[0001] Die Erfindung betrifft einen Handsteuergeber für eine hydraulische Steuerung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Hydraulische Steuersysteme mit Handsteuergebern sind seit längerer Zeit Stand der
Technik. So ist beispielsweise in der
DE 37 22 544 A1 ein solches Steuersystem beschrieben, bei dem mittels eines Handhebels vier Druckregelventile
betätigt werden, die als Lenkventile und Fahrventile vorgesehen sind.
[0003] Der Handhebel wird dabei um zwei zueinander senkrechte Achsen schwenkbar ausgestaltet
oder mittels eines Kugel- oder Kardangelenks taumelnd gelagert. Der Bewegungsbereich
dieses Handhebels wird durch eine Kulisse begrenzt.
[0004] Die in dieser Druckschrift beschriebene Bauweise benötigt viel Bauraum, sodass die
Unterbringung weiterer Steuerkomponenten in einer Baueinheit mit dem Handsteuergeber
erschwert ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Handsteuergeber für eine hydraulische Steuerung
vorzuschlagen, der die Integration hydraulischer Zusatzfunktionen erleichtert.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Handsteuergeber nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0007] Dementsprechend zeichnet sich ein erfindungsgemäßer Handsteuergeber dadurch aus,
dass die Ventilkolben wenigstens zweier, über ein gemeinsames mechanisches Bedienelement
betätigbarer Hydraulikventile mit dem Bedienelement derart mechanisch gekoppelt sind,
dass die Ventilkolben durch das Bedienelement in wenigstens zwei Richtungen mit Kraft
beaufschlagbar sind.
[0008] Durch diese Bauform können beispielsweise vier Druckregelventile gemäß dem eingangs
genannten Stand der Technik, die nur auf Druck betätigbar sind, durch zwei 4/3 Wegeventile
ersetzt werden, die auf Zug und Druck verstellbar sind. Durch die Verwendung von in
zwei vorzugsweise entgegengesetzte bzw. gegenläufige Richtungen betätigbaren Ventilen
wird der benötigte Bauraum im Anschluss an das Bedienelement, das sich in der Regel
unterhalb des Bedienelementes befindet, in der Breite, das heißt quer zur Achse der
Ventilkolben, deutlich verkleinert, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, daneben
zusätzliche hydraulische Steuerelemente in einer Baueinheit mit dem Handsteuergeber
unterzubringen.
[0009] Vorteilhafterweise weisen die Hydraulikventile jeweils wenigstens eine zwischen bzw.
beidseits von zwei verschiedenen Ventil-Schaltstellungen angeordnete Ventil-Neutralstellung
auf und/oder ist wenigstens eine insbesondere mittig angeordnete Neutralstellung des
Bedienelementes und/oder des/der Ventilkolben zwischen bzw. beidseits von wenigstens
zwei verschiedenen Betätigungsstellungen und/oder Schaltstellungen des Bedienelementes
und/oder des/der Ventilkolben vorgesehen. So können die Hydraulikventile in vorteilhafter
Weise sowohl auf Zug und zudem auf Druck verstellt/betätigt werden und hierbei jeweils
Schalt- bzw. Steuerfunktionen realisieren. Hiermit kann eine besonders Platz sparende
Bauweise und/oder beispielsweise eine Verdoppelung der hydraulischen Steuerfunktionen
verwirklicht werden. Dies ermöglicht eine besonders kompakte bzw. umfassende Integration
innerhalb einer Baueinheit bzw. für Anwendungen eines erfindungsgemäßen Handsteuergebers
bzw. Handhebels als Lenk- und/oder Steuerknüppel/-stick.
[0010] In einer besonderen Aufführungsform der Erfindung kann zum Beispiel mit einem einzigen
Handhebel bzw. Lenk-/ Fahrknüppel, d.h. sog. Steuerstick, ein hydraulisch angetriebenes
Fahrzeug, insbesondere Kettenfahrzeug wie ein Bagger, Planierraupe oder dergleichen,
gelenkt bzw. gesteuert werden. Beispielsweise kann mit einem einzigen Handsteuergeber
bei einem Fahrzeug die Funktionen "vorwärts" und "rückwärts" sowie "rechts" und "links"
Fahren bzw. hydraulisches Antreiben realisiert werden.
[0011] Auch kann bei einem Fahrzeug mit Hydraulikantrieben bzw. Hydraulikaktuatoren alternativ
oder in Kombination zur vorgenannten Variante gemäß der Erfindung eine Front- und/oder
Heckhydraulikeinheit, die jeweils als Verbrauchereinheit Hub- und/oder Kippzylinder
beinhalten kann, mit einem erfindungsgemäßen Handsteuerhebel betätigt werden. So kann
beispielsweise ein hydraulisch kontrolliertes/gesteuertes Arbeitsgerät mit einem einzigen
Handsteuergeber bzw. Steuerstick die Funktionen "hoch" und "runter" sowie "nach rechts
kippen/schwenken" und "nach links kippen/schwenken" realisieren.
[0012] Um eine vorteilhafte mechanische Kopplung der Ventilkolben mit dem Bedienelement
zu realisieren, wird wenigstens eine Gelenkverbindung zwischen dem Bedienelement und
einem Ventilkolben vorgesehen. Durch eine gelenkige Verbindung kann die Bewegungsrichtung
des Bedienelementes von derjenigen des Ventilkolbens abweichen und dennoch die Möglichkeit
einer Betätigung des Ventilkolbens in einer Linearbewegung in zwei gegenläufigen Richtungen
gewährleistet werden. Durch die Gelenkverbindung ergibt sich somit ein wesentlicher
Unterschied im Vergleich zu einem nur als Drucktaster ausgebildeten Steuerventil.
[0013] Um die wenigstens zwei erfindungsgemäßen Steuerventile in vorteilhafter Weise zu
betätigen, wird das Bedienelement, beispielsweise in Form eines Handhebels, bevorzugt
um wenigstens zwei geometrische Schwenkachsen schwenkbar gelagert. Eine solche Lagerung
ergibt eine möglichst freie Bewegungsmöglichkeit des Bedienelementes mit der entsprechenden
Gestaltungsfreiheit der Ankopplung an die Ventilkolben, um mit einer entsprechenden
Bedienbewegung das gewünschte Steuerergebnis zu erzielen.
[0014] Eine solche Beweglichkeit des Bedienelementes lässt sich beispielsweise mit Hilfe
eines Kugelgelenkes erzielen, bevorzugt wird das Bedienelement jedoch mit einer Lagereinheit
verbunden, die das Bedienelement kartesisch, das heißt um zwei gegenständlich in Form
eines Kreuzgelenkes vorhandene Schwenkachsen schwenkbar lagert.
[0015] Mit dieser Bauweise lässt sich eine präzise und solide Lagerung des Bedienelementes
auf vergleichsweise kleinem Bauraum realisieren.
[0016] Bevorzugt wird die Gelenkverbindung zu dem jeweiligen Ventilkolben neben wenigstens
zwei geometrischen Schwenkachsen des Bedienhebels angeordnet. Auf diese Weise ist
es problemlos möglich, durch die Schwenkbewegung des Bedienhebels eine translatorische
Bewegung des Ventilkolbens über die Gelenkverbindung zu bewirken.
[0017] Grundsätzlich kommt auch an dieser Stelle wieder die Verwendung eines Kreuzgelenks
oder einer kartesischen Lagereinheit in Frage, bevorzugt wird jedoch das Verbindungselement
der Gelenkverbindung mit einer wenigstens teilweise kugelförmigen Gleitfläche versehen,
auf der ein entsprechendes Gegenstück seitens des Ventilkolbens gleiten kann. Diese
Ausgestaltung der Gelenkverbindung ist dadurch besonders einfach zu realisieren, dass
der Ventilkolben funktionsgemäß eine lineare Bewegung ausführt und somit durch seine
Linearführung auch die Gelenkverbindung stabilisiert, sodass die Führung des kolbenseitigen
Verbindungselementes auf den Verbindungselement seitens der Lagereinheit mit der wenigstens
teilweise kugelförmigen Lagerfläche bzw. die Fixierung vereinfacht wird.
[0018] Um die Bauform des Handsteuergebers kompakt zu gestalten, werden vorteilhafterweise
die Hydraulikventile in einem hydraulischen Steuerblock integriert, in dem die wenigstens
zwei über das gemeinsame mechanische Bedienelement betätigbaren Ventilkolben der entsprechenden
Hydraulikventile durch das Bedienelement bewegbar sind. Ein solcher hydraulischer
Steuerblock kann mit der Lagereinheit des Bedienelementes verbunden werden und neben
dem Ventilgehäuse für die beiden mechanisch betätigbaren Steuerventile noch Raum für
weitere hydraulische Funktionen bieten.
[0019] Darüber hinaus können weitere Steuerventile in einem solchen Steuerblock untergebracht
werden, die bevorzugt ebenfalls durch den Handsteuergeber betätigbar sind. So kann
beispielsweise wenigstens ein weiteres, vorzugsweise elektrisch schaltbares Ventil
im Steuerblock vorgesehen werden, mittels dem beispielsweise eine Verbrauchereinheit
von der hydraulischen Steuerung des Handsteuergebers ab- und eine Verbrauchereinheit
zugeschaltet werden kann. Hierdurch ergibt sich eine Zunahme der durch den erfindungsgemäßen
Handsteuergeber steuerbaren Funktionen.
[0020] Darüber hinaus können in einem solchen Steuerblock ein oder mehrere Ventile auch
durch die Verwendung so genannter Ventilpatronen realisiert sein, die als voll funktionsfähige
Baueinheit vorkonfektioniert in den Steuerblock eingesetzt werden, der die hydraulischen
Anschlüsse für die erforderlichen Hydraulikleitungen bereitstellt.
[0021] Bevorzugt wird für ein elektrisch schaltbares Ventil ein zusätzliches elektrisches
Bedienelement am Handsteuergeber angebracht, wobei dieses zusätzliche elektrische
Bedienelement vorteilhafterweise am mechanischen Bedienelement angebracht wird. Auf
diese Weise lässt sich eine unmittelbare Nähe des elektrischen Bedienelementes, beispielsweise
in Form eines Schalters in dem mechanischen Bedienelement, beispielsweise in Form
eines Handhebels mit Schalter um mit einer Hand einerseits die mechanisch betätigbaren
Ventile über den Handhebel und andererseits die elektrisch betätigbaren Steuerventile
über den elektrischen Schalter zu betätigen, realisieren, wodurch beispielsweise eine
Einhandsteuerung unter Einschluss der zusätzlichen, durch das elektrisch schaltbare
Ventil zur Verfügung gestellten Funktion erzielt werden kann.
[0022] Grundsätzlich wäre jedoch auch eine sensorisch betätigbare Schaltung der elektrischen
Steuerventile oder eine funktions- bzw. betriebsabhängige Steuerung denkbar.
[0023] Weiterhin wird bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Handsteuergeber das wenigstens
ein elektrisch steuerbares Hydraulikventil ausgangsseitig hinter den wenigstens zwei
mechanisch betätigbaren hydraulischen Steuerventilen angeordnet und mit wenigstens
sechs Leitungen und wenigstens zwei Schaltzuständen vorgesehen.
[0024] Durch ein derartiges zusätzliches elektrisch steuerbares Ventil ist es möglich, zwischen
verschiedenen Verbrauchereinheiten mit jeweils zwei Hydraulikanschlüssen, die mit
dem mechanischen Bedienelement steuerbar sind, hin und her zu schalten. Auf diese
Weise ist die Funktionalität eines erfindungsgemäßen Handsteuergebers deutlich erhöht.
[0025] Bevorzugt wird als elektrisch schaltbares Ventil ein 6/2 Wegeventil vorgesehen. Ein
solches Ventil ist in der Lage, die Zu- und Rückleitung für eine Verbrauchereinheit
zu- bzw. abzuschalten und kann in einem kompakten Handsteuergeber Platz finden.
[0026] Vorteilhafterweise werden als mechanisch betätigbare Hydraulikventile 4/3 Wegeventile
vorgesehen, um eine Verbrauchereinheit in zwei Richtungen zu steuern.
[0027] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird hinter jedem mechanisch
bedienbaren Steuerventil jeweils ein elektrisch steuerbares Steuerventil angeordnet.
Auf diese Weise kann die Bedieneinheit zwischen zwei komplett verschiedenen hydraulischen
Anwendungen hin und her geschaltet werden, die jeweils wenigstens zwei hydraulische
Verbrauchereinheiten beinhalten.
[0028] Hierzu werden bevorzugt wenigstens zwei, vorteilhafterweise alle elektrisch schaltbare
Steuerventile des Handsteuergebers über einen gemeinsamen Schalter als Bedienelement
geschaltet. So kann beispielweise der Handsteuergeber von einem Antriebssystem, das
zwei hydraulische Fahrantriebe beinhaltet, die von dem Handsteuergeber bedienbar sind,
umgeschaltet werden auf eine Front- oder Heckhydraulikeinheit, die jeweils als Verbrauchereinheit
Hub- und/oder Kippzylinder beinhalten kann, wobei diese wiederum nach dem Zuschalten
auf den Handsteuergeber durch dessen Bedienelement steuerbar sind.
[0029] Vorzugsweise werden alle elektrisch und die mechanisch betätigbaren Ventile bei einem
erfindungsgemäßen Handsteuergeber in einen gemeinsamen Steuerblock integriert. Auf
diese Weise ergibt sich ein Handsteuergeber, der als im Ganzen handhabbare kompakte
Baueinheit montierbar ist.
[0030] Vorteilhafterweise wird weiterhin eine Führungskulisse vorgesehen, innerhalb der
das mechanische Bedienelement bewegbar ist. Eine solche Führungskulisse, die die freie
Beweglichkeit des mechanischen Bedienelementes mechanisch, beispielsweise durch Anschlagflächen,
begrenzt, kann zum einen eine Bedienungshilfe für die Bedienperson zum Anfahren bestimmter
Steuerungsposition bilden. Eine entsprechende Ausgestaltung der Führungskulisse kann
der Bedienperson zum Beispiel eine entsprechende Führungshilfe bei der Bewegung des
Bedienelementes in eine bestimmte Position bieten.
[0031] Weiterhin kann jedoch die Führungskulisse auch die Bewegungsfreiheit des Bedienelementes
derart einschränken, dass sich die Bedienperson bei der Handhabung des Bedienelementes
stets innerhalb des Bereichs der freien Beweglichkeit zum einen der Lagereinheit des
Bedienelementes und zum anderen der Gelenkverbindung zu den bzw. den Ventilsteuerkolben
befindet. Somit wird eine mechanische Überbeanspruchung dieser Lagereinheit bzw. Gelenkverbindungen
durch die Bedienperson ausgeschlossen.
[0032] Das Bedienelement und/oder die Lagereinheit und/oder die Führungskulisse und/oder
der Steuerblock können mechanisch zu einer Baueinheit verbunden werden. Auf diese
Weise lässt sich eine kompakte, als Ganzes montierbare Baueinheit herstellen, sodass
zum Einbau des Handsteuergebers nur noch die hydraulischen und elektrischen Anschlüsse
vorzunehmen sind.
[0033] Im Fall der oben angeführten Ausführungen des Handsteuergebers mit Steuerblock und
integrierten elektrisch schaltbaren Hydraulikventilen kann dabei auch der elektrische
Anschluss des elektrischen Bedienelements auf Seiten des mechanischen Bedienelementes
an das zugehörigen Steuerventil im Steuerblock bereits geschlossen sein, sodass lediglich
noch die Versorgung mit Betriebsstrom hergestellt werden muss.
[0034] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0035] Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Handsteuergeber in perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- einen Steuerblock für einen Handsteuergeber gemäß Figur 1 in perspektivischer Darstellung,
- Figur 3
- eine Bedieneinheit für einen Handsteuergeber gemäß Figur 1 in perspektivischer Darstellung,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung des Bedienelementes mit Lagereinheit und Ventilkolben,
- Figur 5
- eine Figur 4 im Wesentlichen entsprechende perspektivische Darstellung mit vergrößertem
Bildausschnitt,
- Figur 6
- eine Lagereinheit mit Bedienelement ohne Ventilkolben in perspektivischer Darstellung,
- Figur 7
- eine weitere perspektivische Darstellung einer Bedieneinheit ohne Verkleidung,
- Figur 8
- eine Bedieneinheit gemäß Figur 7 mit Verkleidung und zusätzlichen elektrischen Bedienelementen
in perspektivischer Darstellung,
- Figur 9
- einen Hydraulikschaltplan eines Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0036] Der Handsteuergeber 1 gemäß Figur 1 umfasst eine Bedieneinheit 2 sowie einen Steuerblock
3. Die Bedieneinheit 2 umfasst ein Bedienelement 4 in Form eines Handhebels, eine
Lagereinheit 5 sowie eine im vorliegenden Fall im Wesentlichen quadratische Führungskulisse
6. Des Weiteren ist die Bedieneinheit 2 mit einem Montageflansch 7 versehen, mittels
den der Handsteuergeber 1 am Einsatzort verbaut werden kann.
[0037] Der Steuerblock 3 umfasst auf einer Seite Kolbenaufnahmen 8, 9 für Ventilsteuerkolben
sowie Befestigungsgewinde 10, 11, 12, 13 für die Befestigung der Bedieneinheit 2.
[0038] An einer Anschlussfläche 14, die seitlich am Steuerblock 3 vorgesehen ist, befinden
sich Hydraulikanschlüsse 15 für den externen hydraulischen Anschluss des Hansteuergebers
1.
[0039] Auf der der Bedieneinheit 2 gegenüberliegenden Seite des Steuerblocks 3 sind zwei
elektromagnetisch schaltbare Hydraulikventile in den Steuerblock 3 eingeführt, von
denen die Schaltspulen 16, 17 sowie die elektrischen Anschlüsse 18, 19 in Figur 1
erkennbar sind.
[0040] Die Bedieneinheit 2 mit Handhebel bzw. Bedienelement 4, Führungskulisse 6 und Lagereinheit
5 ist als separate, modulare Baueinheit ausgeführt, wie in Figur 3 dargestellt. Die
Lagereinheit 5 umfasst ein Kreuzgelenk mit zwei Achsen 20, 21 mit Rückstellfedern
22, 23, um das Bedienelement 4 in seiner Neutralposition zurückzuführen.
[0041] Die Lagereinheit sowie die Gelenkverbindung zu den zwei Steuerventilkolben 24, 25
ist in den Figuren 4 bis 5 in Einzelheiten dargestellt. Die Steuerventilkolben 24,
25 sind an ihrem der Lagereinheit 5 zugewandten Ende mit Aufnahmeösen 26, 27 versehen,
mittels denen sie an Kugelflächen 28, 29 von Verbindungselementen einer Gelenkverbindung
eingehängt werden.
[0042] Wie insbesondere in den Figuren 4 bis 6 erkennbar ist, liegt die jeweilige Gelenkverbindung
zwischen der Lagereinheit und dem Steuerventilkolben seitlich neben den Achsen 20,
21, sodass durch Schwenkbewegung des Bedienelementes 4 um eine oder beide Achsen 20,
21 eine lineare Hub- oder Schubbewegung der Steuerventilkolben 24, 25 zu erzielen
ist.
[0043] Die Darstellung gemäß Figur 7 entspricht im Wesentlichen derjenigen von Figur 3,
sie dient im Vergleich mit Figur 8 zur Veranschaulichung, wie die Bedieneinheit 2
mit oder ohne Verkleidung 30 in Erscheinung tritt. Die Verkleidung 30 umfasst einen
Griff 31 sowie einen Balg 32, der die Bedieneinheit 2 zumindest staubdicht abdeckt.
[0044] Der Griff 31 umfasst weiterhin verschiedene elektrische Schalter 33, 34. Die elektrischen
Schalter 33, 34 können dazu dienen, zusätzliche Funktionen in die Bedieneinheit 2
zu integrieren. So kann beispielsweise der Schalter 33 dafür verwendet werden, die
beiden Schaltspulen 16, 17 der elektrischen Steuerventile zu schalten. Weitere, nicht
dargestellte Schalter können als Taster für weitere Funktionen oder auch nur zur Erkennung
einer Bedienperson verwendet werden. Gleiches gilt für einen oder mehrere optionale,
ebenfalls nicht dargestellte Sensoren.
[0045] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wesentlich ist die Ausgestaltung der
Bedieneinheit derart, dass die Steuerventilkolben 24, 25 jeweils in beide Richtungen
einer Linearverstellung mechanisch bewegbar sind, sodass unter Beibehaltung der verschiedenen
Funktionen der Steuerventilkolben weniger Bauraum quer zur Lineardarstellung im Steuerblock
2 benötigt wird. Hierdurch ist im Steuerblock 2 noch Raum für weitere Komponenten,
beispielsweise die elektrischen Schaltventile 40, 41, die für Zusatzfunktionen verwendbar
sind, die beispielsweise über den Schalter 33 geschaltet werden können.
[0046] Der Hydraulikschaltplan gemäß Figur 9 zeigt die mögliche Anwendung einer erfindungsgemäßen
Handsteuereinheit.
[0047] Zwei erfindungsgemäß mechanisch betätigbare 4/3 Wegeventile 38, 39 werden über die
Bedieneinheit 2 bedient, wobei die jeweiligen Schaltzustände durch Zug oder Schub
des Ventilkolbens erreicht werden können.
[0048] Ausgangsseitig folgen den 4/3 Steuerventilen 38, 39 jeweils ein elektrisch ansteuerbares
6/2 Wegeventil 40, 41. Somit kann durch elektrische Ansteuerung die durch das mechanisch
bedienbare Steuerventil 38, 39 betätigte Verbrauchereinheit gewechselt werden.
[0049] In dem in Figur 9 dargestellten Zustand werden beispielsweise über die Zufuhr B1,
B3 sowie die jeweilige Abfuhr A1 und A3 des Hydraulikmediums entsprechende Verbrauchereinheiten,
beispielsweise Fahrantriebe oder dergleichen betätigt. Durch Schalten der elektrischen
Steuerventile 40, 41 können anstelle der Leitungen A1, B1, A3, B3 die Leitungen A2,
B2 bzw. A4, B4 mit den mechanischen Steuerventilen 38, 39 verbunden werden. Hierdurch
lassen sich andere Verbrauchereinheiten, beispielsweise eine Hubhydraulik, eine hydraulische
Antriebseinheit oder dergleichen den mechanisch betätigbaren Steuerventil 38, 39 zuschalten
und dementsprechend über das Bedienelement 4 betätigen.
[0050] Der Handsteuergeber ist dabei mit allen Funktionen und Ventilen als im Ganzen handhabbare
Einheit ausgeführt.
[0051] Durch den modularen Aufbau zwischen Bedieneinheit 2 und Steuerblock 3 sind im Übrigen
auch unterschiedliche Steuerblöcke 3 mit einer Bedieneinheit 2 kombinierbar. Entscheidend
ist lediglich, dass die Gelenkverbindungen zu den mechanisch betätigbaren Steuerventilen
passend angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Handsteuergeber
- 2
- Bedieneinheit
- 3
- Steuerblock
- 4
- Bedienelement
- 5
- Lagereinheit
- 6
- Führungskulisse
- 7
- Montageflansch
- 8
- Kolbenaufnahme
- 9
- Kolbenaufnahme
- 10
- Befestigungsgewinde
- 11
- Befestigungsgewinde
- 12
- Befestigungsgewinde
- 13
- Befestigungsgewinde
- 14
- Anschlussfläche
- 15
- Hydraulikanschluss
- 16
- Schaltspule
- 17
- Schaltspule
- 18
- elektrischer Anschluss
- 19
- elektrischer Anschluss
- 20
- Schwenkachse
- 21
- Schwenkachse
- 22
- Rückstellfeder
- 23
- Rückstellfeder
- 24
- Steuerventilkolben
- 25
- Steuerventilkolben
- 26
- Aufnahmeöse
- 27
- Aufnahmeöse
- 28
- Kugelfläche
- 29
- Kugelfläche
- 30
- Verkleidung
- 31
- Griff
- 32
- Balg
- 33
- Schalter
- 34
- Schalter
- 38
- 4/3 Steuerventil
- 39
- 4/3 Steuerventil
- 40
- 6/2 Steuerventil
- 41
- 6/2 Steuerventil
1. Handsteuergeber (1) für eine hydraulische Steuerung, wobei wenigstens zwei, über ein
gemeinsames mechanisches Bedienelement betätigbare Hydraulikventile (34, 35) mit Ventilkolben
(24, 25) vorgesehen sind, an deren Ausgangsseite wenigstens zwei Verbrauchereinheiten
über den Handsteuergeber manipulierbar angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilkolben (24, 25) mit dem Bedienelement (4) mechanisch derart gekoppelt sind,
dass die Ventilkolben (24, 25) durch das Bedienelement (4) in wenigstens zwei Richtungen
mit Kraft beaufschlagbar sind.
2. Handsteuergeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikventile (34, 35) jeweils wenigstens eine zwischen zwei verschiedenen
Ventil-Schaltstellungen angeordnete Ventil-Neutralstellung aufweisen.
3. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Neutralstellung des Bedienelementes (4) und/oder des/der Ventilkolben
(24, 25) zwischen wenigstens zwei verschiedenen Betätigungsstellungen und/oder Schaltstellungen
des Bedienelementes (4) und/oder des/der Ventilkolben (24, 25) vorgesehen ist.
4. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Gelenkverbindung (26, 27, 28, 29) zwischen Bedienelement (4) und
Ventilkolben (24, 25) vorgesehen ist.
5. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (4) um wenigstens zwei Schwenkachsen (20, 21) schwenkbar ist.
6. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (4) in einer Lagereinheit (5) kartesisch gelagert ist.
7. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindungen (26, 27, 28, 29) neben wenigstens zwei geometrischen Schwenkachsen
des Bedienhebels angeordnet ist.
8. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindung (26, 27, 28, 29) ein mit der Lagereinheit (5) verbundenes, um
wenigstens zwei geometrische Schwenkachsen der Lagereinheit schwenkbares Verbindungselement
umfasst.
9. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindung zwischen Lagereinheit (5) und Ventilkolben (24, 25) wenigstens
eine wenigstens teilweise kugelförmige Gleitfläche (28, 29) umfasst.
10. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikventile (38, 39, 40, 41) in einen hydraulischen Steuerblock (3) integriert
sind, in dem die wenigstens zwei mechanisch betätigbaren Ventilkolben (24, 25) durch
das Bedienelement bewegbar sind.
11. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein weiteres, vorzugsweise elektrisch schaltbares Ventil (40, 41) im Steuerblock
(3) vorgesehen ist.
12. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handsteuergeber (1) ein zusätzliches elektrisches Bedienelement (33) aufweist.
13. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanische Führungskulisse (6) für das Bedienelement (4) vorgesehen ist, innerhalb
der das mechanische Bedienelement (4) bewegbar ist.
14. Handsteuergeber nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (4) und/oder die Lagereinheit (5) und/oder die Führungskulisse
(6) und/oder der Steuerblock (3) zu einer als Ganzes montierbaren Baueinheit verbunden
sind.