[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzspinnen, Verstrecken und Aufwickeln
eines multifilen Fadens zu einem FDY-Garn und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren zum Schmelzspinnen, Verstrecken und Aufwickeln eines
multifilen Fadens sowie eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
sind beispielsweise aus der
DE 21 18 316 A1 bekannt.
[0003] Bei der Herstellung von synthetischen Fäden insbesondere für textile Anwendungen
ist es allgemein bekannt, dass die multifilen Fäden nach einem Schmelzspinnen je nach
herzustellenden Gamtypen mehr oder weniger verstreckt werden. Je nach Grad der Verstreckung
wird hierbei zwischen sogenannten POY-Garnen oder FDY-Garnen unterschieden. Die POY-Garne
(Pre Oriented Yarn) besitzen eine vororientierte, noch nicht fertig verstreckte Struktur
und werden üblicherweise in einem zweiten Prozessschritt beispielsweise einer Falschdralltexturierung
zu einem endgültigen Garn weiterverarbeitet. Demgegenüber sind die FDY-Garne (Full
Drawn Yarn) vollständig verstreckt und lassen sich unmittelbar für die Weiterverarbeitung
eines flächigen Textilproduktes nutzen.
[0004] Das Verstrecken der synthetischen Fäden erfolgt durch angetriebene Führungsmäntel
mehrerer Galetten, wobei die Fäden mit Kontakt am Umfang der Führungsmäntel geführt
sind. Die Führungsmäntel der Galetten sind zumindest teilweise beheizt, um die Fäden
zum Verstrecken oder zum Relaxieren zu erwärmen. Da einerseits hohe Verstreckungen
entsprechend hohe Differenzgeschwindigkeiten zwischen den Führungsmänteln der Galetten
erfordern und andererseits die Erwärmung der Fäden durch den Kontakt durch die beheizten
Führungsmäntel erfolgt, sind bei hohen Geschwindigkeiten große Kontaktlängen zwischen
Faden und Führungsmantel zur Erwärmung der Fäden erforderlich. Aus diesem Grund werden
zum Abziehen und Verstrecken synthetischer Fäden zu vollverstreckten Garnen üblicherweise
Galettenduos eingesetzt, die zwei mit identischer Umfangsgeschwindigkeit angetriebene
Führungsmäntel aufweisen und den Faden mit mehreren Umschlingungen führen. Ein derartiges
Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind beispielsweise aus der
DE 21 18316A1 bekannt.
[0005] Bei dem bekannten Verfahren und bei der bekannten Vorrichtung werden die Filamente
nach dem Extrudieren mit einem wasserarmen Gleitmittel behandelt und anschließend
durch mehrere Galettenduos abgezogen und verstreckt. Hierzu weist jedes der Galettenduos
zwei angetriebene Führungsmäntel auf, an denen das Filamentbündel mit mehreren Umschlingungen
geführt wird. Insoweit wirken die Führungsmäntel eines der Galettenduos zusammen,
um an dem Filamentbündel eine thermische Behandlung auszuführen, und um an dem Filamentbündel
eine Fadenspannung zum Abziehen oder zum Verstrecken zu erzeugen. Die Anzahl der Umschlingungen
an den Führungsmänteln sind im Verhältnis zu den Geschwindigkeiten derart gewählt,
dass nach Ablauf des Filamentbündels von dem Führungsmantel die gewünschte Verstrecktemperatur
und die erforderlichen Zugspannungen im Faden erreicht sind. Grundsätzlich führt jedoch
jeder Kontakt zwischen dem Filamentbündel und einer Führungsfläche zu Reibeffekten,
die aufgrund der multifilen Struktur des Filamentbündels Ungleichmäßigkeiten in den
einzelnen Filamenten hervorrufen können.
[0006] Aus der
DE 31 46 054 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abziehen und Verstrecken eines multifilen
Fadens bekannt, bei welcher das Filamentbündel vor dem Abziehen mittels eines handelsüblichen
Präparationsmittel benetzt wird und zum Abziehen mit einfacher Umschlingung an dem
Führungsmantel einer einzigen Galette geführt wird. Der Führungsmantel ist nicht erwärmt,
so dass der Faden in der nachfolgenden Zone kalt verstreckt wird. Die für FDY-Garne
übliche thermische Nachbehandlung zur Einstellung eines Kochschrumpfs erfolgt dabei
durch mehrfach umschlungene Galetten eines nachfolgenden Galettenduos. Derartige kaltverstreckte
Fäden besitzen jedoch grundsätzlich den Nachteil, dass sehr hohe Streckkräfte erzeugt
werden müssen, die insbesondere bei der Herstellung von mehreren parallel geführte
Filamentbündel zu erheblichen Problemen führen. Zudem werden langauskragende Galetten
zur thermischen Nachbehandlung benötigt, um eine ausreichende Erwärmung des Filamentbündels
sicherzustellen.
[0007] Aus der
DE 35 08 955 A1 ist auch schon eine Anordnung zum Abziehen und Verstrecken eines synthetischen Fadens
mit mehreren einzeln angetriebenen Galetten bekannt. Allerdings wird die Zusammensetzung
des Präparationsfluids nicht spezifiziert und ein Zusammenhang zwischen dem Wasseranteil
im Präparationsfluid und den Vorgängen beim Aufheizen des Fadens ist nicht zu entnehmen.
[0008] Aus der
JP 60 151312 A sind ebenfalls mehrere einzelne Galetten zum Abziehen und Verstrecken eines synthetischen
Fadens bekannt. In diesem Dokument ist die Verwendung wasserfreier Präparationsmittel
beschrieben, die jedoch für viele Anwendungsfälle nicht gut geeignet sind, weil ein
Wasseranteil für die Benetzung aller Filamente eines synthetischen Fadens mit einem
Präparationsmittel förderlich ist. Ein Hinweis auf den Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung
des Präparationsmittels und dem Aufheizvorgang des Fadens oder den Kontakteigenschaften
auf einer Galettenoberfläche findet sich nicht.
[0009] Auch die
DE 199 27 916 A1 nennt zwar unterschiedliche Präparationsflüssigkeiten mit ihren Eigenschaften und
bevorzugten Anwendungen, enthält aber auch keine Lehre, die einen Zusammenhang zwischen
dem Wasseranteil eines Fluids und späteren Aufheizvorgängen an einem Faden herstellen
würde.
[0010] Im Stand der Technik sind jedoch auch grundsätzlich solche Verfahren und Vorrichtungen
bekannt, bei welchen die Erwärmung des Fadens kontaktlos mittels Strahlungsheizer
erfolgt. So ist beispielsweise aus der
WO 2007/115703 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abziehen und Verstrecken eines multifilen
Fadens beschrieben, bei welchen bzw. welcher das Filamentbündel mit einfacher Umschlingung
an den Führungsmänteln der Galetten geführt ist. Hierbei sind zwischen den Führungsmänteln
freie Behandlungszonen gebildet, die zum Erwärmen des Filamentbündels durch Strahlungsheizer
genutzt werden. Derartige Verfahren und Vorrichtungen erfordern somit größere freie
Führungsstrecken des Filamentbündels, um bei hohen Geschwindigkeiten eine ausreichende
Temperierung zu ermöglichen.
[0011] Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Schmelzspinnen, Verstrecken
und Aufwickeln eines Fadens zu einem FDY-Garn sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Führung
und die Erwärmung des Filamentbündels zum vollständigen Verstrecken möglichst schonend
und mit möglichst gleichmäßiger Behandlung aller Filamente des Filamentbündels erfolgt.
[0012] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art bereitzustellen, mit welchem eine Mehrzahl parallel gesponnener Filamentbündel
möglichst in kompakter Anordnung herstellbar sind.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen nach
Anspruch 8 gelöst.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweils abhängigen Ansprüche definiert.
[0015] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass beim Erwärmen des multifilen Fadens
sowohl das Fadenmaterial als auch das Präparationsfluid gleichermaßen erwärmt werden
müssen. So wird vor Erwärmung des präparierten Fadens zunächst der Wasseranteil verdampft
und aus dem Filamentverbund herausgelöst. Aus der Lehre der
DE 21 18 316 A1 ist zwar zu entnehmen, dass sich die Reduzierung des Wassergehaltes günstig auf die
Verstreckung des Filamentbündels auswirkt, jedoch nach wie vor eine herkömmliche Fadenführung
durch mehrfache Umschlingungen von Galettenduos erfordert.
[0016] Auf der Suche nach einer Lösung stellte sich zunächst ein erheblicher Vorbehalt ein.
So ist es allgemein bekannt, dass zum vollständigen Verstrecken des Filamentbündels
an den Führungsmäntel der Galetten erhebliche Zugkräfte aufgefangen werden müssen,
um ein Schlupf zwischen dem Filamentbündel und den Führungsmäntel zu vermeiden. So
werden insbesondere bei der Herstellung von FDY-Garnen Umschlingungswinkel an den
Galetten eingestellt, die eine mehrfache Umschlingung erfordern.
[0017] Die Erfindung hat jedoch erkannt, dass die Erwärmung des Filamentbündels durch eine
Begrenzung des Wassergehaltes in dem Präparationsöl auf maximal 8% und durch einen
wechselseitigen Kontakt des Filamentbündels an den Führungsmäntel der Galetten im
hohen Grade intensiviert werden kann. So lässt sich beispielsweise bei einer Warmverstreckung
die Lage des Versteckpunktes (Neck point) sehr begrenzt ausbilden, was sich günstig
auf die erforderlichen Verstreckkräfte auswirkt. Besonders vorteilhaft ist jedoch
die thermische Nachbehandlung zur Einstellung des Kochschrumpfs sowohl bei einer Warmverstreckung
oder insbesondere bei einer Kaltverstreckung, die erfindungsgemäß durch einfach umschlungene
Führungsmäntel der Galetten erfolgt. Des Weiteren bietet eine Fadenführung mit wechselseitigem
Kontakt an den Führungsmänteln der Galetten die Möglichkeit sehr große Umschlingungswinkel
an einzelne Führungsmäntel einzustellen. Daher können auch mit einfach umschlungenen
Führungsmänteln relativ hohe Verstreckkräfte ohne unerwünschte Schlupferscheinungen
erzeugt werden, so dass auch mehrere Fäden parallel nebeneinander im kalten Zustand
verstreckt werden können. Erfindungsgemäß wird das Filamentbündel nach dem Benetzen
mit dem Präparationsöl mit einem sehr geringen Wasseranteil von maximal 8% mit einer
Abzugsgeschwindigkeit von oberhalb 1200 m/min durch eine einfache Teilumschlingung
des Filamentbündels an wahlweise beheizten Führungsmäntel mehrer angetriebener Galetten
abgezogen. Die Verstrecken des Filamentbündels in einer Streckstufe mit einer Streckgeschwindigkeit
oberhalb 3500 m/min erfolgt dann ebenfalls durch eine einfache Teilumschlingung des
Filamentbündels an nachgeordneten Führungsmäntel mehrerer angetriebener Galetten,
wobei die Führungsmäntel zum Relaxieren und Schrumpeinstellung beheizt ausgeführt
sind.
[0018] Eine derartige Fadenführung besitzt zudem den Vorteil, dass die Filamente des Filamentbündel
ein sehr hohe Gleichmäßigkeit ihrer physikalischen Eigenschaften aufweisen. So werden
durch eine wechselseitige Umschlingung des Filamentbündels im Wesentlichen alle Filamente
in Kontakt mit einer der Führungsmäntel gebracht, so dass sie hinsichtlich Reibkontakt
und Wärmekontakt die gleiche Historie aufweisen.
[0019] Zur Durchführung des Verfahrens sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung vor, dass
die Führungsmäntel der angetrieben Galetten zum Abziehen des Filamentbündels eine
erste Galettengruppe bilden, deren Führungsmäntel zu einem Fadenlauf mit einfacher
Teilumschlingung angeordnet sind und wahlweise beheizbar sind, und dass die Führungsmäntel
der angetriebenen Galetten zum Verstrecken eine zweite Galettengruppe bilden, deren
beheizten Führungsmäntel zu einem Fadenlauf mit einfacher Teilumschlingung angeordnet
sind, wobei zwischen den beiden Galettengruppen eine Streckzone gebildet ist. Damit
lassen sich sehr kompakte Einrichtungen zum Verstrecken und Relaxieren realisieren,
die insbesondere zur Führung einer Fadenschar geeignet ist. So können bereits an sehr
kurzen Führungsmänteln mehrere Fäden parallel nebeneinander mit einfacher Teilumschlingung
geführt werden.
[0020] Damit beim Abziehen und Verstrecken des Filamentbündels einerseits eine ausreichende
Fadenspannung erzeugt werden kann und um andererseits eine schlupffreie Führung des
Filamentbündels an den Führungsmänteln der Galetten zu gewährleisten, ist die Verfahrensvariante
besonders vorteilhaft, bei welcher das Filamentbündel an den Führungsmänteln der Galetten
mit jeweils einem Umschlingungswinkel von > 180 ° geführt wird.
[0021] Hierzu sind die Führungsmäntel der Galetten zu einem Fadenlauf mit jeweils einer
einfachen Teilumschlingung mit einem Umschlingungswinkel > 180° angeordnet, wobei
benachbarte Galetten vorzugsweise gegensinnig angetriebene Führungsmäntel aufweisen.
Damit lässt sich insbesondere eine Fadenführung mit wechselnder Umschlingung an den
Führungsmänteln einer der Galetten realisieren.
[0022] Da der Wasseranteil innerhalb des Präparationsöls hauptsächlich zur Verdünnung und
zur Verbesserung der Fliesseigenschaften des Präparationsöls genutzt wird, weist das
Präparationsöl mit einem Wasseranteil von < 8% eine höhere Viskosität auf Um dennoch
die Fliesseigenschaften zum Benetzen der Filamente und des Filamentbündels zu verbessern,
ist die Verfahrensvariante bevorzugt verwendet, bei welcher das Präparationsöl vor
dem Auftragen auf das Filamentbündel erwärmt wird.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist hierzu ein Heizmittel auf, dass der Präparationseinrichtung
zum Erwärmen des Präparationsöls zugeordnet ist. Hierbei wird bevorzugt unmittelbar
die über eine Dosierpumpe zugeführte dosierte Menge des Präparationsöls kurz vor dem
Benetzen erwärmt.
[0024] Um einerseits eine Vergleichmäßigung des Präparationsöls zu erhalten und andererseits
eine möglichst bandförmige Aufspreizung der Filamente innerhalb des Filamentbündels
zu erzeugen, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Filamentbündel
durch eine Fadenbremse geführt. Die Fadenbremse ist hierzu unmittelbar den Galetten
der ersten Galettengruppe vorgeordnet.
[0025] Zur Herstellung der FDY-Garne für textile Anwendungen mit relativ geringen Fadentitern
hat sich die Verfahrensvariante besonders bewährt, bei welcher zum Abziehen mit oder
ohne Erwärmung des Filamentbündels der Faden mit Kontakt in einer S-förmigen oder
Z-förmigen Teilumschlingung an zwei Führungsmänteln eines ersten Galettenduos geführt
wird.
[0026] Die erfmdungsgemäße Vorrichtung weist hierzu eine erste Galettengruppe auf, die durch
ein erstes Galettenduo mit zwei wahlweise beheizten Führungsmänteln gebildet wird.
[0027] Die Verfahrensvariante, bei welcher zum Verstrecken und Relaxieren das Filamentbündel
eine thermische Nachbehandlung erhält und der Faden mit Kontakt in einer S-förmigen
oder Z-förmigen Teilumschlingung an zwei beheizte Führungsmäntel eines zweiten Galettenduos
geführt wird, ist bevorzugt ausgeführt. In soweit kann die Anzahl der Galetten zum
Abziehen und Verstrecken selbst bei einfacher Teilumschlingung auf ein Minimum reduziert
werden. Die Führungsmäntel der Galettenduos werden hierzu durch gegensinnig drehende
Elektroantrieben angetrieben.
[0028] Um insbesondere bei hohen Fadengeschwindigkeiten nach dem Verstrecken eine hinreichende
Relaxierung des Filamentbündels ausführen zu können, ist die Verfahrensvariante vorgesehen,
bei welcher das Filamentbündel zusätzlich ohne Kontakt durch Wärmestrahlung eines
Strahlungsheizers beheizt wird.
[0029] Hierzu kann zumindest ein Strahlungsheizer einer der Galetten der zweiten Galettengruppe
zugeordnet sein oder neben einer der Galetten angeordnet sein.
[0030] Für die Weiterverarbeitung des Fadens ist es erforderlich, dass das Filamentbündel
einen ausreichenden Fadenschluss aufweist, der üblicherweise durch sogenannte Verflechtungsknoten
erzeugt werden, die beim Verwirbeln des Filamentbündels auftreten. Um eine für das
Verwirbeln optimale Fadenspannung an dem Filamentbündel einstellen zu können, die
insbesondere unabhängig von den vorhergehenden Prozessschritten und den nachfolgenden
Prozessschritten ist, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das
Filamentbündel vor dem Aufwickeln in einem zwischen zwei angetriebenen Galetten gespannten
Fadenstück verwirbelt, wobei die Verwirbelung eine Anzahl von mindestens 10 Verflechtungsknoten
pro Meter Fadenlänge erzeugt. Durch Einstellung der Geschwindigkeitsdifferenzen der
beiden Galetten lässt sich somit eine für die Verwirbelung optimale Fadenspannung
einstellen. Die nachgeordneten Prozessschritte wie beispielsweise das Aufwickeln lassen
sich mit einer davon unabhängigen Wickelspannung ausführen.
[0031] Das Herstellen des Fadenschlusses vor dem Aufwickeln des Fadens wird bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung durch eine Verwirbelungseinrichtung ausgeführt, die der Aufwickeleinrichtung
vorgeordnet ist, wobei der Verwirbelungseinrichtung auf einer Zulaufseite und einer
Ablaufseite jeweils eine angetriebene Galette zugeordnet ist. Damit lassen sich die
gewünschten Fadenspannungen durch Steuerung der Einzelantriebe der Galetten einstellen.
[0032] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit den Fadenschluss vor dem Aufwickeln durch
eine weitere Benetzung des Fadens zu verbessern. So ist die Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hierzu besonders geeignet, bei welcher die Präparationseinrichtung zwei
getrennte Präparationsstationen zum Präparieren des Filamentbündels aufweist, wobei
eine erste Präparationsstation dem Sammelfadenführer zugeordnet ist und wobei eine
zweite Präparationsstation zwischen der zweiten Galettengruppe und der Aufwickeleinrichtung
angeordnet ist. Die Präparationsmenge lässt sich dadurch in mehrere Teilpräparationsaufträge
dem Faden zuführen. So könnte eine erste Teilpräparation unmittelbar nach dem Spinnen
und vor dem Verstrecken dem Filamentbündel zugeführt werden. Hierbei würde eine sehr
kleine Menge an Präparationmittel verwendet, um die Laufeigenschaften des Fadens an
Fadenführer und den Führungsmäntel zu verbessern. Die für die Nachbehandlung des Fadens
erforderliche Benetzung könnte dann nach dem Verstrecken und vor dem Aufwickeln in
einer zweiten Teilpräparation erfolgen.
[0033] Das erfmdungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens sind nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unter Bezug auf die beigefügten Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0034] Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
[0035] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Herstellung eines FDY-Games in einer Ansicht
dargestellt.
[0036] Zum Schmelzspinnen eines multifilen Fadens ist ein beheizbarer Spinnbalken 1 vorgesehen,
der an seiner Unterseite eine Spinndüse 3 mit einer Vielzahl von Düsenöffnungen und
an seiner Oberseite einen Schmelzezulauf 2 aufweist. Der Schmelzezulauf 2 ist mit
einer hier nicht dargestellten Schmelzequelle beispielsweise einem Extruder gekoppelt.
Innerhalb des Spinnbalkenes 1 können weitere schmelzeführende und schmelzefördernde
Bauteile angeordnet sein, auf die an dieser Stelle nicht näher eingegangen wird.
[0037] Der Spinnbalken 1 träg an seiner Unterseite mehrere Spinndüsen 3, um gleichzeitig
mehrere Fäden parallel nebeneinander zu spinnen. Der Spinnbalken 1 ist quer zur Zeichnungsebene
ausgerichtet, so dass in Fig. 1 nur eine der Spinndüsen 3 sichtbar ist. Die nachfolgenden
Einrichtungen und Aggregate werden daher nur anhand eines Fadenlaufs näher erläutert.
Grundsätzlich wird jeder der insgesamt fünf parallel nebeneinander erzeugten Fäden
gleich behandelt.
[0038] Unterhalb des Spinnbalkens 1 ist eine Abkühleinrichtung 6 vorgesehen, die aus einem
Kühlschacht 8 und einer Anblasvorrichtung 7 gebildet ist. Der Kühlschacht 8 ist derart
unterhalb der Spinndüse 3 angeordnet, dass die Vielzahl der durch die Spinndüse 3
extrudierten Filamente 4 den Kühlschacht 8 durchlaufen. Über die Anblasvorrichtung
7 lässt sich eine Kühlluftstrom erzeugen, der in den Kühlschacht 8 eingeleitet wird,
so dass die durch die Spinndüse 3 extrudierten Filamente 4 durch den Kühlluftstrom
gleichmäßig abgekühlt werden.
[0039] Unterhalb des Kühlschachtes 8 ist ein Sammelfadenführer 7 und eine Präparationseinrichtung
16 vorgesehen, um die Filamente 4 zu einem Filamentbündel 5 zusammenzuführen. Der
Sammelfadenfiihrer 9 ist hierzu mittig unterhalb der Spinndüse 3 angeordnet, so dass
die Filamente 4 in dem Sammelfadenführer 9 gleichmäßig zusammengeführt werden. Dabei
wird den Filamenten ein Präparationsöl zugeführt, um eine gleichmäßige Benetzung aller
Filamente innerhalb des Filamentbündels 5 zu erhalten. Das Präparationsöl weist einen
sehr geringen Anteil eines Wassers auf, der vorzugsweise unterhalb von 8% liegt. Um
trotz einer relativ hohen Viskosität des Präparationsöles im Bereich von 90 bis 100
cS (centi-Stokes) eine gleichmäßige Verteilung innerhalb des Filamentbündels 5 zu
erhalten, wird das Präparationsöl in diesem Ausführungsbeispiel vor dem Benetzen erwärmt.
Die Präparationseinrichtung 16 ist über eine Dosierleitung 19 mit einer Dosierpumpe
17 verbunden, durch welche ein aus einem Tank (hier nicht dargestellt) gesaugtes Präparationsöl
der Präparationseinrichtung 16 zugeführt wird. Zwischen der Dosierpumpe 17 und der
Präparationseinrichtung 16 ist ein Heizmittel 18 vorgesehen, um das Präparationsöl
zu erwärmen. Das erwärmte Präparationsöl weist eine geringere Viskosität auf und lässt
sich unmittelbar zur Benetzung des Filamentbündels nutzen.
[0040] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Präparationsmittel in mehrere getrennte
Teilpräparationen unabhängig voneinander aufzutragen, so dass zunächst eine sehr kleine
Menge dem Filamentbündel nach dem Spinnen zuführbar ist. So sind in dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 zwei getrennte Präparationsstationen 16.1 und 16.2 gestrichelt dargestellt,
wobei eine erste Präparationsstation 16.1 dem Sammelfadenführer 9 zugeordnet ist und
wobei eine zweite Präparationsstation 16.2 zwischen einer zweiten Galettengruppe 13.2
und einer Aufwickeleinrichtung 23 angeordnet ist. Die Präparationsmenge lässt sich
dadurch in mehrere Teilpräparationsaufträge dem Faden zuführen. So könnte eine erste
Teilpräparation unmittelbar nach dem Spinnen und vor dem Verstrecken dem Filamentbündel
zugeführt werden. Hierbei würde eine sehr kleine Menge an Präparationsmittel verwendet,
um die Laufeigenschaften des Fadens an Fadenführern und den Führungsmäntel zu verbessern.
Die für die Nachbehandlung des Fadens erforderliche Benetzung könnte dann nach dem
Verstrecken und vor dem Aufwickeln in einer zweiten Teilpräparation erfolgen. Grundsätzlich
könnten dabei auch Präparationsmittel mit einem wesentlichen höheren Wasseranteil
verwendet werden.
[0041] Unterhalb des Kühlschachtes 8 ist ein angrenzender Fallschacht 10 mit einem auf der
Auslassseite angeordneten Einlauffadenführer 11 angeordnet. Innerhalb des Fallschachtes
10 werden die Filamentbündel 5 ausgehend von einer durch den Abstand der Spinndüsen
3 bestimmten Spinnteilung auf einen Behandlungsabstand zusammengeführt. Hierzu werden
die Filamentbündel 5 zunächst durch den Einlauffadenführer 11 in den Behandlungsabstand
zueinander gebracht, so dass die Filamentbündel 5 parallel nebeneinander mit kurzem
Abstand im Bereich von 3 bis 8 mm führbar sind.
[0042] Unterhalb des Fallschachtes 10 ist eine erste Galettengruppe 13.1 mit mehreren angetrieben
Galetten 20.1 und 20.2 angeordnet. Die Galetten 20.1 und 20.2 der Galettengruppe 13.1
sind als ein Galettenduo mit zwei Führungsmänteln 14.1 und 14.2 ausgebildet. Das Galettenduo
13.1 weist zwei mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetriebene Führungsmäntel 14.1
und 14.2 auf. Die Führungsmäntel 14.1 und 14.2 des Galettenduos 13.1 sind übereinander
angeordnet und werden jeweils durch separate Elektromotore (nicht dargestellt) angetrieben.
Der Elektromotor des Führungsmantels 14.1 ist linksdrehend ausgeführt und treibt den
Führungsmantel 14.1 entgegen dem Uhrzeigersinn an. Der Elektromotor des Führungsmantels
14.2 ist rechtsdrehend ausgeführt und treibt den Führungsmantel 14.2 im Uhrzeigersinn
an. Somit drehen die Führungsmäntel 14.1 und 14.2 sich gegensinnig. Für den Fall einer
Warmverstreckung weist jeder der Führungsmäntel 14.1 und 14.2 eine hier nicht dargestellt
Heizeinrichtung auf, um die Führungsmäntel 14.1 und 14.2 zu beheizen.
[0043] Zum Abziehen des Filamentbündels 5 aus der Spinnzone ist dem ersten Galettenduo 13.1
eine Fadenbremse 12 im Fadenlauf vorgeordnet. Die Fadenbremse 12 wird in diesem Ausführungsbeispiel
durch mehrere Umlenkrollen gebildet, die frei drehbar gelagert sind. Das Filamentbündel
5 wird mit jeweils einer Teilumschlingung an den Umlenkrollen geführt, wobei die Filamente
des Filamentbündels 5 sich in eine bandförmige Anordnung begeben. Dadurch lässt sich
der Öl auftrag auf den Filamenten vergleichsmäßigen und zudem wird das Filamentbündel
5 mit bandförmiger Anordnung der Filamente zum Führungsmantel 14.1 des ersten Galettengruppe
13.1 geführt. Dadurch ist ein gleichmäßiger Kontakt aller Filamente mit der Oberfläche
des Führungsmantels 14.1 gewährleistet
[0044] Die erste Galettengruppe 13.1 dient zum Abziehen der Filamentbündel 5. Hierzu werden
die Filamentbündel 5 mit einer einfachen Teilumschlingung an den Führungsmäntel 14.1
und 14.2 der Galetten 20.1 und 20.2 geführt. Das Filamentbündel 5 umschlingt die Führungsmäntel
14.1 und 14.2 wechselseitig in einem S-förmigen Fadenlauf. Die Führungsmäntel 14.1
und 14.2 sind derart angeordnet, dass sich im Fadenlauf jeweils ein Umschlingungswinkel
von > 180° an den Führungsmäntel 14.1 und 14.2 einstellt.
[0045] Im Fadenlauf ist der ersten Galettengruppe 13.1 eine zweite Galettengruppe 13.2 mit
mehreren angetrieben Galetten 20.3 und 20.4 zum Verstrecken der Filamentbündel 5 nachgeordnet,
wobei zwischen den Galettengruppen 13.1 und 13.2 eine Streckzone aufgespannt ist.
Die zweite Galettengruppe 13.2 wird in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls durch
ein Galettenduo mit den angetrieben Galetten 20.3 und 20. 4 gebildet. Das zweite Galettenduo
13.2 ist in diesem Fall identisch zu dem ersten Galettenduo 13.1 aufgebaut. So sind
die Führungsmäntel 15.1 und 15.2 durch separate Elektromotoren angetrieben. Der Elektromotor
des Führungsmantels 15.1 ist linksdrehend ausgeführt und treibt den Führungsmantel
15.1 entgegen dem Uhrzeigersinn an. Der Elektromotor des Führungsmantels 15.2 ist
rechtsdrehend ausgeführt und treibt den Führungsmantel 15.2 im Uhrzeigersinn an. So
werden beide Führungsmäntel 15.1 und 15.2 des Galettenduos 13.2 ebenfalls gegensinnig
angetrieben. Jedem der Führungsmäntel 15.1 und 15.2 ist ebenfalls eine separate Heizeinrichtung
(hier nicht dargestellt) zugeordnet, so dass die Führungsmäntel 15.1 und 15.2 mit
unterschiedlichen Temperaturen beheizt werden könnten.
Die Galettengruppen 13.1 und 13.2 sind innerhalb einer Galettenbox 21 angeordnet.
Hierzu wird das Filamentbündel 5 über einen Einlass der Galettenbox 21 und über einen
Auslass der Galettenbox 21 geführt.
[0046] Zum Antreiben der Führungsmäntel 14.1 und 14.2 des ersten Galettenduos 13.1 und der
Führungsmäntel 15.1 und 15.2 des zweiten Galettenduos 13.2 werden die zugeordneten
Elektromotoren durch zwei separate Motorsteuergeräte (hier nicht dargestellt) gesteuert.
Jedem Galettenduo 13.1 und 13.2 ist eine der Motorsteuergeräte zugeordnet. So werden
ein linksdrehender Elektromotoren und ein rechtsdrehende Elektromotor zum Antreiben
der Führungsmäntel 14.1 und 14.2 gemeinsam über das Motorsteuergerät mit gleichen
Antriebsdrehzahlen betrieben. Bei gleich großen Außendurchmessern der Führungsmäntel
14.1 und 14.2 werden diese mit identischen Umfangsgeschwindigkeiten angetrieben.
[0047] An dieser Stelle sei erwähnt, dass der konstruktive Aufbau der Galettenduos beispielhaft
ist. Grundsätzlich können auch andere Konstruktionsprinzipien zum Antreiben und Erhitzen
eines Führungsmantels genutzt werden. So ist eine Beheizung zumindest eines der Führungsmäntel
auch passiv durch Wärmekonvektion und Wärmestrahlung von außen möglich. So sind die
Galettenduos in der Galettenbox 21 angeordnet, um insbesondere Wärmeverluste zu vermeiden.
Die sich innerhalb der Galettenbox 21 einstellende Wärmeenergie aufgrund eines aktiv
beheizten Führungsmantels könnte zum Aufwärmen des benachbarten nicht aktiv beheizten
Führungsmantel genutzt werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit innerhalb
der Galettenbox zusätzliche Wärmequellen wie beispielsweise einen Infrarotstrahler
anzuordnen, der direkt einen Faden oder den Faden an der Oberfläche des Führungsmantels
erwärmt. Eine derartige Wärmequelle ist in der Figur 1 gestrichelt dargestellt und
mit dem Bezugszeichen 32 gekennzeichnet.
[0048] Unterhalb der Galettenbox 21 ist eine weitere angetrieben Galette 20.5 angeordnet,
die mit einer oberhalb der Aufwickeleinrichtung 23 angeordneten Galette 20.6 zusammenwirkt.
Die zweite Galette 20.2 ist ebenfalls mit einem Antrieb gekoppelt. Zwischen den Galetten
20.5 und 20.6 ist in dem gespannten Fadenstück eine Verwirbelungseinrichtung 33 angeordnet,
um in den Faden 22 einen Fadenschluss durch Bildung von Verflechtungsknoten zu erzeugen.
Hierbei lässt sich die Fadenspannung zum Verwirbeln des Fadens 22 vorteilhaft durch
eine zwischen den Galetten 20.5 und 20.6 eingestellte Differenzgeschwindigkeit bestimmen.
[0049] Unterhalb der Galetten 20.5 und 20.6 ist die Aufwickeleinrichtung 23 angeordnet.
Die Aufwickeleinrichtung 23 wird in diesem Ausführungsbeispiel durch eine sogenannte
Spulrevolvermaschine gebildet, welcher einen drehbaren Spindelträger 29 mit zwei frei
auskragenden Spulspindeln 27.1 und 27.2 aufweist. Der Spindelträger 29 ist in einem
Maschinengestell 30 gelagert. Dabei lassen sich die Spulspindeln 27.1 und 27.2 abwechselnd
in einen Betriebsbereich zum Wickeln einer Spule und in einen Wechselbereich zum Auswechseln
der Spule führen. In dem Maschinengestell ist eine Changiervorrichtung 25 und eine
Andrückwalze 26 vorgesehen, um den Faden 34 zu einer Spule 28 zu wickeln. Hierbei
legt die Andrückwalze 26 mit Kontakt an der Oberfläche der Spule 28 an. Die Changiervorrichtung
25 weist zu jedem der Fäden eine Changiereinheit auf, in welcher der Faden zur Bildung
einer Kreuzspule hin- und hergeführt wird. Oberhalb der Changiereinrichtung ist ein
Kopffadenführer 24 vorgesehen, durch welche der Einlauf des Fadens in die Wickelstelle
geführt ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird der Kopffadenführer 24 durch frei
drehbare Umlenkrollen gebildet, um den von der Führungsgalette 20.2 ablaufenden Faden
aus einer im wesentlichen horizontalen Verteilebene heraus zu der Wickelstelle umzulenken.
Damit lassen sich Aufspreizungen der Fäden zu beiden Wickelstellen vermeiden, da die
Fäden üblicherweise an den Galetten mit engem Fadenabstand geführt sind.
[0050] Zur Herstellung eines FDY-Garnes wird bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Polymerschmelze beispielsweise aus einem Polyester oder einem Polyamid dem Spinnbalken
1 zugeführt. Innerhalb der Spinndüse 3 wird die Polymerschmelze unter Druck durch
die an der Unterseite der Spinndüse 3 ausgebildeten Düsenbohrungen gedrückt, um eine
Vielzahl von Filamenten zu extrudieren. Innerhalb des Kühlschachtes 8 werden die Filamente
auf eine Temperatur unterhalb der Glasumwandlungstemperatur des thermoplastischen
Materials abgekühlt, so dass eine Verfestigung und eine Vororientierung an den Filamenten
eintritt. Nach der Abkühlung der Filamente 4 werden diese zu einem Filamentbündel
5 zusammengeführt, wobei ein Präparationsöl, das einen maximalen Wasseranteil von
8% aufweist, zugeführt wird, so dass die Filamente 4 des Filamentbündels 5 zusammengehalten
werden.
[0051] Um einen multifilen Faden aus einer Spinneinrichtung abzuziehen und mittels einer
Warmverstreckung zu einem FDY-Garn zu verstrecken wird das Fiamentbündel 5 zunächst
von dem Führungsmantel 14.1 des Galettenduos 13.1 abgezogen und in einem S-förmigen
Fadenlauf um den Führungsmantel 14.1 und dem benachbarten Führungsmantel 14.2 geführt.
Das Filamentbündel 5 wird mit einer einzelnen Umschlingung so zunächst mit einer Innenseite
an dem Führungsmantel 14.1 mit Kontakt geführt und anschließend durch Änderung der
Umschlingungsrichtung mit seiner Außenseite an der Oberfläche des Führungsmantels
14.2 mit Kontakt geführt. Dadurch lassen sich die in dem Filamentbündel 5 innenliegenden
und außenliegenden Filamente abwechselnd unmittelbar mit der beheizten Oberfläche
der Führungsmäntel 14.1 und 14.2 in Kontakt bringen.
[0052] In diesem Ausführungsbeispiel sind die Führungsmäntel 14.1 und 14.2 mit einem gleich
großen Außendurchmesser ausgeführt, wobei die Anordnung der Galettengruppen 13.1 und
13.2 so gewählt ist, dass der Umschlingungswinkel des Filamentbündels 5 an den Führungsmänteln
14.1 und 14.2 jeweils einen Wert von 180° übersteigt. Grundsätzlich lassen sich hierbei
unterschiedliche Umschlingungswinkel je nach Galettenanordnung an den Führungsmänteln
14.1 und 14.2 ausbilden. Zudem wäre bei einem spiegelbildlichen Zuführen des Fadens
auch eine Z-förmige Umschlingung der Führungsmäntel 14.1 und 14.2 möglich.
[0053] Um das Fadenmaterial auf eine Temperatur zu erwärmen, die oberhalb der Gasumwandlungstemperatur
liegt, sind die Führungsmäntel 14.1 und 14.2 in diesem Ausführungsbeispiel mit gleichen
Oberflächentemperaturen beheizt, die im Bereich von 80°C bis 200 °C liegen. So liegt
die Glasumwandlungstemperatur beispielsweise eines Polyesters im Bereich von 80°C.
[0054] Es ist jedoch auch möglich, die Oberflächentemperaturen an den Führungsmänteln 14.1
und 14.2 unterschiedlich einzustellen. Dies ist insbesondere in den Fällen erforderlich,
in denen die durch die einfache Umschlingung des Filamentbündels 5 an den Führungsmänteln
2.1 und 2.2 unterschiedliche Kontaktlängen beispielsweise aufgrund unterschiedlicher
Durchmesser der Führungsmäntel oder aufgrund unterschiedlicher Umschlingungswinkel
an den Führungsmänteln vorliegt.
[0055] Im Falle einer Kaltverstreckung werden die Führungsmäntel 14.1 und 14.2 der ersten
Galettengruppe 13.1 nicht beheizt. Die Führung des Filamentbündels 5 ist jedoch identisch,
so dass die zuvor angegebene Beschreibung hierfür gilt.
[0056] Die zweite Galettengruppe 13.2 ist unabhängig von einer Warmverstreckung oder einer
Kaltverstreckung seitlich neben der ersten Galettengruppe 13.1 angeordnet, wobei das
Filamentbündel 5 nach Ablauf von dem Führungsmantel 14.2 unmittelbar zu dem unteren
Führungsmantel 15.1 des Galettenduos 13.2 gerührt wird. Somit bildet sich zwischen
den Führungsmänteln 14.2 des ersten Galettenduos 13.1 und dem Führugnsmantel 15.1
des zweiten Galettenduos 13.2 eine Streckzone aus, in welchen das Filamentbündel 5
verstreckt wird. Hierzu wird der Führungsmantel 15.1 und 15.2 des zweiten Galettenduos
13.2 mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben als die Führungsmäntel 14.1
und 14.2 des ersten Galettenduos 13.1. Das Filamentbündel 5 wird mit S-förmiger Umschlingung
um die Führungsmäntel 15.1 und 15.2 des zweiten Galettenduos herumgeführt, so dass
das Filamentbündel 5 insgesamt mit einfacher Umschlingung in der Galettenanordnung
führbar ist. Damit sind sehr kompakte und kurze Führungsmäntel in den Galettengruppen
13.1 und 13.2 ausführbar.
[0057] Das Galettenduo 13.2 ist im wesentlichen identisch zu dem Galettenduo 13.1 aufgebaut,
so dass die Führungsmäntel 15.1 und 15.2 einen gleich großen Außendurchmesser aufweisen.
Hierbei bildet sich jeweils an jedem der Führungsmäntel 15.1 und 15.2 ein Umschlingungswinkel,
der üblicherweise den Wert von 180° übersteigt. Um eine thermische Nachbehandlung
des verstreckten Fadens unmittelbar in der zweiten Galettengruppe 13.2 einzuleiten,
sind die Führungsmäntel 15.1 und 15.2 auf eine Oberflächentemperatur im Bereich von
80 bis 200 °C erhitzt. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Oberflächentemperaturen
gleichhoch eingestellt. Grundsätzlich besteht jedoch auch hier die Möglichkeit, unterschiedliche
Oberflächentemperaturen an den Führungsmänteln 15.1 und 15.2 auszubilden, um beispielsweise
Kontaktlängen zwischen Faden und Führungsmänteln auszugleichen. In der Regel sind
die Oberflächentemperaturen der Führungsmäntel 15.1 und 15.2 höher eingestellt als
die Oberflächentemperaturen der Führungsmäntel 14.1 und 14.2. Dies ist dadurch begründet,
dass zum Auslösen fadenspezifischer Prozesse unterschiedliche Temperaturen erforderlich
sind und natürlich die Umfangsgeschwindigkeiten der Führungsmäntel 15.1 und 15.2 deutlich
höher sind als die Führungsgeschwindigkeiten der Führungsmäntel 14.1 und 14.2, so
dass kürzere Verweilzeiten an den Oberflächen der Führungsmäntel erreicht werden..
So wird das Galettenduo 13.1 vorzugsweise mit einer Führungsgeschwindigkeit im Bereich
von 1.200 m/min. bis 3.500 m/min. angetrieben. Das zweite Galettenduo 13.2 liegt bei
einer Führungsgeschwindigkeit im Bereich von 3.500 bis 6.000 m/min.
[0058] Zur Schrumpfbehandlung nach dem Verstrecken des Fadens wird bevorzugt eine Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen den Führungsmänteln 15.1 und 15.2 eingestellt, die bei gleichen Antriebsdrehzahlen
durch unterschiedliche Außendurchmesser realisiert werden kann oder alternativ durch
unterschiedliche Antriebsdrehzahlen der zugeordneten Elektromotoren eingestellt wird.
[0059] Um eine intensive thermische Nachbehandlung auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten
ausführen zu können, lässt sich das Filamentbündel 5 zusätzlich durch einen oder mehrere
Strahlungsheizer kontaktlos erwärmen. Die Strahlungsheizer könnten einer der Galetten
20.3 oder 20.4 oder im Fadenlauf neben den Galetten 20.3 und 20.4 der zweiten Galettengruppe
angeordnet sein. In Fig. 1 ist beispielhaft innerhalb der Galettenbox 21 seitlich
neben der Galettengruppe 13.2 ein Strahlungsheizer 32 gestrichelt dargestellt. Das
Filamentbündel 5 lässt sich so nach Ablauf von dem Führungsmantel 15.2 der Galette
20.4 warmhalten oder noch weiter erwärmen.
[0060] Vor dem Aufwickeln des voll verstreckten Fadens 22 wird der Fadenschluss durch eine
Verwirbelungseinrichtung 33 fixiert, in dem eine Vielzahl von Verflechtungsknoten
in dem Faden 22 erzeugt werden. So wird in dem FDY-Garn eine Mindestanzahl von 10
Knoten pro laufenden Meter Fadenlänge erzeugt.
[0061] In der Aufwickeleinrichtung 23 wird der Faden 22 gemeinsam mit den parallel hergestellten
Fäden zu Spulen 28 gewickelt, die nebeneinander an einer der Spulspindeln gehalten
sind.
[0062] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnen sich
insbesondere durch einen geringen Energieeinsatz auf, um eine Verstreckung der Fäden
durchzuführen. So lässt sich das Filamentbündel in kürzerer Zeit und mit weniger Energie
auf eine Strecktemperatur aufheizen, selbst bei den üblichen hohen Produktionsgeschwindigkeiten
bis zu 6.000 m/min. und darüber.
[0063] An dieser Stelle sei ausdrücklich gesagt, dass die Ausbildung der Galettengruppen
als Galettenduo zum Abziehen und zum Verstrecken des Filamentbündels zu einem FDY-Garn
beispielhaft ist. So können innerhalb der Galettengruppe auch mehr als zwei Galetten
angeordnet sein. Wesentlich hierbei ist, dass die Führungsmäntel der Galetten innerhalb
einer der Gruppen mit im Wesentlichen gleichen Umfangsgeschwindigkeiten angetrieben
werden.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 1
- Spinnbalken
- 2
- Schmelzezulauf
- 3
- Spinndüse
- 4
- Filamente
- 5
- Filamentbündel
- 6
- Abkühleinrichtung
- 7
- Anblasvorrichtung
- 8
- Kühlschacht
- 9
- Sammelfadenführer
- 10
- Fallschacht
- 11
- Einlauffadenführer
- 12
- Fadenbremse
- 13.1, 13.2
- Galettengruppe; Galettenduo
- 14.1, 14.2
- Führungsmantel
- 15.1, 15.2
- Führungsmantel
- 16
- Präparationseinrichtung
- 16.1, 16.2
- Präparationsstation
- 17
- Dosierpumpe
- 18
- Heizmittel
- 19
- Dosierleitung
- 20.1-20.6
- Galette
- 21
- Galettenbox
- 22
- Faden
- 23
- Aufwickeleinrichtung
- 24
- Kopffadenführer
- 25
- Changiervorrichtung
- 26
- Andrückwalze
- 27.1, 27.2
- Spulspindel
- 28
- Spule
- 29
- Spindelträger
- 30
- Maschinengestell
- 31
- Spulhülse
- 32
- Strahlungsheizer
- 33
- Verwirbelungseinrichtung
1. Verfahren zum Schmelzspinnen, Verstrecken und Aufwickeln eines multifilen Fadens zu
einem FDY-Garn in folgenden Schritten:
1.1. Extrudieren einer Vielzahl von Filamenten aus einer thermoplastischen Schmelze;
1.2. Abkühlen der Filamente durch einen Kühlluftstrom auf eine Temperatur unterhalb
der Glasumwandlungstemperatur des thermoplastischen Materials;
1.3. Zusammenfassen der Filamente zu einem Filamentbündel unter Zuführung eines Präparationsöles,
welches einen sehr geringen Anteil Wasser aufweist, nämlichvon maximal 8%;
1.4. Abziehen des Filamentbündels mit einer Abzugsgeschwindigkeit von oberhalb 1200
m/min mit oder ohne Zuführung einer Wärmeenergie zum Erwärmen des Filamentbündels
durch eine einfache Teilumschlingung des Filamentbündels an zumindest einem wahlweise
beheizten Führungsmantel einer angetriebener Galette;
1.5. Verstrecken des Filamentbündels in einer Streckstufe mit einer Streckgeschwindigkeit
oberhalb 3500 m/min durch eine einfache Teilumschlingung des Filamentbündels an Führungsmänteln
mehrerer angetriebener Galetten unter Zuführung einer Wärmenergie zum Relaxieren des
Filamentbündels durch die beheizten Führungsmäntel der Galetten, wobei das Filamentbündel
an den Führungsmänteln der Galetten mit jeweils einem Umschlingungswinkel von größer
180° geführt wird;
1.6. Aufwickeln des Fadens zu einer Spule.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Präparationsöl vor dem Auftragen auf das Filamentbündel erwärmt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Filamentbündel nach dem Benetzen mit dem Präparationsöl zur Vergleichmäßigung
des Ölauftrages durch eine Fadenbremse geführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Abziehen mit oder ohne Erwärmung des Filamentbündels vor dem Verstrecken der Faden
mit Kontakt in einer S-förmigen oder Z-förmigen Teilumschlingung an zwei wahlweise
beheizten Führungsmäntel eines ersten Galettenduos geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Verstrecken und Relaxieren des Filamentbündels der Faden mit Kontakt in einer
S-förmigen oder Z-förmigen Teilumschlingung an zwei beheizten Führungsmäntel eines
zweiten Galettenduos geführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Filamentbündel zusätzlich ohne Kontakt durch Wärmestrahlung eines Strahlungsheizers
beheizt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Filamentbündel vor dem Aufwickeln in einem zwischen zwei angetrieben Galetten
gespannten Fadenstück verwirbelt wird und dass der Zusammenhalt der Filamente in einem
Faden durch mindestens 10 Verflechtungsknoten pro Meter Fadenlänge erzeugt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit
einer Spinndüse (3) zum Extrudieren mehrerer Filamente (4), mit einer Abkühleinrichtung
(6) zum Abkühlen der Filamente (4), mit einer Präparationseinrichtung (16) zum Auftragen
eines Präparationsöls auf die Filamente (4), mit einem Sammelfadenführer (9) zum Zusammenfassen
der Filamente (4) zu einem Filamentbündel (5), mit mehreren angetriebenen Galetten
(20.1-20.4) mit teilweise beheizten Führungsmäntel (14.1, 14.2, 15.1, 15.2) zum Abziehen,
Erwärmen und verstrecken des Filamentbündels (5) und mit einer Aufwickeleinrichtung
(23),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsmäntel (14.1, 14.2) der angetriebenen Galetten (20.1, 20.2) zum Abziehen
und/oder Erwärmen des Filamentbündels eine erste Galettengruppe (13.1) bilden, deren
Führungsmäntel (14.1, 14.2) zu einem Fadenlauf mit einfacher Teilumschlingung angeordnet
sind und wahlweise beheizbar sind, und dass die Führungsmäntel (15.1, 15.2) der angetriebenen
Galetten (20.3, 20.4) zum Verstrecken und Relaxieren eine zweite Galettengruppe (13.2)
bilden, deren Führungsmäntel (15., 15.2) beheizbar sind und zu einem Fadenlauf mit
einfacher Teilumschlingung angeordnet sind, wobei zwischen den beiden Galettengruppen
(13.1, 13.2) eine Streckzone gebildet ist und die Führungsmäntel (14.1, 14.2, 15.1,
15.2) der Galetten (20.1 -20.4) zu einem Fadenlauf mit jeweils einer einfachen Teilumschlingung
mit einem Umschlingungswinkel größer 180° angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
benachbarte Galetten (20.1, 20.2) gegensinnig angetriebene Führungsmäntel (14.1, 14.2)
aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Präparationseinrichtung (16) ein Heizmittel (18) aufweist, durch welches das Präparationsöl
vor dem Benetzen der Filamente (4) beheizbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
den Galetten (20.1, 20.2) der ersten Galettengruppe (13.1) im Fadenlauf eine Fadenbremse
(12) vorgeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Galettengruppe durch ein erstes Galettenduo (13.1) mit wahlweise beheizten
Führungsmänteln (14.1, 14.2) gebildet ist und dass die zweite Galettengruppe durch
ein zweites Galettenduo (13.2) mit zwei beheizten Führungsmänteln (15.1, 15.2) gebildet
ist, wobei das Filamentbündel (5) im S-förmigen oder Z-förmigen Fadenlauf an den Führungsmänteln
(14.1, 14.2, 15.1, 15.2) der Galettenduos (13.1, 13.2) führbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Strahlungsheizer (32) vorgesehen ist, welcher zwischen den Galetten
(20.3, 20.4) angeordnet oder einer der Galetten (20.4) zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zweiten Galettengruppe (13.2) eine Verwirbelungseinrichtung (33) im Fadenlauf
nachgeordnet ist, die zwischen zwei angetriebenen Galetten (20.5, 20.6) gehalten ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Präparationseinrichtung zwei getrennte Präparationsstationen (16.1, 16.2) zum
Präparieren des Filamentbündels aufweist, wobei eine erste Präparationsstation (16.1)
dem Sammelfadenführer (9) zugeordnet ist und wobei eine zweite Präparationsstation
(16.2) zwischen der zweiten Galettengruppe (13.2) und der Aufwickeleinrichtung (23)
angeordnet ist.
1. A method for melt-spinning, drawing and winding up a multifilament thread to form
an FDY yarn, having the following steps:
1.1 extruding a multiplicity of filaments from a thermoplastic melt;
1.2 cooling the filaments by means of a cooling air flow to a temperature below the
glass transition temperature of the thermoplastic material;
1.3 combining the filaments to form a filament bundle with a finishing oil being supplied
having a very low proportion of water, namely at most 8%;
1.4 drawing off the filament bundle at a take-off speed of above 1200 m/min, with
or without thermal energy being supplied to heat the filament bundle, by a single
partial looping of the filament bundle on at least one optionally heated guide casing
of a driven godet;
1.5 drawing the filament bundle in a drawing stage at a drawing speed of above 3500
m/min by a single partial looping of the filament bundle on guide casings of a plurality
of driven godets, with thermal energy being supplied by the heated guide casings of
the godets in order to relax the filament bundle, wherein the filament bundle is guided
at the guiding cases in each case with a looping angle of greater than 180°;
1.6 winding up the thread to form a bobbin.
2. The method as claimed in claim 1,
characterized in that
the finishing oil is heated before application to the filament bundle.
3. The method as claimed in one of claims 1 to 2,
characterized in that,
after being wetted with the finishing oil, the filament bundle is guided through a
thread brake in order to even out the application of oil.
4. The method as claimed in one of claims 1 to 3,
characterized in that
in order to be taken off with or without the filament bundle being heated before drawing,
the thread is guided in contact in an S-shaped or Z-shaped partial looping on two
optionally heated guide casings of a first godet pair.
5. The method as claimed in one of claims 1 to 4,
characterized in that
in order to draw and relax the filament bundle, the thread is guided with contact
in an S-shaped or Z-shaped partial looping on two heated guide casings of a second
godet pair.
6. The method as claimed in one of claims 1 to 5,
characterized in that
the filament bundle is additionally heated without contact by heat radiation from
a radiant heater.
7. The method as claimed in one of claims 1 to 6,
characterized in that,
before it is wound up, the filament bundle is intermingled in a thread piece tensioned
between two godets, and in that the cohesion of the filaments in a thread is produced by at least 10 intertwining
knots per meter of thread length.
8. An apparatus for carrying out the method as claimed in one of claims 1 to 8, having
a spinneret (3) for extruding a plurality of filaments (4), having a cooling device
(6) for cooling the filaments (4), having a finishing device (16) for applying a finishing
oil onto the filaments (4), having a collective thread guide (9) for combining the
filaments (4) to form a filament bundle (5), having a plurality of driven godets (20.1-20.4)
having partially heated guide casings (14.1, 14.2, 15.1, 15.2) for taking off, heating
and drawing the filament bundle (5), and having a winding-up device (23),
characterized in that
the guide casings (14.1, 14.2) of the driven godets (20.1, 20.2) for taking off and/or
heating the filament bundle form a first godet group (13.1), the guide casings (14.1,
14.2) of which are arranged to form a thread run with single partial looping and are
optionally heatable, and in that the guide casings (15.1, 15.2) of the driven godets (20.3, 20.4) for drawing and
relaxing form a second godet group (13.2), the guide casings (15.1, 15.2) of which
are heatable and are arranged to form a thread run with single partial looping, wherein
a drawing zone is formed between the two godet groups (13.1, 13.2) and wherein the
guide casings (14.1, 14.2, 15.1, 15.2) of the godets (20.1-20.4) are arranged to form
a thread run with in each case single partial looping with a looping angle of greater
than 180°.
9. The apparatus as claimed in claim 8,
characterized in that
adjacent godets (20.1, 20.2) have guide casings (14.1, 14.2) that are driven preferably
in opposite directions.
10. The apparatus as claimed in claim 8 or 9,
characterized in that
the finishing device (16) has a heating means (18), by way of which the finishing
oil is heatable before the filaments (4) are wetted.
11. The apparatus as claimed in claim 8 or 9,
characterized in that
a thread brake (12) is arranged upstream of the godets (20.1, 20.2) of the first godet
group (13.1) in the thread run.
12. The apparatus as claimed in one of claims 8 to 11,
characterized in that
the first godet group is formed by a first godet pair (13.1) having optionally heated
guide casings (14.1, 14.2), and in that the second godet group is formed by a second godet pair (13.2) having two heated
guide casings (15.1, 15.2), wherein the filament bundle (5) is guidable on the guide
casings (14.1, 14.2, 15.1, 15.2) of the godet pairs (13.1, 13.2) in the S-shaped or
Z-shaped thread run.
13. The apparatus as claimed in one of claims 9 to 12,
characterized in that
there is provided at least one radiant heater (32), which is arranged between the
godets (20.3, 20.4) or is assigned to one of the godets (20.4).
14. The apparatus as claimed in one of claims 9 to 13,
characterized in that
an intermingling device (33) is arranged downstream of the second godet group (13.2)
in the thread run, said intermingling device (33) being held between two driven godets
(20.5, 20.6).
15. The apparatus as claimed in one of claims 9 to 14,
characterized in that
the finishing device has two separate finishing stations (16.1, 16.2) for finishing
the filament bundle, wherein a first finishing station (16.1) is assigned to the collective
thread guide (9) and wherein a second finishing station (16.2) is arranged between
the second godet group (13.2) and the winding-up device (23).
1. Procédé de filage à l'état fondu, d'étirage et d'enroulement d'un filé multi-filament
en un filé FDY, comprenant les étapes suivantes:
1.1. Extrusion d'une multiplicité de filaments à partir d'un matériau thermoplastique
fondu;
1.2. Refroidissement des filaments au moyen d'un courant d'air de refroidissement
à une température inférieure à la température de transition vitreuse du matériau thermoplastique;
1.3. Rassemblement des filaments en un faisceau de filaments avec apport d'une huile
de préparation, qui présente une très faible proportion d'eau, à savoir au maximum
8 %;
1.4. Tirage du faisceau de filaments avec une vitesse de tirage supérieure à 1200
m/min avec ou sans apport d'énergie thermique pour chauffer le faisceau de filaments
par un simple enroulement partiel du faisceau de filaments sur au moins une enveloppe
de guidage chauffée au choix d'une galette entraînée;
1.5. Etirage du faisceau de filaments dans un étage d'étirage avec une vitesse d'étirage
supérieure à 3500 m/min par un simple enroulement partiel du faisceau de filaments
sur des enveloppes de guidage de plusieurs galettes entraînées avec apport d'énergie
thermique pour la relaxation du faisceau de filaments par les enveloppes de guidage
chauffées, dans lequel le faisceau de filaments est guidé sur les enveloppes de guidage
des galettes avec chaque fois un angle de contact supérieur à 180°;
1.6. Enroulement du filé en une bobine.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'huile de préparation est chauffée avant son dépôt sur le faisceau de filaments.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 à 2, caractérisé en ce que le faisceau de filaments est conduit à travers un frein de filé après le mouillage
avec l'huile de préparation afin d'uniformiser le dépôt d'huile.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que, pour le tirage avec ou sans chauffage du faisceau de filaments avant l'étirage,
le filé est conduit en contact avec un enroulement partiel en forme de S ou en forme
de Z sur deux enveloppes de guidage chauffées au choix d'un premier duo de galettes.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que, pour l'étirage et la relaxation du faisceau de filaments, le filé est conduit en
contact avec un enroulement partiel en forme de S ou en forme de Z sur deux enveloppes
de guidage chauffées d'un deuxième duo de galettes.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le faisceau de filaments est en plus chauffé sans contact par le rayonnement thermique
d'un radiateur de chauffage.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le faisceau de filaments est torsadé avant l'enroulement en une zone de filé tendue
entre deux galettes entraînées et en ce que le maintien des filaments dans un filé est produit par au moins 10 noeuds d'entrecroisement
par mètre de longueur de filé.
8. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon l'une quelconque des revendications
1 à 7, avec une filière (3) pour l'extrusion de plusieurs filaments (4), avec un dispositif
de refroidissement (6) pour le refroidissement des filaments (4), avec un dispositif
de préparation (16) pour le dépôt d'une huile de préparation sur les filaments (4),
avec un guide-fil de collecte (9) pour le rassemblement des filaments (4) en un faisceau
de filaments (5), avec plusieurs galettes entraînées (20.1-20.4) avec une enveloppe
de guidage partiellement chauffée (14.1, 14.2, 15.1, 15.2) pour le tirage, le chauffage
et l'étirage du faisceau de filaments (5), et avec un dispositif d'enroulement (23),
caractérisé en ce que les enveloppes de guidage (14.1, 14.2) des galettes entraînées (20.1, 20.2) forment
pour le tirage et/ou le chauffage du faisceau de filaments un groupe de galettes (13.1)
dont les enveloppes de guidage (14.1, 14.2) sont disposées en un trajet de filé avec
un simple enroulement partiel et sont chauffantes au choix, et en ce que les enveloppes de guidage (15.1, 15.2) des galettes entraînées (20.3, 20.4) forment
pour l'étirage et la relaxation un deuxième groupe de galettes (13.2), dont les enveloppes
de guidage (15.1, 15.2) sont chauffantes et sont disposées en un trajet de filé avec
un simple enroulement partiel, dans lequel une zone d'étirage est formée entre les
deux groupes de galettes (13.1, 13.2) et les enveloppes de guidage (14.1, 14.2, 15.1,
15.2) des galettes (20.1-20.4) sont disposées en un trajet de filé avec chaque fois
un simple enroulement partiel avec un angle de contact supérieur à 180°.
9. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que des galettes voisines (20.1, 20.2) présentent des enveloppes de guidage (14.1, 14.2)
entraînées en sens contraire.
10. Dispositif selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que le dispositif de préparation (16) présente un moyen de chauffage (18), par lequel
l'huile de préparation peut être chauffée avant le mouillage des filaments (4).
11. Dispositif selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce qu'un frein de filé (12) est disposé avant les galettes (20.1, 20.2) du premier groupe
de galettes (13.1) dans le trajet de filé.
12. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, caractérisé en ce que le premier groupe de galettes est formé par un premier duo de galettes (13.1) avec
des enveloppes de chauffage chauffées au choix (14.1, 14.2) et en ce que le deuxième groupe de galettes est formé par un deuxième duo de galettes (13.2) avec
deux enveloppes de guidage chauffées (15.1, 15.2), dans lequel le faisceau de filaments
(5) peut être conduit selon le trajet de filé en forme de S ou en forme de Z sur les
enveloppes de guidage (14.1, 14.2, 15.1, 15.2) des duos de galettes (13.1, 13.2).
13. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 9 à 12, caractérisé en ce qu'il est prévu au moins un radiateur de chauffage (32), qui est disposé entre les galettes
(20.3, 20.4) ou est associé à une des galettes (20.4).
14. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 9 à 13, caractérisé en ce qu'un dispositif de torsion (33) est disposé dans le trajet de filé après le deuxième
groupe de galettes (13.2), et est maintenu entre deux galettes entraînées (20.5, 20.6).
15. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 9 à 14, caractérisé en ce que le dispositif de préparation présente deux stations de préparation séparées (16.1,
16.2) pour la préparation du faisceau de filaments, dans lequel une première station
de préparation (16.1) est associée au guide-fil de collecte et dans lequel une deuxième
station de préparation (16.2) est disposée entre le deuxième groupe de galettes (13.2)
et le dispositif d'enroulement (23).