[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Trolley-Weichschalenkoffer mit einer Unterseite,
auf welcher der Weichschalenkoffer rollbar ist, wobei der Weichschalenkoffer ein Vorderteil
und ein Rückteil umfasst, die jeweils eine Hauptseite des Weichschalenkoffers bilden
und jeweils zumindest teilweise gegenüberliegende Schmalseiten des Weichschalenkoffer
bilden, wobei der Vorderteil und/oder der Rückteil zumindest teilweise aus Weichmaterial
gebildet ist, und wobei Rollen an der Unterseite des Koffers angeordnet sind. Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere einen Trolley-Weichschalenkoffer mit einzelnen
Merkmalen des Anspruchs 1.
[0002] Seit einiger Zeit werden Gepäckstücke oder Koffer konzipiert, die auch gerollt werden
können, beispielsweise so genannte Trolleys, die meist harte Schalen aufweisen und
als Hartschalenkoffer ausgebildet sind. Üblicherweise bilden zwei Schalen den Koffer,
wobei jede Schale ein gewisses Packvolumen bereitstellt. Die Schalen können z.B. mittels
eines umlaufenden Reißverschlusses miteinander verbunden werden. Ein beidseitiges
Bepacken ist dabei durch Öffnen des Reißverschlusses und Aufklappen der Schalen möglich.
Solche Trolley-Gepäckstücke weisen an einer Unterseite mehrere Rollen auf, insbesondere
zwei oder vier Rollen. Meist weisen diese Gepäckstücke zudem ein teleskopartiges Gestänge
mit einem Griff auf, an welchem diese Gepäckstücke gezogen oder geschoben werden können.
Bei Hartschalenkoffern können die Rollen wahlweise an der einen oder an beiden Schalen
abgestützt und gelagert werden, und selbst bei voluminösen Koffern kann mittels der
Schalen eine gute strukturelle Steifigkeit sichergestellt werden. Stöße oder Impulse
können von den Rollen auf die jeweilige Schale weitergeleitet werden (insbesondere
von jeweils zwei Rollen auf jeweils eine Schale) und in der gesamten Kofferstruktur
abgedämpft werden. Die Schalen können dabei jeweils ein Stützlager für die Rollen
oder zumindest eine Stützstruktur für ein jeweiliges Rollenlager bereitstellen.
[0003] Es sind zudem auch diverse Reisegepäckstücke mit Rollen verfügbar, die zumindest
teilweise aus weichem Material, insbesondere weichem Obermaterial ausgebildet sind.
Diese Reisegepäckstücke weisen dann eine oder mehrere "weiche Seiten" auf. Solche
Weichwandkoffer oder Weichschalenkoffer weisen eine harte Schale oder harte Struktur
auf, die auch an einer unteren Kante bzw. Unterseite des Koffers vorgesehen ist, wobei
die beiden Rollen an der Schale abgestützt sind. Die Weichschalenkoffer sind dabei
nicht so sperrig wie Hartschalenkoffer. Die Weichschalenkoffer können mittels der
beiden Rollen gezogen werden, nachdem sie in eine Schräglage gekippt wurden, so dass
der Weichschalenkoffer von einem Reisenden hinter sich her gezogen werden kann. Ein
Schieben oder Drehen des Koffers ist mit nur zwei Rollen jedoch kaum möglich. Bei
einem Weichgepäckstück müssen dabei eine Vielzahl von Kriterien beachtet werden. Einerseits
müssen irgendwelche steifen Elemente oder Schalen vorgesehen werden, damit das Weichgepäckstück
in einer senkrechten Anordnung oder beim Rollen verwindungssteif ist, andererseits
sollen harte Schalen oder Platten möglichst vermieden werden, denn sie wirken sich
nachteilig auf das Gewicht oder auf die Flexibilität oder Variabilität beim Bepacken
oder auf die Handhabung aus.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen auf einfache Weise handhabbaren,
insbesondere auch auf einfache Weise bepackbaren, Trolley-Weichschalenkoffer mit einer
hohen strukturellen Festigkeit, insbesondere Verwindungssteifigkeit, beim Rollen bereitzustellen.
Insbesondere besteht die Aufgabe auch darin, einen Trolley-Weichschalenkoffer bereitzustellen,
bei welchem durch einen einfachen konstruktiven Aufbau bei möglichst geringer Anzahl
von Komponenten eine vorteilhafte Lastverteilung auf einen jeweiligen Teil des Koffers
sichergestellt werden kann, insbesondere sowohl auf ein Vorderteil als auch auf ein
Rückteil, speziell beim Rollen des Koffers. Die Aufgabe kann auch durch das Ziel formuliert
werden, einen guten Kompromiss aus einem einfachen Aufbau, einer hohen Verwindungssteifigkeit
oder Spurtreue und einer leichten oder praktischen Handhabung, insbesondere Flexibilität
beim Rollen oder auch beim Bepacken zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Trolley-Weichschalenkoffer mit einer Unterseite,
auf welcher der Weichschalenkoffer rollbar ist, wobei der Weichschalenkoffer umfasst:
- ein Vorderteil und ein Rückteil, die jeweils eine Hauptseite des Weichschalenkoffers
bilden und zumindest teilweise gegenüberliegende Schmalseiten des Weichschalenkoffer
bilden, wobei der Vorderteil und/oder der Rückteil zumindest teilweise aus Weichmaterial,
insbesondere Obermaterial ohne strukturelle Steifigkeit, gebildet ist;
- Rollen, die an der Unterseite angeordnet sind, wobei die Rollen an beiden Teilen angeordnet
und abgestützt sind, insbesondere zwei Rollen am Vorderteil und zwei Rollen am Rückteil.
Hierdurch kann ein Weichschalenkoffer bereitgestellt werden, welcher auf einfache
Weise als "Senkrechtgepäckstück" (auf der Unterseite) abgestellt oder verrollt werden
kann, sei es in einem aufrechten senkrechten bzw. vertikalen Zustand auf vier (Lenk-)Rollen,
oder sei es in einem mehr oder weniger stark gekippten Zustand auch nur zwei der vier
Rollen.
[0006] Durch die Abstützung der Rollen an beiden Teilen kann ein Weichschalenkoffer geschaffen
werden, der an einer Unterseite z.B. vier (Lenk-)Rollen aufweist, so dass der Weichschalenkoffer
auf allen vier Rollen gelagert werden kann und auch geschoben oder gedreht werden
kann, ohne dabei verkippt werden zu müssen. Dieses Trolley-Weichgepäckstück ist dabei
bevorzugt - wie auch viele Hartschalen-Trolleys - zweiteilig ausgebildet. Ein Teil
kann eine z.B. harte Schale und/oder einen struktursteifen Rahmen aufweisen, und der
andere Teil kann z.B. im Wesentlichen aus weichem Material ohne irgendeine Schale
oder irgendeinen Rahmen gebildet sein. Vorteilhafterweise sind die beiden Teile zumindest
annähernd gleich groß, so dass ein beidseitiges Bepacken erleichtert wird.
[0007] Mit anderen Worten kann durch die Abstützung an beiden Teilen ein 4-Rollen-Weichgepäck-Trolley
mit zwei beidseitig bepackbaren Kofferteilen bereitgestellt werden. Es sind also auch
Rollen an einem weichen Teil aus weichem Obermaterial angeordnet, damit die Last des
Gepäcks beim Rollen des Koffers gut aufgefangen werden kann. Dabei soll am weichen
Teil keine Hartschale als Stützstruktur genutzt werden. Dies liefert nicht zuletzt
bei besonders voluminösen Koffern Vorteile bei der Handhabung. Im Gegensatz dazu wurden
Trolley-Weichgepäckstücke bisher entweder nur mit zwei Rollen versehen, oder aber
mit vier Rollen, die allesamt meist an einem einzigen großen Teil oder Fach abgestützt
sind, insbesondere an einer harten Schale des Rückteils, oder alternativ an einer
Mehrzahl von Versteifungselementen des Rückteils, sofern der Rückteil keine harte
Schale aufweist. Die vordere Kofferhälfte besteht dann lediglich aus einem schmalen
Deckelfach. Am Deckelfach, welches keine Steifigkeit oder Stabilität aufweist, können
allein schon aus Platzgründen keine Rollen abgestützt werden. Das Deckelfach dieser
Weichschalenkoffer ist deshalb sehr schmal, weil eine Schnittstelle zwischen den beiden
Teilen, insbesondere ein Reißverschluss, am Außenrand im Randbereich der Schmalseite
des Koffers entlang geführt werden muss. Mit anderen Worten: der Rückteil muss die
gesamte Unterseite bereitstellen, damit die vier Rollen derart an der Unterseite angeordnet
werden können, dass der Koffer nicht umkippt.
[0008] Mit diesem Trolley-Weichgepäckstück kann das Ziel erreicht werden, einen guten Kompromiss
aus der für ein Rollen oder Ziehen oder Schieben erforderlichen strukturellen Steifigkeit
einerseits und den mit Weichmaterial verbundenen Vorteilen, z.B. der Flexibilität
oder Variabilität beim Bepacken, andererseits zu erzielen.
[0009] Als "Weichschalenkoffer" ist dabei bevorzugt ein Koffer zu verstehen, welcher zumindest
teilweise aus Weichmaterial ausgebildet ist, insbesondere mit einem Vorderteil, welches
zu einem großen Teil aus Weichmaterial ausgeführt ist. Bevorzugt ist der Vorderteil
zu einem maximalen Anteil aus Weichmaterial ausgeführt und weist weniger oder kleinere
struktursteife Komponenten auf als der Rückteil. Bevorzugt sind beim erfindungsgemäßen
Weichschalenkoffer irgendwelche strukturellen Versteifungselemente nur dort vorgesehen,
wo es für eine Abstützung der Rollen und für die Verwindungssteifigkeit unbedingt
erforderlich ist. Der Weichschalenkoffer weist bevorzugt maximal eine Halbschale an
einer der Hauptseiten oder einen Rahmen an gegenüberliegenden Schmalseiten auf. Die
Halbschale ist bevorzugt möglichst klein oder möglichst minimalistisch ausgebildet,
und kann auch Aussparungen aufweisen, in welchen Weichmaterial anordenbar ist. Beispielsweise
weist der Weichschalenkoffer eine Halbschale auf, welche sich an keiner der Schmalseiten
erstreckt, sondern nur an der Hauptseite und allenfalls zusätzlich auch an der Unterseite.
Wahlweise kann auch eine im Bereich der Unterseite angeordnete Bodenstruktur vorgesehen
sein, die sich z.B. zusätzlich auch entlang eines kurzen Abschnitts jeweils von gegenüberliegenden
Schmalseiten erstreckt.
[0010] Als "Unterseite" ist dabei bevorzugt eine Seite des Koffers zu verstehen, auf welcher
der Koffer abgestellt und gerollt oder verschoben werden kann. Bevorzugt ist die Unterseite
gegenüberliegend zur Oberseite angeordnet und ist eine Seite von sechs Seiten des
Koffers und wird von zwei gegenüberliegenden Hauptseiten und zwei gegenüberliegenden
Schmalseiten begrenzt.
[0011] Als "Vorderteil" ist dabei bevorzugt einer von zwei Hauptteilen eines zweiteiligen
Koffers zu verstehen, wobei der Vorderteil bevorzugt im Wesentlichen (abgesehen von
einer stabilisierenden Struktur, an welcher die Rollen abgestützt werden können) aus
Weichmaterial gebildet ist, und wobei am Vorderteil bevorzugt eine Mehrzahl von Fächern
oder Ablagen (insbesondere aus Weichmaterial) vorgesehen sind. Der Vorderteil ist
bevorzugt ein Teil, welcher eine größere Flexibilität und Variabilität und ein geringeres
Eigengewicht als der Rückteil aufweist.
[0012] Als "Rückteil" ist dabei bevorzugt einer von zwei Hauptteilen des Koffers zu verstehen,
welcher den Koffer strukturell so weit wie nötig versteift, insbesondere derart, dass
eine zusätzliche Versteifung am Vorderteil nicht mehr erforderlich ist oder zumindest
nicht in demselben Maße wie am Rückteil erforderlich ist. Der Rückteil ist bevorzugt
eingerichtet, ein teleskopartiges Gestänge aufzunehmen und in einer formstabilen Komponente,
insbesondere einer Halbschale, zu lagern. Wahlweise ist am Rückteil lediglich ein
Haltegriff oder Handgriff angeordnet, welcher bevorzugt mit einer stabilisierenden
Struktur des Rückteils verbunden ist.
[0013] Der Vorderteil und der Rückteil sind bevorzugt an einer an mindestens drei Seiten
des Koffers umlaufend vorgesehenen Schnittstelle, insbesondere einem Reißverschluss,
miteinander verbindbar, wobei die Schnittstelle bevorzugt zumindest annähernd mittig
(relativ zu den beiden Hauptseiten) an der (jeweiligen) Schmalseite und an der Unterseite
und der Oberseite jeweils angeordnet ist. Bevorzugt bilden der Vorderteil und der
Rückteil jeweils teilweise die Unterseite und teilweise eine gegenüberliegend zur
Unterseite angeordnete Oberseite des Weichschalenkoffers.
[0014] Der Rückteil kann zumindest teilweise als strukturstabile Halbschale oder Rahmen
ausgebildet sein, insbesondere in Verbindung mit einem in die Schale integrierten
Gestänge zum Ziehen des Koffers. Der Vorderteil ist bevorzugt ohne harte Schale ausgeführt.
Bevorzugt ist der Vorderteil im Wesentlichen aus weichem Obermaterial gebildet, wobei
an einer Innenseite des Vorderteils zusätzlich irgendwelche Fächer, Textilschichten
oder Reißverschlüsse vorgesehen sein können. Am Vorderteil kann dadurch eine große
Flexibilität und Variabilität erzielt werden, insbesondere in Verbindung mit einem
geringen Eigengewicht. Am Vorderteil kann das weiche und flexible Obermaterial oder
Weichmaterial bis hinunter zum Boden geführt werden. Dies liefert maximale Flexibilität
und Nutzung der Vorteile einer weichen Hülle (Weichbereich).
[0015] Als "Hauptseite" ist dabei bevorzugt eine von zwei gegenüberliegenden Seiten zu verstehen,
auf welchen der Koffer in einem aufgeklappten Zustand abgelegt werden kann. Die zwei
Hauptseiten können auch als Vorderseite und Rückseite beschrieben werden. Eine jeweilige
Hauptseite wird dabei bevorzugt jeweils vollständig entweder vom Vorderteil oder vom
Rückteil gebildet.
[0016] Als "Schmalseite" ist dabei bevorzugt eine von zwei gegenüberliegenden Seiten des
Koffers zu verstehen, welche jeweils die Hauptseiten miteinander verbinden und sich
von einer Unterseite und einer Oberseite unterscheiden. Die Breite der Schmalseite
bzw. die Tiefe des Koffers definiert dabei das Packvolumen des Koffers. Eine jeweilige
Schmalseite wird dabei bevorzugt jeweils teilweise sowohl vom Vorderteil als auch
vom Rückteil gebildet.
[0017] Als "Weichmaterial" ist dabei bevorzugt ein Obermaterial oder ein Material zur Innenauskleidung
zu verstehen, welches verformbar ist und nicht notwendigerweise eine vordefinierte
Form aufweist, sondern welches flexibel anordenbar ist und welches z.B. von einem
umlaufenden Versteifungselement umgeben oder aufgespannt sein kann oder innerhalb
vom Versteifungselement angeordnet sein kann. Aus dem Weichmaterial können z.B. auch
Fächer oder Taschen außen oder innen am Koffer gebildet sein. Das Weichmaterial kann
dabei auch weitgehend unelastisch sein, so dass es nach einem Verformen im verformten
Zustand verbleibt. Dies ermöglicht beispielsweise, den Koffer platzsparend zu verstauen.
Das Weichmaterial kann sich jedoch auch an bestimmte Gegenstände, die im Koffer verstaut
werden sollen, anpassen bzw. anformen. Gemäß einer Variante besteht das Weichmaterial
aus beschichtetem Kunststofffaser-Gewebe, wobei eine Beschichtung bevorzugt zumindest
auch auf der Innenseite des Weichmaterials vorgesehen ist. Die Beschichtung ist bevorzugt
immer auf der Innenseite und wahlweise auch auf der Außenseite vorgesehen.
[0018] Bevorzugt ist in den Rückteil ein teleskopartiges Gestänge integriert, insbesondere
ein Ein- oder Zweiarmgestänge. Mittels des Gestänges kann der Trolley-Weichschalenkoffer
auf ergonomische Weise gehandhabt werden. Das Gestänge weist bevorzugt einen Griff
auf, welcher in einem zusammen geschobenen Zustand des Gestänges an einer Oberseite
des Koffers angeordnet ist. Die Oberseite ist gegenüberliegend zur Unterseite angeordnet.
Je nach Größe des Koffers kann auch ein Handgriff vorgesehen sein, insbesondere mit
einer festen oder klappbaren Griffverlängerung.
[0019] Bevorzugt werden sowohl der Vorderteil als auch der Rückteil jeweils durch ein mehr
oder weniger formstabiles umlaufendes Versteifungselement, insbesondere einen Ring,
Stahlring, Reif, Reifen oder Verstärkungsrand umrandet, insbesondere an einer/der
Schnittstelle zum jeweils anderen Teil. Das Versteifungselement kann den jeweiligen
Teil in einer vorbestimmten Geometrie bereitstellen, insbesondere im Bereich der Schnittstelle.
Das umlaufende Versteifungselement kann dabei elastisch sein. Das Versteifungselement
kann das Schließen des Koffers oder das Verbinden der beiden Teile, z.B. mittels eines
Reißverschluss, erleichtern. Bevorzugt ist das Versteifungselement jeweils rechteckig.
[0020] Bevorzugt weisen die Rollen einen einige Zentimeter in der Höhenrichtung hoch geführten
Kantenschutz auf. Der Kantenschutz kann im Inneren des Weichschalenkoffers über jeweils
eine Gegenplatte mit der Unterseite des Rückteils, insbesondere mit der Unterseite
einer Halbschale des Rückteils, sowie mit einer Bodenstruktur des Vorderteils verbunden
sein. Der Kantenschutz kann dabei z.B. in Verbindung mit einer Rollenaufnahme oder
auch durch einen Stützabschnitt einer Rollenaufnahme bereitgestellt werden, wie weiter
unten detailliert beschrieben.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform stellen der Vorderteil und der Rückteil
jeweils mindestens 20%, bevorzugt mindestens 30% eines absoluten Packvolumens des
Weichschalenkoffers bereit. Ein solcher Weichschalenkoffer oder Weichwandkoffer mit
einem bedeutenden Packvolumen sowohl im Vorderteil als auch im Rückteil weist dabei
bevorzugt eine Anordnung von zwei von vier Rollen am Vorderteil und den beiden anderen
Rollen am Rückteil auf. Bevorzugt sind der Vorderteil und der Rückteil zumindest annähernd
gleich groß oder voluminös. Hierbei können Lasten und Kräfte des Kofferinhalts vergleichsweise
gleichförmig verteilt auf alle Rollen übertragen werden, selbst dann, wenn der Weichschalenkoffer
im Vergleich zu Hartschalenkoffern nicht besonders steif ausgeführt sein sollte oder
nur kleine oder wenige versteifende Strukturbauteile oder Komponenten aufweist.
[0022] Das Größenverhältnis zwischen dem Vorderteil und dem Rückteil kann dabei so gewählt
werden, dass sowohl der Vorderteil als auch der Rückteil einen beträchtlichen Anteil
am gesamten Packvolumen hat. Insbesondere kann das Volumen des Vorderteils und des
Rückteil jeweils bis zu 50% des Gesamtvolumens des Weichschalenkoffers betragen, oder
auch mehr. Gemäß einer für die Handhabung vorteilhaften Variante weist jeder Teil
in etwa dasselbe Volumen auf.
[0023] Das Größenverhältnis zwischen dem Vorderteil und dem Rückteil kann dabei auch so
gewählt werden, dass der Vorderteil und der Rückteil zumindest annähernd dieselbe
Tiefe aufweisen, oder dass die Tiefe des einen Teils maximal um z.B. 20% bis 50%,
bevorzugt maximal 30% von der Tiefe des anderen Teils abweicht. Hierdurch kann das
Bepacken vereinfacht werden, insbesondere bei einer Vielzahl kleinerer Gegenstände.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Weichschalenkoffer vier Rollen
an der Unterseite angeordnete Rollen auf, die zumindest teilweise, bevorzugt alle
als Lenkrollen ausgebildet sind. Dies liefert eine hohe Flexibilität bei der Handhabung
des Koffers. Der Koffer kann auf der Unterseite in eine beliebige Richtung gerollt
werden. Im Gegensatz dazu waren Weichschalenkoffer bisher meist mit Rollen ausgestattet,
welche nicht um eine eigene Achse verschwenkt werden können, oder allenfalls mit Lenkrollen,
die allesamt nur am Rückteil abgestützt sind. Bei diesen Koffern muss der Rückteil
dann deutlich größer als der Vorderteil ausgebildet werden, insbesondere mit einem
Boden, welcher nahezu vollständig die Unterseite des Koffers bildet.
[0025] Als "Lenkrolle" ist dabei bevorzugt eine Rolle zu verstehen, welche auch um eine
eigene Achse geschwenkt werden kann und eine Bewegung in allen Richtungen einer Ebene
ermöglicht. Eine Lenkrolle weist also nicht nur eine Rollachse auf, sondern auch eine
insbesondere orthogonal zur Rollachse angeordnete Schwenkachse. Eine Lenkrolle kann
dabei auch mehrere einzelne Rollen oder Räder umfassen, insbesondere zwei auf derselben
Rollachse angeordnete Rollen.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens eine der Rollen an einer
der Schmalseiten des Vorderteils seitlich abgestützt. Hierdurch kann eine hohe Spurstabilität
in einer seitlichen Rollrichtung oder einer Rollrichtung in einem Winkel zwischen
0 und 90° zu einer der Seiten des Koffers bereitgestellt werden. Die seitliche Abstützung
lässt sich erfindungsgemäß auch auf zweckmäßige Weise in Verbindung mit einer stabilisierenden
Bodenstruktur realisieren. Die seitliche Abstützung an der Schmalseite des Vorderteils
ermöglicht dabei auch einen zweckdienlichen Aufbau bzw. eine vorteilhafte Geometrie
einer stabilisierenden Struktur zum Abstützen der Rollen.
[0027] Als eine "seitliche Abstützung" ist dabei bevorzugt eine Abstützung zu verstehen,
bei welcher Kräfte in einer Ebene übertragen werden können, welche zumindest annähernd
parallel zur Schwenkachse der Lenkrolle ausgerichtet ist. Bei einer seitlichen Abstützung
kann eine Kraftübertragung an einer Seitenfläche des auf der Unterseite stehenden
Koffers erfolgen, also an einer Schmalseite oder an einer Hauptseite. Eine seitliche
Abstützung entspricht bevorzugt einer Abstützung in einer Ebene, die zumindest annähernd
orthogonal zur Unterseite des Koffers ausgerichtet ist. Eine seitliche Abstützung
kann als eine Abstützung beschrieben werden, die orthogonal zu einer "stirnseitigen
Abstützung" an der Unterseite erfolgt.
[0028] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist mindestens einer der Teile, insbesondere
der Vorderteil, eine an der Unterseite und bevorzugt auch an mindestens einer der
gegenüberliegenden Schmalseiten angeordnete stabilisierende Struktur, insbesondere
eine Bodenstruktur auf, an welcher die jeweilige Rolle stirnseitig an der Unterseite
abgestützt ist. Diese Anordnung ermöglicht das flächige Weiterleiten von Kräften und
Stößen zwischen der jeweiligen Schmalseite und einer aussteifenden Komponente des
Koffers, insbesondere an der Unterseite. Die Bodenstruktur kann die Kräfte und Stöße
aufnehmen. Mittels der Bodenstruktur können die Rollen auf besonders robuste Weise
mit dem entsprechenden Teil, insbesondere dem Vorderteil, verbunden werden. Abgesehen
von der Bodenstruktur sind dabei weitere aussteifende Komponenten nicht notwendigerweise
erforderlich. Somit kann der entsprechende Teil abgesehen von der Bodenstruktur (und
wahlweise auch einem Versteifungselement) im Wesentlichen aus Weichmaterial ausgeführt
sein.
[0029] Dabei kann beim Vorderteil ein Maximum an Weichheit und damit Flexibilität sichergestellt
werden, und die Ausmaße einer Bodenstruktur bzw. Verstärkungsstruktur zum Abstützen
der Rollen können auf ein Minimum reduziert werden, ohne Stabilität oder Spurtreue
beim Führen/Rollen des Weichschalenkoffers zu verlieren. Der Weichschalenkoffer ist
dank der Bodenstruktur ausreichend verwindungssteif, um selbst bei größeren Ausmaßen
oder mit einem großen Volumen, z.B. im Bereich von mehr als 50 Litern, als "Senkrechtgepäckstück"
verwendet werden zu können. Die Bodenstruktur kann dabei in Verbindung mit der seitlichen
Abstützung der Rollen, insbesondere an Schmalseiten, als ein verwindungssteifes Strukturbauteil
bereitgestellt werden. Die Rollen oder Rollenaufnahmen können direkt an der Bodenstruktur
befestigt sein, z.B. angeschraubt, angenietet, oder formschlüssig angesteckt sein.
[0030] Die stabilisierende Struktur oder Bodenstruktur ist bevorzugt sowohl an beiden gegenüberliegenden
Schmalseiten des einen Teils, insbesondere des Vorderteils, als auch an der Unterseite
des Teils angeordnet. Bevorzugt liegt die Erstreckung der Bodenstruktur in Höhenrichtung
entlang der Schmalseiten im Bereich von nur 5cm bis 20cm, weiter bevorzugt 7cm bis
17cm, insbesondere 10cm bis 15cm, je nach Größe des Koffers. Hierdurch kann eine ausreichend
große Fläche vorgesehen werden, an welcher eine flächige seitliche Abstützung der
jeweiligen Rolle erfolgen kann. Gleichzeitig kann der Bereich oberhalb der Bodenstruktur
weitgehend frei gestaltet und geformt werden. Mittels des verwendeten Weichmaterials
können z.B. Außentaschen oder hervorstehende konvex gekrümmte Abschnitte an vielen
unterschiedlichen Positionen auf der Kofferoberfläche ausgebildet werden. Die vergleichsweise
kleinen Dimensionen bzw. Abmessungen der Bodenstruktur in der Höhenrichtung lassen
einen hohen Flexibilitätsgrad zu, sei es bei der Auslegung von unterschiedlichen Koffer-Typen,
sei es beim Bepacken.
[0031] Eine solche stabilisierende Struktur oder Bodenstruktur mit vergleichsweise kleinen
Abmessungen ermöglicht eine Abstützung der Rollen in Verbindung mit einer maximalen
Flexibilität. Weitere aussteifende Komponenten sind nicht notwendigerweise erforderlich.
Gemäß einer Variante weist einer der Teile lediglich eine solche stabilisierende Bodenstruktur
auf, und allenfalls noch ein umlaufendes Versteifungselement. Mit anderen Worten:
als einziges formstabiles Bauteil kann die an der Unterseite angeordnete stabilisierende
Struktur oder Bodenstruktur vorgesehen sein.
[0032] Gemäß einer Variante weist das Vorderteil mindestens zwei Abschnitte unterschiedlicher
Tiefe auf, wobei im Bereich der Bodenstruktur die Tiefe kleiner ist als in einem Abschnitt
oberhalb der Bodenstruktur. Hierdurch kann ein vergleichsweise kleiner, handlicher
Koffer mit einer vergleichsweise kleinen Fläche der Unterseite bereitgestellt werden,
bei welchem das Packvolumen (optional bei Bedarf) erhöht werden kann, indem oberhalb
von der Bodenstruktur ein Zusatzvolumen genutzt wird. Das Zusatzvolumen kann dank
des Weichmaterials bereitgestellt werden.
[0033] Als "Bodenstruktur" ist dabei bevorzugt ein bevorzugt einstückiges oder auch ein
mehrteiliges formstabiles Strukturbauteil zu verstehen, welches an der Unterseite
angeordnet ist und sich in einer Höhenrichtung allenfalls zu einem kleinen Teil, also
nur über einen kleinen Teilabschnitt der gesamten Höhe des Koffers erstreckt. Die
Bodenstruktur ist dabei sowohl am Vorderteil als auch am Rückteil angeordnet, so dass
auch von einer zweiteiligen Bodenstruktur gesprochen werden kann. Die Bodenstruktur
kann auch die komplette Unterseite des Koffers bilden bzw. sich über die komplette
Unterseite des Koffers erstrecken. Die Bodenstruktur (das Strukturbauteil) ist verwindungssteif
und bevorzugt weitgehend unelastisch. Auch für eine plastische Verformung ist die
Bodenstruktur nicht vorgesehen. Die Bodenstruktur definiert bevorzugt die Geometrie
der Unterseite des Koffers, zumindest eines der beiden Teile des Koffers. Bevorzugt
erstreckt sich die Bodenstruktur (zumindest eine am Vorderteil angeordnete Bodenstruktur)
flächig in nicht mehr als drei Ebenen, insbesondere zwei Ebenen entsprechend den Schmalseiten
und einer Ebene entsprechend der Unterseite.
[0034] Eine drei- oder vierseitige Bodenwanne, die sowohl an der Unterseite als auch an
der Hauptseite und den gegenüberliegenden Schmalseiten angeordnet ist, ist dabei nicht
erforderlich. Insbesondere ist keine weitere Schale an der Hauptseite erforderlich.
Die Bodenstruktur kann daher als ein Teil mit einer einfachen Geometrie ausgebildet
sein, welches auf einfache (insbesondere kostengünstige) Weise hergestellt werden
kann. Aufgrund der einfachen Geometrie, insbesondere dank weniger Kanten oder Vorsprünge,
kann die Bodenstruktur auf einfache Weise konstruktiv und in Hinblick auf Maximalbelastungen
oder Sicherheitsfaktoren ausgelegt werden. Der Kraftfluss oder die möglichen Kraftflusspfade
innerhalb der Bodenstruktur können auf einfache Weise vordefiniert oder vorausgesagt
werden.
[0035] Die Bodenstruktur kann z.B. aus einem weitgehend ebenen, flächigen Teil ausgeführt
sein, welches zur Anformung oder Anpassung an eine bestimmte Koffergeometrie entsprechend
der Kontur der Unterseite des Koffers gebogen oder geformt sein/werden kann. Die Abstützung
der Rollen kann an den Abschnitten der Bodenstruktur erfolgen, die an den gegenüberliegenden
Schmalseiten und der Unterseite angeordnet sind. Dies ermöglicht auch, weiches Obermaterial
an der gesamten Hauptseite vorzusehen, insbesondere über die gesamte Höhe der Hauptseite,
so dass der Koffer auf flexible Weise bepackt werden kann. Das Obermaterial kann bis
zur Unterseite vorgesehen sein und im Bereich der Unterseite oder an einer Kante zur
Unterseite mit der Bodenstruktur und/oder der Unterseite verbunden sein. Dies ermöglicht
zudem, dass das Obermaterial in Tiefenrichtung an der Hauptseite ausgebauscht oder
gedehnt werden kann und sich je nach Packzustand des Koffers anpassen kann. Eine seitliche
Abstützung an der Bodenstruktur am Vorderteil liefert daher auch den Vorteil eines
leicht erhöhten Packvolumens, insbesondere 2 - 3% zusätzliches Packvolumen.
[0036] Bei einer Bodenstruktur, die sich an gegenüberliegenden Schmalseiten des Vorderteils
erstreckt, können die Rollen des Vorderteils seitlich an den gegenüberliegenden Schmalseiten
an der Bodenstruktur abgestützt werden, wohingegen die Rollen des Rückteils an einer
Bodenstruktur und/oder Schale wahlweise an der Hauptseite oder an den Schmalseiten
abgestützt werden können. Dies ermöglicht bei einem einfachen konstruktiven Aufbau
eine besonders stabile Anordnung mit direkter Kraftübertragung zwischen der Bodenstruktur
und den Rollen. Bei einer seitlichen Abstützung an den Schmalseiten des Vorderteils
kann eine/die Schale des Rückteils vorteilhaft für die Abstützung der Rollen des Rückteils
an der Hauptseite genutzt werden, und gleichzeitig ist eine seitlich versetzte Abstützung
der Rollen realisierbar. Die Anordnung bzw. Abstützung an der Hauptseite des Rückteils
liefert auch Vorteile bei der Handhabung des Koffers, insbesondere einen effektiven
Kantenschutz beim Ziehen des Koffers.
[0037] Die Abstützung an den Schmalseiten über die Bodenstruktur liefert auch den Vorteil,
dass der Koffer auch beim seitlichen Rollen in einer Breitenrichtung des Koffers (Ziehen
oder Schieben auf allen an der Unterseite angeordneten Rollen) stabil gelagert werden
kann. Stützkräfte können an weit außen angeordneten Flächenabschnitten, nämlich an
den Schmalseiten, übertragen werden und in der Bodenstruktur abgedämpft werden. Der
Koffer ist dadurch auch beim seitlichen Rollen besonders kippstabil und weist zudem
eine hohe Standstabilität auf, z.B. in Hinblick auf eine Lagerung auf einem Laufband/Gepäckband.
Die Abstützung weit (ganz) außen an der Außenmantelfläche des Koffers an den Schmalseiten
liefert auch den Vorteil, dass Stützkräfte an weit außen angeordneten Flächenabschnitten
übertragen werden können.
[0038] Die Abstützung an den Schmalseiten an der Bodenstruktur hat auch den Vorteil, dass
beim seitlichen Schieben Stöße und Impulse "stirnseitig" in Bezug auf die Bewegungsrichtung
oder Rollrichtung des Koffers in den Koffer eingeleitet werden können, so dass keine
Scherkräfte oder allenfalls nur kleine Scherkräfte von den Rollen am Vorderteil in
den Koffer eingeleitet werden. Denn wären die Rollen nur an der Unterseite abgestützt,
so könnten Scherkräfte beim seitlichen Rollen nicht an einer der Schmalseiten abgedämpft
werden. Das Verringern von Scherkräften beim seitlichen Schieben oder Ziehen des Koffers
ist insbesondere in Hinblick auf die vergleichsweise weiche Struktur des Weichschalenkoffers
von Vorteil.
[0039] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weisen sowohl der Vorderteil als auch der
Rückteil eine sowohl an der Unterseite als auch an den gegenüberliegenden Schmalseiten
angeordnete stabilisierende Struktur, insbesondere eine Bodenstruktur auf, an welcher
die jeweilige Rolle abgestützt ist. Bei dieser Ausführungsform ist eine stabilisierende
Schale oder irgendein weiteres stabilisierendes Strukturbauteil nicht notwendigerweise
erforderlich. Die stabilisierende Struktur des Koffers kann durch eine zweiteilige,
unterteilte Bodenstruktur vorgesehen sein, welche an beiden Teilen angeordnet ist.
Je nachdem in welcher Art und Weise der Koffer gerollt werden soll, kann sich die
Bodenstruktur auch mehr oder weniger weit nach oben in Höhenrichtung in Richtung der
Oberseite des Koffers an der rückseitigen Hauptseite und/oder an den gegenüberliegenden
Schmalseiten erstrecken.
[0040] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Weichschalenkoffer eine in zwei
Bodenstrukturteile geteilte (zweiteilige) Bodenstruktur auf, welche sowohl am Vorderteil
als auch am Rückteil vorgesehen ist, wobei am jeweiligen Bodenstrukturteil jeweils
mindestens zwei der Rollen abgestützt sind. Die zweiteilige Bodenstruktur ermöglicht
einen einfachen Aufbau des Koffers in Verbindung mit einer hohen Flexibilität und
einem hohen Anteil an Weichmaterial.
[0041] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Bodenstruktur durch einen Reißverschluss
unterteilt, insbesondere mittig in zwei zumindest annähernd gleich große Bodenabschnitte
an der Unterseite. Hierdurch kann der Koffer auf einfache Weise gehandhabt (insbesondere
bepackt) werden, und gleichzeitig kann eine hohe Verwindungssteifigkeit sichergestellt
werden, insbesondere mittels eines Reißverschluss, welcher ein möglichst schmales
Reißverschlussband aufweist.
[0042] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist einer der Teile, insbesondere der
Rückteil, eine die Struktur des Weichschalenkoffers stabilisierende Schale oder einen
solchen Rahmen jeweils aus formbeständigem Material auf, an welcher/welchem die jeweilige
Rolle direkt oder mittelbar über ein an der Schale befestigtes Abstützelement abgestützt
ist. Das Abstützelement kann dabei Teil einer Bodenstruktur sein, und die Bodenstruktur
kann derart mit der Schale oder dem Rahmen verwindungssteif verbunden sein, dass die
jeweilige Rolle wahlweise am Abstützelement oder an der Schale bzw. dem Rahmen abgestützt
werden kann. Die stabilisierende Schale kann die Verwindungssteifigkeit des Koffers
erhöhen und ist insbesondere in Verbindung mit einem teleskopartigen Gestänge zum
Ziehen des Koffers zweckdienlich. Ein Rahmen kann wahlweise auf zweckdienliche Weise
in Verbindung mit einer seitlichen Abstützung der Rollen an den Schmalseiten eingesetzt
werden.
[0043] Bevorzugt ist die stabilisierende Schale am Rückteil angeordnet und erstreckt sich
entlang der Unterseite und entlang der Hauptseite des Rückteils. Dabei ist eine Bodenstruktur
dann bevorzugt auch jeweils an den gegenüberliegenden Schmalseiten des Vorderteils
angeordnet. Bei dieser Anordnung können die Rollen direkt an der Bodenstruktur und
direkt an der Schale abgestützt werden. Die Abstützung der Rollen kann dabei auch
die Bodenstruktur versteifen und umgekehrt. Weitere aussteifende Komponenten sind
nicht erforderlich. Bei dieser Anordnung kann mittels der Abstützung der Rollen (insbesondere
ohne weitere Komponenten) an der Hauptseite des Rückteils auch ein effektiver Kantenschutz
bereitgestellt werden, z.B. in Hinblick auf Bordsteinkanten. Die Abstützung der Rollen
des Rückteils an der Hauptseite ist auch in Hinblick auf ein Gestänge zweckdienlich.
Auch das Gestänge greift bevorzugt an der stabilisierenden Schale an der Hauptseite
an. Somit kann eine Kraftübertragung direkt zwischen den Rollen und dem Gestänge erfolgen,
ohne dass der Kraftfluss über mehrere Seiten oder Flächen des Koffers umgelenkt werden
muss, insbesondere beim Ziehen des Koffers über Hindernisse wie z.B. eine Bordsteinkante.
Dabei können die an der Hauptseite des Rückteils abgestützten Rollen besonders wirkungsvoll
die beim Ziehen des Koffers auf diesen beiden Rollen hervorgerufenen Kräfte und Stöße
in den Koffer einleiten.
[0044] Die beiden an den Schmalseiten des Vorderteils abgestützten Rollen sind beim Ziehen
des Koffers über die Hauptseite vollständig oder weitgehend entlastet und schweben
in der Luft. Die beiden an den Schmalseiten des Vorderteils abgestützten Rollen können
hingegen beim seitlichen Schieben oder Ziehen des Koffers auf allen vier Rollen die
hervorgerufenen Kräfte und Stöße in den Koffer einleiten, insbesondere bei verringerten
Scherkräften. Mit anderen Worten trägt die seitliche Abstützung an Schmalseiten vor
allem dazu bei, dass der Koffer auf zweckdienliche Weise seitlich gerollt und geführt
werden kann. Ein Benutzer kann z.B. das Gestänge verwenden, um den Koffer zu schieben.
Die beim Schieben insbesondere auf die in Schieberichtung vordere Schmalseite des
Koffers ausgeübten Stöße können effektiv von der in Schieberichtung vorderen Rolle
bei deutlich verminderten Scherkräften auf die Schmalseite übertragen werden. Eine
Verwindung des Koffers kann dabei weitgehend vermieden werden.
[0045] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Rückteil einen Rahmen auf, an
welchem die jeweiligen Rollen abgestützt sind, wobei der Rückteil ferner einen Weichbereich
aufweist. Mit anderen Worten muss der Rückteil nicht notwendigerweise als formstabile
Halbschale ausgeführt sein. Vielmehr können sowohl der Vorderteil als auch der Rückteil
zu einem bedeutenden Anteil aus Weichmaterial ausgeführt sein. Der Rahmen am Rückteil
kann dabei z.B. umlaufend an den Schmalseiten, der Oberseite und der Unterseite des
Rückteils vorgesehen sein und wahlweise auch eine/die Bodenstruktur des Rückteils
bilden oder damit verbunden sein. Der Rahmen kann dabei auch die Hauptseite des Rückteils
zumindest teilweise in einem Randbereich zurjeweiligen Schmalseite bilden.
[0046] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Weichschalenkoffer am Vorderteil
(oder wahlweise auch am Rückteil) eine Bodenstruktur in Form eines Bodenprofils mit
U-förmigem Querschnittsprofil auf. Bei einem derartigen Bodenprofil können Kräfte
und Impulse sowohl an der Unterseite als auch an den Schmalseiten auf zweckdienliche
Weise übertragen werden. Insbesondere kann auch ein Impuls von der einen Schmalseite
über die Unterseite auf die gegenüberliegende Schmalseite zwischen zwei Rollen übertragen
und abgedämpft werden. Die beiden seitlichen, gegenüberliegenden Abschnitte der Bodenstruktur
können sich gegenseitig stützen. Die U-förmige Bodenstruktur kann dabei Krümmungsradien
zwischen einem bodenseitigen Abschnitt und dem jeweiligen seitlichen Abschnitt bzw.
Schenkel aufweisen, die je nach Anforderungen einen bestimmten Betrag aufweisen. Bevorzugt
sind die gegenüberliegenden Krümmungsradien gleich groß. Die Krümmungsradien können
dabei auch jeweils so klein sein, dass sich ein im Wesentlichen in rechtwinkliges
(rechteckiges) Kastenprofil ergibt. Bevorzugt ist die Hauptseite des Vorderteils vollständig
aus Weichmaterial ausgebildet, so dass eine hohe Flexibilität bei der Auslegung des
Weichmaterial-Bereichs bzw. Weichbereichs und/oder eine hohe Variabilität beim Bepacken
realisierbar ist.
[0047] Gemäß einer Variante ist die Bodenstruktur nur an den gegenüberliegenden Schmalseiten
und an der Unterseite angeordnet, wobei eine am Vorderteil vorgesehene Bodenstruktur
ein einstückiges Bodenprofil ist. Ein einstückiges Bodenprofil kann dabei auch ein
Teil einer ursprünglich einstückigen Bodenstruktur sein, welche an der Schnittstelle
zwischen dem Vorderteil und dem Rückteil unterteilt ist/wurde.
[0048] Als "Bodenprofil" ist dabei bevorzugt eine Bodenstruktur in Form eines Bauteils mit
einer vorgegebenen Geometrie aus einem oder mehreren flächigen Abschnitten zu verstehen.
Das Bodenprofil kann dabei auch aus einem einzigen weitgehend ebenen, sich zunächst
nur zweidimensional erstreckenden Materialabschnitt gebildet sein, welcher in eine
bestimmte Geometrie, insbesondere in eine U-Form, gebogen oder vorgespannt wird. Bevorzugt
ist das Bodenprofil plattenartig ausgebildet. Das Bodenprofil kann aus einem plattenförmigen
Material gebildet sein, das plastisch oder elastisch verformbar ist. Das Bodenprofil
kann z.B. eine rechteckige Grundform aufweisen und an den freien Enden jeweils hochgebogen
sein, so dass sich im Querschnitt ein U-Profil ergibt.
[0049] Bevorzugt erstreckt sich das Bodenprofil vollständig in Breitenrichtung über die
gesamte Breite des Koffers entlang der Unterseite und jeweils abschnittsweise in Höhenrichtung
entlang der gegenüberliegenden Schmalseiten. Bevorzugt erstreckt sich das Bodenprofil
über die gesamte Breite der jeweiligen Schmalseite.
[0050] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Weichschalenkoffer eine zweiteilige
Bodenstruktur auf, welche sowohl am Vorderteil als auch am Rückteil zumindest annähernd
vollständig die Unterseite des Weichschalenkoffers bildet, und welche zur stirnseitigen
Abstützung der jeweiligen Rolle an der Unterseite eingerichtet ist. Hierdurch kann
am jeweiligen Teil eine seitliche Abstützung in Verbindung mit einer stirnseitigen
Abstützung am selben Strukturbauteil erfolgen, was in Hinblick auf eine symmetrische
Kräfteverteilung vorteilhaft sein kann.
[0051] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich die Bodenstruktur von der
Unterseite mindestens 5cm, bevorzugt mindestens 7cm, weiter bevorzugt mindestens 10cm
in Richtung einer gegenüberliegend zur Unterseite angeordneten Oberseite des Weichschalenkoffers.
Hierdurch kann eine große Angriffsfläche bereitgestellt werden, an welcher Kräfte
von den Rollen in den Vorderteil eingeleitet werden können.
[0052] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Weichschalenkoffer zweiteilig und
aufklappbar und im aufgeklappten Zustand beidseitig bepackbar, wobei der Vorderteil
und der Rückteil zumindest annähernd dieselbe Tiefe aufweisen, oder wobei die Tiefe
des einen Teils maximal um 20% bis 50%, bevorzugt maximal 30% von der Tiefe des anderen
Teils abweicht. Hierdurch können der Vorderteil und der Rückteil nebeneinander auf
dem Boden abgelegt werden und bepackt werden, insbesondere ohne dass Spannungen im
Weichschalenkoffer hervorgerufen werden. Die Gepäcklast kann auf beide Teile verteilt
werden, insbesondere jeweils etwa zur Hälfte auf ein jeweiliges Bodenstrukturteil.
[0053] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind der Vorderteil und der Rückteil mittels
eines Reißverschluss miteinander verbindbar, wobei der Reißverschluss durch die Bodenstruktur
hindurchgeführt ist und die Bodenstruktur unterteilt, und wobei der Reißverschluss
bevorzugt an mindestens drei Seiten des Weichschalenkoffer vorgesehen ist, insbesondere
umlaufend. Der Reißverschluss erleichtert die Handhabung und kann auch eine zumindest
an drei Seiten umlaufende Verbindung zwischen den beiden Teilen sicherstellen.
[0054] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Reißverschluss ein Reißverschlussband
mit einer maximalen Gesamtbreite von maximal 40mm, bevorzugt maximal 35mm, weiter
bevorzugt maximal 33mm, insbesondere zwischen 30 und 33mm. Insbesondere bei einer
Breite unter 37mm, 36mm oder 35mm kann eine besonders hohe Verwindungssteifigkeit
sichergestellt werden. Bei unter 35mm kann ein besonders guter Kompromiss zwischen
hoher Verwindungssteifheit und einem leichtläufigen, robusten Reißverschluss sichergestellt
werden. Insbesondere kann sichergestellt werden, dass die Bodenstruktur des Vorderteils
und die Unterseite, insbesondere die Halbschale, des Rückteils möglichst nahe nebeneinander
angeordnet werden können. Dies kann eine Verwindung der Unterseite des Weichschalenkoffers
und damit eine Veränderung der relativen Position der Rollen zueinander verhindern.
Einzelne Bodenstrukturteile können sich nicht auf einfache Weise relativ zueinander
bewegen. Hierdurch kann auch eine hohe Spurstabilität beim Führen oder Ziehen des
Weichschalenkoffers sichergestellt werden.
[0055] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind mindestens zwei der Rollen jeweils
an einer der Schmalseiten des Vorderteils abgestützt und mindestens zwei der Rollen
jeweils an einer der Schmalseiten des Rückteils abgestützt. Bei dieser Variante sind
also mindestens vier Rollen seitlich abgestützt. Dies kann eine besonders hohe Stabilität
bei einem seitlichen Rollen liefern. Diese Anordnung kann z.B. bei sehr breiten Koffern
zweckdienlich sein, oder in Verbindung mit einem am Rückteil umlaufend an den Schmalseiten
angeordneten Rahmen. Bei einem solchen Koffer kann eine verwindungssteife Struktur
bereits durch den Rahmen und eine am Vorderteil angeordnete Bodenstruktur bereitgestellt
werden, wobei wahlweise der Rahmen im Bereich der Unterseite eine Bodenstruktur des
Rückteils bilden kann oder auch am Rückteil eine Bodenstruktur bzw. ein Bodenstrukturteil
vorgesehen sein kann.
[0056] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Rollen seitlich sowohl an mindestens
einer der Hauptseiten als auch an mindestens einer der Schmalseiten abgestützt, wobei
die Rollen versetzt zueinander in unterschiedlich ausgerichteten Ebenen seitlich abgestützt
sind, und wobei jede Rolle im Wesentlichen ausschließlich in einer einzigen der Ebenen
abgestützt ist.
[0057] Wie bereits zuvor beschrieben, liefert die seitliche Abstützung eine gute Stabilität
um eine Hochachse des Koffers, entlang welcher sich der Koffer in zumindest annähernd
vertikaler Richtung erstreckt, wenn der Koffer als "Senkrechtgepäckstück" auf seiner
Unterseite gelagert ist. Der Koffer ist unabhängig von einer bestimmten Rollrichtung
verhältnismäßig verwindungssteif, selbst wenn der Koffer im Wesentlichen aus Weichmaterial
gebildet ist. Hierdurch kann ein guter Kompromiss aus Eigengewicht, Variabilität und
zweckdienlicher Handhabung erzielt werden. Die seitliche Abstützung kann sicherstellen,
dass eine Verwindung und damit eine schlechte Spurtreue beim Führen des Koffers weitgehend
ausgeschlossen werden kann. Dabei können alle Rollen auch in der gleichen Horizontalebene
(an der Unterseite) geführt werden. Verwindungen, die beim Rollen zum Abdriften des
Koffers führen würden, können weitgehend ausgeschlossen werden.
[0058] Eine seitlich versetzte Abstützung an möglichst vielen unterschiedlichen Seitenflächen
des Koffers in unterschiedlichen (insbesondere zumindest annähernd senkrecht zur Unterseite
ausgerichteten) Ebenen kann eine hohe Verwindungssteifigkeit auch beim Rollen des
Weichschalenkoffers auf allen vier Rollen sicherstellen, insbesondere auch in unterschiedlichen
(Roll-)Richtungen. Lasten können von den Rollen auf mehrere Seitenflächen in mehreren
unterschiedlich ausgerichteten Ebenen übertragen werden. Es kann z.B. das Risiko vermindert
werden, dass ein in einer bestimmten Richtung von den Rollen auf den Koffer übertragener
Impuls zum Kippen des Koffers führt. Durch die Abstützung in unterschiedlich ausgerichteten
Ebenen kann die Kippneigung vermindert werden. Dies ist insbesondere beim Schieben
des Koffers auf allen vier Rollen von Vorteil, speziell bei schlanken, in einer Höhenrichtung
besonders langgestreckten Koffergeometrien.
[0059] Mit anderen Worten: Die versetzte seitliche Abstützung in möglichst vielen Ebenen
ist speziell bei Koffern von Vorteil, die auf vier Lenkrollen gelagert sind und in
allen Richtungen gerollt werden können. Bei diesen Koffern werden Stöße oder Impulse
beim Rollen des Koffers in mehrere Richtungen von den Rollen in den Koffer eingeleitet.
Es hat sich nun gezeigt, dass dank der versetzten Abstützung in unterschiedlich ausgerichteten
Ebenen diese Stöße unabhängig von einer Rollrichtung auch bei Weichschalenkoffern
gut abgedämpft und weitergeleitet werden können. Die versetzte Abstützung kann weitgehend
richtungsunabhängig eine verwindungssteife Struktur bereitstellen. Hierdurch ist der
Koffer auch weitgehend richtungsunabhängig besonders spurtreu. Die versetzte Abstützung
hat zudem den Vorteil, dass der Weichschalenkoffer oder zumindest entweder der Vorderteil
oder der Rückteil im Wesentlichen vollständig aus weichem Obermaterial ausgebildet
sein kann.
[0060] Eine der Ebenen entspricht dabei bevorzugt einer Ebene, in welcher die eine Hauptseite
angeordnet ist. Eine weitere der Ebenen entspricht dabei bevorzugt einer oder mehreren
Ebenen, in welchen die Schmalseiten angeordnet sind. Dabei kann mindestens eine der
Rollen am Vorderteil oder am Rückteil versetzt zu den Rollen des gleichen Teils oder
des anderen Teils abgestützt sein, so dass die vier Rollen mindestens an einer der
Hauptseiten und mindestens einer der Schmalseiten abgestützt sind. Bevorzugt sind
zwei Rollen an einer Hauptseite oder an beiden Hauptseiten sowie zwei Rollen an mindestens
zwei in unterschiedlichen Ebenen angeordneten Schmalseiten abgestützt.
[0061] Jede der Rollen ist im Wesentlichen ausschließlich in einer einzigen der Ebenen abgestützt.
Hierdurch kann die versetzte Anordnung realisiert werden, und es kann bewirkt werden,
dass Kräfte und Stöße notwendigerweise in unterschiedlich ausgerichteten Ebenen übertragen
werden müssen.
[0062] Zwar wäre es auch möglich, jede Rolle an einer Ecke des Koffers "über Eck" an zwei
aneinandergrenzenden Seitenflächen des Koffers seitlich zu lagern und abzustützen.
Dann jedoch könnte zum einen nicht ausgeschlossen werden, dass Kräfte und Impulse
im Wesentlichen nur in gleich ausgerichteten Ebenen übertragen werden. Der Koffer
würde also auch bei einer Abstützung "über Eck" in bestimmten Situationen z.B. verstärkt
zum Kippen tendieren. Zum anderen müsste eine Befestigung und Abstützung der vier
Rollen dann an acht Flächen erfolgen, was vergleichsweise aufwändig ist. Bei einer
Abstützung "über Eck" wäre es zudem erforderlich, am jeweiligen Teil des Koffers eine
stabilisierende Struktur zur Befestigung der Rollen und zum Weiterleiten der Kräfte
und Impulse bereitzustellen, welche ebenfalls an allen Seitenflächen vorgesehen ist.
Eine solche dreidimensionale stabilisierende Struktur ist jedoch besonders aufwändig
in der Herstellung, insbesondere dann wenn die dreidimensionale stabilisierende Struktur
bevorzugt als ein einstückiges Formteil bereitgestellt werden soll. Ein solches Formteil
erfordert dann ein aufwändiges, teures Werkzeug, insbesondere für jede einzelne Ecke.
Alternativ müsste die stabilisierende Struktur aus einer Mehrzahl einzelner Teile
oder Komponenten zusammengesetzt und montiert werden, was ebenfalls Mehraufwand bedeutet.
Ferner wäre auch die Position der Rollen fest vorgegeben, nämlich genau an einer jeweiligen
Ecke des Koffers. Eine Abstützung "über Eck" ist daher nachteilig in Hinblick auf
einen einfachen Aufbau des Koffers oder einen hohen Freiheitsgrad bei der Auslegung
des Koffers. Nicht zuletzt würde auch eine größere Menge von Material, insbesondere
Kunststoff, erforderlich sein, was das Eigengewicht des Koffers erhöhen würde (insbesondere
um ca. 40 bis 80 Gramm) und auch Kostennachteile hätte, insbesondere auch aufgrund
eines größeren Montageaufwandes, z.B. aufgrund zusätzlicher Befestigungspunkte.
[0063] Die Rollen sind zusätzlich zur seitlichen Abstützung bevorzugt auch stirnseitig an
der Unterseite abgestützt. Gemäß einer Variante sind die Rollen allesamt auch an der
Unterseite abgestützt. Hierdurch kann die Last des Koffers von der Unterseite stirnseitig
auf die Rollen übertragen werden. Scherkräfte können minimiert werden. Eine seitliche
Abstützung kann dabei die strukturelle Steifigkeit sicherstellen. Wäre der Koffer
nur stirnseitig auf der Unterseite gelagert, würde der Koffer beim Rollen oder Verschieben
stark zum Kippen tendieren. Sowohl die stirnseitige als auch die seitliche Abstützung
kann dabei z.B. auch irgendeine zusätzliche Verstärkung oder Platte oder Einlage umfassen,
sei es an der Innenseite und/oder an der Außenseite des Koffers.
[0064] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Rollen in mindestens drei unterschiedlichen
Ebenen seitlich abgestützt. Diese Art der Abstützung ermöglicht eine verwindungssteife
Struktur für das Weiterleiten von Stößen und Impulsen weitgehend unabhängig von einer
Rollrichtung.
[0065] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Rollen in mindestens zwei Ebenen
seitlich abgestützt, die jeweils in einem Winkel von zumindest annähernd 90° zueinander
angeordnet sind. Die Abstützung in zumindest annähernd orthogonal zueinander ausgerichteten
Ebenen liefert eine gute Stabilität und kann zudem auf einfache Weise konstruktiv
verwirklicht werden, insbesondere bei einer rechteckigen, quaderförmigen Grundform
des Koffers. Die Abstützung kann dabei z.B. durch Einleiten von Kräften seitlich an
einer jeweiligen Außenfläche des Koffers erfolgen.
[0066] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind zwei der Rollen an einer Hauptseite
des einen Teils seitlich abgestützt und zwei der Rollen an gegenüberliegenden Schmalseiten
des anderen Teils seitlich abgestützt. Diese Anordnung ermöglicht eine hohe strukturelle
Steifigkeit bei der Verwendung von einfach aufgebauten Komponenten. Die Abstützung
erfolgt dabei versetzt in drei unterschiedlichen Ebenen, von denen mindestens zwei
unterschiedlich ausgerichtet sind. Die Abstützung an der Hauptseite des Rückteils
liefert z.B. eine gute Stabilität beim Ziehen des Koffers. Die Abstützung an gegenüberliegenden
Schmalseiten hingegen liefert eine gute Stabilität beim seitlichen Verschieben des
Koffers.
[0067] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist zumindest die jeweilige seitlich an
einer Schmalseite abgestützte Rolle an einer Rollenaufnahme befestigt, die einen im
Wesentlichen ebenen Stützabschnitt aufweist, welcher an der Schmalseite angeordnet
ist. Die Rollenaufnahme ermöglicht eine Verbindung der Rolle mit der jeweiligen Seitenfläche
bzw. mit der/einer Bodenstruktur.
[0068] Als "Rollenaufnahme" ist dabei bevorzugt eine formstabile Komponente zu verstehen,
an welcher die jeweilige Rolle gelagert werden kann. Die Geometrie der Rollenaufnahme
korrespondiert bevorzugt mit der Geometrie der Außenseite des Koffers, so dass die
Rollenaufnahme flächig an der Außenseite befestigt werden kann oder in die Außenseite
integriert werden kann.
[0069] Als "Stützabschnitt" ist dabei bevorzugt ein formstabiler, zumindest annähernd ebener
Flächenabschnitt zu verstehen, welcher eingerichtet ist, mit einer Seitenfläche des
Koffers verkuppelt zu werden. Die Geometrie des Stützabschnitts korrespondiert bevorzugt
mit der Geometrie der entsprechenden Seitenfläche des Koffers.
[0070] Die Rollenaufnahme weist bevorzugt ein Auflager, eine Auflagestruktur oder einen
Auflageabschnitt mit einer Durchführung für eine Schwenkachse der jeweiligen Rolle
auf. Der Auflageabschnitt ist bevorzugt in Form einer im Wesentlichen ebenen Platte
oder Schale ausgebildet, welche an der Unterseite des Koffers flächig zur Anlage gebracht
werden kann.
[0071] Die Rollenaufnahme kann dabei nicht nur einen seitlichen Stützabschnitt aufweisen,
sondern auch zwei seitliche Stützabschnitte aufweisen, welche in einem Winkel ungleich
0° oder ungleich 180° zueinander angeordnet sind. Insbesondere kann die Rollenaufnahme
einen zweiten Stützabschnitt aufweisen, welcher relativ zum ersten Stützabschnitt
"über Eck" angeordnet ist, insbesondere zumindest annähernd 90° relativ zum ersten
Stützabschnitt. Hierdurch kann eine Kante des Koffers von der Rollenaufnahme eingefasst
werden, was zum einen die Stabilität weiter erhöht, und was zum anderen die Befestigung
bzw. Positionierung der Rollenaufnahme an der Kofferoberfläche erleichtert. Auch kann
ein effektiverer Kantenschutz bereitgestellt werden. Bevorzugt ist der zweite Stützabschnitt
jedoch deutlich schmaler als der erste Stützabschnitt, so dass die Rollenaufnahme
zur Kraftübertragung im Wesentlichen nur an einer der Seiten abgestützt ist. Dies
kann sicherstellen, dass die von den Rollen auf den Koffer übertragenen Kräfte tatsächlich
auch in unterschiedlichen Ebenen wirken. Bevorzugt ist der zweite Stützabschnitt maximal
10% bis 30% so breit wie der erste Stützabschnitt, so dass die Rollenaufnahme zwar
"über Eck", aber im Wesentlichen nur an einer Seite bzw. an einer Oberfläche in einer
einzigen Ebene seitlich abgestützt ist. Gemäß einer Variante weist der (erste) Stützabschnitt
dabei in einer Breitenrichtung quer zur Höhenrichtung eine Erstreckung von maximal
60mm auf, weiter bevorzugt maximal 50mm, besonders bevorzugt maximal 40mm. Die Breite
des Stützabschnitts ist dabei als eine Breite des Stützabschnitts in einem Bereich
oberhalb einer Schnittstelle oder Kante zwischen einer Seitenfläche des Koffers und
der Unterseite zu verstehen. Dabei kann die Breite (Erstreckung quer zur Höhenrichtung)
des (ersten) Stützabschnitts mindestens 20mm, bevorzugt mindestens 25mm, weiter bevorzugt
mindestens 30mm sein. Dies kann eine flächige Abstützung mit vergleichsweise geringem
Flächendruck, also ohne hohe Punktbelastungen sicherstellen. Die zuvor beschriebenen
Breiten können eine gute Stabilität sicherstellen, z.B. bei Koffern mit einem Packvolumen
im Bereich von 40 bis 100 Litern, insbesondere in Verbindung mit der weiter unten
noch beschriebenen Erstreckung in der Höhenrichtung.
[0072] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind zwei Rollenaufnahmen mit einem/dem
Bodenprofil derart zu einem Strukturbauteil verbunden, dass das Bodenprofil zusammen
mit den Rollenaufnahmen und den Stützabschnitten eine Aussteifung der Unterseite sicherstellt.
Die Rollenaufnahmen können z.B. an die Bodenstruktur bzw. das Bodenprofil angeschraubt
oder daran angenietet werden.
[0073] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens eine der Rollen an einer
Rollenaufnahme befestigt, welche eine Auflagestruktur zum Lagern der jeweiligen Rolle
aufweist, welche durch einen Radius mit einem Stützabschnitt der Rollenaufnahme verbunden
ist. Dies ermöglicht eine Weiterleitung von Kräften und Impulsen zwischen der jeweiligen
Seitenfläche und der Unterseite entlang eines entsprechend dem Radius verlaufenden
Kraftflusspfades. Kanten und damit einhergehende Spannungsspitzen können vermieden
werden. Der Radius begünstigt eine Verteilung des Kraftflusses in den unterschiedlich
ausgerichteten Ebenen. Eine jeweilige Rollenaufnahme kann dabei im Wesentlichen durch
die Auflagestruktur sowie den Stützabschnitt aufweisen, welche durch einen Radius
bzw. einen gekrümmten Abschnitt miteinander verbunden sind.
[0074] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weisen alle Rollenaufnahmen des Weichschalenkoffers
denselben Radius auf. Dies ermöglicht die Verwendung von nur einem Typ oder nur zwei
Typen von Rollenaufnahmen, was den Aufbau oder die Auslegung des Koffers weiter vereinfacht.
Die identische Ausgestaltung von mindestens zwei der Rollenaufnahmen oder aller vier
Rollenaufnahmen ermöglicht zudem eine einfache Konstruktion. Dabei kann z.B. ein Kantenschutz
einer Rollenaufnahme gleichzeitig als seitlicher Stützabschnitt dienen. Bei einer
versetzten Anordnung kann dabei ein Kantenschutz in mehreren Rollrichtungen bereitgestellt
werden.
[0075] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist eine/die Bodenstruktur des einen
Teils, insbesondere des Vorderteils, einen Bodenabschnitt und gegenüberliegende Seitenabschnitte
auf, wobei eine/die stabilisierende Struktur, insbesondere Schale oder Rahmen, des
andren Teils, insbesondere des Rückteils, einen rückseitigen Abschnitt und einen Bodenabschnitt
aufweist, und wobei ein Krümmungsradius zwischen dem Bodenabschnitt und dem jeweiligen
Seitenabschnitt der Bodenstruktur zumindest annähernd gleich einem Krümmungsradius
zwischen dem rückseitigen Abschnitt und dem Bodenabschnitt der stabilisierenden Struktur
ist. Dies ermöglicht die Verwendung desselben Typs einer Rollenaufnahme sowohl am
Vorderteil als auch am Rückteil.
[0076] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der (erste) Stützabschnitt
von der Unterseite mindestens 5cm, bevorzugt mindestens 7cm, weiter bevorzugt mindestens
10cm in Höhenrichtung in Richtung einer gegenüberliegend zur Unterseite angeordneten
Oberseite des Weichschalenkoffers. Bei dieser Größenordnung kann eine ausreichend
große Fläche bereitgestellt werden, über welche die Kräfte und Stöße übertragen werden
können. Ferner kann mittels des Stützabschnitts auch ein Kantenschutz bereitgestellt
werden.
[0077] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind alle vier Rollen als Lenkrollen ausgebildet
und jeweils mittels einer Rollenaufnahme mit einem Stützabschnitt an der jeweiligen
Seite des Weichschalenkoffers seitlich abgestützt. Hierdurch kann die Verbindung zwischen
der Rollenaufnahme und der Bodenstruktur oder der stabilisierenden Schale bei allen
Rollen auf dieselbe Weise erfolgen. Die Kräfte und Stöße können an allen vier Abstützungspunkten
zu einem vergleichbaren Anteil übertragen werden. Auch dies trägt zu einer guten Lastverteilung
und Verwindungssteifigkeit bei, insbesondere da keine Spannungsspitzen an einzelnen
besonders stark belasteten Rollen auftreten. Vielmehr sollen alle vier Rollen die
Last zu einem vergleichbar großen Anteil übertragen können. Vier Lenkrollen haben
den Vorteil, dass der Koffer in alle Richtungen frei verschoben oder gerollt werden
kann. Die Lenkrollen können sich jeweils in die Richtung ausrichten, in welche der
Koffer verschoben werden soll.
[0078] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist am Vorderteil und/oder am Rückteil
jeweils ein zumindest teilweise umlaufendes Versteifungselement angeordnet, an welchem
der Reißverschluss angreift. Die Anordnung des Reißverschluss direkt am Versteifungselement
liefert den Vorteil einer guten Stabilität des Weichschalenkoffers. Das mindestens
eine Versteifungselement kann dadurch in einem mittleren Bereich der Schmalseite des
Weichschalenkoffers angeordnet werden. Ferner ermöglicht das Versteifungselement,
dass der Vorderteil oder der Rückteil gut zugänglich sind. Beim Aufklappen des Weichschalenkoffers
wird die Öffnung des Vorderteils oder des Rückteils dann durch das Versteifungselement
in Form gehalten.
[0079] Bevorzugt ist sowohl am Vorderteil als auch am Rückteil ein Versteifungselement angeordnet,
das jeweils vollständig umlaufend ist, und an welchem der Reißverschluss angreift.
Der Reißverschluss kann dazu z.B. mit einem Textilabschnitt verbunden sein, in welchen
das Versteifungselement eingelegt ist. Bevorzugt ist der Abstand zwischen dem Reißverschluss
(insbesondere einzelnen Kettengliedern des Reißverschluss) und dem Versteifungselement
möglichst klein, insbesondere kleiner 35mm, wie zuvor beschrieben. Hierdurch kann
in Verbindung mit dem Versteifungselement oder mit zwei Versteifungselementen eine
für Weichschalenkoffer vergleichsweise hohe Stabilität erzielt werden.
[0080] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das mindestens eine Versteifungselement
an einem Rand des jeweiligen Teils angeordnet, insbesondere entlang von einem Reißverschluss.
Indem das Versteifungselement nur direkt an der Schnittstelle zum jeweils anderen
Teil, insbesondere am Reißverschluss, eingesetzt wird, braucht der jeweilige Teil,
insbesondere der Vorderteil, keine weitere stabilisierende Rahmenstruktur aufzuweisen.
Dies erhöht die Flexibilität bei der Auslegung oder beim Bepacken des Koffers.
[0081] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist am Vorderteil und am Rückteil jeweils
ein umlaufendes Versteifungselement in Form eines Stahlrings angeordnet, wobei die
Versteifungselemente mittels eines Reißverschlussbandes eines Reißverschluss miteinander
verbindbar sind, welches bevorzugt eine Bereite maximal 40mm, bevorzugt maximal 35mm,
weiter bevorzugt maximal 33mm, insbesondere zwischen 30 und 33mm aufweist. Hierdurch
kann eine hohe Verwindungssteifigkeit sichergestellt werden. Eine Relativbewegung
zwischen den Versteifungselementen kann aufgrund der kleinen Breite des Reißverschlussbandes
minimiert werden. Die Versteifungselemente sind dabei bevorzugt zumindest annähernd
deckungsgleich ausgebildet, also mit derselben Kontur bzw. mit denselben Abmessungen.
Bevorzugt sind die Versteifungselemente jeweils randseitig an einem der Teile und
gegenüberliegend zueinander angeordnet.
[0082] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Weichschalenkoffer ein Packvolumen
von mindestens 30 Litern, z.B. 36 Litern auf, oder gemäß einer alternativen Größenklasse
mindestens 50 Litern, z.B. 54 Litern, oder gemäß einer weiteren Größenklasse mindestens
90 Litern, z.B. 94 Litern, wobei der Vorderteil bevorzugt mindestens 25%, weiter bevorzugt
mindestens 35% des Packvolumens umfasst und der Rückteil bevorzugt mindestens 45%,
weiter bevorzugt mindestens 55% des Packvolumens umfasst. Eine der Größenklassen kann
z.B. durch einen Bereich von 30 bis 35 Litern gekennzeichnet sein, eine andere der
Größenklassen z.B. durch einen Bereich von 50 bis 57 Litern, und eine weitere der
Größenklassen z.B. durch einen Bereich von 90 bis 100 Litern. Dabei ist es zweckdienlich,
den Rückteil leicht größer auszuführen als den Vorderteil, damit der größere Teil
der Gepäcklast dort angeordnet werden kann, wo die von einem Handgriff oder Gestänge
ausgeübten Kräfte beim Ziehen oder Schieben angreifen, oder an einem/dem Teil, welcher
eine harte Schale oder einen Rahmen aufweist.
ITEM
[0083] Gemäß einer besonders bevorzugten Variante ist der Trolley-Weichschalenkoffer wie
folgt ausgebildet. Der Trolley-Weichschalenkoffer mit einer Unterseite, auf welcher
der Weichschalenkoffer rollbar ist, umfasst: ein Vorderteil und ein Rückteil, die
jeweils eine Hauptseite des Weichschalenkoffers bilden und zumindest teilweise gegenüberliegende
Schmalseiten des Weichschalenkoffer bilden, wobei der Vorderteil und/oder der Rückteil
zumindest teilweise aus Weichmaterial gebildet ist; vier Rollen, die an der Unterseite
angeordnet sind; wobei die Rollen an beiden Teilen angeordnet und abgestützt sind;
insbesondere zwei Rollen am Vorderteil und zwei Rollen am Rückteil, wobei die Rollen
alle als Lenkrollen ausgebildet sind, wobei zwei der Rollen jeweils an einer der Schmalseiten
des Vorderteils abgestützt sind, wobei der Weichschalenkoffer eine in zwei Bodenstrukturteile
geteilte Bodenstruktur aufweist, wobei die Bodenstruktur bevorzugt durch einen Reißverschluss
unterteilt ist, wobei am jeweiligen Bodenstrukturteil jeweils mindestens zwei der
Rollen abgestützt sind, und wobei der Weichschalenkoffer zweiteilig ist und aufklappbar
ist und im aufgeklappten Zustand beidseitig bepackbar ist, wobei der Vorderteil und
der Rückteil zumindest annähernd dieselbe Tiefe aufweisen, oder wobei die Tiefe des
einen Teils maximal um 20% bis 50%, bevorzugt maximal 30% von der Tiefe des anderen
Teils abweicht. Diese Variante des Koffers liefert einen besonders guten Kompromiss
aus Flexibilität, Handlichkeit und Verwindungssteifigkeit.
[0084] In den nachfolgenden Zeichnungsfiguren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung einzelne Komponenten eines Trolley-Weichschalenkoffers
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figur 2
- in einer weiteren Seitenansicht in schematischer Darstellung die in Figur 1 gezeigten
Komponenten des Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figuren 3, 4, 5
- jeweils in einer perspektivischen Seitenansicht in schematischer Darstellung einzelne
Komponenten des in Figur 1 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figur 6
- in einer Ansicht auf die Rückseite in schematischer Darstellung einzelne Komponenten
des in Figur 1 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figur 7
- in einer Ansicht auf die Vorderseite in schematischer Darstellung einzelne Komponenten
des in Figur 1 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figur 8
- in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung einzelne Komponenten eines Trolley-Weichschalenkoffers
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figuren 9, 10, 11
- jeweils in einer perspektivischen Seitenansicht in schematischer Darstellung einzelne
Komponenten des in Figur 8 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figur 12
- in einer Ansicht auf eine Unterseite in schematischer Darstellung den in Figur 8 gezeigten
Trolley-Weichschalenkoffer;
- Figuren 13, 14
- in perspektivischen Ansichten die Unterseite des in Figur 8 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figur 15
- in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung einzelne Komponenten eines Trolley-Weichschalenkoffers
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figur 16
- in einer weiteren Seitenansicht in schematischer Darstellung die in Figur 15 gezeigten
Komponenten des Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figuren 17, 18, 19
- jeweils in einer perspektivischen Seitenansicht in schematischer Darstellung einzelne
Komponenten des in Figur 15 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers;
- Figur 20
- in einer Ansicht auf die Rückseite in schematischer Darstellung einzelne Komponenten
des in Figur 15 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers, mit einem Rahmen gemäß einer
möglichen Variante; und
- Figur 21
- in einer perspektivischen Ansicht die Unterseite des in Figur 15 gezeigten Trolley-Weichschalenkoffers,
mit einem Rahmen gemäß einer weiteren möglichen Variante.
[0085] Im Zusammenhang mit der Beschreibung der folgenden Figuren wird bei Bezugszeichen,
die nicht explizit erläutert werden, auf die weiteren Figuren verwiesen.
[0086] In der Figur 1 ist ein Trolley-Weichschalenkoffer 10 gezeigt, der im Wesentlichen
aus zwei Teilen gebildet ist, nämlich einem Vorderteil 12, welches nur teilweise dargestellt
ist, und einem Rückteil 13. Der Koffer 10 ist mit Obermaterial (nicht dargestellt)
bezogen. In den nachfolgenden Figuren 1 bis 7 sind im Wesentlichen nur die struktursteifen
Komponenten des Koffers gezeigt, nicht jedoch irgendein Weichmaterial oder Obermaterial.
Mit anderen Worten: In der Figur 1 ist erkennbar, dass der Vorderteil 12 abgesehen
von einer Bodenstruktur 22 in einem unbepackten Zustand des Koffers 10 komprimiert
werden kann und z.B. platzsparend im Rückteil 13 verstaut werden kann.
[0087] Der Koffer 10 weist eine Unterseite 11 auf, an welcher sowohl am Vorderteil als auch
am Rückteil Rollen 17 abgestützt sind. Die Rollen 17 sind mit einer Rollenaufnahme
18 verbunden, die jeweils einen Stützabschnitt 18.1 aufweist. Um Kräfte zwischen den
Rollen 17 und einer stabilisierenden oder tragenden Struktur 20 des Koffers 10 zu
übertragen, sind die Rollenaufnahmen 18 mit einer Bodenstruktur 22 bzw. mit einer
stabilisierenden Schale 23 (Hartschale) verbunden. Die Bodenstruktur 22 und die Schale
23 bilden im Wesentlichen die stabilisierende Struktur 20.
[0088] Der Stützabschnitt 18.1 des Vorderteils 12 ist seitlich an einer Schmalseite 15 des
Koffers 10 an der Bodenstruktur 22 abgestützt. Die Rollenaufnahme 18 der Rolle, welche
am Rückteil 13 angeordnet ist, ist hingegen an einer Hauptseite 14 des Koffers 10
abgestützt. Somit sind die Stützabschnitt 18.1 jeweils in unterschiedlichen Ebenen
versetzt zueinander abgestützt. In Bezug auf das dargestellte Koordinatensystem sind
die Stützabschnitt 18.1 jeweils im Wesentlichen allein in der yz-Ebene oder in der
xz-Ebene abgestützt, also in um einen Winkel von 90° zueinander ausgerichteten Ebenen.
[0089] Die Schale 23 ist am Rückteil 13 angeordnet und kann dabei bis zur Unterseite 11
ausgebildet sein und die Unterseite 11 des Rückteils 13 auch vollständig bilden. Wahlweise
kann die Schale 23 auch an den gegenüberliegenden Schmalseiten 15 des Rückteils 13
angeordnet sein. Gemäß einer Variante bildet die Schale 23 auch eine Bodenstruktur
des Rückteils. Diese Variante ist in Figur 1 durch einen Bodenabschnitt 23.4 angedeutet,
welcher ein integraler Bestandteil der Schale 23 sein kann. Gemäß einer anderen Variante
bildet die Schale 23 zusammen mit einem oder zwei separaten, an der Schale 23 befestigten
Profilen oder Seitenbacken die Bodenstruktur. Mit anderen Worten kann die Bodenstruktur
eine geteilte oder unterteilte Bodenstruktur sein, so wie in Figur 1 angedeutet. Gemäß
einer weiteren Variante ist die Schale 23 im Wesentlichen nur an der Hauptseite 14
angeordnet und bildet zusammen mit einer separaten Bodenstruktur, die an der Unterseite
11 und an den gegenüberliegenden Schmalseiten 15 angeordnet ist, die stabilisierende
Struktur des Rückteils 13. In die Schale 23 kann ein teleskopartiges Gestänge (nicht
dargestellt) integriert sein. Die Hauptseite des Vorderteils 12 ist gegenüberliegend
zur Hauptseite 14 des Rückteils 13 angeordnet und durch Weichmaterial (nicht dargestellt)
gebildet.
[0090] Die Rollenaufnahme weist ein Auflager oder eine Auflage- oder Grundplatte 18.2 auf,
welche an der Unterseite 11 des Koffers 10 vorgesehen und an der stabilisierenden
Struktur 20 abgestützt ist. Die Rollenaufnahme weist zwischen dem Stützabschnitt 18.1
und der Grundplatte 18.2 einen Radius R18 oder einen bevorzugt kreisbogenförmig gekrümmten
Abschnitt auf.
[0091] Wie in den Figuren 1 und 2 erkennbar, ist die jeweilige Bodenstruktur an der jeweiligen
Schmalseite 15 in der Höhenrichtung (z-Richtung) zumindest annähernd so lang ausgebildet
wie der jeweilige Stützabschnitt 18.1. Dies ermöglicht zum einen eine effektive Abstützung.
Zum anderen kann der Koffer 10 besonders leicht gehandhabt, insbesondere besonders
flexibel bepackt werden. Oberhalb von der Bodenstruktur kann Weichmaterial vorgesehen
werden. Versteifende Profile sind im Bereich oberhalb der Bodenstruktur nicht erforderlich,
zumindest nicht an den Schmalseiten und auch nicht an der Hauptseite des Vorderteils
12.
[0092] Der Koffer 10 weist vier Rollen auf, von denen zwei Rollen 17 dargestellt sind. Die
vier Rollen sind in mindestens drei unterschiedlichen Ebenen abgestützt, nämlich in
mindestens einer Ebene parallel zur xz-Ebene und in mindestens zwei Ebenen jeweils
parallel zur yz-Ebene.
[0093] Die Rollenaufnahme 18 weist einen Rand auf, mittels welchem die Rollenaufnahme an
der Ecke zwischen der jeweiligen Hauptseite 14 und der jeweiligen Schmalseite 15 angeordnet
werden kann. Diese Anordnung ermöglicht eine stabile Befestigung der Rollenaufnahme
am Koffer. Der Rand kann mehr oder weniger stark ausgebildet sein, je nachdem, auf
welche Weise die Rollenaufnahme mit der stabilisierenden Struktur 20 verbunden werden
kann. Wie in Figur 1 gezeigt, kann der Rand der in der xz-Ebene abgestützten Rollenaufnahme
so breit sein, dass die Rollenaufnahme gerade eben auch an der Schmalseite angeordnet
ist. Eine Abstützung soll hierdurch nicht bewirkt werden. Vielmehr kann der Koffer
10 mit einem verbesserten Kantenschutz bereitgestellt werden, und die Rollenaufnahme
kann auf einfachere und stabilere Weise an der Kofferoberfläche angeordnet werden.
[0094] Die beiden Teile 12, 13 des Koffers 10 können an einem Versteifungselement 21 miteinander
verbunden werden. Das Versteifungselement 21 kann auch die Schnittstelle definieren,
an welcher der Koffer 10 aufgeklappt werden kann. Dabei kann jeder Teil 12, 13 ein
eigenes Versteifungselement aufweisen, wobei die Versteifungselemente dann geometrisch
deckungsgleich ausgebildet sein können. Die Versteifungselemente können jeweils z.B.
durch ein umlaufendes Profil, z.B. einen Stahlring, bereitgestellt werden. Wie erkennbar,
sind die beiden Teile 12, 13 zumindest annähernd gleich dick (in der Tiefenrichtung
bzw. der y-Richtung) ausgebildet.
[0095] Dabei kann das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel am Rückteil sowohl eine stabilisierende
Rückseiten-Schale als auch eine Bodenstruktur am Rückteil aufweisen, wobei bei großen
Koffern zusätzlich innen eine Verstärkungsplatte eingesetzt werden kann, die im Rückteil
die Bodenstruktur verstärkt.
[0096] Die stabilisierende Bodenstruktur und das Versteifungselement am Vorderteil können
dabei über ein mit dem Versteifungselement zusammengenähtes zusätzliches textiles
Element, nämlich einen so genannten "Montagestreifen", insbesondere in Form eines
Reißverschlussbandes, verbunden sein. Auch kann die Schale mit dem Versteifungselement
am Rückteil verbunden sein, insbesondere ebenfalls durch Vernähen mittels eines Montagestreifens.
[0097] In der Figur 2 ist der Koffer 10 in einer weiteren Seitenansicht gezeigt. Es ist
erkennbar, dass die Rollenaufnahmen 18 auf der gegenüberliegenden Schmalseite des
Koffers 10 in derselben Weise wie in Figur 1 gezeigt angeordnet sind. Diejenige Rollenaufnahme
18, welche am Vorderteil 12 an der Bodenstruktur 22 angeordnet ist, ist an der Schmalseite
15 des Koffers 10 seitlich abgestützt. Die Rollenaufnahme 18, welche hingegen am Rückteil
13 angeordnet ist, ist an der Hauptseite 14 an der stabilisierenden Schale 23 abgestützt.
Die stabilisierende Struktur 20 des Koffers 10 ist im Wesentlichen durch die Bodenstruktur
22, die stabilisierende Schale 23 sowie das die Teile 12, 13 verbindende Versteifungselement
21 gebildet.
[0098] Für die stabilisierende Struktur 20, insbesondere die Bodenstruktur 22 oder die Schale
23, können unterschiedliche Materialien verwendet werden, z.B. so genanntes ABS-Material,
oder Polycarbonate (PC), oder Thermoplaste wie z.B. Polypropylen (PP).
[0099] In der Figur 3 ist die am Vorderteil 12 angeordnete Bodenstruktur 22 im Detail gezeigt.
Die Bodenstruktur 22 ist ein U-förmiges Profil, welches sich an der Unterseite 11
sowie an beiden gegenüberliegenden Schmalseiten 15 erstreckt. Das Profil kann einstückig
ausgebildet sein, so wie dargestellt. Dies hat Stabilitätsvorteile, und dadurch können
auch die Produktionskosten gering gehalten werden. Ein U-Profil kann auf einfache
und kostengünstige Weise realisiert werden, z.B. aus einem Material mit Wabenstruktur
(so genanntes "honeycomb").
[0100] Der Stützabschnitt 18.1 der jeweiligen Rollenaufnahme 18 ist jeweils im Wesentlichen
allein an den Schmalseiten 15 angeordnet und seitlich abgestützt. Die Bodenstruktur
22 ist mit dem Versteifungselement 21 verbunden, wobei das Versteifungselement hier
als rechteckiges, umlaufendes, formstabiles Profil dargestellt ist. Das Versteifungselement
21 kann jedoch auch noch weitere Komponenten aufweisen oder mit weiteren Komponenten
verbunden sein, z.B. mit einem Reißverschlussband. Auch wenn das Versteifungselement
aus einem formstabilen Material besteht, kann das Versteifungselement eine gewisse
Elastizität aufweisen. Das Versteifungselement ist nicht notwendigerweise starr. Dies
kann die Handhabung, insbesondere auch das Bepacken und Verschließen des Koffers erleichtern.
[0101] Die Figuren 4 und 5 zeigen weitere Ansichten der am Vorderteil 12 und wahlweise auch
am Rückteil angeordneten Bodenstruktur 22, wobei die am Vorderteil 12 angeordnete
Bodenstruktur 22 als Bodenprofil ausgebildet ist, welches einen Bodenabschnitt 22.1
und zwei gegenüberliegende Seitenabschnitte 22.2 aufweist. In Figur 5 ist gezeigt,
dass die stabilisierende Schale 23 sich im Wesentlichen entlang der gesamten Hauptseite
14 des Rückteils 13 erstrecken kann. Dabei ist die stabilisierende Schale bevorzugt
ein sich im Wesentlichen zweidimensional erstreckendes Formteil. Die stabilisierende
Schale 23 ist in der gezeigten Variante nicht an den Schmalseiten angeordnet. Vielmehr
ist die Schale 23 mit stabilisierenden Seitenbacken 22.3 oder seitlich angeordneten
Verstärkungsplatten verbunden. Wahlweise kann die stabilisierende Schale 23 z.B. auch
mit einer separaten Bodenstruktur verbunden sein, welche entsprechend der an dem Vorderteil
angeordneten Bodenstruktur ausgebildet sein kann.
[0102] Wahlweise kann die Schale 23 auch als sich dreidimensional erstreckendes Formteil
ausgebildet sein, welches sich sowohl an der Hauptseite 14 als auch an den gegenüberliegenden
Schmalseiten und/oder an der Unterseite 11 erstreckt. Die stabilisierende Schale 23
kann dann als ein einstückiges Formteil gleichzeitig auch an der Unterseite und an
den Schmalseiten angeordnet sein.
[0103] Die stabilisierende Schale 23 kann an der Unterseite 11 auch eine zusätzliche stabilisierende
Platte (Verstärkungsplatte) aufweisen, sei es ausschließlich oder in Kombination mit
einer Bodenstruktur. Eine zusätzliche Verstärkungsplatte kann dann zweckdienlich sein,
wenn der Koffer ein besonders großes Volumen aufweist und/oder wenn der Rückteil deutlich
größer ist als der Vorderteil. Dann lastet nämlich der größte Teil der Masse des Kofferinhalts
auf der Unterseite des Rückteils, insbesondere dann, wenn der Koffer mittels eines
Gestänges gekippt und dann auf zwei Rollen gezogen wird.
[0104] In der Figur 5 ist ferner ein Radius R23 oder ein bevorzugt kreisbogenförmig gekrümmter
Abschnitt gezeigt. Der Radius R23 entspricht einem Radius der Schale 23 zwischen der
Hauptseite 14 und der Unterseite 11. Der Radius R23 kann einem Krümmungsradius der
Schale 23 entsprechen, oder kann zumindest teilweise auch durch eine Bodenstruktur
bereitgestellt werden, die separat von der Schale 23 vorgesehen ist und mit der Schale
23 zu einem Strukturbauteil verbunden ist. Bevorzugt entspricht der Radius R23 zumindest
annähernd dem in Figur 1 gezeigten Radius R18 der Rollenaufnahme 18. Dies ermöglicht
eine stabile Verbindung zwischen der Rollenaufnahme 18 und der stabilisierenden Struktur
20. Kräfte zwischen diesen Komponenten können dann flächig übertragen werden. Gemäß
einer Variante liegt der Radius z.B. im Bereich von 30mm bis 50mm.
[0105] Aus der Figur 6 geht nochmals im Einzelnen die Anordnung der Rollenaufnahme 18 hervor.
Beide Stützabschnitte 18.1 der am Rückteil 13 angeordneten Rollenaufnahmen 18 sind
an der stabilisierenden Schale 23 bzw. an der Hauptseite 14 abgestützt. Die Hauptseite
14 erstreckt sich zumindest annähernd allein in einer xz-Ebene. Die gegenüberliegenden
Schmalseiten 15 hingegen erstrecken sich in der Tiefenrichtung (y), also in einer
yz-Ebene.
[0106] Die Schale 23 ist in der xz-Ebene T-förmig ausgebildet. Mit anderen Worten: die Schale
23 erstreckt sich nur im Bereich der Rollenaufnahmen 18 über die gesamte Breite (in
x-Richtung) des Koffers. Ein erster, breiterer Abschnitt 23.1 der Schale 23 ist im
Bereich der Rollenaufnahmen 18 angeordnet. Ein zweiter, schmalerer Abschnitt 23.2
der Schale 23 erstreckt sich in einer Höhe oberhalb von den Rollenaufnahmen 18 bzw.
deren Stützabschnitten 18.1 nach oben, bevorzugt bis zur Oberseite des Koffers. Aufgrund
der T-förmigen Schale 23 kann zum einen eine Weiterleitung von Kräften zwischen einem
in die Schale 23 integrierten Gestänge oder einem auf der Oberseite des Koffers angeordneten
Griff und den Rollenaufnahmen 18 erfolgen. Zum anderen kann der seitliche Bereich
des Rückteils 13 flexibel bepackt werden. Die T-Form ermöglicht einen gerichteten
Kraftfluss und kann die Handhabung des Koffers erleichtern, sei es beim Bepacken oder
beim Rollen.
[0107] In der Figur 7 ist der Vorderteil 12 in einer Frontansicht gezeigt. Beide am Vorderteil
12 angeordneten Rollenaufnahmen 18 stützen sich jeweils an einer der gegenüberliegenden
Schmalseiten 15 ab. Die Abstützung erfolgt auch an einer Unterseite 11, um Kräfte
auch stirnseitig in den Koffer 10 einleiten zu können. Hierzu weisen die Rollenaufnahmen
18 jeweils ein Auflager, eine Auflagestruktur oder eine Grundplatte 18.2 auf. Wie
erkennbar, erfolgt die Abstützung jedoch nicht an der Hauptseite 14. Die Rollenaufnahmen
18 sind zwar über Eck angeordnet, d. h., die Rollenaufnahmen 18 umrahmen eine Kante
zwischen der Hauptseite 14 und der jeweiligen Schmalseite 15, dies jedoch nur deshalb,
um die Rollenaufnahme 18 besser mit der Oberfläche des Koffers 10 verbinden zu können.
Die Abstützung hingegen erfolgt an der jeweiligen Schmalseite 15.
[0108] In der Figur 7 ist ferner ein Radius R22 oder ein bevorzugt kreisbogenförmig gekrümmter
Abschnitt gezeigt. Der Radius R22 entspricht einem Radius des Bodenprofils 22 zwischen
der jeweiligen Schmalseite 15 und der Unterseite 11. Der Radius R22 kann einem Krümmungsradius
des Bodenprofils 22 entsprechen. Bevorzugt entspricht der Radius R22 zumindest annähernd
dem in Figur 1 gezeigten Radius R18 der Rollenaufnahme 18 sowie dem in Figur 5 gezeigten
Radius R23 der Schale 23. Dies ermöglicht zum einen eine stabile Verbindung zwischen
der Rollenaufnahme 18 und der stabilisierenden Struktur 20, insbesondere dem Bodenprofil
22. Zum anderen brauchen nur zwei unterschiedliche Typen der Rollenaufnahme 18 bereitgestellt
werden, um vier Rollen am Koffer 10 zu befestigen. Dies ermöglicht auch einen einfachen
Aufbau und eine einfache Auslegung des Koffers 10. Wird nun der Koffer 10 seitlich,
also in x-Richtung, gerollt oder verschoben, so kann eine Kraft von der Rollenaufnahme
18 stirnseitig an der jeweiligen Schmalseite 15 in den Koffer eingeleitet werden.
Mit anderen Worten: Zwischen der Rollenaufnahme 18 und der Oberfläche des Koffers
10 entstehen weniger Scherkräfte. Die Kräfte können von der Rollenaufnahme 18 flächig
normal auf die jeweilige Schmalseite übertragen werden. Dies ist insbesondere auch
in Hinblick auf Stöße oder Bordsteinkanten von Vorteil. Abgesehen davon ist der Koffer
10 besonders verbindungssteif und lässt sich unabhängig von einer Rollrichtung spurtreu
handhaben. Die versetzte flächige Abstützung liefert damit speziell in Hinblick auf
einen Koffer mit vier Lenkrollen Vorteile bei der Handhabung.
[0109] In der Figur 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Trolley-Weichschalenkoffers
110 gezeigt. Dieser Trolley-Weichschalenkoffer 110 weist vergleichbare Komponenten
wie der in den Figuren 1 bis 7 beschriebene Trolley-Weichschalenkoffer 10 auf. Zusätzlich
weist der Trolley-Weichschalenkoffer 110 auch noch einen Reißverschluss 19 mit einem
Reißverschlussband 19.1 bzw. einem oder mehreren so genannten Montagestreifen auf,
welches sich zumindest an drei Seiten des Koffers 110 umlaufend entlang eines Versteifungselements
21 erstreckt. Hierdurch kann der Koffer 110 vollständig aufgeklappt und beidseitig
bepackt werden, z.B. in einer auf dem Boden aufgeklappten Position. Das Reißverschlussband
19.1 weist eine Breite y19 im Bereich von 20mm bis 35mm auf. Eine besonders gute Stabilität
und Verwindungssteifigkeit des Koffers 110 kann sichergestellt werden, wenn die Breite
kleiner als 30mm oder sogar kleiner als 25mm ist.
[0110] In den Figuren 9 und 10 sind gegenüberliegende Seitenabschnitte 23.3 der Schale 23
gezeigt. Im Gegensatz zum in den Figuren 1 bis 7 gezeigten Ausführungsbeispiel kann
die Schale 23 als einstückiges Formteil oder Strukturbauteil ausgebildet sein, welches
sich auch an den Schmalseiten des Koffers 110 erstreckt. Die jeweilige Rollenaufnahme
18 ist dabei allenfalls an einem Rand des Seitenabschnitts 23.3 abgestützt. In der
Figur 11 ist angedeutet, dass die Seitenabschnitte gemäß einer Variante wahlweise
auch als separate Seitenbacken 22.3 ausgebildet sein können.
[0111] In der Figur 12 sind alle vier Rollen 17 mit allen vier Rollenaufnahmen 18 gezeigt.
Die Unterseite 11 des Koffers 110 und dadurch auch die Bodenstruktur ist jeweils durch
den Reißverschluss 19 in zwei Teile unterteilt. Beide Teile sind jeweils von einem
Versteifungselement 21 umrahmt, an welchem jeweils das Reißverschlussband 19.1 angreift.
Die Rollen 17 sind allesamt als Lenkrollen ausgebildet. Es sind zwei unterschiedliche
Typen von Rollenaufnahmen 18 vorgesehen, nämlich Typ A und Typ B. An der einen Schmalseite
15 des Koffers ist nur der Typ A vorgesehen, und an der anderen Schmalseite 15 des
Koffers ist nur der Typ B vorgesehen. Schematisch gezeigt sind auch die drei Radien
R18, R22 und R23. Diese drei Radien sind zumindest annähernd gleich groß, so dass
auf der (wie in Figur 12 gezeigt) linken Schmalseite 15 des Koffers der Typ A sowohl
für eine Abstützung an der rückseitigen Hauptseite 14 als auch für eine Abstützung
an der linken Schmalseite des Vorderteils 12 verwendet werden kann. Dabei ist die
am Vorderteil 12 abgestützte Rollenaufnahme 18 des Typs A in Bezug auf die am Rückteil
13 abgestützte Rollenaufnahme 18 um 90° im Uhrzeigersinn in der xy-Ebene um die z-Achse
gedreht angeordnet. Ebenso kann der Typ B sowohl für eine Abstützung an der rückseitigen
Hauptseite 14 als auch für eine Abstützung an der rechten Schmalseite des Vorderteils
12 verwendet werden kann. Dabei ist die am Vorderteil 12 abgestützte Rollenaufnahme
18 des Typs B in Bezug auf die am Rückteil 13 abgestützte Rollenaufnahme 18 um 90°
entgegen dem Uhrzeigersinn in der xy-Ebene um die z-Achse gedreht angeordnet. In den
Figuren 13 und 14 wird diese Anordnung im Detail veranschaulicht.
[0112] Der Radius R23 entspricht dabei einer Krümmung zwischen einem an der Hauptseite angeordneten
Abschnitt (Abschnitte 23.1, 23.2, wie in Figur 14 gezeigt) der Schale 23 und einem
Bodenabschnitt 23.4 der Schale.
[0113] Aus Figur 13 geht hervor, dass die vorderseitige Bodenstruktur 22 eine U-Form aufweist
und als ein einstückiges Profil ausgebildet ist. Bevorzugt ist die Bodenstruktur 22
aus einem Material mit einer Wabenstruktur (so genanntes "honeycomb") gebildet, insbesondere
vollständig. Dies liefert eine gute Stabilität und ermöglicht gleichzeitig ein einfaches
Strukturbauteil. Aus Figur 14 geht hervor, dass die rückseitige Schale 23 sich bis
zur Unterseite erstreckt und zumindest teilweise eine Bodenstruktur des Rückteils
bildet.
[0114] In der Figur 15 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Trolley-Weichschalenkoffers
210 gezeigt. Dieser Trolley-Weichschalenkoffer 210 weist vergleichbare Komponenten
wie der in den Figuren 1 bis 7 oder 8 bis 14 jeweils beschriebene Trolley-Weichschalenkoffer
10 oder 110 auf. Im Gegensatz zu den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
weist dieser Trolley-Weichschalenkoffers 210 keine Schale, sondern einen Rahmen 24
auf, welcher am Rückteil 13 angeordnet ist. Der Rahmen 24 erstreckt sich entlang der
gegenüberliegenden Schmalseiten 15, ist bevorzugt umlaufend, und ist nicht oder allenfalls
nur in einem kleinen Abschnitt an der Hauptseite 14 angeordnet, wie im Folgenden noch
näher beschrieben. Dies ermöglicht, auch am Rückteil 13 einen Bereich mit Weichmaterial
(Weichbereich) vorzusehen, so dass die Flexibilität dieses Koffers 210 gegenüber jener
der zuvor beschriebenen Koffer 10, 110 noch weiter erhöht werden kann. Auch sind bei
diesem Koffer 210 die am Rückteil abgestützten Rollen 17 nicht an der Hauptseite 14
abgestützt, sondern jeweils an den gegenüberliegenden Schmalseiten 15, also in derselben
oder vergleichbaren Weise wie auch die Rollen 17 am Vorderteil 12. Mit anderen Worten:
Alle (vier) Rollenaufnahmen 18 sind jeweils an Schmalseiten 15 abgestützt.
[0115] Aus der Figur 16 geht hervor, dass der Rahmen 24 auf beiden gegenüberliegenden Schmalseiten
15 angeordnet ist, wobei die Schmalseiten jeweils im Wesentlichen durch den Rahmen
24 gebildet sind. Der jeweilige Stützabschnitt 18.1 ist an der jeweiligen Schmalseite
mit dem Rahmen 24 verbunden. Das Reißverschlussband 19.1 ist entweder direkt oder,
wie angedeutet, unter Zwischenschaltung eines/des Versteifungselements 21 mit dem
Rahmen 24 verbunden, insbesondere vernäht oder stoffschlüssig verbunden.
[0116] Die Figuren 17, 18 und 19 deuten an, dass der Rahmen 24 auch eine Oberseite des Rückteils
13 bildet. In der Figur 19 ist gezeigt, dass der Rahmen 24 einen Weichbereich 25 umgeben
kann. Weichmaterial kann im Weichbereich 25 angeordnet und mit dem Rahmen 24 verbunden
sein. Der Weichbereich 25 kann flexibel gestaltet werden. Der Rahmen 24 kann das Weichmaterial
z.B. im Weichbereich 25 aufspannen. Der gezeigte Rahmen 24 weist im Wesentlichen drei
Hauptflächen auf, nämlich die beiden Seitenflächen und die Oberseite. Hierdurch ergibt
sich ein U-förmiges Querschnittsprofil, wobei die U-Form einem umgedrehten (auf den
Kopf gestellten) U-Buchstaben entspricht. An der Unterseite kann der Rahmen wahlweise
zusätzlich vorgesehen sein.
[0117] Die Figuren 20 und 21 zeigen im Detail einzelne mögliche Varianten des Rahmens 24.
Ein Innenrand 24.1 des Rahmens kann wahlweise an der Hauptseite 14 angeordnet sein.
Der Innenrand 24.1 kann überlappend mit der Hauptseite 14 angeordnet sein. Die Hauptseite
14 wird dann nicht allein durch einen Weichbereich 25 gebildet, sondern auch durch
den Rahmen 24. Der Rahmen 24 weist dann einen rückseitigen Abschnitt 24.2 auf, welcher
sich wahlweise entlang mehrerer Seiten, insbesondere entlang aller vier Seiten des
Koffers erstrecken kann.
[0118] In der Fig. 21 ist der Koffer 210 von der Unterseite 11 gezeigt. Die Rollenaufnahmen
18 sind an den gegenüberliegenden Schmalseiten 15 angeordnet und abgestützt. Der Rückteil
13 weist einen Rahmen 24 auf, welcher auch an der Hauptseite 14 angeordnet ist. Der
Innenrand 24.1 ist überlappend mit der Hauptseite 14 angeordnet, wobei der Rahmen
24 einen rückseitigen Abschnitt 24.2 aufweist, welcher sich entlang drei Seiten des
Koffers 210 erstreckt. Im Bereich der Unterseite 11 bildet dieser Abschnitt 24.2 neben
den Rollenaufnahmen 18 jeweils einen rückseitigen Kantenschutz. Wahlweise kann der
Rahmen 24 auch einen sich parallel zur Unterseite 11 erstreckenden rückseitigen Abschnitt
aufweisen, wie durch die gestrichelte Linie des Innenrandes 24.1 angedeutet ist.
[0119] Der Rückteil 13 weist ferner eine Bodenstruktur 22 auf. Die Bodenstruktur 22 ist
als U-förmiges Bodenprofil ausgebildet, wobei der Bodenabschnitt 22.1 die Unterseite
11 bildet. Das Bodenprofil weist einen Radius R22 auf, welcher geometrisch korrespondierend
zu einem Radius R18 der jeweiligen Rollenaufnahme 18 ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste
[0120]
- 10; 110; 210
- Trolley-Weichschalenkoffer
- 11
- Unterseite
- 12
- Vorderteil
- 13
- Rückteil
- 14
- Hauptseite
- 15
- Schmalseite
- 16
- Weichmaterial
- 17
- Rolle, insbesondere Lenkrolle
- 18
- Rollenaufnahme
- 18.1
- Stützabschnitt
- 18.2
- Auflageabschnitt, Auflager, Auflagestruktur oder Grundplatte
- 19
- Reißverschluss
- 19.1
- Reißverschlussband (Montagestreifen)
- 20
- stabilisierende Struktur
- 21
- Versteifungselement, insbesondere Reif, Ring oder Stahlring
- 22
- Bodenstruktur
- 22.1
- Bodenabschnitt
- 22.2
- Seitenabschnitt
- 22.3
- stabilisierende Seitenbacke (Abstützelement)
- 23
- stabilisierende Schale
- 23.1
- erster, breiterer Abschnitt
- 23.2
- zweiter, schmalerer Abschnitt
- 23.3
- Seitenabschnitt
- 23.4
- Bodenabschnitt
- 24
- Rahmen
- 24.1
- Innenrand des Rahmens
- 24.2
- rückseitiger Abschnitt
- 25
- Weichbereich aus Weichmaterial
- R18
- Radius der Rollenaufnahme zwischen dem Stützabschnitt und der Grundplatte
- R22
- Radius der Bodenstruktur zwischen der Unterseite und der jeweiligen Schmalseite
- R23
- Radius der Schale zwischen der Hauptseite und der Unterseite
- x
- Seitenrichtung (Breite)
- y
- Tiefenrichtung (Tiefe)
- z
- Höhenrichtung (Länge)
1. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) mit einer Unterseite (11), auf welcher der
Weichschalenkoffer rollbar ist, wobei der Weichschalenkoffer umfasst:
- ein Vorderteil (12) und ein Rückteil (13), die jeweils eine Hauptseite (14) des
Weichschalenkoffers bilden und zumindest teilweise gegenüberliegende Schmalseiten
(15) des Weichschalenkoffer bilden, wobei der Vorderteil (12) und/oder der Rückteil
(13) zumindest teilweise aus Weichmaterial gebildet ist;
- Rollen (17), die an der Unterseite (11) angeordnet sind;
dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (17) an beiden Teilen (12, 13) angeordnet und abgestützt sind, insbesondere
zwei Rollen (17) am Vorderteil (12) und zwei Rollen (17) am Rückteil (13).
2. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderteil (12) und der Rückteil (13) jeweils mindestens 20%, bevorzugt mindestens
30% eines absoluten Packvolumens des Weichschalenkoffers bereitstellen.
3. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Rollen (17) an einer der Schmalseiten (15) des Vorderteils (12)
seitlich abgestützt ist.
4. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Teile, insbesondere der Vorderteil (12), eine an der Unterseite
(11) und bevorzugt auch an mindestens einer der gegenüberliegenden Schmalseiten (15)
angeordnete stabilisierende Struktur (22, 22.1, 22.2; 23, 23.3, 23.4) aufweist, an
welcher die jeweilige Rolle (17) an der Unterseite (11) abgestützt ist.
5. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer eine in zwei Bodenstrukturteile geteilte Bodenstruktur (22.1,
23.4) aufweist, welche sowohl am Vorderteil als auch am Rückteil vorgesehen ist, wobei
am jeweiligen Bodenstrukturteil (22.1, 23.4) jeweils mindestens zwei der Rollen (17)
abgestützt sind.
6. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass einer der Teile (12, 13), insbesondere der Rückteil (13), eine die Struktur des Weichschalenkoffers
stabilisierende Schale (23) oder einen Rahmen (24) jeweils aus formbeständigem Material
aufweist, an welcher/welchem die jeweilige Rolle (17) direkt oder mittelbar über ein
Abstützelement (22.3) abgestützt ist.
7. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer am Vorderteil (12) eine Bodenstruktur (22) in Form eines Bodenprofils
mit U-förmigem Querschnittsprofil aufweist, wobei die Hauptseite des Vorderteils (12)
bevorzugt vollständig aus Weichmaterial ausgebildet ist.
8. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer zweiteilig ist und aufklappbar ist und im aufgeklappten Zustand
beidseitig bepackbar ist, wobei der Vorderteil (12) und der Rückteil (13) zumindest
annähernd dieselbe Tiefe aufweisen, oder wobei die Tiefe des einen Teils (12, 13)
maximal um 20% bis 50%, bevorzugt maximal 30% von der Tiefe des anderen Teils (12,
13) abweicht.
9. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderteil (12) und der Rückteil (13) mittels eines Reißverschluss (19) miteinander
verbindbar sind, wobei der Reißverschluss durch eine/die Bodenstruktur des Weichschalenkoffers
hindurchgeführt ist und die Bodenstruktur unterteilt, und wobei der Reißverschluss
(19) bevorzugt an mindestens drei Seiten (11, 15) des Weichschalenkoffers vorgesehen
ist.
10. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (17) seitlich sowohl an mindestens einer der Hauptseiten (14) als auch
an mindestens einer der Schmalseiten (15) abgestützt sind, wobei die Rollen (17) versetzt
zueinander in unterschiedlich ausgerichteten Ebenen seitlich abgestützt sind, und
wobei jede Rolle (17) im Wesentlichen ausschließlich in einer einzigen der Ebenen
abgestützt ist.
11. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer eine seitlich an einer Schmalseite (15) abgestützte Rolle
(17) aufweist, die an einer Rollenaufnahme (18) befestigt ist, welche einen im Wesentlichen
ebenen Stützabschnitt (18.1) aufweist, welcher an der Schmalseite (15) angeordnet
ist.
12. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Rollen (17) an einer Rollenaufnahme (18) befestigt ist, welche
eine Auflagestruktur (18.2) zum Lagern der jeweiligen Rolle (17) aufweist, welche
durch einen Radius (R18) mit einem Stützabschnitt (18.1) der Rollenaufnahme verbunden
ist, wobei bevorzugt alle Rollenaufnahmen (18) des Weichschalenkoffers denselben Radius
aufweisen.
13. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass alle vier Rollen (17) als Lenkrollen ausgebildet sind und jeweils mittels einer Rollenaufnahme
(18) mit einem Stützabschnitt (18.1) an der jeweiligen Seite (14, 15) des Weichschalenkoffers
seitlich abgestützt sind.
14. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Vorderteil (12) und/oder am Rückteil (13) jeweils ein zumindest teilweise umlaufendes
Versteifungselement (21) angeordnet ist, an welchem ein/der Reißverschluss (19) angreift,
wobei das mindestens eine Versteifungselement (21) bevorzugt an einem Rand des jeweiligen
Teils (12, 13) angeordnet ist, insbesondere entlang vom Reißverschluss.
15. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass am Vorderteil (12) und am Rückteil (13) jeweils ein umlaufendes Versteifungselement
(21) in Form eines Stahlrings angeordnet ist, wobei die Versteifungselemente mittels
eines Reißverschlussbandes (19.1) eines/des Reißverschluss (19) miteinander verbindbar
sind, welches bevorzugt eine Bereite von maximal 40mm, bevorzugt maximal 35mm, weiter
bevorzugt maximal 33mm, insbesondere zwischen 30 und 33mm aufweist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) mit einer Unterseite (11), auf welcher der
Weichschalenkoffer rollbar ist, wobei der Weichschalenkoffer umfasst:
- ein Vorderteil (12) und ein Rückteil (13), die jeweils eine Hauptseite (14) des
Weichschalenkoffers bilden und zumindest teilweise gegenüberliegende Schmalseiten
(15) des Weichschalenkoffers bilden, wobei der Vorderteil (12) und/oder der Rückteil
(13) zumindest teilweise aus Weichmaterial gebildet ist;
- Rollen (17), die an der Unterseite (11) angeordnet sind;
dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (17) an beiden Teilen (12, 13) angeordnet und abgestützt sind, insbesondere
zwei Rollen (17) am Vorderteil (12) und zwei Rollen (17) am Rückteil (13), wobei mindestens
eine der Rollen (17) an einer der Schmalseiten (15) des Vorderteils (12) seitlich
abgestützt ist.
2. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderteil (12) und der Rückteil (13) jeweils mindestens 20%, bevorzugt mindestens
30% eines absoluten Packvolumens des Weichschalenkoffers bereitstellen.
3. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Teile, insbesondere der Vorderteil (12), eine an der Unterseite
(11) und bevorzugt auch an mindestens einer der gegenüberliegenden Schmalseiten (15)
angeordnete stabilisierende Struktur (22, 22.1, 22.2; 23, 23.3, 23.4) aufweist, an
welcher die jeweilige Rolle (17) an der Unterseite (11) abgestützt ist.
4. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer eine in zwei Bodenstrukturteile geteilte Bodenstruktur (22.1,
23.4) aufweist, welche sowohl am Vorderteil als auch am Rückteil vorgesehen ist, wobei
am jeweiligen Bodenstrukturteil (22.1, 23.4) jeweils mindestens zwei der Rollen (17)
abgestützt sind.
5. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass einer der Teile (12, 13), insbesondere der Rückteil (13), eine die Struktur des Weichschalenkoffers
stabilisierende Schale (23) oder einen Rahmen (24) jeweils aus formbeständigem Material
aufweist, an welcher/welchem die jeweilige Rolle (17) direkt oder mittelbar über ein
Abstützelement (22.3) abgestützt ist.
6. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer am Vorderteil (12) eine Bodenstruktur (22) in Form eines Bodenprofils
mit U-förmigem Querschnittsprofil aufweist, wobei die Hauptseite des Vorderteils (12)
bevorzugt vollständig aus Weichmaterial ausgebildet ist.
7. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer zweiteilig ist und aufklappbar ist und im aufgeklappten Zustand
beidseitig bepackbar ist, wobei der Vorderteil (12) und der Rückteil (13) zumindest
annähernd dieselbe Tiefe aufweisen, oder wobei die Tiefe des einen Teils (12, 13)
maximal um 20% bis 50%, bevorzugt maximal 30% von der Tiefe des anderen Teils (12,
13) abweicht.
8. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderteil (12) und der Rückteil (13) mittels eines Reißverschluss (19) miteinander
verbindbar sind, wobei der Reißverschluss durch eine/die Bodenstruktur des Weichschalenkoffers
hindurchgeführt ist und die Bodenstruktur unterteilt, und wobei der Reißverschluss
(19) bevorzugt an mindestens drei Seiten (11, 15) des Weichschalenkoffers vorgesehen
ist.
9. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (17) seitlich sowohl an mindestens einer der Hauptseiten (14) als auch
an mindestens einer der Schmalseiten (15) abgestützt sind, wobei die Rollen (17) versetzt
zueinander in unterschiedlich ausgerichteten Ebenen seitlich abgestützt sind, und
wobei jede Rolle (17) im Wesentlichen ausschließlich in einer einzigen der Ebenen
abgestützt ist.
10. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschalenkoffer eine seitlich an einer Schmalseite (15) abgestützte Rolle
(17) aufweist, die an einer Rollenaufnahme (18) befestigt ist, welche einen im Wesentlichen
ebenen Stützabschnitt (18.1) aufweist, welcher an der Schmalseite (15) angeordnet
ist.
11. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Rollen (17) an einer Rollenaufnahme (18) befestigt ist, welche
eine Auflagestruktur (18.2) zum Lagern der jeweiligen Rolle (17) aufweist, welche
durch einen Radius (R18) mit einem Stützabschnitt (18.1) der Rollenaufnahme verbunden
ist, wobei bevorzugt alle Rollenaufnahmen (18) des Weichschalenkoffers denselben Radius
aufweisen.
12. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass alle vier Rollen (17) als Lenkrollen ausgebildet sind und jeweils mittels einer Rollenaufnahme
(18) mit einem Stützabschnitt (18.1) an der jeweiligen Seite (14, 15) des Weichschalenkoffers
seitlich abgestützt sind.
13. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Vorderteil (12) und/oder am Rückteil (13) jeweils ein zumindest teilweise umlaufendes
Versteifungselement (21) angeordnet ist, an welchem ein/der Reißverschluss (19) angreift,
wobei das mindestens eine Versteifungselement (21) bevorzugt an einem Rand des jeweiligen
Teils (12, 13) angeordnet ist, insbesondere entlang vom Reißverschluss.
14. Trolley-Weichschalenkoffer (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
insbesondere nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass am Vorderteil (12) und am Rückteil (13) jeweils ein umlaufendes Versteifungselement
(21) in Form eines Stahlrings angeordnet ist, wobei die Versteifungselemente mittels
eines Reißverschlussbandes (19.1) eines/des Reißverschluss (19) miteinander verbindbar
sind, welches bevorzugt eine Bereite von maximal 40mm, bevorzugt maximal 35mm, weiter
bevorzugt maximal 33mm, insbesondere zwischen 30 und 33mm aufweist.