Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Optik gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs
1, eine Optikanordnung mit einer Mehrzahl solche Optiken und eine Leuchte mit einer
solchen Optik.
[0002] Solche Optiken, die einen Lichtsammler, einen Schirm und ein Umlenkmittel umfassen,
können zum Abdecken eines Leuchtmittels einer Punktleuchte in seiner Strahlrichtung
eingesetzt werden, wobei dadurch Abstrahlcharakteristika der Punkleuchte und insbesondere
ihre Lichtverteilungskurve (LVK) angepasst werden können.
Stand der Technik
[0003] Zur Beleuchtung von Innen- und Aussenräumen werden heutzutage häufig punktförmige
Leuchten eingesetzt, die beispielsweise direkt auf Wänden, abgependelt oder auf Decken
angebaut beziehungsweise daran befestigt sind. Dabei werden zunehmend Leuchten mit
Leuchtdioden (LED-Leuchten) verwendet. Solche LED-Punktleuchten sind aus verschiedenen
Gründen vorteilhaft. Beispielsweise sind sie verhältnismässig langlebig, sparsam und
flexibel gestaltbar.
[0004] Insbesondere können LED-Punktleuchten auch verhältnismässig präzise konfiguriert
werden. Beispielsweise können LED-Leuchten verhältnismässig genau definierte Lichtverteilungskurven
(LVK) aufweisen, die je nach Anwendung der LED-Punktleuchte angepasst werden kann.
Entsprechend werden LED-Punktleuchten zunehmend für die Ausleuchtung von Arbeitsflächen,
von Auslagen, von Räumen etc. eingesetzt. In einigen Anwendungen, wie beispielsweise
für die Grundbeleuchtung eines Raumes, werden typischerweise mehrere LED-Punkleuchten
zu einem Leuchtenarray beziehungsweise einer Leuchtenanordnung kombiniert.
[0005] Zum Festlegen der LVK beziehungsweise zum Erzeugen einer bevorzugten Ausleuchtung
oder einer bestimmten Atmosphäre umfassen LED-Punkleuchten häufig Primäroptiken, die
meist den Leuchtdioden zugeordnet sind, Sekundäroptiken, die meist die LED-Punktleuchten
nach aussen hin abschliessen, elektronische Steuerungen, Reflektoren, Refraktoren
oder ähnliche Mittel.
[0006] In einigen Anwendungen von LED-Punktleuchten ist zusätzlich zur vordefinierten Ausleuchtung
ein verhältnismässig flächiges Licht wünschenswert. Beispielsweise zur Grundbeleuchtung
eines Raumes mit einer Leuchtenanordnung wie oben erwähnt wird die Leuchtenanordnung
an der Decke befestigt, sodass das von den einzelnen LED-Punktleuchten abgestrahlte
Licht von oben in den Raum strahlt. Dabei werden bei solchen Anwendungen die Leuchtdioden
der LED-Punktleuchten typischerweise von einem Diffusor als Sekundäroptik oder sonstigen
diffusen Flächen abgedeckt, um ein flächiges Licht ohne Mehrfachschatten zu erreichen.
Solche Diffusoren oder ähnliche diffuse Flächen beeinträchtigen jedoch die LVK der
LED-Punktleuchten und die Ausleuchtung kann nicht in bevorzugter Weise erreicht werden.
[0007] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der nachfolgenden Erfindung, eine Punktleuchte
beziehungsweise geeignete Elemente davon vorzuschlagen, die insbesondere mit LED-Leuchtmitteln
eine angenehme flächige Beleuchtung und gleichzeitig verhältnismässig genau definierte
Abstrahlcharakteristika ermöglicht.
Darstellung der Erfindung
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Optik gelöst, wie sie durch die Merkmale
des unabhängigen Patentanspruchs 1 definiert ist, sowie durch eine Leuchte, wie sie
unten definiert ist, und eine Optikanordnung, wie sie unten definiert ist. Vorteilhafte
Ausführungsvarianten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0009] Das Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Eine Optik zum Abdecken eines Leuchtmittels
einer Punktleuchte in seiner Strahlrichtung umfasst einen vorzugsweise rotationssymmetrischen
oder freiförmigen Lichtsammler, einen Schirm und ein Umlenkmittel. Dabei ist das Umlenkmittel
so zwischen dem Lichtsammler und dem Schirm angeordnet, dass vom Lichtsammler gesammeltes
Licht in den Schirm umleitbar ist. Der Schirm weist eine Mehrzahl von Auskoppeleinheiten
auf, mit denen das vom Umlenkmittel in den Schirm umgelenkte Licht in eine Abstrahlrichtung
der Optik umlenkbar ist.
[0010] Der Lichtsammler ermöglicht, dass von der Punktleuchte mehr oder weniger zufällig
abgestrahltes Licht bestimmungsgemäss durch die Optik geleitet und aus dieser abgestrahlt
werden kann. Mit Hilfe Ihres Lichtsammlers ermöglicht die Optik, dass verhältnismässig
einfach Punktleuchten eingesetzt werden können. Insbesondere muss das Licht nicht
bereits vor der Optik gesammelt sein, sodass die verwendeten Punktleuchten keine eigenen
Lichtbündler oder -umleiter aufzuweisen brauchen. Die Punktleuchte kann insbesondere
eine verhältnismässig einfache LED-Punktleuchte sein.
[0011] Die Optik kann ein Befestigungsmittel aufweisen, mit dem sie lösbar oder fest an
der Punktleuchte befestigt werden kann. Der Schirm kann tellerförmig ausgebildet sein.
Dabei kann er auf einer Seite quasi konisch zulaufen und auf der anderen Seite im
Wesentlichen eben sein. Der Begriff "Abstrahlrichtung" in Bezug auf die Optik bezieht
sich eine Hauptrichtung, in der das Licht bestimmungsgemäss hauptsächlich von der
Optik abgestrahlt wird. Dabei kann die Abstrahlrichtung insbesondere bei gestreutem
Licht einen Bereich von Richtungen aufweisen beziehungsweise die Abstrahlrichtung
kann Abweichungen mit umfassen.
[0012] Die Grundform der Optik beziehungsweise eine Frontalansicht der Optik kann im Wesentlichen
quadratisch, rechteckig, rund, rautenförmige oder ähnlich sein. Die von aussen her
sichtbare Aussenseite der Optik kann eben oder gekrümmt ausgestaltet sein. Die Optik
kann ein- oder mehrteilig sein. Beispielsweise können der Kollimator und der Schirm
aus Gründen der besseren Herstellbarkeit getrennt beziehungsweise trennbar sein.
[0013] Das Umlenkmittel ermöglicht, dass Licht in den Schirm verteilt wird. Gleichzeitig
wird dieses umgelenkte Licht im Schirm von den Auskoppeleinheiten an mehreren unterschiedlichen
Positionen im Schirm in eine Abstrahlrichtung der Optik umgelenkt. Auf diese Weise
kann ein Teil des vom Leuchtmittel der Punktleuchte abgestrahlten Lichts verteilt
werden, wodurch ein verhältnismässig flächiges Licht erzeugt werden kann. Bei einer
Deckenleuchte kann die Abstrahlrichtung beispielsweise eine Richtung von der Decke
nach unten sein. Diese Richtung kann auch als z-Richtung bezeichnet werden beziehungsweise
sie kann einer z-Achse in einem Koordinatensystem der Optik entsprechen.
[0014] Insbesondere ermöglicht die erfindungsgemässe Optik, dass einerseits eine bevorzugte
Lichtverteilungskurve (LVK) verhältnismässig präzise definiert und erzeugt wird und
andererseits gleichzeitig eine gleichmässige, angenehme, flächige Ausleuchtung erreicht
wird. Eine Mehrfachschattenbildung kann vermieden werden und der Lichtdruck kann vermindert
werden. Dadurch kann eine Fläche wie beispielsweise eine Arbeitsfläche und/oder ein
Raum bevorzugt angenehm ausgeleuchtet werden. Die Optik ermöglicht also die Realisierung
einer gezielt geformten Lichtverteilungskurve mit einer ausgeleuchteten Schirmfläche.
[0015] Vorzugsweise umfasst der Lichtsammler einen Kollimator, der rotationssymmetrisch
oder polygonal sein kann. Unter dem Begriff "Kollimator" kann im Zusammenhang mit
der Erfindung eine Vorrichtung verstanden werden, die zur Erzeugung eines parallelen
Strahlenverlaufs also zur Kollimation dient. Zusätzlich zur bekannten und üblichen
Ausgestaltung eines Kollimators kann im Sinne der vorliegenden Erfindung mit einem
Kollimator auch ein vordefiniert winkliger Strahlenverlauf ermöglicht sein. Solche
Kollimatoren sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. In der Optik kann mit einem
solchen Kollimator das vom Leuchtmittel der Punktleuchte erzeugte Licht bevorzugt
in die Abstrahlrichtung der Optik geleitet werden. Dabei kann das vom Kollimator ausgehende
Licht oder zumindest ein Anteil davon auf das Umlenkmittel geleitet werden.
[0016] Vorzugsweise ist das Umlenkmittel in einem peripheren Bereich eines Ausgangs des
Lichtsammlers angeordnet. Der Begriff "peripher" kann sich in diesem Zusammenhang
auf einen Bereich des Lichtsammlers beziehen, der sich in einem Querschnitt des Lichtsammlers
nahe des Umfangs befindet. Auf diese Weise kann zentral den Lichtsammler durchdringendes
Licht beziehungsweise vom Lichtsammler ausgehendes Licht beispielsweise als Direktlicht
ohne Umlenkung durch die Optik hindurch abgestrahlt werden, wohingegen gleichzeitig
Licht in einem Randbereich des Lichtsammlers in den Schirm umgelenkt wird. Auf diese
Weise kann mithilfe der Optik ein durchgehend oder teilweise flächiges Licht und gleichzeitig
eine definierte LVK erzeugt werden.
[0017] Vorzugsweise ist das Umlenkmittel so ausgebildet, dass vom Lichtsammler gesammeltes
Licht in eine Richtung umlenkbar ist, die quasi quer zur Abstrahlrichtung der Optik
liegt. Der Begriff "quasi quer" kann sich in diesem Zusammenhang auf eine Umlenkung
von der Abstrahlrichtung um zwischen etwa 70° bis etwa 110°, zwischen etwa 75° bis
etwa 105° oder zwischen etwa 80° bis etwa 100° beziehen. Auf diese Weise kann das
Licht effizient in eine Breite der Optik verteilt werden, sodass ein verhältnismässig
breites, flächiges Licht erzeugt werden kann.
[0018] Dabei sind die Auskoppeleinheiten des Schirms vorzugsweise so ausgebildet, dass vom
Umlenkmittel in den Schirm umgelenktes Licht im Wesentlichen in die Abstrahlrichtung
umlenkbar ist. Das von den Auskoppeleinheiten umgelenkte Licht kann auch beispielsweise
um etwa 10° oder um etwa 5° von der Abstrahlrichtung abweichen. Eine solche Ausgestaltung
der Auskoppeleinheiten ermöglicht, dass vom Umlenkmittel in die Breite der Optik verteiltes
Licht wieder in der Abstrahlrichtung umgeleitet werden kann. Dadurch kann ein bevorzugtes
flächiges Licht und eine definierte Abstrahlcharakteristik erzeugt werden.
[0019] Dabei sind die Auskoppeleinheiten des Schirms vorzugsweise quasi quer zur Abstrahlrichtung
verteilt am Schirm ausgestaltet. Auf diese Weise kann das vom Umlenkmittel umgelenkte
Licht an radial unterschiedlichen Stellen des Schirms durch die Auskoppeleinheiten
umgelenkt werden, was für die Erzeugung eines flächigen Lichts förderlich sein kann.
[0020] Die Auskoppeleinheiten des Schirms können insbesondere dreidimensionale Gebilde sein.
Sie können als Kugelfacetten oder sogar als Freiformflächen ausgebildet sein. Insbesondere
können sie auch je nach Position auf dem Schirm in Grösse, Form und/oder Ausrichtung
unterschiedlich sein. Mit solchen Auskoppeleinheiten können beispielsweise die Ecken
eines quadratischen Schirms geformt werden, sodass eine quadratische LVK erzeugt werden
kann.
[0021] Vorzugsweise sind die Auskoppeleinheiten des Schirms jeweils prismenförmig. Dies
ermöglicht eine effiziente und verhältnismässig einfach herzustellende Ausgestaltung
der Auskoppeleinheiten. Dabei sind die prismenförmigen Auskoppeleinheiten des Schirms
vorzugsweise als quer zur Abstrahlrichtung angeordnete Stufen am Schirm ausgebildet.
Eine solche Ausgestaltung der Auskoppeleinheiten ermöglicht eine einfache und effiziente
Konstruktion der Optik.
[0022] Bevorzugt weisen die Auskoppeleinheiten jeweils eine gekrümmte Reflektorfläche auf.
Die gekrümmten Flächen können als dreidimensionale Freiformflächen beispielsweise
kugelsegmentförmig ausgestaltet sein. Dabei können sie facettenförmig ausgebildet
sein, wobei die Facetten jeweils unterschiedliche Krümmungen um mehrere Achsen aufweisen
können. Mit solchen Auskoppeleinheiten kann das durch die Optik abgestrahlte Licht
bevorzugt gestreut werden. Auf diese Weise kann auch unter verschiedenen Blickwinkeln
ein im Wesentlichen komplett flächiger oder teilweise flächiger Lichteindruck entstehen.
[0023] Vorzugsweise sind die Auskoppeleinheiten der Optik jeweils mit mattierten Reflektorflächen
ausgestattet. Die Mattierung kann dabei beispielsweise in Form von Erodierstrukturen,
Mikrostrukturen oder Nanostrukturen realisiert sein. Eine solche Mattierung ermöglicht
eine verhältnismässig gute Farbmischung. Da insbesondere LED-Punktleuchten üblicherweise
Licht in unterschiedlichen Farben über verschiedene Abstrahlwinkel abgeben, kann so
ein verhältnismässig homogenes Licht erzeugt werden. Zudem können die mattierten Reflektorflächen
dazu beitragen, eine Kontrastblendung zu reduzieren.
[0024] Vorzugsweise ist das Umlenkmittel so ausgebildet, dass vom Lichtsammler gesammeltes
Licht um einen Winkel umleitbar ist, der in einem Bereich von etwa 75° bis etwa 105°
liegt. Insbesondere kann das Licht auch um einen Winkel umgeleitet werden, der in
einem Bereich von etwa 80° bis etwa 100°, in einem Bereich von etwa 85° bis etwa 95°
liegt oder der etwa 90° beträgt. Auf diese Weise kann eine effiziente Verteilung des
Lichts in die Breite erfolgen.
[0025] Bevorzugt weist der Schirm eine Rücklichteinheit auf, mit der vom Umlenkmittel in
den Schirm umgelenktes Licht von der Abstrahlrichtung abweichend umlenkbar ist. Insbesondere
kann die Rücklichteinheit dazu ausgestaltet sein, Licht quasi entgegen der Abstrahlrichtung
umzulenken. Dabei kann sich der Begriff "quasi entgegen der Abstrahlrichtung" auf
eine um mindestens 90° von der Abstrahlrichtung abweichende Richtung beziehen. Mit
einer solchen Rücklichteinheit kann beispielsweise eine Deckenaufhellung erreicht
und eine Kontrastblendung verringert werden.
[0026] Vorzugsweise umfasst das Umlenkmittel ein Umlenkungsprisma. Das Umlenkungsprisma
kann eine Reflektorebene aufweisen, die in einem Winkel von etwa 35° bis etwa 55°,
von etwa 40° bis etwa 50 und insbesondere von etwa 45° zur Abstrahlrichtung der Optik
liegt. Die ermöglicht eine einfache effiziente Konstruktion des Umlenkmittels.
[0027] Vorzugsweise ist die Optik einteilig ausgestaltet. Insbesondere kann die Optik aus
einem transparenten Kunststoff hergestellt sein. Sie kann mattiert, unmattiert, mit
Erodierstrukturen versehen oder ähnlich sein. Solche Kunststoffe ermöglichen eine
effiziente und verhältnismässig kostengünstige Ausgestaltung und Herstellung der Optik.
[0028] Bevorzugt weist der Schirm einen peripheren Bund auf. Der periphere Bund kann beispielsweise
als Rand ausgestaltet sein, der sich nach oben beziehungsweise in Richtung einer Tragstruktur,
an der die zugehörige Leuchte befestigt ist, erstreckt. Mit einem solchen Bund kann
die Optik in einem montierten Zustand die Leuchte nach aussen hin abschliessen. Dadurch
kann eine Verschmutzung des Inneren der Leuchte vermindert beziehungsweise verhindert
werden.
[0029] Bevorzugt weist die Optik eine Positioniereinrichtung zur Positionierung der Optik
in Bezug auf ein Leuchtmittel einer Leuchte, an der die Optik angeordnet ist, auf.
Da für ein einwandfreies Funktionieren der Optik die Position beziehungsweise Ausrichtung
zwischen Leuchtmittel und Optik von Bedeutung ist, kann eine solche Positioniereinrichtung
ermöglichen, dass die Optik auf einfach Weise ausreichend genau montiert werden kann.
Insbesondere ermöglicht dies eine verhältnismässig präzise Definition der LVK der
Punktleuchte.
[0030] Dabei umfasst die Positioniereinrichtung vorzugsweise einen Abstandhalter zur Festlegung
eines Abstands zwischen dem Leuchtmittel und dem Lichtsammler der Optik. Der Abstand
kann insbesondere ein Abstand in der Abstrahlrichtung der Leuchte sein. Mit dem Abstandhalter
kann der Abstand zwischen Leuchtmittel und Lichtsammler beziehungsweise Schirm ausreichend
genau festgelegt werden, sodass der Lichtsammler das vom Leuchtmittel abgestrahlte
Licht wie oben beschrieben in den Schirm umlenken kann. Der Abstand kann so beispielsweise
mit einer Genauigkeit von plus/minus 0.9 mm, von plus/minus 0.7 mm beziehungsweise
von plus/minus 0.5 mm festgelegt werden.
[0031] Bevorzugt weist die Positioniereinrichtung mindestens zwei Positionierstifte zur
Zentrierung der Optik in Bezug auf das Leuchtmittel der Leuchte auf. Die mindestens
zwei Positionierstifte können jeweils mit einer das Leuchtmittel seitlichen fassenden
Flanke beziehungsweise Abschrägung ausgestaltet sein. Das Zentrieren der Optik in
Bezug auf das Leuchtmittel kann insbesondere in einer senkrecht zur Abstrahlrichtung
liegenden Ebene erfolgen. Bei einer Deckenleuchte kann dies beispielsweise eine Ebene
sein, die parallel zur Decke liegt. Diese Ebene kann auch als x/y-Ebene bezeichnet
werden beziehungsweise sie kann eine x-Achse und eine y-Achse im Koordinatensystem
der Optik umfassen. Mit den Positionierstiften kann die Optik ausreichend genau zum
Leuchtmittel ausgerichtet werden, sodass der Lichtsammler das vom Leuchtmittel abgestrahlte
Licht wie oben beschrieben in den Schirm umlenken kann. Dabei kann eine grössere Genauigkeit
als oben im Zusammenhang mit dem Abstand angeführt erforderlich sein. Beispielsweise
kann so die Optik mit einer Genauigkeit von plus/minus 0.3 mm beziehungsweise von
plus/minus 0.2 mm zentriert werden.
[0032] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Leuchte mit einem LED-Leuchtmittel
und einer Optik wie oben beschrieben, wobei die Optik das LED-Leuchtmittel in seiner
Abstrahlrichtung abdeckt. Mit einer solchen Leuchte können die oben im Zusammenhang
mit der Optik aufgeführten Effekte und Vorteile effizient implementiert werden.
[0033] Ein anderer weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Optikanordnung, die eine
Mehrzahl von Optiken wie oben beschrieben umfasst. Eine solche Optikanordnung kann
insbesondere effizient in einer Leuchtenanordnung eingesetzt werden. Dabei vereinfacht
die Optikanordnung die Montage, da nicht jede einzelne Leuchte der Leuchtenanordnung
mit einer gesonderten Optik bestückt werden muss. Auf diese Weise können die oben
im Zusammenhang mit der Optik aufgeführten Effekte und Vorteile effizient in einer
Leuchtenanordnung implementiert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0034] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung mit Hilfe der schematischen Zeichnungen.
[0035] Insbesondere wird im Folgenden die erfindungsgemässe Optik für eine erfindungsgemässe
Punktleuchte unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen
detaillierter beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Optik;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A von Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Optik von Fig. 1.
Weg(e) zur Ausführung der Erfindung
[0036] Bestimmte Ausdrücke werden in der folgenden Beschreibung aus praktischen Gründen
verwendet und sind nicht einschränkend zu verstehen. Die Wörter "rechts", "links",
"unten" und "oben" bezeichnen Richtungen in der Zeichnung, auf die Bezug genommen
wird. Die Ausdrücke "nach innen" und "nach aussen" bezeichnen Richtungen hin zum oder
weg vom geometrischen Mittelpunkt der Optik sowie benannter Teile derselben. Die Terminologie
umfasst die oben ausdrücklich erwähnten Wörter, Ableitungen von denselben und Wörter
ähnlicher Bedeutung.
[0037] Weiter gilt für die gesamte weitere Beschreibung folgende Festlegung: Sind in einer
Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten, aber im unmittelbar
zugehörigen Beschreibungstext nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden
Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Sind außerdem im unmittelbar zu einer Figur
gehörigen Beschreibungstext Bezugszeichen erwähnt, die in der zugehörigen Figur nicht
enthalten sind, so wird auf die vorangehenden und nachstehenden Figuren verwiesen.
[0038] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Optik 1. Die einteilig
aus einem transparenten Kunststoff hergestellte Optik 1 ist dabei von einer Frontseite
her dargestellt. Die Optik umfasst einen Kollimator 2 als Lichtsammler und einen tellerförmigen
Schirm 3. Der von einer ebenen Aussenseite 32 her ersichtliche Schirm 3 hat in der
Frontansicht eine quasi quadratische Form mit abgerundeten Ecken. An einem peripheren
Bereich weist der Schirm 3 eine umlaufende Rücklichteinheit 33 auf.
[0039] Zwischen Kollimator 2 und Schirm 3 ist ein Umlenkungsprisma 4 als Umlenkmittel angeordnet.
Das Umlenkungsprisma 4 umfasst eine zentrale Öffnung und in einem Winkel von etwa
45° abgeschrägte Reflektorflächen. Die Optik weist weiter zwei Positionierstifte 51
und ein zentrales Lichtformungselement 6 auf. Zur besseren Farbmischung ist das Lichtformungssegment
6 bevorzugterweise mit einer mattierten Reflektorfläche ausgestattet, wobei die Mattierung
beispielsweise in Form von Erodierstrukturen, Mikrostrukturen oder Nanostrukturen
realisiert sein.
[0040] In Fig. 2 ist die Optik 1 in einem Querschnitt gezeigt. Darin ist ersichtlich, dass
der Schirm 3 eine der Aussenseite 32 entgegengesetzte, flach konische zulaufende Innenseite
aufweist. An der Innenseite sind quer zu einer vorbestimmten Abstrahlrichtung 11 der
Optik 1 verteilte, prismenförmige, umlaufende Stufen 31 als Auskoppeleinheiten ausgebildet.
Die Stufen 31 weisen jeweils eine gekrümmte Reflektorfläche auf, die dem Umlenkungsprisma
4 zugewandt sind.
[0041] Zentral auf dem Kollimator 2 umfasst die Optik ein Abstandhalter 52. Der Abstandhalter
52 und die Positionierstifte 51 sind Bestandteile einer Positioniereinrichtung 5 der
Optik 1. Am Umfang des Schirms 3 ist ein peripherer Bund 34 ausgestaltet, der sich
von der Innenseite des Schirms 3 entgegen der Abstrahlrichtung 11 erstreckt.
[0042] Fig. 3 zeigt die Optik 1 in einer Stellung, in der sie mit einer LED-Punktleuchte
an einer Decke eingebaut werden kann. Dabei wird die Optik 1 auf eine beispielsweise
rechteckige Leuchtdiode aufgesetzt, so dass diese von den beiden Positionierstiften
51 präzise zentriert ist. Der Abstandhalter 52 legt dabei den Abstand zwischen Leuchtdiode
und Optik 1 genau fest. Die Leuchtdiode ist in diesem Zustand also in allen Richtungen
genau zur Optik 1 ausgerichtet. Die Leuchtdiode und ein Teil der Optik 1 sind in der
Decke beziehungsweise in einem Deckenpaneel so weit versenkt, dass der periphere Bund
34 des Schirms 3 an der Decke beziehungsweise am Deckenpaneel anliegt.
[0043] Wie insbesondere auch in Fig. 2 gut ersichtlich wird im Betrieb der LED-Punktleuchte
von der Leuchtdiode abgestrahltes Licht vom Kollimator 2 gesammelt und gerichtet.
Ein Teil des Lichts wird dabei als Direktlicht zentral am Umlenkungsprisma 4 vorbei
aus der Optik 1 abgestrahlt. Das Direktlicht ist vom Lichtformungselement 6 betroffen
und weist eine exakt festgelegte Lichtverteilungskurve (LVK) auf.
[0044] Das an einem peripheren Bereich des Kollimators 2 austretende Licht trifft auf das
Umlenkungsprisma 4. Dessen Reflektorflächen lenken das auftreffende Licht um einen
Winkel von zwischen etwa 75° und etwa 105° um, so dass es quasi quer zur Abstrahlrichtung
11 in den Schirm 3 eindringt. Im Schirm 3 trifft es an verschiedenen quer zur Abstrahlrichtung
11 liegenden Positionen auf die gekrümmten Reflektorflächen der Stufen 31, von denen
es wieder in etwa in die Abstrahlrichtung 11 als Flächenlicht umgelenkt wird. Der
Anteil des Lichts, der den Schirm 3 vollständig quer durchdringt, trifft auf die Rücklichteinheit
33 von der es etwa entgegen der Abstrahlrichtung 11 als Rücklicht seitlich und nach
oben umgelenkt wird.
[0045] Mit der Optik 1 werden etwa 35% des von der Leuchtdiode abgestrahlten Lichts als
Direktlicht, etwa 60% als Flächenlicht und etwa 5% als Rücklicht erzeugt. Die Optik
1 und auch die gesamte LED-Punktleuchte kann verhältnismässig flach ausgestaltet sein.
Indem ein wesentlicher Anteil des Lichts in den Schirm 3 umgeleitet wird, kann mit
der Optik 1 ein flächiges Licht erzeugt und der Lichtdruck verhältnismässig tief gehalten
werden. Gleichzeitig ermöglicht die Optik 1, über das Direktlicht und das flächige
Licht eine genaue LVK festzulegen. Schliesslich kann mit dem von der Rücklichteinheit
33 des Schirms 3 erzeugten Rücklicht eine Kontrastblendung vermieden beziehungsweise
reduziert werden. Die quasi quadratische Form der Optik 1 ermöglicht eine flexible
Gestaltung und insbesondere auch eine durchgängige Anordnung bei der Verwendung mehrerer
LED-Leuchtdioden.
[0046] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt
und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung
illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend.
Es versteht sich, dass Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den
Umfang der folgenden Ansprüche zu verlassen. Beispielsweise kann die Erfindung auch
in folgender Form realisiert sein:
- Mehrere von den in den Figuren gezeigten Optiken können zusammen eine Optikanordnung
bilden. Dabei können sie beispielsweise als Optikmodule zusammengesetzt sein. Ein
solches Optikmodul kann beispielsweise von neun Optiken gebildet sein, die zusammen
wieder ein Quadrat bilden.
- Eine Optikanordnung kann mehrere Optiken mit jeweils unterschiedlichen LVKs aufweisen.
So kann beispielsweise aus verhältnismässig einfachen Einzel-LVKs eine komplexere
System-LVK geschaffen werden.
- Die Optik, wie sie in den Figuren gezeigt ist, kann auch direkt an einer LED-Punkleuchte
montiert sein und so mit ihr eine Einheit bilden.
[0047] Die vorliegende Offenbarung umfasst auch Ausführungsformen mit jeglicher Kombination
von Merkmalen, die vorstehend oder nachfolgend zu verschiedenen Ausführungsformen
genannt oder gezeigt sind. Sie umfasst ebenfalls einzelne Merkmale in den Figuren,
auch wenn sie dort im Zusammenhang mit anderen Merkmalen gezeigt sind und/oder vorstehend
oder nachfolgend nicht genannt sind. Auch können die in den Figuren und der Beschreibung
beschriebenen Alternativen von Ausführungsformen und einzelne Alternativen von deren
Merkmalen vom Erfindungsgegenstand beziehungsweise von den offenbarten Gegenständen
ausgeschlossen sein. Die Offenbarung umfasst Ausführungsformen, die ausschließlich
die in den Ansprüchen beziehungsweise in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale
umfassen sowie auch solche, die zusätzliche andere Merkmale umfassen. Im Weiteren
schließt der Ausdruck "umfassen" und Ableitungen davon andere Elemente oder Schritte
nicht aus. Ebenfalls schließt der unbestimmte Artikel "ein" bzw. "eine" und Ableitungen
davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen aufgeführter
Merkmale können durch eine Einheit beziehungsweise einen Schritt erfüllt sein. Die
Begriffe "im Wesentlichen", "etwa", "quasi" "ungefähr" und dergleichen in Verbindung
mit einer Eigenschaft beziehungsweise einem Wert definieren insbesondere auch genau
die Eigenschaft beziehungsweise genau den Wert. Die Begriffe "etwa", "quasi" und "ungefähr"
im Zusammenhang mit einem gegebenen Zahlenwert oder -bereich kann sich auf einen Wert
beziehungsweise Bereich beziehen, der innerhalb 20%, innerhalb 10%, innerhalb 5% oder
innerhalb 2% des gegebenen Werts beziehungsweise Bereichs liegt. Alle Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als den Umfang der Ansprüche einschränkend zu verstehen.
1. Optik (1) zum Abdecken eines Leuchtmittels einer Punktleuchte in seiner Strahlrichtung,
die einen Lichtsammler (2), einen Schirm (3) und ein Umlenkmittel (4) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkmittel (4) so zwischen dem Lichtsammler (2) und dem Schirm (3) angeordnet
ist, dass vom Lichtsammler (2) gesammeltes Licht in den Schirm (3) umleitbar ist,
wobei der Schirm (3) eine Mehrzahl von Auskoppeleinheiten (31) aufweist, mit denen
das vom Umlenkmittel (4) in den Schirm (3) umgelenkte Licht in eine Abstrahlrichtung
(11) der Optik (1) umlenkbar ist.
2. Optik (1) nach Anspruch 1, bei der der Lichtsammler (2) einen Kollimator (2) umfasst.
3. Optik (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Umlenkmittel (4) in einem peripheren
Bereich eines Ausgangs des Lichtsammlers (2) angeordnet ist.
4. Optik (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das Umlenkmittel (4) so
ausgebildet ist, dass vom Lichtsammler (2) gesammeltes Licht in eine Richtung umlenkbar
ist, die quasi quer zur Abstrahlrichtung (11) der Optik (1) liegt.
5. Optik (1) nach Anspruch 4, bei der die Auskoppeleinheiten (31) des Schirms (3) so
ausgebildet sind, dass vom Umlenkmittel (4) in den Schirm (3) umgelenktes Licht im
Wesentlichen in die Abstrahlrichtung (11) der Optik (1) umlenkbar ist.
6. Optik (1) nach Anspruch 4 oder 5, bei der die Auskoppeleinheiten (31) des Schirms
(3) quasi quer zur Abstrahlrichtung (11) der Optik (1) verteilt am Schirm (3) ausgestaltet
sind.
7. Optik (1) nach Anspruch 6, bei der die Auskoppeleinheiten (31) des Schirms (3) als
quer zur Abstrahlrichtung (11) der Optik (1) angeordnete Stufen (31) am Schirm (3)
ausgebildet sind.
8. Optik (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Auskoppeleinheiten (31)
jeweils eine gekrümmte Reflektorfläche aufweisen.
9. Optik (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Auskoppeleinheiten (31)
jeweils mattierte Reflektorflächen aufweisen.
10. Optik (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, bei der der Schirm (3) eine Rücklichteinheit
(33) aufweist, mit der vom Umlenkmittel (4) in den Schirm (3) umgelenktes Licht von
der Abstrahlrichtung (11) abweichend umlenkbar ist.
11. Optik (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das Umlenkmittel (4) ein
Umlenkungsprisma umfasst.
12. Optik (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, die einteilig ausgestaltet ist.
13. Optik (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, die eine Positioniereinrichtung
(5) zur Positionierung der Optik (1) in Bezug auf ein Leuchtmittel einer Leuchte,
an der die Optik (1) angeordnet ist, aufweist.
14. Optik (1) nach Anspruch 13, bei der die Positioniereinrichtung (5) einen Abstandhalter
(52) zur Festlegung eines Abstands zwischen dem Leuchtmittel und dem Lichtsammler
(2) der Optik (1) umfasst.
15. Optik (1) nach Anspruch 13 oder 14, bei der die Positioniereinrichtung (5) mindestens
zwei Positionierstifte (51) zur Zentrierung der Optik (1) in Bezug auf das Leuchtmittel
der Leuchte aufweist.