[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Radial-Laufrad mit axialem Lufteintritt und
Luftaustritt über den Laufrad-Umfang, vorzugsweise zur Verwendung in einem spiralförmig
ausgestalteten Gehäuse, mit einer Bodenscheibe, welche einen Außendurchmesser aufweist,
und mit einer konzentrisch zur Bodenscheibe axial beabstandet angeordneten Deckscheibe,
welche für den axialen Lufteintritt eine kreisförmige Ansaugöffnung mit einem Innendurchmesser
aufweist, sowie mit einer Mehrzahl von zwischen der Bodenscheibe und der Deckscheibe
angeordneten, vorwärts gekrümmten, profilierten Schaufeln, wobei zwischen jeweils
zwei nebeneinander liegenden Schaufeln ein Strömungskanal mit einer radial innen liegenden
Lufteintrittsseite und einer radial außen liegenden Luftaustrittsseite ausgebildet
ist, der- gesehen in Laufrichtung des Radial-Laufrades - konvex gekrümmt ist. Diese
Kanalkrümmung bedeutet, dass die saugseitigen Flächen der Schaufeln - zumindest bereichsweise
- konvex und ihre druckseitigen Flächen-zumindest bereichsweise - konkav gekrümmt
sind.
[0002] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Lüftereinheit, insbesondere
einen Trommellüfter, mit einem derartigen Radial-Laufrad. Unter dem Begriff Lüfter
werden dabei Ventilatoren mit einem Druckverhältnis zwischen Ansaug- und Druckseite
im Bereich von 1,0 bis 1,1 sowie Gebläse mit einem Druckverhältnis zwischen Ansaug-
und Druckseite im Bereich zwischen 1,1 und 3,0 subsumiert. Radial-Laufräder werden
heute vorzugsweise dort eingesetzt, wo bei geringerem Volumenstrom ein hoher Druckaufbau
erzielt werden soll. Da bei Radial-Laufrädern der gesamte geförderte Luftstrom das
Laufrad am Außendurchmesser verlässt, ist es möglich, eine höhere kinetische Energie
der Luftmoleküle und damit auch einen höheren Druck zu erzeugen als bei einem Axiallüfter,
dessen Umfangsgeschwindigkeit an der Radnabe begrenzt ist. Der Einsatz von Radial-Laufrädern
ist insbesondere dann besonders effektiv, wenn ein Luftstrom um 90° von der axialen
in radiale Richtung umgelenkt werden muss, oder wenn Bauteile, Filter o. ä. einen
freien Luftstrom behindern. Die häufigste Ausführung ist dabei die als Radial-Komplettlüfter
mit einem Gehäuse, obwohl es auch unterschiedliche Motor-Laufrad-Kombinationen für
Anwendungen gibt, bei denen die Luftführung für den Druckaufbau in ein Gerät integriert
werden kann.
[0003] Bei Radial-Laufrädern unterscheidet man zwischen Laufrädern mit in Laufrichtung vorwärts
gekrümmten Schaufeln, solchen mit rückwärts gekrümmten Schaufeln und solchen mit radial
endenden Schaufeln. Vorwärts - in Drehrichtung - gekrümmte Schaufeln bewirken, dass
der Strömungskanal, der von einer radial innen liegenden Lufteintrittsseite zu einer
radial außen liegenden Luftaustrittsseite verläuft, - in Laufrichtung des Radial-Laufrades
gesehen - konvex gekrümmt ist. Die saugseitigen Flächen der Schaufeln sind somit -
zumindest bereichsweise - konvex und ihre druckseitigen Flächen - zumindest bereichsweise
- konkav gekrümmt. Radial-Laufräder mit vorwärts gekrümmten Schaufeln erlauben eine
hohe Drallzufuhr der Luftströmung und erreichen so eine hohe Energieumsetzung. Nachteilig
ist dabei allerdings ein hoher dynamischer Druck der austretenden Luft. Dieser dynamische
Druck muss in einem nachfolgenden Leitapparat, wie beispielsweise in einem Spiralgehäuse,
in statischen Druck umgesetzt werden. Radial-Laufräder mit vorwärts gekrümmten Schaufeln
führen der Strömung mehr Drall zu als Radial-Laufräder mit rückwärts gekrümmten Schaufeln.
Somit ist die benötigte Drehzahl zum Erreichen des gleichen Betriebspunktes bei Radial-Laufrädern
mit vorwärts gekrümmten Schaufeln im Vergleich zu Radial-Laufrädern mit rückwärts
gekrümmten Schaufeln gleicher Baugröße wesentlich niedriger. Der Wirkungsgrad von
Radial-Laufrädern mit rückwärts gekrümmten Schaufeln ist deutlich höher als bei Radial-Laufrädern
mit vorwärts gekrümmten Schaufeln.
[0004] Eine besondere Ausführung des Radiallüfters ist der Trommellüfter. Als Trommellüfter
bezeichnet man Radialventilatoren, deren Laufräder einer Trommel gleichen, d. h. die
Laufradbreite ist im Vergleich zum Raddurchmesser relativ groß. Sie kann insbesondere
im Bereich zwischen 40 und 80 Prozent bezogen auf den Außendurchmesser der Bodenscheibe
liegen. Derartige, auch unter dem Namen Scirocco-Läufer seit etwa 80 Jahren bekannte,
mit vorwärtsgekrümmten Schaufeln versehene Läufer werden bei Anwendungen eingesetzt,
die kleine radiale Abmessungen erfordern. Das Verhältnis des Innendurchmessers der
Deckscheibe zum Außendurchmesser der Bodenscheibe des Original-Scirocco-Läufers lag
bei 0,875.
[0005] Heutige vorwärtsgekrümmte Radial-Laufräder, die in spiralförmigen Gehäusen als Trommelläufer
zum Einsatz kommen, zeichnen sich durch eine hohe Leistungsdichte, d. h. durch eine
hohe Förderleistung bei kleinem Bauraum und gute akustische Eigenschaften, insbesondere
durch einen niedrigen Geräuschpegel beim Betrieb, aus. Der aerodynamische Wirkungsgrad
ist jedoch aufgrund von Ablösungen und Wirbelbildungen im Vergleich zu rückwärtsgekrümmten
Laufrädern relativ niedrig. Trommelläufer-Ventilatoren werden im Bereich der Luft-
und Klimatechnik in Anlagen mit einer erforderlichen Druckerhöhung von vorzugsweise
bis zu 4000 Pa und mit Volumenströmen bis zu 8 m
3/s - bezogen auf einen Laufraddurchmesser von einem Meter und eine einflutige Ausführung
- eingesetzt.
[0006] Bei einem beispielsweise aus der
DE 10 2006 031 167 A1 bekannten Radial-Laufrad der eingangs genannten Art mit axialem Lufteintritt und
Luftaustritt über den Laufrad-Umfang kann durch eine starke Profilierung der Schaufeln
eine Ablösung im Strömungskanal zwischen den Schaufeln verhindert bzw. minimiert werden.
Profilierung bedeutet dabei, dass die Dicke der Schaufeln über ihre Ersteckungsrichtung
veränderlich ist, wobei insbesondere die Schaufeln dann als stark profiliert angesehen
werden, wenn in ihnen ein sogenanntes Profildickenverhältnis, d. h. ein Verhältnis
von Profildicke zu Profilgesamtlänge, größer oder gleich 0,15, insbesondere größer
oder gleich 0,2 und insbesondere bevorzugt größer oder gleich 0,25 ist. Das Profildickenverhältnis
beträgt dabei maximal vorzugsweise 0,5, insbesondere 0,4 und besonders bevorzugt 0,35.
Die in dem genannten Dokument nicht figürlich dargestellte Deckscheibe wird dort als
Zarge bezeichnet und ist ein Teil des Spiralgehäuses. Eine Ablösung an der Deckscheibe
wird durch die bekannte Schaufelprofilierung dabei nachteiligerweise noch verstärkt.
Eine Steigerung des Wirkungsgrades ist somit durch diese Maßnahme nur in sehr geringem
Maße möglich.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Radial-Laufrad der eingangs
genannten Art und eine Lüftereinheit mit einem derartigen Radial-Laufrad zu schaffen,
in denen sich die Vorteile eines Trommelläufers mit solchen eines Laufrads mit rückwärts
gekrümmten Schaufeln vereinen, mit denen also insbesondere eine Wirkungsgradsteigerung
unter Beibehaltung einer hohen Leistungsdichte und einer geringen Geräuschentwicklung
erzielbar sind.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Außendurchmesser der Bodenscheibe
des Radial-Laufrads - bezogen auf den Innendurchmesser der Ansaugöffnung - mindestens
um 20 % größer als der Innendurchmesser der Ansaugöffnung ist, dass die Deckscheibe
im Strömungskanal eine deckseitige Leitfläche ausbildet, wobei ein sich in Richtung
der Eintrittsöffnung öffnender Winkel, der zwischen einer Tangente an die deckseitige
Leitfläche am Eingang in die Ansaugöffnung der Deckscheibe und einer Tangente an die
deckseitige Leitfläche am Ausgang aus dem Strömungskanal an seiner radial außen liegenden
Luftaustrittsseite gebildet ist, mindestens 30° beträgt.
[0009] Eine erfindungsgemäße Lüftereinheit zeichnet sich dabei dadurch aus, dass das erfindungsgemäße
Radial-Laufrad in einem Gehäuse, insbesondere in einem spiralförmig ausgebildeten
Gehäuse, angeordnet ist.
[0010] Durch die Erfindung kann der Vorteil von bisher als Trommelläufer bekannten Radial-Laufrädern
beibehalten werden, dass diese im Vergleich zu Radial-Laufrädern mit rückwärts gekrümmten
Schaufeln eine hohe Leistungsdichte und ein niedriges Geräusch mit geringen Drehklangüberhöhungen
aufweisen. Die vorteilhaft hohe Leistungsdichte ist auf eine hohe Drallzufuhr der
Strömung durch die Vorwärtskrümmung der Schaufeln zurückführbar. Dabei wird eine geringe
Geräuschentwicklung durch bevorzugt hohe Schaufelanzahlen und vorzugsweise niedrige
Drehzahlen bei Betrieb gefördert. Sowohl die Vorwärtskrümmung, als insbesondere auch
eine hohe Schaufelanzähl verhindern bzw. verringern zumindest Ablösungen an den Schaufeln
und an der Deckscheibe, erhöhen jedoch die Reibungskräfte, was zu Verlusten und einer
Senkung des Wirkungsgrades führen kann. Dem kann durch die erfindungsgemäße geometrische
Gestaltung des Radial-Laufrades wirksam entgegengewirkt werden, wobei in bevorzugter
Ausführung vorgesehen werden kann, dass der Außendurchmesser der Bodenscheibe - bezogen
auf den Innendurchmesser der Ansaugöffnung der Deckscheibe - um 50 % größer, maximal
um als 90 % größer als der Innendurchmesser der Deckscheibe ist.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Umlenkung der axialen Anströmung in radiale
oder diagonale Richtung kann insbesondere eine Ablösung an der Deckscheibe verhindert
werden, was durch eine sogenannte CFD-Strömungssimulation nachgewiesen werden kann.
CFD (
Computational
Fluid
Dynamics) bezeichnet dabei eine in der Strömungsmechanik etablierte Methode, die das
Ziel hat, strömungsmechanische Probleme iterativ mit numerischen Methoden zu lösen
und danach die Ergebnisse - bevorzugt durch Farbdarstellungen - zu visualisieren.
Dabei werden die in der Strömungsmechanik verwendeten, die Impuls- und Massenerhaltung
beschreibenden Navier-Stokes-Gleichungen unter Vorgabe bestimmter Randbedingungen
mathematisch modelliert. Dies stellt eine kostengünstige Alternative zu aufwändigen,
beispielsweise im Windkanal durchgeführten experimentellen Versuchsreihen dar und
ermöglicht es, Strömungsparameter zu analysieren, die messtechnisch nicht erfassbar
sind, wie die turbulente kinetische Energie, die Wirbelviskosität usw.
[0012] Zur Verhinderung von Ablösungen an der Deckscheibe trägt auch eine Gestaltung der
Deckscheibe mit vorzugsweise relativ großer axialer Breite bei, wonach die Breite
der Deckscheibe bevorzugt mindestens 30 % der Gesamtbreite des Laufrads einnehmen
kann. Eine derartige Breitendimensionierung ist in der Kombination mit der Erfindung
als synergistisch wirksam anzusehen, da bei herkömmlichen Trommelläufern mit unprofilierten
Schaufeln durch diese Gestaltung keine Verbesserung erzielt werden kann.
[0013] Bei einer vorgegebenen Wellenleistung wird der Wirkungsgrad durch den geförderten
Volumenstrom und durch die mittels des Ventilators bewirkte Totaldruckerhöhung bestimmt,
aus deren Produkt sich die Förderleistung ergibt, wobei entsprechend der sogenannten
Bernoulli-Gleichung unter Totaldruck die Summe aus statischem und dynamischem Druck
verstanden wird. Der Wirkungsgrad beschreibt also das Verhältnis der Förderleistung
zur Leistung einer den Lüfter antreibenden Welle und wird nach der Formel

berechnet, wobei η den dimensionslosen Wirkungsgrad, V den Volumenstrom in m
3/s, Δp
t die Totaldruckerhöhung in Pa und P
w die Wellenleistung in W bezeichnen.
[0014] Die Kombination des Merkmals "profilierte Schaufeln" mit den Merkmalen der strömungstechnisch
erfindungsgemäß gestalteten Deckscheibe kann den Wirkungsgrad deutlich steigern. Jedoch
ist dies nur möglich, wenn der Außendurchmesser der Bodenscheibe - im Gegensatz zu
den bisherigen, bekannten Ausführungsformen - mindestens 20 % größer als der die Größe
der Ansaugöffnung bestimmende Innendurchmesser der Deckscheibe ist.
[0015] Andererseits ist es aber mit unprofilierten Schaufeln, wie sie ebenfalls aus dem
Stand der Technik bekannt sind, auch bei dem erfindungsgemäß vorgesehenen Durchmesserverhältnis
und dem minimalen Winkel zwischen den Tangenten von 30° nicht möglich, die Strömung
im Schaufelkanal ablösefrei umzulenken. Ablösungen sind bekanntlich verlustbehaftet
und führen zu einem schlechten Laufradwirkungsgrad. So wird sogar bekanntermaßen davon
ausgegangen, dass eine Fehlanströmung am Schaufeleintritt durch zu steile Schaufeln
immer noch als günstiger anzusehen ist, als eine instabile Ablösung, die sich bei
schaufelkongruenter Strömung einstellt. Durch eine Schaufelprofilierung kann die Strömung
trotz schaufelkongruenter Anströmung, was geringe Stoßverluste am Schaufeleintritt
bedeutet, bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Gestaltung von Deck- und Bodenscheibe
ablösefrei im Schaufelkanal umgelenkt werden.
[0016] Eine weitere Wirkungsgrad-Steigerung eines Gesamtgebläses mit dem erfindungsgemäßen
Radial-Laufrad ist durch die Wahl eines Breitenverhältnisses einer Gehäusebreite am
Laufradaustritt zur Laufradaustrittsbreite selbst von mindestens 1,0 bis zu maximal
1,4 erreichbar.
[0017] Mit der Erfindung können so Wirkungsgrade im Bereich zwischen 0,65 und 0,80, vorzugsweise
sogar bis zu 0,90, erzielt werden.
[0018] Wenn ein rückwärtsgekrümmter Radialventilator gemäß dem Stand der Technik im akustisch-optimalen
Betriebspunkt, d. h. bei maximalem Wirkungsgrad, betrieben wird, lässt sich der Gesamtschallleistungspegel
mit einer Genauigkeit von ± 4 dB nach der Formel

abschätzen. Darin sind L
w der Gesamtschallleistungspegel in dB, V der Volumenstrom in m
3/s und Δp
t die Totaldruckerhöhung in Pa. Auf das erfindungsgemäße Radial-Laufrad ist diese Formel
jedoch nicht anwendbar. Im Vergleich zu den gemessenen oder gemäß der vorstehenden
L
W-Formel ermittelten Werten für Radial-Laufräder gemäß dem Stand der Technik erreicht
ein erfindungsgemäßes Radial-Laufrad, z. B. mit einem Außendurchmesser von 170 mm,
im akustisch optimierten Betriebsbereich eine Verbesserung von mehr als 4 dB.
[0019] Unter der Leistungszahl L, welche als Maß für die Leistungsdichte anzusehen ist,
versteht man entsprechend der Formel

das Produkt aus Lieferzahl ϕ
r und Druckzahl ψ. Alle Größen sind dabei dimensionslos, wobei die Lieferzahl ϕ
r entsprechend der Formel

berechnet wird und das Verhältnis der tatsächlichen Fördermenge zur theoretisch möglichen
Fördermenge beschreibt. Letztere ergibt sich dabei aus dem Produkt aus der Austrittsfläche
des Rades und der Umfangsgeschwindigkeit. In der Formel sind ϕ
r die Lieferzahl, wobei der Index r für "radial" steht, V ist wiederum der Volumenstrom
in m
3/s, D der Laufradaußendurchmesser in m, der durch den Austrittsdurchmesser D
a,S der Schaufeln bestimmt wird, b die Austrittsbreite des Laufrads in m und n die Drehzahl
in 1/min.
[0020] Die Druckzahl stellt das Verhältnis der vom Rad erzeugten Druckhöhe zum Staudruck
der Umfangsgeschwindigkeit dar und wird nach der Formel

berechnet, wobei ψ die dimensionslose Druckzahl, ρ die Dichte in kg/m
3, Δp
t die Totaldruckerhöhung in Pa, D wiederum der durch den Austrittsdurchmesser D
a,S der Schaufeln bestimmte Laufradaußendurchmesser in m, und n die Drehzahl in 1/min
sind.
[0021] Mit der Erfindung können Lieferzahlen im Bereich von 0,6 bis 1,0, vorzugsweise im
Bereich von 0,6 bis 0,8 und Druckzahlen im Bereich von 2,2 bis 3,2, vorzugsweise im
Bereich von 2,8 bis 3,0 erreicht werden, wobei die Leistungszahl im Bereich von 0
bis 1,5, vorzugsweise im Bereich von 0 bis 1,0, liegen kann.
[0022] Im Gegensatz zu herkömmlichen Trommelläufern, bei denen in der Einbausituation des
Laufrades in der Regel ein axialer Abstand im Bereich einiger Millimeter zwischen
Düse und Deckscheibe besteht, kann bei erfindungsgemäßer Gestaltung der Deckscheibe
zusätzlich optional vorteilhafterweise auch eine düsenförmige Gestaltung des Einlaufs
und ein axiales Eintauchen der Düse in die Deckscheibe vorgesehen sein. Dadurch kann
der Spaltstrom in die gleiche Richtung wie der durch die Ansaugöffnung eintretende
Haupt-Volumenstrom gerichtet werden. Der Spaltstrom trägt dann vorteilhafterweise
zur Stabilisierung der Umlenkung in die radiale Richtung bei, wie dies bekanntermaßen
nur bei Radialrädern mit rückwärts gekrümmten Schaufeln erfolgt.
[0023] In einer Ausführung ist das Radial-Laufrad dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl
der Schaufeln mindestens 19 und höchstens 54 beträgt und vorzugsweise im Bereich von
22 bis 46 liegt.
[0024] In einer Ausführung ist das Radial-Laufrad ferner dadurch gekennzeichnet, dass jeweils
die Vorderkanten der Schaufeln an der radial innen liegenden Lufteintrittsseite und/oder
die Hinterkanten der Schaufeln an der radial außen liegenden Luftaustrittsseite abgerundet
sind.
[0025] Die Lüftereinheit ist in einer Ausführung dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse
einen spiralförmig um das Radial-Laufrad gewundenen Luftführungskanal mit ovalem,
von der Seite des Radial-Laufrads her stetig zunehmendem Querschnitt aufweist.
[0026] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten und
werden an Hand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in einer axial teilgeschnittenen Darstellung, eine bevorzugte Ausführung eines erfindungsgemäßen
Radial-Laufrads,
- Fig. 2
- eine Ansicht eines entlang der Linie II-II in Fig. 1 verlaufenden Querschnitts der
in Fig. 1 dargestellten Ausführung des erfindungsgemäßen Radial-Laufrads,
- Fig. 3
- in einer Darstellung ähnlich wie in Fig. 1, jedoch voll geschnitten, die Ausführung
eines erfindungsgemäßen Radial-Laufrads im Einbauzustand in eine erfindungsgemäße
Lüftereinheit,
- Fig. 4
- in einem axialen Halbschnitt, eine Ansicht einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemäßen
Radial-Laufrads in einer erfindungsgemäßen Lüftereinheit,
- Fig. 5
- in einer Ansicht wie in Fig. 4, eine gegenüber Fig. 3 vereinfachte Darstellung der
ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Radial-Laufrads in einer erfindungsgemäßen
Lüftereinheit,
- Fig. 6
- in einer Ansicht wie in Fig. 1, eine Darstellung einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemäßen
Radial-Laufrads.
[0027] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile bzw. funktionsgleiche Teile auch
mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Sofern bestimmte, beschriebene und/
oder aus den Zeichnungen entnehmbare Merkmale des erfindungsgemäßen Radial-Laufrads
bzw. der erfindungsgemäßen Lüftereinheit oder ihrer Bestandteile nur im Zusammenhang
mit den Ausführungsbeispielen erwähnt sind, sind diese aber auch gemäß der Erfindung
unabhängig von diesem Ausführungsbeispiel als Einzelmerkmal oder aber auch in Kombination
mit anderen Merkmalen des Ausführungsbeispiels von Bedeutung und können als zur Erfindung
gehörig beansprucht werden.
[0028] Wie zunächst aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, weist ein erfindungsgemäßes Radial-Laufrad
10 eine Deckscheibe 1, eine Mehrzahl von vorwärts gekrümmten, profilierten Schaufeln
2 und eine Bodenscheibe 3 auf. Die Deckscheibe 1 bildet einen Saugmund aus und weist
so für einen axialen Lufteintritt eine kreisförmige Ansaugöffnung 4 mit einem Innendurchmesser
D
i,DS auf. Die Bodenscheibe 3 weist einen Außendurchmesser D
a,BS auf und ist konzentrisch zur Deckscheibe 1 axial beabstandet zur Deckscheibe 1 angeordnet.
[0029] Die Schaufeln 2 befinden sich zwischen der Deckscheibe 1 und der Bodenscheibe 3.
Zwischen jeweils zwei Schaufeln 2 ist ein Strömungskanal 5 ausgebildet, der-gesehen
in Laufrichtung LR des Radial-Laufrades 10 - konvex gekrümmt ist, und in dem die Strömung
in einer Richtung S von einer radial innen liegenden Lufteintrittsseite 5a zu einer
radial außen liegenden Luftaustrittsseite 5b erfolgt. Die wenigstens teilweise konvexe
Krümmung des Strömungskanals 5 - gesehen in Laufrichtung LR des Radial-Laufrades 10
- bedeutet, dass, wie Fig. 2 zeigt, eine Druckseite 2c der Schaufel 2, die - gesehen
in Laufrichtung LR des Radial-Laufrades 10 - jeweils unter der Schaufel 2 liegt, wenigstens
teilweise konkav, und eine Saugseite 2d der Schaufel 2, die - gesehen in Laufrichtung
LR des Radial-Laufrades 10 - jeweils auf der Schaufel 2 liegt, wenigstens teilweise
konvex gekrümmt ist.
[0030] Die Deckscheibe 1, die Schaufeln 2 und die Bodenscheibe 3 können bevorzugt als ein
aus zwei Teilen, insbesondere aus zwei aus Kunststoff bestehenden Spritzformteilen,
stoffschlüssig verbundener Verbundkörper ausgeführt sein.
[0031] Profilierung der Schaufeln 2 bedeutet, dass die Profildicke d
S der Schaufel 2 über deren Länge nicht konstant ist. Charakteristisch für die Profilierung
der Schaufeln 2 ist dabei ein Profildickenverhältnis, welches durch das Verhältnis
V
P von maximaler Profildicke d
S zur Profilgesamtlänge L
S (siehe dazu Fig. 2) beschrieben wird und mindestens 0,15, insbesondere mindestens
0,2 und insbesondere bevorzugt mindestens 0,25 sein sollte, wobei das Profildickenverhältnis
V
P maximal 0,5, insbesondere 0,4 und besonders bevorzugt 0,35, betragen kann. Die Position
der maximalen Profildicke d
S kann dabei bevorzugt im Bereich von 5 % bis 75 % der Profilgesamtlänge L
S - von der Lufteintrittsseite 5a aus gesehen - liegen und reduziert sich von dort
ausgehend sowohl in Richtung auf die Vorderkante 2a der Schaufel 2 hin, als auch in
Richtung auf die Hinterkante 2b hin. Durch diese, insbesondere stromlinienförmige,
Profilierung kommen die oben beschriebenen Vorteile zum Tragen, jedoch erfindungsgemäß
ohne dass Ablöseerscheinungen der Strömung an der Deckscheibe 1 auftreten.
[0032] Zur Ausbildung einer strömungsmechanisch günstigen Form kann - wie Fig. 2 veranschaulicht
- optional vorgesehen sein, dass jeweils die Vorderkanten 2a und/oder die Hinterkanten
2b der Schaufeln 2 abgerundet sind. Weitere, die Schaufelform optional bzw. bevorzugt
beschreibende Merkmale sind ein sichelförmiger, jedoch asymmetrischer Querschnitt
der Schaufeln 2, eine wenigstens teilweise konvexe Außenkrümmung der Saugseite 2d,
die größer ist als die wenigstens teilweise konkave Innenkrümmung der Druckseite 2c,
und eine Tropfenform in Bezug auf die gekrümmte Mittenachse durch die Schaufel 2.
[0033] Eine optimale - in einer für einen Trommellüfter charakteristischen Weise große -
Anzahl von Schaufeln 2 beträgt mindestens 19 und höchstens 54 und liegt vorzugsweise
im Bereich von 22 bis 46. Hohe Schaufelzahlen können eine Versperrung des Strömungskanals
5 verursachen und den maximal möglichen Volumenstrom V reduzieren. Auch können die
Reibungsverluste an den Schaufelwänden ansteigen, so dass es zu einem Absinken des
Wirkungsgrades η kommt.
[0034] Wie des Weiteren aus Fig. 3, sowie auch aus Fig. 4 und 5, hervorgeht, ist ein erfindungsgemäßes
Radial-Laufrad 10 vorzugsweise zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Lüftereinheit
20 bestimmt. In dieser erfindungsgemäßen Lüftereinheit 20 kann das erfindungsgemäße
Radial-Laufrad 10 bevorzugt koaxial zu einem elektrischen Antriebsmotor 6 angeordnet
sein und befindet sich in einem Gehäuse 7, bei dem es sich - wie in Fig. 3 dargestellt
- vorzugsweise um ein spiralförmig ausgestaltetes Gehäuse 7 handeln kann.
[0035] Bei der erfindungsgemäßen Lüftereinheit 20 handelt es sich in der dargestellten Ausführung
um einen Gebläse mit vorwärts gekrümmtem Radialrad. Es kann sich vorzugsweise um einen
Trommellüfter handeln, für den des Weiteren auch charakteristisch ist, dass bei ihm
die Gesamtbreite b
ges des Radial-Laufrades 10 im Bereich von 25 % bis 70 % bezogen auf den Außendurchmesser
D
a,BS der Bodenscheibe 3 liegt. Wie Fig. 1 zeigt, ergibt sich dabei die Gesamtbreite b
ges als Summe aus einer Breite b
DS der Deckscheibe 1 und einer Laufradaustrittsbreite b
2 an der radial außen liegenden Luftaustrittsseite 5b des Strömungskanals 5.
[0036] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Außendurchmesser D
a,BS der Bodenscheibe 3 - bezogen auf den Innendurchmesser D
i,DS der Deckscheibe 1 - mindestens um 20 %, bevorzugt um mindestens um 50 %, größer als
der Innendurchmesser D
i,DS der Deckscheibe 1 ist. Die Deckscheibe 1 bildet dabei für den Strömungskanal 5 eine
deckseitige Leitfläche 8 aus, wobei ein sich in Richtung der Eintrittsöffnung 4 öffnender
Winkel α
DS, der zwischen einer Tangente T
1 an die deckseitige Leitfläche 8 am Eingang in die Ansaugöffnung 4 der Deckscheibe
1 und einer Tangente T
2 an die deckseitige Leitfläche 8 am Ausgang aus dem Strömungskanal 5 an seiner radial
außen liegenden Luftaustrittsseite 5b gebildet ist, mindestens 30° beträgt. Der Maximalwert
dieses Winkels kann bei 90°, bevorzugt bei 75° liegen. Die Tangente T
1 verläuft in der ersten Ausführung parallel zur Längsachse X-X des Radial-Laufrades
1. Auf diese Weise erfolgt erfindungsgemäß eine derartig aerodynamisch günstige Strömungsumlenkung
aus der axialen in eine radiale oder diagonale Richtung, dass es bei Wahrung der Vorteile
von herkömmlichen Trommelläufern zu einem Anstieg des Wirkungsgrades η kommt.
[0037] Dies ist auch dann der Fall, wenn die Tangente T
1 vom Parallelverlauf zur Längsachse X-X des Radial-Laufrades 1 um einen Winkelwert
α
DS1 von bis zu ± 30°, bevorzugt jedoch nur von bis zu ± 5°, abweicht, wie dies die zweite
Ausführung gemäß Fig. 6 zeigt. Ein sich in Richtung der Eintrittsöffnung 4 öffnender
Winkel, der zwischen der Tangente T
2 an die deckseitige Leitfläche 8 am Ausgang aus dem Strömungskanal 5 an seiner radial
außen liegenden Luftaustrittsseite 5b und der Längsachse X-X des Radial-Laufrades
10 gebildet ist, ist dabei mit dem Bezugszeichen α
DS2 gekennzeichnet. Für den erfindungsgemäß beanspruchten Winkel α
DS gilt somit

[0038] In Analogie zur Leitfläche 8 an der Deckscheibe 1 kann auch die Bodenscheibe 3 im
Strömungskanal 5 eine bodenseitige Leitfläche 9 im Strömungskanal 5 ausbilden.
[0039] Die deckseitige Leitfläche 8 und/oder die bodenseitige Leitfläche 9 des Strömungskanals
5 können insbesondere, wie in der Zeichnung - außer bei der Bodenscheibe 3 der Ausführung
in Fig. 4 - dargestellt, krümmungsstetig ausgeführt sein, was mit Vorteil der Bildung
von Strömungsturbulenzen entgegenwirkt.
[0040] Anstelle des oben genannten, axial in Richtung der Längsachse X-X gemessenen Abstands
zwischen Bodenscheibe 3 und Deckscheibe 1 ist in Fig. 1, 2 und 5 im Strömungskanal
5 - jeweils mit dem Bezugszeichen A bezeichnet - ein jeweils kürzester, vorzugsweise
zwischen Lufteintrittsseite 5a und Luftaustrittsseite 5b des Strömungskanals 5 veränderlicher
Abstand zwischen Bodenscheibe 3 und Deckscheibe 1 eingezeichnet. Für diesen Abstand
A kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass er in Richtung S von der radial innen liegenden
Lufteintrittsseite 5a zu der radial außen liegenden Luftaustrittsseite 5b abnimmt,
insbesondere unter Beachtung des durch die Anzahl der Schaufeln 2 bestimmten Schaufelabstands
derart, dass sich auch der Querschnitt des jeweiligen Strömungskanals 5 verjüngt.
Dies veranschaulicht insbesondere Fig. 5, in der diese bevorzugte Ausbildung einer
hypothetischen, durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten Kanalausbildung gegenübergestellt
ist, für die dieser Abstand A konstant ist. Wie durch die Angabe "konstant" in der
Zeichnung angezeigt ist, verlaufen in der hypothetischen, im Rahmen der Erfindung
zwar möglichen, aber nicht bevorzugten Ausbildung die deckseitige Leitfläche 8 und
die bodenseitige Leitfläche 9 äquidistant zueinander.
[0041] Was den durch Fig. 3 bis 5 exemplarisch wiedergegebenen Einbau eines erfindungsgemäßen
Radial-Laufrads 10 in eine erfindungsgemäße Lüftereinheit 20 betrifft, so können verschiedene
technische Maßnahmen, welche die Art dieses Einbaus betreffen, optional weitere vorteilhafte
Beiträge dazu leisten, eine Steigerung des Wirkungsgrades η unter Beibehaltung einer
hohen Leistungsdichte L und eines geringen Gesamtschallleistungspegels L
W zu erzielen.
[0042] So kann insbesondere vorgesehen sein, dass ein Einlauf 21 des Gehäuses 7 für das
Radial-Laufrad 10 düsenförmig gestaltet ist, wobei der Einlauf 21 des Gehäuses 7 insbesondere
in die Ansaugöffnung 4 der Deckscheibe 1 eintaucht, wie dies am deutlichsten Fig.
3, aber auch Fig. 4 und 5 zeigen.
[0043] Diese Ausbildung steht im Gegensatz zu einer Auffassung der Fachwelt, wonach von
einer düsenförmig gestalteten Deckscheibe, wie sie bei Radialventilatoren mit rückwärts
gekrümmten Schaufeln üblich ist, keine Verbesserung im Wirkungsgrad η erwartet werden
könne.
[0044] Bei den bekannten Radialventilatoren mit vorwärts gekrümmten Schaufeln tauchen die
Düsen nicht in die Deckscheibe ein. Die statische Druckdifferenz an einem Spalt zwischen
dem düsenförmigem Einlauf und der Deckscheibe ist bei bekannten Radialrädern mit vorwärts
gekrümmten Schaufeln zu gering, um zu erreichen, dass sich die durch den Einlauf axial
- entlang der Längsachse X-X - bewegende Hauptströmung durch eine Impulszufuhr aus
der zusätzlich durch den Spalt seitlich in die Ansaugöffnung der Deckscheibe gelangenden
Spaltströmung an die Deckscheibe anlegt. Außerdem werden dadurch die Schaufeln nahe
der Deckscheibe axial angeströmt, wodurch sich die Strömung bereits an den Schaufeleintrittskanten
ablöst.
[0045] Bei der Erfindung können stattdessen durch den sich bei einem Eintauchen des düsenförmig
gestalteten Einlaufs 21 in die Ansaugöffnung 4 der Deckscheibe 1 über die Eintauchlänge
L
E ausbildenden Spalt 22 diese Nachteile jedoch vermieden werden. Die Eintauchlänge
L
E des Spaltes 22 kann dabei eine Größe im Bereich von 0,5 % bis 5,0 %, vorzugsweise
im Bereich von 1,0 % bis 3,0 %, des Außendurchmessers D
a,DS der Deckscheibe 1 und eine Spaltweite S
W des Spaltes 22 eine Größe im Bereich von 0,5 % bis 5,0 %, vorzugsweise 1,0 % bis
3,0 %, des Außendurchmessers D
a,DS der Deckscheibe 1 aufweisen.
[0046] Als äußerst günstig für die Ausbildung der Strömung hinter dem Einlauf 21 hat es
sich dabei erwiesen, wenn ein Innenradius R
i,S an der Vorderkante 2a der Schaufeln 2 (siehe Fig. 2) in der Nähe der Deckscheibe
1 größer oder gleich dem Innenradius R
i,DS der Ansaugöffnung 4 der Deckscheibe 1 (siehe Fig. 3) ist.
[0047] Des Weiteren kann - wie dies Fig. 3 zeigt - bevorzugt vorgesehen sein, dass ein Verhältnis
V
B einer Breite B des Gehäuses 7 an seiner Lufteintrittsöffnung 7b in den Luftführungskanal
7a zu einer Laufradaustrittsbreite b
2 des Radial-Laufrades 10 an der radial außen liegenden Luftaustrittsseite 5b des Strömungskanals
5 einen Wert hat, der im Bereich 1,0 ≤ V
B ≤ 1,4 liegt. Dadurch wird unter Vermeidung von Verlusten des Totaldrucks Δp
t die Umsetzung des dynamischen Drucks in statischen Druck begünstigt. Durch eine derartige
Gestaltung des Gehäuses 7 mit einem - entsprechend dem angegebenen Verhältnis V
B - geringem Breitensprung wird die Sekundärströmung im Gehäuse 7 positiv beeinflusst,
was entgegen anders lautenden Meinungen in der Fachwelt zu einer deutlichen Steigerung
des Wirkungsgrades η führt. Von Vorteil ist es dabei insbesondere, wenn die Laufradaustrittsbreite
b
2 an der radial außen liegenden Luftaustrittsseite 5b des Strömungskanals 5 einen Wert
annimmt, der höchstens 70 % der Gesamtbreite b
ges des Radial-Laufrades 10 beträgt.
[0048] Schließlich ist es unter dem Gesichtspunkt eines hohen Wirkungsgrades η auch von
Vorteil, wenn das Gehäuse 7 einen spiralförmig um das Radial-Laufrad 10 gewundenen
Luftführungskanal 7a - nicht mit einem rechteckigem - sondern mit ovalem, vorzugsweise
elliptischem, von der Seite des Radial-Laufrads 10 her sich stetig vergrößerndem Querschnitt
aufweist. In einem derartigen elliptischen Querschnitt kann das Verhältnis der großen
zur kleinen Halbachse der Ellipse bevorzugt im Bereich von 1,2 bis 3,0 liegen, wobei
die große Halbachse unterschiedlich - z. B. bevorzugt vertikal oder horizontal - orientiert
sein kann.
[0049] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
So kann der Fachmann auch zweckmäßige ergänzende technische Maßnahmen vorsehen, ohne
dass der Rahmen der Erfindung verlassen wird. Beispielsweise kann in vorteilhafter
Weise vorgesehen sein, dass ein Austrittsdurchmesser D
a,S der Schaufeln 2 an der Deckscheibe 1 kleiner oder gleich dem Außendurchmesser D
a,DS der Deckscheibe 1 ist. Auch kann vorgesehen sein, dass dieser Austrittsdurchmesser
D
a,S kleiner oder gleich dem Außendurchmesser D
a,BS der Bodenscheibe 3 ist.
[0050] Für die deckseitige Leitfläche 8 und/oder die bodenseitige Leitfläche 9 des Strömungskanals
5 war bereits ausgeführt worden, dass diese krümmungsstetig ausgeführt sein können.
Gleiches trifft bevorzugt auch auf die jeweiligen Druckseiten 2c und Saugseiten 2d
der Schaufeln 2 zu, wobei mit den vorstehenden Formulierungen "wenigstens teilweise
..." bzw. "wenigstens bereichsweise konkav gekrümmt" (oder: "... konvex gekrümmt")
zum Ausdruck gebracht wird, dass die jeweiligen Krümmungskurven, insbesondere an ihren
Enden, auch gerade Abschnitte umfassen können.
[0051] Insofern das Radial-Laufrad 10 im Gehäuse 7 koaxial zu einem elektrischen Antriebsmotor
6 angeordnet ist, kann - wie in Fig. 3 und 5 dargestellt - eine äußere Kontur 6a des
Antriebsmotors 6 in eine Motoraufnahmeöffnung 3a (am besten sichtbar in Fig. 2) der
Bodenscheibe 3 formschlüssig eingreifen oder alternativ auch von einer vollflächig
ausgebildeten Bodenscheibe 3 abgedeckt sein, wobei die Bodenscheibe 3, vorzugsweise
zusammen mit der Kontur 6a des in ihrer Motoraufnahmeöffnung 3a aufgenommenen Motors
6, eine domförmige Ausbildung aufweist. Bei Verwendung eines Motors 6 im Laufradbereich
können durch eine solche domförmige Gestaltung der Bodenscheibe 3 Ablösungen von der
Motorkontur und die Rückströmung im nachfolgenden Bereich verhindert werden. Dies
zeigt beispielsweise der Vergleich von Fig. 3 und 5 mit Fig. 4, wobei letztere die
unerwünschte Ausbildung von Wirbeln W in einem Totwassergebiet zwischen Motor 6 und
Bodenscheibe 3 veranschaulicht.
[0052] Auch eine doppelflutige Ausführung des erfindungsgemäßen Radial-Laufrads 10 ist möglich,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0053] Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die in den unabhängigen Ansprüchen
1 und 15 definierten Merkmalskombinationen beschränkt, sondern kann auch durch jede
beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten
Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal
der unabhängigen Ansprüche weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle
der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann.
Bezugszeichen
[0054]
- 1
- Deckscheibe von 10
- 2
- Schaufel von 10 zwischen 1 und 3
- 2a
- Vorderkante von 2
- 2b
- Hinterkante von 2
- 2c
- Druckseite von 2
- 2d
- Saugseite von 2
- 3
- Bodenscheibe von 10
- 3a
- Motoraufnahmeöffnung für 6 in 3
- 4
- Ansaugöffnung von 1
- 5
- Strömungskanal in 10 zwischen 2/2 und zwischen 8/9
- 5a
- Lufteintrittsseite von 5
- 5b
- Luftaustrittsseite von 5
- 6
- Antriebsmotor für 10
- 6a
- Außenkontur von 6
- 7
- Gehäuse von 20
- 7a
- Luftführungskanal von 7
- 7b
- Lufteintrittsöffnung von 7 in 7a
- 8
- deckseitige Leitfläche von 5
- 9
- bodenseitige Leitfläche von 5
- 10
- Radial-Laufrad
- 20
- Lüftereinheit mit 10
- 21
- Einlauf von 7
- 22
- Spalt zwischen 21 und 1
- A
- kürzester Abstand zwischen 1 und 3
- B
- Breite von 7 bei 7b
- b2
- Laufradaustrittsbreite von 1
- bDS
- Breite von 1
- bges
- Gesamtbreite von 10
- Da,BS
- Außendurchmesser von 3
- Da,DS
- Außendurchmesser von 1
- Da,S
- Austrittsdurchmesser von 2 an 1
- Di,DS
- Innendurchmesser von 4 in 1
- dS
- Profildicke von 2
- LR
- Laufrichtung von 10
- LE
- Eintauchlänge von 21 in 1, Länge von 22
- LS
- Profilgesamtlänge von 2
- Ri,S
- Innenradius von 2 bei 2a
- Ri,DS
- Innenradius von 4 in 1
- S
- Strömungsrichtung in 5 von 5a nach 5b
- T1
- Tangente an 8 bei 4
- T2
- Tangente an 8 bei 5a
- W
- Wirbel zwischen 3 und 6 (Fig. 4)
- X-X
- Längsachse von 10, 20
- αDS
- Winkel zwischen T1 und T2
- αDS1
- Winkel zwischen T1 und X-X
- αDS2
- Winkel zwischen T2 und X-X
1. Radial-Laufrad (10) mit axialem Lufteintritt und Luftaustritt über den Laufrad-Umfang,
vorzugsweise zur Verwendung in einem spiralförmig ausgestalteten Gehäuse (7), mit
einer Bodenscheibe (3), welche einen Außendurchmesser (Da,BS) aufweist, und mit einer konzentrisch zur Bodenscheibe (3) axial beabstandet angeordneten
Deckscheibe (1), welche für den axialen Lufteintritt eine kreisförmige Ansaugöffnung
(4) mit einem Innendurchmesser (Di,DS) aufweist, sowie mit einer Mehrzahl von zwischen der Bodenscheibe (3) und der Deckscheibe
(1) angeordneten, vorwärts gekrümmten, profilierten Schaufeln, (2) wobei zwischen
jeweils zwei nebeneinander liegenden Schaufeln (2) ein Strömungskanal (5) mit einer
radial innen liegenden Lufteintrittsseite (5a) und einer radial außen liegenden Luftaustrittsseite
(5b) ausgebildet ist, der - gesehen in Laufrichtung (LR) des Radial-Laufrades (10)
- konvex gekrümmt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (Da,BS) der Bodenscheibe (3) - bezogen auf den Innendurchmesser (Di,DS) der Ansaugöffnung (4) - mindestens um 20 % größer als der Innendurchmesser (Di,DS) der Ansaugöffnung (4) ist, dass die Deckscheibe (1) für den Strömungskanal (5) eine
deckseitige Leitfläche (8) ausbildet, wobei ein sich in Richtung der Eintrittsöffnung
(4) öffnender Winkel (αDS), der zwischen einer Tangente (T1) an die deckseitige Leitfläche (8) am Eingang in die Ansaugöffnung (4) der Deckscheibe
(1) und einer Tangente (T2) an die deckseitige Leitfläche (8) am Ausgang aus dem Strömungskanal (5) an seiner
radial außen liegenden Luftaustrittsseite (5b) gebildet ist, mindestens 30° beträgt.
2. Radial-Laufrad (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (Da,BS) der Bodenscheibe (3) - bezogen auf den Innendurchmesser (Di,DS) der Ansaugöffnung (4) - mindestens um 50 %, jedoch um höchstens 90 % größer als
der Innendurchmesser (Di,DS) der Deckscheibe (1) ist.
3. Radial-Laufrad (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in den profilierten Schaufeln (2) ein Profildickenverhältnis (VP) von maximaler Profildicke (dS) zu Profilgesamtlänge (LS) mindestens 0,15, insbesondere mindestens 0,2 und insbesondere bevorzugt mindestens
0,25 ist, wobei das Profildickenverhältnis (VP) maximal bei 0,5 liegt, und insbesondere 0,4, besonders bevorzugt 0,35, beträgt.
4. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Innenradius (Ri,S) an der Vorderkante (2a) der Schaufeln (2) in der Nähe der Deckscheibe (1) größer
oder gleich dem Innenradius (Ri,DS) der Ansaugöffnung (4) der Deckscheibe (1) ist.
5. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Austrittsdurchmesser (Da,S) der Schaufeln (2) an der Deckscheibe (1) kleiner oder gleich dem Außendurchmesser
(Da,DS) der Deckscheibe (1) und/oder kleiner oder gleich dem Außendurchmesser (Da,BS) der Bodenscheibe (3) ist.
6. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Deckscheibe (1), die Schaufeln (2) und die Bodenscheibe (3) als ein aus zwei
Teilen, insbesondere aus zwei aus Kunststoff bestehenden Spritzformteilen, stoffschlüssig
verbundener Verbundkörper ausgeführt sind.
7. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenscheibe (3) im Strömungskanal (5) eine bodenseitige Leitfläche (9) ausbildet
und die deckseitige Leitfläche (8) und/oder die bodenseitige Leitfläche (9) des Strömungskanals
(5) eine stetige Krümmung aufweisen.
8. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Strömungskanals (5) sich in Richtung von der radial innen liegenden
Lufteintrittsseite (5a) zu der radial außen liegenden Luftaustrittsseite (5b) verjüngt,
wobei insbesondere ein kürzester Abstand (A) zwischen der Bodenscheibe (3) und der
Deckscheibe (1) in Strömungsrichtung (S) abnimmt.
9. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Laufradaustrittsbreite (b2) an der radial außen liegenden Luftaustrittsseite (5b) des Strömungskanals (5) einen
Wert hat, der höchstens 70 % einer Gesamtbreite (bges) des Radial-Laufrades (10) beträgt.
10. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass seine Gesamtbreite (bges) im Bereich von 25% bis 70 % bezogen auf den Außendurchmesser (Da,Bs) der Bodenscheibe (2) liegt.
11. Radial-Laufrad (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der sich in Richtung der Eintrittsöffnung (4) öffnende Winkel (αDS), der zwischen einer Tangente (T1) an die deckseitige Leitfläche (8) am Eingang in
die Ansaugöffnung (4) der Deckscheibe (1) und einer Tangente (T2) an die deckseitige Leitfläche (8) am Ausgang aus dem Strömungskanal (5) an seiner
radial außen liegenden Luftaustrittsseite (5b) gebildet ist, höchstens 90°, bevorzugt
höchstens 75°; beträgt
12. Lüftereinheit (20), insbesondere Trommellüfter, mit einem Radial-Laufrad (10) nach
einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Radial-Laufrad (10) in einem Gehäuse (7), insbesondere in einem spiralförmig
ausgestalteten Gehäuse (7), angeordnet ist.
13. Lüftereinheit (20) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Einlauf (21) des Gehäuses (7) für das Radial-Laufrad (10) düsenförmig gestaltet
ist, wobei der Einlauf (21) des Gehäuses (7) insbesondere in die Ansaugöffnung (4)
der Deckscheibe (1) eintaucht.