Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Bahnspannung einer mittels
einer Transporteinrichtung bewegten Warenbahn mit einem Bahnspannungsregler unter
Bestimmung von Regelkreisparametern.
[0002] Bei Warenbahnen handelt es sich um fortlaufende Materialbahnen aus Papier, Folie
oder Stoff. Zur Bearbeitung wird die Warenbahn innerhalb einer Transporteinrichtung
durch Antriebswalzen befördert und beispielsweise bedruckt. Gemäss dem Stand der Technik
wird die Warenbahn einer Bearbeitungsstufe dabei über eine zuführende Klemmstelle
zugeführt, die aus einer in ihrer Drehzahl geregelten Antriebswalze mit zugehöriger
Andruckwalze besteht. Nach der Bearbeitungsstufe wird die Warenbahn über eine zweite
Klemmstelle abgeführt, die aus einer zweiten in ihrer Drehzahl geregelten Antriebswalze
mit zugehöriger Andruckwalze besteht. Eine ausreichende Bearbeitungsqualität kann
nur erreicht werden, wenn die Warenbahn zwischen den Klemmstellen eine gewisse Mindest-Bahnspannung
besitzt, da sie ansonsten für die Bearbeitung ungenau transportiert wird und beispielsweise
zum Flattern neigt. Andererseits darf eine gewisse Maximal-Bahnspannung nicht überschritten
werden, da die Warenbahn ansonsten reisst oder sich unelastisch dehnt.
[0003] Um einen problemlosen Betrieb der Transporteinrichtung sowie eine gute Qualität der
bearbeiteten Warenbahn zu gewährleisten, muss die Bahnspannung in Abhängigkeit von
der Geschwindigkeit und Parametern wie dem Elastizitätsmodul der Warenbahn innerhalb
eines bestimmten Bereichs gehalten werden.
[0004] Als Bahnspannungsregler dient ein PI-Regler, der als Stellgrösse die Voreilung bzw.
Nacheilung der an der zu- oder abführenden Klemmstelle angeordneten Antriebswalze
verwendet. Der Regelkreis wird dabei über die Messung des Istwertes der Bahnspannung
mit einer Kraftmessdose geschlossen. Die Regelkreisparameter des Zugspannungsreglers
mit Kraftmessdose sind von der Maschinengeschwindigkeit und vom Material abhängig.
Die Geschwindigkeitsabhängigkeit kann durch eine adaptive Kennlinie des P-Anteils
des Reglers modelliert werden. Die Materialabhängigkeit der vorteilhaften Bahnspannungsregelung
kann während der Inbetriebnahme durch einen Optimierungsschritt berücksichtigt werden.
Nachteilig ist hierbei, dass bei einem Materialwechsel der Optimierungsschritt wiederholt
werden muss. Wird beispielsweise härteres Material eingelegt, kann ansonsten der Regelkreis
instabil werden. Wird die erste Optimierung so gewählt, dass für eine grössere Gruppe
von Materialien geeignete Parameter gewählt werden, wird für flexiblere Materialien
die Regelkreisdynamik nicht ausgenutzt, was die Einstellung einer geeigneten Bahnspannung
unnötig verlängert und eine erhöhte Menge fehlerhaft bearbeiteter Warenbahn zur Folge
hat.
[0005] Aus der
DE 198 34 725 A1 ist eine Regeleinrichtung und ein Verfahren zum Regeln der Spannung einer Papierbahn
einer Druckmaschine bekannt, bei der innerhalb der Regelstrecke ein gemessener Bahnspannungs-Istwert
erfasst wird. Ein Drehzahlleit-Sollwert und ein Bahnspannungs-Sollwert werden vorgegeben.
Aus dem Bahnspannungs-Sollwert und dem Bahnspannungs-Istwert wird ein Vor- bzw. Nacheilungs-Sollwert
ermittelt, der zusammen mit dem Drehzahlleit-Sollwert die einzustellende Drehzahl
ergibt. Mit dieser Bahnspannungsregelung kann die Abweichung der einzelnen Bahnspannungen
an unterschiedlichen Stellen des Papierweges innerhalb gewisser Grenzen gehalten werden.
Auf den Einfluss des Elastizitätsmoduls der Warenbahn auf die Druckeigenschaften wird
in der Schrift zwar eingegangen, eine Lehre zur Beseitigung des Einflusses durch Berücksichtigung
in den Regelparametern wird jedoch nicht angegeben.
[0006] Aus der
DE 102 01 993 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zur dynamischen Steuerung eines Antriebes
für Transportwalzen in einer Rollendruckmaschine bekannt. Dabei bestand die Aufgabe
darin, bei unterschiedlichen Phasen des Maschinenbetriebes eine gewünschte Bahnspannung
sowie eine geforderte Druckqualität zu gewährleisten. Hierbei gilt es, die Bahnspannung
eines Abschnittes einer Warenbahn zwischen einer zuführenden und einer abführenden
Klemmstelle zu steuern, die jeweils aus einer Transportwalze und einer Andruckwalze
gebildet sind. Die Steuervorrichtung arbeitet während einer ersten Phase des Druckmaschinenbetriebes
in einem Bahnspannungskontrollmodus, um die Bahnspannung auf einem ersten gewünschten
Bahnspannungswert zu halten. In einer zweiten Phase des Betriebes der Druckmaschine
erfolgt Steuerung in einem Geschwindigkeitskontrollmodus in dem das Verhältnis der
Antriebsgeschwindigkeiten der zuführenden und der abführenden Klemmstelle gesteuert
werden.
[0007] Aus der
DE 103 22 098 ist eine Regelung für die Bahngeschwindigkeit einer Warenbahn bekannt, bei der ein
Sollwert für die Bahngeschwindigkeit unter Berücksichtigung des Istwertes der Bahnspannung
und des Elastizitätsmoduls des Bahnmaterials ermittelt. Ein weiteres, als nächstliegender
Stand der Technik angesehenes Verfahren ist aus der
US 2005/016460 A1 bekannt.
[0008] Nachteilig beim Stand der Technik ist, dass die Bahnspannungsregelung jeweils an
die zu verwendende Warenbahn angepasst werden muss und nicht universell einsetzbar
ist.
[0009] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren für die Regelung der Bahnspannung einer
Warenbahn zu schaffen, das eine Erhöhung der Produktqualität bei gleichzeitig hohem
Produktionsvolumen und geringem Aufwand bei der Umstellung des Typs der Warenbahn
ermöglicht.
Vorteile der Erfindung
[0010] Die Aufgabe wird mittels des in Anspruch 1 definierten Gegenstandes einfach und kostengünstig
bei guter Bearbeitungsqualität gelöst.
[0011] Eine für eine schnelle und genaue Regelung der Bahnspannung der Warenbahn besonders
geeignete Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Antrieb der Transporteinrichtung
in zumindest zwei Antriebsgruppen erfolgt, die von eigenen Antrieben angetrieben werden
und deren Kopplung innerhalb des Steuerungs- und Antriebssystems auf elektronischer
Basis erfolgt. Diese auch als "wellenloser" Antrieb bezeichnete Ausführungsform koppelt
die zumindest zwei Antriebsgruppen nicht mechanisch über eine starre Welle sondern
elektronisch über den Bahnspannungsregler oder eine andere Regel- und Steuereinrichtung.
Diese können auf Servosynchronmotore wirken und so beispielsweise auch eine für zwei
Antriebe unterschiedliche Anlauf oder Regel-Charakteristik vorsehen. Auf diese Weise
können beispielsweise Trägheitsmomente von Komponenten der Transporteinrichtung für
die Warenbahn berücksichtigt werden.
[0012] Werden die Antriebe mittels einer realen oder virtuellen Leitachse gesteuert, kann
die Steuerung und Regelung der Transporteinrichtung entweder auf eine der real vorhandenen
Antriebsachsen bezogen werden oder die Reglerparameter für die Antriebsachsen werden
auf eine nur in den Parametern des Bahnspannungsreglers vorhandene virtuelle Leitachse
bezogen. Wird eine virtuelle Leitachse benutzt, haben Ungenauigkeiten in der Messwerterfassung
und/oder Bewegung der Leitachse keinen Einfluss auf die Regelgüte.
[0013] Die Zeitkonstante der Regelstrecke ist proportional zu dem Kehrwert der Geschwindigkeit
der Warenbahn. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Regelkreisparameter gemäss einer
hyperbolischen Kennlinie in Abhängigkeit von der Leitachsgeschwindigkeit der Warenbahn
bestimmt werden.
[0014] Eine besonders einfache zu realisierende Ausführungsform sieht vor, dass die Regelkreisparameter
gemäss einer stückweise aus Funktionen zusammengesetzten Kennlinie in Abhängigkeit
von der Leitachsgeschwindigkeit bestimmt werden.
[0015] Ein vorgegebener Sollwert der Bahnspannung kann schneller und damit mit weniger Produktionsausfall
erreicht werden, indem die Regelkreisparameter gemäss einer als Funktion und/oder
an mehreren Stützstellen vorgebbaren Kennlinie in Abhängigkeit von einer Abweichung
der Bahnspannung von einem vorgegebenen Sollwert bestimmt werden.
[0016] Werden die Regelkreisparameter gemäss einer als Funktion und/oder an mehreren Stützstellen
vorgebbaren Kennlinie in Abhängigkeit von einer Lauflänge der Warenbahn zwischen einer
zuführenden Klemmstelle und einer abführenden Klemmstelle bestimmt, kann erreicht
werden, dass bei einer Umrüstung der Transporteinrichtung, bei der die Länge der Warenbahn
zwischen der zuführenden und der abführenden Klemmstelle verändert wird, ein für einen
reibungslosen Produktionsanlauf geeigneter Satz von Regelkreisparametern zur Verfügung
steht.
[0017] Werden für die Regelkreisparameter unterhalb einer minimalen Maschinen-, Anlagen-
oder Warenbahngeschwindigkeit und oberhalb einer maximalen Maschinen-, Anlagen- oder
Warenbahngeschwindigkeit konstante Werte vorgegeben, kann erreicht werden, dass im
normalen Betriebsbereich der Regelung eine steile Kennlinie mit einer guten Regelcharakteristik
gewählt werden kann, ohne dass bei einem Betrieb ausserhalb des üblichen Betriebsbereichs
Schäden an der Warenbahn und/oder der Transporteinrichtung auftreten.
[0018] Werden die Regelkreisparameter in Abhängigkeit von physikalischen Kenngrössen der
Warenbahn bestimmt, kann erreicht werden dass bei unterschiedlichen Materialien eine
gute Bearbeitungsqualität erreicht wird. Insbesondere können Schwankungen der physikalischen
Kenngrössen über die Zeit erfasst und berücksichtigt werden.
[0019] Werden die physikalischen Kenngrössen innerhalb der Transporteinrichtung bestimmt,
kann eine schnelle Berücksichtigung von Änderungen während des laufenden Betriebs
erfolgen und somit der Anteil von zu verwerfender Warenbahn verringert werden.
[0020] Eine hohe Produktionsgeschwindigkeit und Bearbeitungsqualität bei unterschiedlichen
Materialien sowie bei unterschiedlicher Breite und/oder Dicke der Warenbahn kann erreicht
werden, indem als physikalische Kenngrösse der Elastizitätsmodul der Warenbahn verwendet.
Wird der Elastizitätsmodul kontinuierlich gemessen, kann erreicht werden, dass auch
eine vom Trocknungsverhalten und/oder Feuchtegrad der Warenbahn abhängige Änderung
des Elastizitätsmoduls berücksichtigt werden kann.
[0021] Eine kostengünstige Ausführungsform sieht vor, dass der Elastizitätsmodul mit Hilfe
der in der Transporteinrichtung nach dem Stand der Technik bereits vorhandenen Elemente
Messwertgeber, Drehwinkelgeber und dem Bahnspannungsregler ermittelt wird. Hiermit
kann ohne zusätzliche Vorrichtungen, und damit ohne Zusatzkosten, der Elastizitätsmodul
bestimmt werden.
[0022] Eine besonders einfache Ausführungsform sieht vor, dass der Elastizitätsmodul aus
einer Längenänderung der Warenbahn in Abhängigkeit einer Bahnspannungsänderung ermittelt
wird. Hierbei ist es möglich, die Warenbahn um einen bestimmten festen Betrag zu längen
und die sich daraus ergebende Bahnspannungsänderung zu messen oder man erhöht die
Bahnspannung um einen bestimmten festen Betrag und misst die sich ergebende Längenänderung.
[0023] Erfindungsgemäß wird eine hohe Bearbeitungsqualität einer Warenbahn, auch bei Beschleunigungs-
und Abbremsvorgängen erreicht, indem die Regelkreisparameter in Abhängigkeit vom Trägheitsmoment
von nicht angetriebenen Walzen zwischen der zuführenden Klemmstelle und der abführenden
Klemmstelle bestimmt werden. Der Störeinfluss dieser nicht angetriebenen Umlenkwalzen
auf die Bahnspannung im Bearbeitungsbereich kann so vermindert werden.
[0024] Die Einschwingdauer des Bahnspannungsreglers kann vermindert werden, indem Voreinstellwerte
für die Regelkreisparameter als Startwerte für die Stellgrösse, wie beispielsweise
eine Vor- oder Nacheilung eines Antriebs, und eine Selbstoptimierung des PI-Reglers
oder PID-Reglers angegeben werden. Hierdurch kann der Anteil an Produkt mit guter
Bearbeitungsqualität verbessert werden.
[0025] Werden die Voreinstellwerte für die Stellgrössen aus den ermittelten physikalischen
Kenngrössen der Warenbahn bestimmt, kann auch für unterschiedliche und neuartige Materialien
und Materialkombinationen der Warenbahn ein Satz von Voreinstellwerten bestimmt werden,
der ein schnelles Erreichen optimaler Regelparameter ermöglicht.
[0026] Wird als Stellgrösse ein additiver Geschwindigkeitssollwert, ein Drehzahlsollwert,
ein Geschwindigkeitsfaktor oder ein Drehzahlfaktor der Transporteinrichtung verwendet,
kann eine besonders einfach ausgeführte Bahnspannungsregelung verwirklicht werden,
die dennoch den Erfordernissen an eine hohe Bearbeitungsqualität genügt.
[0027] Wird in dem Bahnspannungsregler eine maschinengeschwindigkeitsbezogene Zykluszeit
berücksichtigt, kann erreicht werden, dass auch bei niedrigen Geschwindigkeiten der
Warenbahn die Bahnspannung innerhalb der für eine hohe Bearbeitungsqualität erforderlichen
Grenzen bleibt. Hiermit wird der Effekt eines kontinuierlichen PI-Reglers vermieden,
dass bei geringen Geschwindigkeiten und auch bei Stillstand der Integralanteil weiter
wirkt und die Stellgrösse aus dem geeigneten Bereich treiben kann.
Zeichnungen
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Transporteinrichtung für eine Warenbahn,
Figur 2 eine Kennlinie für eine geschwindigkeitsadaptive Regelung,
Figur 3 eine Kennlinie für eine regelabweichungsabhängige Regelung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0029] Figur 1 zeigt eine Transporteinrichtung 1 zur Bearbeitung einer Warenbahn 2 zwischen
einer zuführenden Klemmstelle 10 und einer abführenden Klemmstelle 30 mit einem Bahnspannungsregler
3. An der zuführenden Klemmstelle 10 wird die Warenbahn 2 zwischen einer Andruckwalze
11 und einer Antriebswalze 12 geklemmt und mit definierter Geschwindigkeit der Bearbeitung
zugeführt. Bei der Bearbeitung kann es sich beispielsweise um einen Druckvorgang handeln.
Die Antriebswalze 12 wird von einem Motor 13 angetrieben, dessen Umdrehungsgeschwindigkeit
und Winkelstellung mit einem Drehwinkelgeber 14 erfasst und dem Bahnspannungsregler
3 zugeführt werden. Der Bahnspannungsregler 3 steuert die Versorgungsspannung des
Motors 13 und ist als PI-Regler ausgeführt.
[0030] Nach der Bearbeitung wird die Warenbahn 2 an einer abführenden Klemmstelle 30 mittels
einer Andruckwalze 31 und einer Antriebswalze 32 bewegt. Die Antriebswalze 32 wird
von einem Motor 33 angetrieben, dessen Welle mit einem Drehwinkelgeber 34 gekoppelt
ist, der Daten zur Umdrehungsbewegung des Motors 33 dem Bahnspannungsregler 3 zuführt.
In einer anderen Ausführungsform kann der Antrieb der Antriebswalzen 12, 32 durch
Servosynchronmotore erfolgen, die aufgrund ihrer Funktionsweise die Verwendung von
Drehwinkelgebern 14, 34 erübrigen. Die Steuerung der Umdrehungsgeschwindigkeit und
des Drehwinkels der Motore 13, 33 erfolgt in diesem Fall über die Phase und Frequenz
der Versorgungsspannung.
[0031] Der Istwert der Bahnspannung zwischen der zuführenden Klemmstelle 10 und der abführenden
Klemmstelle 30 wird mit einem Messwertgeber 21 gemessen. Hierzu wird die Warenbahn
2 über eine Umlenkwalze 20 dem Messwertgeber 21 zugeführt und über eine zweite Umlenkwalze
22 zur weiteren Bearbeitung weitergeführt. Der Messwertgeber 21 kann beispielsweise
als Kraftmessdose ausgeführt sein. Sein Ausgangssignal wird dem Bahnspannungsregler
3 als Istwert der Bahnspannung zugeführt.
[0032] In Figur 2 ist eine Kennlinie 50 für eine geschwindigkeitsadaptive Regelung dargestellt.
Die Kennlinie 50 stellt den Verlauf der P-Verstärkung 51 über einer Leitachsgeschwindigkeit
54 dar. Die Leitachsgeschwindigkeit 54 ist dabei die Umfangsgeschwindigkeit einer
Antriebswalze 12, 22 oder einer in der Transporteinrichtung 1 entlang der Warenbahn
2 davor oder danach angeordnete Antriebswalze. Die Leitachsgeschwindigkeit 54 kann
sich in einer anderen Ausführungsform auch auf eine nicht real vorhandene Achse beziehen,
sondern eine Rechengrösse innerhalb des Bahnspannungsreglers 3 sein; in diesem Fall
wird die Leitachse als "virtuelle Leitachse" bezeichnet. Auf die Leitachsgeschwindigkeit
54 bezieht der Bahnspannungsregler 3 die Steuerung und Regelung der anderen Antriebe.
Die Kennlinie 50 ist so gewählt, dass die P-Verstärkung 51 unterhalb eines ersten
Betriebspunktes 52 und oberhalb eines zweiten Betriebspunktes 53 jeweils konstant
ist. Hierdurch wird erreicht, dass im üblichen Betriebsbereich zwischen dem ersten
Betriebspunkt 52 und dem zweiten Betriebspunkt 53 eine steile Kennlinie mit einer
schnellen Ausregelung von Abweichungen gewählt werden kann, ausserhalb des Bereiches
aber dennoch für die Warenbahn 2 unschädliche Werte der Bahnspannung eingehalten werden.
[0033] Figur 3 zeigt eine Kennlinie 50, die eine von einer Regelabweichung 55 abhängige
P-Verstärkung 51 vorgibt. In dieser Ausführung ist bei kleinen Abweichungen vom Sollwert
eine flache Kennlinie 50 vorgesehen, während bei grösseren Abweichungen eine steile
Kennlinie 50 vorgesehen ist. Hierdurch kann erreicht werden dass bei geringen Abweichungen
die Warenbahn 2 ruhig läuft und die Bearbeitungsqualität sehr hoch ist. Bei grösseren
Abweichungen wird die Bahnspannung schnell an den Sollwert herangeführt.
1. Verfahren zur Regelung der Bahnspannung einer mittels einer Transporteinrichtung (1)
bewegten Warenbahn (2) mit einem Bahnspanungsregler (3) unter Bestimmung von Regelkreisparametern,
wobei die Regelkreisparameter des Bahnspannungsreglers (3) gemäss einer als Funktion
und/oder an mehreren.Stützstellen vorgebbaren Kennlinie (50) in Abhängigkeit von einer
Lauflänge der Warenbahn (2) zwischen einer zuführenden Klemmstelle (10) und einer
abführenden Klemmstelle (30) bestimmt werden, wobei die Regelkreisparameter in Abhängigkeit
von physikalischen Kenngrössen der Warenbahn (2) bestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelkreisparameter in Abhängigkeit vom Trägheitsmoment von nicht angetriebenen
Walzen zwischen der zuführenden Klemmstelle (10) und der abführenden Klemmstelle (30)
bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die physikalischen Kenngrössen innerhalb der Transporteinrichtung (1) bestimmt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als physikalische Kenngrösse der Elastizitätsmodul der Warenbahn (2) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastizitätsmodul mit Hilfe der Elemente Messwertgeber (21), Drehwinkelgeber
(14, 34) und dem Bahnspannungsregler (3) ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastizitätsmodul aus einer Längenänderung der Warenbahn (2) in Abhängigkeit
einer Bahnspannungsänderung ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Voreinstellwerte für die Regelkreisparameter als Startwerte für eine Selbstoptimierung
des PI-Reglers oder PID-Reglers angegeben werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Voreinstellwerte für die Stellgrössen aus den ermittelten physikalischen Kenngrössen
der Warenbahn (2) bestimmt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Stellgrösse ein additiver Geschwindigkeitssollwert, ein Drehzahlsollwert, ein
Geschwindigkeitsfaktor oder ein Drehzahlfaktor der Transporteinrichtung (1) verwendet
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bahnspannungsregler (3) eine maschinengeschwindigkeitsbezogene Zykluszeit
berücksichtigt wird.
1. Method for controlling the web tension of a material web moved by means of a transport
device (1) by using a web tension controller (3) while determining control loop parameters,
the control loop parameters of the web tension controller (3) being determined in
accordance with a characteristic curve (50) that can be predefined as a function and/or
at a plurality of reference points on the basis of a running length of the material
web (2) between a feed clamping point (10) and a discharge clamping point (30), the
control loop parameters being determined on the basis of physical characteristic variables
of the material web (2),
characterized in that the control loop parameters are determined on the basis of the moment of inertia
of non-driven rolls between the feed clamping point (10) and the discharge clamping
point (30).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the physical characteristic variables are determined within the transport device
(1).
3. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the modulus of elasticity of the material web (2) is used as the physical characteristic
variable.
4. Method according to Claim 3, characterized in that the modulus of elasticity is determined with the aid of the elements comprising measuring
transducer (21), rotary encoder (14, 34) and the web tension controller (3).
5. Method according to Claim 3 or 4, characterized in that the modulus of elasticity is determined from a change in length of the material web
(2) as a function of a web tension change.
6. Method according to one of the preceding claims, characterized in that preset values for the control loop parameters are specified as starting values for
self-optimization of the PI controller or PID controller.
7. Method according to one of the preceding claims, characterized in that preset values for the actuating variables are determined from the determined physical
characteristic variables of the material web (2).
8. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the actuating variable used is an additive speed setpoint, a rotational speed setpoint,
a speed factor or a rotational speed factor of the transport device (1).
9. Method according to one of the preceding claims, characterized in that a cycle time based on machine speed is taken into account in the web tension controller
(3).
1. Procédé pour le réglage de la tension de bande d'une bande de matériau (2) déplacée
au moyen d'un dispositif de transport (1), comprenant un régulateur de tension de
bande (3) par détermination de paramètres de boucle de réglage, les paramètres de
boucle de réglage du régulateur de tension de bande (3) étant déterminés en fonction
d'une courbe caractéristique (50) pouvant être prédéfinie en tant que fonction et/ou
au niveau de plusieurs points de référence en fonction d'une longueur d'avance de
la bande de matériau (2) entre un point de serrage aller (10) et un point de serrage
retour (30), les paramètres de boucle de réglage étant déterminés en fonction de grandeurs
caractéristiques physiques de la bande de matériau (2), caractérisé en ce que les paramètres de boucle de réglage sont déterminés en fonction du couple d'inertie
de cylindres non entraînés entre le point de serrage aller (10) et le point de serrage
retour (30).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les grandeurs caractéristiques physiques sont déterminées à l'intérieur du dispositif
de transport (1).
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on utilise en tant que grandeurs caractéristiques physiques le module d'élasticité
de la bande de matériau (2).
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que le module d'élasticité est déterminé à l'aide des éléments suivants : un capteur
de mesure (21), un capteur d'angle de rotation (14, 34) et le régulateur de tension
de bande (3).
5. Procédé selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que le module d'élasticité est déterminé à partir d'une variation de longueur de la bande
de matériau (2) en fonction d'une variation de la tension de la bande.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que des valeurs de préajustement pour les paramètres de boucle de réglage sont indiquées
en tant que valeurs de départ pour une auto-optimisation du régulateur à PI ou du
régulateur à PID.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que des valeurs de préajustement pour les grandeurs de réglage sont déterminées à partir
des grandeurs caractéristiques physiques déterminées de la bande de matériau (2).
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on utilise en tant que grandeur de réglage une valeur de consigne de vitesse additive,
une valeur de consigne de vitesse de rotation, un facteur de vitesse ou un facteur
de vitesse de rotation du dispositif de transport (1).
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un temps de cycle rapporté à la vitesse de la machine est pris en compte dans le régulateur
de tension de bande (3) .