[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rahmen für ein Fenster oder eine Tür, der einen
feststehenden Blendrahmen und gegebenenfalls einen demgegenüber beweglichen Flügelrahmen
umfasst, wobei der Blendrahmen und/oder der Flügelrahmen aus mehreren Hohlkammerprofilen
oder Vollprofilen zusammengesetzt ist.
[0002] Solche Rahmen werden in der Praxis häufig aus Hohlkammerprofilen, die aus Aluminium,
Kunststoff oder einer Kombination dieser Materialien gefertigt sind, montiert und
während ihrer Herstellung in Abhängigkeit von den Wünschen bzw. Anforderungen eines
Endkunden mit Sensoren und/oder Aktoren bestückt, denen sicherheitstechnische und/oder
klimatechnische Relevanz beizumessen ist oder die zur Unterstützung von Komfortfunktionen
erforderlich sind. Die Ausrüstung eines Rahmens für ein neues Fenster oder eine neue
Tür ist in der Regel ab Werk möglich. Eine spätere Anpassung ist aber nahezu unmöglich
bzw. nur mit solchen Lösungen realisierbar, die sich optisch störend auf den Rahmen
auswirken, das Sensoren/Aktoren beispielsweise auf den Rahmen aufgeschraubt werden.
Komfortable Hilfsmittel, wie intelligent geregelte Fensterlüfter oder verdeckt angeordnete
Motoren mit zugeordneten Getrieben, lassen sich in der Regel nachträglich nicht mehr
in einen vorhandenen Rahmen einbauen. Die Anbringung solcher Aktoren ist in der Regel
mit dem Einbau eines neuen Fensters bzw. einer neuen Tür verbunden. Auch eine vorsorgliche
Installation beliebig vieler unterschiedlicher Sensoren bzw. Aktoren stellt keine
Lösung dar, da diese Bauteile häufig relativ teuer sind und die marktüblichen Hausautomatisierungssysteme
keinen Kommunikationsstandards unterliegen, weshalb die diesbezüglichen Anforderungen
nicht spezifizierbar sind.
[0003] Ein Vollprofil kann beispielsweise aus Holz gefertigt sein. Die Verwendung von Vollprofilen
aus Holz ist teils aus statischen Gründen sinnvoll und teils aus optischen Gründen
gewünscht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rahmen der eingangs genannten Art
zu schaffen, der individuell funktional im eingebauten Zustand erweiterbar bzw. veränderbar
ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0006] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
[0007] Ein Rahmen für ein Fenster oder eine Tür umfasst einen feststehenden Blendrahmen
und gegebenenfalls einen demgegenüber beweglichen Flügelrahmen, wobei der Blendrahmen
und/oder der Flügelrahmen aus mehreren Hohlkammerprofilen oder Vollprofilen zusammengesetzt
ist. Mindestens eines der Hohlkammerprofile weist in einer seiner Kammern oder auf
seinem äußeren Umfang oder eines der Vollprofile in einer eingearbeiteten Nut oder
auf seinem äußeren Umfang mindestens einen elektrischen Leiter auf, der zum einen
über eine rahmenseitige Schnittstelle mit einer Datenverarbeitungseinheit und zum
anderen mit einem Sensor und/oder Aktor verbindbar oder als Sensor ausgebildet ist.
[0008] Durch die Installation des mindestens einen Leiters, der beispielsweise als ein ein-
oder mehradriges Kabel, eine gedruckte Schaltung oder in das Hohlkammerprofil integrierte
Leiterbahnen ausgebildet ist, ist eine Montage beliebiger elektrischer/elektronischer
Sensoren und/oder Aktoren, auch nach der Montage des Rahmens, also auch in Abhängigkeit
von nachträglichen Anforderungen möglich, da die elektrischen/elektronischen Sensoren
und/oder Aktoren, die mechanisch mit dem Rahmen verbunden werden, elektrisch und/oder
datentechnisch über den elektrischen Leiter mit der rahmenseitigen Schnittstelle und
über die Schnittstelle beispielsweise mit einer Datenverarbeitungseinrichtung zu verbinden
sind. Bei der Datenverarbeitungseinrichtung kann es sich beispielsweise um ein mobiles
Gerät, beispielsweise ein Laptop, ein Smartphone, ein Tablet oder dergleichen Computer,
oder um einen Personal Computer oder einen Server oder eine Hausautomatisierungseinrichtung
oder dergleichen handeln. Nimmt der Rahmen eine Füllung auf oder haltert Deckschichten,
ist es selbstverständlich möglich, den elektrischen Leiter durch ein Hohlkammerprofil
und die Füllung zu führen. Haltert der Rahmen mindestens eine Glasscheibe, dann wird
der Leiter bevorzugt durch die Hohlkammerprofile geführt, um sich optisch nicht störend
auszuwirken.
[0009] Gleichermaßen ist eine unmittelbare Aufbringung des Leiters auf die Hohlkammerprofile
oder Vollprofile möglich. Dieses Aufbringen kann mit der Fertigung der unterschiedlichen
Hohlkammerprofile oder Vollprofile einhergehen, so dass bereits das Halbzeug für den
Rahmen mit mindestens einem Leiter versehen ist, der beispielsweise als eine gedruckte
Schaltung oder einer den Leiter bildenden partiellen elektrisch leitfähigen Schicht,
die insbesondere in einer Dünnschichttechnik gefertigt wird. Solche Verfahren, um
Leiter in zueinander beabstandeten Bahnen auf ein Hohlkammerprofil oder Vollprofil
aufzutragen sind den Fachmann bekannt. Hierbei bedeutet der äußere Umfang der Hohlkammerprofile
oder Vollprofile nicht die Außenseite des Fensters oder Tür. Der Leiter kann an einer
beliebigen Stelle des Hohlkammerprofils oder Vollprofils aufgebracht sein, auch beispielsweise
in einem Falz, so dass er für einen Betrachter des fertigen Rahmens nicht sichtbar
ist.
[0010] Der Leiter kann nach Art einer induktiven oder kapazitiven Spule ausgebildet sein
und derart selbst einen Sensor darstellen, wobei die Spule bzw. das von ihr erzeugte
Magnetfeld derart überwacht wird, dass Störungen beispielsweise zu einer Alarmierung
führen. Wird also das Magnetfeld des Leiters gestört, kann ein Einbruch oder Einbruchversuch
vorliegen.
[0011] Ist der Rahmen aus Vollprofilen gefertigt, die beispielsweise aus Holz gefertigt
sind, können Nuten gefräst oder geräumt werden, in die der Leiter werkseitig eingelegt
wird. in Abhängigkeit von der Lage der Nut wird diese anschließend mittels eines Einsatzes
geschlossen und/oder mittels einer Blende verdeckt. Durch die Vorbereitung des Rahmens
mit dem installierten Leiter ist die nachträgliche Anordnung beliebiger elektrischer/elektronischer
Sensoren/Aktoren mit sehr einfachen Mitteln möglich. In einem relativ einfachen Fall
bildet der mindestens eine Leiter, der sich vorzugsweise ringförmig oder spiralförmig
entlang des Rahmens erstreckt, eine Antenne oder eine kapazitive oder induktive Spule.
[0012] Zweckmäßigerweise ist der Leiter ringförmig oder sternförmig in dem Rahmen angeordnet
und mit der Schnittstelle verbunden. Um eine Vielzahl von Sensoren und/oder Aktoren
an die Schnittstelle anzuschließen, umfasst der Leiter einen Daten-Bus und/oder stellt
eine Stromversorgung von der Schnittstelle zu den Sensoren und/oder Aktoren sicher.
Entsprechende Steuerungskomponenten eines Bussystems lassen sich entweder in dem Rahmen
oder auch in der Datenverarbeitungseinrichtung unterbringen. Im Weiteren kann der
Leiter an ein Spannungsnetz, insbesondere auch über die Schnittstelle, angeschlossen
oder mit einer Energiequelle in Form einer Batterie oder eines Akkus innerhalb oder
außerhalb des Rahmens verbunden sein.
[0013] In Ausgestaltung ist der Leiter mittels eines Plasmaverfahrens auf die aus Kunststoff
gefertigten Hohlkammer- oder Vollprofile aufgebracht. Um den Leiter an einer im fertigen
Zustand des Rahmens nicht oder schwer einsehbaren Stelle aufzutragen, erfolgt die
Metallisierung der Stabprofile, also der Halbzeuge, die zur Fertigung des Rahmens
auf eine bestimmte Länge geschnitten werden. Um die Leiter der einzelnen Rahmenabschnitte
miteinander zu verbinden dass der Leiter in Eckbereichen des Rahmens mit einem leitfähigen
Klebstoff oder einem leitfähigen Eckverbinder verbunden und/oder mit einem Schutzlack
überdeckt ist. Der Schutzlach kann zum einen elektrisch isolierend ausgebildet sein
und zum anderen den mindestens einen bahnförmigen Leiter und/oder die Eckverbinder
bzw. den Klebstoff vor Korrosion schützen.
[0014] Nach einer Weiterbildung erstreckt der Leiter sich ausgehend von einer gemeinsamen
Schnittstelle einerseits durch einen Blendrahmen und andererseits durch einen Flügelrahmen.
Sonach ist der gesamte Rahmen, also sowohl sein beweglicher Flügelrahmen als auch
der feststehende Blendrahmen, zur Montage von Sensoren und/oder Aktoren vorbereitet.
[0015] Um die Installation eines Sensors bzw. Aktors weitergehend zu vereinfachen, ist vorzugsweise
zur elektrischen und/oder datentechnischen Kopplung eine verpolungssichere Steckverbindung
mit dem Leiter verbunden. Der Steckverbindung ist beispielsweise eine vorgefertigte
Öffnung oder eine Markierung auf der Außenseite des Hohlkammerprofils zugeordnet,
damit der Monteur den Sensor bzw. Aktor an der vorbestimmten Position anordnen kann.
[0016] Die Steckverbindung kann gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt sein und beispielsweise
eine Dichtung umfassten, die sich gegen den zu installierenden Sensor bzw. Aktor anlegt
oder im Bereich der Steckverbindung ist eine selbstheilende Isolierung des Leiters
vorhanden, die die elektrischen Kontakte und den Leiter gegen eindringende Feuchtigkeit
schützt.
[0017] In Ausgestaltung ist die Schnittstelle zur Kopplung des Leiters mit der Datenverarbeitungseinrichtung
drahtlos ausgebildet und/oder die Sensoren und/oder Aktoren kommunizieren drahtlos
mit der Datenverarbeitungseinrichtung, die Bestandteil einer Haussteuerung sein kann.
Es kann sich um eine so genannte Bluetooth-Schnittstelle oder eine Funkschnittstelle
oder dergleichen handeln. Die Einbindung kann auch in ein W-Lan erfolgen. Entsprechende
Sende- und oder Empfangsgeräte lassen sich entweder in dem Rahmen oder beispielsweise
in einem dem Rahmen zugeordneten Rollladenkasten unterbringen
[0018] Alternativ oder zusätzlich ist zur mechanischen Befestigung des Sensors oder Aktors
eine kraft- und/oder formschlüssige Halterung rahmenseitig angeordnet.
[0019] Dementsprechend kann ein autarker Sensor oder Aktor beispielsweise in das Hohlkammerprofil
des Rahmens eingeklipst werden, wobei zur Lagesicherung eine Führungseinrichtung beispielsweise
in Form einer Nut-Feder-Verbindung oder dergleichen vorgesehen werden kann. Es ist
auch möglich, den Sensor bzw. Aktor mit einer Art Quetschverschraubung zu befestigen,
wobei ein Teil der Quetschverschraubung oder Schneidringverschraubung an dem Rahmen
befestigt sein kann. Zweckmäßigerweise umfasst die Halterung eine Klips- und/oder
Schraubverbindung und ist mit einer Abdeckung verschließbar. Die Abdeckung kann als
eine Art Stopfen oder Blende ausgebildet sein und eine vorbereitete Öffnung und oder
den eingesetzten Sensor bzw. Aktor abdecken.
[0020] Zur Anpassung an unterschiedliche Sensoren bzw. Aktoren ist die Halterung mit einem
Verstärkungselement und/oder einem Adapter zur Anpassung an die größenmäßigen und/oder
stabilitätsmäßigen Anforderungen des jeweils zu montierenden Sensors oder Aktors bestückbar.
Der Adapter und das Verstärkungselement können hülsenartig ausgebildet sein und/oder
sich an das Hohlkammerprofil innenseitig und/oder außenseitig abstützend anlegen.
[0021] Nach einer Weiterbildung kommuniziert die Datenverarbeitungseinrichtung über ein
Netzwerk mit Handheldgeräten, um Daten der installierten Sensoren abzurufen und/oder
Aktoren anzusteuern. Bei dem Netzwerk kann es sich um ein Heimnetzwerk oder ein weltweites
Netzwerk handeln. Findet die Kommunikation beispielsweise über das Internet statt,
kann ein Benutzer des Handheldgerätes weltweit Daten der installierten Sensoren abrufen
und/oder Aktoren ansteuern.
[0022] Zweckmäßigerweise ist zur Energieversorgung der installierten Sensoren und/oder Aktoren
und/oder Schnittstellen eine mit den Leitern verbundene Spannungsquelle in dem Rahmen
untergebracht oder die Leiter sind mit einer Spannungsquelle außerhalb des Rahmens
verbunden. Als Spannungsquelle kann eine Batterie, ein Akku, ein Photovoltaikelement
oder dergleichen an oder in dem Rahmen verbaut sein.
[0023] Vorzugsweise erfassen die verwendeten Sensoren Messgrößen und/oder Zustände und/oder
Messgrößen- bzw. Zustandsänderungen an oder vor oder hinter dem Rahmen. Als Sensoren
sind Sonnensensoren und/oder Temperatursensoren und/oder Windsensoren und/oder Bilderfassungssensoren
und/oder Erschütterungssensoren und/oder Lagesensoren und/oder Abstandssensoren und/oder
Feuchtesensoren und/oder Fingerabdrucksensoren zu installieren und mit der Datenverarbeitungseinrichtung
zu koppeln. Mit den Bilderfassungssensoren ist eine Erfassung der Umgebung und die
Darstellung der Bilder auf einer Anzeigeeinrichtung eines Smartphone oder einem mit
der Datenverarbeitungseinrichtung gekoppelten Bildschirm möglich. Im Weiteren kann
auch eine Gesichtserkennung oder dergleichen durchgeführt werden, wenn die Datenverarbeitungseinrichtung
eine entsprechende Software oder Hardwaremittel, beispielsweise in Form eines Field
Programmable Gate Array (FPGA), umfasst. Selbstverständlich handelt es sich bei den
zuvor genannten Sensoren nicht um eine abschließende Zusammenstellung sondern um eine
beispielhafte Aufstellung.
[0024] Als Aktoren sind Jalousieantriebsmotoren und/oder Drehantriebe zum Verschwenken des
Flügelrahmens gegenüber dem Blendrahmen und/oder Verriegelungsmotoren zum Antrieb
eines Verriegelungsmechanismus und/oder Lüftermotoren und/oder Stellantriebe für Lüftungsschieber
oder Lüftungsklappen mit der Datenverarbeitungseinrichtung zu verbinden. Wird aufgrund
eines erkannten Gesichts oder Fingerabdrucks eine Zugangsberechtigung durch die Datenverarbeitungseinrichtung
festgestellt, kann diese einen Verriegelungsmotor zur Entriegelung des Verriegelungsmechanismus
ansteuern und/oder oder einen Drehantrieb zum Verschwenken des Flügelrahmens gegenüber
dem Blendrahmen. Erkenn die Datenverarbeitungseinrichtung aufgrund der Daten bzw.
Signale von Feuchtesensoren, Temperatursensoren, Luftgütesensoren oder dergleichen,
dann ein Lüften erforderlich ist, erfolgt eine Ansteuerung eines Lüftermotors und/oder
von Stellantrieben für Lüftungsschieber oder Lüftungsklappen. Selbstverständlich handelt
es sich bei den zuvor genannten Aktoren nicht um eine abschließende Zusammenstellung
sondern um eine beispielhafte Aufstellung.
[0025] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert.
[0026] Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
[0027] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Rahmens nach der Erfindung für ein Fenster,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Rahmens nach der Erfindung für eine Tür
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung eines Abschnitts des Rahmens und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Rahmens nach Fig. 1 in alternativer Ausgestaltung.
[0028] Der Rahmen ist in Anbetracht seines erfindungswesentlichen Aufbaus identisch für
die Verwendung als Flügelrahmen 1 für ein Fenster 2 und/oder eine Tür 3 und besteht
im Wesentlichen aus rechteckförmig zusammengesetzten Hohlkammerprofilen 4, wobei andere
Geometrien selbstverständlich ebenfalls umfasst sind ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. Ebenso ist es möglich, den Rahmen starr auszubilden.
[0029] Der Flügelrahmen 1 weist eine Bandseite 5 mit Scharnieren 6 auf, über die der Flügelrahmen
1 an dem gebäudeseitig festgelegten Blendrahmen 7 angelenkt ist, wobei sowohl bei
dem Fenster 1 auch bei der Tür 3 lediglich einfache Drehbeschläge oder Dreh-Kipp-Beschläge
angeordnet sein können. Der Bandseite 5 gegenüberliegend befindet sich die Schließseite
8, die insbesondere bei einer Tür 3 mit einem Schloss und sowohl bei dem Fenster 2
als auch bei der Tür 3 mit einem mit dem Schloss bzw. einer Verriegelung zusammenwirkenden
Griff versehen ist.
[0030] Sowohl zur Erhöhung der Sicherheit des Gebäudes als auch des Komforts der Nutzer
des Gebäudes und zur Energieeinsparung ist es unumgänglich die Fenster 2 und Türen
3 eines Gebäudes mit unterschiedlichen Sensoren 9 und/oder Aktoren 10 zu bestücken,
die im Idealfall mit einer Datenverarbeitungseinrichtung 11 gekoppelt sind.
[0031] Um den Flügelrahmen 1 werksseitig derart vorzubereiten, dass beliebige Sensoren 9
und/oder Aktoren 10 nachgerüstet werden können, also deren Installation möglich ist,
wenn der Flügelrahmen bereits bestimmungsgemäß dem Gebäude zugeordnet ist, wird in
den Hohlkammerprofilen 4 des Flügelrahmens 1 mindestens ein Leiter 12 angeordnet,
wobei ein Leiter 12 mehrere Strompfade/Adern 14 umfasst, von denen mindestens zwei
zur Spannungsversorgung dienen und weitere Leitungen 15 einem Daten-Bus zugeordnet
sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Sensoren 9 und/oder Aktoren 10 eine
separate Spannungsversorgung, beispielsweise eine Batterie oder einen Akku zuzuordnen.
Steuerungskomponenten des Daten-Busses lassen sich entweder in den Hohlkammerprofilen
4 unterbringen oder der Datenverarbeitungseinrichtung 11 zuordnen.
[0032] Der Leiter 12 ist im Bereich der Bandseite 5 mit einer Schnittstelle 13 zur drahtlosen
oder drahtgebundenen Kopplung mit der Datenverarbeitungseinrichtung 11 verbunden und
ringförmig sowohl durch den Flügelrahmen 1 als auch den Blendrahmen 7 gelegt und die
Sensoren 9 oder Aktoren 10 werden parallel an den Leiter 12 angeschlossen. Um mögliche
Störungen, die durch Feuchtigkeit im Bereich elektrischer/elektronische Verbindungsstellen
entstehen können, zu vermeiden bzw. zu reduzieren, ist der Leiter 12 mit einer selbstheilenden
Isolierung ummantelt oder an der jeweiligen Piercing-Stelle sind Dichtmittel vorgesehen.
Selbstverständlich ist auch eine Verzeigung der Leiter 12 möglich, wie dies durch
den durch eine Füllung 19 verlaufenden Leiter 12 angedeutet ist. Über die Schnittstelle
13 kann auch eine Stromeinspeisung erfolgen, wie dies beispielsweise bei der bekannten
USB-Schnittstelle der Fall ist. In seinem Verlauf durch den Flügelrahmen 1 weist der
Leiter 12 verpolungssichere Steckverbindungen 16 auf, die einen Kragen 17 mit einer
innenseitigen Nase 18 zur Aufnahme eines Anschlusssockels des zu montierenden Sensors
9 oder Aktors 10 und beispielsweise eine selbstheilende elektrische Isolierung umfassen.
Zur mechanischen Befestigung der Sensoren 9 oder Aktoren 10 kann das Hohlkammerprofil
4 im Bereich der Steckverbindungen 16 werkseitig eingearbeitete Öffnungen, die bei
Nichtgebrauch mit einer Abdeckung verschließbar sind, aufweisen oder es werden werkseitig
von außen sichtbare Markierungen auf dem Hohlkammerprofil 4 angebracht, an die auf
die Platzierung der Steckverbindungen 16 hinweisen, so dass für die Montage der Sensoren
9 oder Aktoren 10 erforderliche Öffnungen lagegenau im Bedarfsfall einzubringen sind.
[0033] Als Aktor 10 ist beispielsweise im Bereich der Bandseite 5 ein Drehantrieb 20 zum
Verschwenken des Flügelrahmens 1 gegenüber dem Blendrahmen 7 an einem Scharnier vorgesehen
und an der Schießseite 8 im Bereich eines Schlosses oder sonstigen Verschlusses ist
ein Verriegelungsmotor 21, dem selbstverständlich ein entsprechendes Getriebe zugeordnet
ist, zum Antrieb eines Verriegelungsmechanismus angeordnet. Im Weiteren kann es bei
einem Fenster 2 sinnvoll sein, einen Jalousieantriebsmotor 22 vorzusehen. Sämtliche
vorgenannten Aktoren 10 sind über die Leiter 12 mit der Datenverarbeitungseinrichtung
11 verbunden.
[0034] Als Sensoren sind beispielsweise ein Sonnensensor 23 und ein Windsensor 24 an dem
Fenster 2 und ein Fingerabdrucksensor 25, ein Abstandssensor 26 sowie eine Erschütterungssensor
27 an der Tür installiert und über die Leiter 12 mit der Datenverarbeitungseinrichtung
11 verbunden.
[0035] An die Datenverarbeitungseinrichtung 11 sind mindestens eine Eingabeeinrichtung 28,
beispielsweise eine Tastatur und/oder eine Maus, und eine Anzeigeeinrichtung 29 angeschlossen.
Die an die Schnittstelle 13 angeschlossene Datenverarbeitungseinrichtung 11 empfängt
und verarbeitet Signale der angeschlossenen Sensoren 9 und steuert die gekoppelten
Aktoren 10 an. Im Weiteren kann die Datenverarbeitungseinrichtung 11 über ein W-Lan
und/oder Internet oder dergleichen mit einem Smartphone 30 oder einem Tablet-Computer
oder dergleichen kommunizieren, um beispielsweise einem entfernten Benutzer eine Abfrage
von Sensordaten und/oder eine Steuerung der Aktoren 10 zu ermöglichen.
[0036] Legt ein Benutzer seinen Finger auf den Fingerabdrucksensor 25 kommuniziert dieser
über die Leiter 12 mit der Datenverarbeitungseinrichtung 11, an der Muster-Fingerabdrücke
hinterlegt sind, die eine Berechtigung oder Nicht-Berechtigung des Benutzers anhand
eines Vergleichs des Fingerabdrucks mit den Muster-Fingerabdrücken feststellt oder
nicht. Bei einer vorliegenden Berechtigung wird der Verriegelungsmotor 21 durch die
Datenverarbeitungseinrichtung 11 zum Entriegeln eines Schlosses angesteuert. Im Weiteren
ist beispielsweise ein selbststätiges Öffnen der Tür 3 durch eine entsprechende Ansteuerung
des Drehantriebs 20 möglich. Die geöffnete Stellung der Tür 3 wird durch den Abstandssensor
26 erfasst und der Datenverarbeitungseinrichtung 11 signalisiert. Ist die Tür 3 über
einen längeren Zeitraum geöffnet und/oder ein Erschütterungssensor 27 liefert ein
entsprechendes Signal an die Datenverarbeitungseinrichtung 11 kann bei einer aktivierten
Alarm-Funktion ein Alarmsignal ausgelöst und eine entsprechende Mitteilung auf der
Anzeigeeinrichtung 20 und/oder dem Smartphone 30 dargestellt werden.
[0037] Liefert der Sonnensensor 23 Daten an die Datenverarbeitungseinrichtung 11, die einen
hinterlegten Grenzwert überschreiten, steuert die Datenverarbeitungseinrichtung 11
über die Schnittstelle 13 und den Leiter 12 den Jalousieantriebsmotor 22 an, um die
damit gekoppelte Jalousie zu schließen. Liefert der Windsensor 24 Daten an die Datenverarbeitungseinrichtung
11, die einen bezüglich einer Windgeschwindigkeit gespeicherten überschreiten, erfolgt
seitens der Datenverarbeitungseinrichtung 11 die Abfrage in welcher Stellung sich
die dem entsprechenden Fenster 2 zugeordnete Jalousie befindet. Ist die Jalousie geschlossen,
dann wird der Jalousieantriebsmotor 22 zum Öffnen der Jalousie angesteuert.
[0038] Aufgrund der Nachrüstbarkeit der Sensoren 9 und Aktoren 10 kann ein Benutzer beispielsweise
zunächst die sicherheitsrelevanten Sensoren 9 installieren und zu einem späteren Zeitpunkt
die den Komfort erhöhenden Aktoren 10, die ein selbststätiges Öffnen der Tür 2 ermöglichen.
In gleicher Weise kann bei einem Fenster 2 vorgegangen werden.
[0039] Der Leiter 12 mit einem oder mehreren Strompfaden 14 kann in einem Plasmaverfahren
auf den Flügelrahmen 1 und/oder den Blendrahmen 7 aufgetragen werden, wobei bevorzugt
die Metallabscheidung bereits auf dem Stabmaterial, aus dem der Flügelrahmen 1 bzw.
der Blendrahmen 7 zusammengesetzt ist, erfolgt. Der Leiter 12 kann im Eckbereich des
Flügelrahmens 1 und des Blendrahmens 7 Eckverbinder 31 aufweisen, die die einzelnen
Abschnitte des Leiters 12 miteinander koppeln. Der Leiter 12 kann nach Art einer induktiven
oder kapazitiven Spule 32 angeordnet und selbst als Sensor 9, beispielsweise für die
Erkennung eines metallischen Einbruchswerkzeuges im Spulenbereich, oder als Verbinder
von Sensoren 9 und/oder Aktoren 10 mit einer Rechnereinrichtung und/oder einer Strom-/Spannungsquelle
ausgebildet sein.
[0040] Der Leiter 12 kann in einem Falzbereich aufgetragen oder angeordnet werden, damit
er sich optisch nicht störend auswirkt. Im Weiteren ist ein Überzug des Leiters 12
und der Eckverbinder 31 mit einem Lack zum Schutz, insbesondere vor Korrosion, möglich.
Bezugszeichen
[0041]
1. |
Flügelrahmen |
17. |
Kragen |
2. |
Fenster |
18. |
Nase |
3. |
Tür |
19. |
Füllung |
4. |
Hohlkammerprofil |
20. |
Drehantrieb |
5. |
Bandseite |
21. |
Verriegelungsmotor |
6. |
Scharniere |
22. |
Jalousieantriebsmotor |
7. |
Blendrahmen |
23. |
Sonnensensor |
8. |
Schließseite |
24. |
Windsensor |
9. |
Sensor |
25. |
Fingerabdrucksensor |
10. |
Aktor |
26. |
Abstandssensor |
11. |
Datenverarbeitungseinrichtung |
27. |
Erschütterungssensor |
|
28. |
Eingabeeinrichtung |
12. |
Leiter |
29. |
Anzeigeeinrichtung |
13. |
Schnittstelle |
30. |
Smartphone |
14. |
Strompfad/Ader |
31. |
Eckverbinder |
15. |
Leitung |
32. |
Spule |
16. |
Steckverbindung |
|
|
1. Rahmen für ein Fenster (2) oder eine Tür (3), der einen feststehenden Blendrahmen
(7) und gegebenenfalls einen demgegenüber beweglichen Flügelrahmen (1) umfasst, wobei
der Blendrahmen (7) und/oder der Flügelrahmen (1) aus mehreren Hohlkammerprofilen
(4) oder Vollprofilen zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Hohlkammerprofile (4) in einer seiner Kammern oder auf seinem
äußeren Umfang oder eines der Vollprofile in einer eingearbeiteten Nut oder auf seinem
äußeren Umfang mindestens einen elektrischen Leiter (12) aufweist, der zum einen über
eine rahmenseitige Schnittstelle (13) mit einer Datenverarbeitungseinrichtung (11)
und zum anderen mit einem Sensor (9) und/oder Aktor (10) verbindbar oder als Sensor
(9) ausgebildet ist.
2. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (12) ringförmig oder sternförmig in dem Rahmen angeordnet und mit der
Schnittstelle (13) verbunden ist.
3. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (12) mittels eines Plasmaverfahrens auf die aus Kunststoff gefertigten
Hohlkammer- (4) oder Vollprofile aufgebracht ist.
4. Rahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (12) in Eckbereichen des Rahmens mit einem leitfähigen Klebstoff oder
einem leitfähigen Eckverbinder (31) verbunden und/oder mit einem Schutzlack überdeckt
ist.
5. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (12) sich ausgehend von der gemeinsamen Schnittstelle (13) einerseits
durch einen Blendrahmen (7) und andererseits durch einen Flügelrahmen (7) erstrecken.
6. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (12) einen Daten-Bus umfasst und/oder eine Stromversorgung von der Schnittstelle
(13) zu den Sensoren (9) und/oder Aktoren (10) sicherstellt.
7. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur elektrischen und/oder datentechnischen Kopplung eine verpolungssichere Steckverbindung
(16) mit dem Leiter (12) verbunden ist.
8. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (13) zur Kopplung des Leiters (13) mit der Datenverarbeitungseinrichtung
(11) drahtlos ausgebildet ist und/oder die Sensoren (9) und/oder Aktoren (10) drahtlos
mit der Datenverarbeitungseinrichtung (11) kommunizieren.
9. Rahmen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur mechanischen Befestigung des Sensors (9) oder Aktors (10) eine kraft- und/oder
formschlüssige Halterung rahmenseitig angeordnet ist.
10. Rahmen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung eine Klips- und/oder Schraubverbindung umfasst und mit einer Abdeckung
verschließbar ist und/oder die Halterung mit einem Verstärkungselement und/oder einem
Adapter zur Anpassung an die größenmäßigen und/oder stabilitätsmäßigen Anforderungen
des jeweils zu montierenden Sensors (9) oder Aktors (10) bestückbar ist.
11. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinrichtung (11) über ein Netzwerk mit Handheldgeräten kommuniziert,
um Daten der installierten Sensoren (9) abzurufen und/oder Aktoren (10) anzusteuern.
12. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Energieversorgung der installierten Sensoren (9) und/oder Aktoren (10) und/oder
Schnittstellen (13) eine mit den Leitern (12) verbundene Spannungsquelle in dem Rahmen
untergebracht ist oder die Leiter (12) mit einer Spannungsquelle außerhalb des Rahmens
verbunden sind.
13. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendeten Sensoren (9) Messgrößen und/oder Zustände und/oder Messgrößen- bzw.
Zustandsänderungen an oder vor oder hinter dem Rahmen erfassen.
14. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensoren (9) Sonnensensoren (23) und/oder Temperatursensoren und/oder Windsensoren
(24) und/oder Bilderfassungssensoren und/oder Erschütterungssensoren (27) und/oder
Lagesensoren und/oder Abstandssensoren (26) und/oder Feuchtesensoren und/oder Fingerabdrucksensoren
(25) zu installieren und mit der Datenverarbeitungseinrichtung (11) zu koppeln sind.
15. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Aktoren (10) Jalousieantriebsmotoren (22) und/oder Drehantriebe (20) zum Verschwenken
des Flügelrahmens (1) gegenüber dem Blendrahmen (7) und/oder Verriegelungsmotoren
(21) zum Antrieb eines Verriegelungsmechanismus und/oder Lüftermotoren und/oder Stellantriebe
für Lüftungsschieber oder Lüftungsklappen mit der Datenverarbeitungseinrichtung (11)
zu verbinden sind.