[0001] Die Erfindung betrifft eine Übergangseinrichtung zwischen zwei gelenkig miteinander
verbundenen Fahrzeugen oder Fahrzeugteilen, mit einem einen Übergang überspannenden
Balg, wobei der Balg einander gegenüberliegend zwei Seitenwände umfasst, wobei jede
Seitenwand eine sich im Wesentlichen über die Länge der Seitenwand erstreckende balgartige
Bodenabdeckung aufweist, wobei die Bodenabdeckung beabstandet zur Seitenwand verläuft.
[0002] Eine Übergangseinrichtung der eingangs genannten Art ist aus dem Stand der Technik
hinreichend bekannt. Die Übergangseinrichtung zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen
Fahrzeugen oder Fahrzeugteilen umfasst üblicherweise einen Übergang, der vom Balg
umspannt wird, und der beispielsweise als Übergangsbrücke, als Plattform oder auch
in Form von Brückenblechen ausgebildet ist. Zwischen der Seitenwand des Balges und
der Brücke, der Plattform oder auf den Brückenblechen besteht ein Spalt oder ein Abstand.
Zur Überdeckung dieses Spaltes oder Abstandes ist die sogenannte Bodenabdeckung vorgesehen.
Die Bodenabdeckung weist wie der Balg auch einzelne Stoffstreifen auf, die durch Profilleisten
zu balgartigen Elementen in Form von Wellen oder Falten als Balgelemente zusammengehalten
sind. Die Bodenabdeckung ist an ihrem oberen Ende an der Seitenwand des Balges angebracht,
und verläuft winklig zur Seitenwand auf die Mittellängsachse des Übergangs zu und
bildet insofern einen Abstand zu der Seitenwand des Balges, wodurch der Spalt überdeckt
wird.
[0003] Bekannt sind sogenannte Doppelwellenbälge. Bekannt ist aus der
EP 2 468 600 A bei solchen Doppelwellenbälgen ebenfalls, dass zwischen dem Außenbalg und dem inneren
Balg, insbesondere im Dachbereich längs verlaufend und seitlich beabstandet zueinander
zwei balgförmige Stege vorgesehen sind, wobei durch die Stege in Verbindung mit den
beiden Bälgen ein Klimakanal zur Führung klimatisierter Luft gebildet wird.
[0004] Häufig genug ist es jedoch so, dass im Dachbereich zwischen den beiden Bälgen, z.
B. eines Doppelwellenbalges eine Mehrzahl von Versorgungsleitungen geführt werden.
Insofern besteht häufig kein Raum für die Bildung eines Klimakanales im Dachbereich.
Gleiches gilt auch für den Seitenwandbereich eines doppelten Balges.
[0005] Insofern besteht ein lebhaftes Interesse daran, einen Klimakanal an anderer Stelle
des Balges zu schaffen, um klimatisierte Luft von einem Fahrzeug oder Fahrzeugteil
in das benachbarte Fahrzeug oder Fahrzeugteil zu transportieren. Es wurde bereits
zu eingangs darauf hingewiesen, dass ein Balg üblicherweise eine Bodenabdeckung aufweist.
Es wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Bodenabdeckung beabstandet zur Seitenwand
des Balges verläuft, sodass zwischen Bodenabdeckung einerseits und Seitenwand des
Balges andererseits ein Raum gebildet wird. Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke
besteht nun darin, diesen durch die Bodenabdeckung einerseits und die Seitenwand andererseits
gebildeten Raum durch einen balgartigen Bodeneinsatz zu einem Kanal auszubilden, indem
nämlich der balgartige Bodeneinsatz einerseits die Seitenwand und andererseits die
Bodenabdeckung verbindet. Das heißt, dass ohne nennenswerten Mehraufwand die bereits
vorhandene Bodenabdeckung in einen Luftführungskanal überführt werden kann, indem
nämlich lediglich die Bodenabdeckung im Bereich ihres unteren Endes mit der Seitenwand
durch den balgartigen Bodeneinsatz verbunden wird.
[0006] Vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen zu der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] So ist insbesondere vorgesehen, dass die Bodenabdeckung im Bereich ihres unteren
Endes durch eine Mehrzahl von Rahmenstreben mit der Seitenwand verbunden ist. Diese
Rahmenstreben dienen zur Versteifung der Bodenabdeckung insofern, als hierdurch verhindert
wird, dass dann, wenn Passagiere Kraft auf die Bodenabdeckung ausüben, sich die Bodenabdeckung
verformt.
[0008] In diesem Zusammenhang ist des Weiteren vorgesehen, dass die Seitenwand des Balges
unter Bildung von Balgelementen Balgrahmen aufweist, und die Bodenabdeckung unter
Bildung von ebenfalls Balgelementen Profilleisten, wobei die Rahmenstreben an den
Balgrahmen und den Profilleisten befestigt sind.
[0009] Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Rahmenstreben Teil des
balgartigen Bodeneinsatzes sind, der zur Bildung des Kanales die Seitenwand mit der
Bodenabdeckung verbindet. Das heißt, dass die Rahmenstreben nicht nur der Versteifung
der Bodenabdeckung dienen, sondern auch verhindern, dass der balgartige Bodeneinsatz
durchhängt.
[0010] Der mit der Bodenabdeckung gebildete Kanal soll insbesondere als Luftführungskanal
dienen. Insofern ist es zweckmäßig, wenn der Kanal im Wesentlichen hermetisch abgeschlossen
ist. In diesem Sinne ist vorgesehen, dass der balgartige Bodeneinsatz mehrere hintereinander
angeordnete balgartige Elemente aufweist, wobei die balgartigen Elemente zumindest
an ihrem einen Ende, vorzugsweise jedoch an beiden Enden balgartige Ansätze zum formschlüssigen
Anliegen an den Balgelementen der Bodenabdeckung und den Balgelementen der Seitenwand
aufweisen. Hieraus wird deutlich, dass der balgartige Bodeneinsatz in der Ansicht
etwa U-förmig ausgebildet ist, und die Ansätze im eingebauten Zustand nach oben ausgerichtet
mit den entsprechenden Balgelementen der Bodenabdeckung und der Seitenwand des Balges
verbunden sind. Die Verbindung zwischen den Ansätzen einerseits und den Balgelementen
andererseits kann hierbei lösbar z. B. durch Klettbandverschlüsse erfolgen, es besteht
allerdings auch die Möglichkeit, die balgartigen Ansätze des balgartigen Bodeneinsatzes
mit den Balgelementen der Seitenwand des Balges und der Bodenabdeckung zu verkleben.
Der balgartige Bodeneinsatz des Kanals kann hierbei falten- oder wellenförmig entsprechend
dem Balg oder der balgartigen Bodenabdeckung ausgebildet sein.
[0011] Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Balgelemente des Balges als auch der
Bodenabdeckung aus einem Balgstoff ausgebildet sind. Der Balgstoff umfasst hierbei
mindestens einen mit einem Elastomer beschichteten Festigkeitsträger, ebenso wie der
balgartige Bodeneinsatz zur Bildung des Kanales. Der Festigkeitsträger kann hierbei
mindestens eine Lage eines Gewebes, Gewirkes oder Gestrickes aufweisen.
[0012] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen Balg im Schnitt mit zwei Ausführungsformen von unterschiedlich
ausgebildeten Bodenabdeckungen;
- Fig. 2
- zeigt eine erste Ausführungsform einer Bodenabdeckung in perspektivischer Darstellung
im Schnitt;
- Fig. 3
- zeigt eine zweite Ausführungsform einer Bodenabdeckung in perspektivischer Darstellung
im Schnitt.
[0013] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Balg weist zwei Seitenwände 3 auf, wobei die Seitenwände
3 zwei alternative Ausführungsformen einer Bodenabdeckung 10, 20 aufweisen. Die beiden
in Fig. 1 dargestellten alternativen Ausführungsformen einer Bodenabdeckung 10, 20
finden sich in vergrößerter Darstellung und perspektivisch in den Figuren 2 und 3
wieder.
[0014] Die Balgseitenwand des Balges 1 umfasst mehrere hintereinander angeordnete Balgrahmen
5, die einzelne Stoffstreifen zur Bildung von Balgelementen 6 aufnehmen. Hierbei wird
entweder ein Falten- oder ein Wellenbalg gebildet, je nachdem welche Ausprägung des
Balges gewünscht ist. Entsprechend der Ausbildung des Balges 1 als Falten- oder Wellenbalg
ist auch die Bodenabdeckung 10 falten- oder wellenförmig ausgebildet. Die Bodenabdeckung
10 besitzt Profilleisten 11, die, wie auch die Balgrahmen 5, Streifen von Balgstoff
zur Bildung der entsprechenden Balgelemente 12 in Falten- oder Wellenform aufnehmen.
Im unteren Bereich der Bodenabdeckung 10 sind Rahmenstreben 14 vorgesehen, wobei die
Rahmenstreben 14 der Verbindung der Balgrahmen 5 mit den Profilleisten 11 der Bodenabdeckung
10 dienen, wie sich dies unmittelbar in Anschauung von Fig. 2 ergibt. Die Rahmenstreben
dienen aber auch der Versteifung des balgartigen Bodeneinsatzes 15, und bilden mit
Stoffstreifen balgartige Bodenelemente 17. Der balgartige Bodeneinsatz 15 ist ebenso
wie die Seitenwand 3 des Balges und die Bodenabdeckung 10 falten- oder wellenförmig
ausgebildet; sie bilden zusammen den Kanal 30. Der balgartige Bodeneinsatz 15 weist
zu beiden Enden jeweils einen balgartigen Ansatz 16 auf, der dem formschlüssigen Anliegen
an den Balgelementen 6 und 12 dient. Die Verbindung zwischen den balgartigen Ansätzen
16 und den Balgelementen 6 und 12 der Balgseitenwand und der Bodenabdeckung 10 erfolgt
beispielsweise mittels Klettbandverschlüssen oder mittels Verkleben. Wesentlich ist
allerdings, dass zur Erzielung der erforderlichen Dichtigkeit die balgartigen Ansätze
16 sich an die Balgelemente 6 der Seitenwand und die Balgelemente 12 der Bodenabdeckung
10 anschmiegen, also gleichsam formschlüssig an diesen anliegen, wie dies bereits
beschrieben wurde. Die Balgelemente 12 der Bodenabdeckung schmiegen sich ebenfalls
am oberen Ende an die Balgelemente der Seitenwand des Balges an.
[0015] Die in Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsform einer Bodenabdeckung 20 unterscheidet
sich von der ersten Ausführungsform lediglich in der Form der Bodenabdeckung insofern,
als diese Bodenabdeckung 20 im Wesentlichen dreieckförmig verläuft, und insofern auch
einen dreieckförmigen Kanal 30 bildet, ansonsten ist sie gleich der ersten Ausführungsform.
Die mit 20 bezeichnete Bodenabdeckung weist ebenfalls Profilleisten 21 auf, die mit
Stoffstreifen Balgelemente 22 bilden. Die Profilleisten 21 sind mit den Balgrahmen
5 durch Rahmenstreben 24 verbunden, wobei die Rahmenstreben mit Stoffstreifen entsprechende
balgartige Bodenelemente 27 bilden. Die Balgelemente 22 sind am oberen Ende an den
Balgelementen 6 der Seitenwand 3 des Balges 1 angelenkt.
[0016] Der Kanal 30 wird in Verbindung mit der Bodenabdeckung 20 und der Seitenwand 3 des
Balges durch den balgartigen Bodeneinsatz 25 gebildet, der zu beiden Enden balgartige
Ansätze 26 zeigt, die in formschlüssiger Art, wie dies bereits in Bezug auf die Fig.
2 beschrieben wurde, an den Balgelementen sowohl des Balges als auch den Balgelementen
22 der Bodenabdeckung 20 anliegen.
Bezugszeichenliste:
[0017]
- 1
- Balg
- 3
- Seitenwand des Balges
- 5
- Balgrahmen des Balges
- 6
- Balgelement
- 10
- Bodenabdeckung (erste Ausführungsform)
- 11
- Profilleiste der Bodenabdeckung
- 12
- Balgelement der Bodenabdeckung
- 14
- Rahmenstrebe des balgartigen Bodeneinsatzes
- 15
- balgartiger Bodeneinsatz
- 16
- balgartiger Ansatz des balgartigen Bodeneinsatzes
- 17
- balgartige Bodenelemente des balgartigen Bodeneinsatzes
- 20
- Bodenabdeckung (zweite Ausführungsform)
- 21
- Profilleiste der Bodenabdeckung
- 22
- Balgelement der Bodenabdeckung
- 24
- Rahmenstrebe des balgartigen Bodeneinsatzes
- 25
- balgartiger Bodeneinsatz
- 26
- balgartiger Ansatz des balgartigen Bodeneinsatzes
- 27
- balgartige Bodenelemente des balgartigen Bodeneinsatzes
- 30
- Kanal
1. Übergangseinrichtung zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen oder
Fahrzeugteilen, mit einem einen Übergang überspannenden Balg (1), wobei der Balg (1)
einander gegenüberliegend zwei Seitenwände (3) aufweist, wobei jede Seitenwand (3)
eine sich im Wesentlichen über die Länge der Seitenwand (3) erstreckende balgartige
Bodenabdeckung (10, 20) aufweist, wobei die Bodenabdeckung (10, 20) beabstandet zur
Seitenwand (3) verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bildung eines geschlossenen Kanals (30) die Bodenabdeckung (10, 20) mit der Seitenwand
(3) durch einen balgartigen Bodeneinsatz (15, 25) verbunden ist.
2. Übergangseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenabdeckung (10, 20) zumindest teilweise winklig zur Seitenwand verläuft.
3. Übergangseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenabdeckung (10, 20) im Bereich ihres unteren Endes durch eine Mehrzahl von
Rahmenstreben (14, 24) mit der Seitenwand (3) verbunden ist.
4. Übergangseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwand (3) des Balges (1) unter Bildung von Balgelementen (6) Balgrahmen
(5), und die Bodenabdeckung (10, 20) unter Bildung von Balgelementen (12, 22) Profilleisten
(11, 21) aufweist, wobei die Rahmenstreben (14, 24) an den Balgrahmen (5) und den
Profilleisten (11, 21) befestigt sind.
5. Übergangseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenstreben (14, 24) Teil des balgartigen Bodeneinsatzes (15, 25) sind.
6. Übergangseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der balgartige Bodeneinsatz (15, 25) mehrere hintereinander angeordnete balgartige
Bodenelemente (17, 27) aufweist, wobei die balgartigen Bodenelemente (17, 27) zumindest
an einem Ende, vorzugsweise an beiden Enden balgartige Ansätze (16, 26) aufweisen,
mit denen der balgartige Bodeneinsatz (15, 25) an den Balgelementen (12, 22) der Bodenabdeckung
(10, 20) und den Balgelementen (6) der Seitenwand (3) anliegend verbunden ist.
7. Übergangseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die balgartigen Ansätze (16, 26) mit den Balgelementen (6; 12, 22) der Seitenwand
und/oder der Bodenabdeckung lösbar z. B. durch Klettbandverschlüsse verbunden sind.
8. Übergangseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der balgartige Bodeneinsatz (15, 25) des Kanals falten- oder wellenförmig entsprechend
dem Balg (3) oder der balgartigen Bodenabdeckung (10, 20) ausgebildet ist.
9. Übergangseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl die Balgelemente (6) des Balges (1) als auch die der Bodenabdeckung (10, 20)
ebenso aus einem mit einem Elastomer beschichteten Festigkeitsträger ausgebildet sind,
wie der balgartige Bodeneinsatz (15, 25) zur Bildung des Kanals (30).
10. Übergangseinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Festigkeitsträger mindestens eine Lage eines Gewebes, Gewirkes oder Gestrickes
aufweist.