[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörinstrument zum Tragen hinter dem Ohr (HdO) mit einer
Kupplung zwischen Gehäuse und Schallschlauch sowie ein Gehäuse und einen Schallschlauch
eines solchen Hörinstruments.
[0002] Hörinstrumente können beispielsweise als Hörgeräte ausgeführt sein. Ein Hörgerät
dient der Versorgung einer hörgeschädigten Person mit akustischen Umgebungssignalen,
die zur Kompensation bzw. Therapie der jeweiligen Hörschädigung verarbeitet und verstärkt
sind. Es besteht prinzipiell aus einem oder mehreren Eingangswandlern, aus einer Signalverarbeitungseinrichtung,
einer Verstärkungseinrichtung, und aus einem Ausgangswandler. Der Eingangswandler
ist in der Regel ein Schallempfänger, z.B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer
Empfänger, z.B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist in der Regel als elektroakustischer
Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer,
realisiert. Er wird auch als Hörer oder Receiver bezeichnet. Der Ausgangswandler erzeugt
Ausgangssignale, die zum Gehör des Patienten geleitet werden und beim Patienten eine
Hörwahrnehmung erzeugen sollen. Der Verstärker ist in der Regel in die Signalverarbeitungseinrichtung
integriert. Die Stromversorgung des Hörgeräts erfolgt durch eine ins Hörgerätegehäuse
integrierte Batterie. Die wesentlichen Komponenten eines Hörgeräts sind in der Regel
auf einer gedruckten Leiterplatine als Schaltungsträger angeordnet bzw. damit verbunden.
[0003] Hörinstrumente können außer als Hörgeräte auch als sogenannte Tinnitus-Masker ausgeführt
sein. Tinnitus-Masker werden zur Therapie von Tinnitus-Patienten eingesetzt. Sie erzeugen
von der jeweiligen Hörbeeinträchtigung und je nach Wirkprinzip auch von Umgebungsgeräuschen
abhängige akustische Ausgangssignale, die zur Verringerung der Wahrnehmung störender
Tinnitus- oder sonstiger Ohrgeräusche beitragen können.
[0004] Hörinstrumente können weiter auch als Telefone, Handys, Headsets, Kopfhörer, MP3-Player
oder sonstige Telekommunikations-oder Unterhaltungselektronik-Systeme ausgeführt sein.
[0005] Im Folgenden sollen unter dem Begriff Hörinstrument sowohl Hörgeräte, als auch Tinnitus-Masker,
vergleichbare derartige Geräte, sowie Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik-Systeme
verstanden werden.
[0006] Hörinstrumente, insbesondere Hörgeräte, sind in verschiedenen grundlegenden Typen
bekannt. Bei ITE-Hörgeräten (In-the-Ear, auch IDO bzw. In-dem-Ohr) wird ein Gehäuse,
das sämtliche funktionalen Komponenten einschließlich Mikrophon und Receiver enthält,
mindestens teilweise im Gehörgang getragen. CIC-Hörgeräte (Completely-in-Canal) sind
den ITE-Hörgeräten ähnlich, werden jedoch vollständig im Gehörgang getragen. Bei BTE-Hörgeräten
(Behind-the-Ear, auch Hinter-dem-Ohr bzw. HDO) wird ein Gehäuse mit Komponenten wie
Batterie und Signalverarbeitungseinrichtung hinter dem Ohr getragen und ein flexibler
Schallschlauch, auch als Tube bezeichnet, leitet die akustischen Ausgangssignale eines
Receivers vom Gehäuse zum Gehörgang, wo häufig ein Ohrstück am Tube zur zuverlässigen
Positionierung des Tube-Endes im Gehörgang vorgesehen ist. RIC-BTE-Hörgeräte (Receiver-in-Canal
Behind-the-Ear) gleichen den BTE-Hörgeräten, jedoch wird der Receiver im Gehörgang
getragen und statt eines Schallschlauchs leitet ein flexibler Hörerschlauch elektrische
Signale anstelle akustischer Signale zum Receiver, welcher vorne am Hörerschlauch
angebracht ist, meist in einem der zuverlässigen Positionierung im Gehörgang dienenden
Ohrstück. RIC-BTE-Hörgeräte werden häufig als sogenannte Open-Fit Geräte eingesetzt,
bei denen zur Reduzierung des störenden Okklusions-Effekts der Gehörgang für den Durchtritt
von Schall und Luft offen bleibt.
[0007] Allen Hörgerät-Typen ist gemein, dass möglichst kleine Gehäuse bzw. Bauformen angestrebt
werden, um den Tragekomfort zu erhöhen, gegebenenfalls die Implantierbarkeit zu verbessern
und gegebenenfalls die Sichtbarkeit des Hörgeräts aus kosmetischen Gründen zu reduzieren.
Das Bestreben einer möglichst kleinen Bauform gilt ebenso für die meisten anderen
Hörinstrumente.
[0008] Es ist bekannt, BTE- bzw. HDO-Hörinstrumenten aus einem hinter dem Ohr zu tragenden
Gehäuse und einem Hörerschlauch zum verbinden eines Hörers (bei RIC-BTE-Hörinstrumenten)
oder einem Schallschlauch als akustische Signalleitung (bei HDO-Hörinstrumenten) zusammenzusetzen.
Schlauch und Gehäuse können beispielsweise durch eine Schraub-, Schnapp- oder SteckKupplung
lösbar miteinander verbunden sein. Die Kupplung muss einerseits mechanisch ausreichend
stabil sein, um sich im Alltagsgebrauch nicht unbeabsichtigt zu lösen. Zum anderen
sollte die Kupplung den Tragekomfort nicht beeinträchtigen und optisch unauffällig
sein. Häufig wird auch eine hinreichend leichte Lösbarkeit der Kupplung zu Wartungs-
und Anpassungs-Zwecken gewünscht. Bei HDO-Hörinstrumenten muss der Schallschlauch
zudem schalldicht angebunden werden, das heißt die Kupplung muss schalldicht sein.
[0009] Aus der Druckschrift
US 2013/0004005 A1 ist ein RIC-BTE-Hörinstrument bekannt, bei dem ein Hörerschlauch mittels einer Steckverbindung
mit einem BTE-Gehäuse verbunden ist. Die Steckverbindung ist an einer Unterseite des
BTE-Gehäuses angeordnet. Sie kann mit einem Stift oder durch einen elastischen Schnapper
verriegelt sein. Ein Schallschlauch ist an diesem Hörinstrument nicht vorgesehen und
die Steckverbindung somit nicht akustisch dicht gestaltet.
[0010] Aus der Druckschrift
EP 1 487 237 A1 ist ein BTE-Hörinstrument bekannt, bei dem ein Schallschlauch an einen Traghaken
des Hörinstruments angeschlossen wird. Die Verbindung ist durch eine Wulst, eine Verdickung
oder ein Schlauchgewinde am Traghaken, über das der Schallschlauch übergestülpt wird,
mechanisch stabil und akustisch dicht gestaltet.
[0011] Aus der Druckschrift
US 2006/0171550 A1 ist ein BTE-Hörinstrument bekannt, bei dem ein Schallschlauch mittels eines Steckers
an eine Frontseite des BTE-Gehäuses angeschlossen wird.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schlank bauende, benutzungsfreundliche
und unaufwändige zu installierende Kupplung zur schalldichten Verbindung von Schallschlauch
und Gehäuse eines HDO-Hörinstruments anzugeben.
[0013] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Hörinstrument sowie durch ein Gehäuse
und durch einen Schallschlauch mit entsprechender Kupplung mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche.
[0014] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht in einem HDO-Hörinstrument umfassend ein Gehäuse
und einen Schallschlauch, welcher durch eine mit dem Schallschlauch schalldicht verbundene
Kupplung lösbar mit dem Gehäuse verbunden ist, wobei die Kupplung eine Lasche und
ein mit der Lasche korrespondierendes Widerlager sowie eine zusätzliche Verriegelung
aufweist, wobei die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente einen zum Schallschlauch
führenden Schallkanal und die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente einen zu einem Receiver
führenden Schallkanal aufweist, welche, wenn die Kupplung geschlossen ist, durch eine
akustische Dichtung dicht miteinander verbunden sind, wobei die Lasche samt korrespondierendem
Widerlager die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente mit der gehäuseseitigen
Kupplungs-Komponente formschlüssig und in mindestens einer Raumrichtung relativ zueinander
beweglich verbinden, wobei die zusätzliche Verriegelung, wenn sie geschlossen ist,
eine Bewegung der Kupplungs-Komponenten relativ zueinander in der mindestens einen
Raumrichtung verhindert, und wobei Lasche samt korrespondierendem Widerlager einerseits
und Verriegelung andererseits räumlich voneinander entfernt in der Kupplung angeordnet
sind.
[0015] Durch die Kombination einer formschlüssigen Verbindung einerseits mit einer Verriegelung
andererseits, wird ein besonders einfaches Schließen der Kupplung ermöglicht. Dabei
ist es nicht von Belang, ob jeweils die Lasche an der gehäuseseitigen Kupplungs-Komponente
und das Widerlager an der schallschlauchseitigen Kupplungs-Komponente oder umgekehrt
ist. Wichtig ist lediglich, dass dadurch eine einerseits formschlüssige, andererseits
aber eben auch lösbare Verbindung geschaffen wird. Die zusätzliche Verriegelung kann
herkömmlich ausgestaltet werden, beispielsweise mit einem Schieber, einem Verbindungsstift
oder einer Schraubverbindung. Sie dient der Verriegelung der Verbindung insgesamt,
da sie die verbliebene Beweglichkeit der formschlüssigen Verbindung unterbindet. Anders
ausgedrückt wird also beim Schließen der Kupplung zunächst die formschlüssige Verbindung
hergestellt und sodann durch die Verriegelung arretiert. Die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente
wird somit durch die gehäuseseitige Schallkanal-Dichtung sowie durch den gehäuseseitigen
Teil der Verriegelung und je nach Anordnung die Lasche oder das korrespondierende
Widerlager gebildet.
[0016] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Grundgedankens besteht darin, dass die Dichtung
eine elastische Komponente umfasst, welche, wenn die Kupplung geschlossen wird, komprimiert
wird, so dass sie eine elastische Kraft in Öffnenrichtung der Kupplungs-Komponenten
relativ zueinander bewirkt, und dass die zusätzliche Verriegelung dieser elastischen
Kraft derart entgegenwirkt, dass dadurch ein Öffnen der Kupplung verhindert wird.
Dadurch wird in einfacher und unaufwändiger Weise eine Sperrwirkung erzielt, sodass
die zusätzliche Verriegelung ihrerseits keine selbstverriegelnde Konstruktion zu sein
braucht.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Grundgedankens besteht darin, dass die
Kupplung eine zusätzliche Schnappverriegelung umfasst, die einschnappt, wenn die Kupplung
geschlossen wird. Die zusätzliche Schnappverriegelung dient zum einen der zusätzlichen
Sicherung der Kupplung gegen unbeabsichtigtes und ungewolltes Öffnen. Zum anderen
kann durch Einschnappen der Schnappverriegelung ein vorläufiges Schließen der Kupplung
bewirkt werden, bevor dann durch die zusätzliche Verriegelung das endgültige Schließen
erfolgt. Die vorläufige Schnappverriegelung erleichtert dabei das Schließen der zusätzlichen
Verriegelung bzw. die Handhabung beim Schließen.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Grundgedankens besteht darin, dass die
zusätzliche Schnappverriegelung räumlich näher an der zusätzlichen Verriegelung als
an der Lasche samt korrespondierendem Widerlager in der Kupplung angeordnet ist. Durch
die räumlich entfernte Anordnung ergibt sich eine mechanisch stabile, nicht zum Kippen
oder Verkanten neigende Anordnung. Zudem erleichtert sie die Handhabung, da die Kupplung
zunächst an der Seite von Lasche und Widerlager vorläufig geschlossen wird und sodann,
nun bereits vorläufig fixiert, an der anderen Seite endgültig verriegelt wird. Die
vorläufig fixierte Kupplung hat durch die formschlüssige Verbindung weniger Bewegungsfreiheit
und ist daher einfach zu halten.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Grundgedankens besteht darin, dass die
zusätzliche Verriegelung eine Bohrung und einen korrespondierenden Verriegelungsstift
umfasst. Damit ist eine besonders einfache, gleichwohl zuverlässige und in der Handhabung
erprobte Verriegelung gegeben.
[0020] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht in einem Schallschlauch für ein HDO-Hörinstrument,
das wie vorangehend erläutert ausgebildet ist, welcher durch eine mit dem Schallschlauch
schalldicht verbundene Kupplung lösbar mit dem Gehäuse verbindbar ist, wobei die Kupplung
eine Lasche und ein mit der Lasche korrespondierendes Widerlager sowie eine zusätzliche
Verriegelung aufweist, wobei die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente einen
zum Schallschlauch führenden Schallkanal aufweist, wobei die Lasche samt korrespondierendem
Widerlager die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente mit der gehäuseseitigen
Kupplungs-Komponente formschlüssig und in mindestens einer Raumrichtung relativ zueinander
beweglich verbinden kann, wobei die zusätzliche Verriegelung, wenn sie geschlossen
ist, eine Bewegung der Kupplungs-Komponenten relativ zueinander in der mindestens
einen Raumrichtung verhindert, und wobei die Lasche samt korrespondierendem Widerlager
einerseits und die Verriegelung andererseits räumlich voneinander entfernt in der
Kupplung angeordnet sind.
[0021] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht in einem Gehäuse für ein HDO-Hörinstrument,
das wie vorangehend erläutert ausgeführt ist, welches durch eine mit dem Schallschlauch
schalldicht verbundene Kupplung lösbar mit diesem verbunden werden kann, wobei die
Kupplung eine Lasche und ein mit der Lasche korrespondierendes Widerlager sowie eine
zusätzliche Verriegelung aufweist, wobei die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente einen
zu einem Receiver führenden Schallkanal aufweist, wobei die Lasche samt korrespondierendem
Widerlager die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente mit der gehäuseseitigen
Kupplungs-Komponente formschlüssig und in mindestens einer Raumrichtung relativ zueinander
beweglich verbinden kann, wobei die zusätzliche Verriegelung, wenn sie geschlossen
ist, eine Bewegung der Kupplungs-Komponenten relativ zueinander in der mindestens
einen Raumrichtung verhindert, und wobei Lasche samt korrespondierendem Widerlager
einerseits und Verriegelung andererseits räumlich voneinander entfernt in der Kupplung
angeordnet sind.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand von Figuren.
Die Figuren zeigen:
- Fig 1
- HDO-Hörinstrument mit Schallschlauch und Kupplung
- Fig 2
- HDO-Hörinstrument mit geöffneter Kupplung
- Fig 3
- Schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente
- Fig 4
- HDO-Hörinstrument ohne Gehäuse
[0023] In
Figur 1 ist ein HDO-Hörinstrument 1 samt Schallschlauch 3 und Kupplung schematisch dargestellt.
Der Schallschlauch 3 ist über die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente 4 mit
dem Gehäuse 2 verbunden. Die Kupplung ist geschlossen.
[0024] In
Figur 2 ist das HDO-Hörinstrument ohne Gehäuse und mit geöffneter Kupplung perspektivisch
dargestellt. Im Inneren des HDO-Gehäuses sind die grundlegenden Komponenten eines
Hörinstruments erkennbar. Eine Batterie 16 dient der Energieversorgung, eine Signalverarbeitungseinrichtung
14 dient der Verarbeitung und Verstärkung von Signalen einer Mikrofonanordnung 13,
und ein Receiver 10 wandelt die Signale der Signalverarbeitungseinrichtung 14 in akustische
Signale um. Weiter ist ein Wippschalter 15 dargestellt, der beispielsweise der Verstellung
der Lautstärke oder jeweils aktiven Hörprogramms dienen kann.
[0025] Die akustischen Signale, die der Receiver 10 erzeugt, werden über einen in der Abbildung
nicht dargestellten Schlauch zu einem gehäuseseitigen Schallkanal 20 geleitet. Durch
den gehäuseseitigen Schallkanal 20 verlassen die akustischen Signale das Gehäuse.
Um den gehäuseseitigen Schallkanal 20 beziehungsweise dessen Ausgangsöffnung herum
ist eine Dichtfläche 19 angeordnet, die der schalldichten Anbindung eines schallschlauchseiten
Schallkanals dient.
[0026] Mit dem Schallschlauch 3 verbunden ist die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente
4. Diese umfasst zwei Bohrungen 5, die mit der Bohrung 6 des Gehäuses in Überdeckung
gebracht werden kann, in dem die Kupplung geschlossen wird. Weiter sind zwei Schnapper
8 erkennbar, die beim Schließen der Kupplung mit den Schnapperaufnahmen 9 einschnappen.
Dadurch ist eine Schnappverriegelung der Kupplung gegeben. Zuletzt sind zwei Laschen
11 am in der Abbildung rechts dargestellten Ende der schallschlauchseitigen Kupplungs-Komponente
4 angeordnet ist, die mit zwei Widerlagern 12 am Gehäuse in gegenseitigem Eingriff
befindlich sind.
[0027] In der Abbildung ist jeweils lediglich eine Lasche 11 sowie ein Widerlager 12 erkennbar.
[0028] Die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente 4 ist mit den Laschen 11 in die korrespondierenden
Widerlager 12 eingeführt. Dies kann durch eine in der Abbildung nach rechts unten
gerichtete Bewegung der schallschlauchseitigen Kupplungs-Komponente 4 erfolgen. Umgekehrt
kann diese durch eine entgegengesetzte Bewegung aus den Widerlagern 12 gelöst werden.
Sind die Laschen 11 in die Widerlager 12 eingeführt, so ist eine formschlüssige Verbindung
zwischen diesen hergestellt, die eine Bewegung vom Gehäuse weg, also in der Abbildung
nach links unten verhindert. Wie dargestellt ist jedoch eine Rotation beziehungsweise
ein Schwenken der schallschlauchseitigen Kupplungs-Komponente 4 um die formschlüssige
Verbindung der Laschen 11 und korrespondierenden Widerlagern 12 möglich. Zum Schließen
der Kupplung kann die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente 4 also zunächst in
die Widerlager 12 eingeführt werden, um sodann um die Widerlager 12 herum an das Gehäuse
angelegt bzw. herangeschwenkt werden. Beim Anlegen an das Gehäuse schnappt die Schnappverriegelung
ein, die durch die Schnapper 8 und die Schnapperaufnahmen 9 gebildet ist.
[0029] In dieser geschlossenen Stellung der Kupplung sind die Bohrungen 5 mit der Bohrung
6 in Überdeckung beziehungsweise fluchten miteinander. Damit kann als zusätzliche
Verriegelung ein Verriegelungsstift durch die Bohrungen 5, 6 geschoben werden, der
die Kupplung endgültig verriegelt.
[0030] In
Figur 3 ist die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente 4 perspektivisch dargestellt.
Sie ist mit dem Schallschlauch 3 schalldicht verbunden. Der schallschlauchseitige
Schallkanal 17 führt durch die Kupplungs-Komponente 4 hindurch zum Inneren des Schallschlauchs
3. Um die Öffnung des Schallkanals 17 herum ist eine elastische Dichtung 18 angeordnet.
Diese kann beispielsweise als herkömmlicher Dichtring ausgeführt oder in herkömmlicher
Zwei-Komponenten-Herstellung angefügt sein. Wird die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente
4 mit der gehäuseseitigen Kupplungs-Komponente verbunden, so wird sie zunächst mit
den Laschen 11 in die vorangehend erläuterten Widerlager eingeführt. Sodann wird sie
um die Laschen 11 herum an das Gehäuse geschwenkt, so dass die Schnapper 8 in die
vorangehend erläuterten Schnapperaufnahmen einschnappen. In dieser Stellung wird die
elastische Dichtung 18 zwischen der schallschlauchseitigen Kupplungs-Komponente 4
und der gehäuseseitigen Kupplungs-Komponente komprimiert. Sie ist dabei so angeordnet,
dass sie auf der gehäuseseitigen Dichtfläche zu liegen kommt, und dabei der Schallkanal
17 mit dem gehäuseseitigen Schallkanal fluchtet.
[0031] Sobald die Schnappverriegelung durch die Schnapper 8 eingeschnappt ist, befinden
sich die Bohrungen 5 mit der vorangehend erläuterten gehäuseseitigen Bohrung in Überdeckung
beziehungsweise die Bohrungen fluchten.
[0032] In
Figur 4 ist das HDO-Hörinstrument 1 schematisch dargestellt. Das Gehäuse 2 beinhaltet die
vorangehend erläuterten Hörinstrument-Komponenten, bezüglich derer auf die vorangehende
Figurenbeschreibung verwiesen wird. Der Schallschlauch 3 ist über die Kupplung mit
dem Gehäuse 2 verbunden. Dazu ist die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente 4
an das Gehäuse 2 beziehungsweise die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente angelegt.
In diesem geschlossenen Zustand der Kupplung sind die Laschen 11 mit den Widerlagern
12 in formschlüssigem gegenseitigem Eingriff. Die Schnapper 8 sind in die Schnapperaufnahmen
9 eingeschnappt. Die Bohrungen 5 sind mit der gehäuseseitigen Bohrung 6 in Überdeckung
beziehungsweise fluchten. Durch die Bohrungen 5, 6 ist ein Verriegelungsstift 7 eingeführt.
Um den Verriegelungsstift 7 einführen zu können, muss die zwischen den Kupplungs-Komponenten
angeordnete, in der Abbildung nicht dargestellte, Dichtung 18 komprimiert werden.
Mithin übt sie eine gegen die Schließrichtung gerichtete Kraft zwischen den Kupplungs-Komponenten
aus. Der Verriegelungsstift 7 wirkt dieser elastischen Kraft entgegen und hält die
elastische Dichtung 18 somit komprimiert. Solcherart wirkt die elastische Kraft auf
den Verriegelungsstift 7, der dadurch radial belastet wird. Genauer gesagt wird er
durch die Bohrungen 5 aufgrund der elastischen Kraft mit einer Zugkraft beaufschlagt,
die in der Abbildung nach links unten gerichtet ist. Durch diese Zugkraft wirkt eine
Scherkraft zwischen den Bohrungen 5 und der gehäuseseitigen Bohrung 6 auf den Verriegelungsstift
7, die ein ungewolltes Bewegen desselben in axialer Richtung verhindert oder erschwert.
Somit wird der Verriegelungsstift 7 durch die elastische Kraft der Dichtung 18 in
seiner Position fixiert.
[0033] Aus der vorangehenden Erläuterung wird deutlich, dass die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente
mindestens die Bohrung 6, die in der Abbildung nicht dargestellte Dichtfläche um den
Schallkanal herum, die Schnapperaufnahmen 9 und die Widerlager 12 umfasst. Während
die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente 4 als eigenständige Komponente an den
Schallschlauch 3 anschließt, ist jedoch die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente in
das Gehäuse 2 integriert und nicht als eigenständige Komponente vom Gehäuse abgrenzbar.
1. HDO-Hörinstrument (1) umfassend ein Gehäuse (2) und einen Schallschlauch (3), welcher
durch eine mit dem Schallschlauch (3) schalldicht verbundene Kupplung lösbar mit dem
Gehäuse (2) verbunden ist, wobei die Kupplung eine Lasche (11) und ein mit der Lasche
(11) korrespondierendes Widerlager (12) sowie eine zusätzliche Verriegelung (5,6,7)
aufweist, wobei die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente (4) einen zum Schallschlauch
(3) führenden Schallkanal (17) und die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente einen zu
einem Receiver (10) führenden Schallkanal (20) aufweist, welche, wenn die Kupplung
geschlossen ist, durch eine akustische Dichtung (18,19) dicht miteinander verbunden
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lasche (11) samt korrespondierendem Widerlager (12) die schallschlauchseitige
Kupplungs-Komponente (4) mit der gehäuseseitigen Kupplungs-Komponente formschlüssig
und in mindestens einer Raumrichtung relativ zueinander beweglich verbinden, dass
die zusätzliche Verriegelung (5,6,7), wenn sie geschlossen ist, eine Bewegung der
Kupplungs-Komponenten relativ zueinander in der mindestens einen Raumrichtung verhindert,
und dass Lasche (11) samt korrespondierendem Widerlager (12) einerseits und zusätzliche
Verriegelung (5,6,7) andererseits räumlich voneinander entfernt in der Kupplung angeordnet
sind.
2. HDO-Hörinstrument (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtung eine elastische Komponente (18) umfasst, welche, wenn die Kupplung geschlossen
wird, komprimiert wird, so dass sie eine elastische Kraft in Öffnenrichtung der Kupplungs-Komponenten
relativ zueinander bewirkt, und dass die zusätzliche Verriegelung (5,6,7) dieser elastischen
Kraft derart entgegenwirkt, dass dadurch ein Öffnen der Kupplung verhindert wird.
3. HDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplung eine zusätzliche Schnappverriegelung (8,9) umfasst, die einschnappt,
wenn die Kupplung geschlossen wird.
4. HDO-Hörinstrument (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zusätzliche Schnappverriegelung (8,9) räumlich näher an der zusätzlichen Verriegelung
(5,6,7) als an der Lasche (11) samt korrespondierendem Widerlager (12) in der Kupplung
angeordnet ist.
5. HDO-Hörinstrument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zusätzliche Verriegelung (5,6,7) eine Bohrung (5,6) und einen korrespondierenden
Verriegelungsstift (7) umfasst.
6. Schallschlauch (3) für ein HDO-Hörinstrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
welcher durch eine mit dem Schallschlauch (3) schalldicht verbundene Kupplung lösbar
mit dem Gehäuse (2) des HDO-Hörinstruments (1) verbindbar ist, wobei die Kupplung
eine Lasche (11) und ein mit der Lasche korrespondierendes Widerlager (12) sowie eine
zusätzliche Verriegelung (5,6,7) aufweist, wobei die schallschlauchseitige Kupplungs-Komponente
(4) einen zum Schallschlauch (3) führenden Schallkanal (17) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lasche (11) samt korrespondierendem Widerlager (12) die schallschlauchseitige
Kupplungs-Komponente (4) mit der gehäuseseitigen Kupplungs-Komponente formschlüssig
und in mindestens einer Raumrichtung relativ zueinander beweglich verbinden kann,
dass die zusätzliche Verriegelung (5,6,7), wenn sie geschlossen ist, eine Bewegung
der Kupplungs-Komponenten relativ zueinander in der mindestens einen Raumrichtung
verhindert, und dass Lasche (11) samt korrespondierendem Widerlager (12) einerseits
und zusätzliche Verriegelung (5,6,7) andererseits räumlich voneinander entfernt in
der Kupplung angeordnet sind.
7. Gehäuse (2) für ein HDO-Hörinstrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
welches durch eine mit dem Schallschlauch (3) schalldicht verbundene Kupplung lösbar
mit dem Schallschlauch (3) verbunden werden kann, wobei die Kupplung eine Lasche (11)
und ein mit der Lasche (11) korrespondierendes Widerlager (12) sowie eine zusätzliche
Verriegelung (5,6,7) aufweist, wobei die gehäuseseitige Kupplungs-Komponente einen
zu einem Receiver (10) führenden Schallkanal (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lasche (11) samt korrespondierendem Widerlager (12) die schallschlauchseitige
Kupplungs-Komponente (4) mit der gehäuseseitigen Kupplungs-Komponente formschlüssig
und in mindestens einer Raumrichtung relativ zueinander beweglich verbinden kann,
dass die zusätzliche Verriegelung (5,6,7), wenn sie geschlossen ist, eine Bewegung
der Kupplungs-Komponenten relativ zueinander in der mindestens einen Raumrichtung
verhindert, und dass Lasche (11) samt korrespondierendem Widerlager (12) einerseits
und Verriegelung (5,6,7) andererseits räumlich voneinander entfernt in der Kupplung
angeordnet sind.