[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugrückhaltesystem zur Anordnung neben einer Fahrbahn
mit einer Anfangs-/Endkonstruktion in Form einer Absenkung gemäß den Merkmalen im
Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Ein Fahrzeugrückhaltesystem ist ein an einer Fahrbahn (Straße, Verkehrsweg) errichtetes
System, das in bestimmtem Umfang ein von der Fahrbahn abkommendes Fahrzeug aufhalten
soll. Fahrzeugrückhaltesysteme sind zu unterscheiden in Schutzeinrichtungen, Anpralldämpfer,
Anfangs- und Endkonstruktionen sowie Übergangskonstruktionen.
[0003] Die überwiegende Mehrzahl der errichteten Fahrzeugrückhaltesysteme zählt zur Kategorie
Schutzeinrichtung, welche umgangssprachlich auch als Leitplanken oder Schutzplanken
bezeichnet werden. Eine häufig ausgeführte Schutzeinrichtung besteht aus einem Schutzplankenstrang
aus miteinander lösbar verbundenen Schutzplanken aus Stahl, der sich fahrbahnseitig
entlang der oberen Enden von am Boden festgelegten, insbesondere eingerammten Pfosten
erstreckt. Den Schutzeinrichtungen ist das Wirkprinzip eines Zugbandes aus Stahl gemein.
Das angestrebte Ziel ist hierbei das abkommende Fahrzeug durch ein elastisches Band
parallel zum Straßenrand umzulenken und wieder in die Fahrspur zurückzuführen.
[0004] Die Anfangs- und Endpunkte von Schutzeinrichtungen stellen in der Regel aufgrund
ihrer hohen Steifigkeit in Längsrichtung potentielle Gefahrenpunkte dar. Aus diesem
Grund werden die Anfangs- und Endpunkte einer Schutzeinrichtung mit Anfangs- und Endkonstruktionen
versehen.
[0005] Unter Anfangs- und Endkonstruktionen (Absenkung, Terminal) werden generell Konstruktionen
verstanden, die am Anfang respektive Ende von Schutzeinrichtungen (Schutzplankensystemen)
angeordnet werden, um einen stufenlosen Übergang von einem nicht vorhandenen Fahrzeugrückhaltevermögen
zu einem vollen Aufhaltevermögen zu bilden, ohne dass hierdurch zusätzliche Gefahren
im Falle eines Frontalanpralls hervorgerufen werden, und die Verankerung der Schutzeinrichtung
und damit die einwandfreie Funktionsweise (Aufnahme von Zugkräften) gewährleistet
ist.
[0006] Die häufigste Anfangs-/Endkonstruktion ist eine sogenannte Regelabsenkung, bei der
der Schutzplankenstrang über 12 m hin abgesenkt und im Boden verankert wird.
[0007] Aufgrund von örtlichen Gegebenheiten kann es in der Praxis vorkommen, dass der Einsatz
der vorgenannten Regelabsenkung nicht möglich ist. In diesen Fällen können kürzere
Anfangs- und Endkonstruktionen angewendet werden. Der Einsatz solcher sogenannten
Kurzabsenkungen stellt jedoch regelmäßig eine Ausnahme dar und ist auf Hochleistungsstraßen
vor allem zufahrend nicht zulässig.
[0008] Als problematisch wird bei Absenkungen der sogenannte Rampeneffekt angesehen. Ein
von der Fahrbahn abkommendes Fahrzeug trifft frontal, meist außermittig etwa bei einem
Viertel der Fahrzeugbreite mit dem Fahrzeugboden auf den abgesenkten Schutzplankenstrang
auf. Das Fahrzeug fährt am abgesenkten Schutzplankenstrang auf, verliert einseitig
den Bodenkontakt und geht je nach Fahrtrichtung in eine rechts- oder linkslastige
Fahrphase über. Hierbei besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug vollständig den Bodenkontakt
verliert und unkontrolliert in den Bereich des fließenden Verkehrs gelangt oder auf
die fahrbahnabgewandte Böschungsseite der Absenkung umkippt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugrückhaltesystem mit einer Anfangs-/Endkonstruktion
in Form einer Absenkung in seinen Funktionseigenschaften zu verbessern und die Fahrzeugführung
eines auffahrenden Fahrzeugs sicherer zu gestalten.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Fahrzeugrückhaltesystem
mit einer Absenkung gemäß den Merkmalen von Anspruch 1.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugrückhaltesystems
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 8.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Fahrzeugrückhaltesystem zur Anordnung neben einer Fahrbahn
weist am Boden festgelegte Pfosten, insbesondere in den Boden eingerammte Pfosten
auf und einen sich fahrbahnseitig entlang der Pfosten erstreckenden Schutzplankenstrang.
Der Schutzplankenstrang besteht aus miteinander verbundenen Schutzplanken. Die Pfosten
erstrecken sich entlang der Fahrbahn. Die Schutzplanken sind im Wesentlichen auf gleicher
Höhe angeordnet. Als Anfangs- bzw. Endpunkt der Schutzeinrichtung ist eine Anfangs-/Endkonstruktion
in Form einer Absenkung vorgesehen. Die Absenkung weist von dem Anfangs- bzw. Endpunkt
des Schutzplankenstranges ausgehend Schutzplanken auf, die an fahrbahnseitigen Pfosten
festgelegt zum Boden hin abgesenkt sind. Die Pfosten und die Schutzplanken befinden
sich erfindungsgemäß in einer Linie zum regulären, also nicht abgesenkten, Schutzplankenstrang
der Schutzeinrichtung. Erfindungsgemäß sind zumindest auf dem überwiegenden Teil der
Länge der Absenkung auf der Rückseite der Pfosten Tragarme angeordnet, welche von
der Fahrbahn weggerichtet sind. Durch die Tragarme wird die Fläche, auf der ein auffahrendes
Fahrzeug aufkommt, verbreitert und das Fahrzeug in der kritischen Situation des Auffahrens,
bei dem es angehoben wird, auf einer breiteren Basis stabilisiert.
[0013] Analog zur bisherigen Auffahrsituation trifft ein Fahrzeug mit dem Unterboden auf
die Oberkante der ersten der abgesenkten Schutzplanken auf. Der Anprallpunkt liegt
in der Regel um ein Viertel der Fahrzeugbreite nach links verschoben außerhalb der
Fahrzeuglängsachse. Das Fahrzeug wird einseitig angehoben. Die Anhebung des Fahrzeugs
erfolgt jedoch infolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung auf einer breiteren Basis
und infolge dessen geführter, so dass im erforderlichen Umfang die kinetische Energie
des Fahrzeugs abgebaut und eine sichere Fahrzeugführung gewährleistet ist. Die Absenkung
ist durch die rückseitig der Pfosten nach hinten kragenden Tragarme so konzipiert,
dass das Fahrzeug zu keinem Zeitpunkt den Kontakt mit dem Boden vollständig oder unkontrolliert
verliert und der Fahrzeugschwerpunkt die Linie der Reifenaufstandspunkte nicht überquert.
Insbesondere verhindern die erfindungsgemäß vorgesehenen Tragarme auch ein Umkippen
eines auffahrenden Fahrzeugs zur Böschungsseite hin. Praktische Tests haben gezeigt,
dass ein Fahrzeug nach dem Lösen von der Schutzeinrichtung wieder mit allen vier Rädern
Bodenkontakt erhält. Der Aufprall wird in einer Einfederbewegung kompensiert und das
Fahrzeug entfernt sich deutlich kontrollierter bzw. moderater unter einem flachen
Winkel vom Fahrzeugrückhaltesystem bevor es zum Stillstand kommt.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform eines Tragarmes weist einen Obergurt auf, welcher
von einem sich am Pfosten abstützenden Stützprofil, insbesondere einer sich zwischen
Pfosten und Obergurt erstreckenden Strebe, vorzugsweise Schrägstrebe, unterstützt
ist.
[0015] Bevorzugt weist ein Tragarm eine pfostenseitige Flanschplatte auf. Über die Flanschplatte
ist der Tragarm an der Rückseite eines Pfostens festgelegt und abgestützt.
[0016] Eine für die Praxis vorteilhafte weitere Ausgestaltung eines Tragarms sieht vor,
dass diese einen Bügelabschnitt aufweist, mit welchem der Tragarm das obere Ende eines
Pfostens übergreift. Diese Ausgestaltung als bügelartiger Tragarm bzw. Tragbügel zeichnet
sich durch ihre Stabilität und hohe Tragförmigkeit aus. Mit dem Bügelabschnitt über-
oder umgreift der Tragarm das obere Ende eines Pfostens klauenartig.
[0017] Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass am freien Ende des Tragarms ein
vom Obergurt quer abwärts gerichteter Stirnabschnitt vorgesehen ist. Auch diese Ausgestaltung
unterstützt die verbindungssteife Konstruktion insgesamt.
[0018] Weiterhin kann der Tragarm einen Halteabschnitt aufweisen. Mit dem Halteabschnitt
liegt der Tragarm an der zur Fahrbahn gerichteten Vorderseite eines Pfostens an. Mittels
Befestigungsmittel ist die Schutzplanke mit dem Pfosten verbunden. Bei dieser Ausgestaltung
ist der Halteabschnitt zwischen der Schutzplanke und der Vorderseite des Pfostens
eingeschlossen und von dem Befestigungsmittel durchsetzt.
[0019] Eine die Stabilität und die Tragfähigkeit der Absenkung unterstützende Maßnahme sieht
vor, dass zwischen zwei Tragarmen, die an aufeinander folgenden Pfosten festgelegt
sind, Aussteifungselemente vorgesehen sind. Bei den Aussteifungselementen kann es
sich um Streben, Spann- oder auch Flächenelemente, beispielsweise Paneelelemente,
Gitterröste und ähnliches handeln.
[0020] Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass entlang der freien Enden der Tragarme ein Spanngurt
vorgesehen ist. Der Spanngurt erstreckt sich entlang der Tragarme der Absenkung und
ist am freien Ende der Tragarme festgelegt. Vorzugsweise ist der Spanngurt ein Stahlblechband.
Insbesondere ist der Spanngurt an dem am freien Ende der Tragarme vorgesehenen Stirnabschnitte
eines Tragsarmes mit Befestigungsmitteln festgelegt.
[0021] Ein besonders vorteilhafter Effekt des Fahrzeugrückhaltesystems wird dadurch erzielt,
dass der Schutzplankenstrang fahrbahnseitig durchgezogen wird, wobei die Pfosten jeweils
fahrbahnseitig in einer Linie weitergeführt sind. Der Abstand der Pfosten, gemessen
von der Vorderseite zum Rand der befestigten Fläche der Fahrbahn, bleibt folglich
im Wesentlichen gleich. In Längsrichtung parallel zur Fahrbahn verlaufen die Pfosten
vorzugsweise fluchtend, wobei örtliche Gegebenheiten und Bausituationen berücksichtigt
sind. Die Pfosten sind nicht von der Fahrbahn weg nach hinten versetzt und die Schutzplanken
nicht über einen Abstandshalter an den Pfosten festgelegt. Das Zugband wird durchgehend
erhalten mit hoher Stabilität entlang des Schutzplankenstranges. Am Anfang der Absenkung,
wo die erste Schutzplanke vom Boden ausgehend ansteigt, sind noch keine Tragarme vorgesehen.
Die Tragarme beginnen im Wesentlichen in der Mitte oder am Ende der ersten Schutzplanke
und sind dann vorzugsweise an jedem weiter folgenden Pfosten der Absenkung bis zum
Anfangs- bzw. Endpunkt der Stützeinrichtung vorgesehen. Bevorzugt ist auch am auf
den Anfangs- bzw. Endpunkt folgenden nächsten Pfosten des Schutzplankenstranges noch
ein Tragarm vorgesehen. Der Spanngurt ist am Anfang und am Ende rückseitig der Schutzplanken
festgelegt und erstreckt sich entlang der Stirnseite der freien Enden der Tragarme.
Die Anfangs- und Endkonstruktion und der nachfolgende Schutzplankenstrang sind funktionsgerecht
miteinander verbunden, so dass sich die Funktionseigenschaften, insbesondere die Zugbandwirkung
der Schutzeinrichtung, die passive Sicherheit der Anfangs- und Endkonstruktion und
die Kraftübertragung wechselseitig positiv ergänzen.
[0022] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Ausschnitt aus einem Fahrzeugrückhaltesystem mit einer Anfangs-/Endkonstruktion
in Form einer erfindungsgemäßen Absenkung in der Vorderansicht;
- Figur 2
- die Darstellung der Figur 1 in der Draufsicht;
- Figur 3
- einen Schnitt durch die Darstellung der Figur 1 entlang der Linie A-A;
- Figur 4
- in perspektivischer Darstellungsweise einen Tragarm;
- Figur 5
- den Tragarm entsprechend der Figur 4 in unterschiedlichen Ansichten (Figur 5a) bis
Figur 5d));
- Figur 6
- einen Ausschnitt aus einem Fahrzeugrückhaltesystem mit einer Anfangs-/Endkonstruktion
in einer weiteren Ausführungsform der Absenkung in der Vordersicht;
- Figur 7
- die Darstellung der Figur 6 in der Draufsicht;
- Figur 8
- eine Ansicht auf Darstellung der Figur 6 in einer Ansicht gemäß dem Pfeil B;
- Figur 9
- einen Pfosten der Absenkung mit der Darstellung einer ersten Ausführungsform eines
Tragarmes in einer perspektivischen Ansicht von hinten;
- Figur 10
- eine perspektivische Ansicht von hinten auf eine zweite Ausführungsform eines Tragarmes
an einem Pfosten festgelegt und
- Figur 11
- einen Ausschnitt aus der Absenkung entsprechend der Darstellung von Figur 1 und 2
in einer Ansicht schräg von oben.
[0023] Die Figuren 1 und 2 sowie 6 und 7 zeigen jeweils einen Ausschnitt aus einem Fahrzeugrückhaltesystem
1, 1 a zur Anordnung neben einer Fahrbahn FB.
[0024] Das Fahrzeugrückhaltesystem 1, 1a weist am Boden 2 festgelegte, in den Boden 2 gerammte
Pfosten 3 auf. An den oberen Enden 4 der Pfosten 3 ist auf der zur Fahrbahn FB gerichteten
Seite ein Schutzplankenstrang 5 montiert. Der Schutzplankenstrang 5 besteht aus miteinander
verbundenen Schutzplanken 6 aus Stahl. Die Schutzplanken 6 überlappen einander im
Verbindungsbereich 7 und sind mit Verbindungsmitteln 8 in Form von Schraubbolzen an
den Pfosten 3 festgelegt. Die Einbauhöhe des Schutzplankenstranges 5 beträgt im Regelfall
75 cm +/- 3 cm bezogen auf die Oberkante der Fahrbahn FB. Der Abstand der Vorderkante
des Schutzplankenstranges 6 vom Rand der befestigten Fläche der Fahrbahn FB liegt
im Regelfall bei 50 cm.
[0025] Am Anfangs- bzw. Endpunkt A/E des Schutzplankenstranges 5 ist eine Anfangs- /Endkonstruktion
in Form einer Absenkung 9 vorgesehen. Die Anfangs- /Endkonstruktion spannt das fortlaufende
Schutzplankensystem ab und leitet die auftretenden Kräfte in den Boden 2. Es verhindert
einen Aufprall gegen die ansonsten hochstehenden Enden der Schutzeinrichtung bzw.
dessen Schutzplankenstrang 5. Die Anfangs-/Endkonstruktion dient somit zum Schutz
von unbeteiligten Personen oder schutzbedürftigen Bereichen neben der Fahrbahn FB
oder des Gegenverkehrs sowie zum Schutz von Fahrzeuginsassen in einem von der Fahrbahn
FB abkommenden Fahrzeug.
[0026] In der Absenkung 9 sind die Schutzplanken 6 vom Anfangs bzw. Endpunkt A/E ausgehend
zum Boden 2 hin abgesenkt. Bei einer sogenannten Regelabsenkung erstreckt sich die
Absenkung 9 über eine Länge L von 12 m. Hierbei sind die geneigt in Richtung zum Boden
2 verlaufenden Schutzplanken 6 an Pfosten 10 festgelegt. Die Pfosten 10 erstrecken
sich in Verlängerung der Pfosten 3 des Schutzplankenstranges 5 in einer Linie entlang
der Fahrbahn FB.
[0027] Bei der Absenkung 9 ist in den Figuren 2 bzw. 7 die Fahrtrichtung durch einen Pfeil
"Fahrtrichtung" gekennzeichnet. Weiterhin ist in den Figuren 1 und 2 ein auffahrendes
Fahrzeug dargestellt.
[0028] Auf der Rückseite 11 der Pfosten 10 der Absenkung 9 sind von der Fahrbahn FB weggerichtete
Tragarme 12 festgelegt. Man erkennt in der Figur 2, dass auf dem überwiegenden Teil
der Länge L1 der Absenkung Tragarme 12 an den Pfosten 10 vorgesehen sind. Lediglich
die vom Boden 2 ausgehenden ersten drei Pfosten 10 sind nicht mit Tragarmen 12 ausgerüstet.
Auf der von der Fahrbahn FB abgewandten Seite erstreckt sich entlang der freien Enden
13 der Tragarme 12 ein Spanngurt 14. Dieser ist jeweils endseitig auf der Rückseite
einer Schutzplanke 6 des Schutzplankenstranges 5 bzw. der Absenkung 9 befestigt.
[0029] Die Figuren 3, 4 und 5 zeigen eine erste Ausführungsform eines Tragarmes 12. Dieser
ist in der Figur 9 nochmals in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Der Tragarm
12 ist eine Stahlblechkonstruktion. Der Tragarm 12 weist einen horizontal ausgerichteten
Obergurt 15 auf mit einer pfostenseitigen Flanschplatte 16 und einen am freien Ende
13 des Tragarmes 12 vom Obergurt 15 abwärts gerichteten Stirnabschnitt 17. Der Obergurt
15 ist durch ein Stützprofil 18 unterstützt. Das Stützprofil 18 verläuft schräg zwischen
der Unterseite des Obergurtes 15 und den Pfosten 12 bzw. der Flanschplatte 16. Über
die Flanschplatte 16 ist der Tragarm 12 an der Rückseite 11 eines Pfostens 10 mittels
Befestigungsmittel 19 festgelegt. Ferner erkennt man, dass der Tragarm 12 in der Ausgestaltung
gemäß den Figuren 4 bis 5 sowie 9 einen Bügelabschnitt 20 aufweist. Der Bügelabschnitt
20 erstreckt sich in Verlängerung des Obergurtes 15. Mit dem Bügelabschnitt 20 übergreift
der Tragarm 12 das obere Ende 21 eines Pfostens 10. Ein fahrbahnseitiger Halteabschnitt
22 erstreckt sich vom Obergurt 15 aus abwärts und übergreift den Pfosten 10 klauenartig.
Der Halteabschnitt 22 liegt auf der zur Fahrbahn gerichteten Vorderseite 23 des Pfostens
10 am Pfosten 10 an. Bei montierter Schutzplanke 6 ist der Halteabschnitt 22 zwischen
der Schutzplanke 6 und dem Pfosten 10 eingefasst. Durch Befestigungsmittel 24 in Form
von Schraubbolzen sind die Bauteile miteinander verbunden. Hierzu sind die Befestigungsmittel
24 durch zueinander korrespondierende Montageöffnungen in Schutzplanke 6, Halteabschnitt
22 und Pfosten 10 geführt und festgezogen.
[0030] Eine alternative Ausführungsform eines Tragarmes 12a ist in der Figur 10 dargestellt.
Dort weist der Tragarm 12a einen Obergurt 15a, eine pfostenseitige Flanschplatte 16a,
einen Stirnabschnitt 17a am freien Ende 13a des Tragarmes 12a sowie ein Stützprofil
18a in Form einer Schrägstrebe auf. Das Stützprofil 18a erstreckt sich an einer Seite
entlang der Längskanten des Tragarmes 12a. Der Tragarm 12a ist mit der Flanschplatte
16a mittels Befestigungsmittel 24a an der Rückseite 11 eines Pfostens 10 festgelegt
und stützt sich an diesem ab. Der Obergurt 15a läuft in Verlängerung der Oberkante
des Pfostens 10.
[0031] Die Figur 8 zeigt eine Ansicht auf die Absenkung 9 des Fahrzeugrückhaltesystems 1
gemäß dem Pfeil B. Die Pfosten 10 der Absenkung 9 und der angeschlossenen Schutzeinrichtung
verlaufen in einer Flucht entlang der Fahrbahn FB.
[0032] Das Fahrzeugrückhaltesystem 1a und die Absenkung 9, wie in den Figuren 6 und 7 dargestellt,
entsprechen im Wesentlichen der zuvor beschriebenen Ausführungsform. Dort ist bereits
ab dem zweiten Pfosten 10 der Absenkung 9 ein Tragarm 12 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform
sind an zwischen zwei aufeinander folgenden Pfosten 10 angeordnete Tragarme 12 Aussteifungselemente
25 in Form von Diagonalstreben 26 angeordnet. In der Darstellung der Figur 7 erkennt
man, dass in Fahrtrichtung gesehen zwischen den Tragarmen 12 am zweiten und dritten
Pfosten 10 sowie den Tragarmen 12 am achten und neunten Pfosten Aussteifungselemente
25 vorgesehen sind.
[0033] Ein solches Aussteifungselement 25 ist nochmals in der Figur 11 näher zu erkennen.
Die Diagonalstreben 26 erstrecken sich von den Obergurten 15 der benachbarten Tragarme
12, wo sie festgelegt sind. Die Diagonalstreben 26 kreuzen sich mittig und sind hier
durch ein Koppelmittel 27 verbunden.
[0034] Durch die an den Pfosten 10 der Absenkung 9 nach hinten kragenden Tragarme 12, 12a
wird die Fläche der Absenkung 9 für ein auffahrendes Fahrzeug verbreitert und ein
auffahrendes Fahrzeug auf der Absenkung 9 stabilisiert. In der Figur 2 ist angedeutet,
dass der Anprallpunkt einer auffahrenden Fahrzeugs etwa um ein Viertel der Fahrzeugbreite
verschoben außerhalb der Fahrzeuglängsachse liegt. Beim Auffahren auf die Absenkung
9 wird das Fahrzeug einseitig angehoben. Durch die über die Tragarme 12, 12a verbreiterte
Auffahr- bzw. Gleitfläche wird das Fahrzeug innerhalb der Absenkung 9 so gestützt
und geführt, dass ein Umkippen des Fahrzeugs zur Böschungsseite vermieden wird. Auch
ein Zurückkatapultieren in die Fahrbahn wird vermieden. Insgesamt wird das Fahrzeug
auf der Absenkung 9 sektoriell kontrolliert und definiert verzögert.
Bezugszeichen:
[0035]
- 1
- - Fahrzeugrückhaltesystem
- 1a
- - Fahrzeugrückhaltesystem
- 2
- - Boden
- 3
- - Pfosten
- 4
- - oberes Ende von 3
- 5
- - Schutzplankenstrang
- 6
- - Schutzplanke
- 7
- - Verbindungsbereich
- 8
- - Verbindungsmittel
- 9
- - Absenkung
- 10
- - Pfosten
- 11
- - Rückseite von 10
- 12
- - Tragarm
- 12a
- - Tragarm
- 13
- - freies Ende von 12
- 13a
- - freies Ende von 12a
- 14
- - Spanngurt
- 15
- - Obergurt
- 15a
- - Obergurt
- 16
- - Flanschplatte
- 16a
- - Flanschplatte
- 17
- - Stirnabschnitt
- 17a
- - Stirnabschnitt
- 18
- - Stützprofil
- 18a
- - Stützprofil
- 19
- - Befestigungsmittel
- 20
- - Bügelabschnitt
- 21
- - obere Ende von 10
- 22
- - Halteabschnitt
- 23
- - Vorderseite von 10
- 24
- - Befestigungsmittel
- 24a
- - Befestigungsmittel
- 25
- - Aussteifungselement
- 26
- - Diagonalstrebe
- 27
- - Koppelmittel
- FB
- - Fahrbahn
- A/E
- - Anfangs-/Endpunkt
- L
- - Länge
- L1
- - Länge
1. Fahrzeugrückhaltesystem (1, 1a) zur Anordnung neben einer Fahrbahn (FB), welches am
Boden (2) festgelegte Pfosten (3) und einen sich fahrbahnseitig entlang der Pfosten
(3) erstreckenden Schutzplankenstrang (5) aus miteinander verbundenen Schutzplanken
(6) aufweist und welches eine Anfangs-/Endkonstruktion in Form einer Absenkung (9)
aufweist, wobei von einem Anfangs- bzw. Endpunkt (A/E) des Schutzplankenstrangs (5)
ausgehend die Schutzplanken (6) an fahrbahnseitigen Pfosten (10) festgelegt zum Boden
(2) hin abgesenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf dem überwiegenden Teil der Länge (L1) der Absenkung (9) auf der Rückseite
(11) der Pfosten (10) von der Fahrbahn (FB) weg gerichtete Tragarme (12, 12a) angeordnet
sind.
2. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragarm (12, 12a) einen Obergurt (15, 15a) aufweist, welcher von einem sich am
Pfosten (10) abstützenden Stützprofil (18, 18a) unterstützt ist.
3. Fahrzeugrückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragarm (12, 12a) eine pfostenseitige Flanschplatte (16, 16a) aufweist und über
die Flanschplatte (12, 12a) an der Rückseite (11) eines Pfostens (10) festgelegt ist.
4. Fahrzeugrückhaltesystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragarm (12) einen Bügelabschnitt (20) aufweist, mit welchem der Tragarm (12)
das obere Ende (21) eines Pfostens (10) übergreift.
5. Fahrzeugrückhaltesystem nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am freien Ende (13, 13a) des Tragarms (12, 12a) ein vom Obergurt (15, 15a) abwärts
gerichteter Stirnabschnitt (17, 17a) vorgesehen ist.
6. Fahrzeugrückhaltesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Halteabschnitt (22) des Tragarms (12) auf der zur Fahrbahn (FB) gerichteten Vorderseite
(23) des Pfostens (10) am Pfosten (10) anliegt und die Schutzplanke (6) mittels eines
Befestigungsmittels (24) mit dem Pfosten (10) verbunden ist, wobei der Halteabschnitt
(22) zwischen der Schutzplanke (6) und der Vorderseite (23) des Pfostens (10) eingeschlossen
ist und von dem Befestigungsmittel (24) durchsetzt ist.
7. Fahrzeugrückhaltesystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei an aufeinander folgenden Pfosten (10) angeordneten Tragarmen (12) Aussteifungselemente
(25) vorgesehen sind.
8. Fahrzeugrückhaltesystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich entlang der freien Enden (13, 13a) der Tragarme (12, 12a) ein Spanngurt (14)
erstreckt.