[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines mit einer Chrom-VI-freien
und kobaltfreien Passivierung versehenen Substrats, dem mit einer solchen Passivierung
versehenen Substrat sowie mit einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und
mit einer wässrigen sauren Zusammensetzung zur Passivierung, die geeignet sind zur
Verwendung in dem vorgenannten Verfahren.
[0002] Die Passivierung von metallischen Substraten ist bewährt, allerdings haben sich Bestandteile
der Passivierungslösungen unter gesundheitlichen und Umweltschutz-Aspekten als bedenklich
erwiesen. So können Chrom-(VI)-Verbindungen häufig nicht mehr eingesetzt werden und
auch Elemente wie Kobalt und Nickel sind häufig nicht mehr erwünscht.
[0003] Eine Chrom-(VI)-freie und Kobalt-freie Zusammensetzung zur Passivierung wird in der
US 4,578,122 offenbart. Es werden Nitrationen und Chrom-(III)-Verbindungen in wässriger, saurer
Lösung eingesetzt, wobei zusätzlich aktivierende Metallionen, z. B. Eisen, Aluminium,
Lanthan- oder Cerionen zugesetzt werden. Das Verhältnis von Nitrationen einerseits
zu Chrom-(III)-Ionen und aktivierenden Metallionen andererseits soll nicht unter 4:1
betragen.
[0004] Der Zusatz der in der
US 4,578,122 genannten, aktivierenden Metallionen ist entweder aus Gründen des Gesundheits- oder
Umweltschutzes zukünftig nicht mehr erwünscht oder der Einsatz der Metallionen ist
aufwändig.
[0005] Die
DE-OS 3 213 384 offenbart eine erste saure und eine zweite alkalische Passivierung, die Chrom-VI-frei
und kobaltfrei ist. Allerdings ist diese zweistufige Passivierung noch nicht hinsichtlich
des Korrosionsschutzes optimiert.
[0006] Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Passivierung von metallischen Substraten
bereitzustellen, das guten Korrosionsschutz erzeugt, und dass unnötige Risiken für
Gesundheit und Umwelt vermeidet. Weiter besteht die Aufgabe, eine Zusammensetzung
und eine Vorrichtung zur Passivierung von metallischen Substraten vorzuschlagen, die
zur Durchführung des Verfahrens geeignet sind.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach
Anspruch 1, eine wässrige Lösung nach Anspruch 21, ein Substrat nach Anspruch 23 und
eine Vorrichtung nach Anspruch 30.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht zum Herstellen eines einer mit einer Chrom-VI-freien
und kobaltfreien Passivierung versehenen metallischen Substrats vor, dass eine erste
saure und eine zweite alkalische Passivierung aufgebracht werden, wobei eine zum Herstellen
der zweiten alkalischen Passivierung eingesetzte wässrige alkalische Zusammensetzung
silanmodifizierte Silikate enthält. Die Kombination der beiden Passivierungen, sauer
und alkalisch, bewirkt einen guten Korrosionsschutz.
[0009] Die erste saure und die zweite alkalische Passivierung werden als wässrige Zusammensetzungen
aufgebracht, deren Zusammensetzung nachfolgend erläutert wird. Der Begriff Passivierung
wird im Zusammenhang mit dieser Erfindung sowohl für die wässrige Zusammensetzung
zum Passivieren des Substrats bzw. für das Aufbringen der wässrigen Zusammensetzungen
als auch für den auf die Oberfläche des metallischen Werkstücks aufgetragenen Überzug
verwendet. Das Behandeln der Oberfläche des metallischen Substrats mit den sauren
und alkalischen wässrigen Zusammensetzungen führt zur Ablagerung von darin enthaltenen
chemischen Komponenten, die auf der Oberfläche des Substrats einen Überzug, also die
Passivierung, bilden. Der bzw. die Überzüge bewirken einen verbesserten Schutz gegen
Korrosion.
[0010] Die erste, saure Passivierung kann von beliebiger Zusammensetzung sein; sie ist jedoch
nach Maßgabe der Erfindung bevorzugt Chrom-VI-frei und kobaltfrei. Bevorzugt ist sie
auch nickelfrei. Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung für die erste, saure Passivierung
wird weiter unten beschrieben.
[0011] Das mit einer ersten sauren Passivierung beschichtete Substrat oder Werkstück wird
erfindungsgemäß mit einer zweiten Passivierung überzogen, wobei es sich bei der zweiten
Passivierung um eine alkalische Passivierung handelt. Der Korrosionsschutz wird durch
diese zweite alkalische Passivierung deutlich gesteigert. Werkstücke, bei denen die
saure Passivierung kein Vanadium oder Wolfram enthält, werden durch eine auf die erste,
saure Passivierung aufgebrachte zweite, alkalische Passivierung wesentlich beständiger
gegen Korrosion. In besonderer Weise wird der Korrosionsschutz jedoch verbessert,
wenn die erste, saure Passivierung unter Verwendung einer wässrigen sauren Zusammensetzung
hergestellt wird, die Vanadium und/oder Wolfram oder deren Verbindungen enthält.
[0012] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist das Aufbringen einer Silikat enthaltenden
wässrigen Zusammensetzung als zweite, alkalische Passivierung zum Überziehen der ersten
sauren Passivierung. Auf diese Weise wird eine silikatische Verbindung auf die erste
saure Passivierung aufgebracht. Typische silikatische Verbindungen sind Wassergläser,
aber auch wässrige Polysilikate oder kolloidale Silikate sind gut geeignet für die
zweite, alkalische Passivierung. Bevorzugt ist, dass die zweite alkalische Passivierung
Natrium-, Kalium-, Lithium- und/oder Ammoniumsilikat aufweist. Es kann auch eine zweite
alkalische Passivierung auf dem Werkstück aufgebracht sein, die eine Mischung von
Silikat-Verbindungen aufweist. Es können sowohl kolloidal vorliegende Silikate eingesetzt
werden als auch gelöste Silikate. Als gut geeignet für die Umsetzung der Erfindung
haben sich auch silanmodifizierte oder siloxanmodifizierte Silikate erwiesen, bei
denen Silane oder Siloxane an die Silikate, bevorzugt Polysilikate, angebunden sind.
Die meisten Silikate bilden in Gegenwart von Wasser alkalische Lösungen oder Suspensionen.
Bei Bedarf kann jedoch durch Zusatz von Laugen, z. B. Natronlauge, die Alkalinität
erhöht werden.
[0013] Als besonders vorteilhaft zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung hat
sich der Einsatz von Lithiumpolysilikat in der wässrigen Zusammensetzung zum Passivieren
von metallischen Substraten erwiesen. Das Aufbringen einer wässrigen Zusammensetzung
von Lithiumpolysilikat oder die Mischung von Lithiumpolysilikat mit anderen Wassergläsern
(Natrium- und/oder Kaliumsilikat) oder kolloidalen Silikasolen auf die erste saure
Passivierung bewirkt einen außerordentlich verbesserten Korrosionsschutz. Gleichzeitig
wird bei Einsatz von Lithiumpolysilikat zur Herstellung der zweiten alkalischen Passivierung
erreicht, dass die Bildung von Grauschleiern auf der Oberfläche des erfindungsgemäß
passivierten metallischen Substrats vermieden wird, die für Passivierungen aus wässrigen
Zusammensetzungen mit Natrium- oder Kaliumwassergläsern üblich ist. Erfindungsgemäß
weist die wässrige alkalische Zusammensetzung, die für die zweite alkalische Passivierung
eingesetzt wird, ein Silan oder Siloxan auf. Der Zusatz des Silans oder Siloxans dient
der weiteren Steigerung des Korrosionsschutzes. Bevorzugt wird ein Vinyl- und/oder
Aminosilan zum Herstellen der zweiten alkalische Passivierung eingesetzt; geeignet
sind aber auch Expoxysilane sowie die Siloxane der vorstehend und nachfolgend genannten
Silane. Insbesondere Alkylalkoxysilane, hier: Mono-, Di- oder Trialkylalkoxysilane,
sind einzeln oder in Mischung in Kombination mit Silikaten geeignet, auf dem bereits
mit einer sauren wässrigen Zusammensetzung behandelten, metallischen Werkstück einen
korrosionsschützenden Überzug aufzubauen. Verschiedene Silan-Verbindungen können miteinander
in Mischung eingesetzt werden. Besonders geeignete Silanverbindungen sind Methacryloxymethyltriethoxysilan,
Methacryloxymethyltriethoxysilan, 3-aminopropylmethyldiethoxy silan, 3-aminopropyltriethoxysilan,
N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxy silan, 3-glycidyloxypropyltrimethoxysilan,
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Methyltrimethoxysilan, Methyltrimethoxysilan
sowie 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan.
[0014] Silan oder Siloxan können, bezogen auf die Gesamtmenge der wässrigen Zusammensetzung
der zweiten alkalischen Passivierung, in einer Menge von 1 Gewichts-% bis 99 Gewichts-%
eingesetzt werden. Allerdings zeigen bereits wässrige Zusammensetzungen, die nur geringe
Mengen an Silan, z. B. bis zu 20 Gewichts-% aufweisen, einen deutlich verbesserten
Korrosionsschutz.
[0015] Erfindungsgemäß wird eine wässrige alkalische Zusammensetzung zum Herstellen der
zweiten alkalischen Passivierung verwendet, die sowohl Silikate als auch Silane und/oder
Siloxane oder Mischungen von Silikaten und Silanen bzw. Siloxanen bzw. Verbindungen
aus einer silikatischen und einer Silankomponente, im Folgenden: silanmodifizierte
Silikate, oder Verbindungen aus einer silikatischen und einer Siloxankomponente ,
im Folgenden: siloxanmodifizierte Silikate aufweist. Die Silane bzw. Siloxane werden
hier typischerweise z. B. durch die Hydrolyse als kovalente Seitenketten an das oder
die Silikate gebunden. Diese silanmodifizierten oder siloxanmodifizierten Silikate
bilden auf einer ersten sauren Passivierung einen hervorragenden Korrosionsschutz,
der den Effekt einer einfachen sauren oder alkalischen Passivierung weit übersteigt.
Die silanmodifizierten oder siloxanmodifizierten Silikate sind mittels NMR-Spektroskopie
auf dem metallischen Substrat nachweisbar. Insbesondere können Silizium-Kohlenstoff-Bindungen
(SiC-Bindungen) detektiert werden. Gleichzeitig bildet die zweite alkalische Passivierung
eine ausgezeichnete Basis für weitere Beschichtungen, z. B. farbgebende Beschichtungen
oder Beschichtungen, die Schmiermittel oder andere Additive enthalten, die die Nutzung
der beschichteten Oberfläche weiter verbessern. Sofern im Zusammenhang mit dieser
Erfindung silanmodifizierte Silikate erwähnt oder beschrieben werden, ist stets auch
die Verwendung von siloxanmodifizierten Silikaten mit gemeint und erfasst.
[0016] Die zweite alkalische Passivierung kann nach einer weiter bevorzugten Ausführung
der Erfindung aus teilweise oder -bevorzugt- vollständig hydrolysierten Silikat-und
Silan-bzw. Siloxan-Verbindungen hergestellt sein. Durch die gemeinsame Hydrolyse von
Silikaten und Silanen bzw. Siloxanen in wässriger Lösung erfolgt zum einen die Ausbildung
der silanmodifizierten bzw. siloxanmodifizierten Silikate. Zum anderen können durch
die werkseitig erfolgte Hydrolyse frei werdende Alkohole entfernt werden, so dass
den Anwendern wässrige alkalische Zusammensetzungen bereitgestellt werden können,
die arm an flüchtigen organischen Verbindungen sind (VOC-arm) oder die frei von flüchtigen
organischen Verbindungen sind (VOC-frei). Die durch die Hydrolyse frei werdenden Alkohole
können beispielsweise durch Ultramembranfiltration oder Umkehrosmose, aber auch durch
Destillation, z. B. Vakuumdestillation entfernt werden. Typische erfindungsgemäße
wässrige alkalische Zusammensetzungen zum Passivieren von metallischen Substraten
enthalten maximal 1 Gewichts-% Alkohol, bevorzugt maximal 0,3 Gewichts-% Alkohol.
[0017] Falls gewünscht, ist es ohne weiteres möglich, der wässrigen Zusammensetzung für
die zweite alkalische Passivierung Additive zuzusetzen. Die Additive werden in der
Regel bereits der flüssigen Zusammensetzung zugesetzt, aus der die zweite alkalische
Passivierung hergestellt wird. Sie entfalten ihre Wirkung entweder, wie zum Beispiel
bei Entschäumern oder Stabilisatoren, während des Aufbringens oder aber, zum Beispiel
bei Schmiermitteln oder Farbstoffen, nach dem Auftragen und gegebenenfalls Trocknen
der zweiten alkalischen Passivierung.
[0018] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung, die als eigenständige technische
Lösung anzusehen ist, wird zum Herstellen der ersten sauren Passivierung des metallischen
Substrats vorgeschlagen, eine wässrige, saure Kobalt- und Chrom-(VI)-freie Zusammensetzung
einzusetzen, die eine Chrom-(III)-Verbindung, eine anorganische Säure und optional
eine Fluorquelle aufweist, und die dadurch gekennzeichnet ist, dass die wässrige Zusammensetzung
eine Verbindung der Metalle Vanadium oder Wolfram aufweist, wobei diese Metallverbindung
jeweils einzeln oder in Mischung mit anderen Vanadium- oder Wolframverbindungen eingesetzt
sein kann.
[0019] Molybdän-, Vanadium- und Wolframverbindungen bewirken in Verbindung mit den vorgenannten,
bereits bekannten Bestandteilen der ersten sauren Passivierung bereits einen ausgezeichneten
Korrosionsschutz, wobei die erfindungsgemäße Zusammensetzung sowohl bei der Handhabung
der wässrigen Zusammensetzung z. B. während des Beschichtens aber auch als fertig
aufgebrachte Passivierung ein erheblich reduziertes Risiko von Gesundheits- und Umweltschäden
aufweist und dadurch mit hoher Betriebssicherheit verwendet werden kann. Molybdän-,
Vanadium- und Wolframverbindungen werden in die erste saure Passivierung eingebaut
und bewirken dort eine Verbesserung des Korrosionsschutzes.
[0020] Die erfindungsgemäßen wässrigen sauren und alkalischen Zusammensetzungen zum Passivieren
metallischer Substrate allgemein eignen sich für alle metallischen Oberflächen bzw.
Substrate, jedoch besonders gut für Werkstücke mit einer Oberfläche aus Stahl, Eisen,
Aluminium oder Zink, insbesondere aber auch für Werkstücke, deren Oberfläche mit einer
Legierung von einem oder beiden der Metalle Aluminium und Zink mit weiteren Metallen
versehen ist. Typisch sind beispielsweise geeignet eine Zink-Aluminiumlegierung, eine
Aluminium- oder eine Zinklegierung mit weiteren Metallen wie z. B. Eisen oder Magnesium,
z. B. mit einer Zink-Eisen-Legierung, die sämtlich mit einer Korrosionsschutzbeschichtung
versehen werden können. Die Schichtstärke der aufgetragenen Beschichtung aus Metall
oder Legierung beträgt zwischen 5 µm und 100 µm. Die auf ein Substrat aufgebrachte
metallische Legierung zeigt sich als diskrete Schicht. Ein typischer Anwendungsfall
ist das Coil-Coating, also das Passivieren von Bandstahl.
[0021] Vorteilhaft werden Metall-Sauerstoff-Verbindungen der Metalle Molybdän, Vanadium
und/oder Wolfram in der wässrigen sauren Zusammensetzung zum Passivieren genutzt.
Bevorzugt werden eine oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Verbindungen in der
wässrigen sauren Zusammensetzung eingesetzt: Kaliumorthovanadat, Kaliummetavanadat,
Natriumorthovanadat, Natriummetavanadat, Natriumwolframat, Natriumparawolframat und
Vanadiumpentoxid sowie Natriummolybdat und Kaliummolybdat. Es werden erfindungsgemäß
Verbindungen der Metalle Molybdän, Vanadium und/oder Wolfram eingesetzt, die in der
wässrigen, sauren Zusammensetzung zum Passivieren dissoziieren und dadurch Molybdän-,
Vanadium- und/oder Wolframanionen freisetzen. Molybdän-, Vanadium- und Wolframionen
werden in die Passivierungsschicht eingebaut und bewirken den Aufbau eines sehr guten
Korrosionsschutzes bereits in der sauren Passivierung allein.
[0022] Nach einer bevorzugten alternativen Zusammensetzung zur Passivierung von metallischem
Substrat werden als Komplexbildner eine Phosphonsäure oder eine Mischung von Phosphonsäuren
eingesetzt. Besonders bevorzugt werden organische Phosphonsäuren eingesetzt, zum Beispiel
(1-Hydroxyethan-1,1-diyl) Biphosphonsäure, 2-Phosphonbutanel 1,2,4-tricarboxylsäure,
Aminotrimethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure
oder deren Mischungen. Auch der Einsatz von Salzen der Phosphonsäure kann sich im
Zusammenhang mit der Erfindung als vorteilhaft erweisen. Besonders geeignet sind die
nachfolgend aufgeführten Phosphonate, jeweils einzeln oder auch in Mischung eingesetzt:
Tetranatrium (1-Hydroxyethan-1,1-diyl)biphosphonat, Trinatrium (1-Hydroxy- ethan-1,1-diyl)
biphosphonat, Pentanatrium-Ethylendiamintetramethylenphosphonat oder Heptanatrium-Diethylentriaminpentamethylenphosphonat.
Diese Salze dissoziieren in der wässrigen, sauren Passivierungszusammensetzung, so
dass die Phosphonate als Komplexbildner zur Verfügung stehen. Phosphonsäuren und deren
Derivate können weiter vorteilhaft auch in Verbindung mit Vanadium- und Wolframverbindungen
in sauren wässrigen Zusammensetzungen eingesetzt werden. Hier hat sich der Einsatz
von Phosphonsäure als Komplexbildner bewährt.
[0023] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, wenn die sauren wässrigen
Zusammensetzungen zum Passivieren von metallischen Substraten eine oder mehrere Elemente
oder Verbindungen der Gruppe aufweisen, die Molybdän, Mangan, Cer und Lanthan umfasst.
Durch Zusatz dieser Elemente oder deren Verbindungen, bevorzugt deren Salze und Oxide,
wird eine weitere Verbesserung der antikorrosiven Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Passivierung erreicht.
[0024] Die wässrige, saure Zusammensetzung zum Passivieren weist nach einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung eine Chrom-(III)-Verbindung oder eine Mischung von Chrom-(III)-Verbindungen
auf, die ausgewählt ist aus der Gruppe, Chrom-(III)-Sulfat, Chrom-(III)-Hydroxid,
Chrom-(III)-Dihydrogenphosphat, Chrom-(III)-Chlorid, Chrom-(III)-Nitrat, Natrium-Chrom-(III)-Sulfat,
Kalium-Chrom-(III)-Sulfat und Chrom-(III)-Salze organischer Säuren enthält. Es hat
sich erwiesen, dass eine wässrige, saure Zusammensetzung zum Passivieren auch ohne
den Einsatz einer Chrom-(VI)-Verbindung gute Korrosionsschutzeigenschaften aufweist.
Die Chrom-(III)-Verbindung wird in einer Menge von mindestens 0,05 g/l bis maximal
zur Sättigung eingesetzt. Wird die Menge von 0,005 g/l unterschritten, wird kein ausreichender
Korrosionsschutz aufgebaut. Ein Überschreiten der Sättigung ist aus wirtschaftlichen
Gründen nicht sinnvoll.
[0025] Es hat sich weiter als vorteilhaft erwiesen, der sauren wässrigen Zusammensetzung
zum Passivieren eine Nitratverbindung oder eine Mischung von Nitratverbindungen zuzusetzen.
Dabei werden bevorzugt neben stickstoffhaltigen Säuren wie zum Beispiel Salpetersäure
aber auch Salze dieser Säuren eingesetzt. Typische Salze, die sich zum Einsatz in
der Zusammensetzung zum Passivieren besonders eignen sind Salze der Alkalimetalle,
Ammoniumsalze oder Salze der in der Zusammensetzung zum Passivieren enthaltenen Metallionen,
z. B. Chrom-(III)-Nitrat. Die vorstehend beschriebenen Stickstoff- und Chrom-(III)-Verbindungen
liegen in der wässrigen, sauren Zusammensetzung zum Passivieren im Wesentlichen in
dissoziierter Form vor. Der Anteil der Nitratverbindungen beträgt vorzugsweise 5 Gewichts-%
bis 20 Gewichts-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, die zur Passivierung eingesetzt
wird.
[0026] Auch vorteilhaft ist der Einsatz einer wässrigen, sauren Kobalt- und Chrom-(VI)-freien
Zusammensetzung zur Passivierung von metallischen Substraten, die eine Chrom-(III)-Verbindung,
eine Säure, Metallionen, Nitrationen und optional eine Fluorquelle sowie eine Phosphonsäure
und/oder deren Derivate aufweist und die dadurch gekennzeichnet ist, dass Nitrationen
zu der Summe aus Chrom- und Metallionen in einem Verhältnis von maximal 3 : 1, bevorzugt
von maximal 1 : 3 eingesetzt sind. Der reduzierte Nitrateinsatz erweist sich bei der
Verwendung dieser wässrigen sauren Zusammensetzung zum Passivieren als vorteilhaft,
weil weniger Nitrosegase freigesetzt werden.
[0027] Empfehlenswert für das sichere Aufbringen der Beschichtung und den Aufbau eines guten
Korrosionsschutzes ist jedoch, dass die saure wässrige Zusammensetzung zum Passivieren
auf einen pH-Wert < 4, bevorzugt einen pH-Wert < 3 eingestellt wird. Um dies zu gewährleisten,
werden eine Säure oder eine Mischung von Säuren zugesetzt. Als besonders vorteilhaft
hat sich der Einsatz von organischen und/oder anorganischen Säuren gezeigt, typischerweise
eine oder mehrere der Säuren aus der Gruppe, die umfasst Phosphorsäure, Salzsäure,
Salpetersäure und/oder Schwefelsäure als anorganische Säuren und Ameisensäure, Bernsteinsäure,
Essigsäure, Oxalsäure, Peressigsäure Salicylsäure und Zitronensäure als organische
Säuren. Die organischen Säuren allein gewährleisten nicht immer das Erreichen des
gewünschten pH-Werts, ihr Zusatz erweist sich dennoch als zweckmäßig, denn die organischen
Säuren wirken zudem als Komplexbildner in der sauren wässrigen Zusammensetzung.
[0028] Um ein gutes Anhaften der Passivierung zu bewirken, weist die wässrige, saure Zusammensetzung
bevorzugt eine Fluorquelle auf. Eine solche Fluorquelle ist bevorzugt eine Verbindung
oder eine Mischung von Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, die umfasst Flusssäure,
Hexafluorotitansäure, Hexafluorozirkonsäure, Natriumfluorid (NaF), Kaliumfluorid (KF),
Ammoniumfluorid (NH
4F), Natriumbifluorid (NaHF
2), Kaliumbifluorid (KHF
2 ) und Ammoniumbifluorid (NH
4HF
2). Die als Fluorquelle eingesetzten Fluorverbindungen werden in einer Menge von 0,1
Gewichts-% bis 5 Gewichts-% bezogen auf die wässrige Zusammensetzung eingesetzt. Die
Fluorverbindungen werden bevorzugt als technisch reine, lösliche Pulver eingesetzt.
[0029] Es wird hier ausdrücklich angemerkt, dass die vorstehend beschriebene Verwendung
von Elementen oder Verbindungen, die Vanadium, Wolfram, Molybdän, Mangan, Cer oder
Lanthan sowie von Phosphonsäure und deren Derivaten jeweils einzeln oder in beliebiger
Kombination erfolgen kann. Wässrige saure Zusammensetzungen, die eines oder mehrere
dieser Elemente oder Verbindungen enthalten, bewirken bereits als saure Passivierung
allein einen guten Korrosionsschutz.
[0030] Die bevorzugte wässrige, saure Zusammensetzung zum Passivieren von metallischen Substraten
ist im Wesentlichen aus gesundheitlich weitgehend unbedenklichen und die Umwelt nicht
bzw. nur wenig belastenden Substanzen zusammengesetzt. Sie ist frei von Kobalt-, Nickel-
und Chrom-(VI)-verbindungen. Sie ist weiter bevorzugt auch frei von Peroxid-Verbindungen
und kann ohne Verwendung von Carbonsäuren hergestellt werden. Außerdem wird in bevorzugten
Ausführungen der Einsatz von Nitratverbindungen minimiert, so dass die Emission von
Nitrosegasen stark reduziert wird.
[0031] Das Aufbringen der wässrigen, sauren Zusammensetzung zum Passivieren erfolgt bei
Raumtemperatur, maximal bei Temperaturen bis zu 80 °C. Das metallische Substrat wird
in den meisten Fällen in ein Bad der wässrigen, sauren und anschließend der wässrigen
alkalischen Zusammensetzung zum Passivieren getaucht, die Zusammensetzungen zum Passivieren
können aber auch mittels anderer üblicher und bekannter Auftragsverfahren (Sprühen,
Tauchen, Tauch-Schleudern, Rakeln, Walzen) auf das metallische Substrat aufgebracht
werden. Das Aufbringen der wässrigen Zusammensetzungen zum Passivieren erfolgt meist
mit einer Behandlungsdauer, die zwischen 1 Sekunde und 180 Sekunden, bevorzugt ca.
30 Sekunden bis 120 Sekunden beträgt. An das Aufbringen der Zusammensetzung zum Passivieren
kann sich die Trocknung anschließen, die bei Temperaturen zwischen der Raumtemperatur
und ca. 250 °C durchgeführt werden kann. Die Trocknung richtet sich nur auf das Entfernen
überschüssiger Flüssigkeit; ein Ausreagieren, z. B. ein Hydrolysieren oder Kondensieren
der Komponenten, die den passivierenden Überzug auf dem metallischen Substrat bilden,
ist nicht erforderlich.
[0032] Gegebenenfalls kann das metallische Substrat vor dem Aufbringen der Zusammensetzung
zum Passivieren gereinigt, insbesondere entfettet werden. Wässrige Lösungen zum Reinigen
und Entfetten sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0033] Die erste saure Passivierung wird in einer Schichtstärke von 10 nm bis 1 µm aufgetragen,
bevorzugt in einer Schichtstärke von 20 nm bis 500 nm. Die zweite alkalische Passivierung
wird ein einer Schichtstärke von 10 nm bis 1 µm aufgetragen, bevorzugt in einer Schichtstärke
von 10 nm bis 500 nm. Diese dünnen Schichten ergeben sich durch das Anhaften der wässrigen
Lösungen auf dem Substrat bzw. auf vorangegangenen Passivierungsschichten, ein nachfolgendes
Aushärten ist nicht erforderlich. Die Schichtstärke ändert sich nach dem Auftragen
und Trocknen nicht.
[0034] Die wässrigen sauren und alkalischen Zusammensetzungen, die zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens benötigt werden, werden bevorzugt als Konzentrat geliefert,
dass zur Anwendung in einem Verhältnis Konzentrat: Wasser von 1:5 bis 1:20, häufig
von 1:10 mit Wasser verdünnt wird. Die jeweiligen wässrigen sauren oder alkalischen
Zusammensetzungen werden jeweils als Ein-Komponenten-Produkte angeboten.
[0035] Erfindungsgemäß wird der hervorragende Korrosionsschutz erreicht, indem zuerst eine
saure Passivierung und anschließend eine alkalische Passivierung auf das metallische
Substrat aufgetragen werden. Entsprechend zeigt eine Analyse des fertig beschichteten
Substrats, dass, ausgehend vom Substrat, zuerst eine erste Passivierungschicht detektiert
wird, die Chrom und Stickstoff sowie ggf. Fluor, Vanadium und/ oder Wolfram, alternativ
auch weitere metallische oder Seltenerd-Elemente aufweist. Diese erste Passivierungsschicht
enthält jedoch üblicherweise kein Silizum sowie keines der Elemente Natrium, Kalium
oder Lithium. Auf diese erste Passivierungsschicht wird eine zweite Passivierungsschicht
aufgetragen. Die zweite Passivierungsschicht wird also nicht unmittelbar auf das metallische
Substrat aufgetragen. In der zweiten Passivierungsschicht können tpyischerweise Silizium
sowie Natrium, Kalium und/oder Lithium detektiert werden. Diese zweite Passivierungsschicht
weist jedoch in der Regel kein Chrom, Fluor, Wolfram, Vanadium oder weitere metallische
oder Seltenerdelemente auf. Nicht-metallische Elemente wie z. B. Kohlenstoff, Phosphor
oder Stickstoff können ggf. in beiden Passivierungsschichten detektiert werden.
[0036] Details der Erfindung werden an Hand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutert:
[0037] Für sämtliche nachfolgenden Beispiele gilt, dass die Mengenangaben in Gewichts-%
bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der jeweiligen wässrigen Zusammensetzung gemacht
werden, die zum Herstellen der Passivierung verwendet wird. Ist nichts Gegenteiliges
ausgeführt, sind reine Substanzen (100 %) eingesetzt worden. Das Herstellen der wässrigen,
sauren oder alkalischen Zusammensetzung zum Passivieren erfolgt durch Mischen bzw.
Lösen der einzelnen Bestandteile.
[0038] Das Wasser wird bei der sauren wässrigen Zusammensetzung vor allem z. B. durch die
wässrige Chrom-(III)-Salzlösung, hier ein Sulfat oder ein Nitrat, in die flüssige
Zusammensetzung zum Passivieren eingebracht. Kleinere Mengen werden abschließend zugesetzt.
Diese Zusammensetzungen weisen einen pH-Wert von 1,5 bis 1,8 auf. Sie können ohne
weiteres über mehr als sechs Monate gelagert werden.
[0039] Das Herstellen der wässrigen alkalischen Zusammensetzung erfolgt typischerweise durch
Einstellen des Feststoffgehalts bzw. Mengenanteils von wässrigen Silikaten durch Zugaben
entsprechender Mengen Wasser und -soweit vorgesehen- durch Einmischen von Silanen.
Werden Silikate und ganz oder teilweise hydrolysierte ggf. Silane oder Siloxane eingesetzt,
wird die Hydrolyse werkseits durchgeführt, so dass die anwendungsfertigen Produkte
einen gegenüber den nicht hydrolysierten Produkten reduzierten Alkoholgehalt aufweisen
bzw. in der Verarbeitung weniger Alkohol freisetzen.
[0040] Durch das Aufbringen der wässrigen, sauren Zusammensetzung zum Passivieren durch
Walzen bei Raumtemperatur auf Stahlbleche mit einer Oberfläche, die hier z. B. aus
einer Zink-Eisen-Legierung besteht, auf dem metallischen Substrat eine Passivierungsschicht
erzeugt. Das Aufbringen erfolgt durch eine Walzenanordnung, die von dem Stahlblech
passiert wird. Anschließend wird gespült, um überschüssige saure Zusammensetzung zu
entfernen. Das anschließende Trocknen erfolgt hier durch einen Trockenofen bei 150
°C, den das mit der ersten Passivierung versehene Stahlblech innerhalb von maximal
10 Minuten durchläuft. In gleicher Weise wird die zweite alkalische Beschichtung erzeugt.
Ausführungsbeispiele der Tabellen 1 und 2
[0041] Es wird hier nochmals ausdrücklich angemerkt, dass erfindungsgemäß beliebige saure
Passivierungen als erster Überzug auf einem metallischen Substrat aufgebracht werden
können. Die hier näher erläuterten wässrigen sauren Zusammensetzungen stellen nur
eine mögliche Ausführung für eine saure Passivierung dar. Die Tabellen 1 und 2 zeigen
überwiegen Zusammensetzungen einer wässrigen sauren Zusammensetzung für eine erste
saure Passivierung, die Vanadium- und Wolframverbindungen enthält.
[0042] Chrom-(III)-sulfat und Chrom-(III)-nitrat sind, einzeln oder -wie im Versuch 11 -
auch zusammen der Hauptbestandteil der Zusammensetzung zum Passivieren. Eingesetzt
jeweils als 20%-ige Lösung beträgt der Anteil der Chrom-(III)-Verbindung an der Zusammensetzung
zum Passivieren zwischen 64,0 Gewichts-% und 77,2 Gewichts-%.
[0043] Zwar kann eine Nitratverbindung auch in Form von Chrom-(III)-nitrat zugesetzt werden,
bevorzugt wird jedoch -wie in Tabellen 1, 2 dargestellt- ein Nitratsalz zugesetzt,
hier Natriumnitrat. Der Anteil der Nitratverbindung beträgt bevorzugt zwischen 13
Gewichts-% und 16 Gewichts-%, kann aber auch bei 5 Gewichts-% bis 10 Gewichts-% liegen.
[0044] Als optionale Fluorquelle wird bevorzugt ein Fluorsalz eingesetzt. Bei den Ausführungen
gemäß Tabelle 1 und 2 handelt es sich um Natriumhydrogendifluorid; geeignet sind jedoch
auch andere Fluorverbindungen, die vorstehend benannt sind.
[0045] Die Ausführungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in Tabellen 1, 2 zeigen, dass
organische Säuren einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können. Diese Säuren
wirken als Komplexbildner, unterstützen aber auch einen niedrigen pH-Wert. Wesentlich
für das Einstellen des pH-Werts ist jedoch vor allem der Zusatz einer anorganischen
Säure, bevorzugt Salpetersäure.
Tabelle 1 Zusammensetzungen zum sauren Passivieren (Chrom-(III)-sulfat)
Versuch Nr.: |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
Chrom-(III)-Verbindung |
|
|
|
|
|
Chrom(III)-sulfat (Lösung 20%ig) |
77,2% |
72,7% |
72,2% |
64,0% |
70,0% |
Nitratverbindung |
|
|
|
|
|
Natriumnitrat |
9,7% |
15,8% |
15,8% |
13,5% |
13,5% |
Fluorverbindung |
|
|
|
|
|
Natriumhydrogendifluorid |
3,5% |
2,8% |
2,8% |
2,8% |
1,2% |
Organische Säure |
|
|
|
|
|
Zitronensäure |
|
|
2,5% |
2,5% |
2,5% |
Oxalsäure |
2,5% |
2,5% |
|
|
|
Anorganische Säure |
|
|
|
|
|
Salpetersäure HNO3 |
3,1% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
Vanadium- oder Wolframverbindung |
|
|
|
|
|
Natriumvanadat |
|
1,5% |
1,5% |
|
|
Kaliumvanadat |
|
|
|
|
|
Vanadylsulfat |
|
|
|
15,0% |
|
Natriumwolframat |
|
|
|
|
|
Natriumolybdat |
|
|
0,5% |
|
|
Kaliummolybdat |
|
|
|
|
|
Phosphonsäure |
|
|
|
|
|
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure |
|
|
|
|
1,5% |
Wasser |
4,0% |
2,5% |
2,5% |
|
9,1% |
Summe |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
[0046] Der Einsatz von Salpetersäure wird jedoch nur deshalb bevorzugt, weil sie als zusätzliche
Quelle von Nitrationen anzusehen ist. Der pH-Wert von bevorzugt unter 4 lässt sich
auch gut mit z. B. Schwefelsäure, Salzsäure oder Phosphorsäure einstellen, ebenso
wie auch Mischungen anorganischer und /oder organischer Säuren einsetzbar sind, siehe
Versuche 11,12 in Tabelle 2. Geringe Einsatzmengen von bis zu 5 Gewichts-% anorganischer
Säure reichen in der Regel aus, um einen pH-Wert < 4 einzustellen.
[0047] Der Zusatz von Vanadaten und Wolframaten erfolgt in Mengen zwischen 0,1 Gewichts-%
und 5 Gewichts-%, bevorzugt in Mengen von 0,5 Gewichts-% bis 3 Gewichts-%. Die Ausführungen
gemäß Tabellen 1, 2 zeigen, dass bereits geringe Mengen Vanadate oder Wolframate oder
Mischungen von Vanadaten und Wolframaten die Korrosionsschutzwirkung einer Passivierungszusammensetzung
deutlich steigern.
[0048] Die antikorrosive Wirkung dieser ersten, sauren Passivierungslösung wird weiter gesteigert,
wenn Molybdate oder Manganate oder Mischungen von Molybdaten und Manganaten eingesetzt
werden. Mengen von 0,05 Gewichts-% bis 3 Gewichts-% je Molybdän-Verbindung genügen,
um einen deutlichen Synergieeffekt beim Korrosionsschutz zu erreichen. Bevorzugt werden
bis zu 1,5 Gewichts-% Molybdate und bis zu 0,5 Gewichts-% Manganate eingesetzt.
[0049] Weiterhin erweist sich der Zusatz von Phosphonsäuren als vorteilhaft. Sie wirken
als Komplexbildner. Der Zusatz einzelner Phosphonsäuren ist bereits wirkungsvoll.
Aber auch der Zusatz von Mischungen verschiedener Phosphonsäuren zeigt gute Ergebnisse.
Phosphonsäuren werden in Mengen von 0,01 Gewichts-% bis 5 Gewichts-% zugesetzt, vorzugsweise
in Mengen von 0,5 Gewichts-% bis 3 Gewichts-%. Es wird hier nochmals ausdrücklich
angemerkt, dass die Verwendung von Elementen oder Verbindungen, die Vanadium, Wolfram,
Molybdän, Mangan, Cer oder Lanthan sowie von Phosphonsäure und deren Derivaten, jeweils
einzeln oder in beliebiger Verbindung gute Korrosionsschutzeigenschaften bereits bei
einer ersten sauren Passivierung gewährleistet.
Tabelle 2 Zusammensetzung zum sauren Passivieren (Chrom-(III)-nitrat und -sulfat)
Versuch Nr.: |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
Chrom-(III)-Verbindung |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Chrom(III)-sulfat Lösung 20%ig |
|
|
|
|
|
5,0% |
70,0% |
Chrom(III)-nitrat Lösung 20%ig |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
|
Nitratverbindung |
|
|
|
|
|
|
|
Natriumnitrat |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
Fluorverbindung |
|
|
|
|
|
|
|
Natriumhydrogendifluorid |
0,2% |
0,2% |
0,2% |
1,7% |
1,7% |
1,7% |
1,7% |
Organische Säure |
|
|
|
|
|
|
|
Zitronensäure |
1,0% |
|
1,0% |
2,5% |
2,5% |
0,1% |
0,1% |
Oxalsäure |
|
2,5% |
|
|
|
|
|
Salicylsäure |
|
2,5% |
|
|
|
|
|
Bernsteinsäure |
1,0% |
|
1,0% |
1,0% |
1,0% |
1,0% |
1,0% |
Anorganische Säure |
|
|
|
|
|
|
|
Salpetersäure HN03 |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
1,2% |
1,2% |
Schwefelsäure |
|
|
|
|
|
1,5% |
1,5% |
Vanadium- oder Wolframverbindung |
|
|
|
|
|
|
|
Natriumvanadat |
|
|
|
|
|
|
|
Kaliumvanadat |
|
|
|
1,5% |
|
|
|
Vanadylsulfat |
|
|
1,3% |
1,3% |
|
|
|
Natriumwolframat |
1,0% |
|
1,0% |
1,0% |
|
|
|
Natriumolybdat |
|
|
|
|
1,0% |
1,0% |
1,0% |
Kaliummolybdat |
|
|
|
|
0,5% |
0,5% |
0,5% |
Phosphonsäure |
|
|
|
|
|
|
|
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure |
1,0% |
|
|
|
|
1,0% |
1,0% |
Amino-tris(methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
|
|
|
Ethylendiamin-tetra (methylenphosphonsäure) |
1,0% |
|
0,7% |
|
|
|
|
Diethylentriamin-penta (methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
1,5% |
1,0% |
1,0% |
Hexamethylendiamin-tetra (methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
|
|
|
Hydroxyethyl-amino-di (methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
0,5% |
0,5% |
0,5% |
2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure |
|
|
|
|
|
0,5% |
0,5% |
Bis(hexamethylentriaminpenta (methylenphosphonsäure)) |
|
|
|
|
0,2% |
0,2% |
0,2% |
Natriumpermanganat |
|
|
|
|
0,1% |
0,1% |
0,1% |
Wasser |
11,1% |
11,1% |
11,1% |
7,3% |
7,3% |
3,2% |
3,9% |
Summe |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
[0050] Die erste, saure Passivierung wird auf Stahlbleche mit einer Zink-Eisen-Legierungsoberfläche
aufgebracht, die in bekannter Weise vorbehandelt sein können, die insbesondere z.
B. gereinigt oder entfettet wurden.
Ausführungsbeispiele der Tabellen 3 und 4
[0051] Auf die getrocknete erste saure Passivierung, die aus einer wässrigen sauren Zusammensetzung
auf dem Stahlblech mit Eisen-Zink-Legierungsoberfläche aufgebracht wurde, wird erfindungsgemäß
eine zweite, alkalische Passivierung aufgebracht. Vorliegend werden auf die erste
saure Passivierung gemäß der Ausführungsbeispiele 1 und 2 die nachfolgend näher erläuterten
wässrigen alkalischen Zusammensetzungen zum Herstellen einer zweiten alkalischen Passivierung
aufgebracht.
[0052] Diese zweite Passivierung wird als eine wässrige Zusammensetzung aufgebracht. Die
wässrige Beschichtungszusammensetzung ist alkalisch, wobei ein pH-Wert > 9, bevorzugt
zwischen pH 10 und pH 12, zwar auch durch den Einsatz von Laugen erreicht werden kann.
Üblicherweise stellt sich ein alkalischer pH-Wert jedoch bereits durch Einsatz von
Silikaten, z.B. von Alkalisilikaten, ein. Zur Durchführung der Ausführungsbeispiele
3 und 4 werden Polysililikate eingesetzt. Der Feststoffgehalt (Feststoff bezogen auf
die Gesamtmenge der wässrigen Lösung) beträgt für die bevorzugt eingesetzten Lithiumpolysilikate
20%, für Natrium- und Kaliumsilikatlösungen (Wassergläser) 40% und für kolloidale
Silikate 20%, wobei auch kolloidale Silikate mit einem Feststoffgehalt von bis zu
30% verfügbar und geeignet sind. Das Molgewicht des Lithiumpolysilikats beträgt zwischen
200 und 300 g/mol und liegt damit geringer als das Molgewicht der eingesetzten Wassergläser.
Silan wird jeweils mit 100% Feststoff eingesetzt.
Tabelle 3 Zweite, alkalische Passivierung
(Wässrige Zusammensetzung Polysilikat und Silan) |
Silan-Komponente |
Versuch Nr. |
Lithiumpolysilikat |
Versuch Nr. |
Natronwasserglas |
Versuch Nr. |
kolloidales Silikat |
Methacryloxymethyltriethoxysilan |
1 |
0 |
14 |
0 |
27 |
0 |
Methacryloxymethyltriethoxysilan |
2 |
15,2 |
15 |
1,3 |
28 |
27,8 |
3- aminopropylmethyldiethoxysilan |
3 |
4,1 |
16 |
41,5 |
29 |
17,3 |
3 aminopropyltriEthoxysilan |
4 |
7,5 |
17 |
33,2 |
30 |
47,5 |
N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxysilan |
5 |
70,8 |
18 |
1,5 |
31 |
13,9 |
3- glycidyloxypropyltrimethoxysilan |
6 |
19,3 |
19 |
2,9 |
32 |
28,9 |
Vinyltrimethoxysilan |
7 |
5,9 |
20 |
70,2 |
33 |
55,5 |
Vinyltriethoxysilan |
8 |
30,1 |
21 |
23,2 |
34 |
5,2 |
Methyltrimethoxysilan |
9 |
100,0 |
22 |
100,0 |
35 |
100,0 |
Methyltrimethoxysilan |
10 |
20,3 |
23 |
7,9 |
36 |
48,7 |
3- Mercaptopropyltrimethoxysilan |
11 |
7,5 |
24 |
21,3 |
37 |
2,3 |
CoatOSil MP 200* |
12 |
27,5 |
25 |
3,9 |
38 |
45,0 |
N-[3- (Trimethylox-ysilyl) propyl] Ethylendiamin |
13 |
25,6 |
26 |
9,2 |
39 |
44,1 |
*CoatOSil MP 200 ist ein Oligomeres des Gammaglycidyloxypropyltrimethoxysilans |
[0053] Tabelle 3 zeigt Zusammensetzungen für eine zweite alkalische Passivierung, die, zwei
Referenzversuche mit Lithiumpolysilikat (Versuch Nr. 1) und Methyltrimethoxysilan
(Versuch Nr. 9) ausgenommen, jeweils aus einem silanmodifizierten Silikat besteht.
Die Zahlenwerte geben jeweils die Einsatzmenge des Silans in Gewichts-% bezogen auf
die Gesamtzusammensetzung des Silans und des Silikats an. Es wird mit Silikat auf
100 Gewichts-% ergänzt. So setzt sich z. B. eine wässrige alkalische Zusammensetzung
zum Herstellen einer zweiten alkalischen Passivierung aus Vinyltrimethoxysilan und
Litiumpolysilikat (Versuch Nr. 7) aus 5,9 Gewichts-% Silan und 94,1 Gewichts-% Lithiumpolysilikat
(Feststoffgehalt 20%) zusammen. Hier weist die wässrige alkalische Zusammensetzung
also ein aminofunktionelles, silanmodifiziertes Lithiumpolysilikat auf. Eine alternative
zweite alkalische Passivierung wird aus einer wässrigen alkalischen Zusammensetzung
aufweisend Vinlytrimethoxysilan und Natronwasserglas (Versuch Nr. 20) hergestellt;
diese wässrige alkalische Zusammensetzung setzt sich aus 70,2 Gewichts-% Silan und
29,8 Gewichts-% Silikat (Feststoffgehalt 40%) zusammen. Hier weist die wässrige alkalische
Zusammensetzung also ein vinylfunktionelles, silanmodifziertes Silikat auf. Eingesetzt
werden kolloidales Silikat, Natronwasserglas (Natriumpolysilikat) und Lithiumpolysilikat,
wobei letzteres bevorzugt ist. Es wird ein vollständig hydrolysiertes Produkt eingesetzt,
so dass ein im Wesentlichen VOC-freies Aufbringen der zweiten alkalischen Passivierung
ermöglicht wird.
[0054] Das mit der ersten, sauren Passivierung gemäß der Ausführungsbeispiele 1 und 2 behandelte
Stahlblech wird in die wässrige Zusammensetzung oder Beschichtungsflüssigkeit aus
einem silanmodifzierten Silikat getaucht und anschließend getrocknet, wobei die gleichen
Bedingungen zur Anwendung kommen wie zur Herstellung der ersten sauren Passivierung
beschrieben.
[0055] Ebenfalls gut geeignet als zweite alkalische Passivierung sind alkalische, wässrige
Zusammensetzungen, die ein Silikat aufweisen, dass mit verschiedenen Silanen modifiziert
ist. Tabelle 4 zeigt solche Zusammensetzungen, bei denen bis zu acht unterschiedliche
Silane eingesetzt sind, jeweils zur Modifikation eines Silikats.
[0056] Die Versuche in Tabellen 3, 4 zeigen, dass für das silanmodifizierte Silikat die
Mengenanteile von Silan und Silikat in einem weiten Bereich variiert werden können.
Der Silikatanteil kann zwischen 1 Gewichts-% und 99 Gewichts-% variieren; bevorzugt
beträgt er zwischen 20 Gewichts-% und 90 Gewichts-%. Das Silan kann in den gleichen
Mengen eingesetzt werden wie das Silikat; beide werden jeweils in komplementären Anteilen
eingesetzt, so dass sie sich bei den hier angegebenen Rezepturen zu 100 Gewichts-%
addieren. Bevorzugt werden bis zu 20 Gewichts-% Silan eingesetzt. Bezogen auf den
Feststoffgehalt werden nach einer besonders vorteilhaften Ausführung Lithiumpolysilikat
und Silan in einem Verhältnis von etwa 1:1 eingesetzt.
[0057] Mit der ersten, sauren Passivierung werden sehr dünne Schichten von bis zu 300 nm
aufgetragen, meist von bis zu 150 nm, bevorzugt von bis zu 100 nm. Trotz der geringen
Schichtstärke bewirkt die erfindungsgemäße erste Passivierung einen guten Korrosionsschutz.
Die zweite alkalische Passivierung wird in einer Schichtstärke von bis zu 1 µm aufgetragen,
vorteilhaft von 10 nm bis 500 nm. Bevorzugt beträgt die Stärke der zweiten Schicht
hier 300 nm.
Tabelle 4 Zweite alkalischen Passivierung
(Wässrige Zusammensetzung Polysilikat und mehrere Silane) |
Silan-Komponente / Versuch Nr. |
40 |
41 |
42 |
43 |
44 |
Methacryloxymethyltriethoxysilan |
1,0 % |
15,0 % |
0,0 % |
5,0 % |
2,0 % |
3-aminopropylmethyldiethoxysilan |
|
|
5,0 % |
|
1,0 % |
3-aminopropyltriethoxysilan |
|
|
|
1,3 % |
|
N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxysilan |
|
|
15,0 % |
|
|
3-glycidyloxypropyltrimethoxysilan |
4,0 % |
20,0% |
|
21,0 % |
5,0 % |
Vinyltrimethoxysilan |
|
5,0 % |
2,0% |
2,7 % |
5,0 % |
Vinyltriethoxysilan |
|
|
|
|
1,5 % |
3-Mercaptopropyltrimethoxysilan |
|
|
|
5,0 % |
3,0 % |
CoatOSil MP 200* |
5,0 % |
25,0% |
2,0% |
5,0 % |
45,0 % |
N-[3-(Trimethyloxysilyl) propyl] Ethylendiamin |
|
15,0 % |
6,0 % |
5,0 % |
7,5 % |
|
|
|
|
|
|
Silikat-Komponente, jeweils als Polysilikat eingesetzt |
Lithiumpolysilikat |
90,0% |
|
|
|
|
Natronwasserglas |
|
|
70,0 % |
55,0 % |
|
kolloidales Silikat |
|
20,0% |
|
|
30,0 % |
*CoatOSil MP 200 ist ein Oligomeres des Gammaglycidyloxypropyltrimethoxysilans |
[0058] Die wässrige Zusammensetzung für die zweite alkalische Passivierung wurde durch gemeinsame
Hydrolyse der Silane bzw. Siloxane und der Silikate, hier Polysilikate, und anschlie-ßendes
entfernen der freigesetzten Alkohole mittels Vakuumdestillation hergestellt.
[0059] Die in den Tabellen 1- 4 beschriebenen Zusammensetzungen für die erste, saure Passivierung
(Tabellen 1, 2) und die zweite, alkalische Passivierung (Tabellen 3, 4) wurden nacheinander
auf Stahlbleche aufgetragen, so wie vorstehend im Zusammenhang mit dem Aufbringen
der ersten, sauren Passivierung erläutert.
[0060] Zum Vergleich wurden aber auch unbehandelte Stahlbleche sowie Stahlbleche getestet,
die nur mit einer ersten sauren Passivierung oder nur mit einer zweiten Passivierung
versehen wurden. Diese Vergleichsobjekte und die erfindungsgemäß mit beiden sauren
und alkalischen Passivierungen versehenen Stahlbleche wurden dann dem neutralen Salzsprühtest
DIN EN ISO 9227 unterzogen. Die Ergebnisse dieses Tests sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
Sämtliche zur Durchführung der Ausführungsbeispiele 1 bis 4 eingesetzten Stahlbleche
weisen eine Zinklegierungsoberfläche auf.
[0061] Zeile 1 der Tabelle 5 zeigt jeweils die Korrosionsschutzergebnisse für Stahlbleche,
die mit erster, saurer Passivierung, aber ohne zweite alkalische Passivierung geprüft
wurden. Spalte 1 der Tabelle 5 zeigt Stahlbleche, die ohne erste, saure Passivierung,
aber mit zweiter, alkalischer Passivierung geprüft wurden. Das Versuchsergebnis in
Spalte 1 und Zeile 1 zeigt die Prüferergebnisse für ein Stahlblech ohne Passivierung.
[0062] Spalten 1-12 der Tabelle 5 zeigen jeweils die Korrosionsschutzergebnisse für die
in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten wässrigen Zusammensetzungen der ersten, sauren
Passivierung. Zeilen 1-44 zeigen in Tabelle 5 die auf diese sauren Passivierungen
jeweils aufgebrachten zweiten, alkalischen Passivierungen.
[0063] Die Zusammensetzungen der ersten, sauren Passivierung der Versuche 1, 5 und 7 wurden
ohne Vanadium- oder Wolframverbindungen durchgeführt.
[0064] Die in Tabelle 5 dargestellten Ergebnisse wurden wie folgt bewertet:
-- kein Korrosionsschutz: Standzeit im Salzsprühtest < 24 Stunden
- mäßiger Korrosionsschutz: Standzeit im Salzsprühtest >24 Stunden
O durchschnittlicher Korrosionschutz:
Standzeit im Salzsprühtest >48 Stunden
+ guter Korrosionsschutz: Standzeit im Salzsprühtest >150 Stunden
++ hervorragender Korrosionsschutz:
Standzeit im Salzsprühtest >360 Stunden (Weissrost),
Standzeit im Salzsprühtest >720 Stunden (Rotrost)
[0065] Im Einzelnen zeigt sich im Vergleich der jeweils ersten Spalte in Tabelle 5 mit den
weiteren Spalten, dass ohne erste, saure Passivierung auch mit einer ansonsten sehr
gut wirksamen zweiten, alkalischen Passivierung bestenfalls ein durchschnittlicher
Korrosionsschutz erreichbar ist. Andererseits zeigt sich, dass es zum Aufbau eines
guten oder hervorragenden Korrosionsschutzes zwar von Bedeutung ist, dass eine saure
Passivierung bereits vorab aufgetragen wurde, dass die Qualität des gemessenen Korrosionsschutzes
für die erfindungsgemäße zweischichtige Passivierung jedoch eher von der Zusammensetzung
der zweiten, alkalischen Passivierung abhängt. Dies lässt sich daraus ablesen, dass
die Ergebnisse in einer Zeile (ausgenommen Spalte "ohne") jeweils gleich einzuordnen
sind.
[0066] Weiter zeigt sich, dass Zusammensetzungen für die zweite, alkalische Passivierung,
die ein silanmodifiziertes Lithiumpolysilikat enthalten, ganz überwiegend hervorragenden
Korrosionsschutz bewirken, wenn sie auf eine saure Passivierung aufgetragen werden
(Versuche 1-13 der zweiten Passivierung). Besonders gute Ergebnisse liefern erfindungsgemäße
saure und alkalische Passivierungen, wenn die saure Passivierung Vanadium, Wolfram
oder deren Verbindungen enthält. Aber auch die wässrigen alkalischen Zusammensetzungen
aus einem mit mehreren Silanen modifizierten Silikat bewirken ganz überwiegend einen
hervorragenden Korrosionsschutz auf der Unterlage einer sauren Passivierung.
[0067] Eine alkalische Passivierung, bei der kolloidales Silikat oder Wasserglas in Kombination
mit Silan, also silanmodifiziert, eingesetzt werden, und die auf eine saure Passivierung
aufgetragen ist, führt zu guten, teilweise auch hervorragenden Ergebnissen beim neutralen
Salzsprühtest.

[0068] Die gar nicht oder nur mit einer sauren oder mit einer alkalischen Passivierung versehenen
Stahlbleche mit einer Oberfläche, die mit einer Zink-Eisen-Legierung beschichtet ist
und auch die erfindungsgemäß mit einer ersten sauren Passivierung und einer zweiten
alkalischen Passivierung versehenen, eine Zink-Eisen-Legierungsoberfläche aufweisenden
Stahlbleche wurden im neutralen Salzsprühtest wie vorstehend erläutert auf ihre Korrosionsbeständigkeit
getestet. Ein Stahlblech mit einer Oberfläche aus einer Zink-Eisen-Legierung, jedoch
ohne jegliche Beschichtung zeigt eine Korrosionsbeständigkeit von weniger als 24 Stunden
(Versuch Spalte 1, Zeile 1: --). Zink-Eisen-legierungsbeschichtete Stahlbleche, die
immerhin eine saure Passivierung erhalten hatten (Versuche der Zeile 1) oder die allein
eine alkalische Passivierung erhalten hatten (Versuche der Spalte 1) weisen eine geringe
bis durchschnittliche Korrosionsbeständigkeit im Salzsprühtest auf.
[0069] Stahlbleche mit einer Zink-Eisen-Legierungsoberfläche, auf die sowohl eine erste,
saure Passivierung als auch eine zweite, alkalische Passivierung aufweisend silanmodifzierte
Silikate aufgetragen wurde, zeigen in der Regel mindestens guten, häufig aber hervorragenden
Korrosionsschutz.
[0070] Besonders hervorzuheben sind die Ergebnisse für die unter Verwendung von Vanadium-
und Wolframverbindungen hergestellten, sauer passivierten Substrate (Versuche 2-4,
6, 8-12), die dann erfindungsgemäß mit einer zweiten alkalischen Passivierung behandelt
wurden.
[0071] Bei der Auswertung des Effekts, den die zweite alkalische Passivierung zum Korrosionsschutz
beiträgt, zeigt sich, dass alkalische Passivierungen mit Lithiumpolysilikat überwiegend
(Versuche Zeilen 1-13) hervorragenden Korrosionsschutz bieten, insbesondere dann,
wenn Lithiumpolysilikat mit einem oder mehreren Silanen oder Siloxanen modifiziert
wird.
[0072] Auch kolloidale Silikate bzw. Silikasole führen zu guter Korrosionsschutzbeständigkeit,
insbesondere, wenn die kolloidalen Silikate in Verbindung mit Silanen oder Siloxanen
modifiziert werden (Versuche Zeilen 28-39; 41, 44). Gleiches gilt für Silikate, die
in Mischung mit mehreren Silanen oder Siloxanen gleichzeitig modifiziert werden. Hier
werden ganz überwiegend hervorragende Ergebnisse im Salzsprühtest erzielt.
[0073] Aber auch die Wassergläser sind sehr gut zur Herstellung von wässrigen, alkalischen
Passivierungslösungen geeignet; Passivierungen, die mit solchen Lösungen hergestellt
wurden, zeigen insbesondere dann, wenn die eingesetzten Silikate mit Silanen oder
Siloxanen modifiziert wurden, gute Korrosionsschutzergebnisse (Versuche 14-26; 42,
43).
[0074] Es ist hervorzuheben, dass diese Passivierungen, die guten bis hervorragenden Korrosionsschutz
bieten, ohne Kobalt und ohne Chrom-VI-Verbindungen auskommen. Es ist weiter hervorzuheben,
dass diese sauren und alkalischen Passivierungen im Wesentlichen VOC-frei aufgetragen
und getrocknet werden können, nicht zuletzt, weil bevorzugt vollständig hydrolysierte
silanmodifizierte Silikate, insbesondere Polysilikate, eingesetzt werden.
[0075] Weiter zeigt sich, dass der Effekt der zweiten alkalischen Passivierung nicht von
der Zusammensetzung der ersten, sauren Passivierung abhängt. Es zeigt sich vielmehr,
dass in der Kombination einer sauren und einer alkalischen Passivierung auch ein guter
bis sehr guter Korrosionsschutz auch dann erreicht werden kann, wenn z. B. wenige
oder keine Vanadium- oder Wolframverbindungen oder Phosphonsäure in der sauren Passivierung
enthalten sind.
1. Verfahren zum Herstellen eines mit einer Chrom-VI-freien und kobaltfreien Passivierung
versehenen metallischen Substrats durch Aufbringen einer ersten sauren Passivierung
und einer zweiten alkalischen Passivierung auf das metallische Substrat, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
eingesetzt wird, die silanmodifizierte und/oder siloxanmodifizierte Silikate aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die ein silanmodifiziertes und/oder siloxanmodifiziertes
Silikat mit einem Anteil von 1 Gewichts-% bis 99 Gewichts-% Silan aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
auf das metallische Substrat aufgebracht wird, die ein oder mehrere Silikate aus der
Gruppe aufweist, die kolloidale Silikasole, Natrium-, Kalium-, Lithium- und Ammoniumsilikat,
alle Silikate auch vorliegend als Polysilikate umfasst.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
aufgebracht wird, die Lithiumpolysilikat oder eine Mischung von Lithiumpolysilikat
mit kolloidalen Silikasolen, Natrium-, Kalium- und/oder Ammoniumsilikat aufweist.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung aufgebrachte wässrige alkalische
Zusammensetzung ein vinyl-, amino- oder epoxyfunktionelles Silan und/oder ein Siloxan
oder eine Mischung dieser Silane oder Siloxane aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Herstellung der zweiten alkalischen Passivierung aufgebrachte wässrige Lösung
ein oder mehrere Silane aus der Gruppe aufweist, die Methacryloxymethyltriethoxysilan,
Methacryloxymethyltriethoxysilan, 3-aminopropylmethyldiethoxysilan, 3-aminopropyltriethoxysilan,
N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxysilan, 3-glycidyloxypropyltrimethoxysilan,
Vinyltri-methoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Methyltrimethoxysilan, Methyltrimethoxysilan
sowie 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan sowie Siloxane umfasst.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Herstellung der zweiten alkalischen Passivierung eingesetzte wässrige alkalische
Zusammensetzung Silikate, Silane, Siloxane, silanmodifizierte und/ oder siloxanmodifizierte
Silikate aufweist, die in teilweise oder vollständig hydrolysierter Form eingesetzt
werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Substrat beschichtet wird, das eine metallische Oberfläche aufweist, aus der
Gruppe, die eine Oberfläche aus Zink, Aluminium, einer Zink-Aluminiumlegierung, einer
Zink-Eisen-Legierung oder einer Legierung von Zink oder Aluminium mit einem oder mehreren
anderen Metallen umfasst.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite alkalische Passivierung eine Schichtstärke von 10 nm bis 1µm aufweist,
bevorzugt von 20 nm bis 500 nm.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste saure Passivierung aufgebracht wird, die ggf. anschließend getrocknet
wird, und dass auf die getrocknete, erste Passivierung eine zweite alkalische Passivierung
aufgetragen wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Chrom-(III)-Verbindung aufweist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, Chrom-(III)-Sulfat, Chrom-(III)-Hydroxid, Chrom-(III)-Dihydrogenphosphat,
Chrom-(III)-Chlorid, Chrom-(III)-Nitrat, NatriumChrom-(III)-Sulfat, KaliumChrom-(III)-Sulfat
und Chrom-(IIB)-Salze organischer Säuren.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Nitratverbindung aufweist.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Fluorquelle aufweist, wobei als Fluorquelle
eine Verbindung ausgewählt ist, aus der Gruppe, die umfasst Flusssäure, Hexafluorotitansäure,
Hexafluorozirkonsäure, Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Ammoniumfluorid, Natriumbifluorid,
Kaliumbifluorid und Ammoniumbifluorid.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine oder mehrere Verbindungen der Metalle
Molybdän, Vanadium oder Wolfram aufweist.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine oder mehrere der Verbindungen aus der
Gruppe aufweist, die Kaliummolybdat, Natriummolybdat, Kaliumorthovanadat, Kaliummetavanadat,
Natriumorthovanadat, Natriummetavanadat, Natriumwolframat, Natriumparawolframat und
Vanadiumpentoxid umfasst.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Phosphonsäure und/oder deren Derivate
umfasst.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, bei der eine oder mehrere Säuren eingesetzt werden
aus der Gruppe, die umfasst (1-Hydroxyethan-1,1-diyl) Biphosphonsäure, 2-Phosphonbutanel1,2,4-tricarboxylsäure,
Aminotrimethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die Phosphonate einzeln oder in Mischung aufweist,
aus der Gruppe, die umfasst, Tetranatrium (1-Hydroxyethan-1,1-diyl)biphosphonat, Tri-natrium
(1-Hydroxy-ethan-1,1-diyl) biphosphonat, Pentanatrium-Ethylendiamintetramethylenphosphonat
oder Heptanatrium-Diethylentriaminpentamethylenphosphonat.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eines oder mehrere der Elemente oder deren
Verbindungen aufweist, aus der Gruppe, die umfasst Molybdän, Mangan, Cer, Lanthan.
20. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die erste saure Passivierung eine Schichtstärke von 10 nm bis 1µm aufweist, bevorzugt
bis 500 nm.
21. Wässrige saure Chrom-VI-freie und kobaltfreie Zusammensetzung zur Passivierung eines
Substrats, aufweisend eine Chrom-(III)-Verbindung, eine Säure und eine Fluorquelle,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung eine oder mehrere Verbindungen der Metalle Molybdän, Vanadium
oder Wolfram aufweist.
22. Wässrige saure Chrom-VI-freie und kobaltfreie Zusammensetzung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindung der Metalle Vanadium oder Wolfram eine oder mehrere der Verbindungen
aus der Gruppe eingesetzt sind, die Kaliummolybdat, Natriummolybdat, Kaliumorthovanadat,
Kaliummetavanadat, Natriumorthovanadat, Natriummetavanadat, Natriumwolframat, Natriumparawolframat
und Vanadiumpentoxid umfasst.
23. Metallisches Substrat mit einer Kobalt-freien Passivierung, aufweisend die Elemente
Chrom, Fluor sowie mindestens eines der Elemente der Gruppe, die Molybdän, Vanadium
und Wolfram umfasst.
24. Metallisches Substrat mit einer Kobalt-freien Passivierung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Passivierung Metall-Sauerstoffverbindungen der Metalle Molybdän, Vanadium und/oder
Wolfram aufweist.
25. Metallisches Substrat mit einer Kobalt-freien Passivierung nach Anspruch 23, aufweisend
silanmodifziertes und/oder siloxanmodifiziertes Silikat.
26. Metallisches Substrat nach mindestens einem der Ansprüche 23-25, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Passivierungsschicht unmittelbar auf das Substrat aufgebracht ist, in
der die Elemente Chrom, Fluor sowie mindestens eines der Elemente der Gruppe, Molybdän,
Vanadium, Wolfram sowie metallische und Seltenerdelemente umfasst, detektierbar sind.
27. Metallisches Substrat nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Passivierungsschicht auf die erste Passivierungsschicht aufgebracht ist,
in der Silizium und/oder Natrium, Kalium oder Lithium detektierbar sind.
28. Metallisches Substrat nach mindestens einem der Ansprüche 23-27, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Passivierungsschicht Silizium-Kohlenstoff-Bindungen aufweist.
29. Metallisches Substrat nach mindestens einem der Ansprüche 23-28, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Passivierungsschicht und die zweite Passivierungsschicht jeweils eine Schichtstärke
von 10 nm bis 1 µm aufweisen.
30. Metallisches Substrat nach mindestens einem der Ansprüche 23-29, dadurch gekennzeichnet, dass ein metallisches Substrat mit einer Passivierung versehen ist, das eine Oberfläche
aus Zink, Aluminium, Stahl, Eisen oder aus einer Zink- oder einer Aluminiumlegierung
aufweist.
31. Vorrichtung zum Aufbringen einer mehrstufigen Passivierung auf ein Substrat aufweisend
eine erste Auftragsvorrichtung zum Aufbringen einer ersten sauren Zusammensetzung
zum Passivieren sowie eine zweite Auftragsvorrichtung zum Aufbringen einer zweiten,
alkalischen Zusammensetzung zum Passivieren.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Vorrichtung zum Aufbringen einer ersten sauren oder zweiten alkalischen
Zusammensetzung zum Passivieren ein Trockner zum Entfernen von Flüssigkeit von der
Oberfläche des Substrats vorgesehen ist.