[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugverband bzw. ein Verfahren zur Erneuerung eines
Gleises gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. Anspruch 4.
[0002] Gemäß
AT 368 217 ist eine fahrbare Anlage zur Sanierung eines Gleisunterbaues bekannt, die aus zwei
jeweils einen eigenen Fahrantrieb und zwei Schienen- sowie ein Raupenfahrwerk aufweisenden
Fahrzeugen besteht. Dabei ist das eine Fahrzeug mit einer Gleisjoch-Hebevorrichtung
und Schurren zum Einbringen von Sand oder Schotter ausgestattet, während das zweite
Fahrzeug eine Schotterräumvorrichtung und Förderbänder zum Abtransport des Aushubs
aufweist. Die beiden Fahrzeuge werden nun abwechselnd unter Zuhilfenahme des jeweiligen
Raupenfahrwerks über bzw. in der Umbaulücke positioniert, wobei zuerst das Gleisjoch
durch das erste Fahrzeug abgehoben wird. Danach erfolgt der Aushub des Schotterbettes
durch das zweite Fahrzeug, wonach wiederum mittels des ersten Fahrzeugs Sand bzw.
Schotter eingebracht und planiert und darauf das Gleisjoch wieder abgelegt wird.
[0003] Eine weitere, aus
AT 372 722 bekannte Anlage zur Gleisunterbau-Sanierung weist einen auf Schienenfahrwerken gelagerten
und die gesamte Umbaulücke überbrückenden Maschinenrahmen auf, an dem eine Gleisjoch-Hebeeinrichtung,
eine Schotteraufnahmevorrichtung und eine Schottereinbring- bzw. Verteileinrichtung
in Maschinenlängsrichtung verstellbar angeordnet sind. Diese Maschine bleibt während
des Arbeitseinsatzes über der Umbaulücke stationiert, während die Arbeitsaggregate
jeweils durch Längsverstellung in die erforderliche Arbeitsstellung gebracht werden.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Fahrzeugverbands
bzw. eines Verfahrens der eingangs genannten Art, mit dem ein Gleisumbau auch unter
räumlich ungünstigen Umständen möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Fahrzeugverband bzw. einem Verfahren
der gattungsgemäßen Art durch die im Kennzeichen von Anspruch 1 bzw. 4 angeführten
Merkmale gelöst.
[0006] Mit einem derart ausgebildeten Fahrzeugverband ist nun in vorteilhafter Weise ein
effizienter Arbeitseinsatz zur Gleiserneuerung auch dann durchführbar, wenn - z.B.
im städtischen Bereich - an der Baustelle beengte Verhältnisse vorherrschen. Durch
das Rahmengelenk ist es möglich, die beiden Fahrzeugrahmen bei optimal kurzer Länge
sowohl gemeinsam verfahrbar als auch in der Umbaulücke uneingeschränkt manövrierbar
auszubilden.
[0007] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Zeichnungsbeschreibung.
[0008] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht eines aus Platzgründen in zwei Teilen dargestellten
Fahrzeugverbandes, und Fig. 3 einen Querschnitt gemäß Schnittlinie III in Fig. 1.
[0009] Ein in den Fig. 1 und 2 ersichtlicher Fahrzeugverband 1 zur Erneuerung eines Gleises
2 setzt sich im Wesentlichen aus zwei hintereinander angeordneten, jeweils einen Fahrzeugrahmen
3 bzw. 4 aufweisenden Fahrzeugen 5 und 6 zusammen. Die beiden Fahrzeugrahmen 3, 4
sind durch ein Rahmengelenk 7 miteinander verbunden und an den von diesem distanzierten
Enden 8 und 9 durch je ein Schienenfahrwerk 10 auf dem Gleis 2 abgestützt. Unter dem
Rahmengelenk 7 ist ein weiteres Schienenfahrwerk 10 sowie (pro Fahrzeugrahmen) ein
Raupenfahrwerk 11 vorgesehen. Eine Arbeitsrichtung des Fahrzeugverbandes 1 ist durch
einen Pfeil 14 angedeutet.
[0010] Die beiden Fahrzeuge 5, 6 sind zur Aufnahme bzw. Ablage eines Gleisjoches 12 ausgebildet
und zu diesem Zweck mit geeigneten Hebeeinrichtungen 13 ausgestattet, die eine Längsverschiebung
eines aufgenommenen oder abzulegenden Gleisjoches 12 relativ zum Fahrzeugrahmen 3,
4 ermöglichen. Bezüglich der Arbeitsrichtung 14 unmittelbar hinter dem Raupenfahrwerk
11 ist am zweiten, zur Gleisjochablage dienenden Fahrzeug 6 eine Schotteraufnahmevorrichtung
15 in Form einer höhenverstellbaren, um das Gleis 2 herumgeführten Aushubkette 16
vorgesehen, der ein in Maschinenlängsrichtung verlaufendes Schotterförderband 17 zugeordnet
ist.
[0011] Hinter dem zweiten Fahrzeug 6 ist ein weiteres, drittes Fahrzeug 18 angeordnet, das
eine Antriebsquelle 28 sowie eine - über das Schotterförderband 17 mit der Schotteraufnahmevorrichtung
15 verbundene - Schottersiebanlage 19 aufweist. Zwischen Schienenfahrwerken 10 dieses
dritten Fahrzeuges 18 sind zudem eine Gleishebevorrichtung 20 sowie eine dieser zugeordnete
Schotterabwurfeinrichtung 21 vorgesehen.
[0012] Am in Arbeitsrichtung 14 vorderen Ende des Fahrzeugverbands 1 befinden sich Flachwagen
22 zur Lagerung von ausgebauten alten bzw. neuen, zu verlegenden Gleisjochen 12, die
in herkömmlicher Weise anhand eines Portalkrans 23 in Gleislängsrichtung von der bzw.
zur Einbaustelle hin- und hertransportiert werden.
[0013] Die Schotteraufnahmevorrichtung 15 ist für eine Durchführung eines Gleisjoches 12
in Gleislängsrichtung ausgebildet. Ebenso ist ein zwischen dem Rahmengelenk 7 und
dem zugeordneten Schienenfahrwerk 10 angeordneter Rahmenabschnitt 24 sowie (wie in
Fig. 3 rein schematisch dargestellt) ein am - vom Rahmengelenk 7 distanzierten - Ende
8 des Fahrzeugs 5 positionierter, zur Verbindung mit dem Schienenfahrwerk 10 vorgesehener
Rahmenabschnitt 25 so ausgebildet, dass ein Gleisjoch 12 in Gleislängsrichtung durch
eine Öffnung 29 hindurchgeführt werden kann.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erneuerung eines Gleises durch Aufnahme eines
alten und Ablage eines neuen Gleisjoches 12 mit dem Fahrzeugverband 1 wird nun anhand
der Fig. 1 und 2 beschrieben. Ein unter dem vorderen, ersten Fahrzeug 5 befindliches
altes Gleisjoch 12 wird anhand der Hebeeinrichtungen 13 vom Schotterbett 27 des Gleises
2 abgehoben, in Richtung zum Flachwagen 22 bewegt und mittels des Portalkrans 23 in
Arbeitsrichtung 14 nach vorne zu einer Depotstelle 26 auf einem Flachwagen 22 transportiert
und dort abgelegt. Im Bereich des Rahmengelenkes 7 stützt sich der Fahrzeugverband
1 mittels der Raupenfahrwerke 11 auf dem freigelegten Schotterbett 27 ab, während
das hintere Schienenfahrwerk 10 des zweiten Fahrzeugs 6 bereits auf einem abgelegten
neuen Gleisjoch 12 abrollt.
[0015] Unter kontinuierlicher Vorfahrt des Fahrzeugverbandes 1 in Arbeitsrichtung 14 wird
nun Schotter des freigelegten Schotterbetts 27 mit Hilfe der Schotteraufnahmevorrichtung
15 aufgenommen, über die Schotterförderbänder 17 zur Schottersiebanlage 19 transportiert,
gereinigt und über die Schotterabwurfeinrichtung 21 auf das neue Gleisjoch 12 abgeworfen.
Gleichzeitig wird nach Ablage des alten Gleisjoches 12 an der Depotstelle 26 ein neues
Gleisjoch 12 aufgenommen und über das erste Fahrzeug 5 zum zweiten Fahrzeug 6 transportiert,
um in weiterer Folge von diesem nach Unterbrechung der Vorfahrt abgelegt zu werden.
1. Fahrzeugverband (1) zur Erneuerung eines Gleises (2) mit zwei hintereinander angeordneten
Fahrzeugen (5, 6), die jeweils zwischen endseitig auf einem Fahrzeugrahmen (3, 4)
angeordneten Fahrwerken (10, 11) zur Aufnahme bzw. Ablage eines Gleisjoches (12) ausgebildet
sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) beide Fahrzeuge (5, 6) sind durch ein Rahmengelenk (7) miteinander verbunden, unter dem sowohl ein Schienenfahrwerk
(10) als auch ein Raupenfahrwerk (11) angeordnet ist,
b) bezüglich einer Arbeitsrichtung (14) unmittelbar hinter dem Raupenfahrwerk (11)
ist eine Schotteraufnahmevorrichtung (15) vorgesehen,
c) die Schotteraufnahmevorrichtung (15), ein zwischen Rahmengelenk (7) und Schienenfahrwerk
(10) angeordneter bzw. an einem - vom Rahmengelenk (7) distanzierten - Ende (8) eines
Fahrzeuges (5) positionierter, zur Verbindung mit dem Schienenfahrwerk (10) vorgesehener
Rahmenabschnitt (24, 25) sind jeweils für eine Durchführung eines Gleisjoches (12)
in Gleislängsrichtung ausgebildet.
2. Fahrzeugverband (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass hinter dem bezüglich der Arbeitsrichtung (14) zweiten, zur Ablage eines Gleisjoches
(12) vorgesehenen Fahrzeug (6) ein weiteres, mit einer Schottersiebanlage (19) verbundenes
drittes Fahrzeug (18) vorgesehen ist, wobei zwischen der Schottersiebanlage (19) und
der Schotteraufnahmevorrichtung (15) ein Schotterförderband (17) angeordnet ist.
3. Fahrzeugverband (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Schienenfahrwerken (10) des dritten, mit der Schottersiebanlage (19) verbundenen
Fahrzeuges (18) eine Gleishebevorrichtung (20) und eine Schotterabwurfeinrichtung
(21) vorgesehen ist.
4. Verfahren zur Erneuerung eines Gleises durch Aufnahme eines alten und Ablage eines
neuen Gleisjoches (12), mit einem Fahrzeugverband (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Aufnahme eines alten Gleisjoches (12) freigelegter Schotter unter kontinuierlicher
Vorfahrt des Fahrzeugverbandes (1) aufgenommen, einer Reinigung zugeführt und auf
ein neues Gleisjoch (12) abgeworfen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) das alte Gleisjoch (12) wird durch das - bezüglich der Arbeitsrichtung (14) - erste Fahrzeug (5) aufgenommen und auf
eine an das erste Fahrzeug anschließende Depotstelle (26) abgelegt,
b) unter kontinuierlicher Vorfahrt des Fahrzeugverbandes (1) wird freigelegter Schotter
mit Hilfe der Schotteraufnahmevorrichtung (15) aufgenommen , gereinigt, und auf das
neue Gleisjoch (12) abgeworfen,
c) nach Ablage des alten Gleisjoches (12) wird ein neues, von der Depotstelle (26)
aufgenommenes Gleisjoch (12) durch das erste Fahrzeug (5) zum zweiten Fahrzeug (6) transportiert und dort abgelegt.
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