8, Verfahrensschritt 4a läuft anschließend der Freigabezeitraum 21 am
Kassensystem III ab, ohne dass mit einem zweiten Tankvorgang begonnen wird.
[0063] Gemäß Schritt 4b ist die Zeitvorgabe somit ereignislos abgelaufen, so dass das Kassensystem
III ein Kommando zur Sperrung des Zapfpunktes I an den Preisrechner Ib sendet. Der
Preisrechner Ib sperrt 28 daraufhin den Zapfpunkt I.
[0064] Gemäß Verfahrensschritt 11 werden schließlich die Daten 15 des ersten Tankvorgangs
(ggf. mit weiteren Einkäufen des Kunden) verbucht 36 und in die Datenbank 37 des Kassensystems
III eingetragen. Das Kassensystem III gibt dem Preisrechner Ib ein Kommando 35 zur
Freigabe des Zapfpunkts I. Der Preisrechner Ib stellt 34 die Kundenanzeige la zurück
und gibt 35 den Zapfpunkt I frei. Der Zapfpunkt I ist damit zurück im Ausgangszustand,
identisch zum Zustand gemäß Verfahrensschritt 1.
Bezugszeichenliste
[0065]
- A
- Kraftstoffprodukt/Zusatzprodukt
- B
- Kraftstoffprodukt/Zusatzprodukt
- C
- Kraftstoffprodukt/Zusatzprodukt
- I
- Zapfpunkt
- Ia
- Kundenanzeige
- Ib
- Preisrechner
- II
- Forecourt-Interface
- III
- Kassensystem
- 1
- Verfahrensschritt
- 2
- Verfahrensschritt
- 3
- Verfahrensschritt
- 4
- Verfahrensschritt
- 4a
- Verfahrensschritt
- 4b
- Verfahrensschritt
- 5
- Verfahrensschritt
- 6
- Verfahrensschritt
- 7
- Verfahrensschritt
- 8
- Verfahrensschritt
- 9
- Verfahrensschritt
- 10
- Verfahrensschritt
- 11
- Verfahrensschritt
- 12
- Datensatz
- 13
- Entnahme des Zapfventils
- 14
- Datendialog
- 15
- Datensatz
- 16
- Aktualisierung der Kundenanzeige
- 17
- Einhängen des Zapfventils
- 18
- Datendialog
- 19
- Sperrung
- 19a
- Freigabe
- 20
- Aktualisierung der Kundenanzeige
- 21
- Freigabezeitraum
- 22
- Entnahme des Zapfventils
- 23
- Datendialog
- 24
- Datensatz
- 25
- Aktualisierung der Kundenanzeige
- 26
- Einhängen des Zapfventils
- 27
- Datendialog
- 28
- Datendialog
- 29
- Aktualisierung der Kundenanzeige
- 30
- periodisch wechselnde Anzeige
- 31
- Kommando
- 32
- Anfrage
- 33
- schnittstellenkonformes Format
- 34
- Nullstellung
- 35
- Freigabe des Zapfpunktes
- 36
- Buchung
- 37
- Datenbank
1. Verfahren zum Betrieb einer Zapfsäule einer Tankstelle, welche Zapfsäule mindestens
einen Zapfpunkt (I) mit mindestens zwei angebotenen Kraftstoffprodukten (A, B, C)
und einem Zuschlagprodukt (A, B, C), sowie einen Preisrechner (Ib) aufweist, der kommunikationstechnisch
mit einem Kassensystem (III) der Tankstelle verbunden ist, wobei der Preisrechner
(Ib) zumindest über Preisinformationen zu den Kraftstoffprodukten (A, B, C) und Zuschlagprodukten
(A, B, C) verfügt, wobei dem Zapfpunkt (I) zugeordnete Durchflussmesser Durchflussinformationen
über die getankte Menge Kraftstoff (A, B, C) bzw. Zuschlagprodukt (A, B, C) an den
Preisrechner (Ib) übermitteln, und wobei der Preisrechner (Ib) aus den Preisinformationen
und Durchflussinformationen einen Abnahmepreis zu einem Tankvorgang eines Kunden errechnet,
welcher Abnahmepreis anschließend von dem Kunden an das Kassensystem (III) gezahlt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung eines ersten Tankvorgangs eine Zeitmessung gestartet wird, welche
einen Freigabezeitraum (21) angibt, innerhalb dessen ein zweiter Tankvorgang an demselben
Zapfpunkt (I) vor Zahlung des Abnahmepreises gestartet werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfpunkt (I) nach Beendigung des Freigabezeitraums (21) gesperrt wird, sofern
innerhalb des Freigabezeitraums (21) kein zweiter Tankvorgang gestartet wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfpunkt (I) nach Beendigung des zweiten Tankvorgangs gesperrt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Preisrechner (Ib) den Zapfpunkt (I) sperrt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Preisrechner (Ib) eine Information über die Sperrung des Zapfpunktes (I) an das
Kassensystem (III) übermittelt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitmessung durch den Preisrechner (Ib) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitmessung durch das Kassensystem (III) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Preisrechner (Ib) oder das Kassensystem (III) in Abhängigkeit von einem in einem
ersten Tankvorgang getankten Kraftstoffprodukt (A, B, C) oder Zuschlagprodukt (A,
B, C), die Abgabe vorgegebener Kraftstoffprodukte (A, B, C) oder Zuschlagprodukte
(A, B, C) für den zweiten Tankvorgang sperrt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kassensystem (III) dem Preisrechner (Ib) eine Information über die zu sperrenden
Kraftstoffprodukte (A, B, C) oder Zuschlagprodukte (A, B, C) übermittelt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Preisrechner (Ib) dem Kassensystem (III) Informationen über den ersten und/oder
zweiten Tankvorgang übermittelt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kassensystem (III) Preisinformationen an den Preisrechner (Ib) übermittelt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunde innerhalb zweier aufeinanderfolgender Tankvorgänge in beliebiger Reihenfolge
Diesel und ein dazu korrespondierendes Zuschlagprodukt (A, B, C) tankt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuschlagprodukt (A, B, C) Harnstoff enthält.
1. A method for operating a petrol pump of a petrol station, which petrol pump comprises
at least one fueling point (I) with at least two fuel products offered (A, B, C) and
one supplementary product (A, B, C) as well as a price calculator (Ib) which is, in
terms of communication, connected to a cashier system (III) of the petrol station,
wherein the price calculator (Ib) at least comprises price information with respect
to the fuel products (A, B, C) and the supplementary products (A, B, C), wherein flow
meters allocated to the fueling point (I) transmit flow information about the filled
up amount of fuel (A, B, C) or the supplementary product (A, B, C) to the price calculator
(Ib), and wherein the price calculator calculates a price to be paid for a refueling
operation of a customer on the base of the price information and the flow information,
which price to be paid will be paid by the customer to the cashier system (III), characterized in that after a refueling operation has been completed, a time measurement will be started
which indicates a release period (21) within which a second refueling operation at
the same fueling point (I) can be started before the price has been paid.
2. A method according to claim 1, characterized in that the fueling point (I) will be locked after the release period (21) has been completed,
if no second refueling operation was started within the release period (21).
3. A method according to claim 1 or 2, characterized in that the fueling point (I) will be locked after the second refueling operation has been
completed.
4. A method according to one of the preceding claims, characterized in that the price calculator (Ib) locks the fueling point.
5. A method according to one of the preceding claims, characterized in that the price calculator (Ib) transmits information about the locking of the fueling
point (I) to the cashier system (III).
6. A method according to one of the claims 1 through 5, characterized in that the time measurement is carried out by the price calculator (Ib).
7. A method according to one of the claims 1 through 5, characterized in that the time measurement is carried out by the cashier system (III).
8. A method according to one of the preceding claims, characterized in that the price calculator (Ib) or the cashier system (III) will block the delivery of
predetermined fuel products (A, B, C) or supplementary products (A, B, C) for the
second refueling operation in dependence on a fuel product (A, B, C) or supplementary
product (A, B, C) refueled in the first refueling operation.
9. A method according to claim 8, characterized in that the cashier system (III) will transmit information about the fuel products (A, B,
C) or supplementary products (A, B, C) to be blocked to the price calculator (Ib).
10. A method according to one of the preceding claims, characterized in that the price calculator (Ib) transmits information about the first and/or second refueling
operation to the cashier system (III).
11. A method according to one of the preceding claims, characterized in that the cashier system (III) transmits price information to the price calculator (Ib).
12. A method according to one of the preceding claims, characterized in that the customer fills up his tank with Diesel and a corresponding supplementary product
(A, B, C) in any order within two subsequent refueling operations.
13. A method according to one of the preceding claims, characterized in that the supplementary product (A, B, C) contains urea.
1. Procédé de fonctionnement d'un distributeur d'essence d'une station-service, lequel
distributeur d'essence comprend au moins un point de remplissage (I) ayant au moins
deux carburants à offrir (A, B, C) et un produit supplémentaire (A, B, C) ainsi qu'une
calculatrice de prix (Ib) qui est, sur le plan de la technique de communication, reliée
à un système de caisse (III) de la station-service, la calculatrice de prix (Ib) disposant
d'au moins des informations de prix par rapport aux carburants (A, B, C) et aux produits
supplémentaires (A, B, C), des débitmètres associés au point de remplissage (I) transmettant
des informations de débit par rapport à la quantité de carburant (A, B, C) ou du produit
supplémentaire (A, B, C) prise à la calculatrice de prix (Ib), et la calculatrice
de prix (Ib) calculant un prix d'achat par rapport à une action de remplissage d'un
client sur la base des informations de prix et des informations de débit, lequel prix
d'achat est ensuite payé par le client au système de caisse (III), caractérisé en ce qu'ùne fois une première action de remplissage terminée, une mesure de temps est commencée
qui indique une période de déblocage (21) pendant laquelle une deuxième action de
remplissage au même point de remplissage (I) peut être commencée avant que le prix
d'achat soit payé.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le point de remplissage (I) sera bloqué après la fin de la période de déblocage (21)
si aucune deuxième action de remplissage n'a été commencée pendant la période de déblocage
(21).
3. Procédé selon la revendication 1 ou la revendication 2, caractérisé en ce que le point de remplissage (I) sera bloqué après que la deuxième action de remplissage
a été terminée.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la calculatrice de prix (Ib) bloque le point de remplissage (I).
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la calculatrice de prix (Ib) transmet une information par rapport au blocage du point
de remplissage (I) au système de caisse (III).
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le temps est mesuré par la calculatrice de prix (Ib).
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le temps est mesuré par le système de caisse (III).
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la calculatrice de prix (Ib) ou le système de caisse (III) bloque la distribution
des carburants (A, B, C) ou des produits supplémentaires (A, B, C) prédéterminés pour
la deuxième action de remplissage en fonction d'un carburant (A, B, C) ou d'un produit
supplémentaire (A, B, C) pris pendant la première action de remplissage.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que le système de caisse (III) transmet une information par rapport aux carburants (A,
B, C) ou aux produits supplémentaires (A, B, C) à bloquer à la calculatrice de prix
(Ib).
10. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la calculatrice de prix (Ib) transmet des informations par rapport à la première
et/ou à la deuxième action de remplissage au système de caisse (III).
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de caisse (III) transmet des informations de prix à la calculatrice de
prix (Ib).
12. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le client prend Diesel et un produit supplémentaire correspondant (A, B, C) dans
un ordre quelconque pendant deux actions de remplissage consécutives.
13. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le produit supplémentaire (A, B, C) contient de l'urée. ,