[0001] Die Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ein Hydrauliksystem
mit zumindest zwei Hydraulikkreisen, denen jeweils Hydropumpen zugeordnet sind, wobei
im Rahmen einer Baueinheit ein Antrieb einer mit einem ersten Hydraulikkreis zusammenwirkenden
Konstantpumpe ausschließlich mit einem Abtrieb eines dem zweiten Hydraulikkreis zugeordneten
Hydromotors verbunden ist und wobei innerhalb des ersten Hydraulikkreises hydraulische
Verbraucher angeordnet sind.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 5 auch
ein Hydrauliksystem mit einem hydrostatischen Antriebssystem, das in einem geschlossenen
Arbeitskreis angeordnet ist und eine Hydropumpe sowie zumindest einen Hydromotor aufweist,
wobei ein Verdrängungsvolumen der Hydropumpe und/oder ein Schluckvolumen des zumindest
einen Hydromotors veränderbar sind, wobei dem Arbeitskreis über eine in einer ersten
Einspeiseleitung angeordnete Speisepumpe Druckmittel zugeführt wird und wobei zur
Begrenzung eines maximalen Lastdrucks und zum Austausch des im geschlossenen Arbeitskreis
befindlichen Druckmittels eine gesteuerte zum Tank führende Spülleitung vorgesehen
ist.
[0003] Hydrauliksysteme können aus mehreren Hydraulikkreisen bestehen, wobei in diesen Hydraulikkreisen
unterschiedliche Verbraucher, wie zum Beispiel Hydromotoren, Stellantriebe usw. angeordnet
sind und diese zumeist mit unterschiedlichen Betriebsdrücken und Förderströmen betrieben
werden. Weiterhin können Hydraulikkreise als offene oder geschlossene Kreisläufe ausgebildet
sein. Bei einem offenen Kreislauf saugt eine Hydropumpe Flüssigkeit aus einem Tank
an und verdrängt diese in das angeschlossene System, aus dem die Flüssigkeit wieder
in den Tank gelangt. Unter einem geschlossenen Kreislauf versteht man dagegen ein
System, das vorzugsweise aus einer Hydropumpe und zumindest einem Hydromotor besteht,
wobei der Umlauf der Druckflüssigkeit von der Hydropumpe über den zumindest einen
Hydromotor zurück in den Sauganschluss der Hydropumpe führt. Hydropumpen und Hydromotoren,
die nachfolgend auch als hydrostatische Maschinen bezeichnet werden, können ein konstantes
oder veränderbares Fördervolumen beziehungsweise Schluckvolumen aufweisen und als
Zahnradpumpen beziehungsweise -motoren oder als Axialpumpen beziehungsweise -motoren
ausgebildet sein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Radialkolben- oder Flügelzellenpumpen
als Hydropumpen zu verwenden. Sofern das Förder- oder Schluckvolumen konstant ist,
werden die hydrostatischen Maschinen auch als Konstantpumpe oder -motor bezeichnet.
[0004] Ein Hydrauliksystem der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung
ist aus der
DE 10 2009 029 840 A1 bekannt. Dabei ist bei den unterschiedlichen Ausgestaltungsbeispielen der erste Hydraulikkreis
jeweils als geschlossener Kreislauf für ein hydrostatisches Antriebssystem ausgebildet.
Zu diesem Zweck weist der geschlossene Kreislauf eine Hydropumpe und einen Hydromotor
auf, deren Verdrängungs- beziehungsweise Schluckvolumen veränderbar sind. Dadurch
können die Drehzahl und die Drehrichtung einer mechanisch mit dem Abtrieb des Hydromotors
verbundenen Seilwinde verändert werden. Weiterhin ist ein zweiter Hydraulikkreis vorgesehen,
der als offener Kreislauf ausgebildet ist und in den eine von einem Verbrennungsmotor
angetriebene Verstellpumpe Flüssigkeit fördert. Der entsprechende Volumenstrom wird
einem stromabwärts der Verstellpumpe angeordneten Hydromotor zugeführt, der ein konstantes
Schluckvolumen aufweist. Eine Abtriebswelle dieses in dem zweiten Hydraulikkreis angeordneten
Hydromotors dient als Antriebswelle einer Konstantpumpe, welche als Speisepumpe Druckmittel
in den ersten Hydraulikkreis fördert. Diese Einspeisung soll dabei zur Vermeidung
von Kavitation im ersten Hydraulikkreis sowie zur Nachförderung von Hydraulikfluid,
welches aufgrund von externen Leckagen aus dem Hydraulikkreislauf entweicht, erfolgen.
Eine entsprechende von der Speisepumpe ausgehende Einspeiseleitung führt dabei dem
ersten Hydraulikkreis das entsprechende Hydraulikfluid über ein Doppelrückschlagventil
zu.
[0005] Weiterhin ist ein Hydrauliksystem der im Oberbegriff des Patentanspruchs 5 angegebenen
Gattung aus der
DE 10 2010 045 857 A1 bekannt. In diesem Dokument wird ein als Fahrantrieb dienender hydrostatischer Antrieb
beschrieben, in dessen geschlossenem Arbeitskreis im Wesentlichen eine Hydropumpe
mit verstellbarem Fördervolumen sowie zwei jedem Radantrieb zugeordnete Hydromotoren
mit konstantem Schluckvolumen vorgesehen sind. Innerhalb eines Pumpenaggregats, das
die zuvor erwähnte verstellbare Hydropumpe aufnimmt, befindet sich außerdem eine als
Konstantpumpe ausgebildete Speisepumpe, die gemeinsam mit der verstellbaren Hydropumpe
über eine Antriebswelle angetrieben wird. Von der Speisepumpe geht eine Einspeiseleitung
aus, die über zwei mit Rückschlagventilen versehene Fluidpfade Druckmittel in den
geschlossenen Arbeitskreis einspeisen kann. Im Bereich dieser Fluidpfade befinden
sich außerdem Druckbegrenzungsventile, über die der Druck in dem mit Hochdruck betriebenen
Fluidpfad des Arbeitskreises auf beispielsweise 250 bar eingestellt sein soll. Jedes
dieser Druckbegrenzungsventile kann folglich bei Überschreiten dieses Grenzwertes
des Druckes Druckmittel abfließen lassen, welches schließlich über ein stromabwärts
der Einspeiseleitung vorgesehenes weiteres Druckbegrenzungsventil bei Überschreiten
eines Drucks von beispielsweise 30 bar das Druckmittel in den Tank ableitet.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in einem Hydrauliksystem, das aus zumindest
zwei Hydraulikkreisen oder aus einem geschlossenen hydrostatischen Arbeitskreis mit
einer Speisepumpe und einer zum Tank führenden Spülleitung besteht, die Verlustleistung
zu reduzieren und eine Anordnung mit günstigen Bauraumanforderungen zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird, ausgehend vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1, durch dessen
kennzeichnende Merkmale gelöst. Danach sollen innerhalb des zweiten Arbeitskreises
neben dem Hydromotor weitere Verbraucher angeordnet sein, und die Baueinheit soll
als Druckübersetzer ausgebildet sein, mit dem die hydraulischen Leistungen beider
Hydraulikkreise selbsttätig auf ein Gleichgewicht oder eine feste Relation zueinander
einstellbar sind.
[0008] Somit ist der als Konstantmotor ausgebildete Hydromotor in den zweiten Hydraulikkreis
eingebunden, wobei in diesem Hydraulikkreis Verbraucher, wie zum Beispiel hydraulische
Stellantriebe, weitere Hydromotoren usw., mit dem Druckmittel aus einer Hydropumpe
versorgt werden. Der Hydromotor ist vorzugsweise als Umlaufverdrängermaschine ausgebildet
und wird von dem aus dem zweiten Hydraulikkreis zugeführten Druckmittelstrom angetrieben.
Die Konstantpumpe kann mit dem ersten Hydraulikkreis zusammenwirken, indem sie über
eine Leitung Druckmittel in diesen fördert, oder sie kann unmittelbar in dem ersten
Hydraulikkreis angeordnet sein. Von einem Rotor des Hydromotors geht eine mechanische
Antriebsverbindung aus, die zu einem Förderelement der Konstantpumpe führt. Die Abtriebsleistung
des Hydromotors P
ab entspricht daher der Antriebsleistung der Konstantpumpe P
an. Im Übrigen gilt die folgende Beziehung

[0009] Dabei ist
- pab
- Betriebsdruck in dem zum Hydromotor führenden Leitungsabschnitt des zweiten Hydraulikkreises
- pan
- ausgangsseitiger Betriebsdruck der Konstantpumpe
- Pab
- Abtriebsleistung des Hydromotors
- Pan
- Antriebsleistung der Hydropumpe
- Qab
- Förderstrom der Konstantpumpe
- Qan
- Schluckstrom der Hydropumpe
- Vab
- geometrisches Schluckvolumen des Hydromotors
- Van
- geometrisches Fördervolumen der Konstantpumpe
[0010] Daraus ergibt sich weiterhin, dass das Abtriebsdrehmoment des Hydromotors dem Antriebsdrehmoment
der Konstantpumpe entspricht:

[0011] Die Antriebsleistung P
an der Hydropumpe ergibt sich aus

während sich die Abtriebsleistung des Konstantmotors ergibt als

[0012] Wenn man den Gesamtwirkungsgrad η
ges jeweils nicht berücksichtigt, und davon ausgeht, dass die Konstantpumpe Flüssigkeit
aus dem Tank ansaugt und verdichtet, während der Hydromotor an seinem Druckmittelauslass
die Flüssigkeit drucklos an den Tank abgibt, so ergibt sich die Beziehung

[0013] Daher können mittels der Baueinheit ein in dem zweiten Hydraulikkreis auftretender
hoher Druck sowie ein geringer Volumenstrom in einen geringen Druck und einen hohen
Volumenstrom in der dem ersten Hydraulikreis zugeordneten Leitung übersetzt werden.
[0014] Der Hydromotor und die Konstantpumpe können aber auch so ausgelegt sein, dass bei
einem Gleichgewicht ein niedriger Druck und ein hoher Volumenstrom am Einlass des
Hydromotors herrschen, während an der Konstantpumpe auslassseitig ein hoher Druck
und ein niedriger Volumenstrom realisiert werden. Bricht demzufolge der Druck p
an am Ausgang der Konstantpumpe ein, wobei in diesem Hydraulikkreis ein hoher Volumenstrombedarf
auftritt, so wird die Konstantpumpe zur Erhöhung des Drucks vom Hydromotor so lange
angetrieben, bis das System mit den vorgenannten Vorgaben wieder im Gleichgewicht
ist.
[0015] Die Konstantpumpe kann dabei eine Speisepumpe für die Einspeisung in einen geschlossenen
Kreislauf eines hydrostatischen Getriebes sein. Sofern erforderlich, kann in der mechanischen
Antriebsverbindung auch ein Freilauf vorgesehen sein, der den Antrieb der Konstantpumpe
vom Abtrieb des Konstantmotors abkuppelt, wenn in dem der Konstantpumpe zugeordneten
Hydraulikkreis ein relativ großer Volumenstrom gefördert wird, wohingegen der Volumenstrom
am Konstantmotor stark reduziert oder gesperrt ist.
[0016] Demgegenüber ist nach der
DE 10 2009 029 840 A1 eine Verstellpumpe vorgesehen, die über eine Druckregelung verstellt wird und somit
ein Fördervolumen und einen Druck in einem zum Hydromotor führenden Leitungsabschnitt
verstellt, wobei dieser Leitungsabschnitt als zweiter Hydraulikkreis im Sinne der
vorliegenden Erfindung anzusehen wäre. Dieser Leitungsabschnitt dient aber ausschließlich
zur Versorgung der Konstantpumpe mit Druckmittel. Eine entsprechende feste Beziehung
zwischen den hydraulischen Leistungen beider Hydraulikkreise ist, zumal der Volumenstrom
mit Hilfe der Verstellpumpe variiert wird, nicht vorgesehen. Die vorbekannte Einrichtung
betrifft einen hydrostatischen Antrieb einer Speisepumpe und keinen zwischen unterschiedlichen
Hydraulikkreisen angeordneten Druckübersetzer.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll der zweite Hydraulikkreis für eine Arbeitshydraulik
eines selbstfahrenden Mähdreschers vorgesehen sein, während der erste Hydraulikkreis
Bestandteil eines hydrostatischen Antriebes für die Förder- und Trennelemente eines
Erntevorsatzes, wie zum Beispiel einer Maispflückeinrichtung, des selbstfahrenden
Mähdreschers ist. Wie bereits dargelegt, kann der erste Hydraulikkreis, über den der
Erntevorsatz mit unterschiedlichen Drehzahlen und in unterschiedlichen Drehrichtungen
angetrieben werden soll, über die als Speisepumpe ausgebildete Konstantpumpe bei Bedarf
mit Druckmittel versorgt werden.
[0018] Die entsprechende Einspeiseleitung ist dabei über Rückschlagventile oder Druckbegrenzungsventile
mit dem ersten Hydraulikkreis verbunden, so dass bei Bedarf jeweils in den mit Niederdruck
betriebenen Abschnitt des ersten Hydraulikkreises eingespeist werden kann. Ein entsprechender
Reversierbetrieb des Antriebes des Erntevorsatzes ist beispielsweise bei einem Maisvorsatz
erforderlich, damit dieser gegenüber der normalen Drehrichtung in einen Rückwärtsbetrieb
geschaltet werden kann, wenn im Bereich der Förder- und Aufbereitungselemente, wie
beispielsweise der Einzugsorgane und/oder der Pflückwalzen und/oder eines Schrägförderers
eine Verstopfung durch das Erntegut aufgetreten ist.
[0019] Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Hydrauliksystem mit
den gattungsbildenden Merkmalen des Patentanspruchs 5, wobei die Aufgabe durch die
kennzeichnenden Merkmale dieses Patentanspruchs 5 gelöst wird.
[0020] Danach soll in der Spülleitung eine erste hydrostatische Maschine angeordnet sein.
Das Hydrauliksystem weist weiterhin einen Hydraulikkreis einer Arbeits- oder Niederdruckhydraulik
auf, mit dem eine zweite hydrostatische Maschine Druckmittel über eine Leitung, die
auch als zweite Einspeiseleitung ausgebildet sein kann, in die erste Einspeiseleitung
und/oder in die Arbeits- oder Niederddruckhydraulik fördert. Außerdem ist ein Antriebssystem
der beiden hydrostatischen Maschinen derart ausgebildet, dass die erste und die zweite
hydrostatische Maschine sich ausschließlich gegenseitig antreiben, also kein separater
Antrieb vorhanden ist. Die aus den beiden hydrostatischen Maschinen bestehende Einheit
bildet dabei einen Druckübersetzer. Die hydrostatischen Maschinen werden jeweils als
Hydraulikmotor mit konstantem Schluckvolumen oder als Hydraulikpumpe mit konstantem
Verdrängungsvolumen betrieben. Durch die in der Spülleitung angeordnete erste hydrostatische
Maschine wird erfindungsgemäß das nach dem Stand der Technik vorgesehene Druckbegrenzungsventil
ersetzt.
[0021] Ist der Druck in dem geschlossenen Arbeitskreis des hydrostatischen Antriebssystems
hoch genug, so wird aus diesem Arbeitskreis über die Spülleitung ausgespült. Dadurch
stehen an der in dieser angeordneten ersten hydrostatischen Maschine ein Druck und
ein Volumenstrom an, und der Volumenstrom treibt die erste hydrostatische Maschine
als Hydraulikmotor an. Das führt dazu, dass die trieblich mit dem Hydraulikmotor verbundene
zweite hydrostatische Maschine als Hydraulikpumpe mit konstantem Verdrängungsvolumen
Druckmittel in die Arbeits- oder Niederdruckhydraulik fördert. Dieser Zustand tritt
ein, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den hydraulischen Leistungen der beiden hydrostatischen
Maschinen aufgetreten ist. Ist dagegen der Druck in der Spülleitung und somit der
entsprechende Druck des aus dem geschlossenen Arbeitskreis ausströmenden Druckmittels
zu gering, so wird die erste hydrostatische Maschine zur Hydraulikpumpe und fördert
Druckmittel aus dem Tank in die Spülleitung, wobei der Antrieb über die zweite hydrostatische
Maschine, die zur Hydraulikpumpe wird, erfolgt.
[0022] Das setzt voraus, dass an dieser zweiten hydrostatischen Maschine aus der Arbeits-
oder Niederdruckhydraulik ein entsprechender Volumenstrom mit einem entsprechenden
Druck ansteht. Der Druckübersetzer arbeitet dabei nach dem bereits im Zusammenhang
mit dem Patentanspruch 1 beschriebenen Prinzip, wonach über den Druckübersetzer ein
Gleichgewicht der hydraulischen Leistungen beider Leitungsabschnitte, denen die beiden
hydrostatischen Maschinen zugeordnet sind, hergestellt wird. Befinden sich der Druck
des Hydraulikmediums in der Spülleitung und der Druck des Hydraulikmediums in der
Leitung der Arbeits- oder Niederdruckhydraulik in Folge der Funktion des Druckübersetzers,
also seines Druckübersetzungsverhältnisses, im Gleichgewicht so steht die gesamte
Einheit still. Im Normalfall kann durch das Fördern eines Volumenstroms mittels der
Hydraulikpumpe des Druckübersetzers in den Niederdruck- beziehungsweise Arbeitskreislauf
ein Teil der Energie des über die Spülleitung abgeführten Druckmittels zurückgewonnen
werden. Nur ein kleiner Teil wird aufgrund der Verluste der Druckübersetzungseinheit
in Wärme umgewandelt.
[0023] Demgegenüber weist der geschlossene Kreislauf nach der
DE 10 2010 045 857 A1 ein Druckbegrenzungsventil auf, über welches Druckmedium aus dem geschlossenen Arbeitskreis
in den Tank abgeführt wird. Beim Ausspülen von warmem Druckmedium aus dem Arbeitskreis
muss der Gegendruck des Druckbegrenzungsventils überwunden werden. Die Energie des
abströmenden Druckmediums wird also nicht ausgenutzt, sie führt nur dazu, dass sich
das Druckmedium stärker erwärmt.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll der geschlossene Hydraulikkreis je nach
Lastzuständen mit einem Niederdruckabschnitt und einem Hochdruckabschnitt betrieben
werden, wobei der Niederdruckabschnitt über ein hydraulisch vorgesteuertes 3/3-Wegeventil
mit der Spülleitung verbindbar ist. Über dieses Wegeventil wird also in Abhängigkeit
vom Druck des geschlossenen Hydraulikkreises eine bestimmte Druckmittelmenge in die
Spülleitung abgesteuert, wobei dieses Druckmittel in den Druckübersetzer gelangt.
[0025] Weiterhin kann die zweite Einspeiseleitung in die erste Einspeiseleitung einmünden.
Dabei besteht die Möglichkeit, über die Speisepumpe Druckmittel, das in vorteilhafter
Weise von dem erfindungsgemäßen Druckübersetzer unterstützt wird, in die Arbeits-
oder Niederdruckhydraulik zu fördern. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, über
die Speisepumpe die Niederdruckhydraulik zu versorgen, während über einen separaten
Kreislauf, in den der Druckübersetzer einspeisen kann, Druckmittel in die Arbeitshydraulik
gefördert wird. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, das aus dem
Druckübersetzer zur Verfügung gestellte Druckmittel in einem Hydrauliksystem zu verwenden.
[0026] Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche 1 und 5 und der von diesen Patentansprüchen abhängigen Patentansprüche
beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, soweit
sie aus den Patentansprüchen, den Vorteilsangaben zu den Patentansprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung des Ausführungsbeispiels oder zumindest aus den Zeichnungen hervorgehen,
miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Zeichnung durch
entsprechende Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Patentansprüche
nicht beschränken.
[0027] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen, in der drei
Ausführungsbeispiele vereinfacht dargestellt sind. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Schaltbild eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems mit zwei Hydraulikkreisen,
welches beispielsweise für einen Antrieb eines Erntevorsatzes und eine Druckmittelversorgung
von Verbrauchern einer Arbeitshydraulik verwendet werden kann,
- Figur 2
- ein Schaltbild, welches separat eine Anordnung eines Druckverstärkers in zwei Hydraulikkreisen
zeigt,
- Figur 3
- ein Schaltbild eines hydrostatischen Antriebssystems mit einer Speisepumpe sowie einem
parallel dazu betriebenen Hydraulikkreis einer Arbeits- oder Niederdruckhydraulik
und
- Figur 4
- ein Schaltbild eines geschlossenen Arbeitskreises für ein hydrostatisches Antriebssystem,
wobei eine Speisepumpe mit einem Hydraulikkreis einer Arbeits- oder Niederdruckhydraulik
verbunden ist.
[0028] In der Figur 1 ist mit 1 ein erster Hydraulikkreis bezeichnet, der für ein hydrostatisches
Antriebssystem vorgesehen ist. Der erste Hydraulikkreis 1 weist eine Hydropumpe 2
auf, deren Verdrängungsvolumen über ein Stellelement 3 veränderbar ist. Das Stellelement
3 kann dabei Bestandteil einer Leistungsregelung sein. Wie aus der Darstellung hervorgeht,
soll die Hydropumpe 2 derart verstellbar sein, dass sich durch die Verstellung das
Verdrängungsvolumen und ab einem bestimmten Schwenkwinkel der nicht näher dargestellten
Förderelemente die Durchflussrichtung ändern.
[0029] Von der Hydropumpe 2 gehen Pumpenleitungen 4 und 5 aus, von denen je nach Förderrichtung
der Hydropumpe 2 eine einen mit Hochdruck betriebenen Leitungsabschnitt und eine einen
mit Niederdruck betriebenen Leitungsabschnitt des ersten Hydraulikkreises 1 bilden.
Die Pumpenleitungen 4 und 5 führen zu einem Hydromotor 6, der beispielsweise für einen
Antrieb eines nicht näher dargestellten Erntevorsatzes einer selbstfahrenden Erntemaschine
vorgesehen ist. Bei diesem Erntevorsatz kann es sich um eine Maispflückeinrichtung
handeln, die unter anderem über den Hydromotor 6 angetriebene Förderelemente und Pflückwalzen
aufweist. Außerdem kann über den Hydromotor auch ein Schrägförderer der Erntemaschine
angetrieben werden.
[0030] Der Hydromotor 6 weist im vorliegenden Fall ein konstantes Schluckvolumen auf. Es
besteht natürlich die Möglichkeit, auch den Hydromotor 6 verstellbar auszubilden,
also dessen Schluckvolumen mittels der vorgenannten Leistungsregelung zu verändern.
Darüber hinaus können in dem ersten Hydraulikkreis 1, der als geschlossener Kreislauf
ausgebildet ist, auch mehrere Hydromotoren angeordnet sein. In diesem Fall können
die einzelnen Hydromotoren beispielsweise als Radmotoren für einen Fahrantrieb einer
Arbeitsmaschine verwendet werden. Der erste Hydraulikkreis 1 kann auch einem leistungsverzweigten
Umlaufräderwechselgetriebe zugeordnet werden, wobei die Stellleistung über den hydrostatischen
Zweig fließt.
[0031] Neben diesem ersten Hydraulikkreis 1 ist ein zweiter Hydraulikkreis 7 vorgesehen,
der als offener Kreislauf ausgebildet ist. Dabei fördert eine Hydraulikpumpe 8 aus
einem Tank 9 Flüssigkeit über eine Druckleitung 10 zu mehreren hydraulischen Verbrauchern
11. Von diesen aus gelangt das Druckmittel über Leitungsabschnitte 12 und 13 wieder
zurück in den Tank 9. Weiterhin ist eine als Druckübersetzer 14 ausgebildete Baueinheit
vorgesehen, die aus einem zwischen den Leitungsabschnitten 12 und 13 angeordneten
Konstantmotor 15 und einer Konstantpumpe 16 besteht. Im vorliegenden Fall erfolgt
ein Antrieb der Konstantpumpe 16 ausschließlich über den Konstantmotor 15, wofür die
entsprechenden Rotoren von Konstantmotor 15 und Konstantpumpe 16 über eine mechanische
Antriebsverbindung 17 aneinander gekuppelt sind. Es kann sich dabei um einen direkten
Durchtrieb oder um eine mechanische Antriebsverbindung 17 mit Bauelementen zur Drehzahlübersetzung
handeln. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Antriebsverbindung 17 mit einem Freilauf
zu versehen, insbesondere dann, wenn der Konstantpumpe 16 eine weitere Pumpe vorgeschaltet
ist.
[0032] Die Konstantpumpe 16 fördert Hydraulikfluid aus dem Tank 9 in eine Speiseleitung
18, von der aus das Druckmittel über Rückschlagventile 19 und 20 in den ersten Hydraulikkreis
1 gefördert werden kann. Mit dem als Baueinheit der Konstantpumpe 16 und des Konstantmotors
15 ausgebildeten Druckübersetzers 14 wird erreicht, dass zwischen den Leitungsabschnitten
12 und 13 einerseits und der Speiseleitung 18 andererseits selbsttätig ein Gleichgewicht
herstellbar ist. Wenn das Gleichgewicht besteht, also kein Volumenstrombedarf in der
Speiseleitung 18 besteht, so stehen die Rotoren des Druckübersetzers 14 still. Wenn
allerdings Druckmittel über die Speiseleitung 18 gefördert werden soll, also ein Volumenstrombedarf
vorhanden ist, so wird die Konstantpumpe 16 so lange angetrieben, bis keine Erhöhung
des Volumenstroms mehr erforderlich ist.
[0033] In der Figur 2 ist nochmals im Einzelnen die Anordnung eines Druckübersetzers 19
in einem ersten Hydraulikkreis 21 und einem zweiten Hydraulikkreis 20 dargestellt.
Innerhalb des ersten Hydraulikkreises 21 ist eine erste hydrostatische Maschine 23
angeordnet, während sich innerhalb des zweiten Hydraulikkreises 20 eine zweite hydrostatische
Maschine 22 befindet. Die beiden hydrostatischen Maschinen 22 und 23 sind derart ausgebildet,
dass sie jeweils als Pumpe oder als Motor betrieben werden können und dabei ihre Stromrichtung
umgekehrt wird.
[0034] Wenn in der Anordnung nach der Figur 2 ein Hydraulikfluid im zweiten Hydraulikkreis
20 durch einen Verbraucher 24 beziehungsweise ein diesem zugeordnetes Wegeventil strömt,
so passiert es die zweite hydrostatische Maschine 22, die in diesem Fall als Hydromotor
arbeitet und gelangt in einen Tank 25. Wenn zwischen den beiden hydrostatischen Maschinen
22 und 23 ein Ungleichgewicht der Leistungen herrscht, wirkt die erste hydrostatische
Maschine 23 als Konstantpumpe und fördert Druckmittel aus einem weiteren Tank 26 zu
einem Verbraucher 27. Wenn im umgekehrten Fall im ersten Hydraulikkreis 21 ein Leistungsbedarf
auftritt, wird die erste hydrostatische Maschine 23 als Hydromotor von dem aus dem
Verbraucher 27 abströmenden Druckmedium angetrieben und treibt weiterhin die zweite
hydrostatische Maschine 22, die dann als Pumpe wirkt, an. Dabei herrschen zwischen
den beiden hydrostatischen Maschinen folgende Bedingungen:

[0035] Dabei ist
- pab
- Betriebsdruck in dem Leitungsabschnitt des entsprechenden Hydraulikkreises, der zu
der als Hydromotor wirkenden hydrostatischen Maschine führt,
- pan
- ausgangsseitiger Betriebsdruck der als Konstantpumpe wirkenden hydrostatischen Maschine
- Pab
- Abtriebsleistung des jeweiligen Hydromotors
- Pan
- Antriebsleistung der jeweiligen Hydropumpe
- Qab
- Förderstrom der jeweiligen Konstantpumpe
- Qan
- Schluckstrom der jeweiligen Hydropumpe
- Vab
- geometrisches Schluckvolumen des jeweiligen Hydromotors
- Van
- geometrisches Fördervolumen der jeweiligen Konstantpumpe
[0036] Daraus ergibt sich weiterhin, dass das Abtriebsdrehmoment des Hydromotors dem Antriebsdrehmoment
der Konstantpumpe entspricht:

[0037] Die Antriebsleistung P
an der Hydropumpe ergibt sich aus

während sich die Abtriebsleistung des Konstantmotors ergibt als

[0038] Daraus resultiert bei einer Kupplung der beiden hydrostatischen Maschinen aneinander
und bei Vernachlässigung des jeweiligen Gesamtwirkungsgrades die Beziehung:

[0039] Die Figuren 3 und 4 zeigen jeweils eine Verwendung eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Druckübersetzers in einem Hydrauliksystem, das einen Arbeitskreis für ein hydrostatisches
Antriebssystem aufweist. Der entsprechende Arbeitskreis 28 weist dabei eine Hydropumpe
29 auf, deren Fördervolumen veränderbar ist. Dabei ist die Hydropumpe 29 derart ausgebildet,
dass sie in unterschiedliche Richtungen fördern kann, so dass sich mit dem hydrostatischen
Antriebssystem eine Drehrichtungsumkehr erzielen lässt. Weiterhin ist in dem als geschlossener
Kreislauf ausgebildeten Arbeitskreis 28 ein Hydromotor 30 angeordnet, dessen Schluckvolumen
veränderbar ist. Aufgrund der Änderung der Förderrichtung der Hydropumpe 29 und ggf.
aufgrund eines vom Radantriebssystem eines Fahrzeugs auftretenden Schubbetriebs können
die beiden Zweige 31 und 32 des Arbeitskreises 28 entweder als Hochdruck- oder als
Niederdruckleitung betrieben werden. Zwischen diesen Zweigen 31 und 32 sind Druckbegrenzungsventile
33 und 34 angeordnet.
[0040] Gemeinsam mit der Hydropumpe 29 wird eine Speisepumpe 35 angetrieben, die Druckmittel
aus einem Tank 36 ansaugt und mit einem Speisedruck von beispielsweise 20 bis 30 bar
über eine Einspeiseleitung jeweils in den Niederdruckzweig des Arbeitskreises 28 einspeist.
Das geschieht über Rückschlagventile 38 und 39.
[0041] Weiterhin ist jeder der beiden Zweige 31 bzw. 32 des Arbeitskreises 28 mit einem
hydraulisch vorgesteuerten 3/3-Wegeventil 40 verbunden, welches in seinen beiden Arbeitsstellungen
jeweils aus einem der Zweige 31 oder 32 Druckmittel in eine Spülleitung 41 fördert.
Dieser Spülleitung 41 ist ein Druckübersetzer 42 zugeordnet, der aus einer ersten
hydrostatischen Maschine 43 und einer zweiten hydrostatischen Maschine 44 besteht.
Der Druckübersetzer 42 entspricht hinsichtlich seines Aufbaus und seiner Funktionsweise
dem im Zusammenhang mit der Figur 2 erläuterten Druckübersetzer 19, das heißt, die
beiden hydrostatischen Maschinen 43 und 44 können mit unterschiedlichen Stromrichtungen
betrieben werden und als Konstantpumpe oder als Konstantmotor arbeiten.
[0042] Nach der Figur 3 steht die zweite hydrostatische Maschine 44 über eine Leitung 45
mit einem Hydraulikkreis 46 in Verbindung, der als offener Kreislauf ausgebildet ist.
Der Hydraulikkreis 46 weist eine Verstellpumpe 47 auf, die Druckmittel aus dem Tank
36 ansaugt und Verbrauchern 47 und 48 zuführt. Es handelt sich dabei um eine Arbeitshydraulik,
beispielsweise einer selbstfahrenden Erntemaschine. Die Einspeiseleitung 37, die von
der Speisepumpe 35 ausgeht, führt außerdem zu einer Niederdruckhydraulik 49.
[0043] Mittels des Druckübersetzers 42, dessen erste hydraulische Maschine 43 primär als
Konstantmotor in der Spülleitung 41 arbeitet, wird die zweite hydrostatische Maschine
44 als Konstantpumpe angetrieben, wobei diese Druckmittel aus dem Tank 36 in den Hydraulikkreis
46 fördert. Das geschieht immer dann, wenn über das 3/3- Wegeventil ein Teil des Druckmittelvolumens,
der wieder durch die Speisepumpe 35 ersetzt wird, über die Spülleitung 41 abströmt.
Es ist aber auch denkbar, dass die beiden hydrostatischen Maschinen 43 und 44 ihre
Funktion und somit Stromrichtung ändern. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn
in der Spülleitung 41 ein Wert des Druckes unterschritten und in der Leitung 45 ein
Druck überschritten wird. Dann wird die zweite hydrostatische Maschine 44 zum Motor
und die erste hydrostatische Maschine 43 zur Konstantpumpe, die Druckmittel über die
Spülleitung 41 zum 3/3- Wegeventil fördert und dieses somit dem Arbeitskreis 28 zuführen
kann. Zu diesem Zweck muss die Vorsteuerung des 3/3-Wegeventils entsprechend gestaltet
werden.
[0044] Bei dem Ausgestaltungsbeispiel nach der Figur 4 werden die Verbraucher sowohl einer
Niederdruckhydraulik 50 als auch einer Arbeitshydraulik 51 mit dem von der Speisepumpe
35 über die Einspeiseleitung 37 geförderten Druckmittel versorgt. Damit bildet dieser
Zweig einen zweiten Hydraulikkreis 53, der als offener Kreislauf ausgebildet ist.
In diesem Fall soll im Gegensatz zu der Ausgestaltung nach der Figur 3 von der zweiten
hydrostatischen Maschine 44 eine zweite Einspeiseleitung 52 zur ersten inspeiseleitung
37 führen, so dass durch diesen Teil des Druckübersetzers 42 in bestimmten Arbeitszuständen
der Volumenstrom über die Einspeiseleitung 37 in Richtung der Einspeisung in den Arbeitskreis
28 sowie der Niederdruckhydraulik 50 beziehungsweise der Arbeitshydraulik 51 erhöht
wird. Auch in diesem Fall können sich die Volumenströme in der Spülleitung 41 und
in der zweiten Einspeiseleitung 52 derart ändern, dass die beiden hydrostatischen
Maschinen 43 und 44 ihre Funktion und Stromrichtung ändern.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Erster Hydraulikkreis
- 2
- Hydropumpe
- 3
- Stellelement
- 4
- Pumpenleitung
- 5
- Pumpenleitung
- 6
- Hydromotor
- 7
- Zweiter Hydraulikkreis
- 8
- Hydraulikpumpe
- 9
- Tank
- 10
- Druckleitung
- 11
- Hydraulischer Verbraucher
- 12
- Leitungsabschnitt
- 13
- Leitungsabschnitt
- 14
- Druckübersetzer
- 15
- Konstantmotor
- 16
- Konstantpumpe
- 17
- Mechanische Antriebsverbindung
- 18
- Speiseleitung
- 19
- Druckübersetzer
- 20
- zweiter Hydraulikkreis
- 21
- erster Hydraulikkreis
- 22
- zweite hydrostatische Maschine
- 23
- erste hydrostatische Maschine
- 24
- Verbraucher
- 25
- Tank
- 26
- Tank
- 27
- Verbraucher
- 28
- Arbeitskreis
- 29
- Hydropumpe
- 30
- Hydromotor
- 31
- Zweig von 28
- 32
- Zweig von 28
- 33
- Druckbegrenzungsventil
- 34
- Druckbegrenzungsventil
- 35
- Speisepumpe
- 36
- Tank
- 37
- Einspeiseleitung
- 38
- Rückschlagventil
- 39
- Rückschlagventil
- 40
- 3/3-Wegeventil
- 41
- Spülleitung
- 42
- Druckübersetzer
- 43
- Erste hydraulische Maschine
- 44
- Zweite hydraulische Maschine
- 45
- Leitung
- 46
- Hydraulikkreis
- 47
- Verbraucher
- 48
- Verbraucher
- 49
- Niederdruckhydraulik
- 50
- Niederdruckhydraulik
- 51
- Arbeitshydraulik
- 52
- zweite Einspeiseleitung
- 53
- zweiter Hydraulikkreis
1. Hydrauliksystem mit zumindest zwei Hydraulikkreisen (1, 7, 18, 20, 21), denen jeweils
Hydropumpen (2, 8) zugeordnet sind, wobei im Rahmen einer Baueinheit ein Antrieb einer
mit einem ersten Hydraulikkreis (1, 21) zusammenwirkenden Konstantpumpe (16, 23) ausschließlich
mit einem Abtrieb eines dem zweiten Hydraulikkreis (7, 20) zugeordneten Konstantmotors
(15, 22) verbunden ist und wobei innerhalb des ersten Hydraulikkreises (1, 21) hydraulische
Verbraucher (2, 24) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Hydraulikkreis (7, 20) neben dem Konstantmotor (15, 22) weitere Verbraucher
(11, 24) angeordnet sind und dass die Baueinheit als Druckübersetzer (14, 19) ausgebildet
ist, mit dem die hydraulischen Leistungen beider Hydraulikkreise (1, 7, 18, 20, 21)
selbsttätig auf ein Gleichgewicht einstellbar sind.
2. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hydraulikkreis (7, 20) für eine Arbeitshydraulik eines selbstfahrenden
Mähdreschers vorgesehen ist, während der erste Hydraulikkreis (1, 18, 21) Bestandteil
eines hydrostatischen Antriebes für die Förder- und Trennelemente eines Erntevorsatzes
des selbstfahrenden Mähdreschers ist.
3. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konstantpumpe (16, 23) als Speisepumpe dient, die über eine dem ersten Hydraulikkreis
(1) zugeordnete Einspeiseleitung (18) Druckmittel in den ersten Hydraulikkreis (1)
einspeist.
4. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konstantpumpe (23) auch als Motor und der als Konstantmotor ausgebildete Hydromotor
(22) als Pumpe arbeiten können.
5. Hydrauliksystem mit einem hydrostatischen Antriebssystem, das in einem geschlossenen
Arbeitskreis (28) angeordnet ist und eine Hydropumpe (29) sowie zumindest einen Hydromotor
(30) aufweist, wobei ein Verdrängungsvolumen der Hydropumpe (29) und/oder ein Schluckvolumen
des zumindest einen Hydromotors (30) veränderbar sind, wobei dem Arbeitskreis (28)
über eine in einer ersten Einspeiseleitung (37) angeordnete Speisepumpe (35) Druckmittel
zugeführt wird und wobei zur Begrenzung eines maximalen Lastdrucks und zum Austausch
des im geschlossenen Arbeitskreis (28) befindlichen Druckmittels eine gesteuerte zum
Tank (36) führende Spülleitung (41) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Spülleitung (41) eine erste hydrostatische Maschine (43) angeordnet ist, dass
das Hydrauliksystem einen Hydraulikkreis (46) einer Arbeits- und/oder Niederdruckhydraulik
(47, 48, 49, 50, 51) aufweist, mit dem eine zweite hydrostatische Maschine (44) über
eine Leitung (45, 52) verbunden ist, dass jeweils eine hydrostatische Maschine (43
oder 44) als Hydraulikmotor mit konstantem Schluckvolumen und eine hydrostatische
Maschine (43 oder 44) als Hydraulikpumpe mit konstantem Verdrängungsvolumen betrieben
wird und dass die erste und die zweite hydrostatische Maschine (43 und 44) sich ausschließlich
gegenseitig antreiben, wobei sie als Einheit einen Druckübersetzer (42) bilden.
6. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der zweiten hydrostatischen Maschine (44) verbundene Leitung (52) als zweite
Einspeiseleitung ausgebildet und mit der ersten Einspeiseleitung (37) verbunden ist.
7. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verdrängungsvolumen oder ein Schluckvolumen der beiden hydrostatischen Maschinen
(43 und 44) derart aufeinander abgestimmt sind, dass die hydraulischen Leistungen
beider Hydraulikkreise über den Druckübersetzer (42) selbsttätig auf ein Gleichgewicht
oder eine feste Relation zueinander einstellbar sind.
8. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste hydrostatische Maschine (43) in einem ersten Betriebszustand, in welchem
ein Druck p1 in der Spülleitung (41) ansteigt, als Konstantmotor wirkt und die als Konstantpumpe
wirkende zweite hydrostatische Maschine (44) antreibt, bis ein Gleichgewicht oder
eine vorgegebene Relation der hydraulischen Leistungen von Spülleitung (41) und zweiter
Einspeiseleitung (52) beziehungsweise Leitung (45) erzielt wird.
9. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite hydrostatische Maschine (44) in einem zweiten Betriebszustand, in welchem
ein Druck p2 in der zweiten Einspeiseleitung (52) beziehungsweise der Leitung (45) ansteigt, als
Konstantmotor wirkt und die als Konstantpumpe wirkende erste hydrostatische Maschine
(43) antreibt, bis ein Gleichgewicht oder eine vorgegebene Relation der hydraulischen
Leistungen von Spülleitung (41) und zweiter Einspeiseleitung (52) erzielt wird.
10. Hydrauliksystem nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der geschlossene Arbeitskreis (28) je nach Lastzuständen mit einem Niederdruckabschnitt
und einem Hochdruckabschnitt betrieben wird, wobei der Niederdruckabschnitt über ein
hydraulisch vorgesteuertes 3/3-Wegeventil (40) mit der Spülleitung (41) verbindbar
ist.