[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Etikettenspender mit einer motorischen Aufwickeleinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. auf ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 9.
[0002] Es ist aus der
WO 2007/124821 A1 ein Etikettenspender bekannt, der eine angetriebene Aufnahme für das Etikettenträgermaterial
umfasst. Dabei wird die Bahnspannung des Etikettenträgermaterial vor dem Aufwickeln
mittels eines Sensors ermittelt, um die Aufnahme derart anzutreiben, dass eine vorgegebene
Bahnspannung an der Aufnahme vorhanden ist, um ein Flattern oder Schlagen des Etikettenträgermaterial
während des Transports innerhalb des Etikettenspenders durch eine bereichsweise zu
geringe Bahnspannung zu verhindern. Der die Bahnspannung messende Sensor erfasst eine
lineare Wegstrecke, die durch die vorhandene Bahnspannung auf eine Rolle am Sensor
bewirkt wird. Eine solche Erfassung der Bahnspannung ist wenig feinfühlig und leicht
durch vorhandene Störgrößen wie Losbrechmoment beim Anlaufen des Etikettenspenders
und Änderung des Durchmessers des aufgewickelten Etikettenträgermaterials negativ
beeinflussbar.
[0003] Es ist weiterhin aus der
EP 2 479 114 A1 ein Etikettenspender mit einem antreibbaren Wickeldorn und einer davor angeordneten
Umlenkeinheit bekannt. Über die Stellung einer einstellbaren Rolle der Umlenkeinheit
kann die Straffheit bzw. Bandspannung des auf den Wickeldorn aufzuwickelnden Etikettenträgerbands
eingestellt werden, da in Abhängigkeit der Stellung dieser Rolle die Drehzahl des
Wickeldorns regelbar ist. Nachteilig daran ist die Notwendigkeit zum Einstellen der
Rolle.
[0004] Aus der
DE 41 42 158 A1 ist eine weitere Etikettiermaschine bekannt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Etikettenspender dahingehend zu
verbessern, dass eine verbesserte und konstruktiv einfachere Ausführung für eine konstante
Bahnspannung eines Etikettenträgerbands beim Aufwickeln erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Etikettenspender mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. durch ein Verfahren zum Betrieb eines Etikettenspenders mit den Merkmalen des
Anspruchs 9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Der erfindungsgemäße Etikettenspender umfasst eine Steuerung, eine Abwickelvorrichtung,
eine Spendeeinheit und eine Aufwickelvorrichtung, wobei die Aufwickelvorrichtung einen
motorischen Antrieb für eine Aufwickelhaspel und einen Tänzerarm mit einer Umlenkrolle
aufweist. Der Etikettenspender zeichnet sich dadurch aus, dass ein Sensor zum Erfassen
eines IST-Winkels bzw. einer Stellung des Tänzerarms vorgesehen ist, wobei die Steuerung
dazu konfiguriert ist, den motorischen Antrieb in Abhängigkeit des IST-Winkels des
Tänzerarms und eines in der Steuerung vorhandenen Soll-Winkels zu regeln. So kann
die Stellung des Tänzerarms sehr exakt beibehalten werden und eine sehr konstante
Bahnspannung erreicht werden, unabhängig von verschiedenen Störgrößen wie Änderung
des Durchmessers des aufgewickelten Etikettenträgerbands oder unterschiedlichen Transportgeschwindigkeiten
des Etikettenträgerbands. Für diese Regelung ist lediglich ein einziger Sensor zur
Erfassung der Stellung bzw. des Winkels des Tänzerarms notwendig, welches die Konstruktion
stark vereinfacht.
[0008] Der motorische Antrieb weist vorzugsweise einen Servomotor oder einen Schrittmotor
auf, um eine besonders feinfühlige Regelung mit einer hohen Auflösung zu erreichen.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist der Sensor ein Drehwinkelgeber oder
ein magnetischer Winkelsensor. Ein magnetischer Winkelsensor weist den zusätzlichen
Vorteil auf, dass er berührungslos einen auf der Drehachse des Tänzerarms angebrachten
Ringmagneten erfassen kann und solche Winkelsensoren eine hohe Auflösung oder Wiederholgenauigkeit
von 0,1° aufweisen.
[0010] Vorzugsweise ist der Tänzerarm mittels wenigstens einer Zugfeder in einer Transportrichtung
des Etikettenträgerbands mittels der Umlenkrolle des Tänzerarms vorspannbar. Über
die Stellung des Tänzerarms und damit über die Auslenkung der Zugfeder und die damit
erzeugbare Zugkraft ist die Vorspannung bzw. die Bahnspannung auf das Etikettenträgerband
einstellbar und in dieser Stellung immer konstant.
[0011] Bevorzugt ist zwischen der Spendeeinheit und der Aufwickelvorrichtung eine motorisch
angetriebene Vorschubeinheit für das Etikettenträgerband vorgesehen, die die Etikettiergeschwindigkeit
und damit die Transportgeschwindigkeit des Etikettenträgerbands bestimmt. Dabei ist
die Vorschubeinheit in einem kontinuierlichen und/oder intermittierenden Modus betreibbar,
um für alle notwendigen Etikettieraufgaben und Etikettierleistungen vorbereitet zu
sein.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb eines Etikettenspenders, der eine Steuerung,
eine Abwickelvorrichtung, eine Spendeeinheit und eine Aufwickelvorrichtung umfasst,
wobei die Aufwickelvorrichtung einen motorischen Antrieb und einen Tänzerarm mit einer
Umlenkrolle aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass ein Sensor einen IST-Winkel
des Tänzerarms erfasst und die Steuerung eine Winkelabweichung mittels eines in der
Steuerung vorhandenen SOLL-Winkels berechnet, wobei die Steuerung den motorischen
Antrieb in Abhängigkeit der Winkelabweichung des Tänzerarms regelt. So kann der Tänzerarm
weitestgehend in der Stellung gehalten werden, in der eine optimale und auch konstante
Bahnspannung des Etikettenträgerbands vorhanden ist. Diese Regelung ist unabhängig
von unterschiedlichen und sich ständig veränderbaren Störgrößen wie Änderung des Durchmessers
des aufgewickelten Etikettenträgerbands oder unterschiedlichen Transportgeschwindigkeiten
des Etikettenträgerbands.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausführung regelt bei laufendem Betrieb des Etikettenspenders
die Steuerung den motorischen Antrieb permanent, wobei der motorische Antrieb dabei
permanent die Aufwickelhaspel in der Aufwickelrichtung dreht und das Etikettenträgerband
aufwickelt. Durch die permanente Regelung und damit ein kontinuierliches Aufwickeln
kann ein Anhalten vermieden werden. So können starke Beschleunigungen beim Anlaufen
und Losbrechmomente vermieden werden, die zu erhöhten Bahnspannungen führen und ein
Reißen von empfindlichen Etikettenträgerbändern verursachen können, was zu erhöhten
Maschinenstillstandszeiten führt.
[0014] Vorzugsweise wird bei einer zunehmenden Winkelabweichung in der Transportrichtung
des Etikettenträgerbandes vom SOLL-Winkel der motorische Antrieb stärker beschleunigt
und/oder die Geschwindigkeit erhöht, um den Tänzerarm möglichst schnell wieder zurück
in die vorgegebene Stellung zu bringen. Dabei kann die Beschleunigung derart begrenzt
werden, dass überhöhte Bahnspannungen vermieden werden.
[0015] Bevorzugt wird bei einer zunehmenden Winkelabweichung entgegen der Transportrichtung
des Etikettenträgerbandes vom SOLL-Winkel der motorische Antrieb weniger beschleunigt
und/oder die Geschwindigkeit verringert, um den Tänzerarm möglichst schnell wieder
zurück in die vorgegebene Stellung zu bringen. Durch geringe Beschleunigungen ist
eine ruhige Bewegung ohne größere Bahnspannungsveränderungen möglich.
[0016] Bei der Erfindung kann die letzte Umlenkung des Etikettenträgerbands vor dem Erreichen
der Aufwickelhaspel an der Umlenkrolle des Tänzerarms erfolgen. Denkbar ist es, dass
der Umschlingungswinkel des Etikettenträgerbands an der Umlenkrolle des Trägerarms
dabei von 90° bis 180° beträgt. Dies umfasst folglich auch eine Variante, bei der
sich die Bewegungsrichtung des Etikettenträgers an der Umlenkrolle des Trägerarms
genau umkehrt. Durch den vergleichsweise großen Umschlingungswinkel des Etikettenträgerbands
an der Umlenkrolle des Tänzerarms wird der Einfluss der Änderung des Durchmessers
des aufgewickelten Etikettenträgerbands weitestgehend minimiert.
[0017] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Etikettenspenders von vorne,
- Fig. 2
- eine Frontansicht des Etikettenspenders mit Darstellung des Etikettenträgerbandverlaufs,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Aufwickelvorrichtung ohne Abdeckung von hinten und
- Fig. 4
- eine vergrößerte Rückansicht der Aufwickelvorrichtung ohne Darstellung von Antrieb
und Sensor.
[0018] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0019] Fig. 1 zeigt in einer Vorderansicht einen erfindungsgemäßen Etikettenspender 1 mit
einer Abwickelvorrichtung 2, einer Spendeeinheit 3 und einer Aufwickelvorrichtung
4. Die Aufwickelvorrichtung 4 umfasst eine Aufwickelhaspel 5 und einen Tänzerarm 6
mit einer Umlenkrolle 7.
[0020] In Fig. 2 ist das Schema des Verlaufs des Etikettenträgerbands 8 am Etikettenspender
1 gezeigt. Das Etikettenträgerband 8 mit Etiketten 9 wird von der Abwickelvorrichtung
2 abgezogen und dabei von zwei stationär angeordneten Umlenkrollen 10 und einem vorgespannten
Tänzerarm 11 mit einer Umlenkrolle 12 der Abwickelvorrichtung 2 umgelenkt, um dabei
eine Bahnspannung aufzuweisen. Der für das Abziehen verantwortliche Antrieb ist eine
motorisch angetrieben Vorschubeinheit 13 mit einer Antriebswalze 14 und einer Andruckrolle
15. Die Vorschubeinheit 13 ist nach der Spendeeinheit 3 angeordnet, die Etiketten
9 an einer Spendekante 16 vom Etikettenträgerband 8 auf ein zu etikettierendes, nicht
näher dargestelltes, Produkt abspendet. Das Etikettenträgerband 8 ohne Etiketten 9
wird von der Andruckrolle 15 an die Antriebswalze 14 angedrückt, um den Vorschub bzw.
Transport des Etikettenträgerbands 8 zu gewährleisten. Je nach Leistung bzw. Spendezyklus
wird die Vorschubeinheit 13 kontinuierlich oder intermittierend betrieben. Dabei umfasst
der Begriff "kontinuierlich" nicht nur eine konstante Geschwindigkeit, sondern auch
unterschiedliche Beschleunigungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei permanentem
Antrieb. "Intermittierend" bedeutet, dass zwischen dem Spenden einzelner Etiketten
9 oder eine Gruppe von mehreren Etiketten 9 die Vorschubeinheit 13 anhält, bis das
nächste Etikett 9 gespendet werden soll.
[0021] Im weiteren Verlauf nach der Vorschubeinheit 13 wird das Etikettenträgerband 8 in
einer Transportrichtung T der Aufwickelvorrichtung 4 zugeführt und um die Umlenkrolle
7 des Tänzerarms 6 der Aufwickelvorrichtung 4 umgelenkt, bevor es auf der Aufwickelhaspel
5 aufgewickelt wird. Der Tänzerarm 6 ist vorgespannt und bewirkt eine Bahnspannung.
Die gewünschte und optimale Bahnspannung für unterschiedliche Etikettenträgerbänder
8 wird durch einen SOLL-Winkel ß
SOLL des Tänzerarms 6 um seine Drehachse D, siehe Fig. 4, vorgegeben.
[0022] In Fig. 2 sind mit gestrichelten Linien zwei in beide Richtungen ausgelenkte Stellungen
des Tänzerarms 6 dargestellt, die mit einen jeweiligen IST-Winkel ß
IST aufweisen. Über eine in Fig. 3 dargestellte Steuerung 20 wird über den SOLL-Winkel
ß
SOLL und den IST-Winkel ß
IST eine Winkelabweichung Δß (im Folgenden: dß) berechnet, die als Regelabweichung die
Eingangsgröße für die Regelung eines motorischen Antriebs 18 der Aufwickelhaspel 5
ist. Unter dem Einfluss des motorischen Antriebs 18 dreht sich die Aufwickelhaspel
5 in einer Aufwickelrichtung W. In der Ansicht gemäß Figur 2 erfolgt diese Drehung
gegen den Uhrzeigersinn.
[0023] An der Umlenkrolle 7 des Tänzerarms 6 erfolgt die letzte Umlenkung des Etikettenträgerbands
8 vor dem Erreichen der Aufwickelhaspel 5. Die Transportrichtung des Etikettenträgerbands
8 zwischen der Umlenkrolle 7 und der Aufwickelhaspel 5 ist identisch mit der Tangentialrichtung
des bereits auf die Aufwickelhaspel 5 aufgewickelten Etikettenträgerbands 8 an derjenigen
Stelle, an der das Etikettenträgerband 8 erstmals die Aufwickelhaspel 5 erreicht.
Der Winkel zwischen der Transportrichtung 5 des Etikettenträgerbands 8 vor der Umlenkrolle
7 am Tänzerarm 6 und der Transportrichtung T des Etikettenträgerbands 8 jenseits der
Umlenkrolle 7 ist identisch mit dem Umschlingungswinkel des Etikettenträgerbands 8
an der Umlenkrolle 7. In der Situation in Figur 2 beträgt dieser Winkel etwa 147°.
Er variiert in Abhängigkeit von den jeweiligen IST-Winkel ß
IST des Tänzerarms 6. Insgesamt kann der Umschlingungswinkel vorzugsweise zwischen 90°
und 180° betragen, sodass auch eine vollständige Richtungsumkehr des Etikettenträgerbands
8 möglich ist. Ein großer Umschlingungswinkel an der Umlenkrolle 7 minimiert den Einfluss
der Änderung des im Betrieb anwachsenden Durchmessers des bereits auf die Aufwickelhaspel
5 aufgewickelten Etikettenträgerbands 8 auf die Zugspannung.
[0024] In Figur 2 ist zu sehen, dass die Drehachse D, um die der Tänzerarm 6 verschwenkt,
parallel ist sowohl zu einer Axialrichtung der Aufwickelhaspel 5 als auch zur Axialrichtung
der Umlenkrolle 7. Unabhängig vom dargestellten Ausführungsbeispiel kann diese Beziehung
bei jeglichen Ausführungsformen der Erfindung vorliegen.
[0025] Fig. 3 zeigt in einer Rückansicht der Aufwickeleinrichtung 4 einen Sensor 17, der
den IST-Winkel ß
IST des Tänzerarms 6 um seine Drehachse D erfasst. Die Aufwickelhaspel 5 wird über einen
Motor 18, vorzugsweise einen Servomotor, angetrieben. Die Steuerung 20 ist in einem
Gehäuse 19 des Etikettenspenders 1 vorgesehen. Eine nicht näher dargestellte Bedieneinheit
kann im Gehäuse 19 integriert sein oder über ein extern vorgesehenes Bedienterminal
können Eingaben von einer Bedienperson vorgenommen werden.
[0026] Fig. 4 zeigt eine Rückansicht der Aufwickelvorrichtung 4 ohne den Motor 18 und den
Sensor 17. Der Tänzerarm 6 ist um seine Drehachse D auslenkbar und wird über zwei
Zugfedern 21 mittels zweier Hebel 22 an einer Achse 23 des Tänzerarms 6 in der Transportrichtung
T des Etikettenträgerbands 8, siehe Pfeil am Tänzerarm, vorgespannt. Über die Stellung
des Tänzerarms 6 und damit über die Zugkraft der Zugfedern 21 ist die Bahnspannung
des Etikettenträgerbands 8 bestimmbar und einstellbar. Auf der Achse 23 ist am von
dem Tänzerarm 6 abgewandten Ende ein Ringmagnet 27 angeordnet. Das vom Ringmagnet
27 erzeugte Magnetfeld wird vom Sensor 17 in Form eines magnetischen Winkelsensors
berührungslos erfasst und der Sensor 17 ermittelt aus der Lage und Veränderung des
Magnetfelds die Stellung und den IST-Winkel ß
IST des Tänzerarms 6. Der Sensor 17 wandelt die Informationen in eine elektrische Spannung
zwischen 0 und 10 V um. Die Steuerung 20 ist mit dem Sensor 17 verbunden und wandelt
die anliegende Spannung in einen Winkelwert ß
IST um. Der Motor 18 treibt ein erstes Riemenrad 24 an. Mittels eines Riemens 25, vorzugsweise
eines Zahnriemens, wird die Drehung mit einer Getriebeübersetzung von wenigstens 4
: 1 auf ein zweites Riemenrad 26 übertragen, wobei das zweite Riemenrad 26 mit der
Aufwickelhaspel 5 verbunden ist.
[0027] Die Drehachse A des zweiten Riemenrads 26 ist in diesem Ausführungsbeispiel identisch
mit der Drehachse A der Aufwickelhaspel 5, d.h. mit der Axialrichtung der Aufwickelhaspel
5. In Figur 4 ist zu erkennen, dass die Drehachse D des Tänzerarms 6 parallel ausgerichtet
ist zur Drehachse A des zweiten Riemenrads 26 und der Aufwickelhaspel 5, wobei jedoch
ein Versatz zwischen den beiden Drehachsen D, A vorliegt. In einer alternativen Ausführungsform
ist es denkbar, dass die beiden Drehachsen D, A zusammenfallen, d.h. dass kein seitlicher
Versatz zwischen den beiden Drehachsen D, A vorliegt.
[0028] Die Regelung wird im Folgenden näher erläutert. Beim Starten des Etikettenspenders
1 und beginnendem Spenden von Etiketten 9 transportiert die Vorschubeinheit 13 das
Etikettenträgerband 8 in Richtung der Aufwickelvorrichtung 4. Der Motor 18 beginnt
zeitgleich die Aufwickelhaspel 5 zu drehen und das Etikettenträgerband 8 aufzuwickeln.
Der Tänzerarm 6 wird ausgelenkt und über den Sensor 17 erkennt die Steuerung 20, dass
eine Winkelabweichung dß gegenüber dem in der Steuerung 20 abgelegten Parameter für
den SOLL-Winkel ß
SOLL vorliegt. Je nach Richtung der Auslenkung in oder entgegen der Transportrichtung
T wird der Motor 18 beschleunigt oder gebremst bzw. die Geschwindigkeit angepasst.
Je nach Geschwindigkeit der Veränderung der Winkelabweichung dß selbst erhöht oder
vermindert die Steuerung 20 auch die Beschleunigung des motorischen Antriebs 18, während
die Drehgeschwindigkeit der Aufwickelhaspel 5 verändert wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
gibt es folglich zwei Stellgrößen. Der Betrag der Winkelabweichung dß beeinflusst
mittels der Steuerung 20 die eingestellte Geschwindigkeit des Motors 18 und damit
der Aufwickelhaspel 5. Die Ableitung der Veränderung der Winkelabweichung dß nach
der Zeit, d.h. die Geschwindigkeit der Veränderung der Winkelabweichung, stellt eine
zweite Stellgröße dar, die separat gemessen wird und mittels der Steuerung 20 die
Höhe der Beschleunigung des Motors 18 zwischen zwei Geschwindigkeitswerten beeinflusst.
Je schneller sich die Winkelabweichung dß ändert, desto höher wird die Beschleunigung
gewählt, mit der der Motor 18 von einer ersten Drehzahl zu einer zweiten Drehzahl
gebracht wird, und umgekehrt. In einer einfacheren Ausführungsform wird jedoch allein
die Winkelabweichung dß selbst als einzige Stellgröße gemessen, nicht aber die Geschwindigkeit
der Veränderung der Winkelabweichung.
[0029] Es sind auch alternative Ausführungen denkbar. Als Sensor 17 ist auch ein inkrementaler
oder absoluter Drehgeber einsetzbar. Der Motor 18 kann auch direkt ohne ein Riemengetriebe
an der Aufwickelhaspel 5 angeordnet sein.
[0030] Besonders gut eignet sich der erfindungsgemäße Etikettenspender für das Etikettieren
von Verpackungen insbesondere aus Kunststoff, wie sie in Verpackungsmaschinen erzeugt
werden, beispielsweise in Schalenverschließmaschinen oder Tiefziehverpackungsmaschinen.
1. Etikettenspender (1), umfassend eine Steuerung (20), eine Abwickelvorrichtung (2)
für ein Etikettenträgerband (8), eine Spendeeinheit (3) und eine Aufwickelvorrichtung
(4) für das Etikettenträgerband (8), wobei die Aufwickelvorrichtung (4) einen motorischen
Antrieb (18) für eine Aufwickelhaspel (5) dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelvorrichtung (4) einen Tänzerarm (6) mit einer Umlenkrolle (7) aufweist,
und dass ein Sensor (17) zum Erfassen eines IST-Winkels (ßIST) des Tänzerarms (6) vorgesehen ist, wobei die Steuerung (20) dazu konfiguriert ist,
den motorischen Antrieb (18) der Aufwickelvorrichtung (4) in Abhängigkeit des IST-Winkels
(ßIST) des Tänzerarms (6) und eines in der Steuerung (20) vorhandenen Soll-Winkels (ßSOLL) zu regeln.
2. Etikettenspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (18) einen Servomotor oder einen Schrittmotor aufweist.
3. Etikettenspender nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (17) ein Drehwinkelgeber oder ein magnetischer Winkelsensor ist.
4. Etikettenspender nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tänzerarm (6) mittels wenigstens einer Zugfeder (21) vorspannbar ist.
5. Etikettenspender nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Spendeeinheit (3) und der Aufwickelvorrichtung (4) eine motorisch angetriebene
Vorschubeinheit (13) für das Etikettenträgerband (8) vorgesehen ist.
6. Etikettenspender nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinheit (13) in einem kontinuierlichen und/oder in einem intermittierenden
Modus betreibbar ist.
7. Etikettenspender nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (7), eine Axialrichtung der Aufwickelhaspel (5) und/oder eine Drehachse
(D) des Tänzerarms (6) parallel zueinander sind.
8. Etikettenspender nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingungswinkel des Etikettenträgerbands (8) an der Umlenkrolle (7) des Tänzerarms
(6) 90° bis 180° beträgt.
9. Verfahren zum Betrieb eines Etikettenspenders (1), der eine Steuerung (20), eine Abwickelvorrichtung
(2) für ein Etikettenträgerband (8), eine Spendeeinheit (3) und eine Aufwickelvorrichtung
(4) für das Etikettenträgerband (8) umfasst, wobei die Aufwickelvorrichtung (4) einen
motorischen Antrieb (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelvorrichtung (4) einen Tänzerarm (6) mit einer Umlenkrolle (7) aufweist,
dass ein Sensor (17) einen IST-Winkel (ßIST) des Tänzerarms (6) erfasst und die Steuerung (20) eine Winkelabweichung (dß) mittels
eines in der Steuerung (20) vorhandenen SOLL-Winkels (ßSOLL) berechnet, wobei die Steuerung (20) den motorischen Antrieb (18) der Aufwickelvorrichtung
(4) in Abhängigkeit der Winkelabweichung (Δß) des Tänzerarms (6) regelt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei laufendem Betrieb des Etikettenspenders (1) die Steuerung (20) den motorischen
Antrieb (18) permanent regelt, wobei der motorische Antrieb (18) permanent die Aufwickelhaspel
(5) in der Aufwickelrichtung (4) dreht.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer zunehmenden Winkelabweichung (Δß) in der Transportrichtung (T) des Etikettenträgerbandes
(8) vom SOLL-Winkel (ßSOLL) die Geschwindigkeit des motorischen Antriebs (18) erhöht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer zunehmenden Winkelabweichung (Δß) entgegen der Transportrichtung (T) des
Etikettenträgerbandes (8) vom SOLL-Winkel (ßSOLL) die Geschwindigkeit des motorischen Antriebs (18) verringert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikettenträgerband (8) an der Umlenkrolle (7) des Tänzerarms (6) um 90° bis
180° umgelenkt wird.