[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruches 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Tankvorrichtung mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 10.
[0002] Es ist über die Fachkreise hinaus bekannt, dass bei der Bevorratung von Tanks auf
Schiffen oder dergleichen, mit Flüssigerdgas (LNG), durch den Wärmeeinfall eine LNG-Abdampfung
(BOG) generiert wird. Zur Erhaltung eines konstanten Tankdruckes wird die üblicherweise
entstehende LNG-Abdampfung beispielsweise über eine Rückverflüssigung mit komplexen
Verfahren und Anlagen wieder in den Tank zurückgeführt, zur Energieerzeugung genutzt
oder einer Verbrennung in Kesselanlagen unterzogen. LNG-Abdampfung darf nicht unbehandelt
in die Umwelt abgeführt werden. Zum Thema gibt es weitreichende Veröffentlichungen
für Landanwendungen wie Anwendungen für Schiffe und dergleichen.
[0003] Der Umgang mit der LNG-Abdampfung und die Verwertung dessen, erfordert beispielsweise
hohe Investitionen für den Aufbau, Betrieb und Anwendungsschulungen von üblichen Anlagen.
In der Regel werden solche Verfahren zum Beispiel auf Bunker-Bargen oder dergleichen,
nicht so genutzt, dass sich der Betrieb solcher Anlagen wirtschaftlich in Kosten und
Nutzung darstellen lassen würde. Es ist nicht die Regel, dass solche beispielsweise
Bunker-Bargen oder dergleichen ständig und möglicherweise ununterbrochen im Betrieb
zur Übertragung von Flüssigerdgas sind. Außerhalb der Intervalle, in denen Flüssigerdgas
abgegeben wird, benötigt dieses entsprechend der bekannten Verfahren eine Kühlung.
Da außerhalb der sogenannten Abgabe-Intervalle der Energieverbrauch, der beispielsweise
bei Bunker-Bargen sehr gering ist, kann die durch die LNG-Abdampfung erzeugte Energie
nicht direkt genutzt werden. Diese bekannten Verfahren und Anlagen benötigen auch
zusätzliche Hilfsenergien zur Rückverflüssigung der LNG-Abdampfung. Darüber hinaus
befinden sich solche Tank- und Betankungsanlagen nicht dauerhaft in Betrieb, erfordern
dennoch eine Kühlung, um möglichen Unfällen, Gefahrenquellen oder dergleichen vorzubeugen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, um den Rückverflüssigungsprozess
der üblich entstehenden LNG-Abdampfung so zu gestalten, dass Investitionskosten für
temporär genutzte Ausrüstungsteile und Anlagen oder dergleichen vermieden oder gesenkt
werden, eine Rentabilität des Verfahrens ermöglicht und zusätzlich der Verbrauch von
Hilfsenergie gesenkt werden kann. Die besondere Aufgabe liegt darin, ein Verfahren
für Schiffe, Bunker-Bargen oder dergleichen zu entwickeln, welches eine wirtschaftlich
vertretbare Benutzung ermöglicht und den zu berücksichtigenden, üblichen Anforderungen
genügt. Auch ist es die Aufgabe, eine dauernde Kühlung des Flüssigerdgases, wie es
bisher durchgeführt wurde, zu vermeiden.
[0005] Bei einem Verfahren zur Rückverflüssigung und Kühlung von Flüssigerdgas in Tanksystemen
für Wasserfahrzeuge, Schwimmkörper und dergleichen, aufweisend mindestens einen Tank
und eine oder mehrere Betankungsanlagen zum Betanken von gasbetriebenen Schiffen und
sogenannten Satellitenterminals, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass dem Tank
Flüssigerdgas entnommen wird, dass das Flüssigerdgas in einen Wärmetauscher geleitet
wird, dass dem Wärmetauscher Flüssigstickstoff zugeführt wird und dass das in dem
Wärmetauscher abgekühlte Flüssigerdgas in den Tank zurückgeführt wird.
[0006] Bei einem Verfahren zur Kühlung von flüssigem Erdgas in Tanksystemen, insbesondere
auf Flüssigerdgas abgebenden Schiffen, Bunker-Bargen und dergleichen, wird das Flüssigerdgas
mittels Flüssigstickstoff, welcher in einem Wärmetauscher, der für die jeweilige Anlage
auszulegen ist, geführt. Mittels Flüssigstickstoff wird das zunächst warme Flüssigerdgas
stark unterkühlt und temperaturkontrolliert über die Sprühleiste in die Gasphase des
Tanks eingespritzt. Durch das unterkühlte Flüssigerdgas kondensiert die Gasphase im
Gasraum des Tanks und kühlt somit auch die sich darin befindliche Flüssigkeit herunter.
[0007] Unter warmem Flüssigerdgas wird hier verstanden, wenn der Dampfdruck bzw. die Temperatur
über dem gewünschten Sollwert liegt. Typischerweise ist das Flüssigerdgas (auch als
LNG bezeichnet) gereinigt und verflüssigt bei ca. -161 C°. Bei Lagerung und Transport
liegt der Zustand des Flüssigerdgases auf der Siedelinie. Auf der Siedelinie sind
Druck und Temperatur fest miteinander verbunden. Zu jedem Dampfdruck gehört eine bestimmte
Temperatur. Der Zustand wird oft als Gleichgewichtszustand bezeichnet. Gerade bei
der Lagerung an Bord von Schiffen ist die Isolierung regelmäßig nicht vollständig.
Durch Wärmeeintrag entsteht eine Erwärmung bzw. Verdampfung des Flüssigerdgases. Das
dabei entstehende Gas wird auch als "Boil-Off-Gas" (BOG) bezeichnet. Bei einer Erwärmung
über die für das jeweilige Tanksystem definierte Temperatur ist das Flüssigerdgas
zu warm und muss entsprechend gekühlt werden. Dies erfolgt mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
[0008] Dabei wird das Flüssigerdgas dem Tank bevorzugt über eine in dem Tank vorhandene
interne Pumpe entnommen. Die ohnehin zur Entnahme des Flüssigerdgas vorgesehenen Apparaturen,
hier insbesondere die Pumpe, kann somit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden. Bevorzugt wird der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete
Flüssigstickstoff in einem transportablen Behälter in den Bereich des Tanks gebracht
und mit dem Wärmetauscher verbunden. Auch andere Arten der Zuführung, beispielsweise
die Befüllung eines stationären Tanks sind denkbar. Im Hinblick auf die Durchführung
des Verfahrens auf Schwimmkörpern und insbesondere Bunker-Bargen ist die Verwendung
von transportablen Tanks mit Flüssigstickstoff jedoch bevorzugt. Der im Wärmetauscher
verdampfte Stickstoff wird bevorzugt über ein Ventil abgeführt. Flüssigstickstoff
wird dem Wärmetauscher als kälteres Medium zugeführt. Während sich im Wärmetauscher
das Flüssigerdgas abkühlt, wird der flüssige Stickstoff erwärmt und verdampft. Das
so entstandene Gas wird dann über das Ventil abgeführt. Der Tank ist über eine Rohrleitung
mit dem Wärmetauscher verbunden. Durch diese fließt das abzukühlende Flüssigerdgas
in den Wärmetauscher. Im Wärmetauscher wird das Flüssigerdgas abgekühlt und wird über
eine zweite Rohrleitung in den Tank zurückgeführt. Bevorzugt wird das abgekühlte Erdgas
über die zweite Rohrleitung in den Gasraum des Tanks zurückgeführt. Innerhalb des
Tanks ist im unteren Bereich das Flüssigerdgas vorhanden. Der Tank ist bis zu einem
bestimmten Pegel mit dem Flüssigerdgas befüllt. Darüber befindet sich der Gasraum.
Bevorzugt wird das abgekühlte Erdgas in diesem Gasraum abgegeben. Besonders bevorzugt
wird das abgekühlte Flüssigerdgas über eine Sprühleiste in den Gasraum eingeführt.
Allgemein gesprochen, wird das abgekühlte Flüssigerdgas mit einer Abgabeeinrichtung,
insbesondere einer Sprüheinrichtung, in den Gasraum eingeführt. Dort kann es mit einem
Regelventil abgegeben werden. Bevorzugt wird es dabei temperaturkontrolliert mit dem
Regelventil abgegeben. Dadurch erfolgt eine besonders effektive Kondensation. Die
Flüssigkeit beginnt zu sieden um das Gleichgewicht zwischen Dampfdruck und Temperatur
der flüssigen Phase auszugleichen. Der gesamte Tankinhalt wird so durch Entzug der
Verdampfungswärme abgekühlt, während fortlaufend weiter Gas kondensiert wird. Der
Gasdruck im Gasraum wird dabei bevorzugt über einen Drucksensor überwacht. Dadurch
kann der Dampfdruck bzw. die Temperatur in dem Tank exakt eingestellt werden.
[0009] In einer alternativen Ausführungsform wird das abgekühlte Flüssigerdgas über eine
in dem Tank angeordnete Rohrschlange abgegeben. Die Rohrschlange ist dabei innerhalb
der Flüssigkeit, also in dem Flüssigerdgas unterhalb des Gasraums angeordnet. Die
Temperaturen gleichen sich beim Durchlauf durch die Rohrschlange an, bevor am Rohrende
der Rohrschlange eine Vermischung des abgekühlten Flüssigerdgas und des Tankinhalts
erfolgt. Bevorzugt ist das Rohrende der höchste Punkt der Rohrschlange.
[0010] Grundsätzlich ist es auch möglich, die beiden Arten der Einführung des Flüssigerdgas
in den Tank miteinander zu kombinieren.
[0011] In einer anderen alternativen Ausgestaltung der Erfindung wird das Flüssigerdgas
dem Tank gasförmig aus einem Gasraum des Tanks entnommen. Das Gas, das auch als Boil-Off-Gas
(BOG) bezeichnet wird, wird dem Wärmetauscher zugeführt und abgekühlt. Dabei kondensiert
es dann wieder zu Flüssigerdgas. Das Flüssigerdgas wird weiter abgekühlt und zurück
in den Tank geleitet. Dabei kann das kondensierte Flüssigerdgas entweder in den Kopfraum
abgegeben werden oder auch über eine Rohrschlange direkt in das Flüssigerdgas eingeführt
werden.
[0012] Neben der erfindungsgemäßen Ausgestaltung dieses Verfahrens werden für solche Anlagen
auch allgemeingebräuchliche Einbauteile, Anschlüsse, Armaturen und dergleichen verwendet.
Diese sind nicht Gegenstand dieser Erfindung.
[0013] Die Vorteile dieses erfindungsgemäßen Verfahrens liegen insbesondere darin, dass
durch den im Gasraum des Tanks kondensierenden Gases, ein neuer Gleichgewichtspunkt
mit gewünschter Temperatur und einem geringen Dampfdruck erreicht wird.
[0014] Durch die Verwendung des Wärmetauschers in Kombination mit Flüssigstickstoff können
Aufwendungen für die Installation, Wartung und den Energieverbrauch wesentlich reduziert
werden.
[0015] Ein weiterer Vorteil dieses erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass es sich um einen
geschlossenen Gaskreislauf handelt, wodurch unerwünschte Gasaustritte nahezu ausgeschlossen
sind und der verdampfte Stickstoff durch das Ventil gefahrlos an die Umwelt abgegeben
werden kann, womit die unerwünschte Abgabe von Erdgas unterbunden wird.
[0016] Darüber hinaus ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren einen modularen Aufbau,
der die Verwendung von transportablen Stickstoffbehältern, welche nur bei Bedarf bestellt
und verwendet werden ermöglicht.
[0017] Bei einer erfindungsgemäßen Tankvorrichtung zur Rückverflüssigung und Kühlung von
Flüssigerdgas für Wasserfahrzeuge, Schwimmkörper und dergleichen mit mindestens einem
Tank und einer oder mehreren Betankungsanlagen zum Betanken von gasbetriebenen Schiffen
ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass dem Tank ein externer Wärmetauscher zugeordnet
ist, dass der Tank mit einer Rohrleitung und einer zweiten Rohrleitung mit dem Wärmetauscher
verbunden ist und dass der Wärmetauscher lösbar mit einem Behälter für Flüssigstickstoff
verbindbar ist. Mit einer solchen Tankvorrichtung wird bevorzugt das oben beschriebene
Verfahren durchgeführt. Der externe Wärmetauscher ist dabei lösbar mit einem Behälter
für Flüssigstickstoff verbindbar. Zur Durchführung des Verfahrens wird der Wärmetauscher
mit einem solchen Behälter verbunden. Diese Behälter sind bevorzugt austauschbar,
so dass bei Bedarf immer Flüssigstickstoff zugeführt werden kann. In dem Wärmetauscher
wird das Flüssigerdgas mit Hilfe des Flüssigstickstoffs abgekühlt und dann in den
Tank zurückgeleitet.
[0018] Bevorzugt weist der Tank einen Gasraum auf und in dem Gasraum ist eine Sprüheinrichtung,
insbesondere eine Sprühleiste oder Sprühköpfe angeordnet, die über die Rohrleitung
mit dem Wärmetauscher verbunden ist. Das abgekühlte Flüssigerdgas wird bevorzugt über
die Sprühleiste in den Tank eingeführt. Alternativ kann auch eine andere Abgabeeinrichtung
verwendet werden. Zusätzlich oder alternativ ist in dem Tank eine Rohrschlange angeordnet,
die über die Rohrleitung mit dem Wärmetauscher verbunden ist. Diese Rohrleitung ist
unterhalb des Gasraums, innerhalb der flüssigen Phase des Flüssigerdgases angeordnet.
Die Rohrschlange ist dabei so lang, dass eine langsame Temperaturangleichung und Übertragung
der kalten Temperatur des Flüssigerdgases innerhalb des Rohrs an das umgebende Flüssigerdgas
möglich ist. Bevorzugt weist die Rohrschlange ein Rohrende auf, das unterhalb des
Gasraums in dem Tank endet, so dass das Rohrende in dem Flüssigerdgas endet. In diesem
Bereich erfolgt dann eine Vermischung des abgekühlten Flüssigerdgases mit dem umgebenden
Flüssigerdgas in dem Tank, das typischerweise etwas wärmer ist.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Wärmetauscher ein Ventil
zum Ablass von verdampftem Flüssigstickstoff auf.
[0020] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist die Rohrleitung, die das Flüssigerdgas
vom Tank zum Wärmetauscher transportiert mit dem Gasraum des Tanks verbunden, so dass
gasförmiges Flüssigerdgas, sogenanntes Boil-Off-Gas zum Wärmetauscher transportiert
wird. In der Rohrleitung ist bevorzugt ein Kompressor angeordnet. Hier ist auch ein
Gebläse denkbar. Das Gas muss aus dem Gasraum abgezogen und verdichtet werden.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
- Fig. 1
- einen vereinfachten Überblick über das erfindungsgemäße Verfahren;
- Fig. 2
- eine etwas ausführlichere Darstellung der Variante gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine zweite Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- Fig. 4
- eine dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0022] In Fig. 1 ist das Verfahren in seinen Grundzügen dargestellt. In einem Tank 7 wird
Flüssigerdgas gelagert. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auf besonders wirtschaftliche
Weise die Lagerung in einem Tank erfolgen. Gerade auf Schiffen und Bunker-Bargen ist
es nicht ohne weiteres möglich, optimale Isolationsbedingungen an dem Tank 7 zu schaffen,
so dass das Flüssigerdgas sich mit der Zeit etwas erwärmt. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird eine besonders wirtschaftliche Abkühlung erreicht, indem das Flüssigerdgas
aus dem Tank 7 mit Hilfe einer Pumpe 8 einem Wärmetauscher 3 zugeführt wird. Die Pumpe
8 ist bevorzugt eine interne Pumpe, die ohnehin in dem Tank 7 vorhanden ist, beispielsweise
um Flüssigerdgas aus dem Tank zu entnehmen. Die Pumpe 8 ist mit einer Rohrleitung
9 mit dem Wärmetauscher 3 verbunden. Die kalte Seite oder abkühlende Seite des Wärmetauschers
3 ist mit einem Behälter 1 für Flüssigstickstoff über eine Rohrleitung 2 für den Flüssigstickstoff
verbunden. Der Flüssigstickstoff wird durch den Wärmetauscher 3 geführt, kühlt dabei
das Flüssigerdgas ab und erwärmt sich dabei selbst. Der erwärmte und dabei verdampfende
Stickstoff kann über ein Ventil 10 abgelassen werden. Das im Wärmetauscher 3 abgekühlte
Flüssigerdgas wird über eine Rohrleitung 5 wieder dem Tank 7 zugeführt. Der Durchfluss
durch die Rohrleitung 5 wird mit einem Regelventil 4 geregelt. In dem Tank 7 ist im
oberen Teil kein Flüssigerdgas vorhanden. Dort ist ein Gasraum 11. In diesem Gasraum
11 ist eine Sprühleiste 6 angeordnet, die an die Rohrleitung 5 angeschlossen ist.
Über die Sprühleiste 6 wird das abgekühlte oder unterkühlte Flüssigerdgas in den Tank
7 eingespritzt. Die Gasphase im Gasraum 11 kondensiert und kühlt somit auch die darunter
befindliche Flüssigkeit.
[0023] In Fig. 2 ist die Vorrichtung gemäß Fig. 1 noch etwas detaillierter dargestellt.
Der Behälter 1 ist mit einer flexiblen Leitung 12 an eine Absperrarmatur 13 angeschlossen.
Dabei sind die Absperrarmatur und alle links davon liegenden Elemente bevorzugt fest
auf dem Schiff montiert. Der Behälter 1 mit dem Flüssigstickstoff kann, wenn dieser
leer ist, ausgetauscht werden und dann mit der flexiblen Leitung 12 an der Absperrarmatur
13 angeschlossen werden. Von der Absperrarmatur 13 wird der Flüssigstickstoff mit
der Rohrleitung 2 zum Wärmetauscher 3 geführt. Die Rohrleitung 2 ist bevorzugt isoliert.
Im Wärmetauscher 3 wird der flüssige Stickstoff durch Entzug von Wärme aus dem Flüssigerdgas
verdampft. Das Flüssigerdgas wird auf eine Temperatur unterhalb der Gleichgewichtstemperatur
abgekühlt. Der gasförmige Stickstoff wird über das Ventil 10 bzw. eine Regelarmatur
abgegeben. Die Temperatur des gasförmigen Stickstoffs wird mit einem Temperatursensor
15 überwacht. Mit einem Füllstandsensor 16 wird sichergestellt, dass ausreichend Flüssigstickstoff
im Wärmetauscher 3 vorhanden ist. Das kalte Stickstoffgas wird durch Zumischen von
Umgebungsluft angewärmt und dann über das Ventil 10 bzw. eine Regelarmatur an die
Umgebung abgegeben. Das Flüssigerdgas wird dem Tank 7 an Bord des Schiffes mit der
Pumpe 8 entnommen und über die Leitung 9 dem Wärmetauscher 3 zugeführt. Am Eingang
des Wärmetauschers ist das Flüssigerdgas noch zu warm, also oberhalb der Gleichgewichtstemperatur
im Tank 7. Das Flüssigerdgas wird dann im Wärmetauscher 3 abgekühlt. Die Temperatur
des Flüssigerdgases wird über einen Temperaturfühler 17 überwacht. Mit dem Regelventil
4 wird der Volumenstrom des Flüssigerdgases eingestellt. Die Temperatur des abgekühlten
Flüssigerdgases befindet sich unterhalb der Gleichgewichtstemperatur. Das insoweit
unterkühlte Flüssigerdgas wird über die Rohrleitung 5 wieder in den Tank 7, insbesondere
zur der Sprühleiste 6 geführt. Die Sprühleiste befindet sich im Gasraum 11 oberhalb
des Pegels 14 des Flüssigerdgases.
[0024] Je nach Größe des Tanks 7 an Bord des Schiffes können auch mehrere Behälter 1 mit
flüssigem Stickstoff angekoppelt werden. Diese werden bevorzugt über zusätzliche Ventile
an die Absperrarmatur 13 angeschlossen.
[0025] In Fig. 3 ist eine zweite Variante dargestellt. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Der wesentliche Unterschied zur Variante in den Fig. 1 und 2 ist der,
dass hier in dem Tank 7 unterhalb des Gasraums 11, insbesondere unterhalb des Pegels
14 eine Rohrschlange 19 angeordnet ist. Diese ist am Boden des Tanks 7 montiert. Die
Rohrschlange 19 ist mit der Rohrleitung 5 verbunden. Das unterkühlte Flüssigerdgas
wird durch die Rohrleitung 5 in die Rohrschlange 19 geleitet. Die Temperaturen der
flüssigen Phasen gleichen sich an während das unterkühlte Flüssigerdgas durch die
Rohrschlange 19 geführt wird. Am Rohrende 20 der Rohrschlange 19 vermischen sich dann
die flüssigen Phasen. Das Rohrende 20 ist auf die Mittelachse des Tanks 7 gerichtet
und nah benachbart zu dieser angeordnet. Das Rohrende 20 bildet den höchsten Punkt
der Rohrschlange 19.
[0026] In Fig. 4 ist eine dritte Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 gekennzeichnet.
Insbesondere in Fällen, in denen keine Pumpe 8 innerhalb des Tanks 7 zur Verfügung
steht, kann das Gas auch aus dem Gasraum 11 oberhalb des Pegels 14 abgezogen werden.
Das Boil-Off-Gas wird dem Wärmetauscher 3 über die Leitung 9 zugeführt und abgekühlt,
wobei es kondensiert. Bei dieser Variante muss der Wärmetauscher vergleichsweise groß
ausgelegt werden, um das Gas zu kondensieren. In der Rohrleitung 9 ist ein Kompressor
21 oder ein Gebläse vorgesehen, um das Gas aus dem Gasraum 11 abzuziehen und zu verdichten.
Weiterhin wird dadurch auch die Rückführung des kondensierten Flüssigerdgases in den
Tank 7 über die Rohrleitung unterstützt.
Bezugszahlenliste:
[0027]
- 1
- Behälter für Flüssigstickstoff
- 2
- Rohrleitung für Flüssigstickstoff - isolierte Leitung
- 3
- Wärmetauscher
- 4
- Regelventil
- 5
- Rohrleitung für unterkühltes Flüssigerdgas
- 6
- Sprühleiste
- 7
- Tank
- 8
- Pumpe
- 9
- Rohrleitung für warmes Flüssigerdgas
- 10
- Ventil
- 11
- Gasraum im Tank (7)
- 12
- flexible Leitung
- 13
- automatische Absperrarmatur
- 14
- Pegel
- 15
- Temperatur-Sensorüberwachung
- 16
- Füllstandssensor
- 17
- Temperaturfühler
- 18
- Drucksensor
- 19
- Rohrschlange
- 20
- Rohrende von 19
- 21
- Kompressor
1. Verfahren zur Rückverflüssigung und Kühlung von Flüssigerdgas in Tanksystemen für
Wasserfahrzeuge, Schwimmkörper und dergleichen, aufweisend mindestens einen Tank (7)
und eine oder mehrere Betankungsanlagen zum Betanken von gasbetriebenen Schiffen und
sogenannten Satellitenterminals,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Tank (7) Flüssigerdgas entnommen wird,
dass das Flüssigerdgas in einen Wärmetauscher (3) geleitet wird,
dass dem Wärmetauscher (3) Flüssigstickstoff zugeführt wird, und
dass das in dem Wärmetauscher (3) abgekühlte Flüssigerdgas in den Tank (7) zurückgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Tank (7) Flüssigerdgas über eine in dem Tank (7) vorhandene interne Pumpe (8)
entnommen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigstickstoff in einem transportablen Behälter (1) in den Bereich des Tanks
(7) gebracht und mit dem Wärmetauscher (3) verbunden wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der im Wärmetauscher (3) verdampfte Stickstoff über ein Ventil (10) abgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigerdgas vom Tank (7) über eine Rohrleitung (9) zum Wärmetauscher (3) geleitet
wird und über eine zweite Rohrleitung (5) in den Tank (7) zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Wärmetauscher (3) abgekühlte Erdgas über die zweite Rohrleitung (5) in
den Gasraum (11) des Tanks (7) zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das abgekühlte Flüssigerdgas mit einem Regelventil (4) in den Gasraum (11) des Tanks
(7) über eine Sprühleiste (6) zurückgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das abgekühlte Flüssigerdgas über eine in dem Tank (7) angeordnete Rohrschlange (19)
abgegeben wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigerdgas dem Tank (7) gasförmig aus einem Gasraum (11) des Tanks (7) entnommen
wird.
10. Tankvorrichtung zur Rückverflüssigung und Kühlung von Flüssigerdgas für Wasserfahrzeuge,
Schwimmkörper und dergleichen mit mindestens einem Tank (7) und einer oder mehreren
Betankungsanlagen zum Betanken von gasbetriebenen Schiffen,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Tank (7) ein externer Wärmetauscher zugeordnet ist,
dass der Tank (7) mit einer Rohrleitung (9) und einer zweiten Rohrleitung (5) mit dem
Wärmetauscher (3) verbunden ist,
dass der Wärmetauscher (3) lösbar mit einem Behälter (1) für Flüssigstickstoff verbindbar
ist.
11. Tankvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank (7) einen Gasraum (11) aufweist und dass in dem Gasraum (11) eine Sprühleiste
(6) angeordnet ist, die über die Rohrleitung (9) mit dem Wärmetauscher (3) verbunden
ist.
12. Tankvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Tank (7) eine Rohrschlange (19) angeordnet ist, die über die Rohrleitung (9)
mit dem Wärmetauscher (3) verbunden ist.
13. Tankvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrschlange (19) ein Rohrende (20) aufweist, das unterhalb eines Gasraumes (11)
des Tanks (7) in dem Tank (7) endet, so dass das Rohrende (20) in dem Flüssigerdgas
endet.
14. Tankvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (3) ein Ventil (10) zum Ablass von verdampftem Flüssigstickstoff
aufweist.
15. Tankvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitung (9) mit einem Gasraum (11) des Tanks (7) verbunden ist und dass in
der Rohrleitung (9) ein Kompressor (21) angeordnet ist.