(19)
(11) EP 2 910 515 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.08.2015  Patentblatt  2015/35

(21) Anmeldenummer: 15153739.6

(22) Anmeldetag:  04.02.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66F 9/075(2006.01)
B66F 9/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 19.02.2014 DE 102014102122

(71) Anmelder: STILL GmbH
22113 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwab, Markus
    23879 Mölln (DE)
  • Tügel, Caspar
    20253 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Geirhos, Johann 
Geirhos & Waller Partnerschaft Patent- und Rechtsanwälte Landshuter Allee 14
80637 München
80637 München (DE)

   


(54) Flurförderzeug


(57) Flurförderzeug (1), insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einer Arbeitshydraulik (15), die zumindest einen hydraulischen Verbraucher (17-20) umfasst, der mittels eines Steuerwegeventils (21-24) betätigbar ist, und mit einem Batteriefach (6) zur Aufnahme einer Energieversorgungseinheit (7), insbesondere eines Batterieblocks, wobei die Energieversorgungseinheit (7) mittels einer hydraulischen Stellvorrichtung (10) zwischen einer Betriebsposition, in welcher sich die Energieversorgungseinheit (7) in dem Batteriefach (6) befindet, und einer Wechselposition, in welcher sich die Energieversorgungseinheit (7) teilweise oder vollständig außerhalb des Batteriefachs (6) befindet, bewegbar ist, wobei die hydraulische Stellvorrichtung (10) zur Versorgung mit Druckmittel an das den hydraulischen Verbraucher (17-20) der Arbeitshydraulik (15) betätigende Steuerwegeventil (21-24) anschließbar ist. Die hydraulische Stellvorrichtung (10) ist mittels einer proportionalen Stromregelventileinrichtung (45) an das den hydraulischen Verbraucher (17-20) der Arbeitshydraulik (15) betätigende Steuerwegeventil (21-24) angeschlossen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einer Arbeitshydraulik, die zumindest einen hydraulischen Verbraucher umfasst, der mittels eines Steuerwegeventils betätigbar ist, und mit einem Batteriefach zur Aufnahme einer Energieversorgungseinheit, insbesondere eines Batterieblocks, wobei die Energieversorgungseinheit mittels einer hydraulischen Stellvorrichtung zwischen einer Betriebsposition, in welcher sich die Energieversorgungseinheit in dem Batteriefach befindet, und einer Wechselposition, in welcher sich die Energieversorgungseinheit teilweise oder vollständig außerhalb des Batteriefachs befindet, bewegbar ist, wobei die hydraulische Stellvorrichtung zur Versorgung mit Druckmittel an das den hydraulischen Verbraucher der Arbeitshydraulik betätigende Steuerwegeventil anschließbar ist.

[0002] Flurförderzeuge mit einem elektrischen Antriebssystem, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, sind in jüngerer Zeit häufig mit einer seitlichen Entnahmeöffnung für einen seitlichen Wechsel der Energieversorgungseinheit in horizontaler Richtung ausgeführt. Als Energieversorgungseinheit kann hierbei ein Batterieblock, eine Brennstoffzelleneinheit oder eine Hybridantriebseinheit vorgesehen sein. Um die beispielsweise von einem Batterieblock gebildete Energieversorgungseinheit zu wechseln, wird die im Flurförderzeug vorhandene Energieversorgungseinheit in horizontaler und seitlicher Richtung aus dem Batteriefach des Flurförderzeugs teilweise oder vollständig heraus bewegt. Die Energieversorgungseinheit kann in dieser Wechselposition dann beispielsweise mit einem Hallenkran angehoben und weiter transportiert werden. Hierzu ist es bereits bekannt, die Energieversorgungseinheit mittels eines hydraulisch angetriebenen Ausschubs zwischen einer Betriebsposition, in der sich die Energieversorgungseinheit innerhalb des Batteriefaches befindet, und einer Wechselposition zu bewegen, in der die Energieversorgungseinheit zumindest teilweise in seitlicher Richtung aus dem Batteriefach herausbewegt ist.

[0003] Der hydraulische Ausschub der Energieversorgungseinrichtung ist hierbei in der Regel von einem in Querrichtung des Flurförderzeugs bewegbaren Schubschlitten gebildet, auf der die Energieversorgungseinheit aufsteht, wobei der Schubschlitten mittels einer hydraulischen Stellvorrichtung zwischen der Betriebsposition, in der sich der Schubschlitten mit der darauf befindlichen Energieversorgungseinheit innerhalb des Batteriefaches befindet, und einer Wechselposition bewegbar ist, in der sich der Schubschlitten mit der Energieversorgungseinheit zumindest teilweise in seitlicher Richtung aus dem Batteriefach herausbewegt ist.

[0004] Zur Versorgung der hydraulischen Stellvorrichtung des hydraulisch angetriebenen Ausschubs der Energieversorgungseinheit ist es aus der EP 1 925 512 B1 bekannt, auf dem Schubschlitten ein hydraulisches Kompaktaggregat anzuordnen, das von einem Tank, einer Hydraulikpumpe, einem die Hydraulikpumpe antreibenden Elektromotor und einem Ventilblock gebildet ist. Ein derartiges hydraulisches Kompaktaggregat, das zusätzlich zur der Arbeitshydraulik des Flurförderzeugs vorgesehen ist, erfordert jedoch einen zusätzlichen Platzbedarf an dem hydraulischen Ausschub und weist einen hohen Bauaufwand auf.

[0005] Um den Bauaufwand und Platzbedarf für das zusätzliche hydraulische Kompaktaggregat zur Versorgung der hydraulischen Stellvorrichtung des hydraulisch angetriebenen Ausschubs der Energieversorgungseinheit mit Druckmittel zu vermeiden, ist es aus der gattungsgemäßen DE 103 47 065 A1 bekannt, die hydraulische Stellvorrichtung des hydraulisch angetriebenen Ausschubs zur Versorgung mit Druckmittel unter Zwischenschaltung eines Umschaltventils an ein Steuerwegeventil der Arbeitshydraulik des Flurförderzeugs anzuschließen, das zur Betätigung eines Verbrauchers der Arbeitshydraulik vorgesehen ist. Hierbei erfolgt die Steuerung der Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung des Ausschubs der Energieversorgungseinheit durch entsprechende Ansteuerung des den Verbraucher der Arbeitshydraulik betätigenden Steuerwegeventils. Das Umschaltventil hat lediglich die Funktion, den von dem Steuerwegeventil zugeteilten Druckmittelvolumenstrom entweder an den Verbraucher der Arbeitshydraulik oder die hydraulische Stellvorrichtung des Ausschubs der Energieversorgungseinheit zu leiten. Die hydraulische Stellvorrichtung soll zum Ausschieben und Einschieben nur mit einer langsamen Geschwindigkeit betätigt werden soll, um mögliche Beschädigungen an dem Ausschub, beispielsweise einer Stützrolle, mittels der sich der verschiebbare Ausschub auf der Fahrbahnoberfläche abstützt, und der Energieversorgungseinheit zu vermeiden. Mit dem Steuerwegeventil, das auf den Volumenstrombedarf des Verbrauchers der Arbeitshydraulik ausgelegt ist, der in der Regel deutlich höher als der Volumenstrombedarf der hydraulischen Stellvorrichtung des hydraulisch angetriebenen Ausschubs der Energieversorgungseinheit ist, kann jedoch die gewünschte langsame Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung nur schwer eingestellt werden.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem die Steuerung der Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung verbessert ist.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die hydraulische Stellvorrichtung mittels einer proportionalen Stromregelventileinrichtung an das den hydraulischen Verbraucher der Arbeitshydraulik betätigende Steuerwegeventil angeschlossen ist. Erfindungsgemäß ist somit die hydraulische Stellvorrichtung unter Zwischenschaltung einer proportionalen Stromregelventileinrichtung an das den hydraulischen Verbraucher der Arbeitshydraulik betätigende Steuerwegeventil angeschlossen. Bei der Erfindung übernimmt somit die proportionalen Stromregelventileinrichtung die Funktion der Steuerung des Druckmittelvolumenstroms und somit der Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung. Mit einer derartigen proportionalen Stromregelventileinrichtung kann auf einfache Weise und mit geringem zusätzlichen Bauaufwand der Druckmittelvolumenstrom und somit die Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung gesteuert und begrenzt werden, so dass die gewünschte langsame Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung feinfühlig eingestellt werden kann.

[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung weist die proportionale Stromregelventileinrichtung eine Sperrstellung und eine Drosselstellung auf, wobei in der Sperrstellung die hydraulische Verbindung der hydraulischen Stellvorrichtung mit dem Steuerwegeventil abgesperrt ist und in der Drosselstellung die hydraulische Stellvorrichtung mit dem Steuerwegeventil hydraulisch verbunden ist. Hierdurch wird auf einfache Weise erzielt, dass in der Sperrstellung der Stromregelventileinrichtung kein Druckmittel von dem betätigten Steuerwegeventil zu der hydraulischen Stellvorrichtung strömen kann, so dass bei einer Betätigung des Verbrauchers der Arbeitshydraulik bei angesteuertem Steuerwegeventil eine Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung sicher und wirkungsvoll verhindert werden kann. In der Drosselstellung der Stromregelventileinrichtung kann auf einfache Weise mittels der Stromregelventileinrichtung der über das geöffnete Steuerwegeventil der hydraulischen Stellvorrichtung zuströmende Druckmittelstrom begrenzt und gesteuert werden, so dass die Bewegungsgeschwindigkeit der der hydraulischen Stellvorrichtung feinfühlig gesteuert und begrenzt werden kann.

[0009] Hierbei erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Sperrstellung der proportionalen Stromregelventileinrichtung ein in Richtung zur hydraulischen Stellvorrichtung sperrendes Sperrventil, insbesondere Rückschlagventil, aufweist. Dadurch kann im nicht angesteuerten Zustand der Stromregelventileinrichtung eine leckagedichte Absperrung erzielt werden, so dass eine ungewollte Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung auf einfache Weise verhindert werden kann.

[0010] Mit besonderem Vorteil ist die proportionale Stromregelventileinrichtung elektrisch in Richtung der Drosselstellung betätigbar und befindet sich im nicht angesteuerten Zustand in der Sperrstellung. Durch eine elektrische Ansteuerung der Stromregelventileinrichtung in Richtung der Drosselstellung kann auf einfache Weise durch eine entsprechende Betätigung der Stromregelventileinrichtung der Druckmittelvolumenstrom und somit die Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung gesteuert und begrenzt werden, so dass eine gewünschte Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung feinfühlig eingestellt und begrenzt werden kann.

[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der hydraulische Verbraucher der Arbeitshydraulik von einem doppeltwirkenden Verbraucher gebildet, der mittels einer ersten Verbraucherleitung und einer zweiten Verbraucherleitung mit dem Steuerwegeventil verbunden ist, wobei die hydraulische Stellvorrichtung mittels zumindest einer Zweigleitung an die Verbraucherleitungen angeschlossen ist und in der zumindest einen Zweigleitung die proportionale Stromregelventileinrichtung angeordnet ist, wobei eine den Verbraucherleitungen zugeordnete Absperrventileinrichtung vorgesehen ist, mittels der die hydraulische Verbindung des Verbrauchers mit dem Steuerwegeventil absperrbar ist. Mittels einer an eine Verbraucherleitung, mittels der der hydraulische Verbraucher mit dem Steuerwegeventil verbunden ist, abzweigenden Zweigleitung kann mit geringem Bauaufwand die hydraulische Stellvorrichtung mit Druckmittel über das Steuerwegeventil der Arbeitshydraulik versorgt werden. Mit der den Verbraucherleitungen zugeordneten Absperrventileinrichtung wird auf einfache Weise erzielt, die Verbraucherleitungen abzusperren, so dass bei einer Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung kein Druckmittel zu dem hydraulischen Verbraucher strömen kann und somit bei einer Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung eine Betätigung des hydraulischen Verbrauchers sicher und wirkungsvoll verhindert werden kann.

[0012] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung weist die Absperrventileinrichtung ein in der ersten Verbindungsleitung angeordnetes erstes Sperrventil und ein in der zweiten Verbindungsleitung angeordnetes zweites Sperrventil auf. Hierdurch kann der hydraulische Verbraucher bei einer Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung auf einfache Weise gegen eine Bewegung verriegelt werden.

[0013] Bei einer Ansteuerung des Steuerwegeventils und in der entsprechenden Verbraucherleitung strömendem Druckmittel kann mittels des Sperrventils auf einfache Weise eine Betätigung des hydraulischen Verbrauchers bei einer Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung verhindert werden, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung das Sperrventil in der Verbindungsleitung zwischen dem Anschluss der Zweigleitung und dem Verbraucher angeordnet ist.

[0014] Zweckmäßigerweise sind die Sperrventile jeweils als Schaltventile mit einer Sperrstellung und einer Durchflussstellung ausgebildet. Mit derartigen Sperrventilen kann auf einfache Weise in der Sperrstellung der hydraulische Verbraucher bei angesteuertem Steuerwegeventil gegen eine ungewollte Betätigung gesichert werden sowie in der Durchflussstellung eine Betätigung des hydraulischen Verbrauchers bei angesteuertem Steuerwegeventil ermöglicht werden.

[0015] Zweckmäßigerweise ist die Absperrventileinrichtung elektrisch betätigbar. Durch eine elektrische Ansteuerung kann auf einfache Weise durch eine entsprechende Betätigung der Absperrventileinrichtung der hydraulische Verbraucher der Arbeitshydraulik gegen eine ungewollte Betätigung gesichert bzw. betätigt werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die hydraulische Stellvorrichtung einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder, wobei eine Zweigleitung vorgesehen ist, die an die erste oder die zweite Verbindungsleitung angeordnet ist, und die proportionale Stromregelventileinrichtung ein einziges proportionales Stromregelventil umfasst, das in der Zweigleitung angeordnet ist, wobei zur Steuerung der Bewegungsrichtung des Hydraulikzylinders eine Umschaltventileinrichtung vorgesehen ist. Mit einem derartigen Anschluss der hydraulischen Stellvorrichtung an nur eine Verbindungsleitung des hydraulischen Verbrauchers wird es ermöglicht, mit nur einem einzigen proportionalen Stromregelventil den der hydraulischen Stellvorrichtung zuströmenden Druckmittelstrom zu steuern und zu begrenzen und somit die Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung zu steuern. Die Steuerung der Bewegungsrichtung der hydraulischen Stellvorrichtung erfolgt durch die Umschaltventileinrichtung, die zweckmäßigerweise stromab der proportionalen Stromregelventileinrichtung angeordnet ist.

[0016] Für die Umschaltventileinrichtung, mit der die Bewegungsrichtung der hydraulischen Stellvorrichtung gesteuert wird, ergibt sich ein geringer Bauaufwand, wenn die Zweigleitung gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung an eine erste Verbraucherseite des Hydraulikzylinders angeschlossen ist, wobei die zweite Verbraucherseite mit einer zu einem Behälter geführten Behälterleitung verbunden ist und eine die Zweigleitung mit der Behälterleitung verbindende Verbindungsleitung vorgesehen ist, wobei die Umschaltventileinrichtung ein in der Verbindungsleitung angeordnetes Absperrventil und ein in der Behälterleitung zwischen dem Anschluss der Verbindungsleitung und dem Behälter angeordnetes weiteres Absperrventil aufweist. Eine aus zwei einfachen Absperrventilen gebildete Umschaltventileinrichtung ermöglicht es mit geringem Bauaufwand, die Bewegungsrichtung der hydraulischen Stellvorrichtung zu steuern.

[0017] Zweckmäßigerweise sind die Absperrventile als Schaltventile mit einer Sperrstellung und einer Durchflussstellung ausgebildet, wodurch sich der Bauaufwand für die Umschaltventileinrichtung, mit der die Bewegungsrichtung der hydraulischen Stellvorrichtung steuerbar ist, weiter verringern lässt.

[0018] Zweckmäßigerweise ist die Umschaltventileinrichtung elektrisch betätigbar. Durch eine elektrische Ansteuerung kann auf einfache Weise durch eine entsprechende Betätigung der Umschaltventileinrichtung die Bewegungsrichtung der hydraulischen Stellvorrichtung ausgewählt und somit gesteuert werden.

[0019] Gemäß einer vorteilhaften alternativen Ausführungsform der Erfindung umfasst die hydraulische Stellvorrichtung einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder, wobei eine erste Verbraucherseite des Hydraulikzylinders mittels einer ersten Zweigleitung an die erste Verbindungsleitung angeschlossen ist und eine zweite Verbraucherseite des Hydraulikzylinders mittels einer zweiten Zweigleitung an die zweite Verbindungsleitung angeschlossen ist, wobei die proportionale Stromregelventileinrichtung ein erstes proportionales Stromregelventil, das in der ersten Zweigleitung angeordnet ist, und ein zweites proportionales Stromregelventil aufweist, das in der zweiten Zweigleitung angeordnet ist. Mit einem derartigen Anschluss der hydraulischen Stellvorrichtung an die beiden Verbindungsleitungen des hydraulischen Verbrauchers wird es ermöglicht, mit zwei proportionalen Stromregelventilen sowohl die Bewegungsgeschwindigkeit als auch die Bewegungsrichtung der hydraulischen Stellvorrichtung zu steuern.

[0020] Gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung ist zum Betrieb des hydraulischen Verbrauchers die proportionale Stromregelventileinrichtung in die Sperrstellung betätigt und die Absperrventileinrichtung in die Durchflussstellung betätigt. Hierdurch kann bei einer Ansteuerung des Steuerwegeventils der hydraulische Verbraucher betätigt werden, wobei die in der Sperrstellung befindliche proportionale Stromregelventileinrichtung die hydraulische Stellvorrichtung gegen ungewollte Betätigung absperrt.

[0021] Gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung ist zum Betrieb der hydraulischen Stellvorrichtung die proportionale Stromregelventileinrichtung in Richtung der Drosselstellung betätigt und die Absperrventileinrichtung in die Sperrstellung betätigt ist. Hierdurch kann bei einer Ansteuerung des Steuerwegeventils die hydraulische Stellvorrichtung mit der durch die proportionale Stromregelventileinrichtung vorgegebenen Bewegungsgeschwindigkeit betätigt werden, wobei die in der Sperrstellung befindliche Absperrventileinrichtung den hydraulischen Verbraucher gegen ungewollte Betätigung absperrt.

[0022] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
Figur 1
ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer perspektivischen Darstellung,
Figur 2
den Hydraulikschaltplan einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs und
Figur 3
den Hydraulikschaltplan einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs.


[0023] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes, als Gegengewichtsgabelstapler ausgebildetes Flurförderzeug 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. In einem mittleren Abschnitt eines von einem Rahmen 2, einem Gegengewicht 3 und einem Fahrerschutzdach 4 gebildeten Fahrzeugkörpers 5 des Flurförderzeugs 1 ist ein Batteriefach 6 zur Aufnahme einer beispielsweise als Batterieblock ausgebildeten Energieversorgungseinrichtung 7 ausgebildet. Der Fahrzeugkörper 5 ist mit einer seitlichen Öffnung 8 versehen, durch die die Energieversorgungseinheit 7 in seitlicher und horizontaler Richtung - wie in der Figur 1 durch den Pfeil verdeutlicht ist - zum Wechsel der Energieversorgungseinheit 7 aus dem Batteriefach 6 zumindest teilweise herausbewegt bzw. in das Batteriefach 6 hineinbewegt werden kann. In der Figur 1 ist eine Wechselposition dargestellt, in der sich die Energieversorgungseinheit 7 zumindest teilweise seitlich außerhalb des Batteriefachs 6 befindet. In einer Betriebsposition befindet sich die Energieversorgungseinheit 7 vollständig in dem Batteriefach 6. Zum Bewegen der Energieversorgungseinheit 7 zwischen der Betriebsposition und der Wechselposition ist ein hydraulisch angetriebener Ausschub 10 vorgesehen.

[0024] Der Ausschub 10 weist einen Schubschlitten 9 auf, auf dem die Energieversorgungseinheit 7 aufsteht. Der Schubschlitten 9 kann in seitlicher Richtung aus dem Batteriefach 6 des Flurförderzeug 1 herausbewegt bzw. in das Batteriefach 6 hineinbewegt werden.

[0025] Der Schubschlitten 9 ist mittels einer mittels einer in der Figur 1 nicht näher dargestellten hydraulischen Stellvorrichtung zwischen der Betriebsstellung, in der sich der Schubschlitten 9 innerhalb des Batteriefachs 6 befindet und der Wechselstellung bewegbar, in der sich der Schubschlitten 9 zumindest teilweise außerhalb des Batteriefachs 6 befindet.

[0026] In der Figur 2 ist ein Hydraulikschaltplan einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs 1 dargestellt.

[0027] Das Flurförderzeug 1 weist eine Arbeitshydraulik 15 auf, die mehrere hydraulische Verbraucher 17-20 umfasst. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Verbraucher 17 ein einfachwirkender Hubantrieb eines Lastaufnahmemittels und als Verbraucher 18 ein doppeltwirkender Neigeantrieb, beispielsweise eines Hubmastes, vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Arbeitshydraulik 15 weiterhin zumindest einen als Zusatzantrieb ausgebildeten Verbraucher 19 oder 20 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel bildet der Verbraucher 19 einen ersten Zusatzantrieb, der von einem doppeltwirkenden Antrieb gebildet ist, und der Verbraucher 20 einen zweiten Zusatzantrieb, der von einem weiteren doppeltwirkenden Antrieb gebildet ist.

[0028] Der Verbraucher 17 ist mittels eines Steuerwegeventils 21 steuerbar. Der Verbraucher 18 ist mittels eines Steuerwegeventils 22 steuerbar. Der Verbraucher 19 ist mittels eines Steuerwegeventils 23 steuerbar. Weiterhin ist der Verbraucher 20 mittels eines Steuerwegeventils 24 steuerbar. Die Steuerwegeventile 21-24 weisen bevorzugt jeweils eine Neutralstellung auf, in der zugeordnete Verbraucher 17-20 abgesperrt ist, eine erste Steuerstellung für eine erste Bewegungsrichtung des zugeordneten Verbrauchers 17-20 und eine zweite Steuerstellung für eine zweite Bewegungsrichtung des zugeordneten Verbrauchers 17-20 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Steuerwegeventile 21-24 zu einem Steuerventilblock 25 zusammengefasst.

[0029] Zur Versorgung der Verbraucher 17-20 der Arbeitshydraulik 15 mit Druckmittel ist eine Pumpe 26 vorgesehen. Die Pumpe 26 steht saugseitig mit einem Behälter 27 in Verbindung und fördert in eine Förderleitung 28. Die Pumpe 26 steht zum Antrieb mit einem Antriebsmotor 29 in Verbindung, beispielsweise einem Elektromotor.

[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel dient die Pumpe 26 weiterhin zur Versorgung einer hydraulischen Lenkungsanlage 30. Zur bevorzugten Versorgung der Lenkungsanlage 30 mit Druckmittel ist in der Förderleitung 28 ein Prioritätsventil 31 angeordnet, das ausgangsseitig mittels einer Förderzweigleitung 32a mit der Lenkungsanlage 30 und mittels einer Förderzweigleitung 32b mit dem Steuerventilblock 25 verbunden ist. Der Steuerventilblock 25 ist mittels einer Behälterleitung 33 mit dem Behälter 27 verbunden.

[0031] Die Steuerwegeventile 23, 24 bilden somit eine Zusatzhydraulik, mittels der als Anbaugeräte ausgebildete Verbraucher 19, 20 von der Pumpe 26 mit Druckmittel versorgt werden können.

[0032] Bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug erfolgt die Versorgung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 des Ausschubs 10 über den Steuerventilblock 25, im dargestellten Ausführungsbeispiel über das Steuerwegeventil 23 des Verbrauchers 19, durch die Pumpe 26 der Arbeitshydraulik 15.

[0033] Die hydraulischen Stellvorrichtung 40 ist von einem doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 41 gebildet. Der Hydraulikzylinder 41 weist einen in Richtung der Betriebsstellung wirkenden Druckraum 41 a auf, der eine erste Verbraucherseite A bildet, und einen in Richtung der Wechselstellung wirkenden Druckraum 41 b auf, der eine zweite Verbraucherseite B bildet. Der Hydraulikzylinder 41 ist bevorzugt mit einem Zylindergehäuse an dem Fahrzeugkörper 5 angeordnet und steht mit einer aus- bzw. einfahrbaren Kolbenstange 41 c mit dem Schubschlitten 9 in Wirkverbindung.

[0034] Zum hydraulischen Anschluss des Hydraulikzylinders 41 an das Steuerwegeventil 23 der Arbeitshydraulik 15 ist in dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 eine Zweigleitung 42 vorgesehen, die mit einer ersten Verbindungsleitung 43a verbunden ist, mittels der der Verbraucher 19 mit dem Steuerwegeventil 23 verbunden ist. Der als doppeltwirkender Antrieb ausgebildete Verbraucher 19 ist weiterhin mittels einer zweiten Verbindungsleitung 43b mit dem Steuerwegeventil 23 verbunden. Zur Steuerung der Bewegungsgeschwindigkeit des Hydraulikzylinders 41 ist eine proportionale Stromregelventileinrichtung 45 vorgesehen, mittels der der Hydraulikzylinder 41 an das Steuerwegeventil 23 angeschlossen ist. Die proportionale Stromregelventileinrichtung 45 der Figur 2 ist von einem in der Zweigleitung 42 angeordneten proportionalen Stromregelventil 46 gebildet.

[0035] Die Zweigleitung 42 ist an den Druckraum 41 a des Hydraulikzylinders 41 angeschlossen. Der Druckraum 41 b des Hydraulikzylinders 41 ist mittels einer Behälterleitung 47 an den Behälter 27 angeschlossen.

[0036] Zur Steuerung der Bewegungsrichtung des Hydraulikzylinders 41 ist eine Umschaltventileinrichtung 50 vorgesehen. Die Umschaltventileinrichtung 50 umfasst ein Absperrventil 51 a, das in einer die Zweigleitung 42 mit der Behälterleitung 47 verbindenden Verbindungsleitung 52 angeordnet ist. Die Verbindungsleitung 52 ist an die Zweigleitung 42 zwischen der proportionale Stromregelventileinrichtung 45 und dem Druckraum 41 a angeschlossen. Zwischen der proportionalen Stromregelventileinrichtung 45 und dem Anschluss der Verbindungsleitung 52 ist in der Zweigleitung 42 weiterhin ein Sperrventil 53 angeordnet, beispielsweise ein in Richtung zum Druckraum 41a öffnendes Rückschlagventil. Die Umschaltventileinrichtung 50 umfasst ein weiteres Absperrventil 51 b, das in der Behälterleitung 47 zwischen dem Anschluss der Verbindungsleitung 52 und dem Behälter 27 angeordnet ist.

[0037] Die Absperrventile 51 a, 51 b sind jeweils als Schaltventile mit einer Sperrstellung und einer Durchflussstellung ausgebildet.

[0038] Die Umschaltventileinrichtung 50 ist elektrisch betätigbar. Hierzu sind die Absperrventile 51 a, 51 b jeweils mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung 54a, 54b, beispielsweise eines Schaltmagneten, betätigbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Absperrventile 51 a, 51 b jeweils von einer Feder in die Durchflussstellung betätigt und von der elektrischen Betätigungseinrichtung 54a, 54b in die Sperrstellung betätigbar.

[0039] Den zu dem Verbraucher 19 geführten Verbraucherleitungen 43a, 43b ist eine Absperrventileinrichtung 60 zugeordnet, mittels der die hydraulische Verbindung des Verbrauchers 19 mit dem Steuerwegeventil 23 absperrbar ist. Die Absperrventileinrichtung 60 weist ein in der ersten Verbindungsleitung 43a angeordnetes erstes Sperrventil 61 a und ein in der zweiten Verbindungsleitung 43b angeordnetes zweites Sperrventil 61 b auf. Das in der Verbindungsleitung 43a angeordnete Sperrventil 61 a ist in der Verbindungsleitung 43a zwischen dem Anschluss der Zweigleitung 42 und dem Verbraucher 19 angeordnet.

[0040] Die Sperrventile 61 a, 61 b sind jeweils als Schaltventile mit einer Sperrstellung und einer Durchflussstellung ausgebildet.

[0041] Die Absperrventileinrichtung 60 ist elektrisch betätigbar. Hierzu sind die Sperrventile 61 a, 61 b jeweils mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung 62a, 62b, beispielsweise eines Schaltmagneten, betätigbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Sperrventile 61 a, 61 b jeweils von einer Feder in die Sperrstellung betätigt und von der elektrischen Betätigungseinrichtung 62a, 62b in die Durchflussstellung betätigbar.

[0042] In der Figur 3 ist ein Hydraulikschaltplan einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs dargestellt. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.

[0043] Das Ausführungsbeispiel der Figur 3 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel der Figur 2 hinsichtlich des hydraulischen Anschlusses der hydraulischen Stellvorrichtung 40 des Ausschubs 10 an das Steuerwegeventil 23 des Verbrauchers 19 der Arbeitshydraulik 15.

[0044] Zum Anschluss des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 41 der hydraulischen Stellvorrichtung 40 an das Steuerwegeventil 23 der Arbeitshydraulik 15 ist eine erste Zweigleitung 42a vorgesehen, die mit der ersten Verbindungsleitung 43a verbunden ist, mittels der der Verbraucher 19 mit dem Steuerwegeventil 23 verbunden ist. Die erste Zweigleitung 42a ist an den Druckraum 41 a des Hydraulikzylinders 41 angeschlossen. Weiterhin ist eine zweite Zweigleitung 42b vorgesehen ist, die mit der zweiten Verbindungsleitung 43b verbunden ist, mittels der der Verbraucher 19 mit dem Steuerwegeventil 23 verbunden ist. Die zweite Zweigleitung 42b ist an den Druckraum 41 b des Hydraulikzylinders 41 angeschlossen.

[0045] Die proportionale Stromregelventileinrichtung 45 weist ein erstes proportionales Stromregelventil 46a auf, das in der ersten Zweigleitung 42a angeordnet ist, und ein zweites proportionales Stromregelventil 46b, das in der zweiten Zweigleitung 42b angeordnet ist.

[0046] Die proportionalen Stromregelventile 46, 46a und 46b der Figuren 2 und 3 weisen jeweils eine Sperrstellung 70 und eine Drosselstellung 71 auf. Im nicht angesteuerten Zustand befinden sich die Stromregelventile 46, 46a und 46b in der Sperrstellung 70, in der die hydraulische Verbindung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 mit dem Steuerwegeventil 23 abgesperrt ist.

[0047] Die Sperrstellung 70 der proportionalen Stromregelventile 46, 46a und 46b weist jeweils ein in Richtung zur hydraulischen Stellvorrichtung 40 sperrendes Sperrventil 72, beispielsweise Rückschlagventil, auf.

[0048] Die proportionalen Stromregelventile 46, 46a und 46b sind jeweils elektrisch in Richtung der Drosselstellung 71 betätigbar. Hierzu sind die Stromregelventile 46, 46a und 46b jeweils mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung 73, beispielsweise eines Proportionalmagneten, versehen. In die Sperrstellung 70 sind die Stromregelventile 46, 46a und 46b jeweils mittels einer Feder 74 betätigt.

[0049] In der Figur 3 ist den Verbraucherleitungen 43a, 43b die Absperrventileinrichtung 60 zugeordnet, mittels der die hydraulische Verbindung des Verbrauchers 19 mit dem Steuerwegeventil 23 absperrbar ist. Die Absperrventileinrichtung 60 weist das in der ersten Verbindungsleitung 43a angeordnete erste Sperrventil 61 a und das in der zweiten Verbindungsleitung 43b angeordnete zweite Sperrventil 61 b auf. Das in der Verbindungsleitung 43a angeordnete Sperrventil 61 a ist in der Verbindungsleitung 43a zwischen dem Anschluss der Zweigleitung 42a und dem Verbraucher 19 angeordnet. Das in der Verbindungsleitung 43b angeordnete Sperrventil 61 b ist in der Verbindungsleitung 43b zwischen dem Anschluss der Zweigleitung 42b und dem Verbraucher 19 angeordnet. Die Sperrventile 61 a, 61 b der Figur 3 sind hinsichtlich des Aufbaus mit den Sperrventilen 61 a, 61 b der Figur 2 identisch.

[0050] In der Figur 2 ist zum Betrieb des Verbrauchers 19 der Arbeitshydraulik 15 das proportionale Stromregelventil 46 nicht angesteuert und befindet sich in der Sperrstellung 70. Die Sperrventile 61 a, 61 b sind angesteuert und befinden sich jeweils in der Durchflussstellung. Durch Betätigung des Steuerwegeventils 23 kann der Verbraucher 19 betätigt werden. Über das in der Sperrstellung 70 befindliche proportionale Stromregelventil 46 ist die hydraulische Stellvorrichtung 40 von der Verbindungsleitung 43a hydraulisch abgesperrt, so dass bei einer Betätigung des Verbrauchers 19 eine ungewollte Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 verhindert wird.

[0051] Zur Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 werden die Sperrventile 61 a, 61 b jeweils in die Sperrstellung betätigt. Das Steuerwegeventil 23 wird derart angesteuert, dass die Verbindungsleitung 43a mit der Pumpe 26 verbunden ist. Durch Betätigung des proportionale Stromregelventils 46 in Richtung der Drosselstellung 71 kann der der hydraulischen Stellvorrichtung 40 zuströmende Druckmittelstrom und somit die Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung 40 gesteuert und begrenzt werden. Auch in einem Betriebszustand, in dem die Pumpe 26 einen Förderstrom liefert, der den Bedarf der hydraulischen Stellvorrichtung 40 übersteigt, wird somit erzielt, dass das proportionale Stromregelventil 46 den von der hydraulischen Stellvorrichtung 40 benötigten Druckmittelvolumenstrom auf einen Maximalwert begrenzt. Mittels der Umschaltventileinrichtung 50 kann die Bewegungsrichtung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 gesteuert werden. Zum Ausfahren der Kolbenstange 41 c des Hydraulikzylinders 1 befindet sich das Absperrventil 51 a in der Durchflussstellung und wird das Absperrventil 51 b in die Sperrstellung betätigt. Zum Einfahren der Kolbenstange 41 c des Hydraulikzylinders 1 befindet sich das Absperrventil 51 b in der Durchflussstellung und wird das Absperrventil 51 a in die Sperrstellung betätigt. Über die in den Sperrstellungen befindlichen Sperrventile 61 a, 61 b ist der Verbraucher 19 hydraulisch abgesperrt, so dass bei einer Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 eine ungewollte Betätigung des Verbrauchers 19 verhindert wird.

[0052] In der Figur 3 sind zum Betrieb des Verbrauchers 19 der Arbeitshydraulik 15die proportionalen Stromregelventile 46a, 46b nicht angesteuert und befindet sich jeweils in der Sperrstellung 70. Die Sperrventile 61 a, 61 b sind angesteuert und befinden sich jeweils in der Durchflussstellung. Durch Betätigung des Steuerwegeventils 23 kann der Verbraucher 19 betätigt werden. Über die in den Sperrstellungen 70 befindlichen proportionalen Stromregelventile 46a, 46b ist die hydraulische Stellvorrichtung 40 von den Verbindungsleitungen 43a, 43b hydraulisch abgesperrt, so dass bei einer Betätigung des Verbrauchers 19 eine ungewollte Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 verhindert wird.

[0053] Zur Betätigung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 werden die Sperrventile 61 a, 61 b jeweils in die Sperrstellung betätigt.

[0054] Zum Ausfahren der Kolbenstange 41c des Hydraulikzylinders 41 wird das Steuerwegeventil 23 derart angesteuert, dass die Verbindungsleitung 43b mit der Pumpe 26 und die Verbindungsleitung 43a mit dem Behälter 27 verbunden ist. Durch Betätigung des proportionale Stromregelventils 46b in Richtung der Drosselstellung 71 kann der der hydraulischen Stellvorrichtung 40 an der Verbraucherseite B zuströmende Druckmittelstrom und somit die Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung 40 gesteuert und begrenzt werden. Auch in einem Betriebszustand, in dem die Pumpe 26 einen Förderstrom liefert, der den Bedarf der hydraulischen Stellvorrichtung 40 übersteigt, wird somit erzielt, dass das proportionale Stromregelventil 46b den von der hydraulischen Stellvorrichtung 40 benötigten Druckmittelvolumenstrom auf einen Maximalwert begrenzt. Zum Ausfahren der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 41 ist das proportionale Stromregelventil 41 a nicht angesteuert und befindet sich in der Sperrstellung 70. Der aus der Verbraucherseite A des Hydraulikzylinders 41 abströmende Druckmittelvolumenstrom strömt über das sich öffnende Sperrventil 72 in die Verbindungsleitung 43a, die über das Steuerwegeventil 23 mit dem Behälter 27 verbunden ist.

[0055] Zum Einfahren der Kolbenstange 41 c des Hydraulikzylinders 41 wird das Steuerwegeventil 23 derart angesteuert, dass die Verbindungsleitung 43a mit der Pumpe 26 und die Verbindungsleitung 43b mit dem Behälter 27 verbunden ist. Durch Betätigung des proportionale Stromregelventils 46a in Richtung der Drosselstellung 71 kann der der hydraulischen Stellvorrichtung 40 an der Verbraucherseite A zuströmende Druckmittelstrom und somit die Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung 40 gesteuert und begrenzt werden. Auch in einem Betriebszustand, in dem die Pumpe 26 einen Förderstrom liefert, der den Bedarf der hydraulischen Stellvorrichtung 40 übersteigt, wird somit erzielt, dass das proportionale Stromregelventil 46a den von der hydraulischen Stellvorrichtung 40 benötigten Druckmittelvolumenstrom auf einen Maximalwert begrenzt. Zum Einfahren der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 41 ist das proportionale Stromregelventil 41 b nicht angesteuert und befindet sich in der Sperrstellung 70. Der aus der Verbraucherseite B des Hydraulikzylinders 41 abströmende Druckmittelvolumenstrom strömt über das sich öffnende Sperrventil 72 in die Verbindungsleitung 43b, die über das Steuerwegeventil 23 mit dem Behälter 27 verbunden ist.

[0056] Über die in den Sperrstellungen befindlichen Sperrventile 61 a, 61 b ist der Verbraucher 19 hydraulisch abgesperrt, so dass beim Ausfahren und Einfahren der Kolbenstange 41c des Hydraulikzylinders 41 eine ungewollte Betätigung des Verbrauchers 19 verhindert wird.

[0057] Die Erfindung ermöglicht es mit einfachem Bauaufwand und geringem Bauraumbedarf, die Druckmittelversorgung der hydraulischen Stellvorrichtung 40 des Ausschubs 10 der Energieversorgungseinheit 7 über ein Steuerwegeventil 21-24 durch die Pumpe 26 der Arbeitshydraulik 15 durchzuführen und die Bewegungsgeschwindigkeit der hydraulischen Stellvorrichtung 40 feinfühlig zu steuern bzw. auf einen bestimmten Maximalwert zu begrenzen.


Ansprüche

1. Flurförderzeug (1), insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einer Arbeitshydraulik (15), die zumindest einen hydraulischen Verbraucher (17-20) umfasst, der mittels eines Steuerwegeventils (21-24) betätigbar ist, und mit einem Batteriefach (6) zur Aufnahme einer Energieversorgungseinheit (7), insbesondere eines Batterieblocks, wobei die Energieversorgungseinheit (7) mittels einer hydraulischen Stellvorrichtung (10) zwischen einer Betriebsposition, in welcher sich die Energieversorgungseinheit (7) in dem Batteriefach (6) befindet, und einer Wechselposition, in welcher sich die Energieversorgungseinheit (7) teilweise oder vollständig außerhalb des Batteriefachs (6) befindet, bewegbar ist, wobei die hydraulische Stellvorrichtung (10) zur Versorgung mit Druckmittel an das den hydraulischen Verbraucher (17-20) der Arbeitshydraulik (15) betätigende Steuerwegeventil (21-24) anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Stellvorrichtung (10) mittels einer proportionalen Stromregelventileinrichtung (45) an das den hydraulischen Verbraucher (17-20) der Arbeitshydraulik (15) betätigende Steuerwegeventil (21-24) angeschlossen ist.
 
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die proportionale Stromregelventileinrichtung (45) eine Sperrstellung (70) und eine Drosselstellung (71) aufweist, wobei in der Sperrstellung (70) die hydraulische Verbindung der hydraulischen Stellvorrichtung (10) mit dem Steuerwegeventil (21-24) abgesperrt ist und in der Drosselstellung (71) die hydraulische Stellvorrichtung (10) mit dem Steuerwegeventil (21-24) hydraulisch verbunden ist.
 
3. Flurförderzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrstellung (70) der proportionalen Stromregelventileinrichtung (45) ein in Richtung zur hydraulischen Stellvorrichtung (10) sperrendes Sperrventil (72), insbesondere Rückschlagventil, aufweist.
 
4. Flurförderzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die proportionale Stromregelventileinrichtung (45) elektrisch in Richtung der Drosselstellung (71) betätigbar ist und sich im nicht angesteuerten Zustand in der Sperrstellung (70) befindet.
 
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der hydraulische Verbraucher (19) der Arbeitshydraulik (15) von einem doppeltwirkenden Verbraucher gebildet ist, der mittels einer ersten Verbraucherleitung (43a) und einer zweiten Verbraucherleitung (43b) mit dem Steuerwegeventil (23) verbunden ist, wobei die hydraulische Stellvorrichtung (10) mittels zumindest einer Zweigleitung (42; 42a, 42b) an die Verbraucherleitungen (43a, 43b) angeschlossen ist und in der zumindest einen Zweigleitung (42; 42a, 42b) die proportionale Stromregelventileinrichtung (45) angeordnet ist, wobei eine den Verbraucherleitungen (43a, 43b) zugeordnete Absperrventileinrichtung (60) vorgesehen ist, mittels der die hydraulische Verbindung des Verbrauchers (19) mit dem Steuerwegeventil (23) absperrbar ist.
 
6. Flurförderzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrventileinrichtung (60) ein in der ersten Verbindungsleitung (43a) angeordnetes erstes Sperrventil (61 a) und ein in der zweiten Verbindungsleitung (43b) angeordnetes zweites Sperrventil (61 b) aufweist.
 
7. Flurförderzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrventil (61 a; 61 b) in der Verbindungsleitung (43a; 43b) zwischen dem Anschluss der Zweigleitung (42; 42a, 42b) und dem Verbraucher (19) angeordnet ist.
 
8. Flurförderzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrventile (61 a, 61 b) jeweils als Schaltventil mit einer Sperrstellung und einer Durchflussstellung ausgebildet sind.
 
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrventileinrichtung (60) elektrisch betätigbar ist.
 
10. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Stellvorrichtung (10) einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder (41) umfasst, wobei eine Zweigleitung (42) vorgesehen ist, die an die erste oder die zweite Verbindungsleitung (43a; 43b) angeordnet ist, und die proportionale Stromregelventileinrichtung (45) ein einziges proportionales Stromregelventil (46) umfasst, das in der Zweigleitung (42) angeordnet ist, wobei zur Steuerung der Bewegungsrichtung des Hydraulikzylinders (41) eine Umschaltventileinrichtung (50) vorgesehen ist.
 
11. Flurförderzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zweigleitung (42) an eine erste Verbraucherseite (A) des Hydraulikzylinders (41) angeschlossen ist, wobei die zweite Verbraucherseite (B) des Hydraulikzylinders (41) mit einer zu einem Behälter (27) geführten Behälterleitung (47) verbunden ist und eine die Zweigleitung (42) mit der Behälterleitung (47) verbindende Verbindungsleitung (52) vorgesehen ist, wobei die Umschaltventileinrichtung (50) ein in der Verbindungsleitung (52) angeordnetes Absperrventil (51 a) und ein in der Behälterleitung (47) zwischen dem Anschluss der Verbindungsleitung (52) und dem Behälter (27) angeordnetes weiteres Absperrventil (51 b) aufweist.
 
12. Flurförderzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrventile (51 a, 51 b) jeweils als Schaltventile mit einer Sperrstellung und einer Durchflussstellung ausgebildet sind.
 
13. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschaltventileinrichtung (50) elektrisch betätigbar ist.
 
14. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Stellvorrichtung (10) einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder (41) umfasst, wobei eine erste Verbraucherseite (A) des Hydraulikzylinders (41) mittels einer ersten Zweigleitung (42a) an die erste Verbindungsleitung (43a) angeschlossen ist und eine zweite Verbraucherseite (B) des Hydraulikzylinders (41) mittels einer zweiten Zweigleitung (42b) an die zweite Verbindungsleitung (43b) angeschlossen ist, wobei die proportionale Stromregelventileinrichtung (45) ein erstes proportionales Stromregelventil (46a), das in der ersten Zweigleitung (42a) angeordnet ist, und ein zweites proportionales Stromregelventil (46b) aufweist, das in der zweiten Zweigleitung (42b) angeordnet ist.
 
15. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum Betrieb des hydraulischen Verbrauchers (19) die proportionale Stromregelventileinrichtung (15) in die Sperrstellung (70) betätigt ist und die Absperrventileinrichtung (60) in die Durchflussstellung betätigt ist.
 
16. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zum Betrieb der hydraulischen Stellvorrichtung (10) die proportionale Stromregelventileinrichtung (45) in Richtung der Drosselstellung (71) betätigt ist und die Absperrventileinrichtung (60) in die Sperrstellung betätigt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente