[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kolbenstange für Kolbenkompressoren, die
einen Grundkörper mit einem kolbenzugewandten Ende, einem kolbenabgewandten Ende und
mindestens einen Hohlraum aufweist. Ferner betrifft die Erfindung einen Kolbenkompressor
mit einer solchen Kolbenstange.
[0002] Standardmäßig kommen für die Verdichtung von Flüssigkeiten oder Gasen Kompressoren
und insbesondere Kolbenkompressoren zum Einsatz. Um die zwischen den beweglichen Bauteilen
der Kompressoren auftretenden Reibungskräfte zu minimieren werden bevorzugt Kompressoren
mit Ölschmierung eingesetzt. Diese Ölschmierung hat die Aufgabe an den Kolben- und
Führungsringen und an den Dichtringen der Kolbenstangendichtung einen vorrangig hydrodynamischen
tribologischen Kontakt zwischen den Gleitpartnern herzustellen. Durch diesen tribologischen
Kontakt können sehr geringe Verschleißraten dieser Dichtelemente erzielt werden. Somit
sind Standzeiten von geschmierten Maschinen von über 25000 Stunden ohne nennenswerten
Verschleiß erreichbar.
[0003] Durch die Ölschmierung besteht jedoch die Gefahr, dass Schmiermittel in den zu verdichtenden
Gasen oder Flüssigkeiten gelöst werden. Folglich sind die ölgeschmierten Kompressoren
für sensible Medien, wie sie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie oder im medizinischen
Bereich verwendet werden, ungeeignet.
[0004] Um dieses Problem zu umgehen, werden Kolbenkompressoren vermehrt mit Kolbenstangendichtungen
ohne Ölschmierung eingesetzt. Dies wurde durch die Entwicklung von Dichtelementen
auf Kunststoffbasis möglich.
[0005] Derartige Dichtelemente werden beispielsweise in der
DE 10 2006 015 327 B9 beschrieben. Als Materialien haben sich für Kolbenstangendichtringe hauptsächlich
Kunststoffe, beispielsweise aus gefüllten Polymeren, durchgesetzt. Ein häufig verwendetes
Polymermaterial ist beispielsweise Polytetrafluorethylen. In die PTFE-Matrix werden
Feststoffe wie amorpher Kohlenstoff, Graphit, Glasfasern, Metalle, Keramik oder Festschmierstoffe
eingebracht. Zur Erhöhung der Standzeit werden üblicherweise mehrere Kolbenstangendichtringe,
mindestens zwei in axialer Richtung, hintereinander angeordnet und bilden einen Dichtelementsatz,
der auch als Dichtungspackung bezeichnet wird.
[0006] Ohne die vorhandene Ölschmierung kommt es jedoch zu starken Veränderungen der tribologischen
Eigenschaften an den Kontaktstellen der Gleitpartner. Aus dem hydrodynamischen tribologischen
Kontakt wird ein tribochemischer Kontakt, der nur dann zu guten Gleitwerten und geringen
Verschleißraten führt, wenn sich ein sogenannter Transferfilm ausbildet. Durch mechanische/physikalische
Kräfte zwischen den Gleitpartnern kommt es hierbei zu strukturellen Veränderungen
der Oberfläche der Gleitschicht. Dies können Oberflächenvergrößerungen, Verringerung
von Teilchengrößen, Entstehung frischer Oberflächen, Materialabrieb und teilweise
auch Phasenumwandlungen sein, was allgemein unter den Begriffen tribochemischer Kontakt
oder tribochemischer Prozess zusammengefasst wird. Dieser Transferfilm muss sich jedoch
permanent durch weitere tribochemische Prozesse erneuern. Sobald sich ein stationärer
Erneuerungsvorgang eingestellt hat, sind geringe Reibwerte und Verschleißraten möglich,
welche aber nach wie vor deutlich über denen der ölgeschmierten Gleitpartner liegen.
Üblicherweise können im Trockenlauf heutzutage nur ca. 8000 Betriebsstunden gewährleistet
werden.
[0007] Durch die erhöhten Reibwerte der ölfreien Gleitpartner kommt es durch die Bewegung
der Kolbenstange zu einer verstärkten Entwicklung von Reibwärme und damit zu einer
erhöhten Temperatur an den Kontaktstellen.
[0008] Umfangreiche tribologische Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass sich diese erhöhte
Temperatur wiederum negativ auf die Verschleißraten der Gleitpartner auswirkt. Dies
kann im schlimmsten Fall zu einem vorzeitigen Ausfall des Kompressors führen. Eine
effektive Kühlung der Gleitpartner stellt somit ein Hauptproblem bei Trockenschmierungen
dar.
[0009] An den Kolben- und Führungsringen ist eine Kühlung gut zu realisieren, da die Zylinderlaufbüchse
und damit auch die Kontaktstelle zwischen Kolben und Zylinderlaufbüchse gekühlt werden
kann, jedoch nicht bei einer Kolbenstangendichtung.
[0010] Die Dichtringe der Kolbenstangendichtung sind in der sogenannten Dichtungspackung,
die auch als Stopfbuchse bezeichnet wird, angeordnet. Die Kammern der Dichtungspackungen
werden üblicherweise mit Wasser gekühlt. Die Kühlung ist jedoch nicht sehr effektiv,
da ein zwischen der Kontaktfläche und den Kammern befindliches Prozessgas einen guten
Wärmedurchfluss verhindert.
[0011] Ein Großteil der eingebrachten Reibungswärme wird über die Wärmeleitung entlang der
Kolbenstange von dem Bereich der Dichtungspackung in einen von der Dichtungspackung
entfernten Bereich transportiert. Dort wird die Wärme schließlich durch die erzwungene
Konvektion der bewegten Kolbenstange an die Umgebung abgeführt.
[0012] Konventionelle Kolbenstangen bestehen jedoch aus beispielsweise Stahlwerkstoffen
und weisen somit nur geringe Wärmeleitfähigkeiten (Stahl: 15-58 W/(m·K)) auf. Diese
geringe Wärmeleitfähigkeit führt zwangsläufig zu einem starken Temperaturgefälle von
dem Dichtungspackungsbereich (hohe Temperatur) zu dem von der Dichtungspackung entfernten
Bereich (niedrige Temperatur).
[0013] Um jedoch eine verbesserte Kühlung der Kolbenstange zu ermöglichen sind aus dem Stand
der Technik aktiv gekühlte Kolbenstangen bekannt.
[0014] So wird beispielsweise in der
DE-PS 340 086 eine Kolbenstange für doppelt wirkende Verbrennungsmotoren offenbart, die eine zentrale
Bohrung und eine Anzahl in der Nähe der Oberfläche der Stange liegender Bohrungen
aufweist, so dass die Oberfläche durch ein durch die Bohrungen strömendes Kühlmittel
kühlbar ist.
[0015] Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, dass an der Kolbenstange Anschlüsse für
das durchströmende Kühlmittel vorgesehen sein müssen. Desweiteren muss im laufenden
Betrieb permanent eine Umwälzpumpe betrieben werden, die das Kühlmittel durch die
Kolbenstange pumpt. Sowohl die Anschlüsse, als auch die Pumpe erhöhen den Kosten-
und Wartungsaufwand solcher gekühlten Kolbenstangen. Desweiteren führt ein unbemerkter
Ausfall der Umwälzpumpe zu einem sofortigen Anstieg der Temperatur der Kolbenstange
und damit einhergehend zu einer Schädigung derselben. Somit muss die Funktionsfähigkeit
der Umwälzpumpe im laufenden Betrieb permanent überwacht werden, was ebenfalls mit
einem erhöhten Kosten- und Zeitaufwand verbunden ist.
[0016] Aus der
DE 199 01 868 B4 ist eine Kolbenstange bekannt, die mindestens einen Kühlmittelzuführkanal und mindestens
einen Kühlmittelabführkanal aufweist. Zusätzlich weist die Kolbenstange eine axiale
Sackbohrung auf und der mindestens eine Kühlmittelzuführkanal und der mindestens eine
Kühlmittelabführkanal sind jeweils seitlich zu dieser Sackbohrung angeordnet.
[0017] Ergänzend zu einer Kühlung durch die Kühlmittelkanäle erfolgt durch die Sackbohrung
eine Gewichtsreduktion, so dass bei horizontalem Betrieb der Kolbenstange eine Reibungsminderung
und damit Verschleißminderung erzielt werden soll.
[0018] Dadurch, dass die Kolbenstange der
DE 199 01 868 B4 ebenfalls aktiv mittels Kühlmittel gekühlt wird, treten jedoch die gleichen Nachteile
auf, wie sie im Zusammenhang mit der
DE-PS 340 086 erläutert wurden.
[0019] Auch aus der
CH 163 967 und der
DE-PS 521 491 sind jeweils flüssigkeitsgekühlte Kolbenstangen bekannt, die zwar eine Temperaturverringerung
der Kolbenstange bewirken, jedoch ebenfalls die gleichen Nachteile der
DE-PS 340 086 aufweisen.
[0020] Somit ist es Aufgabe der Erfindung eine Kolbenstange für Kolbenkompressoren bereit
zu stellen, die einen guten Wärmeabfluss von dem Dichtungspackungsbereich und damit
eine zuverlässige Kühlung der Kolbenstangendichtung ermöglicht und gegenüber dem Stand
der Technik einfacher herzustellen, robuster und wartungsunempfindlicher ist.
[0021] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Kolbenstange gemäß Patentanspruch 1 und einem
Kolbenkompressor gemäß Patentanspruch 11. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung werden in den Unteransprüchen beansprucht.
[0022] Die erfindungsgemäße Kolbenstange für Kolbenkompressoren weist einen Grundkörper
mit einem kolbenzugewandten Ende, einem kolbenabgewandten Ende und mindestens einen
Hohlraum auf. Die Kolbenstange ist dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum mit einem
Feststoff gefüllt ist, dessen spezifische Wärmeleitfähigkeit größer als die des Grundkörpers
ist.
[0023] Unter dem kolbenzugewandten Ende des Grundkörpers wird das Ende der Kolbenstange
verstanden, welches beim Einbau in einen Kompressor den geringsten Abstand zu dem
Kolben aufweist. Das kolbenabgewandte Ende stellt das dem kolbenzugewandten Ende gegenüberliegende
Ende dar, welches über einen Verbindungsabschnitt insbesondere mit einem Kreuzkopf
verbindbar ist.
[0024] Die Kolbenstange kann genau einen Hohlraum aufweisen, der mit Feststoff gefüllt ist.
Es ist bevorzugt, mindestens zwei Hohlräume mit Feststoff vorzusehen.
[0025] Im Vergleich zu Kolbenstangen aus einem einzigen Material kann durch die Füllung
des Hohlraums in dem Grundkörpers mit einem Feststoff, welcher im Vergleich zu dem
Grundkörper eine höhere spezifische Wärmeleitfähigkeit aufweist, die an der Kontaktstelle
zwischen Kolbenstangendichtung und Kolbenstange entstehende Wärmeenergie deutlich
schneller aus dem Dichtungspackungsbereich abgeführt werden. Der sich innerhalb der
Kolbenstange ausbildende Temperaturgradient zwischen dem kolbenzugewandten Ende und
dem kolbenabgewandten Ende ist somit im Vergleich zum Stand der Technik deutlich reduziert.
Folglich weist das kolbenabgewandte Ende eine erhöhte Temperatur auf, so dass die
Wärmeenergie schneller und effektiver durch Konvektion an die Umgebung abgegeben werden
kann. Dies ermöglicht eine wesentlich effizientere Kühlung der Dichtringe der Kolbenstangendichtung
gegenüber Kolbenstangen aus einem einzigen Material.
[0026] Im Vergleich zu den flüssiggekühlten Kolbenstangen weisen die mit einem Feststoff
gefüllten Kolbenstangen einen deutlich vereinfachten Aufbau auf. Zusätzliche Peripheriegeräte,
wie beispielsweise eine Pumpe, sind nicht notwendig. Auch aufwändige Anschlusskonstruktionen
für den Flüssigkeitstransport entfallen. Somit weisen die mit Feststoff gefüllten
Kolbenstangen einen deutlich verminderten Produktions- und Wartungsaufwand und eine
damit einhergehende Kostenreduktion bei gleichzeitiger guter Kühlung der Kolbenstange
auf.
[0027] Die Kolbenstange weist deshalb vorzugsweise keine Hohlräume für die Durchleitung
von Kühlflüssigkeiten oder Einbauten, wie z.B. Rohre, für die Durchleitung von Kühlflüssigkeiten
auf. Auch weist die Kolbenstange gegebenenfalls mit der Ausnahme von Entlüftungsbohrungen
vorzugsweise keine z.B. mit Luft gefüllte Kammern insbesondere zwischen dem Feststoff
und dem Grundkörper auf, da solche Kammern die Wärmeleitfähigkeit der gesamten Kolbenstange
beeinträchtigen würden.
[0028] Wenn die Kolbenstange keine Einbauten und/oder keine Kammern im Hohlraum aufweist,
wird der mit dem Feststoff gefüllte Hohlraum vom Grundkörper begrenzt. Dies bedeutet,
dass der Feststoff am Grundkörper anliegt, wodurch die abzuführende Wärmeenergie unmittelbar
vom Feststoff aufgenommen und abgeleitet werden kann. Eine Ausnahme bilden z.B. Verschlussmittel
für den Hohlraum, die z.B. in der Einfüllöffnung für den Feststoff angeordnet sind,
sowie gegebenenfalls vorgesehene Entlüftungsöffnungen, die am Hohlraum vorgesehen
sind.
[0029] Durch die gute Kühlung der Kolbenstange und damit auch der Kontaktfläche wird die
Ausbildung des Transferfilms durch tribochemische Prozesse zwischen den Dichtungsringen
und der Kolbenstange günstig beeinflusst. Somit sinkt die Verschleißrate, wodurch
die Lebensdauer der Dichtringe und damit des kompletten Kolbenkompressor verlängert
wird.
[0030] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Kolbenstange ist die spezifische Wärmeleitfähigkeit
des Feststoffes > 75 W/(m·k), besonders bevorzugt > 100 W/(m·k) und insbesondere >
200 W/(m·k).
[0031] Je größer die Wärmeleitfähigkeit des Feststoffes und/oder der Anteil des Feststoffes
an der gesamten Kolbenstange ist, desto effektiver und schneller erfolgt der Wärmeenergietransport
von dem Kolbenstangenbereich mit höherer Temperatur zu dem Bereich mit niedrigerer
Temperatur. Somit können die Kolbenstangendichtungen bei großer Wärmeleitfähigkeit
deutlich effektiver gekühlt werden. Es wird eine signifikant verbesserte Kühlung gegenüber
Kolbenstangen erreicht, die aus lediglich einem homogenen Grundkörper bestehen.
[0032] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Feststoff aus wenigstens einem
Material ausgewählt aus der Gruppe Kupfer, Kupferlegierung, Aluminium, Aluminiumlegierung,
Silber und Silberlegierung besteht. Der Feststoff kann aus einem der genannten Materialien
oder aber auch aus einer Mischung der Materialien bestehen.
[0033] Sowohl Kupfer, Aluminium, Silber, als auch deren Legierungen sind jeweils durch hohe
Wärmeleitfähigkeiten gekennzeichnet. So besitzt Kupfer beispielsweise eine Wärmeleitzahl
von 400 W/(m·K), Aluminium von 235 W/(m·K) und Silber von 430 W/(m·K). Aufgrund der
relativ hohen Wärmeleitzahl und des günstigen Materialpreises wird insbesondere Kupfer
oder eine Kupferlegierung als Feststoff bevorzugt.
[0034] Außer den guten Wärmeleitfähigkeiten zeichnen sich Kupfer, Aluminium oder Silber
und deren Legierungen auch durch eine gute Verarbeitbarkeit aus. Somit lässt sich
der Grundkörper schnell, effektiv und kostengünstig mit den jeweiligen Feststoffen
füllen.
[0035] In einer ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform der Kolbenstange weist der Grundkörper
mindestens einen Hohlraum auf, der mit dem Feststoff, vorzugsweise vollständig, gefüllt
ist. Der Grundkörper kann vorab unabhängig von dem Feststoff hergestellt und anschließend
mit dem gewünschten Feststoff befüllt werden. Die thermischen Eigenschaften lassen
sich somit an unterschiedliche Anforderungsprofile der Kolbenstange anpassen.
[0036] Für die Befüllung des Hohlraums wird der Feststoff vorzugsweise aufgeschmolzen und
im flüssigen Zustand in den Hohlraum gegossen. Alternativ kann der Feststoff auch
direkt in den Hohlraum gepresst werden. Weiterhin ist ein Hohlraum vorteilhaft, der
sich von dem kolbenzugewandten Ende wenigstens teilweise bis zu dem kolbenabgewandten
Ende des Grundkörpers erstreckt.
[0037] Bei einer in einem Kolbenkompressor eingebauten Kolbenstange liegt das kolbenzugewandte
Ende näher an der Kolbenstangendichtung als das kolbenabgewandte Ende. Es ist deshalb
von Vorteil, wenn der Hohlraum mit dem Feststoff auch an diesem Ende der Kolbenstange
beginnt und sich von dort in Richtung des kolbenabgewandten Endes erstreckt, wobei
sich der Hohlraum nicht vollständig bis zu diesem Ende erstrecken muss. Die Wärmeenergie
kann von dem Dichtungspackungsbereich umso weiter abgeleitet werden, je länger dieser
Hohlraum ist, was wiederum den Kühlprozess verbessert. Es ist deshalb vorteilhaft,
wenn gilt: L
H ≥ 0,3·L
G, insbesondere L
H ≥ 0,5·L
G, wobei L
H die Länge des Hohlraums und L
G die Länge des Grundkörpers bezeichnet. Vorzugsweise ist L
H ≥ 0,6·L
G und insbesondere bevorzugt ist L
H ≥ 0,75·L
G.
[0038] Vorzugsweise ist der Hohlraum über die gesamte Länge L
H mit dem Feststoff gefüllt. In deisem Fall gilt L
H = L
F, wobei L
F die Länge des mit Feststoff gefüllten Hohlraumabschnitts bezeichnet. Vorzugsweise
ist L
F ≥ 0,3 L
G, insbesondere L
F ≥ 0,5 L
G. Vorzugsweise ist L
F ≥ 0,6 L
G und insbesondere bevorzugt ist L
F ≥ 0,75 L
G.
[0039] Vorzugsweise erstreckt sich die Länge L
F des mit Feststoff gefüllten Hohlraumabschnitts mindestens über die Länge des Kontaktabschnitts
der Kolbenstange, der bei der Hin- und Her-Bewegung der Kolbenstange von der Kolbenstangendichtung
kontaktiert wird.
[0040] Vorzugsweise beträgt das Volumen des Hohlraums und damit das Volumen des Feststoffs
bei vollständiger Füllung des Hohlraums mindestens 25 %, besonders bevorzugt mindestens
50 % des Volumens der gesamten Kolbenstange. Vorzugsweise beträgt das Volumen des
Feststoffs mindestens 10 %, bevorzugt mindestens 25 %, insbesondere mindestens 50
% des Volumens der gesamten Kolbenstange. Je mehr Feststoff im Grundkörper enthalten
ist, desto schneller wird die Wärme abgeleitet.
[0041] Der Hohlraum ist in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ein zylindrischer
Hohlraum, für dessen Radius R
H vorzugsweise gilt: R
H ≤ 0,5·R
G, wobei R
G der Radius des Grundkörpers der Kolbenstange ist. Diese Beziehung der Radien gilt
für Grundkörper mit kreisförmigem Querschnitt. Vorzugsweise erstreckt sich der zylindrische
Hohlraum oder erstrecken sich die zylindrischen Hohlräume parallel zur Längsachse
der Kolbenstange. Andere Querschnitte von Hohlraum und Grundkörper sind ebenfalls
möglich.
[0042] Kolbenstangen für Kolbenkompressoren weisen in der Regel einen runden Querschnitt
auf. Dieser Querschnitt ermöglicht eine optimale Kraft- und Lastverteilung innerhalb
der Kolbenstange. Ein zylindrischer Hohlraum innerhalb dieser Kolbenstange hat auf
diese Lastverteilungen keinen wesentlichen Einfluss, so dass die mechanische Stabilität
der Kolbenstange durch den Hohlraum nur geringfügig beeinträchtigt wird. Des Weiteren
ist ein zylindrischer Hohlraum in der Kolbenstange leicht durch beispielsweise eine
Bohrung realisierbar. Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht daher vor, dass der
Hohlraum eine Sacklochbohrung ist.
[0043] Die Sacklochbohrung wird vorzugsweise von dem kolbenzugewandten Ende in die Kolbenstange
eingebracht. Die Bohrung endet vor dem kolbenabgewandten Ende, so dass lediglich eine
Eintrittsöffnung in den Hohlraum, jedoch keine Austrittsöffnung gebildet wird. Ein
Hohlraum, der durch eine Sacklochbohrung gebildet wird, lässt sich zum einen schnell
und kostengünstig herstellen, zum anderen kann dieser Hohlraum auch einfach mit dem
Feststoff befüllt werden.
[0044] Der Hohlraum der Kolbenstange ist in einer ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform
an dem kolbenzugewandten Ende mittels eines Anschlusszapfens für den Kolben verschließbar.
Für diese Verschließbarkeit ist beispielsweise in oder an dem kolbenzugewandten Ende
ein Gewinde eingeschnitten, so dass der Anschlusszapfen in die Kolbenstange ein- oder
angeschraubt werden kann. Diese Ausführungsform ermöglicht eine schnelle Montage der
Kolbenstange an dem Kolben. Außerdem wird durch den Verschluss des Hohlraums der Feststoff
vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt. Insbesondere wird eine durch die hohen Temperaturen
begünstigte Oxidation verhindert. Dies hätte möglicherweise negative Auswirkungen
auf beispielsweise die Wärmeleitfähigkeit des Feststoffs.
[0045] Wenn der Grundkörper der Kolbenstange einen Hohlraum, beispielsweise in Form einer
Sacklochbohrung aufweist, ist dieser Hohlraum vorzugsweise in der Längsachse der Kolbenstange
vorgesehen.
[0046] Weist der Grundkörper der Kolbenstange zwei oder mehr Hohlräume auf, die jeweils
mit einem Feststoff gefüllt sind, so können diese Hohlräume mit demselben oder mit
unterschiedlichem Feststoff gefüllt sein. Die Hohlräume erstrecken sich vorzugsweise
parallel zueinander und/oder parallel zur Längsachse der Kolbenstange durch den Grundkörper.
Die Hohlräume sind vorzugsweise auf einem Kreis um die Längsachse des Grundkörpers,
vorzugsweise gleichmäßig verteilt angeordnet.
[0047] Zwei oder mehr Hohlräume innerhalb des Grundkörpers haben den Vorteil, dass diese
näher an der Oberfläche der Kolbenstange angeordnet werden können, ohne die Stabilität
der Kolbenstange negativ zu beeinflussen. Je näher der Feststoff mit dessen hoher
Wärmeleitfähigkeit an der Oberfläche der Kolbenstange angeordnet ist, desto effektiver
kann die Wärmeenergie aus den temperaturbelasteten Bereichen abgeführt werden. Die
Hohlräume können zylindrisch ausgebildet sein und nebeneinander angeordnet sein. Es
ist auch möglich, ringförmige Hohlräume vorzusehen, die konzentrisch angeordnet sind.
Konzentrische Hohlräume können auch mit einem zylindrischen Hohlraum in der Längsachse
der Kolbenstange kombiniert sein.
[0048] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Kolbenstange weist der Grundkörper
wenigstens eine Entlüftungsöffnung auf. Diese wenigstens eine Entlüftungsöffnung ist
vorzugsweise als Entlüftungsbohrung ausgebildet und erstreckt sich vorzugsweise von
dem kolbenabgewandten Ende des Hohlraumes vollständig durch den Grundkörper der Kolbenstange
nach außen. Die Entlüftungsbohrung kann parallel oder auch senkrecht zu dem Hohlraum
und/oder zur Längsachse der Kolbenstange angeordnet sein. Durch diese wenigstens eine
Entlüftungsöffnung steht der Hohlraum mit der Umgebung der Kolbenstange in Verbindung,
so dass die im Hohlraum befindliche Luft beim Einfüllvorgang des Feststoffes austreten
kann. Der Einfüllvorgang wird dadurch erleichtert.
[0049] Weist die Kolbenstange zwei oder mehr Hohlräume auf, so ist vorzugsweise an jedem
Hohlraum eine Entlüftungsöffnung angeordnet.
[0050] Eine Entlüftungsöffnung bietet den weiteren Vorteil, dass die Gefahr von Lufteinschlüssen
während des Befüllvorgangs des wenigstens einen Hohlraums mit dem Feststoff stark
verringert wird. Folglich wird der Befüllvorgang des Hohlraums vereinfacht, was wiederum
eine verkürzte und kostengünstigere Herstellung der Kolbenstange ermöglicht.
[0051] Außer einer Kolbenstange betrifft die Erfindung einen Kolbenkompressor mit einem
Kolben und einem Kolbenzylinder, der eine ungeschmierte Kolbenstangendichtung aufweist.
Dieser Kolbenkompressor ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben mit einer Kolbenstange
gemäß Anspruch 1 verbunden ist.
[0052] Im Betrieb des Kolbenkompressors kontaktiert die Kolbenstangendichtung aufgrund der
Hin- und Her-Bewegung der Kolbenstange einen Kontaktabschnitt an der Kolbenstange.
Vorzugsweise erstreckt sich ein mit Feststoff gefüllter Hohlraumabschnitt mindestens
über den Kontaktabschnitt.
[0053] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Kolbenkompressors im Schnitt mit einem Hohlraum
im Grundkörper der Kolbenstange,
- Figur 2a
- eine schematische Darstellung der Kolbenstange mit einem Hohlraum im Schnitt,
- Figur 2b
- eine schematische Darstellung der Kolbenstange im Schnitt mit einem Hohlraum und Entlüftungslöchern
- Figur 3
- eine Querschnittsdarstellung der Kolbenstange mit einem Hohlraum,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Kolbenkompressors im Schnitt mit zwei Hohlräumen
im Grundkörper der Kolbenstange und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der Kolbenstange mit zwei Hohlräumen im Schnitt.
- Figur 6
- eine Querschnittsdarstellung der Kolbenstange mit zwei Hohlräumen
[0054] Die Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Kolbenkompressors 10. Der Kolbenkompressor
10 weist einen Zylinder 11 auf, der an einem ersten Ende 11a geschlossen ist und an
einem zweiten Ende 11b eine Öffnung 18 für die Durchführung einer Kolbenstange 20
aufweist.
[0055] Im Innenraum des Zylinders 11 ist ein Kolben 12 in Richtung der Längsachse L des
Kompressors 10 beweglich angeordnet. Der Kolben 12 weist Kolbendichtungen 17 und einen
Anschlusszapfen 15 auf, der den Kolben 12 mit der Kolbenstange 20 verbindet. Der Anschlusszapfen
15 erstreckt sich durch den Kolben 12 und ist mit einem ersten Ende 15a mit dem Kolben
12 verbunden. Mit einem zweiten Ende 15b ist der Anschlusszapfen 15 an der Kolbenstange
20 befestigt.
[0056] Die Kolbenstange 20 weist ein kolbenzugewandtes Ende 20a und ein kolbenabgewandtes
Ende 20b auf, wobei das kolbenzugewandte Ende 20a mit dem Anschlusszapfen 15 verbunden
ist. Die Kolbenstange 20 weist einen Grundkörper 21 aus einem Stahlwerkstoff mit einem
Verbindungsabschnitt 22 auf, an dem ein Kreuzkopf (nicht dargestellt) befestigt werden
kann. Der Grundkörper 21 ist teilweise mit einem Feststoff 26 gefüllt, der eine höhere
Wärmeleitfähigkeit aufweist als das Material des Grundkörpers 21. Hierzu weist die
Kolbenstange 20 einen Hohlraum 24 auf, der als Sacklochbohrung 23 ausgebildet ist
und der mit dem Feststoff 26 gefüllt ist.
[0057] Der Grundkörper 21 der Kolbenstange 20 erstreckt sich durch eine am zweiten Ende
11 b des Zylinders 11 angeordnete Kolbenstangendichtung 13, die mehrere Dichtkammern
13a-f mit Dichtringen 14, die zum Beispiel aus PTFE bestehen, aufweist. Es handelt
sich um eine ungeschmierte Kolbenstangendichtung 13, bei der sich im Betrieb zwischen
den Dichtringen 14 und dem Grundkörper 21 der Kolbenstange 20 der eingangs erläuterte
Transferfilm ausbildet.
[0058] In der in Figur 1 gezeigten Darstellung erstreckt sich die Feststofffüllung vom kolbenzugewandten
Ende 20a bis zum Verbindungsabschnitt 22, so dass nicht nur der Kontaktabschnitt 28
der Kolbenstange 20, der bei der Hin- und Herbewegung der Kolbenstange von der Kolbenstangendichtung
13 kontaktiert wird, sondern auch der freiliegende Bereich der Kolbenstange 20 zwischen
dem Kontaktabschnitt 28 und dem Verbindungsabschnitt 22 mit Feststoff, wie beispielsweise
Kupfer oder einer Kupferlegierung gefüllt ist. Die im Kontaktabschnitt 28 durch Reibung
erzeugte Wärme wird mittels des Feststoffes auf einfache Weise aus dem Kontaktabschnitt
28 in den freiliegenden Bereich abgeführt, wo die Wärme an die Umgebung abgegeben
wird.
[0059] In der Figur 2a ist die in der Figur 1 enthaltene Kolbenstange 20, die eine Länge
L
G aufweist, mit dem Anschlusszapfen 15 im Schnitt vergrößert dargestellt.
[0060] Im Grundkörper der Kolbenstange 20 befindet sich die Sacklochbohrung 23, die in der
Längsachse L der Kolbenstange 20 liegt und die vom kolbenzugewandten Ende 20a in den
Grundkörper 21 der Kolbenstange 20 eingebracht worden ist. Die Sacklochbohrung 23
weist die Länge L
H auf und erstreckt sich bis vor den Verbindungsabschnitt 22. Mit L
F wird die Länge des mit Feststoff 26 gefüllten Hohlraumabschnitts 24' bezeichnet.
Sowohl L
H als auch L
F sind ≥ 0,5·L
G. Die Länge L
F des mit Feststoff gefüllten Hohlraumabschnitts 24' erstreckt sich beidseitig über
den in Figur 1 eingezeichneten Kontaktabschnitt 28 hinaus. L
F erstreckt sich somit mindestens über die Länge des Kontaktabschnitts 28. Es ist auch
möglich, dass sich die Sacklochbohrung 23 bis in den Verbindungsabschnitt 22 erstreckt.
[0061] Durch die am kolbenzugewandten Ende 20a befindliche Hohlraumöffnung 27 wird der Feststoff
26 in den durch die Sacklochbohrung 23 gebildeten Hohlraum 24 eingebracht. Nach dem
Befüllen mit Feststoff 26 wird die Hohlraumöffnung 27 mittels des Anschlusszapfens
15 verschlossen. Der Hohlraum 24 ist bis auf den Bereich, wo der Anschlusszapfen 15
angeordnet ist, vollständig mit dem Feststoff 26 gefüllt. Zur Befestigung des Anschlusszapfens
15 ist an der Innenseite des Grundkörpers 21 der Kolbenstange 20 an deren kolbenzugewandten
Ende 20a ein Innengewinde 25 und an der Außenseite des zweiten Endes 15b des Anschlusszapfens
15 ein zu dem Innengewinde 25 entsprechendes Außengewinde 16 vorgesehen. Durch diese
Schraubverbindung lassen sich die Kolbenstange 20 und der Anschlusszapfen 15 lösbar
miteinander verbinden.
[0062] In der Figur 2b ist eine Kolbenstange 20 dargestellt, die zusätzlich zu dem bereits
in Figur 2a beschriebenen Hohlraum 24 der Kolbenstange 20 eine Entlüftungsöffnung
29a aufweist. Diese Entlüftungsöffnung 29a ist als Entlüftungsbohrung ausgebildet
und erleichtert das Befüllen des Hohlraums 24 mit dem Feststoff 26, da durch diese
Entlüftungsbohrung die überschüssige Luft aus dem Hohlraum 24 entweichen kann. Vorzugsweise
erstreckt sich die Entlüftungsbohrung parallel zur Längsachse L und insbesondere auf
der Längsachse L von dem Ende des Hohlraums 24 zum kolbenabgewandten Ende 20b der
Kolbenstange 20. In der hier gezeigten Darstellung befindet sich auch in der Entlüftungsbohrung
der Feststoff 26.
[0063] In der Figur 3 ist ein Schnitt längs der Linie A-A durch die in Figur 2a gezeigte
Kolbenstange 20 dargestellt, die einen zylindrischen Grundkörper 21 aufweist. Mit
R
H1 wird der Radius der Sacklochbohrung 23 und somit der Radius des Hohlraums 24 bezeichnet.
R
G ist der Radius des zylindrischen Grundkörpers 21, wobei R
H1 > 0,5·R
G beträgt.
[0064] Der Grundkörper 21 kann auch andere Querschnitte wie z. B. rechteckig oder oval aufweisen.
Auch können mehrere Sacklochbohrungen 23 in den Grundkörper 21 eingebracht werden,
die mit Feststoff 26 gefüllt werden.
[0065] In der Figur 4 ist wie in der Figur 1 ein Kolbenkompressor 10 dargestellt. Im Unterschied
zu der Figur 1 weist die Kolbenstange 20 der Figur 4 zwei Hohlräume 24 auf, die jeweils
mit einem Feststoff 26 gefüllt sind. Desweiteren ist jeweils an dem kolbenabgewandten
Ende der Hohlräume 24 eine Entlüftungsöffnung 29b angeordnet. Diese Entlüftungsöffnungen
29b verlaufen vorzugsweise senkrecht zu der Längsachse L durch den Grundkörper 21
der Kolbenstange 20.
[0066] Sämtlich andere Merkmale sind identisch zu Figur 1, so dass an dieser Stelle auf
die Beschreibung der Figur 1 verwiesen sein soll.
[0067] In der Figur 5 ist die Kolbenstange 20, die eine Länge L
G aufweist, mit dem Anschlusszapfen 15 im Schnitt, ähnlich zu Figur 2, dargestellt.
[0068] Im Gegensatz zu der Kolbenstange 20 aus Figur 2 befinden sich im Grundkörper der
Kolbenstange 20 der Figur 5 zwei Hohlräume 24 in Form von Sacklochbohrungen 23, die
vom kolbenzugewandten Ende 20a in den Grundkörper 21 der Kolbenstange 20 eingebracht
worden sind. Die Sacklochbohrungen 23 weisen jeweils die Länge L
H auf und erstrecken sich parallel zueinander bis vor den Verbindungsabschnitt 22.
Der mit Feststoff gefüllte Hohlraumabschnitt 24' des Hohlraums 24 weist eine Länge
L
F auf. Es ist auch möglich, dass sich die Sacklochbohrungen 23 bis in den Verbindungsabschnitt
22 erstrecken. Zudem können die Längen der zwei Sackbohrungen 23 gleich oder auch
unterschiedlich sein. An den kolbenabgewandten Enden der Hohlräume 24 ist jeweils
wenigstens eine Entlüftungsöffnung 29b in Gestalt einer Entlüftungsbohrung angeordnet.
Diese erstrecken sich, wie bereits im Zusammenhang mit der Figur 4 erläutert worden
ist, vorzugsweise von dem Hohlraum 24 senkrecht zu der Längsachse L vollständig durch
den Grundkörper 21 der Kolbenstange 20. Die Entlüftungsbohrungen enthalten keinen
Feststoff 26.
[0069] Durch die am kolbenzugewandten Ende 20a befindliche Hohlraumöffnung 27 wird der Feststoff
26 in die durch die Sacklochbohrungen 23 gebildeten Hohlräume 24 eingebracht. Durch
die Entlüftungsöffnungen 29b kann die überschüssige Luft aus den Hohlräumen 24 entweichen.
Dabei kann jeder Hohlraum 24 mit dem gleichen aber auch mit unterschiedlichem Feststoff
26 befüllt werden. Nach dem Befüllen mit Feststoff 26 wird die Hohlraumöffnung 27
mittels des Anschlusszapfens 15 verschlossen. Zu diesem Zweck ist an der Innenseite
des Grundkörpers 21 der Kolbenstange 20 an deren kolbenzugewandten Ende 20a ebenfalls
ein Innengewinde 25 und an der Außenseite des zweiten Endes 15b des Anschlusszapfens
15 ein zu dem Innengewinde 25 entsprechendes Außengewinde 16 vorgesehen. Durch diese
Schraubverbindung lassen sich die Kolbenstange 20 und der Anschlusszapfen 15 lösbar
miteinander verbinden.
[0070] In der Figur 6 ist ein Schnitt längs der Linie B-B durch die in Figur 5 gezeigte
Kolbenstange 20 dargestellt, die einen zylindrischen Grundkörper 21 aufweist. Die
beiden Hohlräume 24 sind außermittig und nahe der Oberfläche des Grundkörpers 21 angeordnet.
Mit R
H2 wird jeweils der Radius der Hohlräume 24 und somit der Radius der Sacklochbohrungen
23 bezeichnet. Dieser Radius kann für jede Sacklochbohrung 23 identisch oder unterschiedlich
sein. R
G ist der Radius des zylindrischen Grundkörpers 21, wobei für den Fall, dass die Radien
R
H2 der Sacklochbohrungen 23 gleich sind gilt: 2·R
H2 > 0,5·R
G.
[0071] Weisen die Sacklockbohrungen 23 jedoch unterschiedliche Radien R
H2 auf, so gilt vorzugsweise: die Summe der Radien R
H2 > 0,5 R
G.
[0072] Der Grundkörper 21 kann auch andere Querschnitte wie z. B. rechteckig oder oval aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0073]
- 10
- Kolbenkompressor
- 11a
- erstes Zylinderende
- 11b
- zweites Zylinderende
- 11
- Zylinder des Kolbenkompressors
- 12
- Kolben
- 13
- Kolbenstangendichtung
- 13a-13f
- Dichtungskammer
- 14
- Dichtungsring
- 15
- Anschlusszapfen
- 15a
- erstes Anschlusszapfenende
- 15b
- zweites Anschlusszapfenende
- 16
- Außengewinde des Anschlusszapfens
- 17
- Kolbendichtung
- 18
- Öffnung
- 20
- Kolbenstange
- 20a
- kolbenzugewandtes Ende
- 20b
- kolbenabgewandtes Ende
- 21
- Grundkörper der Kolbenstange
- 22
- Verbindungsabschnitt
- 23
- Sacklochbohrung
- 24
- Hohlraum
- 24'
- mit Feststoff gefüllter Hohlraumabschnitt
- 25
- Innengewinde
- 26
- Feststoff
- 27
- Hohlraumöffnung
- 28
- Kontaktabschnitt
- 29a
- Entlüftungsloch
- 29b
- Entlüftungsloch
- L
- Längsachse
- A-A
- Schnittebene durch die Kolbenstange
- B-B
- Schnittebene durch die Kolbenstange
- LG
- Länge des Grundkörpers
- LH
- Länge des Hohlraums
- LF
- Länge des mit Feststoff gefüllten Hohlraumabschnitts
- RG
- Radius des Grundkörpers
- RH1
- Radius des Hohlraums
- RH2
- Radius des Hohlraums
1. Kolbenstange (20) für Kolbenkompressoren, wobei die Kolbenstange (20) einen Grundkörper
(21) mit einem kolbenzugewandten Ende (20a) und einem kolbenabgewandten Ende (20b)
aufweist, wobei der Grundkörper (21) mindestens einen Hohlraum (24) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlraum (24) mit einem Feststoff (26) gefüllt ist, dessen spezifische Wärmeleitfähigkeit
größer als die des Materials des Grundkörpers (21) ist.
2. Kolbenstange (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die spezifische Wärmeleitfähigkeit des Feststoffs (26) > 75 W/(m·k) ist.
3. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Feststoff (26) aus wenigstens einem Material ausgewählt aus der Gruppe Kupfer,
Kupferlegierung, Aluminium, Aluminiumlegierung, Silber und Silberlegierung besteht.
4. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der mit Feststoff (26) gefüllte Hohlraum (24) von dem kolbenzugewandten Ende
(20a) wenigstens teilweise bis zu dem kolbenabgewandten Ende (20b) des Grundkörpers
(21) erstreckt.
5. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der mit Feststoff gefüllte Hohlraum (24) von dem kolbenzugewandten Ende (20a)
mit einer Länge LH in Richtung des kolbenabgewandten Endes (E20b) erstreckt, wobei gilt: LH ≥ 0,5·LG, wobei LG die Länge des Grundkörpers (21) ist.
6. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des Hohlraums (24) mindestens 25 % des gesamten Volumens der Kolbenstange
(20) beträgt.
7. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des Feststoffs (26) mindestens 10 % des gesamten Volumens der Kolbenstange
(20) beträgt.
8. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (24) eine Sacklochbohrung (23) ist.
9. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (24) an dem kolbenzugewandten Ende (20a) mittels eines Anschlusszapfens
(15) für einen Kolben (12) verschließbar ist.
10. Kolbenstange (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (21) mindestens eine Entlüftungsöffnung (29a, b) aufweist.
11. Kolbenkompressor (10) mit einem Kolben (12) und einem Kolbenzylinder (11), der eine
ungeschmierte Kolbenstangendichtung (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kolben (12) mit einer Kolbenstange (20) gemäß Anspruch 1 verbunden ist.
12. Kolbenkompresor nach Anspruch 11 mit einer Kolbenstangendichtung (13), die im Betrieb
des Kolbenkompressors an der Kolbenstange (20) einen Kontaktabschnitt (28 kontaktiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich ein mit Feststoff gefüllter Hohlraumabschnitt (24') des Hohlraums (24) mindestens
über den Kontaktabschnitt (28) erstreckt.