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EP 2 896 746 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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22.07.2015 Patentblatt 2015/30 |
(22) |
Anmeldetag: 16.01.2014 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
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Anmelder: HAURATON GmbH & Co. KG |
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76437 Rastatt (DE) |
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Erfinder: |
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- Reuter, Fabian
76530 Baden-Baden (DE)
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Vertreter: Geitz Truckenmüller Lucht |
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Patentanwälte
Kriegsstrasse 234 76135 Karlsruhe 76135 Karlsruhe (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(57) Entwässerungssystem, das durch die Verbindung von Rinnen mit gleicher Nennweite eine
Mehrstockrinne derart realisiert, dass mehrere Entwässerungsrinnen mit jeweils zwei
seitlichen Rinnenwandungen (4, 4'), die unterseitig von einer Rinnensohle (5) abgeschlossen
sind und oberseitig in einen vorzugsweise rechtwinklig ausgebildeten Zargenbereich
(6, 6') münden, jeweils von einer planen Aufstellfläche (7) untergriffen sind, die
bündig in die Zarge der jeweils tieferliegenden Entwässerungsrinne einsetzbar ist,
wobei überdies die Mehrstockrinnen in Längsrichtung derart miteinander verbunden werden
können, dass in Ablaufrichtung die Anzahl der übereinander im Rahmen einer Mehrstockrinne
angeordneten Entwässerungsrinnen zunimmt, so dass hierdurch gleichzeitig ein Kaskadengefälle
realisiert werden kann.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Entwässerungssystem zur Entwässerung von Flächen, insbesondere
von Verkehrsflächen, umfassend mehrere Entwässerungsrinnen.
[0002] Derartige Entwässerungsrinnen als solche sind beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 88 07 015 U1 vorbekannt. Üblicherweise bestehen die besagten Entwässerungsrinnen aus einem Rinnenquerschnitt
mit zwei voneinander beabstandeten Seitenwänden, die durch eine Rinnensohle unterseitig
abgeschlossen werden und sich üblicherweise zu einem, vorzugsweise U-förmigen, Entwässerungsquerschnitt
ergänzen. Die Seitenwände der Entwässerungsrinne sind oberseitig üblicherweise durch
eine, vorzugsweise rechtwinklig ausgebildete, Zarge abgeschlossen, in die eine Rinnenabdeckung
eingelegt werden kann, die die vorbekannten Entwässerungsrinnen jeweils oberseitig
abschließen. Üblicherweise werden die Entwässerungsrinnen in einen vorbereiteten Entwässerungsgraben
eingesetzt, wobei hierzu die Rinnensohle der Entwässerungsrinne von einer planen Aufstellfläche
untergriffen ist und somit einfach in den Entwässerungsgraben ohne weitere Stabilisierungen
eingesetzt werden kann. Dabei wird in heutiger Zeit der eigentliche Rinnenkörper der
Entwässerungsrinne zunehmend aus Kunststoff hergestellt, wobei dann im Weiteren der
Entwässerungsgraben mit einem die Entwässerungsrinne in ihrer bestimmungsgemäßen Position
umschließenden Ortbeton aufgefüllt wird. Dabei wird der Ortbeton oftmals nicht bis
zur Oberkante der Abdeckung aufgefüllt, sondern nur bis zu einem deutlich darunter
liegenden Niveau, um noch einen Straßenbelag oder eine Pflasterung auftragen zu können,
die dann in der Einbaulage bestimmungsgemäß zumindest annähernd mit der Oberkante
der in der Zarge aufgenommenen Rinnenabdeckung abschließt.
[0003] Bei richtigem Verständnis kann also der aus Kunststoff hergestellte Rinnenkörper
mehr oder minder als verlorene Schalung im Ortbeton angesehen werden.
[0004] Das in den Entwässerungsrinnen abgeführte Wasser wird in der Regel durch ein natürliches
Gefälle einem Sinkkasten zugeleitet, über den dann das eingeleitete und abgeführte
Oberflächenwasser einer darunterliegenden Kanalisation zugeführt wird. In dem Sinkkasten
sammeln sich auch im Wasser mitgeführte Schwebstoffe und sonstige Sedimente, so dass
bei längeren Rinnenführungen derartige Sinkkästen auch in definierten Abständen zwischen
den Entwässerungsrinnen angeordnet werden, um hierdurch eine Reinigungsmöglichkeit
für die mitgeführten Sedimente zu eröffnen. Der Sinkkasten wird dann geöffnet und
die im Bodenbereich abgesetzten Sedimente in regelmäßigen zeitlichen Abständen entfernt.
Hierdurch wird verhindert, dass sich das Entwässerungssystem mit der Zeit zusetzt.
[0005] Insbesondere im Falle der Entwässerung von Verkehrsflächen ist es zumeist erforderlich,
dass im Unterschied zum eigentlichen Rinnenkörper die Rinnenabdeckung etwa als Gussrost
ausgebildet wird, um die eingeleiteten Oberflächenlasten abführen zu können. Der teuerste
Bestandteil einer Entwässerungsrinne ist daher regelmäßig die Rinnenabdeckung. Dabei
hängen die Kosten der Rinnenabdeckung ganz wesentlich von der Nennweite der Entwässerungsrinne
ab. Insbesondere in Verbindung mit der Entwässerung von Verkehrsflächen besteht das
zusätzliche Problem, dass neben den eingeleiteten hohen Lasten aufgrund der Größe
der üblicherweise versiegelten Flächen ein hohes Schluckvermögen und damit an sich
auch eine größere Nennweite der eingesetzten Entwässerungsrinnen erforderlich ist.
Üblicherweise ist die Nennweite der Entwässerungsrinnen proportional zu deren Schluckvermögen.
Eine Entwässerungsrinne mit größerer Nennweite besitzt also in der Regel ein höheres
Schluckvermögen. Dieses höhere Schluckvermögen muss gemäß den vorstehenden Ausführungen
regelmäßig mit deutlich höheren Herstellungskosten, insbesondere aufgrund der in diesem
Zusammenhang erforderlichen breiteren Rinnenabdeckungen vergleichsweise teuer bezahlt
werden. Der Bedarf an Entwässerungssystemen mit einem höheren Schluckvermögen hat
sich in den letzten Jahren durch die Zunahme von starken Regenfällen noch einmal erhöht.
[0006] Hinzu kommt, dass die Rinnenabdeckung im eingebauten Zustand nicht nur die Funktion
des Lastabtrages erfüllt, sondern auch für die Aussteifung der Entwässerungsrinne
im Zargenbereich verantwortlich ist. Dies ist deshalb wichtig, weil dieser Bereich
der Entwässerungsrinne aufgrund ihrer vorzugsweise U-förmigen Gestaltung den schwächsten
Bereich der Entwässerungsrinne darstellt. Regelmäßig besteht die Gefahr, dass die
Entwässerungsrinne in diesem Bereich aufgrund der einwirkenden Querkräfte, die beispielsweise
durch eingeleitete Schublasten entstehen, zusammengedrückt oder beschädigt werden.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
bei möglichst unveränderter Nennweite einer Entwässerungsrinne eine Entwässerungsrinne
mit einem deutlich erhöhten Schluckvermögen zu schaffen. Gleichzeitig soll die Stabilität
der Entwässerungsrinne zumindest erhalten bleiben oder verbessert werden und neue
Funktionalitäten in der Anwendung der Entwässerungsrinnen realisiert werden.
[0008] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird durch ein Entwässerungssystem gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Entwässerungssystems können den
abhängigen Ansprüchen 2 bis 5 entnommen werden.
[0009] Gemäß Anspruch 1 umfasst das erfindungsgemäße Entwässerungssystem mehrere übereinander
und/oder in Reihe angeordneter Entwässerungsrinnen, wobei die Entwässerungsrinnen
sich dadurch auszeichnen, dass die Rinnensohle eine plane Aufstellfläche hat, die
bündig in die Zarge einer jeweils darunter angeordneten weiteren Entwässerungsrinne
eingesetzt werden kann. Die übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen des Entwässerungssystems
besitzen also jeweils die gleiche Nennweite. Hierdurch kann bei gleicher Nennweite
und damit auch bei gleicher Einlauföffnung ein höheres Schluckvermögen der Entwässerungsrinnen
erreicht werden, weil mehrere übereinander angeordnete Entwässerungsquerschnitte zur
Entwässerung zur Verfügung stehen. Zur Erhöhung der hydraulischen Leistung sind die
übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen durch wenigstens eine Öffnung miteinander
verbunden. Versuche haben in diesem Zusammenhang ergeben, dass vier Abflussöffnungen
hydraulisch die besten Ergebnisse bringen.
[0010] Die hydraulische Leistung einer Rinnenleitung hängt ab von dem Querschnitt der Entwässerungsrinne,
dem Ablaufquerschnitt des weiterführenden Anschlusses, der Rinnenlänge, der Größe
der anzuschließenden Fläche und der Rückstautiefe in der Rinnenleitung. Die Rückstautiefe
kann durch die Mehrstockrinne, ganz entscheidend erhöht werden, so dass die hydraulische
Leistung einer Rinnenleitung, bei gleicher Nennweite der Entwässerungsrinne, deutlich
erhöht wird.
[0011] Neben dem erhöhten Schluckvermögen bietet diese Anordnung den Vorteil, dass die Entwässerungsrinnen
in ihrem schwächsten Bereich, also im Bereich der Zarge durch die bündig eingesetzten
plane Aufstellfläche der Rinnensohle im Zargenbereich optimal ausgesteift sind. Das
Entwässerungssystem bietet also nicht nur bei gleicher Schlucköffnung ein erhöhtes
Schluckvermögen, sondern auch eine höhere Steifigkeit der eingesetzten Entwässerungsrinnen.
[0012] In Längsrichtung können die Entwässerungsrinnen miteinander durch eine Nut-Feder-Verbindung
in einfacher Weise miteinander verbunden werden.
[0013] In abermals vorteilhafter Weiterbildung sind die in Längsrichtung miteinander verbundenen
Entwässerungsrinnen im Stoßbereich abgedichtet, so dass eine mögliche Leckage in diesem
Bereich wirksam verhindert ist.
[0014] Im Übrigen kann mit dem erfindungsgemäßen Entwässerungssystem ein Kaskadengefälle
realisiert werden. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn Entwässerungsrinnen
in Bereichen ohne oder mit geringem Gefälle verlegt werden. In diesen Bereichen können
die übereinander geordneten Entwässerungsrinnen derart verlegt werden, dass das im
Gelände ohne oder gering vorhandene Gefälle in Abflussrichtung dahingehend nachgebildet
wird, dass die Anzahl der übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen stufenweise
erhöht wird. Durch diese Anordnung kann zum einen dem Gefälle des Geländes Rechnung
getragen werden und darüber hinaus das Schluckvermögen bzw. die Rückstautiefe des
Entwässerungssystems in Abflussrichtung stufenweise erhöht werden, so dass auch in
diesem Bereich einsetzende Starkregen von dem erfindungsgemäßen Entwässerungssystem
unproblematisch sicher abgeführt wird. Dabei kann durch die Abstufung der in Reihe
hintereinander angeordneten Entwässerungsrinnen individuell auf das Gefälle reagiert
werden, also beispielsweise die Anzahl der übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen
jeweils um eine aber auch um mehrere Entwässerungsrinnen erhöht werden. Durch die
in der Rinnenleitung entstehenden Stufen wird das abgeführte Wasser beschleunigt und
so entsteht ein Kaskadengefälle.
[0015] Nachdem sich mit dieser Anordnung größere Fließgeschwindigkeiten aber auch größere
Wassermengen verarbeiten lassen, kann auch die Menge der mitgeführten Sedimente und
Schwebstoffe steigen, so dass es sinnvoll ist, in das Entwässerungssystem in geeigneten
Abständen voneinander angeordnete Sinkkästen einzubinden, durch die das Wasser hindurchgeführt
wird, in denen sich aber im Bodenbereich die mitgeführten Sedimente und Schwebstoffe
ablagern können, so dass bei regelmäßiger Reinigung der Sinkkästen verhindert wird,
dass sich das System nach und nach zusetzt. Über entsprechende Sinkkästen kann auch
eine Anbindung des abgeführten Oberflächenwassers an die Kanalisation erfolgen.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- Ein Entwässerungssystem mit zwei übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen in
einer perspektivischen Ansicht,
- Figur 2
- ein Entwässerungssystem mit drei übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen in
perspektivischer Ansicht.
- Figur 3
- das in Figur 2 gezeigte Entwässerungssystem im Querschnitt,
- Figur 4
- ein Entwässerungssystem gemäß den Figuren 1 bis 3, in einer perspektivischen Ansicht,
bei dem zur Realisierung eines Kaskadengefälles mehre unterschiedliche Entwässerungsrinnen
unterschiedlicher Stapelungshöhe in Längsrichtung angeordnet sind.
[0018] Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Mehrstockrinne 1, die aus zwei Entwässerungsrinnen
2 und 3, die übereinander angeordnet sind, zusammengesetzt ist. Beide Entwässerungsrinnen
2 und 3 besitzen jeweils die gleiche Nennweite und bestehen im Wesentlichen aus jeweils
zwei voneinander beabstandeten Rinnenwandungen 4, 4', die jeweils unterseitig durch
eine gemeinsame Rinnensohle 5 miteinander verbunden sind. Oberseitig werden die Rinnenwandungen
4, 4' jeweils von einer Zarge 6, 6' abgeschlossen. In die Zarge 6, 6' der oberen Entwässerungsrinne
2 wird üblicherweise eine hier nicht weiter dargestellte Rinnenabdeckung eingelegt,
die in der Einbaulage bündig mit der zu entwässernden Oberfläche abschließt.
[0019] Beide Entwässerungsrinnen 2 und 3 sind jeweils von einer planen Aufstellfläche 7
untergriffen. Dabei wird die Aufstellfläche 7 bündig in die Zargen 6, 6' der jeweils
darunter angeordneten Entwässerungsrinne 3 eingesetzt. Durch die in die Zarge 6, 6'
eingesetzten Aufstellflächen 7 wird eine Aussteifung der jeweiligen Entwässerungsrinne,
hier der unteren Entwässerungsrinne 3, im Zargenbereich bewirkt.
[0020] Dabei sind die übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen 2, 3 durch hier nicht
weiter dargestellte Öffnungen im Sohlenbereich miteinander hydraulisch verbunden,
so dass bei gleicher Nennweite das Schluckvermögen des Entwässerungssystems zumindest
nahezu verdoppelt ist. Idealerweise sind die übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen
2, 3 durch vier Öffnungen 11 miteinander verbunden, wobei sich die Öffnungen 11 jeweils
auch durch die plane Aufstellfläche 7 hindurcherstrecken. Die untere der beiden übereinander
angeordneten Entwässerungsrinnen 2, 3 ist mit geschlossener Rinnensohle 5, also ohne
Öffnungen 11 ausgebildet.
[0021] Die Rinnenwandungen 4, 4' sind außenseitig durch zumindest im Wesentlichen vertikal
angeordnete Versteifungsrippen 8 versteift. Eine zusätzliche Versteifung in horizontaler
Richtung wird mittels der vorzugsweise im oberen Drittel der Entwässerungsrinnen 2,
3 angeordnete Seitenstege 10 bewirkt, sowie durch den sich jeweils in Längsrichtung
der Entwässerungsrinnen 2, 3 erstreckenden unteren beidseits der Entwässerungsrinnen
angeordneten unteren Abschlusssteg 9.
[0022] Gemäß Figur 2 können auch mehrere Entwässerungsrinnen übereinander angeordnet sein,
hier drei Entwässerungsrinnen 2, 3 und 15. Auch in diesem Falle besitzen sämtliche
eingesetzten Entwässerungsrinnen 2, 3 und 15 die gleiche Nennweite, wobei jeweils
die die Rinnensohle 5 untergreifenden planen Aufstellflächen 7 bündig in die Zarge
6, 6' der jeweils tieferliegend angeordneten Entwässerungsrinnen 3, 15 bündig eingesetzt
sind. Durch die Übereinanderanordnung mehrerer Entwässerungsrinnen 2, 3 und 15, die
sich zu einem Entwässerungssystem ergänzen, werden Systeme mit immer größerem Schluckvermögen
bei jeweils gleich bleibender Nennweite und Schlucköffnung realisiert. Darüber hinaus
ist die Anordnung durch die planen Aufstellflächen 7 jeweils im Zargenbereich versteift.
Die Anordnung verfügt somit auch über die erforderliche Aussteifung, um zur Entwässerung
von Verkehrsflächen eingesetzt zu werden. Ein weiterer Vorteil besteht auch darin,
dass die Entwässerungsrinnen 2, 3 und 15 des Entwässerungssystems auch dementsprechend
gestapelt, gelagert und transportiert werden können, so dass der Platzbedarf zur Lagerung
und zum Transport entsprechend reduziert ist und im Übrigen durch die Aussteifung
auch etwaige Beschädigungen der Entwässerungsrinnen durch Lagerung oder Transport
weitgehend ausgeschlossen sind.
[0023] Figur 3 zeigt die Rinnenanordnung gemäß Figur 2 in einer Querschnittansicht. Auch
hier besteht die Mehrstockrinne 1 aus den übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen
2, 3 und 15, die jeweils durch die Öffnungen 11, die im Bereich der Rinnensohle 5
der Enwässerungsrinnen 2 und 3 angeordnet sind, hydraulisch miteinander verbunden
sind. Dabei weist die untere Entwässerungsrinne 15 der Entwässerungsrinnen 2, 3 und
15, keine Öffnungen 11 auf, bildet also den unteren Abschluss der Mehrstockrinne 1.
Sie besitzt also eine geschlossene Rinnensohle 5.
[0024] Gemäß Figur 4 können im Rahmen des erfindungsgemäßen Entwässerungssystems in Längsrichtung
auch mehrere Mehrstockrinnen 1 derart in Längsrichtung hintereinander angeordnet werden,
dass durch die Anordnung ein Kaskadengefälle realisiert werden kann. Dies gelingt
dadurch, dass in Abflussrichtung die Anzahl der übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen
zunimmt, wobei dies nicht ausschließt, dass auch längere Abschnitte hintereinander
angeordneter Mehrstockrinnen 1 mit jeweils gleicher Anzahl übereinander angeordneter
Entwässerungsrinnen realisiert werden. Die Stufen der Kaskade werden jeweils in Abhängigkeit
von dem zu überwindenden Gefälle und in Abhängigkeit von der Menge des abzuführenden
Oberflächenwassers realisiert. Dabei können im Falle größerer Gefälle die Stufen auch
entsprechend größer ausgelegt sein, also beispielsweise von einer Mehrstockrinne 1
mit zwei übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen auf eine Mehrstockrinne mit
fünf oder mehr übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen gewechselt werden, indem
einfach die jeweils oberen Entwässerungsrinnen der beteiligten Mehrstockrinnen 1 im
Stoßbereich dichtend miteinander verbunden werden und der Entwässerungsgraben, in
dem die Mehrstockrinnen 1 angeordnet sind, entsprechend stufig ausgehoben wird.
[0025] Gemäß Figur 4 können die Mehrstockrinnen 1 in herkömmlicher Weise an einen Sinkkasten
12 angeschlossen werden, der seinerseits mit der Kanalisation in an sich bekannter
Weise verbunden ist. Derartige Sinkkästen 12 können auch voneinander in Längsrichtung
beabstandet in das Entwässerungssystem zu Reinigungszwecken integriert sein. Die Sinkkästen
dienen in diesem Fall als Auffangbecken für sich in dem Sinkkasten absetzende Sedimente
und mitgeführte Schwebstoffe. Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil innerhalb
eines Kaskadengefälles oder auch innerhalb einer Mehrstockrinne 1 zumindest innerhalb
einiger der beteiligten Entwässerungsrinnen mit erhöhtem Fließgeschwindigkeiten und
daher auch mit einem größeren Anteil mitgeführter Schwebstoffe gerechnet werden muss.
[0026] Vorstehend ist somit ein flexibel einsetzbares Entwässerungssystem beschrieben, das
insbesondere ein höheres hydraulischeres Leistungsvermögen als bisher bekannte Systeme
aufweist und darüber hinaus die ebenfalls bisher nicht bekannte Möglichkeit der Realisierung
von Stufengefällen, insbesondere im Bereich größerer Hanglagen erlaubt und außerdem
in dem sensiblen Zargenbereich der Entwässerungsrinnen für eine zusätzliche Aussteifung
der einzelnen Entwässerungsrinnen aber auch damit des gesamten Systems insgesamt ermöglicht.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0027]
- 1
- Mehrstockrinne
- 2
- Entwässerungsrinne
- 3
- Entwässerungsrinne
- 4
- Rinnenwandung
- 4'
- Rinnenwandung
- 5
- Rinnensohle
- 6
- Zarge
- 6'
- Zarge
- 7
- Aufstellfläche
- 8
- Versteifungsrippe
- 9
- unterer Abschlusssteg
- 10
- Seitensteg
- 11
- Öffnung
- 12
- Sinkkasten
- 15
- Entwässerungsrinne
1. Entwässerungssystem zur Entwässerung von Flächen, insbesondere von Verkehrsflächen,
umfassend mehrere Entwässerungsrinnen (2, 3, 15), die in Reihe und/oder übereinander
angeordnet sind, wobei die Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) jeweils einen, vorzugsweise
U-förmigen, Entwässerungsquerschnitt aufweisen, der unterseitig von einer Rinnensohle
(5) und beidseitig von je einer Rinnenwandung (4, 4') begrenzt ist, wobei die Rinnenwandungen
(4, 4') auf ihrer der Rinnensohle (5) jeweils abgewandten Oberkante in eine, vorzugsweise
rechtwinklig ausgeformte, Zarge (6, 6') münden und die Rinnensohlen (5) jeweils von
einer planen Aufstellfläche (7) untergriffen sind, wobei die Entwässerungsrinnen (2,
3, 15) übereinander derart verlegbar sind, dass die plane Aufstellflächen (7) in die
die Rinnenwandungen (4, 4') jeweils oberseitig abschließende Zarge (6, 6') eingesetzt
werden und beidseitig, zumindest annähernd, bündig mit der Zarge (6, 6') abschließen
und sich die derart übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) zu einer
Mehrstockrinne (1) ergänzen, wobei die Entwässerungsquerschnitte der übereinander
angeordneten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) durch wenigstens eine Öffnung (11) in
der Rinnensohle (5) und in der die Rinnensohle (5) untergreifenden Aufstellfläche
(7) hydraulisch miteinander verbunden sind.
2. Entwässerungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) in Längsrichtung miteinander durch eine Nut-Feder-Verbindung
im Stoßbereich der benachbarten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) miteinander verbunden
sind.
3. Entwässerungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) in Längsrichtung untereinander
mittels einer Kunststoffauskleidung und/oder mittels einer Zwischenlage von Dichtungsband
im Stoßbereich abgedichtet ist.
4. Entwässerungssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Entwässerungsrinnensystems ein Kaskadengefälle derart realisiert ist,
dass jeweils in Längsrichtung sich an x übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen
(2, 3, 15) in Fließrichtung des abzuführenden Wassers x + n übereinander angeordnete
Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) anschließen, wobei n ≥ 1 ist.
5. Entwässerungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung voneinander beabstandete Sinkkästen (12) in das Entwässerungssystem
derart integriert sind, dass der zwischen zwei oder mehreren in Längsrichtung hintereinander
angeordneten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) ein Sinkkasten (12) in das Entwässerungssystem
derart eingebunden ist, dass jeweils in Zulauf- und/oder in Ablaufrichtung des Sinkkastens
eine oder mehrere, dann übereinander angeordnete, Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) an
den Sinkkasten (12) angeschlossen sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Entwässerungssystem zur Entwässerung von Flächen, insbesondere von Verkehrsflächen,
umfassend mehrere Entwässerungsrinnen (2, 3, 15), die in Reihe und/oder übereinander
angeordnet sind, wobei die Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) jeweils einen, vorzugsweise
U-förmigen, Entwässerungsquerschnitt aufweisen, der unterseitig von einer Rinnensohle
(5) und beidseitig von je einer Rinnenwandung (4, 4') begrenzt ist, wobei die Rinnenwandungen
(4, 4') auf ihrer der Rinnensohle (5) jeweils abgewandten Oberkante in eine, vorzugsweise
rechtwinklig ausgeformte, Zarge (6, 6') münden und die Rinnensohlen (5) jeweils von
einer planen Aufstellfläche (7) untergriffen sind, wobei die Entwässerungsrinnen (2,
3, 15) übereinander derart verlegbar sind, dass die plane Aufstellflächen (7) in die
die Rinnenwandungen (4, 4') jeweils oberseitig abschließende Zarge (6, 6') eingesetzt
werden und beidseitig, zumindest annähernd, bündig mit der Zarge (6, 6') abschließen
und sich die derart übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) zu einer
Mehrstockrinne (1) ergänzen, wobei die Entwässerungsquerschnitte der übereinander
angeordneten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) durch wenigstens eine Öffnung (11) in
der Rinnensohle (5) und in der die Rinnensohle (5) untergreifenden Aufstellfläche
(7) hydraulisch miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) jeweils zumindest im Wesentlichen einander baugleich
ausgebildet sind, nämlich die gleiche Nennweite, den zumindest im Wesentlichen gleichen
Entwässerungsquerschnitt, identische Zargen (6, 6') und Rinnenwandungen (4, 4') aufweisen,
wobei lediglich die in der Einbaulage jeweils unterste Entwässerungsrinne (15) eine
geschlossene Rinnensohle (5) aufweist.
2. Entwässerungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) in Längsrichtung miteinander durch eine Nut-Feder-Verbindung
im Stoßbereich der benachbarten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) miteinander verbunden
sind.
3. Entwässerungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) in Längsrichtung untereinander
mittels einer Kunststoffauskleidung und/oder mittels einer Zwischenlage von Dichtungsband
im Stoßbereich abgedichtet ist.
4. Entwässerungssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Entwässerungsrinnensystems ein Kaskadengefälle derart realisiert ist,
dass jeweils in Längsrichtung sich an x übereinander angeordneten Entwässerungsrinnen
(2, 3, 15) in Fließrichtung des abzuführenden Wassers x + n übereinander angeordnete
Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) anschließen, wobei n ≥ 1 ist.
5. Entwässerungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung voneinander beabstandete Sinkkästen (12) in das Entwässerungssystem
derart integriert sind, dass der zwischen zwei oder mehreren in Längsrichtung hintereinander
angeordneten Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) ein Sinkkasten (12) in das Entwässerungssystem
derart eingebunden ist, dass jeweils in Zulauf- und/oder in Ablaufrichtung des Sinkkastens
eine oder mehrere, dann übereinander angeordnete, Entwässerungsrinnen (2, 3, 15) an
den Sinkkasten (12) angeschlossen sind.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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