[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschlusskasten zum Einschließen von Gegenständen,
insbesondere von Schlüsseln, umfassend einen insbesondere quaderförmigen Behälter
mit einem nach oben offenen Aufnahmeraum für die Gegenstände und einen am Behälter,
insbesondere verschwenkbar, angebrachten Deckel zum Verschließen des Aufnahmeraums,
wobei der Deckel von einer geschlossenen Position, in welcher der Aufnahmeraum geschlossen
ist, in wenigstens eine geöffnete Position, in welcher der Aufnahmeraum geöffnet ist,
verstellbar ist, wobei mehrere Sicherungsöffnungen im Deckel und Behälter zum Anbringen
von mehreren Verriegelungselementen, insbesondere Vorhangschlössern, vorgesehen sind.
[0002] Ein derartiger Verschlusskasten ist beispielsweise aus der
US 8,322,566 B2 bekannt. Ein Verschlusskasten der eingangs genannten Art wird auch als "Lock Box"
oder "Lockout Box" bezeichnet.
[0003] Ein Verschlusskasten der eingangs genannten Art wird hauptsächlich für einen sogenannten
Gruppen-Ausschluss (Group Lockout) im Zusammenhang mit einer Wartung, Reparatur oder
Reinigung einer Maschine oder Anlage verwendet, wenn mehrere an der Wartung, Reparatur
oder Reinigung beteiligte Mitarbeiter ein oder mehrere Energiequellen an der Maschine
oder Anlage ausschließen müssen. Um den Zeitaufwand für den Ausschluss und die Anzahl
der notwendigen Sicherheitsschlösser möglichst niedrig zu halten, werden bei einem
Gruppen-Ausschluss die einzelnen Energiequellen jeweils nur mit einem Sicherheitsschloss
verriegelt. Die Schlüssel dieser Schlösser werden dann in den Verschlusskasten eingeschlossen.
Außen hängt jeder Mitarbeiter sein personalisiertes Schloss in dafür vorgesehene Sicherungsöffnungen
ein und verschließt es, so dass der Verschlusskasten nicht mehr geöffnet werden kann.
Jeder Mitarbeiter muss somit nicht sein jeweiliges Schloss an jeder ausgeschlossenen
Energiequelle einhängen, sondern nur einmal am Verschlusskasten - ohne dass die Intention
von "Lock Out" bzw. die dadurch erreichte Sicherheit beeinträchtigt wird. Die Energiequellen
können erst wieder betätigt werden, wenn alle Mitarbeiter nach Beendigung ihrer Arbeiten
ihre Schlösser von dem Verschlusskasten entfernt haben, da der Verschlusskasten erst
dann wieder geöffnet werden kann und die darin verwahrten Schlüssel zum Aufschließen
der Schlösser an den Energiequellen entnommen werden können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen leicht handhabbaren
Verschlusskasten bereitzustellen, insbesondere zur Erhöhung der mit der Verwendung
des Verschlusskastens verbundenen Ausschlusssicherheit.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Verschlusskasten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst
und insbesondere dadurch, dass ein Verschlusskasten der eingangs genannten Art dadurch
weitergebildet wird, dass am Behälter wenigstens eine Befestigungseinrichtung vorgesehen
ist, die dazu ausgebildet und/oder vorgesehen ist, den Behälter an einer Wand anzubringen.
[0006] Der Behälter kann somit lösbar, insbesondere einhängbar, bzw. in abnehmbarer Weise
oder dauerhaft bzw. fest an der Wand befestigt werden. Durch die Anbringung an der
Wand wird ein definierter Platz für den Verschlusskasten geschaffen, so dass der Verschlusskasten
für einen Ausschluss nicht lange gesucht werden muss. Außerdem wissen dadurch alle
an dem Ausschluss beteiligten Personen den Lagerplatz des Verschlusskastens und können
somit ohne langes Suchen ihr Vorhangschloss am Verschlusskasten anbringen.
[0007] Der Verschlusskasten kann in der Nähe einer Anlage oder Maschine platziert und dadurch
der Anlage bzw. Maschine zugeordnet werden. Es bietet sich somit an, jeder Anlage
oder Maschine ihren eigenen Verschlusskasten zuzuweisen, der nur für einen an der
jeweiligen Anlage bzw. Maschine vorzunehmenden Ausschluss verwendet wird und dafür
an seinem vorgesehenen Platz zur Verfügung steht.
[0008] Dabei ist es vorteilhaft, wenn auf dem Verschlusskasten ein Label angebracht ist,
über das erkennbar ist, welcher Anlage bzw. Maschine der Verschlusskasten zugeordnet
ist. In diesem Zusammenhang ist es ferner von Vorteil, wenn für den Ausschluss der
Anlage bzw. Maschine Hangschlösser mit RFID-Transpondern eingesetzt werden, wie sie
in der
WO 2012/097994 A1 beschrieben sind.
[0009] Der Verschlusskasten kann bei lösbarer Anbringung an der Wand von der Wand abgenommen
werden und somit semi-mobil, d.h. sowohl stationär als auch mobil, eingesetzt werden.
Der Verschlusskasten kann jedoch auch ausschließlich zur stationären Verwendung vorgesehen
werden, indem er fest an der Wand angebracht, zum Beispiel angeschraubt, wird. Außerdem
kann der Verschlusskasten auch nur zur mobilen Verwendung vorgesehen sein, wenn er
nicht an der Wand angebracht wird.
[0010] Die semi-mobile bzw. stationäre Verwendung des Verschlusskastens bietet den Vorteil,
dass für den Verschlusskasten ein definierter Platz an der Wand vorgesehen wird. Der
Verschlusskasten und die möglicherweise eingeschlossenen Schlüssel können somit nicht
abhanden kommen. Dadurch wird die Sicherheit bei einem Ausschluss erhöht, da der Verschlusskasten
mit den eingeschlossenen Schlüsseln an einem definierten, offensichtlichen Platz an
der Wand während des Ausschlusses aufbewahrt wird und die Wahl des Aufenthaltsortes
nicht der Willkür oder dem freien Ermessen des Verwenders überlassen wird, wodurch
eine Entwendung des Verschlusskastens aufgrund von Manipulation oder Unachtsamkeit
Beteiligter oder Dritter erschwert wird. Jeder am Ausschluss beteiligte Mitarbeiter
weiß aufgrund des definierten Aufenthaltsortes genau, wo der Verschlusskasten während
des Ausschlusses hängt und wo er nach Beendigung seiner Arbeiten sein personalisiertes
Schloss wieder entnehmen kann. Nach der Beendigung eines Ausschlusses kann ferner
ein Verantwortlicher die für den Ausschluss verwendeten Schlösser wieder einsammeln
und im Verschlusskasten verstauen, so dass die Schlösser für einen zukünftigen Ausschluss
wieder ohne langes Suchen verfügbar sind.
[0011] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Verschlusskasten gleich mit mehreren
im Verschlusskastenbehälter gelagerten Vorhangschlössern angeboten wird, da die Vorhangschlösser
dann gleich für einen vorzunehmenden Ausschluss verfügbar sind und nicht lange gesucht
bzw. separat angeschafft werden müssen. Außerdem können die Dimensionen der mitgelieferten
Vorhangschlösser an die Dimensionen des Verschlusskastens angepasst sein. Beispielweise
kann der Durchmesser der Bügel der Vorhangschlösser an den Durchmesser der im Deckel
und Behälter vorgesehenen Sicherungsöffnungen angepasst sein, so dass die Vorhangschlösser
passend zum Verschlusskasten ausgebildet sind.
[0012] Bei dem Verschlusskasten handelt es sich insbesondere um eine Standard Group Lockout
Box, die ein verhältnismäßig kleines Volumen aufweist und in so dimensioniert ist,
dass sie in etwa doppelt so breit wie tief ist.
[0013] Vorzugsweise ist auch im an der Wand montierten Zustand der Deckel von der geschlossenen
Position, insbesondere um zumindest annähernd 90 Grad oder mehr, in die geöffnete
Position verstellbar. Der Behälter muss daher nicht notwendigerweise von der Wand
oder einer Wandhalterung entfernt werden, bevor der Deckel ausreichend weit geöffnet
werden kann.
[0014] Bevorzugt ist eine an einer Wand befestigbare, insbesondere anschraubbare, Wandhalterung
für den Behälter vorgesehen ist, an welcher der Behälter, insbesondere lösbar, anbringbar
ist. Der Verschlusskasten kann somit zur Lagerung an der Wandhalterung und damit an
einem definierten Platz angebracht sowie bei Bedarf, insbesondere zur Verwendung für
einen Gruppen-Ausschluss, abgenommen und mobil eingesetzt werden. Der Verschlusskasten
ist somit semi-mobil, also sowohl stationär als auch mobil, einsetzbar.
[0015] Der Behälter kann einen Behälterboden, eine hintere Seitenwand, eine der hinteren
Seitenwand gegenüberliegende vordere Seitenwand sowie seitliche Seitwände in Form
einer linken und einer rechten Seitenwand aufweisen, die den Aufnahmeraum definieren
und dem Behälter eine insbesondere quaderartige Form geben. Durch den Aufbau des Behälters
in Form eines Quaders mit vier Seitenwänden und einem rechteckigen Behälterboden weist
der Verschlusskasten eine besonders hohe Stabilität und Standfestigkeit auf.
[0016] Bevorzugt hält die Wandhalterung den Behälter in einem Abstand vor der Wand, wobei
bevorzugt die Wandhalterung einen U-förmigen Bügel mit seitlichen Schenkeln aufweist,
deren Länge den Abstand des Behälters von der Wand definieren. Die Schenkel sind daher
ausreichend lang, um den Behälter derart weit von der Wand entfernt halten zu können,
dass der Deckel in die geöffnete Position gebracht werden kann, wenn der Behälter
an der Wandhalterung angebracht ist. Insbesondere sind die Bemessungen der Wandhalterung
derart auf die Bemessungen des Deckels, insbesondere einschließlich eines Tragegriffs,
abgestimmt, dass der Deckel von der geschlossenen Position in die geöffnete Position
verstellbar ist.
[0017] Vorzugsweise weist die Befestigungseinrichtung wenigstens ein an einer hinteren Seitenwand
des Behälters anbringbares, insbesondere anschraubbares, oder angebrachtes Halteelement,
insbesondere in Form eines mit Abstand von der Seitenwand nach unten gerichteten Haltehakens,
auf, wobei das Halteelement zum Anbringen des Behälters an einer Wandhalterung in
die Wandhalterung einhängbar ist. Mittels des Halteelementes kann der Behälter auf
intuitiv einfache Weise in die Wandhalterung eingehängt und wieder leicht für den
mobilen Einsatz von der Wandhalterung abgenommen werden.
[0018] Das Halteelement kann an der hinteren Seitenwand angeschraubt oder auch angeschweißt
sein. Durch das Anschweißen wird das Halteelement fest mit dem Behälter verbunden.
[0019] Der Behälter kann eine Abnahmesicherung aufweisen, welche zwischen einer Abnahmestellung
und einer Sperrstellung verstellbar ist, wobei die Abnahmesicherung derart ausgebildet
ist, dass der an der Wandhalterung angebrachte Behälter in der Abnahmestellung von
der Wandhalterung abnehmbar ist und in der Sperrstellung gegen eine Abnahme von der
Wandhalterung gesichert ist. Mittels der Abnahmesicherung kann der Behälter somit
bei Bedarf gegen die Abnahme von der Wandhalterung gesichert werden, wodurch ein Abhandenkommen
des Behälters vermieden werden kann.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das Halteelement zum Einhängen des Behälters
an der Wandhalterung an der hinteren Seitenwand des Behälters angeschweißt ist, da
der Behälter dann nicht durch Abschrauben vom Halteelement von der Wandhalterung abgenommen
werden kann, wenn die Abnahmesicherung in der Sperrstellung ist. Der Verschlusskasten
kann somit besonders entwendungssicher ausgestaltet sein.
[0021] Die Abnahmesicherung kann über einen im Aufnahmeraum angebrachten Betätigungsmechanismus,
insbesondere einen Schalter, eine Taste oder einen Hebel, zwischen der Abnahmestellung
und der Sperrstellung verstellbar sein. Da der Betätigungsmechanismus im Aufnahmeraum
angebracht ist, kann die Abnahmesicherung nur bei geöffnetem Deckel betätigt werden.
Während eines Ausschlusses kann der gegen seine Abnahme gesicherte Behälter somit
nicht von der Wandhalterung abgenommen werden, da der Betätigungsmechanismus zum Verstellen
der Abnahmesicherung in die Abnahmestellung nicht erreichbar ist. Somit muss vor einem
Ausschluss entschieden werden, ob der Behälter über die Abnahmesicherung an der Wandhalterung
gesichert werden soll, da nach dem Verschließen des Deckels am Behälter der Betätigungsmechanismus
erst wieder nach Beendigung des Ausschlusses und bei wieder geöffnetem Deckel zugänglich
ist.
[0022] Bevorzugt weist die Abnahmesicherung ein aus dem Behälter ausfahrbares Sperrelement,
insbesondere einen Stift, auf, welches in der Sperrstellung die Wandhalterung hintergreift,
insbesondere untergreift, oder in eine an der Wandhalterung vorgesehene Blockiereinrichtung,
insbesondere eine Öffnung, bevorzugt ein horizontales Langloch, eingreift oder eine
derartige Blockiereinrichtung hintergreift, insbesondere untergreift, um die Abnahme
des Behälters von der Wandhalterung zu blockieren. In der Abnahmestellung kann das
Sperrelement in den Behälter zurückgefahren sein, so dass der Behälter von der Wandhalterung
abgenommen werden kann. Vorteilhaft an einer als horizontales Langloch ausgebildeten
Öffnung ist dabei, dass ein Sperrelement, wie etwa ein Sperrstift, ohne langes Suchen
der Öffnung in das Langloch eingebracht werden kann. Der Begriff "hintergreifen" bedeutet
insbesondere, dass das Sperrelement in Abnahmerichtung des Behälters hinter die Blockiereinrichtung
bzw. die Wandhalterung ausgefahren ist, und der Begriff "untergreifen" bedeutet insbesondere,
dass die Abnahmerichtung nach oben gerichtet ist und das Sperrelement die Blockiereinrichtung
bzw. die Wandhalterung von unten hintergreift.
[0023] Vorzugsweise greift das Sperrelement in der Sperrstellung insbesondere zusätzlich
in eine in einem an einer hinteren Seitenwand angebrachten Halteelement ausgebildete
Öffnung, insbesondere ein Rundloch, ein. Das Sperrelement kann somit vom Behälter
aus gesehen zunächst in ein horizontales Langloch in der Wandhalterung und dann in
das Rundloch in dem in die Wandhalterung eingehängten Halteelement eingreifen, wodurch
sich der Behälter besonders entwendungssicher an der Wandhalterung befestigen lässt.
Alternativ kann das Sperrelement die Wandhalterung auch hintergreifen, insbesondere
untergreifen, und nur in die in dem Halteelement ausgebildete Öffnung eingreifen.
[0024] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Deckel an einer hinteren
Seitenwand des Behälters, über die der Behälter an der Wandhalterung befestigbar ist,
insbesondere mittels wenigstens eines Scharniers, verschwenkbar angebracht. Dabei
kann in Kombination mit der vorstehend genannten Wandhalterung der Deckel in die geöffnete
Position gebracht werden, selbst wenn der Behälter über die hintere Seitenwand an
der Wandhalterung befestigt ist. Bei dem Scharnier kann es sich insbesondere um ein
Innenscharnier handeln, das an der Innenseite der hinteren Seitenwand montiert ist.
Dies hat den Vorteil, dass der Deckel auch dann um 90 Grad nach oben verschwenkt werden
kann, wenn die hintere Seitenwand unmittelbar an der Wand ansteht.
[0025] Die Befestigungseinrichtung kann wenigstens eine an einer hinteren Seitenwand des
Behälters ausgebildete, insbesondere durchgehende, Öffnung aufweisen. Die Öffnung
kann beispielsweise als Bohrung ausgestaltet sein, in die ein Befestigungsteil, wie
etwa eine Schraube oder ein Nagel, aufgenommen werden kann, über das der Behälter
an der Wand befestigt werden kann. Die Öffnung kann auch als Bohrung, insbesondere
Gewindebohrung, ausgebildet und zum Anschrauben eines Halteelements an der hinteren
Seitenwand vorgesehen sein.
[0026] Die Öffnung kann auch unterhalb eines an der hinteren Seitenwand des Behälters angebrachten
Halteelements vorgesehen sein. Das Halteelement kann dabei an dem Behälter angeschraubt
oder angeschweißt sein. Bei der unter dem Halteelement liegenden Öffnung kann es sich
um wenigstens ein Anschraubloch bzw. um zwei Anschraublöcher handeln zum Anschrauben
des Behälters an die Wand. Das Halteelement führt beim direkten Anschrauben des Behälters
an die Wand dazu, dass der Behälter leicht nach vorne geneigt montiert ist, wodurch
die Entnahme von Schlössern und Schlüsseln einfacher wird. Außerdem kann man besser
in den geöffneten Behälter von oben hineinblicken.
[0027] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Deckel an seiner Außenseite
mit einem, insbesondere umlegbaren und/oder vom Deckel abnehmbaren, Tragegriff versehen.
Dadurch wird der Transport für den Verschlusskasten vereinfacht. Insbesondere kann
der Tragegriff zur Seite umgelegt werden, wenn der Deckel in die geöffnete Position
gebracht wird, so dass für den Behälter ein geringerer Mindestabstand zur Wand benötigt
wird, wenn sich der Behälter auch bei Anbringung an der Wandhalterung öffnen lassen
soll. Der Tragegriff kann abgenommen werden, wenn der Verschlusskasten für den ausschließlichen
stationären Gebrauch an einer Wand befestigt wurde.
[0028] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die auch für sich beansprucht wird,
ist der Deckel an einer hinteren Seitenwand des Behälters verschwenkbar angebracht,
die eine größere Breite als die seitlichen Seitenwände des Behälters aufweist. Die
hintere Seitenwand ist somit gegenüber den seitlichen Seitenwänden die längere Seite.
Der Deckel ist daher entlang seiner langen Seite am Behälter angebracht und schwenkt
über seine kurze Seite auf. Wenn der Deckel mittels eines in die Sicherheitsöffnungen
eingehängten Vorhangschlosses verschlossen ist, kann der Deckel normalerweise noch
geringfügig angehoben und dadurch ein Spalt geschaffen werden aufgrund eines normalerweise
vorhandenen geringfügigen Spiels zwischen den Sicherheitsöffnungen und dem durch die
Sicherheitsöffnungen hindurchgeführten Bügel eines Vorhangschlosses. Da der Deckel
allerdings über seine lange Seite am Behälter angebracht ist und somit über seine
kurze Seite aufschwenkt, fällt die maximale, an der vorderen Seitenwand entstehende
Spaltgröße geringer aus als bei einem Verschlusskasten, bei dem der Deckel an einer
kurzen Seitenwand angebracht ist und somit über seine lange Seite aufschwenkt. Daher
kann ein am Deckel vorgesehener Kragen, der bei geschlossenem Deckel den oberen Bereich
der Seitenwände überdeckt und verhindert, dass trotz des Spiels ein Luftspalt zwischen
dem Deckel und den Seitenwänden entsteht, verhältnismäßig kurz ausgebildet werden.
Außerdem muss der Kragen im Bereich der vorderen Seitenwand des Behälters nicht weiter
als in den übrigen Bereichen nach unten gezogen werden, um in diesem Bereich eine
mögliche Luftspaltbildung zu vermeiden. Dadurch kann Material eingespart und das Gewicht
des Verschlusskastens gering gehalten werden, was die Handhabung des Verschlusskastens
insbesondere während des mobilen Einsatzes vereinfacht.
[0029] Vorzugsweise sind in einer hinteren Seitenwand des Behälters und einem an die hintere
Seitenwand angrenzenden Deckelabschnitt keine Sicherungsöffnungen zum Anbringen von
Vorhangschlössern vorgesehen. Das Anbringen des Verschlusskastens an der Wandhalterung
kann somit nicht von einem Vorhangschloss behindert werden.
[0030] In einer vorderen Seitenwand des Behälters und einem an die vordere Seitenwand angrenzenden
Deckelabschnitt können mehrere Sicherungsöffnungen zum Anbringen von mehreren Vorhangschlössern
vorgesehen sein. In einer rechten Seitenwand des Behälters und einem an die rechte
Seitenwand angrenzenden Deckelabschnitt können mehrere Sicherungsöffnungen zum Anbringen
von mehreren Vorhangschlössern vorgesehen sein. In einer linken Seitenwand des Behälters
und einem an die linke Seitenwand angrenzenden Deckelabschnitt können mehrere Sicherungsöffnungen
zum Anbringen von mehreren Vorhangschlössern vorgesehen sein. Derartig angebrachte
Sicherheitsöffnungen sind auch dann zugänglich, wenn der Verschlusskasten an der Wandhalterung
angebracht ist.
[0031] Bevorzugt sind Sicherungsöffnungen für insgesamt zwölf Vorhangschlösser vorgesehen.
Dies hat sich gewissermaßen als Standard etabliert. Es können aber auch Sicherungsöffnungen
für mehr oder weniger als zwölf Vorhangschlösser vorgesehen sein.
[0032] In wenigstens einer Seitenwand des Behälters, vorzugsweise in jeder Seitenwand des
Behälters, kann wenigstens ein Sichtloch ausgebildet, insbesondere eingestanzt, sein.
Insbesondere können in jeder Seitenwand mehrere Sichtlöcher vorgesehen sein, um einen
Lichteinfall zu ermöglichen und als Sichtfenster zu dienen. Die Sichtlöcher sind ausreichend
klein ausgebildet, so dass Schlüssel nicht durch sie hindurchfallen können. Sicht-
bzw. Lichtlöcher an allen vier Seiten ermöglichen den Lichteinfall von allen Seiten
und somit den Einblick in den Aufnahmeraum auch dann, wenn der Verschlusskasten an
der Wand hängt oder schlechte Lichtverhältnisse herrschen. Durch das Einbringen vieler
Sichtlöcher in den Behälter kann außerdem eine Gewichtsreduzierung erreicht werden.
[0033] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die auch für sich beansprucht wird,
bildet ein erstes Verschlussteil, das an der Innenseite des Deckels angebracht ist,
mit einem zweiten Verschlussteil, das an der Innenseite einer Seitenwand des Behälters
angebracht ist, in der geschlossenen Position des Deckels eine Schnappverbindung zum
Verschließen des Deckels am Behälter aus. Der Deckel kann mittels der Schnappverbindung
in der geschlossenen Position gehalten werden. Der Behälter bleibt somit geschlossen,
ohne dass ein Vorhangschloss in die Sicherheitsöffnungen eingesteckt ist. Dies vereinfacht
insbesondere den Transport und die Handhabung des Verschlusskastens.
[0034] An der Außenseite der Seitenwand des Behälters kann ein mit dem zweiten Verschlussteil
gekoppeltes Betätigungselement, insbesondere ein Druckknopf, angeordnet sein, mittels
dem die Schnappverbindung zwischen den beiden Verschlussteilen, insbesondere durch
Drücken des Druckknopfes, gelöst werden kann. Der Behälter lässt sich somit auf intuitive
Weise öffnen.
[0035] Vorzugsweise ist das zweite Verschlussteil mittels des Betätigungselements aus einer
Ruhestellung in eine Freigabestellung, in der die Schnappverbindung gelöst ist, auslenkbar,
und das zweite Verschlussteil ist derart federnd ausgebildet, dass das zweite Verschlussteil
in der Freigabestellung mit einer Rückstellkraft in die Ruhestellung beaufschlagt
ist. Nach dem Betätigen des Betätigungselements kehrt das zweite Verschlussteil somit
wieder automatisch in seine Ruhe- bzw. Ausgangsstellung zurück. Somit kann die Schnappverbindung
erneut ausgebildet werden, wenn der Deckel wieder geschlossen wird.
[0036] Bevorzugt ist wenigstens eine Feder vorgesehen, die den Deckel in Richtung der geöffneten
Position vorspannt. Der Deckel öffnet sich somit gewissermaßen von selbst, wenn das
Betätigungselement betätigt wird. Außerdem hält die Feder den Deckel in der geöffneten
Position, was den Zugang zum Aufnahmeraum vereinfacht.
[0037] Die Breite der hinteren Seitenwand liegt vorzugsweise im Bereich zwischen dem 2-
und 3-fachen, bevorzugt zumindest näherungsweise beim 2,5-fachen, der Breite der seitlichen
Seitenwand. Entsprechendes gilt für die Breite der vorderen Seitenwand. Zum Beispiel
kann die vordere und hintere Seitenwand jeweils eine Breite von etwa 23 cm aufweisen,
während die seitlichen Seitenwände jeweils etwa 9 cm breit sein können.
[0038] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusskastens
mit geschlossenem Deckel,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Verschlusskastens von Fig. 1 mit geöffnetem Deckel,
- Fig. 3
- eine weitere perspektivische Ansicht des Verschlusskastens von Fig. 1, wobei zur besseren
Sichtbarkeit eines Verschlusselements Teile des Verschlusskastens weggelassen sind,
und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer abgewandelten Variante des Verschlusskastens von
Fig. 1 mit einer Wandhalterung.
[0039] Der in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Verschlusskasten 11 weist einen quaderförmigen Behälter
13 mit einem nach oben offenen Aufnahmeraum 15 auf. Der Behälter 13 wird dabei von
einem Behälterboden 17, einer hinteren Seitenwand 19, einer vorderen Seitenwand 21,
einer linken Seitenwand 23 und einer rechten Seitenwand 25 gebildet. Der Behälterboden
17 und die Seitenwände 19, 21, 23 und 25 definieren bzw. umgeben den Aufnahmeraum
15. Bei dem dargestellten Verschlusskasten 11 ist ein Deckel 27 über zwei Scharniere
29 verschwenkbar an der hinteren Seitenwand 19 des Behälters 13 befestigt.
[0040] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist der Deckel 27 von einer geschlossenen Position (vgl.
Fig. 1), in welcher der Aufnahmeraum 15 geschlossen ist, in eine geöffnete Position
verstellbar (vgl. Fig. 2), in welcher der Aufnahmeraum 15 geöffnet ist.
[0041] In der geöffneten Position weist der Deckel 27 nach oben und ist dabei zumindest
näherungsweise um 90° gegenüber dem in Fig. 1 gezeigten geschlossenen Deckel 27 verschwenkt.
[0042] An der Außenseite des Deckels 27 ist ein Tragegriff 31 angeordnet, der in den Fig.
1 und 2 fest an der Außenseite des Deckels 27 angebracht ist. Im Unterschied dazu
ist bei der Variante der Fig. 4 der Tragegriff 31 seitlich umlegbar, so dass der Tragegriff
31 von der in Fig. 4 gezeigten Tragestellung nach hinten bzw. nach vorne in Richtung
der hinteren bzw. vorderen Seitenwand 19, 21 umgeklappt werden kann. Nicht dargestellt
ist ein Tragegriff 31, der am Deckel 27 mittels Schrauben sowie ggf. Schraubenmuttern
lösbar befestigt ist und somit vom Deckel 27 abgenommen werden kann. Dies kann von
Vorteil sein, wenn der Behälter 13 dauerhaft an einer Wand befestigt wird.
[0043] Bei dem Verschlusskasten 11 handelt es um einen Gruppen-Verschlusskasten, der auch
als Group Lockout Box bezeichnet wird. Der Verschlusskasten 11 wird bei einem sogenannten
Gruppenausschluss bzw. Group Lockout verwendet, bei dem mehrere an einer Wartung,
Reparatur oder Reinigung einer Maschine oder Anlage oder sonstigen Einrichtung beteiligte
Mitarbeiter eine oder eine Vielzahl von Energiequellen sichern bzw. ausschließen müssen.
Um den Zeitaufwand für den Ausschluss von derartigen Energiequellen und die Anzahl
notwendiger Schlösser zum Ausschließen der Energiequellen möglichst klein zu halten,
werden bei dem Gruppenausschluss die einzelnen Energiequellen jeweils nur mit einem
Sicherheitsschloss verriegelt. Die Schlüssel dieser Schlösser werden dann in den Verschlusskasten
11 eingeschlossen. Insbesondere weist der Verschlusskasten 11 am Deckel 27 einen Schlitz
33 auf, um Schlüssel in einen bereits bzw. noch immer verschlossenen Verschlusskasten
11 einzuwerfen.
[0044] Der Verschlusskasten 11 weist mehrere Sicherheitsöffnungen 35 im Deckel 27 und im
Behälter 13 auf, in die Vorhangschlösser eingehängt werden können. Bei einem Gruppenausschluss
hängt jeder beteiligte Mitarbeiter sein personalisiertes Vorhangschloss bei geschlossenem
Deckel 27 in einen Satz von drei miteinander korrespondierenden Sicherheitsöffnungen
35 ein und verschließt somit den Deckel 27 in der geschlossenen Position am Behälter
13. Somit muss nicht jeder Mitarbeiter sein Schloss an jeder ausgeschlossenen Energiequelle
einhängen, sondern nur einmal am Verschlusskasten 11, ohne dass die Intention des
Ausschlusses und die durch den Ausschluss erreichte Sicherheit beeinträchtigt werden.
[0045] Die Energiequellen können erst wieder betätigt werden, wenn alle Mitarbeiter nach
Beendigung ihrer Arbeiten ihre Vorhangschlösser wieder vom Verschlusskasten 11 abgenommen
und damit den Deckel 27 wieder freigegeben haben. Der Deckel 27 kann dann wieder in
die geöffnete Position gebracht werden, um die eingeschlossenen Schlüssel der an den
Energiequellen angebrachten Sicherheitsschlösser zu entnehmen.
[0046] Um zum Beispiel während eines Ausschlusses, also während eines stattfindenden Lockout,
den Verschlusskasten 11 bequem transportieren zu können, weist dieser den bereits
erwähnten Tragegriff 31 auf. Zusätzlich ist zum Beispiel zur Lagerung des Verschlusskastens
11 der Behälter 13 lösbar an einer Wandhalterung 37 anbringbar (vgl. Fig. 4). Die
Wandhalterung 37 kann an einer Wand (oder auch an einem Gehäuse einer Anlage oder
Maschine oder ähnlichem) angeschraubt werden, so dass der Verschlusskasten 11 an einem
definierten Platz gelagert werden kann. Jedoch kann der Verschlusskasten 11 für den
Einsatz auch wieder einfach und schnell von der Wandhalterung 37 abgenommen werden.
[0047] Die Wandhalterung 37 ist in Form eines U-förmigen Bügels 39 ausgebildet. Der Bügel
39 weist einen Frontabschnitt 41 auf, an dessen beiden seitlichen Enden in einem Winkel
von 90° zum Frontabschnitt 41 angeordnete seitliche Schenkel 43 nach hinten verlaufen,
die wiederum an ihrem von dem Frontabschnitt 41 abgewandten Ende abgewinkelt sind.
Der abgewinkelte Bereich bildet dabei einen Montageabschnitt 45 zum Befestigung der
Wandhalterung 37 an der Wand, zum Beispiel durch Anschrauben.
[0048] An der Außenseite der hinteren Seitenwand 19 kann ein Haltehaken 47 mittels Schrauben
63 angebracht werden. Die Schrauben 63 werden dazu beispielsweise durch die an der
hinteren Seitenwand 19 des Behälters 13 vorgesehenen Öffnungen 61 hindurchgesteckt
und mittels Schraubenmuttern gesichert. Der Haltehaken 47 steht in einem geringen
Abstand von der Seitenwand 19 nach unten gerichtet weg, so dass der Haltehaken 47
in den Frontabschnitt 41 des Bügels 39 eingehängt werden kann, um den Behälter 13
bzw. den Verschlusskasten 11 an der Wandhalterung 37 anzubringen. Alternativ können
die Öffnungen 61 dazu verwendet werden, um den Behälter 13 direkt, also ohne Wandhalterung,
an der Wand anzuschrauben und somit den Behälter 13 für den stationären Einsatz dauerhaft
an der Wand zu befestigen.
[0049] Die Wandhalterung 37 ist derart ausgebildet, dass der Behälter 13 in einem Abstand
vor der Wand gehalten wird, der ausreichend groß ist, um den Deckel 27 von der geschlossenen
Position um 90 Grad in die geöffnete Position zu verschwenken. Insbesondere kann dabei
der Tragegriff 31 umgeklappt werden, wodurch der erforderliche Abstand geringer ist
als bei nicht umklappbaren Tragegriffen. Um den besagten Abstand bereitzustellen,
sind bei dem dargestellten Beispiel die Schenkel 43 ausreichend lang ausgebildet,
so dass der Behälter 13 in einem Abstand vor der Wand gehalten wird, der ausreicht,
um den Deckel 27 bei an der Wandhalterung 37 angebrachtem Behälter 13 zu öffnen.
[0050] Der Deckel 27 kann aber auch ohne Wandhalterung bzw. Abstandshalter um 90 Grad nach
oben verschwenkt werden, insbesondere wenn das Scharnier 29, wie Fig. 2 zeigt, an
der Innenseite der hinteren Seitenwand 19 angebracht ist.
[0051] Wie insbesondere in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, ist die hintere bzw. vordere Seitenwand
19, 21 die längere Seite im Vergleich zu der rechten bzw. linken Seitenwand 23, 25.
Die hintere Seitenwand 19 weist somit eine größere Breite als die Seitenwände 23,
25 auf. Der Deckel 27 ist daher an einer langen Seite des Behälters 13 angeschlagen.
[0052] Wenn der Deckel 27 geöffnet wird, so schwenken somit seine kurzen Seiten nach oben.
Wenn in einen Satz von Sicherheitsöffnungen 35 ein Vorhangschloss eingehängt ist,
so ist normalerweise ein leichtes Spiel zwischen dem Bügel des Vorhangschlosses und
den drei Sicherheitsöffnungen 35 vorhanden. Um zu vermeiden, dass durch das Spiel
ein Luftspalt zwischen dem Deckel 27 und den Seitenwänden 21, 23, 25 auftritt, durch
den ein Schlüssel nach außen fallen könnte, weist der Deckel 27 einen Kragen 49 auf,
der an der vorderen Kante und an den seitlichen Kanten des Deckels 27 nach unten gezogen
ist und bei geschlossenem Deckel 27 einen oberen Bereich der Seitenwände 21, 23, und
25 überdeckt.
[0053] Da der Deckel 27 an seiner langen Seite angeschlagen ist und über seine kurzen Seiten
aufschwenkt, ist ein Spalt zwischen dem Deckenabschnitt des Deckels 27 und dem oberen
Bereich der Seitenwände 21, 23, 25 kleiner als bei einem Deckel, welcher an seiner
kurzen Seite angeschlagen ist. Daher kann der Kragen 49 verhältnismäßig kurz und in
Umfangsrichtung des Deckels 49 gesehen mit gleichbleibender Tiefe ausgebildet werden,
wodurch Material eingespart und das Gewicht des Verschlusskastens 11 gering gehalten
werden kann. Insbesondere muss der Kragen 49 nicht im Bereich der vorderen Seitenwand
21 weiter nach unten gezogen werden als in den übrigen Bereichen, da auch im Bereich
der vorderen Seitenwand 21 kein Luftspalt auftreten kann.
[0054] Bei dem Verschlusskasten 11 sind an der hinteren Seitenwand 19 und einem an die hintere
Seitenwand 19 angrenzenden Deckelabschnitt keine Sicherungsöffnungen 35 zum Anhängen
von Vorhangschlössern vorgesehen. Dagegen sind in der vorderen Seitenwand 21 und einem
an die vordere Seitenwand 21 angrenzenden Deckelabschnitt, in der linken Seitenwand
23 und einem an die linke Seitenwand angrenzenden Deckelabschnitt sowie in der rechten
Seitenwand 25 und einem an die rechte Seitenwand angrenzenden Deckelabschnitt insgesamt
zwölf Sicherungsöffnungen 35 ausgebildet, um insgesamt zwölf Vorhangschlösser am Verschlusskasten
11 anbringen zu können. Die Anbringung der Sicherungsöffnungen 35 vorne und seitlich
am Verschlusskasten 11 weist den Vorteil auf, dass sämtliche Sicherungsöffnungen auch
bei an der Wandhalterung 37 angebrachtem Behälter 13 gut zugänglich sind.
[0055] In jeder der Seitenwände 19,21, 23, 25 des Behälters 13 sind eine Vielzahl von Sichtlöchern
51 in einem unteren Bereich der jeweiligen Seitenwand eingestanzt. Durch die Sichtlöcher
51 kann Licht von allen Seiten in den Aufnahmeraum 15 einfallen, so dass der Aufnahmeraum
15 selbst bei geschlossenem Deckel 27 und bei an der Wand hängendem Behälter 13 oder
bei schlechten Lichtverhältnissen gut einsehbar ist. Die Sichtlöcher 51 sind ausreichend
klein ausgebildet, so dass kein Schlüssel durch die Sichtlöcher 51 hindurchfallen
kann.
[0056] Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, ist im Bereich jedes Scharniers 29 eine Feder 53 derart
angeordnet, dass diese den Deckel 27 in Richtung der geöffneten Position vorspannt.
[0057] Um den Deckel 27 bei nicht eingehängten Vorhangschlössern in der geschlossenen Position
halten zu können, ist ein zusätzlicher Verschluss vorgesehen, der ein erstes Verschlussteil
55 aufweist, das an der Innenseite des Deckels 27 angebracht ist und das mit einem
zweiten Verschlussteil 57, das an der Innenseite der linken Seitenwand 23 angebracht
ist, in der geschlossenen Position des Deckels 27 eine Schnappverbindung zum Verschließen
des Deckels 27 am Behälter 13 ausbildet. Die beiden Verschlussteile 55, 57 sind dabei
bevorzugt in Form von zwei miteinander zusammenwirkenden Schnapphaken ausgebildet,
wie Fig. 3 zeigt. An der Außenseite der Seitenwand 23 ist ein Druckknopf 59 angeordnet,
der an dem das zweite Verschlussteil 57 bildenden Schnapphaken über einen Bolzen oder
dergleichen abgestützt ist. Wird der Druckknopf 59 eingedrückt, so wird der Schnapphaken
57 von der linken Seitenwand 23 weg nach innen gedrückt, wodurch die Schnappverbindung
mit dem das erste Verschlussteil 55 bildenden Schnapphaken gelöst wird, so dass der
Deckel 27 geöffnet werden kann bzw. sich aufgrund der von den Federn 53 bewirkten
Vorspannung von selbst öffnet. Da der Schnapphaken 57 federnd ausgebildet ist, bewegt
sich der Schnapphaken 57 nach dem Loslassen des Druckknopfs 59 wieder zurück in seine
Ausgangsstellung.
[0058] Der Behälter 13 und der Deckel 27 sind bevorzugt aus pulverbeschichtetem Stahl ausgebildet.
Das erste Verschlussteil 55 und das zweite Verschlussteil 57 sind bevorzugt aus einem
zurückfedernden Material, insbesondere Federstahl, ausgebildet. Die Wandhalterung
37 sowie die Haltebügel 47 bestehen bevorzugt aus einem Blech und können ebenfalls
pulverbeschichtet sein.
[0059] Der Verschlusskasten 11 ist tragbar und über die Wandhalterung 37 an einem definierten
Platz verstaubar. Der Verschlusskasten 11 kann aber auch ohne Wandhalterung 37 direkt
an einer Wand befestigt, insbesondere angeschraubt, werden. Der Verschlusskasten 11
kann mit einem geringen Gewicht ausgebildet werden und er lässt sich durch Betätigung
des Druckknopfs 59 intuitiv öffnen. Wie vorstehend erwähnt, eignet sich der Verschlusskasten
insbesondere für den sogenannten Gruppenausschluss (Group Lockout), bei dem mehrere
an einer Wartung, Reparatur oder Reinigung beteiligte Mitarbeiter mehrere Energiequellen
ausschließen müssen. Da der Verschlusskasten 11 zum Beispiel über die Wandhalterung
37 an einem definierten Platz lagerbar ist, kann für jede größere Maschine oder Anlage
mit mehreren Energiequellen ein derartiger Verschlusskasten 11 vorgesehen werden,
der in der Nähe der Maschine oder Anlage an der Wand angebracht und eventuell sogar
zur Lagerung der notwendigen Schlösser, Schließbänder, Verriegelungen und anderer
erforderlicher Einrichtungen zum Ausschluss der Energiequellen dienen kann. Damit
sind alle erforderlichen Ausschlussvorrichtungen im Anwendungsfall direkt im Zugriff,
wodurch ein zeitraubendes Suchen entfällt und die Organisation des Ausschlusses vereinfacht
wird. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn Fremdunternehmen an dem Ausschluss
beteiligt sind, die häufig die Anzahl der notwendigen Schlösser für den Ausschluss
im Vorfeld nicht planen oder abschätzen können. Durch erfindungsgemäße Verschlusskästen
können Ausschlüsse beschleunigt und somit Ausfall- und Maschinenstandzeiten reduziert
werden.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 11
- Verschlusskasten
- 13
- Behälter
- 15
- Aufnahmeraum
- 17
- Behälterboden
- 19
- hintere Seitenwand
- 21
- vordere Seitenwand
- 23
- linke Seitenwand
- 25
- rechte Seitenwand
- 27
- Deckel
- 29
- Scharnier
- 31
- Tragegriff
- 33
- Schlitz
- 35
- Sicherungsöffnung
- 37
- Wandhalterung
- 39
- Bügel
- 41
- Frontabschnitt
- 43
- Schenkel
- 45
- Montageabschnitt
- 47
- Haltebügel
- 49
- Kragen
- 51
- Sichtloch
- 53
- Feder
- 55
- erstes Verschlussteil
- 57
- zweites Verschlussteil
- 59
- Druckknopf
- 61
- Öffnung
- 63
- Schraube
1. Verschlusskasten zum Einschließen von Gegenständen, insbesondere von Schlüsseln, umfassend:
einen Behälter (13) mit einem nach oben offenen Aufnahmeraum (15) für die Gegenstände
und
einen am Behälter (13), insbesondere verschwenkbar, angebrachten Deckel (27) zum Verschließen
des Aufnahmeraums (15),
wobei der Deckel (27) von einer geschlossenen Position, in welcher der Aufnahmeraum
(15) geschlossen ist, in wenigstens eine geöffnete Position, in welcher der Aufnahmeraum
(15) geöffnet ist, verstellbar ist,
wobei mehrere Sicherungsöffnungen (35) im Deckel (27) und Behälter (13) zum Anbringen
von mehreren Verriegelungselementen, insbesondere Vorhangschlössern, vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Behälter (13) wenigstens eine Befestigungseinrichtung vorgesehen ist, die dazu
ausgebildet ist, den Behälter (13) an einer Wand anzubringen.
2. Verschlusskasten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch im an der Wand montierten Zustand der Deckel (27) von der geschlossenen Position,
insbesondere um zumindest im Wesentlichen 90 Grad oder mehr, in die geöffnete Position
verstellbar ist.
3. Verschlusskasten nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine an einer Wand befestigbare, insbesondere anschraubbare, Wandhalterung (37) für
den Behälter (13) vorgesehen ist, an welcher der Behälter (13), insbesondere lösbar,
anbringbar ist, wobei insbesondere die Wandhalterung (37) den Behälter (13) in einem
Abstand vor der Wand hält, wobei bevorzugt die Wandhalterung (37) einen U-förmigen
Bügel (39) mit seitlichen Schenkeln (43) umfasst, deren Länge den Abstand des Behälters
(13) von der Wand definieren.
4. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungseinrichtung wenigstens ein an einer hinteren Seitenwand (19) des Behälters
(13) anbringbares, insbesondere anschraubbares, oder angebrachtes, insbesondere angebrachtes
oder angeschweißtes, Halteelement, insbesondere in Form eines mit Abstand von der
hinteren Seitenwand (19) nach unten gerichteten Haltehakens (47), umfasst, das zum
Anbringen des Behälters (13) an einer Wandhalterung (37) in die Wandhalterung (37)
einhängbar ist.
5. Verschlusskasten nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (13) eine Abnahmesicherung aufweist, welche zwischen einer Abnahmestellung
und einer Sperrstellung verstellbar ist, wobei die Abnahmesicherung derart ausgebildet
ist, dass der an der Wandhalterung (37) angebrachte Behälter (13) in der Abnahmestellung
von der Wandhalterung (37) abnehmbar ist und in der Sperrstellung gegen eine Abnahme
von der Wandhalterung gesichert ist, wobei insbesondere die Abnahmesicherung über
einen im Aufnahmeraum (15) angebrachten Betätigungsmechanismus, insbesondere einen
Schalter, eine Taste oder einen Hebel, zwischen der Abnahmestellung und der Sperrstellung
verstellbar ist.
6. Verschlusskasten nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abnahmesicherung ein aus dem Behälter (13) ausfahrbares Sperrelement, insbesondere
einen Stift, aufweist, welches in der Sperrstellung die Wandhalterung (37) hintergreift
oder in eine an der Wandhalterung (37) vorgesehene Blockiereinrichtung, insbesondere
eine Öffnung, bevorzugt ein horizontales Langloch, eingreift oder eine derartige Blockiereinrichtung
hintergreift, um die Abnahme des Behälters (13) von der Wandhalterung (37) zu blockieren,
wobei insbesondere das Sperrelement in der Sperrstellung in eine in einem an einer
hinteren Seitenwand (19) angebrachten Halteelement (47) ausgebildete Öffnung, insbesondere
ein Rundloch, eingreift.
7. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (27) an einer hinteren Seitenwand (19) des Behälters (13), über die der
Behälter (13) an der Wand befestigbar ist, insbesondere mittels wenigstens eines Scharniers
(29), verschwenkbar angebracht ist.
8. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungseinrichtung wenigstens eine an einer hinteren Seitenwand (19) des
Behälters (13) ausgebildete, insbesondere durchgehende, Öffnung (61), insbesondere
eine Bohrung, insbesondere zur Aufnahme eines Befestigungsteils, wie etwa eine Schraube
oder einen Nagel, aufweist, wobei insbesondere die Öffnung (61) unterhalb eines an
der hinteren Seitenwand (19) des Behälters (13) angebrachten Halteelements (47) vorgesehen
ist.
9. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (27) an seiner Außenseite mit einem, insbesondere umlegbaren und/oder vom
Deckel (27) abnehmbaren, Tragegriff (31) versehen ist, und/oder wenigstens eine Feder
(53) vorgesehen ist, die den Deckel (27) in Richtung der geöffneten Position vorspannt.
10. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (27) an einer hinteren Seitenwand (19) des Behälters (13) verschwenkbar
angebracht ist und die hintere Seitenwand (19) eine größere Breite als die seitlichen
Seitenwände (23, 25) des Behälters (13) aufweist, und/oder in einer hinteren Seitenwand
(19) des Behälters (13) und einem an die hintere Seitenwand (19) angrenzenden Deckelabschnitt
keine Sicherungsöffnungen (35) zum Anbringen von Vorhangschlössern vorgesehen sind.
11. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einer vorderen Seitenwand (21) des Behälters (13) und einem an die vordere Seitenwand
(21) angrenzenden Deckelabschnitt mehrere Sicherungsöffnungen (35) zum Anbringen von
mehreren Vorhangschlössern vorgesehen sind, und/oder
in einer rechten Seitenwand (25) des Behälters (13) und einem an die rechte Seitenwand
(25) angrenzenden Deckelabschnitt mehrere Sicherungsöffnungen (35) zum Anbringen von
mehreren Vorhangschlössern vorgesehen sind, und/oder
in einer linken Seitenwand (23) des Behälters (13) und einem an die linke Seitenwand
(23) angrenzenden Deckelabschnitt mehrere Sicherungsöffnungen (35) zum Anbringen von
mehreren Vorhangschlössern vorgesehen sind,
wobei, bevorzugt, Sicherungsöffnungen (35) für insgesamt zwölf Vorhangschlösser vorgesehen
sind.
12. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in wenigstens einer Seitenwand (19, 21, 23, 25) des Behälters (13), vorzugsweise in
jeder Seitenwand des Behälters, wenigstens ein Sichtloch (51) ausgebildet, insbesondere
eingestanzt, ist.
13. Verschlusskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes Verschlussteil (55), das an der Innenseite des Deckels (27) angebracht
ist, mit einem zweiten Verschlussteil (57), das an der Innenseite einer Seitenwand
(23) des Behälters (13) angebracht ist, in der geschlossenen Position des Deckels
(27) eine Schnappverbindung zum Verschließen des Deckels (27) am Behälter (13) ausbildet.
14. Verschlusskasten nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Außenseite der Seitenwand (23) des Behälters (13) ein mit dem zweiten Verschlussteil
(57) gekoppeltes Betätigungselement, insbesondere ein Druckknopf (59), angeordnet
ist, mittels dem die Schnappverbindung zwischen den beiden Verschlussteilen (55, 57),
insbesondere durch Drücken des Druckknopfes (59), gelöst werden kann, wobei insbesondere
das zweite Verschlussteil (57) mittels des Betätigungselements (59) aus einer Ruhestellung
in eine Freigabestellung, in der die Schnappverbindung gelöst ist, auslenkbar ist,
und dass das zweite Verschlussteil (57) federnd ausgebildet ist, so dass das zweite
Verschlussteil (57) in der Freigabestellung mit einer Rückstellkraft in die Ruhestellung
beaufschlagt ist.
15. Verschlusskasten nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite der hinteren Seitenwand (19) in einem Bereich zwischen dem 2-und 3-fachen
der Breite der seitlichen Seitenwände (23, 25) liegt.