[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Abführen von Lacknebel beim Lackieren eines
Bauteils, wie einen Flugzeugrumpf. Ferner betrifft die Erfindung ein Lacknebelabführverfahren.
Stand der Technik
[0002] Eine Abgaserfassungshaube mit stabilisierter Drallströmung wird in der
DE 42 43 834 A1 beschrieben. Bei der Abgaserfassungshaube zum Erfassen verunreinigter Luft oder anderer
Gase, bei der die Haube von zwei zueinander parallelen Endflächen begrenzt ist und
einen dazwischen verlaufenden Mantel aufweist, in dem mindestens eine stabilisierte
Drallströmung aufrechterhalten ist, ist die Abgaserfassungshaube zwischen ihren Endplatten
mit rechtwinklig zu ihrer Achse beziehungsweise radial zu der Mantelfläche ausgerichteten
Senkenrohren versehen, die konzentrisch zur Mantelfläche Senkenöffnungen aufweisen.
[0003] Die
DE 10 2010 038 344 A1 offenbart eine höhenverstellbare mobile Filteranlage, umfassend eine Ansaugvorrichtung,
die dazu geeignet ist, einen auf die Ansaugvorrichtung hingerichteten Luftstrom zu
erzeugen und eine Zuluftvorrichtung, die dazu geeignet ist, einen von der Zuluftvorrichtung
weggerichteten Luftstrom zu erzeugen, der zumindest teilweise in den auf die Ansaugvorrichtung
gerichteten Luftstrom übergeht, sodass eine Strömungszone entsteht.
[0004] Die
DD 229 613 A5 offenbart eine Vorrichtung zum Auftragen von Beschichtungsmedien, bestehend aus mindestens
einer Lackierkammer und einer Abdunstanlage, neben denen Umluftanlagen angeordnet
sind, die die Umluft aus in Transportrichtung hintereinanderliegenden Zonen oder Kammern,
jeweils absaugen und in die jeweils nächste Zone drücken. Die mit Lösungsmittel hoch
angereicherte Abluft wird einer Abluftverbrennungsanlage zugeführt und exotherm verbrannt.
[0005] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Anordnungen zum Lackieren von
Oberflächen entstehen neben den Farbpartikeln, die auf die zu behandelnde Oberfläche
auftreffen sollen, meist sehr kleine Partikel, die von jedweder Luftbewegung erfasst
und ungewollt zu Verunreinigungen der zu lackierenden Flächen sowie zur Belastung
der Mitarbeiter führen können. Die Verunreinigung der zu lackierenden Flächen, welche
dadurch entstehen, dass sich der aus sehr kleinen Partikeln bestehende Lacknebel auf
den Lack niederschlägt, verschlechtert dabei die Oberflächenstruktur, da der Lacknebel
schneller trocknet als der auf das Bauteil aufgetragene Lack.
Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung und ein Verfahren zum Abführen
von Lacknebel beim Lackieren eines Bauteils, wie Flugzeugrumpf, zu schaffen, bei dem
die Oberflächenstruktur des auf das Bauteil aufgebrachten Lackes verbessert wird und
bei dem die Belastung der Mitarbeiter verringert wird.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die erfindungsgemäße Anordnung sowie das erfindungsgemäß
Verfahren vorgeschlagen.
[0008] Erfindungsgemäß wird bei einer Anordnung zum Abführen von Lacknebel beim Lackieren
eines Bauteils, wie einen Flugzeugrumpf, umfassend eine Zuluftvorrichtung und eine
Abluftvorrichtung, wobei die Zuluftvorrichtung in einem unteren Bereich oder einer
unteren Umgebung des Bauteils angeordnet ist und wobei die Abluftvorrichtung in einem
oberen Bereich oder einer oberen Umgebung des Bauteils angeordnet ist, vorgeschlagen,
dass die Zuluftvorrichtung zur Zuführung von gegenüber der Umgebungsluft des Bauteils
erwärmter, eine Thermikströmung entlang einer Oberfläche des Bauteils ausbildender
Zuluft ausgebildet ist, und dass die Abluftvorrichtung zum Abführen von mit der Thermikströmung
entlang einer Oberfläche des Bauteils strömender, den Lacknebel mitführender Abluft
ausgebildet ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Zuluftvorrichtung und der Abluftvorrichtung
stellt sich eine gezielte Umströmung eines zu lackierenden Bauteils, bevorzugt mit
sehr geringer Luftgeschwindigkeit, ein. Dabei ist die Zuluftvorrichtung zur Zuführung
von gegenüber der Umgebungsluft des Bauteils erwärmter, eine Thermikströmung entlang
einer Oberfläche des Bauteils ausbildender Zuluft ausgebildet. Somit wird die Umströmung
des Bauteils durch eine thermische Auftriebsströmung unterhalb und entlang der Oberfläche
des zu lackierenden Bauteils erzeugt. Dadurch, dass die Zuluft eine geringe Übertemperatur
gegenüber der umgebenden Raumluft aufweist, bildet sich eine vertikal nach oben gerichtete
Konventionsströmung aus, die sich an die Kontur des Flugzeugrumpfes anlegt und den
Lacknebel, auch Overspray genannt, der beim Lackierprozess entsteht, aufnimmt und
nach oben abführt. Es wird daher die Oberflächenstruktur des auf das Bauteil aufgebrachten
Lackes verbessert. In vorteilhafter Weise werden durch die entlang der Oberfläche
des Bauteils strömende Abluft schädliche Lösemitteldämpfe abgeführt. Die Belastung
von Mitarbeitern wird daher gesenkt.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Anordnung ist vorgesehen, dass die Abluftvorrichtung
durch Erzeugung eines Unterdruckes gegenüber der Umgebungsluft zum Abführen der Abluft
ausgebildet ist.
[0011] Im Gegensatz zum Abführen von Abluft durch einen Luftstrom, welcher durch einen Überdruck
erzeugt wird, ist es von Vorteil, dass Abführen der Abluft durch einen Unterdruck
gegenüber der Umgebungsluft herbeizuführen, da somit übermäßige Verwirbelungen in
der Abluft und in der die Abluft umgebenden Umgebungsluft vermieden werden. Ein besonders
verwirbelungsfreies, im Wesentlichen laminares Strömungsbild der Abluft wird dadurch
erzielt, sodass ein besonders effizientes Abführen des Overspray beziehungsweise des
aus kleinen Partikeln bestehenden Lacknebels erfolgt.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Anordnung ist vorgesehen, dass die
Abluftvorrichtung als insbesondere längliche Drallhaube ausgebildet ist, wobei die
Drallhaube bevorzugt oberhalb des Bauteils angeordnet ist, wobei die Drallhaube besonders
bevorzugt derart entlang einer Längsachse des Bauteils ausgerichtet angeordnet ist,
dass die Rotationsachse einer in und/oder von der Drallhaube erzeugten Zirkulationsströmung
im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Bauteils verläuft, und wobei ganz besonders
bevorzugt die Drallhaube als doppelseitige Drallhaube ausgebildet ist.
[0013] Mit besonderem Vorteil wird durch Anordnung einer als Drallhaube ausgebildeten, bevorzugt
zentral und/oder oberhalb des Bauteils angeordneten Abluftvorrichtung verhindert,
dass sich gegebenenfalls mit Lacknebel und/oder Farbnebel angereicherte Rückströmungen
in die Umgebungsluft bilden. Bei der vorteilhaften Ausgestaltung erfasst die Drallhaube
den Thermikstrom mit den aufgenommenen Farbpartikeln und führt diesen aus dem Raum,
insbesondere dem Lackierraum, ab. Dabei bildet sich in der Drallhaube eine Zirkulationsströmung
auf, welche die abzuführende Thermikströmung stabilisiert und somit eine Rückströmung
der mit Farbnebel angereicherten Abluft verhindert. Besonders vorteilhaft ist eine
doppelseitig ausgestaltete beziehungsweise doppelseitig wirkende Drallhaube, da dadurch
eine besonders effiziente und in mehrere Raumrichtungen wirkende Abführung der Abluft
sichergestellt wird. Ferner ist es vorteilhaft, dass die Drallhaube als längliche
Drallhaube ausgebildet und entlang einer Längsachse des Bauteils ausgerichtet angeordnet
ist. Ist beispielsweise das Bauteil als Flugzeugrumpf ausgebildet, so führt besonders
vorteilhaft eine Ausrichtung einer länglichen Drallhaube entlang der Längsachse des
Flugzeugrumpfes dazu, dass beim Lackieren entstehender Lacknebel in großem Umfang,
bevorzugt im Wesentlichen vollständig, abgeführt wird, sodass entlang der gesamten
Länge des Bauteils eine verbesserte Oberflächenstruktur des Lackes sowie ein verbesserter
Schutz der Mitarbeiter erreicht wird.
[0014] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Anordnung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuluftvorrichtung als Luftverteilkanal ausgebildet ist, dass der Luftverteilkanal
Luftverteilmittel, insbesondere Luftausströmöffnungen oder Luftausströmkanäle aufweist,
und dass der Luftverteilkanal bevorzugt unterhalb des Bauteils, besonders bevorzugt
im oder unter einem Bodenbelag eines Lackierraums angeordnet ist, und dass die Zuluftvorrichtung
ganz besonders bevorzugt im Wesentlichen entlang einer Längsachse des Bauteils ausgerichtet
angeordnet ist.
[0015] Unterhalb des zu lackierenden Bauteils, insbesondere unterhalb des Flugzeugrumpfes,
befindet sich mindestens ein parallel zur Längsachse des Bauteils beziehungsweise
des Flugzeugrumpfes angeordneter Luftverteilkanal, über den vorteilhafterweise mit
sehr geringer Luftgeschwindigkeit Luft in den Lackierraum eingebracht wird. Um eine
über die Kanallänge gleichmäßige Ausströmung zu erreichen, befinden sich innerhalb
der Luftverteilkanäle entsprechende Luftverteilmittel, wie Luftausströmöffnungen oder
Luftausströmkanäle.
[0016] Eine Ausbildung der Zuluftvorrichtung als Luftverteilkanal bietet den Vorteil, die
Zuluftvorrichtung beispielsweise in einem Lackierraum geeignet anzuordnen. Insbesondere
bei länglichen Bauteilen ist die Ausbildung als Luftverteilkanal von Vorteil, da der
Luftverteilkanal entlang einer Längsachse des Bauteils verlaufen kann, sodass über
die gesamte Länge des Bauteils Zuluft zugeführt werden kann. Hierzu sind insbesondere
in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen Luftverteilmittel, insbesondere Luftausströmöffnungen
oder Luftausströmkanäle, am Luftverteilkanal vorgesehen. Durch geeignete Anordnung
der Luftverteilmittel kann die Zuluftzuführung zum lackierenden Bauteil optimiert
werden. Der Luftverteilkanal ist bevorzugt unterhalb des Bauteils angeordnet, um eine
vorteilhafte Thermikströmung zu begünstigen, welche in Vertikalrichtung nach oben,
entlang der Oberfläche des zu lackierenden Bauteils, streicht. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform sieht vor, dass der Luftverteilkanal in oder unter einem Bodenbelag
eines Lackierraumes angeordnet ist. Durch Anordnung des Luftverteilkanals in oder
unter einem Bodenbelag eines Lackierraumes ist die Ausgestaltung des Bodenbelags als
ein ebener Bodenbelag ermöglicht, sodass Bauteile im Lackierraum einfach bewegt werden
können, ohne durch oberhalb des Bodenbelages angeordnete Luftausströmkanäle in der
Bewegung behindert zu werden. Ferner ist es durch im Boden oder unter dem Bodenbelag
des Lackierraumes, also insbesondere im Bodenbelag beziehungsweise im Boden des Lackierraumes,
integrierte Luftverteilkanäle möglich, eine erhöhte Sicherheit für Mitarbeiter bereitzustellen,
da die im Boden versenkten Luftverteilkanäle keine Hindernisse in den Bewegungswegen
der Mitarbeiter darstellen. Insbesondere sind die Luftverteilkanäle keine sogenannten
"Stolperfallen".
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Anordnung ist vorgesehen, dass mindestens
eine Raumzuluftvorrichtung vorgesehen ist, welche insbesondere in einem vorgegebenen
horizontalen Abstand von dem Bauteil angeordnet ist, wobei die Raumzuluftvorrichtung
zur seitlichen Zuführung von Raumzuluft in die Umgebung des Bauteils ausgebildet ist.
[0018] In besonders vorteilhafter Weise wird durch Zuführung, insbesondere durch seitliche
Zuführung, von Raumzuluft in die Umgebung des Bauteils sichergestellt, dass mit der
Thermikströmung mitgeführte Raumluft ersetzt wird. Insbesondere kann sich in vorteilhafter
Weise kein Unterdruck in der Umgebung des Bauteils beziehungsweise in der Umgebungsluft
des Bauteils ausbilden, sodass auch Rückströmungen der Abluft in die Umgebungsluft
verhindert werden. Derartige Rückströmungen könnten dadurch eintreten, dass sich in
der Umgebungsluft beziehungsweise der Umgebung des zu lackierenden Bauteils aufgrund
der abgeführten Abluft beziehungsweise abgeführten Thermikströmungen ein Unterdruck
bildet, welcher durch Rückströmungen der Thermikströmung ausgeglichen wird. Durch
Zuführung von Raumzuluft in die Umgebung des Bauteils werden derartige Rückströmungen
verhindert. Der durch Induktion der Thermikströmung beigemischte Anteil an Raumzuluft
kann auch beispielsweise über Schichtluftdurchlässe in den Lackierraum nachgeführt
werden.
[0019] Ferner besorgt die Zuführung, insbesondere die seitliche Zuführung, von Raumzuluft
eine weitere Laminarisierung beziehungsweise Beruhigung der entlang der Oberfläche
des Bauteils streichenden Thermikströmung beziehungsweise Abluft, wobei die Raumzuluft
in Richtung des zu lackierenden Bauteils strömt, und zumindest teilweise die Thermikströmung
umhüllend und mit der Thermikströmung aufsteigend in Richtung Abluftvorrichtung strömt.
Durch die Umhüllung der Abluftströmung beziehungsweise der Thermikströmung wird die
Thermikströmung räumlich begrenzt und eine laminare Thermikströmung wird begünstigt.
Durch die räumliche Begrenzung der Thermikströmung wird darüber hinaus auch der mit
abgeführte Lacknebel beziehungsweise der Overspray räumlich begrenzt, sodass eine
noch effektiver wirkende Anordnung zum Abführen von Lacknebel beim Lackieren eines
Bauteils bereitgestellt wird, welche darüber hinaus auch für einen besonderen Schutz
der Mitarbeiter sorgt. Die Raumzuluftvorrichtung kann in einem geeigneten horizontalen
Abstand vom Bauteil angeordnet werden. Der horizontale Abstand ist situationsgemäß
danach zu bestimmen, wie stark die Thermikströmung ausgebildet ist, wie stark die
Rückströmungen verhindert werden sollen, und wie weit die Thermikströmung räumlich
einzugrenzen ist.
[0020] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der Anordnung ist vorgesehen, dass die
Anordnung eine Filteranlage zur Filterung der Abluft umfasst.
[0021] Vorteilhafterweise reinigen entsprechende Filteranlagen die Abluft von den Farbpartikeln,
ehe die abgesaugte Luft, beziehungsweise die Abluft oder abgesaugte Thermikströmung,
nach außen, das heißt in die Umwelt, geblasen wird.
[0022] Die Filterung der Abluft durch eine Filteranlage bewirkt zweckmäßigerweise einen
weiteren Schutz sowohl der Mitarbeiter als auch der Umwelt, da schädliche Lackpartikel
und/oder Lösemitteldämpfe aus der Abluft oder der in die Umgebung abzugebenden Abluft
entfernt werden.
[0023] Ferner kann zweckmäßig eine Filteranlage zur Filterung der Zuluft vorgesehen sein.
Die Reinigung der Zuluft durch eine Filteranlage bewirkt vorteilhafterweise, dass
in der den Lacknebel abführenden Thermikströmung keine Staubpartikel enthalten sind,
welche sich auf der zu lackierenden Oberfläche absetzen können und dort zu einer Verschlechterung
der Oberflächenstruktur führen können.
[0024] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Anordnung sieht vor, dass die Anordnung
eine Zuluftheizvorrichtung zur Erwärmung der Zuluft umfasst, und/oder dass die Anordnung
einen Verdichter und/oder einen Entfeuchter zur Verdichtung und/oder Entfeuchten der
Zuluft umfasst.
[0025] Eine bevorzugte Anordnung einer Zuluftheizvorrichtung ermöglicht es die Zuluft zu
erwärmen, sodass sich eine besonders vorteilhafte Thermikströmung entlang und über
die Oberfläche des zu lackierenden Bauteils ausbildet.
[0026] Ferner kann die Anordnung eines Verdichters oder eines Entfeuchters in der Zuluftströmung
vorgesehen sein. Durch Verdichten und/oder Entfeuchten der Zuluft wird ein besonders
störungsfreies Lackieren des Bauteils möglich, wobei sich insbesondere eine verbesserte
Oberflächenstruktur des auf das Bauteil aufgebrachten Lackes einstellt. Insbesondere
die Entfeuchtung der Luft verhindert, dass Feuchtigkeit auf den Lack niederschlägt
und die Oberflächenstruktur des Lackes beeinträchtigt.
[0027] Eine weitere Lösung des der Erfindung zugrunde liegenden Problems wird durch die
Bereitstellung eines Lackierraumes zum Lackieren eines Bauteils, wie einen Flugzeugrumpf,
bereitgestellt, wobei der Lackierraum eine vorbeschriebene Anordnung zum Abführen
von Lacknebel beim Lackieren eines Bauteils, wie einen Flugzeugrumpf, umfasst.
[0028] Ferner wird das der Erfindung zugrunde liegende Problem durch ein Verfahren zum Abführen
von Lacknebel beim Lackieren eines Bauteils, wie einen Flugzeugrumpf, durchführbar
mit einer vorbeschriebenen Anordnung oder einem vorbeschriebenen Lackierraum, wobei
aus einer in einem unteren Bereich oder in einer unteren Umgebung des Bauteils angeordneten
Zuluftvorrichtung Zuluft zugeführt wird, wobei mit einer in einem oberen Bereich oder
in einer oberen Umgebung des Bauteils angeordneten Abluftvorrichtung Abluft abgeführt
wird, gelöst, wobei vorgesehen ist, dass die Zuluft gegenüber der Umgebungsluft des
Bauteils erwärmt wird, dass sich eine entlang einer Oberfläche des Bauteils in Richtung
der Abluftvorrichtung verlaufende Thermikströmung ausbildet, und dass mit der Thermikströmung
entlang einer Oberfläche des Bauteils strömende, den Lacknebel mitführende Abluft
von der Abluftvorrichtung abgeführt wird.
[0029] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in vorteilhafter Weise durch Zuführung von
Zuluft mittels der Zuluftvorrichtung und Abführung der Abluft mittels der Abluftvorrichtung
eine gezielte Umströmung eines zu lackierenden Bauteils, zum Beispiel eines Flugzeugrumpfes,
mit bevorzugt sehr geringer Luftgeschwindigkeit bewirkt. Durch die Umströmung der
Oberfläche beziehungsweise durch die entlang der Oberfläche strömende Thermikströmung
wird in bevorzugter Weise ein beim Lackieren entstehender Lacknebel gezielt entfernt
und von der Abluftvorrichtung abgeführt, sodass keine ungewollten Verunreinigungen
der zu lackierenden Flächen auftreten und dass darüber hinaus die Belastung der Mitarbeiter
verringert wird. Dabei ist es von besonderem Vorteil, dass die Zuluft gegenüber der
Umgebungsluft des Bauteils erwärmt wird, sodass sich eine Thermikströmung ausbildet.
[0030] In einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens ist dieses dadurch gekennzeichnet,
dass die Abluft mittels einer als insbesondere längliche, bevorzugt oberhalb des Bauteils
angeordneten, besonders bevorzugt entlang einer Längsachse des Bauteils ausgerichteten,
ganz besonders bevorzugt doppelseitigen Drallhaube ausgebildeten Abluftvorrichtung
abgeführt wird.
[0031] Durch das Abführen der Abluft mittels einer insbesondere länglichen, bevorzugt doppelseitigen
Drallhaube, wird besonders effizient verhindert, dass gegebenenfalls mit Farbnebel
angereicherte Rückströmungen Lacknebel oder sogenannten Overspray in die das Bauteil
umgebende Umgebungsluft strömen können. Hierdurch wird besonders vorteilhaft verhindert,
dass durch Lacknebel der Lackierprozess in seinem technischen Ablauf gestört wird,
dass sich Lacknebel in der Umgebung des Bauteils absetzen und dass Mitarbeiter durch
Einatmen der Lacknebel gesundheitlich beeinträchtigt werden.
[0032] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die
Zuluft impulsarm zugeführt wird.
[0033] Durch impulsarme Zuführung von Zuluft wird vorteilhafterweise verhindert, dass sich
starke Turbulenzen in der Zuluft und in der an die Zuluft beziehungsweise an die Thermikströmung
grenzenden Umgebungsluft ausbilden.
[0034] Nach einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens liegt die Temperatur der
Zuluft um maximal 30 Kelvin, bevorzugt maximal 20 Kelvin, insbesondere bevorzugt maximal
10 Kelvin über der Temperatur der Raumluft.
[0035] Die sich einstellende Luftgeschwindigkeit am Flugzeugrumpf ergibt sich aus dem Temperaturabstand
zwischen der Zuluft und der umgebenden Raumluft. Durch Begrenzung des maximalen Temperaturunterschiedes
auf 30 Kelvin, bevorzugt auf 20 Kelvin, insbesondere bevorzugt aus 10 Kelvin über
der Temperatur der Raumluft kann somit in geeigneter Weise die Geschwindigkeit der
Thermikströmung eingestellt werden, wobei je nach verwendeten Lacken und Umgebungsbedingungen,
insbesondere je nach von den speziellen Lacken und/oder von den Lackiervorrichtungen
abhängigen Partikelgrößen der im Lacknebel transportierten Lackpartikel, ein höherer
oder ein geringerer Temperaturunterschied und somit eine höhere oder geringere Geschwindigkeit
der Thermikströmung gewählt werden kann.
[0036] Eine weiter bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass in einem vorgegebenen
horizontalen Abstand, bevorzugt seitlich des Bauteils, Raumzuluft zugeführt wird,
welche die der Thermikströmung durch Induktion beigemischte Raumluft im Wesentlichen
ersetzt.
[0037] Somit wird in vorteilhafter Weise der durch Induktion dem Thermikstrahl beigemischte
Anteil an Raumluft, bevorzugt über Schichtluftdurchlässe in die Halle beziehungsweise
in den Lackierraum nachgeführt. Ferner verhindert zweckmäßigerweise die Zuführung
von Raumzuluft, dass sich Rückströmungen aufgrund von in der Umgebungsluft des Bauteils
entstehenden Unterdrücken bilden, wodurch eine effizientere Abführung und ein erhöhter
Schutz der Mitarbeiter gegenüber den Farbpartikeln des Lacknebels erreicht wird. Auch
führt in vorteilhafter Weise die Zuführung von Raumzuluft zu einer räumlichen Abgrenzung
der Thermikströmung, insbesondere zu einer Lokalisierung der Thermikströmung in unmittelbarer
Nähe der Oberfläche des zu lackierenden Bauteils, statt. Es verringert sich somit
unter anderem der Energiebedarf, da nur eine geringere Menge an Zuluft zur Ausbildung
der Thermikströmung benötigt wird. Ferner wird die Sicherheit erhöht, da Partikelnebel
nicht in die Umgebungsluft des zu lackierenden Bauteils eintreten können und somit
die Gefährdung für die Mitarbeiter verringert wird.
[0038] Eine weitere und insbesondere bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Abluft und/oder die Zuluft von einer Filteranlage gereinigt
wird.
[0039] Die Reinigung der Zuluft durch eine Filteranlage bewirkt vorteilhafterweise, dass
in der den Lacknebel abführenden Thermikströmung keine Staubpartikel enthalten sind,
welche sich auf der zu lackierenden Oberfläche absetzen können und dort zu einer Verschlechterung
der Oberflächenstruktur führen können. In vorteilhafter Weise wird durch Reinigung
der Abluft, durch eine Filteranlage, die Belastung für die Umwelt verringert, da schädliche
Lacknebel beziehungsweise Lösemitteldämpfe nicht in die Umwelt gelangen können.
[0040] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass
die Zuluft durch eine als Luftverteilkanal ausgebildete, Luftverteilmittel, insbesondere
Luftausströmöffnungen oder Luftausströmkanäle, aufweisende Zuluftvorrichtung zugeführt
wird.
[0041] Dabei kann in vorteilhafter Weise für ein impulsarmes Ausströmen der Warmluft vorgesehen
sein, dass als Luftverteilmittel ein Rohrabschnitt eines Luftverteilkanals mit einem
rohrabschnittachsenparallelen Ausströmschlitz, ein Rohr- oder Schlauchabschnitt mit
einer Vielzahl von auf den Umfang verteilten Luftausströmöffnungen oder ein Schlauchabschnitt
mit luftdurchlässiger Oberfläche vorgesehen ist.
[0042] Der Schlauch- oder Rohrabschnitt kann beispielsweise eine luftdurchlässige Kunstfaseroberfläche,
eine Zellstoffoberfläche oder ein anderes zum impulsarmen Luftdurchtritt geeignetes
Oberflächenmaterial aufweisen. Anstelle eines Ausströmschlitzes kann auch eine Vielzahl
einzelner Luftausströmöffnungen (Düsen) oder Luftausströmkanäle, die in einem Kanalteil
angeordnet sind, verwendet werden.
[0043] In einer weiteren Lösung des der Erfindung zugrunde liegenden Problems ist ein Lackierverfahren
zum Lackieren eines Bauteils vorgesehen, welches ein Verfahren zum Abführen von Lacknebel
beim Lackieren eines Bauteils nach dem vorbeschriebenen Verfahren umfasst.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0044] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer schaubildlichen Darstellung eine Anordnung zum Abführen von Lacknebel
beim Lackieren eines Flugzeugrumpfes,
Fig. 2 in einer Seitenansicht eine Anordnung zum Abführen von Lacknebel beim Lackieren
eines Bauteils, und
Fig. 3 in einer schaubildlichen Darstellung eine weitere Anordnung zum Abführen von
Lacknebel beim Lackieren eines Flugzeugrumpfes.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0045] Fig. 1 zeigt eine schaubildliche Darstellung einer Anordnung 100 zum Abführen von
Lacknebel beim Lackieren eines Bauteils 10. Das Bauteil 10 ist als Flugzeugrumpf 11
ausgebildet. Der Flugzeugrumpf 11 befindet sich vertikal oberhalb eines Bodens 12
eines Lackierraumes 13. Eine Zuluftvorrichtung 14 ist in den Boden 12 beziehungsweise
unterhalb der Oberfläche des Bodenbelages 15 des Lackierraumes 13 integriert oder
angeordnet. Die Zuluftvorrichtung 14, welche zur Zuführung von gegenüber der Umgebungsluft
des Bauteils 10 erwärmter Zuluft ausgebildet ist, ist ferner als Luftverteilkanal
16 ausgebildet. Durch Luftausströmöffnungen 17 der Luftverteilkanäle 16 strömt erwärmte
Zuluft 18 von unten in vertikaler Richtung nach oben in Richtung des Bauteils 10 beziehungsweise
des Flugzeugrumpfes 11. Die gegenüber der Umgebungsluft des Flugzeugrumpfes 11 erwärmte
Zuluft 18 weist einen Temperaturunterschied von maximal 30 Kelvin gegenüber der Umgebungsluft
auf.
[0046] Entlang der Oberfläche 19 des Bauteils 10 bildet sich eine aufsteigende Thermikströmung
20 aus, welche beim Lackierverfahren entstehenden Lacknebel, sogenannten Overspray,
in vertikaler Richtung nach oben in Richtung einer Abluftvorrichtung 21 abführt. Die
Abluftvorrichtung 21 ist in Fig. 1 als beidseitig ausgebildete Drallhaube 22 ausgebildet.
Die Abluft beziehungsweise die Thermikströmung 20, welche den Lacknebel abtransportiert,
tritt von unten in die Drallhaube 22 ein und wird seitwärts in Richtung von kreissegmentförmig
gekrümmten Endbereichen 23 der Drallhaube geleitet. In den kreissegmentförmig ausgebildeten
Endbereichen 23 der Drallhaube 22 bilden sich Zirkulationsströmungen 24 aus, wodurch
ein seitwärtiges Austreten der Abluft in Umgebungsluft verhindert wird. Die in den
kreissegmentförmig ausgebildeten Endbereichen 23 der Drallhaube 22 ausgebildeten Zirkulationsströmungen
24, welche den von der Thermikströmung 20 mitgeführten Partikelnebel enthält, wird
über Abluftkanäle 25 aus der Drallhaube 22 abgeführt und zu einer hier nicht darstellten
Filteranlage zur Reinigung der Abluft weitergeleitet. Hierzu wird innerhalb der Abluftkanäle
25 ein Unterdruck erzeugt.
[0047] In einem horizontalen Abstand AH von der Oberfläche 19 des Flugzeugrumpfes 11 befindet
sich eine Raumzuluftvorrichtung 26, durch welche Raumzuluft 27 zugeführt wird, welche
die der Thermikströmung durch Induktion beigemischte Raumluft im Wesentlichen ersetzt.
Die Raumzuluft 27 strömt dabei im Wesentlichen impulsarm auf die Thermikströmung 20
zu und begrenzt insbesondere die räumliche Ausdehnung der Thermikströmung 20 auf den
Nahbereich der Oberfläche 19 des Flugzeugrumpfes 11.
[0048] In der Fig. 2 ist die Anordnung 100 der Figur 1 in einer Seitenansicht dargestellt.
Das als Flugzeugrumpf 11 ausgebildete Bauteil 10 befindet sich oberhalb eines Bodens
12 eines Lackierraumes 13. Im Boden 12 integriert, beziehungsweise unterhalb des Bodenbelages
15 ist ein Luftverteilkanal 16 einer Zuluftvorrichtung 14 angeordnet. Die Zuluftvorrichtung
14 weist als Luftausströmöffnungen 17 beziehungsweise als Luftausströmkanäle ausgebildete
Luftverteilmittel auf. Aus den Luftausströmöffnungen 17 strömt erwärmte Zuluft 18
impulsarm in vertikaler Richtung nach oben in Richtung des Flugzeugrumpfes 11 aus.
Entlang der Oberfläche 19 des Flugzeugrumpfes 11 bildet sich dadurch eine aufsteigende
Thermikströmung 20 aus, welche in eine oberhalb des Flugzeugrumpfes 11 angeordnete
Drallhaube 22 eindringt. Die Drallhaube 22 weist kreissegmentförmig ausgebildete Endbereiche
23 auf. Ferner sind Abluftkanäle 25 an der Drallhaube vorgesehen, welche die mit Partikelnebel
behaftete Abluft in Richtung einer nicht dargestellten Filtervorrichtung abführt.
Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, sind die Luftverteilkanäle als auch die länglich
ausgebildete Drallhaube 22 entlang einer Längsachse LA des Bauteils 10 beziehungsweise
des Flugzeugrumpfes 11, ausgerichtet. Durch die Ausrichtung der länglichen Drallhaube
22 entlang der Längsachse LA des Bauteils 10 wird sichergestellt, dass im Wesentlichen
die gesamte oder zumindest ein Großteil der Oberfläche 19 des Bauteils 10 von der
Thermikströmung 20 umströmt wird und ein wesentlicher oder der gesamte Anteil der
Thermikströmung 20, welcher einen Lacknebel trägt, abgeführt wird.
[0049] Ebenfalls in Fig. 2 dargestellt ist eine Raumzuluftvorrichtung 26, welcher mittels
eines Raumzuluftzuführkanals 28 Raumzuluft 27 zugeführt wird. Durch Raumzuluftaustrittsöffnungen
29 tritt Raumzuluft 27, insbesondere impulsarm, in die Umgebung des Bauteils 10 ein.
[0050] In Fig. 3 ist eine alternative Anordnung 100 zum Abführen von Lacknebel beim Lackieren
eines Bauteils 10 dargestellt. In der alternativen Ausführungsform ist unterhalb des
als Flugzeugrumpf 11 ausgebildeten Bauteils 10 eine Zuluftvorrichtung 14 umfassend
zwei Luftverteilkanäle 16 angeordnet. Im Unterschied zu der in den Figuren 1 und 2
dargestellten Anordnung 100 sind in der in Figur 3 dargestellten Anordnung 100 die
Luftverteilkanäle 16 oberhalb des Bodenbelages 15 eines Bodens 12 eines Lackierraumes
13 angeordnet. Mittels einer Lackiervorrichtung 30 wird Lack auf die Oberfläche 19
des Flugzeugrumpfes 11 aufgebracht. Eine Thermikströmung 20 umströmt die Oberfläche
19 des Flugzeugrumpfes 11 und führt beim Lackiervorgang entstehenden Lacknebel mit
sich in vertikaler Richtung nach oben ab. In einer Decke 31 des Lackierraumes 13 sind
in den Eckbereichen 32 kreissegmentförmig ausgebildete Drallhauben 22 angeordnet.
Die Abluft strömt entlang der Decke 31 des Lackierraumes 13 in Richtung der kreissegmentförmigen
Drallhauben 22 und bildet innerhalb der Drallhauben 22 eine Zirkulationsströmung 24
aus. Über Abluftkanäle 25 wird schließlich die den Lacknebel umfassende Abluft in
Richtung einer Filtervorrichtung (hier nicht dargestellt) abgeführt.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 100
- Anordnung zum Abführen von Lacknebel
- 10
- Bauteil
- 11
- Flugzeugrumpf
- 12
- Boden
- 13
- Lackierraum
- 14
- Zuluftvorrichtung
- 15
- Bodenbelag
- 16
- Luftverteilkanal
- 17
- Luftausströmöffnungen
- 18
- Zuluft
- 19
- Oberfläche
- 20
- Thermikströmung
- 21
- Abluftvorrichtung
- 22
- Drallhaube
- 23
- Endbereich
- 24
- Zirkulationsströmung
- 25
- Abluftkanal
- 26
- Raumzuluftvorrichtung
- 27
- Raumzuluft
- 28
- Raumzuluftzuführkanal
- 29
- Raumzuluftaustrittsöffnungen
- 30
- Lackiervorrichtung
- 31
- Decke
- 32
- Eckbereich
- AH
- horizontaler Abstand
- LA
- Längsachse
1. Anordnung zum Abführen von Lacknebel (100) beim Lackieren eines Bauteils (10) wie
einen Flugzeugrumpf (11) umfassend eine Zuluftvorrichtung (14) und eine Abluftvorrichtung
(21), wobei die Zuluftvorrichtung (14) in einem unteren Bereich oder einer unteren
Umgebung des Bauteils (10) angeordnet ist und wobei die Abluftvorrichtung (21) in
einem oberen Bereich oder einer oberen Umgebung des Bauteils (10) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluftvorrichtung (14) zur Zuführung von gegenüber der Umgebungsluft des Bauteils
(10) erwärmter, eine Thermikströmung (20) entlang einer Oberfläche (19) des Bauteils
(10) ausbildender Zuluft (18) ausgebildet ist, und dass die Abluftvorrichtung (21)
zum Abführen von mit der Thermikströmung (20) entlang einer Oberfläche (19) des Bauteils
(10) strömender, den Lacknebel mitführender Abluft ausgebildet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abluftvorrichtung (21) durch Erzeugung eines Unterdruckes gegenüber der Umgebungsluft
zum Abführen der Abluft ausgebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abluftvorrichtung (21) als insbesondere längliche Drallhaube (22) ausgebildet
ist, wobei die Drallhaube (22) bevorzugt oberhalb des Bauteils (10) angeordnet ist,
wobei die Drallhaube (22) besonders bevorzugt derart entlang einer Längsachse (LA)
des Bauteils (10) ausgerichtet angeordnet ist, dass die Rotationsachse einer in und/oder
von der Drallhaube (22) erzeugten Zirkulationsströmung (24) im Wesentlichen parallel
zur Längsachse (LA) des Bauteils (10) verläuft, und wobei ganz besonders bevorzugt
die Drallhaube (22) als doppelseitige Drallhaube (22) ausgebildet ist.
4. Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluftvorrichtung (14) als Luftverteilkanal (16) ausgebildet ist, dass der Luftverteilkanal
(16) Luftverteilmittel, insbesondere Luftausströmöffnungen (17) oder Luftausströmkanäle,
aufweist, und dass der Luftverteilkanal (16) bevorzugt unterhalb des Bauteils (10),
besonders bevorzugt in oder unter einem Bodenbelag (15) eines Lackierraums (13), angeordnet
ist, und dass die Zuluftvorrichtung (14) ganz besonders bevorzugt im Wesentlichen
entlang einer Längsachse (LA) des Bauteils (10) ausgerichtet angeordnet ist.
5. Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Raumzuluftvorrichtung (26) vorgesehen ist, welche insbesondere in
einem vorgegebenen horizontale Abstand (AH) von dem Bauteil (10) angeordnet ist, wobei
die Raumzuluftvorrichtung (26) zur seitlichen Zuführung von Raumzuluft (27) in die
Umgebung des Bauteils (10) ausgebildet ist.
6. Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung eine Filteranlage zur Filterung der Abluft umfasst.
7. Anordnung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung ein Zuluftheizvorrichtung zur Erwärmung der Zuluft (18) umfasst, und
/oder dass die Anordnung einen Verdichter und/oder einen Entfeuchter zur Verdichtung
und /oder zum Entfeuchten der Zuluft (18) umfasst.
8. Lackierraum (13) zum Lackieren eines Bauteils (10) wie einen Flugzeugrumpf (11) umfassend
eine Anordnung nach einer der vorstehenden Ansprüche.
9. Verfahren zum Abführen von Lacknebel beim Lackieren eines Bauteils (10) wie einen
Flugzeugrumpf (11), durchführbar mit einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
7 oder in einem Lackierraum (13) nach Anspruch 8, wobei aus einer in einem unteren
Bereich oder in einer unteren Umgebung des Bauteils (10) angeordneten Zuluftvorrichtung
(14) Zuluft (18) zugeführt wird, wobei mit einer in einem oberen Bereich oder in einer
oberen Umgebung des Bauteils (10) angeordneten Abluftvorrichtung (21) Abluft abgeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluft (18) gegenüber der Umgebungsluft des Bauteils (10) erwärmt wird, dass
sich eine entlang einer Oberfläche (19) des Bauteils (10) in Richtung der Abluftvorrichtung
(21) verlaufende Thermikströmung (20) ausbildet, und dass mit der Thermikströmung
(20) entlang einer Oberfläche (19) des Bauteils (10) strömende, den Lacknebel mitführende
Abluft von der Abluftvorrichtung (21) abgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abluft mittels einer als insbesondere längliche, bevorzugt oberhalb des Bauteils
(10) angeordnete, besonders bevorzugt entlang einer Längsachse des Bauteils (10) ausgerichtete,
ganz besonders bevorzugt doppelseitige Drallhaube (22) ausgebildeten Abluftvorrichtung
(21) abgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluft (18) impulsarm zugeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Zuluft (18) maximal 30 K, bevorzugt maximal 20 K insbesondere
bevorzugt 10 K, über der Temperatur der Raumluft liegt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vorgegebenen horizontalen Abstand (AH) seitlich des Bauteils (10) Raumzuluft
(27) zugeführt wird, welche die der Thermikströmung (20) durch Induktion beigemischte
Raumluft im Wesentlichen ersetzt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abluft und/oder die Zuluft (18) von einer Filteranlage gereinigt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuluft (18) durch eine als Luftverteilkanal (16) ausgebildete, Luftverteilmittel,
insbesondere Luftausströmöffnungen (17) oder Luftausströmkanäle, aufweisende Zuluftvorrichtung
(14) zugeführt wird.
16. Lackierverfahren zum Lackieren eines Bauteils (10), welches ein Verfahren zum Abführen
von Lacknebel beim Lackieren eines Bauteils (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 15
umfasst.