[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Schnitthölzern
bestehenden Konstruktionsschichtholzes sowie ein aus mehreren Schnitthölzern bestehendes
Konstruktionsschichtholz.
[0002] In den vergangenen Jahren hat der Holzbau eine zunehmende Nachfrage erhalten. Insbesondere
bei Holzkonstruktionen, wie beispielsweise beim Hausbau, wird zunehmend Holz eingesetzt,
da Holz mit sehr vielen positiven Eigenschaften, wie "natürlich", "behaglich", "schön"
und "individuell" in Verbindung gebracht wird. Die Anforderungen an Holzkonstruktionen,
insbesondere Balken aus geschichtetem Schnittholz, für solche Holzkonstruktionen,
steigen stetig an.
[0003] Beispielsweise ist für den modernen Holzbau das Konstruktionsvollholz bekannt. Aus
Nadelhölzern bester Qualität werden Rohbalken bzw. Schnitthölzer hergestellt. Diese
werden getrocknet und nach der Festigkeit sortiert. In diesen Schnitthölzern enthaltene
Fehlstellen, beispielsweise festigkeitsmindernde Wuchsabweichungen, Aststellen oder
dergleichen werden darauffolgend ausgekappt. Die einzelnen Abschnitte der Schnitthölzer
werden durch Keilzinkung verbunden und nach einer Strangbildung auf die gewünschte
Endlänge zugeschnitten. Die Seitenflächen der rohen Stränge werden im Anschluss egalisiert.
Somit besteht das Konstruktionsvollholz aus einem einschichtigen Aufbau, bei dem die
einzelnen Schnitthölzer als Vollholz verarbeitet und nach der Auskappung von Fehlstellen
durch Keilverzinkung miteinander verbunden sind.
[0004] Des Weiteren ist im modernen Holzbau die Herstellung eines sogenannten Brettschichtholzes
bekannt. Dabei werden brett- oder lamellenförmige Schnitthölzer aus einer Rohware,
also Baumstämmen, hergestellt. Die einzelnen Schnitthölzer werden visuell/maschinell
sortiert und Fehlstellen gekennzeichnet. Darauf folgend erfolgt ein Auskappen von
Fehlstellen und die Erzeugung von Keilzinkenverbindungen, um die Schnitthölzer, die
von den Fehlstellen befreit sind, wieder miteinander zu einem Strang zu verbinden.
Anschließend erfolgt eine Kappung des Stranges auf eine vorbestimmte Länge bzw. eine
Ziellänge. Nach einer Egalisierung einer Beleimfläche, welche der Breitseite des Brettschichtholzes
entspricht, erfolgt eine Beleimung. Anschließend werden mehrere durch die Keilzinkenverbindung
hergestellten Stränge aus den Schnitthölzern miteinander verpresst, es entsteht ein
roher Leimbinder. Abschließend erfolgt ein Fertighobeln des rohen Leimbinders, so
dass ein vierseitig bearbeitetes Brettschichtholz hergestellt ist.
[0006] Des Weiteren ist die Herstellung von einem Brettschichtholz zur Herstellung von sogenannten
Duobalken und Triobalken bekannt (Duobalken und Triobalken sind eingetragene Marken).
Als Basis für die Herstellung solcher Schnitthölzer dienen Bohlen oder Kanthölzer
mit einer Dicke bis zu 80 mm bei einer Breite bis zu 280 mm bzw. einer Dicke bis zu
120 mm bei einer Breite von bis zu 100. Die Herstellung solcher mehrschichtiger Duo-
oder Triobalken erfolgt in Analogie zum Brettschichtholz mit brett- oder lamellenförmigen
Schnitthölzern.
[0007] Die bisherigen Balkenkonstruktionen benötigen eine Rohware mit großen Dimensionen,
das heißt, es werden Baumstämme verwendet, bei denen das Wachstum zwischen 60 und
80 Jahren oder mehr erfordert. Eine solche Rohware wird immer schwerer verfügbar.
Dies beruht zum einen darauf, dass ein Messzahlsystem zur Wertung des Starkholzes
weggefallen und zum anderen ein verstärkter Einsatz der Spanertechnologie vorgesehen
ist, so dass in den oberen Stärkeklassen der Rohwaren, beispielsweise bei einem Wachstum
von mehr als sechzig Jahren, insbesondere mehr als achtzig Jahren, keine Preissteigerung
mehr möglich ist. Darüber hinaus wird eine vorzeitige Holzernte eingeleitet, um wirtschaftliche
Nachteile zu vermeiden, die beispielsweise bei Sturmschäden entstehen. Zudem ist auch
eine Reduktion an Produktionsflächen durch Vorgaben des Naturschutzes gegeben. Es
werden zunehmend neue Nationalparks entstehen, in denen eine Bewirtschaftung von Nutzflächen
untersagt ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Konstruktionsschichtholzes
zu schaffen, sowie ein Konstruktionsschichtholz vorzuschlagen, um eine kostengünstigere
Herstellung zu ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung eines aus
mehreren Schnitthölzern bestehenden Konstruktionsschichtholzes geschaffen, bei dem
das aus einer Rohware hergestellte Schnittholz visuell oder maschinell sortiert und
das eine Fehlstelle enthaltende Schnittholz aussortiert wird, bei dem das fehlstellenfreie
Schnittholz auf zumindest eine Seitenfläche des Schnittholzes egalisiert wird, auf
die zumindest eine Seitenfläche des Schnittholzes zur Bildung einer Beleimfläche ein
Klebstoff aufgetragen wird, mehrere Schnitthölzer mit den Beleimflächen gestapelt
und durch Verpressung zu einem Konstruktionsschichtholzrohling verleimt werden und
jeweils ein stirnseitiges Ende von zwei zueinander zugeordneten Konstruktionsschichtholzrohlingen
durch einen Universalkeilzinkenstoß miteinander verbunden werden. Durch dieses Verfahren
wird ein Konstruktionsschichtholz aus nicht keilverzinkten Schnitthölzern hergestellt.
Dieses Verfahren ermöglicht, dass eine Rohware, also Baumstämme mit einem Wachstum
von bis zu 40 oder bis zu 60 Jahren, für die Herstellung des Schnittholzes zur Weiterverarbeitung
zu einem Konstruktionsschichtholz verwendet werden können. Der Einsatz von Schwachholz
mit einem Alter von zwanzig bis maximal fünfzig Jahren ist durch das Verfahren ermöglicht.
Bei einer solchen jüngeren Rohware ist eine bessere Verfügbarkeit als bei Baumstämmen
mit einem Wachstum bis zu 60 Jahren oder älter gegeben und somit ein kostengünstigerer
Einkauf der Rohware möglich. Darüber hinaus ist bei der Herstellung ein geringerer
Energieaufwand für die Trocknung gegeben, da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Schnitthölzer
mit einem geringeren Querschnitt als beim Herstellen von Konstruktionsvollholz gemäß
dem Stand der Technik eingesetzt werden können. Die Holzqualität ist ebenso höher,
durch kleinere Astgrößen. In jüngerem Rundholz liegen geringe Spannungen im Kernbereich
im Vergleich zu älteren Rundholz vor, diese kann zu Rissen bei der weiteren Verarbeitung,
insbesondere der Schnittholztrocknung, führen. Diese Risse sind qualitätsmindern und
erzeugen Ausschussware und eben diese kommen in dem Konstruktionssichtholz nicht vor.
[0010] Unter einem Schnittholz, welches aus einer Rohware hergestellt ist, wird ein auf
Schnittmaß bearbeitetes Rundholz als Kantholz verstanden, ohne dass dieses eine Keilzinkenverbindung
enthält. Schnitthölzer sind frei von Keilzinkenverbindungen.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass nach dem Verleimen
der Schnitthölzer in Schichten und via Keilzinkenverbindung, die weiteren Seitenflächen
der einzelnen Konstruktionsschichthölzern jeweils die Seitenflächen des Konstruktionsholzrohlings
egalisiert werden. Dadurch kann der Konstruktionsholzrohling auf das Endkantenmaß
gefertigt werden.
[0012] Bevorzugt wird der Konstruktionsholzrohling anschließend auf eine Ziellänge gekappt.
Dadurch können ebene Stirnflächen am Konstruktionsholzrohling zur Fertigstellung des
Konstruktionsschichtholzes hergestellt werden. Die Längenkappung kann auch vor der
Egalisierung der Seitenflächen stattfinden bzw. ist abhängig von der Fertigung.
[0013] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Schnittholz aus einer Rohware zugeschnitten wird,
welche in einer schwachen Rundholzklasse klassifiziert wird. Dabei ist vorgesehen,
dass die Rundholzklasse 1a bis 2b ausgewählt wird, das heißt, dass Abmessungen der
Rohware trockenhaltend eine Stärke von ca. 60 bis 80 mm und eine Breite von 100 bis
150 mm bei einer Länge zwischen drei und fünfeinhalb Meter aufweisen. Dies setzt voraus,
dass die Rohware in einem gewissen Übermaß eingeschnitten wird, um Maßverlust durch
Schwindung und Egalisierung zu kompensieren.
[0014] Bevorzugt wird das Schnittholz als Rohware aus Baumstämmen mit einem Durchmesser
am Zopfende von 140 bis 255 mm hergestellt. Die Verfügbarkeit solcher Baumstämme ist
wesentlich größer und somit ist die Rohware kostengünstiger als ältere Baumstämme.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass eine Sortierung
nach DIN 4074 durchgeführt wird, dies kann sein visuell als S10 Sortierung oder maschinell,
so dass sortierte Hölzer den Ansprüchen der Festigkeitsklasse C24 entsprechen. Dies
bedeutet, dass eine visuelle/maschinelle Sortierung nach Fehlstellen im Schnittholz
erfolgt und bei der Erkennung von Fehlstellen im Schnittholz eine vollständige Aussortierung
des Schnittholzes erfolgt. Folglich werden nur solche Schnitthölzer für die Herstellung
eines Konstruktionsschichtholzes verwendet, bei denen keine oder nur solche geringfügigen
Fehlstellen vorliegen, die innerhalb der zulässigen Toleranz sind.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass solche Schnitthölzer
weiterverarbeitet werden, welche Fehlstellen nur im Stirnbereich des Schnittholzes
aufweisen. Solche Fehlstellen sind unkritisch, da diese bei der Erzeugung des Keilzinkungprofils
für eine anschließende Keilzinkverbindung herausgetrennt werden.
[0017] Bei diesem Verfahren ist bevorzugt vorgesehen, dass sowohl eine Breitseite als auch
eine Schmalseite des Schnittholzes als Beleimfläche ausgewählt werden kann. Somit
können Konstruktionshölzer geschaffen werden, die zwei oder mehrere miteinander verleimte
Schnitthölzer umfassen, die mit der Breitseite oder der Schmalseite verleimt sind.
Dadurch können verschiedene Abmessungen und optische Erscheinungsbilder erzielt werden.
[0018] Bevorzugt weisen die Schnitthölzer rechteckige Zuschnitte auf, wobei deren Dicke
gleich oder kleiner als 80 mm, insbesondere in einem Bereich von 60 bis 80 mm, im
fertigen Produktzustand ausgebildet ist. Dies ermöglicht einerseits eine kürzere Trocknungszeit
und somit eine Energieeinsparung. Darüber hinaus kann eine erhöhte Formstabilität
aufgrund der geringeren Schwindung als bei Kanthölzern erzielt werden. Andererseits
kann eine hinreichende Steifigkeit bei dem Konstruktionsschichtholz erzielt werden,
welches aus einem schwachen Rundholz hergestellt ist.
[0019] Bevorzugt ist die Rohschnittlänge des Schnittholzes zwischen 2,5 und 5,5 m, wobei
bevorzugt gleich lange Rohschnittlängen der Schnitthölzer zur Verleimung zu einem
Konstruktionsschichtholz eingesetzt werden. Dadurch ist nach dem Verleimen lediglich
ein Abkappen einer Stirnseite für eine einheitliche Bezugsfläche bzw. eine durchgehende
Stirnfläche erforderlich, wodurch nur ein geringer Ausschuss entsteht.
[0020] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Konstruktionsschichtholz
gelöst, bei welchem mehrere übereinander gestapelte, miteinander verleimte Schnitthölzer,
die frei von einer Keilzinkenverbindung sind, eine oder mehrere Stoßstellen aufgrund
deren teils unterschiedlichen Länge aufweisen, wobei jede Stoßstelle durch einen sich
über den gesamten Querschnitt des Konstruktionsholzrohlings erstreckenden Universalkeilzinkenverbindung
gebildet ist. Bei mehreren verleimten und übereinander liegenden Schnitthölzern wird
eine gemeinsame Stoßstelle gebildet und mit der Stoßstelle des weiteren Konstruktionsholzrohlings
durch eine Keilzinkenverbindung verbunden.
[0021] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
[0022] Figuren 1 bis 7 mehrere schematische Darstellungen von einzelnen Verfahrensschritten
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Konstruktionsschichtholzes aus mehreren Schnitthölzern.
[0023] In den Figuren 1 bis 7 sind einzelne Verfahrensschritte zur Herstellung eines aus
mehreren Schnitthölzern 12 bestehenden Konstruktionsschichtholzes 11 dargestellt.
Ein solches Konstruktionsschichtholz 11 kann auch als Balkenschichtholz bezeichnet
werden.
[0024] In Figur 1 wird in einem ersten Verfahrensschritt eine visuelle oder maschinelle
Sortierung und Prüfung des als Rohware bereitgestellten Schnittholzes 12 durchgeführt.
Das Schnittholz 12 stammt aus einem schwachen Rundholz, das heißt aus Baumstämmen,
deren Zopfende beispielweise gleich oder kleiner 255 mm umfasst. Daraus werden quadratische
oder rechteckige Schnitthölzer 12 gesägt, welche zur Herstellung des Konstruktionsschichtholzes
11 bereitgestellt werden. Insbesondere werden die Schnitthölzer 12 mit einer Stärke
von weniger als 80 mm und mit einer Breite von weniger als 150 mm gefertigt. Es können
sowohl Nadel- als auch Laubhölzer eingesetzt werden, jedoch bevorzugt Nadelhölzer
verwendet werden, die eine höhere Tragfähigkeit aufweisen.
[0025] Bei der visuellen/maschinellen Sortierung gemäß Figur 1 erfolgt eine sogenannte S10-Sortierung
nach der DIN 4074 bzw. wird maschinell beurteilt ob die Schnitthölzer die Anforderungen
der Festigkeitsklasse C24 erfüllen, wobei jegliche Schnitthölzer 12 aussortiert werden,
welche Fehlstellen 24 (Figur 4b) umfassen, mit Ausnahme in einem unmittelbaren Stirnbereich
22 der Schnitthölzer 12. Bei den Fehlstellen kann es sich beispielsweise um Risse,
Äste, Insektenfraß, Astansammlungen, Fäule, Verfärbung, Reaktionsholz, zu große Jahrringbreiten
oder dergleichen handeln.
[0026] In einer nächsten Bearbeitungsstation gemäß Figur 2a oder Figur 2b werden Seitenflächen
14 des Schnittholzes 12 durch ein Werkzeug 15, wie beispielsweise durch einen Hobel,
egalisiert. Bevorzugt werden die beiden einander gegenüberliegenden Seitenflächen
14 des Schnittholzes 12 egalisiert, so dass zwei planparallele Seitenflächen ausgebildet
sind. Bei der in Figur 2a dargestellten Ausführungsform werden die Breitseiten egalisiert,
um zumindest eine Beleimfläche 17 zu bilden. In Figur 2b werden die Schmalseiten 20
egalisiert.
[0027] In einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt gemäß Figur 3a wird die Schmalseite 20
mit einem Klebstoff 16 aus einer Auftragsrichtung 19 versehen, so dass eine Beleimfläche
17 gebildet wird. In Figur 3b ist analog die Bearbeitung der Breitseite des Schnittholzes
12 dargestellt, wobei beispielsweise vier Schnitthölzer 12 miteinander verleimt werden.
In einer nicht näher dargestellten Presse werden die einzelnen Schnitthölzer 12 mit
deren Beleimflächen 17 gegeneinander gepresst und fixiert, so dass diese zu einem
Konstruktionsholzrohling 18 gemäß den Figuren 3c oder 3d verbunden sind. Dabei können
gemäß der Ausführungsform in Figur 3d die breiten Seitenflächen 14 miteinander verleimt
werden. Dabei ist vorgesehen, dass beispielsweise zwei oder drei der Schnitthölzer
12 mit deren Jahresringen gleich ausgerichtet und ein stirnseitiges Schnittholz 12
um 180° verdreht ausgerichtet ist.
[0028] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Schnittholz 12 zur Bildung des Konstruktionsholzrohlings
18 mit dessen Schmalseite 20 verbunden ist (Figur 3c), wobei, wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt, die Jahresringe der beiden verbundenen Schnitthölzer 12 um 180° verdreht
zueinander ausgerichtet sind.
[0029] Die in den Figuren 3a und 3b dargestellten Beispiele für die Konstruktionsholzrohlinge
18 werden in einem weiteren Bearbeitungsschritt gemäß Figur 4a und 4b angekappt, das
heißt, dass ein Stirnbereich 22 mit einer ebenen Stirnfläche 23 hergestellt wird (Figur
4b).
[0030] Sofern in dem Stirnbereich 22 beispielsweise eine Fehlstelle 24 enthalten ist, wie
dies beispielhaft in Figur 4a dargestellt ist, wird diese durch Ankappen entfernt.
[0031] In einem darauffolgenden Arbeitsschritt werden in einer Bearbeitungsstation gemäß
Figur 5a in die Stirnflächen 23 von zwei einander gegenüberliegenden Konstruktionsholzrohlingen
18 Keilzinken 26 eingebracht, welche sich entlang der gesamten Stirnfläche 23 erstrecken.
Dies ist im Detail in Figur 5c dargestellt.
[0032] Anschließend werden die Keilzinken 26 wiederum mit Klebstoff versehen und zu deren
Verbindung ineinander gepresst und verleimt. Dabei entsteht ein Universalkeilzinkenstoß
28, der sich über alle am Aufbau des Konstruktionsholzrohlings 18 beteiligten Schnitthölzer
12 erstreckt. In einer letzten Bearbeitungsstation, wie beispielsweise in den Figuren
6 und 7 dargestellt ist, werden die weiteren Seitenflächen 14 des Konstruktionsholzrohlings
18 wiederum durch ein Werkzeug 15, insbesondere einen Hobel, egalisiert. Die gegenüberliegende
Seitenfläche 14 wird ebenfalls egalisiert und auf das Zielmaß des Konstruktionsschnittholzes
11 abgenommen. Zusätzlich können auch die weiteren Seitenflächen 14 nochmals egalisiert
und auf Maß gebracht werden. Anschließend erfolgt noch eine Ablängung des Konstruktionsholzrohlings
18 auf die gewünschte Länge, so dass das Konstruktionsschichtholz 11 bzw. das Balkenschichtholz,
welches auf allen Seitenflächen und Stirnflächen bearbeitet wurde, fertiggestellt
ist. Eine Ablängung ist auch vor der Egalisierung der Seitenflächen 14 möglich. Eine
analoge Bearbeitung erfolgt bei einem Konstruktionsschichtholzrohling 18 gemäß Figur
5c.
[0033] Das nach diesem Verfahren hergestellte Konstruktionsschichtholz 11 bzw. Balkenschichtholz
ist in Figur 7 dargestellt und kann bezüglich der Produkteigenschaften dem Konstruktionsvollholz
entsprechen, jedoch ist die Rohware besser und kostengünstiger verfügbar. Aufgrund
der niedrigeren Holzfeuchte im Vergleich zu Konstruktionsvollholz wird eine höhere
Formstabilität erreicht. Das Konstruktionsschichtholz 11 kann auch aus dem Konstruktionsschichtholzrohling
18 gemäß Figur 3c beziehungsweise Figur 6 bestehen, bei dem die Schmalseiten 20 des
Schichtholzes 12 verleimt sind.
1. Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Schnitthölzern (12) bestehenden Konstruktionsschichtholzes
(11), welches folgende Schritte umfasst:
- das aus einer Rohware hergestellte Schnittholz (12) wird visuell oder maschinell
sortiert,
- bei Erkennung einer Fehlstelle im Schnittholz (12) wird das die Fehlstelle enthaltende
Schnittholz (12) aussortiert und fehlstellenfreies Schnittholz (12) zur Weiterbearbeitung
bereit gestellt,
- zumindest eine Seitenfläche (14) des Schnittholzes (12) wird egalisiert,
- auf die Seitenfläche (14) des Schnittholzes (12) wird zur Bildung einer Beleimfläche
(17) ein Klebstoff (16) aufgetragen,
- mehrere Schnitthölzer (12) mit den Beleimflächen (17) werden gestapelt und durch
eine Verpressung miteinander zu einem Konstruktionsholzrohling (18) verleimt,
- jeweils eine Stirnfläche (23) von zwei einander zugeordneten Konstruktionsholzrohlingen
(18) werden mit Keilzinken (26) versehen und durch einen Universalkeilzinkenstoß (28)
miteinander verbunden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Seitenflächen (14) des Konstruktionsholzrohlings (18) egalisiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Konstruktionsholzrohling (18) auf eine Ziellänge gekappt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittholz (12) aus einer Rohware zugeschnitten wird, welche in einer schwachen
Rundholzklasse klassifiziert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittholz (12) als Rohware aus Baumstämmen mit einem Durchmesser am Zopfende
zwischen 140 bis 255 mm hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine S10/MS10-Sortierung nach DIN 4074 durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittholz (12) mit Fehlstellen(24), die nicht unmittelbar an einen Stirnbereich
(22) des Schnittholzes (12) angrenzen, aussortiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seitenfläche (14) als Breitseite oder eine Schmalseite (20) des Schnittholzes
(12) als Beleimfläche (17) ausgewählt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittholz (12) mit einem rechteckförmigen Querschnitt zugeschnitten wird und
dessen Dicke gleich oder kleiner 80 mm ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnittholz (12) mit einem Schnittrohling von einer Länge zwischen 2,5 bis 5,5
m zugeführt wird und gleiche Längen der Schnitthölzer (12) zum Konstruktionsschichtholz
(11) verleimt werden.
11. Konstruktionsschichtholz (11) aus mehreren Schnitthölzern (12), insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Konstruktionsholzrohlinge (18), welche aus mehreren übereinandergestapelten
und miteinander verleimten Schnitthölzern (12) gebildet sind, durch eine Stoßstelle
miteinander verbunden sind, wobei jede Stoßstelle durch einen sich über den gesamten
Querschnitt des Konstruktionsholzrohlings (18) erstreckenden Universalkeilzinkenstoß
(28) verbunden ist.