[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2014 207 050.3 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Splice-Vorrichtung zum Splicen von Material-Bahnen, insbesondere
von Papier-Bahnen zur Herstellung einer Wellpappe-Bahn in einer Wellpappe-Anlage.
Ferner richtet sich die Erfindung auf eine Wellpappe-Anlage zur Herstellung von Wellpappe-Bahnen
mit mindestens einer derartigen Splice-Vorrichtung.
[0003] Bekannte Splice-Vorrichtungen verbinden eine zu Ende gehende endliche erste Material-Bahn
mit einer neuen endlichen zweiten Material-Bahn, sodass quasi eine endlose Material-Bahn
entsteht. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache als Splicen bzw. Spleißen und eine
entsprechende Vorrichtung als Splice- bzw. Spleiß-Vorrichtung bezeichnet. Bei der
Herstellung von Wellpappe-Bahnen werden die endlosen Material-Bahnen im Allgemeinen
schichtartig miteinander verbunden. Dabei tritt oftmals ein seitlicher Versatz zwischen
diesen endlosen Material-Bahnen auf, was eine weitere Bearbeitung der Wellpappe-Bahn
erfordern kann. Diese weitere Bearbeitung erhöht im Allgemeinen die Kosten für die
Herstellung der Wellpappe-Bahn.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Splice-Vorrichtung bereitzustellen,
die eine äußerst wirtschaftliche und genaue Herstellung schichtartig miteinander verbundener
endloser Material-Bahnen erlaubt. Ferner soll die Splice-Vorrichtung eine gezielte
bzw. genaue Führung der endlosen Material-Bahn ermöglichen. Eine Wellpappe-Anlage
mit mindestens einer entsprechenden Splice-Vorrichtung soll außerdem geschaffen werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den unabhängigen Ansprüchen 1 und
13 angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass der Speicher-Wagen
mindestens eine verkippbare bzw. auslenkbare Umlenk-Walze hat, um die die endlose
Material-Bahn läuft. Die Verlaufs-Richtung der endlosen Material-Bahn ist demnach
in der Splice-Vorrichtung durch die mindestens eine Umlenk-Walze beeinflussbar bzw.
veränderbar.
[0006] Eine deckungsgleiche schichtartige Anordnung der endlosen Material-Bahn und der endlosen
weiteren Material-Bahn ist bevorzugt. Es ist von Vorteil, wenn die endlose Material-Bahn
derart in der Splice-Vorrichtung geführt ist, dass diese im Wesentlichen deckungsgleich
später mit der endlosen weiteren Material-Bahn verbindbar ist. Ein nachträglicher
Rand-Beschnitt der Material-Bahnen ist so minimierbar bzw. gänzlich überflüssig.
[0007] Die mindestens eine Umlenk-Walze ist insbesondere aus einer Neutral-Stellung schräg
stellbar. Ein Verkippen der mindestens einen Umlenk-Walze gegenüber der endlosen Material-Bahn
führt zu einer Veränderung der Verlaufs-Richtung dieser endlosen Material-Bahn in
dessen QuerRichtung/-Erstreckung.
[0008] Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Umlenk-Walze drehbar gelagert ist.
[0009] Günstigerweise umfasst der Speicher-Wagen mindestens zwei, bevorzugter zwei oder
drei, Umlenk-Walzen zum mehrfachen Umlenken der endlosen Material-Bahn. Die Umlenk-Walzen
sind paarweise angeordnet und verlaufen vorzugsweise stets parallel zueinander. Die
Umlenk-Walzen sind also vorzugsweise gemeinsam verkippbar.
[0010] Es ist von Vorteil, wenn die endliche erste Material-Bahn eine endliche erste Papier-Bahn
ist. Vorzugsweise ist die endliche zweite Material-Bahn eine endliche zweite Papier-Bahn.
[0011] Günstigerweise hat die Verbinde-Einrichtung eine erste und zweite Vorbereitungs-Einheit,
eine erste und zweite Verbinde-Einheit, eine Tisch-Einheit und eine Führung. Günstigerweise
ist die Tisch-Einheit in der Führung zwischen den Vorbereitungs-Einheiten verlagerbar.
Günstigerweise sind auch die Vorbereitungs-Einheiten verlagerbar. Es ist von Vorteil,
wenn die Verbinde-Einrichtung das Bahn-Ende der endlichen ersten Material-Bahn mit
dem Bahn-Anfang der endlichen zweiten Material-Bahn bzw. umgekehrt verbindet, insbesondere
verklebt. Es ist von Vorteil, wenn also quasi die Verbinde-Einrichtung bei einer zu
Ende gehenden endlichen zweiten Material-Bahn die endliche erste Material-Bahn mit
der endlosen Material-Bahn bzw. bei einer zu Ende gehenden endlichen ersten Material-Bahn
die endliche zweite Material-Bahn mit der endlosen Material-Bahn verbindet, insbesondere
verklebt. Es ist zweckmäßig, wenn die Verbinde-Einrichtung als Schneide- und Verbinde-Einrichtung
ausgebildet ist.
[0012] Es ist von Vorteil, wenn der Speicher-Wagen entlang seiner VerlagerungsBahn in der
Splice-Vorrichtung geführt ist.
[0013] Die Informations-Verarbeitungs-Einrichtung ist vorzugsweise als RegelEinrichtung
ausgeführt, die günstigerweise elektrischer bzw. elektronischer Art ist.
[0014] Günstigerweise umfasst die Wellpappe-Produktions-Vorrichtung gemäß dem nebengeordneten
Anspruch 13 eine Riffel-Einrichtung zum Riffeln der endlosen ersten Material-Bahn
oder der endlosen weiteren Material-Bahn. Es ist von Vorteil, wenn die Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
eine Verbindungs-Einrichtung, vorzugsweise eine Leim-Einrichtung, zum Beleimen der
geriffelten endlosen Material-Bahn umfasst. Vorzugsweise weise ist auch eine Andrück-
bzw. Zusammendrück-Einrichtung zum Zusammendrücken der beleimten Material-Bahn und
der anderen Material-Bahn vorhanden.
[0015] Es ist von Vorteil, wenn die erste Sensor-Anordnung und/oder zweite Sensor-Anordnung
berührungslos arbeitend ausgeführt ist. Vorzugsweise ist die erste und/oder zweite
Sensor-Anordnung eine optische Sensor-Anordnung. Beispielsweise ist die erste und/oder
zweite Sensor-Anordnung als Licht-Gitter ausgebildet.
[0016] Die erste Sensor-Anordnung und/oder zweite Sensor-Anordnung erfasst vorzugsweise
die Quer-Position der jeweiligen Material-Bahn.
[0017] Es ist zweckmäßig, wenn die Informations-Verarbeitungs-Einrichtung die von der ersten
oder zweiten Sensor-Anordnung erfassten Lage-Informationen, insbesondere Quer-Lage-Informationen,
zu der jeweiligen endlosen Material-Bahn auswertet und mit den Lage-Informationen,
insbesondere Quer-Lage-Informationen, der anderen Sensor-Anordnung vergleicht. Die
Ist-Position der einen endlosen Material-Bahn entspricht vorzugsweise der Soll-Position
der anderen endlosen Material-Bahn. Wenn die Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
dabei eine Abweichung zwischen der Ist-Position der einen endlosen Material-Bahn und
der Soll-Position der anderen endlosen Material-Bahn feststellt, so erfolgt eine entsprechende
Verstellung der mindestens einen Umlenk-Walze, um die an dieser umgelenkten endlosen
Material-Bahn in ihrer Verlaufs-Richtung zu beeinflussen und letztendlich eine deckungsgleiche
Anordnung der endlosen Material-Bahnen zu erhalten.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen
gegeben.
[0019] Die Ausgestaltung gemäß Unteranspruch 2 führt zu einer äußerst funktionssicheren
bzw. kontrollierten Verkippung der mindestens einen Umlenk-Walze. Beim Verkippen der
mindestens einen Umlenk-Walze bewegt sich beispielsweise im Wesentlichen genau ein
End-Bereich derselben entlang der Verlagenings-Bahn des Speicher-Wagens. Alternativ
bewegen sich beim Verkippen der mindestens einen Umlenk-Walze im Wesentlichen die
beiden einander gegenüberliegenden End-Bereiche der mindestens einen Umlenk-Walze
entlang der Verlagerungs-Bahn des Speicher-Wagens. Es ist von Vorteil, wenn sich dann
die beiden End-Bereiche in gegensinnigen Richtungen im Wesentlichen entlang der Verlagenings-Bahn
des Speicher-Wagens bewegen.
[0020] Gemäß dem Unteranspruch 3 ist die mindestens eine Umlenk-Walze ausgehend von ihrer
Neutral-Stellung zwischen 0,5 % und 5 % maximal verschwenkbar. Es ist von Vorteil,
wenn die mindestens eine Umlenk-Walze in ihrer Neutral-Stellung senkrecht zu der Transport-Richtung
der endlosen Material-Bahn bzw. zu einer Seiten-Wand der Splice-Vorrichtung verläuft.
Günstigerweise ist die mindestens eine Umlenk-Walze in einer horizontal verlaufenden
Ebene verkippbar. Günstigerweise verläuft die mindestens eine Umlenk-Walze in ihrer
Kipp-Stellung schräg zu der Transport-Richtung der endlosen Material-Bahn bzw. zu
einer Seiten-Wand der Splice-Vorrichtung.
[0021] Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 4 erlaubt eine äußerst funktionssichere
und wirksame Verkippung der mindestens einen Umlenk-Walze. Ferner führt dies zu einer
besonders einfach ausgebildeten Splice-Vorrichtung. Günstigerweise ist der Speicher-Wagen
in einer horizontal verlaufenden Ebene verkippbar.
[0022] Gemäß dem Unteranspruch 5 ist der Speicher-Wagen durch Betätigung einer Verstell-Anordnung
zwischen der ersten End-Position und der zweiten End-Position verlagerbar. Es ist
von Vorteil, wenn der Speicher-Wagen durch Betätigung der Verstell-Anordnung auch
verkippbar ist.
[0023] Günstigerweise hat die Verstell-Anordnung mindestens einen betätigbaren Verstell-Antrieb
zum Verlagern des Speicher-Wagens. Es ist von Vorteil, wenn der mindestens eine Verstell-Antrieb
über mindestens ein Übertragungs-Element mit dem Speicher-Wagen zum Verlagern desselben
in Verbindung steht. Das mindestens eine Übertragungs-Element ist vorzugsweise endlos
ausgeführt und in seiner Umfangs- bzw. Umlauf-Richtung antreibbar. Beispielsweise
ist es als Übertragungs-Kette, Übertragungs-Seil, Übertragungs-Band oder dergleichen
ausgebildet.
[0024] Es ist von Vorteil, wenn der mindestens eine Verstell-Antrieb mit der Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
in Signal-Verbindung steht. Die Signal-Verbindung kann drahtlos oder drahtgebunden
sein.
[0025] Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 6 erlaubt eine äußerst gezielte Verkippung
des Speicher-Wagens. Die dafür notwendigen VerstellKräfte sind aufgrund der Hebel-Wirkung
vergleichsweise niedrig.
[0026] Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 7 führt zu einer äußerst präzisen Verkippung
des Speicher-Wagens. Zum Verkippen des Speicher-Wagens werden die Verstell-Antriebe
unterschiedlich betätigt. Die Betätigung der Verstell-Antriebe kann unterschiedlich
stark oder zueinander gegensinnig erfolgen.
[0027] Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 9 führt zu einer äußerst kostengünstigen
Splice-Vorrichtung. Das Kopplungs-Teil ist vorzugsweise als Kopplungs-Welle ausgeführt.
Die Kopplungs-Welle verläuft vorzugsweise gerade.
[0028] Gemäß dem Unteranspruch 10 führt ein Verkippen des Kopplungs-Teils zu einem Verkippen
des Speicher-Wagens, was wiederum zu einer Beeinflussung der Verlaufs-Richtung der
endlosen Material-Bahn führt.
[0029] Der Verkipp-Antrieb gemäß dem Unteranspruch 11 arbeitet vorzugsweise elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch. Der Verkipp-Antrieb greift vorzugsweise an der Loslager-Seite
des Speicher-Wagens an. Bevorzugt ist der Verkipp-Antrieb als Verkipp-Stell-Zylinder-Kolben-Einheit
ausgeführt. Günstigerweise steht der Verkipp-Antrieb mit der Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
in Signal-Verbindung. Die Signal-Verbindung kann drahtlos oder drahtgebunden sein.
[0030] Das mindestens eine Pendel-Lager gemäß dem Unteranspruch 12 ist vorzugsweise als
Pendel-Kugel-Lager ausgeführt und hat mindestens zwei Kugel-Reihen. Es ist zweckmäßig,
wenn ein Innen-Ring, Käfig und die in den Kugel-Reihen angeordneten Kugeln des Pendel-Kugel-Lagers
aus ihrer Neutral-Stellung verschwenkbar bzw. auslenkbar sind. Eine Verkippung des
Kopplungs-Teils ist so ausgleichbar bzw. möglich. Vorzugsweise ist das Kopplungs-Teil
in zwei Pendel-Lagern gelagert.
[0031] Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung zwei bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil einer erfindungsgemäßen Wellpappe-Anlage mit mehreren Splice-Vorrichtungen
gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht von Fig. 1, die eine erfindungsgemäße Splice-Vorrichtung
und eine benachbart zu dieser angeordnete Wellpappe-Produktions-Vorrichtung zeigt,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der in Fig. 1 und 2 dargestellten Splice-Vorrichtung,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die in Fig. 3 dargestellte Splice-Vorrichtung,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die in Fig. 3 und 4 dargestellte Splice-Vorrichtung, wobei sich
der Speicher-Wagen in seiner Neutral-Stellung befindet,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Splice-Vorrichtung gemäß Fig. 5, wobei sich der Speicher-Wagen
in einer Kipp-End-Stellung befindet,
- Fig. 7
- eine Draufsicht entsprechend Fig. 6, wobei sich der Speicher-Wagen in der anderen
Kipp-End-Stellung befindet,
- Fig. 8
- eine Detailansicht, die die Lagerung des sich in der Neutral-Stellung befindlichen
Speicher-Wagens zeigt,
- Fig. 9, 10
- Detailansichten, die die Lagerung des sich in den Kipp-End-Stellungen befindlichen
Speicher-Wagens zeigen,
- Fig. 11
- eine Ansicht, die einen Verstell-Antrieb mit Kupplung der in den Fig. 3 bis 10 gezeigten
Splice-Vorrichtung zeigt,
- Fig. 12, 13
- Schnitte, die ein Pendel-Lager zur Lagerung des Speicher-Wagens der in den Fig. 4
bis 11 gezeigten Splice-Vorrichtung zeigen,
- Fig. 14
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Splice-Vorrichtung gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
- Fig. 15
- einen Schnitt durch die in Fig. 14 gezeigte Splice-Vorrichtung, und
- Fig. 16
- eine Draufsicht auf die in den Fig. 14 und 15 gezeigte Splice-Vorrichtung, wobei sich
der Speicher-Wagen in seiner Neutral-Stellung befindet.
[0032] Eine Wellpappe-Anlage, wie sie in Fig. 1 teilweise dargestellt ist, umfasst eine
erste Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 1 zur Herstellung einer einseitig kaschierten,
endlosen Wellpappe-Bahn und eine zweite Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 2 zur Herstellung
einer weiteren, einseitig kaschierten, endlosen Wellpappe-Bahn.
[0033] Der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 1 sind eine erste Splice-Vorrichtung
3 und eine zweite Splice-Vorrichtung 4 zugeordnet, während der zweiten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
2 eine dritte Splice-Vorrichtung 5 und eine vierte Splice-Vorrichtung 6 zugeordnet
sind.
[0034] Die erste Splice-Vorrichtung 3 umfasst zum Abrollen einer endlichen ersten Material-Bahn
7 von einer ersten Material-Rolle 8 eine erste Abroll-Einrichtung 9 und zum Abrollen
einer endlichen zweiten Material-Bahn 63 von einer zweiten Material-Rolle 10 eine
zweite Abroll-Einrichtung 11. Die endliche erste Material-Bahn 7 und die endliche
zweite Material-Bahn 63 werden zum Bereitstellen einer endlosen ersten Material-Bahn
17 mittels der ersten Splice-Vorrichtung 3 miteinander verbunden.
[0035] Die zweite Splice-Vorrichtung 4 ist im Wesentlichen entsprechend der ersten Splice-Vorrichtung
3 ausgebildet. Diese hat zum Abrollen einer endlichen dritten Material-Bahn 12 von
einer dritten Material-Rolle 13 eine dritte Abroll-Einrichtung 14 und zum Abrollen
einer endlichen vierten Material-Bahn von einer vierten Material-Rolle 15 eine vierte
Abroll-Einrichtung 16. Die endliche dritte Material-Bahn 12 und die endliche vierte
Material-Bahn werden zum Bereitstellen einer endlosen zweiten Material-Bahn 18 mittels
der zweiten Splice-Vorrichtung 4 miteinander verbunden.
[0036] Die endlose erste Material-Bahn 17 wird über eine erste Umlenk-Rolle 19 und die endlose
zweite Material-Bahn 18 wird über zweite Umlenk-Rollen 20, 21 der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
1 zugeführt. Die Umlenk-Rollen 19 und 20 sind als Vorheiz-Einrichtungen ausgeführt.
[0037] Die dritte Splice-Vorrichtung 5 ist entsprechend der ersten Splice-Vorrichtung 3
ausgebildet. Diese umfasst zum Abrollen einer endlichen fünften Material-Bahn 22 von
einer fünften Material-Rolle 23 eine fünfte Abroll-Einrichtung 24 und zum Abrollen
einer endlichen sechsten Material-Bahn von einer sechsten Material-Rolle 25 eine sechste
Abroll-Einrichtung 26. Die endliche fünfte Material-Bahn 22 und die endliche sechste
Material-Bahn werden zum Bereitstellen einer endlosen dritten Material-Bahn 27 mittels
der dritten Splice-Vorrichtung 5 miteinander verbunden.
[0038] Die vierte Splice-Vorrichtung 6 ist entsprechend der zweiten Splice-Vorrichtung 4
ausgebildet. Diese umfasst zum Abrollen einer endlichen siebten Material-Bahn 28 von
einer siebten Material-Rolle 29 eine siebte Abroll-Einrichtung 30 und zum Abrollen
einer endlichen achten Material-Bahn von einer achten Material-Rolle 31 eine achte
Abroll-Einrichtung 32. Die endliche siebte Material-Bahn 28 und die endliche achte
Material-Bahn werden zum Bereitstellen einer endlosen vierten Material-Bahn 33 mittels
der vierten Splice-Vorrichtung 6 miteinander verbunden.
[0039] Die endlose dritte Material-Bahn 27 wird über eine dritte Umlenk-Rolle 34 und die
endlose vierte Material-Bahn 33 wird über vierte Umlenk-Rollen 35, 36 der zweiten
Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 2 zugeführt. Die Umlenk-Rollen 34 und 35 sind als
Vorheiz-Einrichtung ausgeführt.
[0040] Auf Details der Splice-Vorrichtungen 3, 4, 5 und 6 wird noch nachfolgend genauer
eingegangen.
[0041] Die erste Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 1 umfasst zum Erzeugen einer eine Wellung
aufweisenden endlosen ersten Well-Bahn 37 aus der endlosen ersten Material-Bahn 17
eine drehbar gelagerte erste Riffel-Walze 38 und eine drehbar gelagerte zweite Riffel-Walze
39. Die Riffel-Walzen 38, 39 bilden zum Durchführen und Riffeln der endlosen ersten
Material-Bahn 17 einen Walzen-Spalt aus, wobei die Dreh-Achsen der Riffel-Walzen 38,
39 parallel zueinander verlaufen. Die Riffel-Walzen 38, 39 bilden eine Riffel-Einrichtung.
[0042] Zum Verbinden der endlosen ersten Well-Bahn 37 mit der endlosen zweiten Material-Bahn
18 zu einer einseitig kaschierten, ersten Wellpappe-Bahn 40 weist die erste Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
1 eine erste Leim-Auftrags-Einrichtung 41 auf, die eine erste Leim-Dosier-Walze 42,
einen ersten Leim-Behälter 43 und eine erste Leim-Auftrags-Walze 44 umfasst. Zum Durchführen
und Beleimen der endlosen ersten Well-Bahn 37 bildet die erste Leim-Auftrags-Walze
44 mit der ersten Riffel-Walze 38 einen Spalt aus, wobei die erste Leim-Auftrags-Walze
44 teilweise innerhalb des ersten Leim-Behälters 43 angeordnet ist. Der Leim wird
auf Spitzen der Wellung der ersten Well-Bahn 37 aufgetragen. Die erste Leim-Dosier-Walze
42 liegt gegen die erste Leim-Auftrags-Walze 44 an und dient zum Ausbilden einer gleichmäßigen
Leim-Schicht auf der ersten Leim-Auftrags-Walze 44. Zum Anpressen der endlosen zweiten
Material-Bahn 18 gegen die mit Leim versehene erste Well-Bahn 37, die wiederum bereichsweise
an der ersten Riffel-Walze 38 anliegt, hat die erste Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
1 ein erstes Anpress-Modul 45. Das erste Anpress-Modul 45 ist oberhalb der ersten
Riffel-Walze 38 angeordnet.
[0043] Zum Zwischenspeichern und Puffern der einseitig kaschierten ersten Wellpappe-Bahn
40 wird diese einer ersten Speicher-Einrichtung 46 zugeführt, wo diese Schleifen aufweist.
[0044] Die zweite Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 2 ist identisch zu der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
1 ausgebildet. Auf die vorherige Beschreibung wird verwiesen. Die endlose dritte Material-Bahn
27 wird durch die Riffel-Walzen 38, 39 der zweiten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
2 geriffelt, sodass dann eine zweite Well-Bahn 47 vorliegt. Die zweite Well-Bahn 47
wird mit der endlosen vierten Material-Bahn 33 verbunden, sodass dann eine zweite
einseitig kaschierte Wellpappe-Bahn 48 entsteht.
[0045] Die zweite Wellpappe-Bahn 48 wird in einer zweiten Speicher-Einrichtung 49 gespeichert
und gepuffert.
[0046] Stromabwärts zu Hochtransport-Einrichtungen und den SpeicherEinrichtungen 46, 49,
die den darauf folgenden Brücken-Transport der jeweiligen Wellpappe-Bahn 40 bzw. 48
bewerkstelligen, befindet sich eine Vorheiz-Einrichtung 50, die drei übereinander
angeordnete Heiz-Walzen 51 umfasst. Der Vorheiz-Einrichtung 50 werden die erste Wellpappe-Bahn
40 und die zweite Wellpappe-Bahn 48 sowie eine Deck-Bahn 52 von einer fünften Splice-Vorrichtung
53 zugeführt und umschlingen teilweise die jeweilige Heiz-Walze 51. Die fünfte Splice-Vorrichtung
53 ist entsprechend der ersten Splice-Vorrichtung 3 ausgebildet.
[0047] Hinter der Vorheiz-Einrichtung 50 befindet sich ein Leim-Werk 54 mit zwei übereinander
angeordneten Beleimungs-Walzen 55, die teilweise in ein Leim-Bad (nicht dargestellt)
eingetaucht sind. Die einseitig kaschierten Wellpappe-Bahnen 40, 48 finden sich in
Kontakt mit der jeweiligen Beleimungs-Walze 55.
[0048] Hinter dem Leim-Werk 54 ist eine Heiz-Andrück-Vorrichtung 56 angeordnet. In der Heiz-Andrück-Vorrichtung
56 werden die einseitig kaschierten Wellpappe-Bahnen 40, 48 und die Deck-Bahn 52 aneinander
gedrückt und miteinander verleimt.
[0049] Stromabwärts zu der Heiz-Andrück-Vorrichtung 56 können beispielsweise eine Bogen-Schneid-Vorrichtung
(nicht dargestellt) zum Schneiden der fünflagigen Wellpappe-Bahn in Bögen und eine
Bogen-Stapel-Anordnung (nicht dargestellt) zum Stapeln der Bögen übereinander angeordnet
sein.
[0050] Nachfolgend wird beispielhaft die erste Splice-Vorrichtung 3 detaillierter beschrieben.
Wie erwähnt, sind die übrigen Splice-Vorrichtungen 4, 5, 6 und 53 identisch bzw. im
Wesentlichen identisch ausgebildet, so dass zu diesen die nachfolgenden Ausführungen
zu der ersten Splice-Vorrichtung 3 im Wesentlichen analog gelten.
[0051] Die erste Splice-Vorrichtung 3 weist ein Grund-Gestell 57 mit einem Grund-Gestell-Sockel
58, einem Grund-Gestell-Ständer 59 und einem Grund-Gestell-Träger 60 auf. Der Grund-Gestell-Sockel
58 ist am Boden befestigt. An dem Grund-Gestell-Sockel 58 ist der Grund-Gestell-Ständer
59 befestigt. Der Grund-Gestell-Ständer 59 erstreckt sich im Wesentlichen vertikal
bzw. senkrecht zu dem Boden. Der Grund-Gestell-Träger 60 ist an einem dem Grund-Gestell-Sockel
58 gegenüberliegenden Ende des Grund-Gestell-Ständers 59 befestigt und verläuft im
Wesentlichen parallel zu dem Boden.
[0052] Ausgehend von dem Grund-Gestell-Sockel 58 erstrecken sich die erste Abroll-Einrichtung
9 und die zweite Abroll-Einrichtung 11. Die Abroll-Einrichtungen 9, 11 sind schwenkbar
an den Grund-Gestell-Sockel 58 gelagert und relativ zu dem Grund-Gestell-Ständer 59
einander gegenüberliegend angeordnet.
[0053] Die erste Abroll-Einrichtung 9 weist zur Aufnahme der ersten Material-Rolle 8 einen
Aufnahme-Konus (nicht dargestellt) auf, der in eine zentrale Öffnung der ersten Material-Rolle
8 geführt und zwischen zwei parallel zueinander verlaufenden Halte-Armen 61 der ersten
Abroll-Einrichtung 9 um eine erste Dreh-Achse 62 drehbar gelagert ist.
[0054] Die zweite Abroll-Einrichtung 11 ist entsprechend der ersten Abroll-Einrichtung 9
ausgebildet. Die Dreh-Achsen 62 der Abroll-Einrichtungen 9, 11 verlaufen parallel
zueinander.
[0055] Die endliche erste Material-Bahn 7 wird über eine erste Zuführ-Walze 64 und die von
der Material-Rolle 10 stammende endliche zweite Material-Bahn 63 wird über eine zweite
Zuführ-Walze 64 einer Schneide- und Verbinde-Einrichtung 65 zugeführt. Die Zuführ-Walzen
64 sind drehbar an Walzen-Trag-Armen 66 angeordnet, die zum Spannen der endlichen
Material-Bahnen 7, 63 schwenkbar an dem Grund-Gestell-Träger 60 oberhalb der Material-Rollen
8 bzw. 10 angeordnet sind.
[0056] Die Schneide- und Verbinde-Einrichtung 65 dient zum Herstellen der endlosen ersten
Material-Bahn 17 aus den endlichen Material-Bahnen 7, 63. Die Schneide- und Verbinde-Einrichtung
65 hat eine erste Vorbereitungs-Einheit 108, eine zweite Vorbereitungs-Einheit 109,
eine erste Verbinde-Einheit 110, eine zweite Verbinde-Einheit 111, eine Tisch-Einheit
112 und eine Führung 113.
[0057] Die erste Vorbereitungs-Einheit 108 ist gemäß Fig. 4 an dem Grund-Gestell-Träger
60 im Wesentlichen oberhalb der ersten Material-Rolle 8 angeordnet, wohingegen die
zweite Vorbereitungs-Einheit 109 im Bereich der zweiten Material-Rolle 10 oben an
dem Grund-Gestell-Träger 60 angeordnet ist. Zwischen den Vorbereitungs-Einheiten 108,
109 verläuft die Führung 113 im Wesentlichen parallel zu dem Boden, wobei in der Führung
113 die Vorbereitungs-Einheiten 108, 109 verlagerbar sind und die Tisch-Einheit 112
zwischen diesen ebenfalls verlagerbar ist.
[0058] Die Verbinde-Einheiten 110, 111 sind längs der Führung 113 beabstandet zueinander
angeordnet. Sie sind an dem Grund-Gestell-Träger 60 oberhalb der Führung 113 angeordnet.
[0059] Die Vorbereitungs-Einheiten 108, 109 sind identisch aufgebaut und bezüglich einer
vertikal verlaufenden Symmetrie-Ebene symmetrisch in der Führung 113 verlagerbar angeordnet.
Aufgrund des identischen Aufbaus der Vorbereitungs-Einheiten 108, 109 ist nachfolgend
lediglich eine Vorbereitungs-Einheit 108, 109 beschrieben.
[0060] Die zweite Vorbereitungs-Einheit 109 weist zum Zuführen der endlichen zweiten Material-Bahn
63 eine drehbar in der Führung 113 gelagerte Klebe-Walze 114 und zum Schneiden der
zugeführten endlichen zweiten Material-Bahn 63 eine Quer-Schneide-Einrichtung (nicht
dargestellt) mit einem betätigbaren Schneide-Messer auf.
[0061] Die Klebe-Walze 114 der zweiten Vorbereitungs-Einheit 109 ist zum Zuführen der endlichen
zweiten Material-Bahn 63 mit einer Haft-Schicht versehen und zum Transportieren der
endlichen zweiten Material-Bahn 63 von der zugeordneten Quer-Schneide-Einrichtung
der zweiten Vorbereitungs-Einheit 109 zu der zweiten Verbinde-Einheit 111 entlang
der Führung 113 verlagerbar.
[0062] Die Verbinde-Einheiten 110, 111 sind identisch ausgebildet und bezüglich einer vertikal
verlaufenden Symmetrie-Ebene symmetrisch an dem GrundGestell-Träger 60 angeordnet.
Aufgrund der identischen Ausbildung wird nachfolgend lediglich eine Verbinde-Einheit
110, 111 beschrieben.
[0063] Die zweite Verbinde-Einheit 111 umfasst zum Schneiden der endlichen ersten Material-Bahn
7 vor dem Verbinden mit der endlichen zweiten Material-Bahn 63 eine Quer-Schneide-Einrichtung
67 mit einem betätigbaren Schneide-Messer 69 und zum Verbinden der endlichen Material-Bahnen
7, 63 zu der endlosen ersten Material-Bahn 17 eine Anpress-Walze 115. Die Quer-Schneide-Einrichtung
67 der zweiten Verbinde-Einheit 111 und deren Anpress-Walze 115 sind unmittelbar benachbart
zu der Führung 113 an dem Grund-Gestell-Träger 60 befestigt, sodass die Klebe-Walzen
114 der Vorbereitungs-Einheiten 108, 109 und die Tisch-Einheit 112 in der Führung
113 an der zweiten Verbinde-Einheit 111 vorbeiführbar sind. Die Anpress-Walze 115
der zweiten Verbinde-Einheit 111 bildet in der in Fig. 4 gezeigten Position der Klebe-Walze
114 der zweiten Vorbereitungs-Einheit 109 mit dieser einen Verbindungs-Spalt zum Durchführen
der zu verbindenden endlichen Material-Bahnen 7, 63 und eines Klebe-Bandes aus, das
durch die zweite Vorbereitungs-Einheit 109 entsprechend an diesen anbringbar ist.
[0064] Die Tisch-Einheit 112 wirkt mit den Vorbereitungs-Einheiten 108, 109 und/oder mit
den Verbinde-Einheiten 110, 111 zusammen und ist unabhängig von diesen entlang der
Führung 113 verlagerbar. In Fig. 4 befindet sich die Schneide- und Verbinde-Einrichtung
65 in einem inaktiven Zustand. In diesem Zustand wird die endliche erste Material-Bahn
7 lediglich durch die Schneide- und Verbinde-Einrichtung 65 hindurchgeführt, wohingegen
die endliche zweite Material-Bahn 63 von der Schneide- und Verbinde-Einrichtung 65
in einer Warte-Stellung gehalten wird, sodass diese bei Bedarf mit der endlichen ersten
Material-Bahn 7 zu der endlosen ersten Material-Bahn 17 verbindbar ist.
[0065] Der Schneide- und Verbinde-Einrichtung 65 ist eine erste Umlenk-Walze 70 nachgeordnet,
die im Bereich der zweiten Material-Rolle 10 oben drehbar an dem Grund-Gestell-Träger
60 gelagert ist. Die endlose erste Material-Bahn 17 ist um die erste Umlenk-Walze
70 geführt.
[0066] Der ersten Umlenk-Walze 70 ist eine zweite Umlenk-Walze 71 nachgeordnet, die drehbar
an einem Speicher-Wagen 72 gelagert ist. Der Speicher-Wagen 72 ist im Bereich eines
dem Grund-Gestell-Ständer 59 gegenüberliegenden, oberen Endes des Grund-Gestell-Trägers
60 angeordnet und ist in einer Speicher-Wagen-Führung 73 verlagerbar, die sich parallel
zu dem Boden erstreckt und eine Verlagenings-Bahn des Speicher-Wagens 72 vorgibt.
Die Speicher-Wagen-Führung 73 erstreckt sich im Wesentlichen entlang des gesamten
Grund-Gestell-Trägers 60. Der Speicher-Wagen 72 ist dabei zwischen einer ersten End-Position
und einer zweiten End-Position verlagerbar. Er ist in gegensinnigen Verlagerungs-Richtungen
74, 75 verlagerbar. In der ersten End-Position ist der Speicher-Wagen 72 benachbart
zu einem Auslauf 76 der endlosen ersten Material-Bahn 17 angeordnet, während sich
der Speicher-Wagen 72 in der zweiten End-Position beabstandet bzw. entfernt zu dem
Auslauf 76 befindet. In Fig. 4 ist der Speicher-Wagen 72 in einer Zwischen-Position
zwischen den beiden EndPositionen dargestellt.
[0067] Zur Umlenkung der endlosen ersten Material-Bahn 17 im Bereich des Auslaufs 76 ist
eine dritte Umlenk-Walze 77 drehbar an dem Grund-Gestell-Träger 60 angeordnet.
[0068] Der dritten Umlenk-Walze 77 ist eine vierte Umlenk-Walze 78 nachgeordnet, die zwischen
der zweiten Umlenk-Walze 71 und der dritten Umlenk-Walze 77 an dem Speicher-Wagen
72 drehbar gelagert ist. Die zweite und vierte Umlenk-Walze 71, 78 verlaufen stets
parallel zueinander.
[0069] Der Grund-Gestell-Träger 60 hat zwei einander gegenüberliegende und parallel zueinander
verlaufende Seiten-Wände 79, 80. Die Seiten-Wände 79, 80 verlaufen beabstandet zueinander.
[0070] Die erste Umlenk-Walze 70 und die dritte Umlenk-Walze 77 erstrecken sich jeweils
zwischen den Seiten-Wänden 79, 80 und sind vorzugsweise in bzw. an diesen drehbar
gelagert. Sie verlaufen im Wesentlichen senkrecht zu den Seiten-Wänden 79, 80.
[0071] Der Speicher-Wagen 72 ist zwischen den Seiten-Wänden 79, 80 angeordnet. Jede Seiten-Wand
79, 80 trägt ein Führungs-Teil 81 zur Führung des Speicher-Wagens 72. Die Führungs-Teile
81 liegen einander gegenüber und verlaufen parallel zueinander. Sie bilden zusammen
die Speicher-Wagen-Führung 73. Die Speicher-Wagen-Führung 73 verläuft oberhalb der
Führung 113 und parallel zu dieser.
[0072] Der Speicher-Wagen 72 hat zwei einander gegenüberliegende Seiten-Teile 82, die identisch
bzw. spiegelbildlich ausgeführt sind. Er bildet eine starre Einheit. Die zweite Umlenk-Walze
71 und die vierte Umlenk-Walze 78 sind in den Seiten-Teilen 82 drehbar um ihre Längs-Mittel-Achsen
83 bzw. 84 gelagert.
[0073] Zum Verlagern des Speicher-Wagens 72 entlang der Speicher-Wagen-Führung 73 hat die
erste Splice-Vorrichtung 3 eine Verstell-Anordnung 85. Die Verstell-Anordnung 85 umfasst
zwei Übertragungs-Ketten 86, die identisch ausgeführt sind und getrennt zueinander
verlaufen. Jede Übertragungs-Kette 86 ist endlos ausgeführt und umfasst eine Vielzahl
von Ketten-Gliedern 87. Eine Übertragungs-Kette 86 verläuft innenseitig benachbart
zu der Seiten-Wand 79, während die andere Übertragungs-Kette 86 innenseitig benachbart
zu der anderen Seiten-Wand 80 verläuft.
[0074] Benachbart zu der dritten Umlenk-Walze 77 erstreckt sich zwischen den Seiten-Wänden
79, 80 eine Kopplungs-Stange 88 der Verstell-Anordnung 85. Die Kopplungs-Stange 88
ist in bzw. an den Seiten-Wänden 79, 80 gelagert und begrenzt dort quasi die Verlagerungs-Bahn
73 des Speicher-Wagens 72. Sie ist um ihre Längs-Mittel-Achse 93 drehbar bzw. drehantreibbar.
Die Kopplungs-Stange 88 und die zweite Umlenk-Walze 71 sowie die vierte Umlenk-Walze
78 verlaufen vorzugsweise im Wesentlichen stets parallel zueinander.
[0075] Benachbart zu den Seiten-Wänden 79, 80 trägt die Kopplungs-Stange 88 zwei Ketten-Räder
89, die an die Übertragungs-Ketten 86 angepasst sind und mit der Kopplungs-Stange
88 drehfest verbunden sind. Jede Übertragungs-Kette 86 ist um ein Ketten-Rad 89 geführt,
sodass die Übertragungs-Ketten 86 über die Ketten-Räder 89 mit der Kopplungs-Stange
88 in Betätigungs-Verbindung stehen.
[0076] Ferner ist jede Übertragungs-Kette 86 um ein Umlenk-Rad 90 geführt, das an der jeweiligen
Seiten-Wand 79 bzw. 80 drehbar gelagert ist. Die Umlenk-Räder 90 begrenzen dort quasi
die Verlagerungs-Bahn 73 des Speicher-Wagens 72.
[0077] Jedes Seiten-Teil 82 des Speicher-Wagens 72 ist mit der benachbart angeordneten Übertragungs-Kette
86 über einen jeweiligen Mitnehmer 91 fest verbunden.
[0078] Die Kopplungs-Stange 88 ist durch einen Verstell-Antrieb 92 der Verstell-Anordnung
85 um ihre Längs-Mittel-Achse 93 drehantreibbar. Im Einsatz führt eine Drehung der
Kopplungs-Stange 88 zu einer Drehung der Ketten-Räder 89 und somit zu einer Betätigung
der Übertragungs-Ketten 86. Durch die Betätigung der Übertragungs-Ketten 86 wird der
Speicher-Wagen 72 durch die Mitnehmer 91 entsprechend entlang der Speicher-Wagen-Führung
73 verlagert.
[0079] Der Verstell-Antrieb 92 hat eine flexible Kupplung 94, die einerseits einen rotatorischen
Antrieb der Kopplungs-Stange 88 und andererseits einen Winkelversatz der Kopplungs-Stange
88 erlaubt.
[0080] Die Kopplungs-Stange 88 ist über ein Pendel-Kugel-Lager 95 in bzw. an der Seiten-Wand
80 drehbar gelagert. Sie ist in bzw. an der anderen Seiten-Wand 79 über ein weiteres
Pendel-Kugel-Lager 96 drehbar gelagert.
[0081] An dem Pendel-Kugel-Lager 96 greift ein Verkipp-Antrieb 97 an, der ein Gehäuse 98
und eine in dem Gehäuse 98 verschiebbar geführte Verkipp-Stange 99 umfasst. Zur Verkippung
der Kopplungs-Stange 88 ist in der Seiten-Wand 79 ein Lang-Loch 100 angeordnet, das
sich in der Verlagerungs-Richtung 74 bzw. 75 erstreckt. Durch Einfahren oder Ausfahren
der Verkipp-Stange 99 ist die Kopplungs-Stange 88 verkippbar. Ein Verkippen der Kopplungs-Stange
88 hat ein entsprechendes Verkippen des Speicher-Wagens 72 zur Folge. Beim Verkippen
bewegt sich die Kopplungs-Stange 88 entlang des Lang-Lochs 100.
[0082] In der Neutral-Stellung der Kopplungs-Stange 88 erstreckt sich diese senkrecht zu
den Seiten-Wänden 79, 80 und im Wesentlichen zu der endlosen ersten Material-Bahn
17 bzw. deren Transport-Richtung. Analoges gilt zu den Umlenk-Walzen 71, 78.
[0083] Wenn die Kopplungs-Stange 88 ausgelenkt bzw. verkippt ist, so erstreckt sich diese
schräg gegenüber den Seiten-Wänden 79, 80 und der endlosen ersten Material-Bahn 17
bzw. deren Transport-Richtung. Analoges gilt zu den Umlenk-Walzen 71, 78 bzw. dem
Speicher-Wagen 72.
[0084] Nachfolgend wir die Funktionsweise der ersten Splice-Vorrichtung 3 näher beschrieben.
Die endliche erste Material-Bahn 7 wird von der ersten Material-Rolle 8 abgerollt
und über die erste Zuführ-Walze 64, wo die endliche erste Material-Bahn 7 um etwa
90° umgelenkt wird, zu der Schneide- und Verbinde-Einrichtung 65 geführt. Analoges
gilt im Wesentlichen zu der endlichen zweiten Material-Bahn 63, die durch die zweite
Zuführ-Walze 64 umgelenkt wird.
[0085] Nach der Schneide- und Verbinde-Einrichtung 65 wird die endlose erste Material-Bahn
17 um die erste Umlenk-Walze 70 geführt und dort um etwa 180° umgelenkt. Die endlose
erste Material-Bahn 17 wird dann zu der zweiten Umlenk-Walze 71 geführt, wo diese
erneut um etwa 180° umgelenkt wird. Nach der zweiten Umlenk-Walze 71 wird die endlose
erste Material-Bahn 17 um die dritte Umlenk-Walze 77 geführt, wo diese wieder um etwa
180° umgelenkt wird. Anschließend wird die endlose erste Material-Bahn 17 um die vierte
Umlenk-Walze 78 geführt, wo diese nochmals um etwa 180° umgelenkt wird und zu dem
Auslauf 76 geführt wird. Bei dem Auslauf 76 verlässt die endlose erste Material-Bahn
17 die erste Splice-Vorrichtung 3.
[0086] Aufgrund des stetigen Abrollens der endlichen ersten Material-Bahn 7 geht die erste
Material-Rolle 8 nach einer bestimmten Zeit zu Ende, sodass die endliche zweite Material-Bahn
63 mit der endlichen ersten Material-Bahn 7 verbunden werden muss.
[0087] Detailliert betrachtet wird hierzu die endliche zweite Material-Bahn 63 vor der Zuführung
zu der zweiten Zuführ-Walze 64 an ihrem Bahn-Anfang manuell von dem Bedienpersonal
der Wellpappe-Anlage, bevorzugt über ihre gesamte Material-Bahn-Breite, mit einem
einseitigen Klebe-Band versehen.
[0088] Die endliche zweite Material-Bahn 63 wird anschließend über die zweite Zuführ-Walze
64 zu der für diesen Vorgang oberhalb der zweiten Zuführ-Walze 64 verlagerten zweiten
Vorbereitungs-Einheit 109 geführt. Nach der Fixierung der endlichen zweiten Material-Bahn
63 an der Klebe-Walze 114 der zweiten Vorbereitungs-Einheit 109, vorzugsweise an deren
äußeren Mantel, wird die zweite Vorbereitungs-Einheit 109 in der Führung 113 zu der
in Fig. 4 dargestellten Position in Richtung auf die erste Zuführ-Walze 64 verlagert.
[0089] Anschließend wird der Abroll-Vorgang der ersten Abroll-Einrichtung 8, also der endlichen
ersten Material-Bahn 7, gestoppt.
[0090] Durch das Verlagern des Speicher-Wagens 72 in die erste End-Position werden mittels
der Umlenk-Walzen 70, 71, 77, 78 die von der endlosen ersten Material-Bahn 17 gebildeten
Schleifen aufgelöst, damit die endlose erste Material-Bahn 17 weiterhin die erste
Splice-Vorrichtung 3 ohne Unterbrechung verlässt bzw. ohne Unterbrechung gefördert
wird.
[0091] Die endlose erste Material-Bahn 17 wird mittels der Anpress-Walze 115 der zweiten
Verbinde-Einheit 111, wobei diese Anpress-Walze 115 durch eine pneumatisch betriebene
Schwenk-Einheit (nicht dargestellt) zu der Klebe-Walze 114 der zweiten Vorbereitungs-Einheit
109 geführt wird, gegen das klebende Ende des einseitigen Klebe-Bandes, welches am
Bahn-Anfang der endlichen zweiten Material-Bahn 63 angebracht ist und sich an der
vorher bestimmten Position an der Klebe-Walze 114 der zweiten Vorbereitungs-Einheit
109 befindet, gepresst. Dadurch erfolgt ein Verbinden der endlosen ersten Material-Bahn
17 mit der endlichen zweiten Material-Bahn 63. Die Zufuhr der endlichen ersten Material-Bahn
7 zu der endlosen ersten Material-Bahn 17 wird gestoppt.
[0092] Zum Erzeugen einer ersten Schnitt-Kante wird die Tisch-Einheit 112 in der Führung
113 derart verlagert, dass eine Schneide des durch eine Linear-Einheit (nicht dargestellt)
verlagerten Schneide-Messers 69 der Quer-Schneide-Einrichtung 67 der zweiten Verbinde-Einheit
111 zur vollständigen Trennung der endlichen ersten Material-Bahn 7 von der endlosen
ersten Material-Bahn 17 in eine für das Schneide-Messer 69 der Quer-Schneide-Einrichtung
67 der zweiten Verbinde-Einheit 111 vorgesehene Aussparung in der Tisch-Einheit 112
über deren gesamte Breite eintauchen kann.
[0093] Nach dem Schneid-Vorgang zur vollständigen Trennung der endlosen ersten Material-Bahn
17 und der endlichen ersten Material-Bahn 7 wird das Schneide-Messer 69 der Quer-Schneide-Einrichtung
67 der zweiten Verbinde-Einheit 111 wieder in seine Ausgangs-Stellung und darauf folgend
die Anpress-Walze 115 der zweiten Verbinde-Einheit 111 wieder in ihre Ausgangs-Stellung
verlagert. Dadurch wird die endlose erste Material-Bahn 17, die nun in Verbindung
mit der endlichen zweiten Material-Bahn 63 steht, freigegeben. Die zweite Vorbereitungs-Einheit
109, über deren Klebe-Walze 114 die endliche zweite Material-Bahn 63 gefördert wird,
wird in der Führung 113 in eine Position, spiegelbildlich der Position der in Fig.
4 dargestellten ersten Vorbereitungs-Einheit 108, hinter der zweiten Zuführ-Walze
64 verlagert.
[0094] Aufgrund der bekannten Länge der endlichen zweiten Material-Bahn 63 erkennt die erste
Splice-Vorrichtung 3, wann die zweite Material-Rolle 10 zu Ende geht. Bevor dies eintritt,
wird die vorbereitete endliche erste Material-Bahn 7 mit der endlichen zweiten Material-Bahn
63 verbunden. Dies geschieht in gleicher Weise wie der zuvor erläuterte Wechsel der
endlichen Material-Bahnen 7, 63.
[0095] Detailliert betrachtet wird hierzu die endliche erste Material-Bahn 7 vor der Zuführung
zu der ersten Zuführ-Walze 64 ebenfalls an ihrem Bahn-Anfang manuell von dem Bedienpersonal
der Wellpappe-Anlage, bevorzugt über ihre gesamte Material-Bahn-Breite, mit einem
einseitigen Klebe-Band versehen.
[0096] Die endliche erste Material-Bahn 7 wird anschließend über die erste Zuführ-Walze
64 zu der für diesen Vorgang oberhalb der ersten Zuführ-Walze 64 verlagerten ersten
Vorbereitungs-Einheit 108 geführt. Nach der Fixierung der endlichen ersten Material-Bahn
7 an der Klebe-Walze 114 der ersten Vorbereitungs-Einheit 108, vorzugsweise an deren
äußeren Mantel, wird die erste Vorbereitungs-Einheit 108 in der Führung 113, spiegelbildlich
zu der in Fig. 4 dargestellten Position der zweiten Vorbereitungs-Einheit 109 in Richtung
auf die zweite Zuführ-Walze 64 verlagert.
[0097] Anschließend wird der Abroll-Vorgang der zweiten Abroll-Einrichtung 11, also der
endlichen zweiten Material-Bahn 63, gestoppt.
[0098] Durch das Verlagern des Speicher-Wagens 72 in die zweite End-Position werden mittels
der Umlenk-Walzen 70, 71, 77, 78 die von der endlosen ersten Material-Bahn 17 gebildeten
Schleifen aufgelöst, damit die endlose erste Material-Bahn 17 weiterhin die erste
Splice-Vorrichtung 3 ohne Unterbrechung verlässt bzw. ohne Unterbrechung gefördert
wird.
[0099] Die endlose erste Material-Bahn 17 wird mittels der Anpress-Walze 115 der ersten
Verbinde-Einheit 110, wobei diese Anpress-Walze 115 durch eine pneumatisch betriebene
Schwenk-Einheit (nicht dargestellt) zu der Klebe-Walze 114 der ersten Vorbereitungs-Einheit
108 geführt wird, gegen das klebende Ende des einseitigen Klebe-Bandes, welches am
Bahn-Anfang der endlichen ersten Material-Bahn 7 angebracht ist und sich an der vorher
bestimmten Position an der Klebe-Walze 114 der ersten Vorbereitungs-Einheit 108 befindet,
gepresst. Dadurch erfolgt ein Verbinden der endlosen ersten Material-Bahn 17 mit der
endlichen ersten Material-Bahn 7. Die Zufuhr der endlichen zweiten Material-Bahn 63
zu der endlosen ersten Material-Bahn 17 wird gestoppt.
[0100] Zum Erzeugen einer zweiten Schnitt-Kante wird die Tisch-Einheit 112 in der Führung
113 derart verlagert, dass eine Schneide des durch eine Linear-Einheit (nicht dargestellt)
verlagerten Schneide-Messers 69 der Quer-Schneide-Einrichtung 67 der ersten Verbinde-Einheit
110 zur vollständigen Trennung der endlichen zweiten Material-Bahn 63 von der endlosen
ersten Material-Bahn 17 in eine für das Schneide-Messer 69 der Quer-Schneide-Einrichtung
67 der ersten Verbinde-Einheit 110 vorgesehene Aussparung in der Tisch-Einheit 112
über deren gesamte Breite eintauchen kann.
[0101] Nach dem Schneid-Vorgang zur vollständigen Trennung der endlosen ersten Material-Bahn
17 und der endlichen zweiten Material-Bahn 63 wird das Schneide-Messer 69 der Quer-Schneide-Einrichtung
67 der ersten Verbinde-Einheit 110 wieder in seine Ausgangs-Stellung und darauf folgend
die Anpress-Walze 115 der ersten Verbinde-Einheit 110 wieder in ihre Ausgangs-Stellung
verlagert. Dadurch wird die endlose erste Material-Bahn 17, die nun in Verbindung
mit der endlichen ersten Material-Bahn 7 steht, freigegeben. Die erste Vorbereitungs-Einheit
108, über deren Klebe-Walze 114 die endliche erste Material-Bahn 7 gefördert wird,
wird in der Führung 113 in eine Position, gleich der in Fig. 4 dargestellten Position,
hinter der ersten Zuführ-Walze 64 verlagert.
[0102] Die erste Schnitt-Kante und die zweite Schnitt-Kante sind komplementär zueinander
ausgebildet und ergänzen sich im Wesentlichen überlappungsfrei. Die Schnitt-Kanten
können profiliert ausgebildet sein und greifen fingerartig ineinander. Beim Erzeugen
der zweiten Schnitt-Kante sind zweite Schnitt-Kanten-Vorsprünge und Schnitt-Kanten-Vertiefungen
entstanden.
[0103] Die erzeugte endlose erste Material-Bahn 17 weist somit den durch das Klebe-Band
definierten Verbindungs-Bereich auf, in dem die endlichen Material-Bahnen 7, 63 entlang
ihren Transport-Richtungen in der beschriebenen Weise ineinander greifen.
[0104] Nach dem Verbinden der endlichen Material-Bahnen 7, 63 wird die endliche zweite Material-Bahn
63 von der zweiten Material-Rolle 10 abgerollt. Während des Abrollens der endlichen
zweiten Material-Bahn 63 wird der Speicher-Wagen 72 zur Bildung von Schleifen der
endlosen ersten Material-Bahn 17 weitestgehend, aber nicht vollständig, in die andere
End-Position verlagert, da dieser Speicher-Weg zusätzlich zur Regulierung der Bahn-Spannung
verwendet wird.
[0105] Wenn die endlose erste Material-Bahn 17 und die endlose zweite Material-Bahn 18 in
der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 1 seitlich versetzt zueinander angeordnet
sind, so erfolgt eine entsprechende Verkippung der Kopplungs-Stange 88 und somit auch
des Speicher-Wagens 72, um den Versatz zwischen der endlosen ersten Material-Bahn
17 und der endlosen zweiten Material-Bahn 18 auszugleichen. Ein Verkippen des Speicher-Wagens
72 hat eine Änderung der Verlaufs-Richtung der endlosen ersten Material-Bahn 17 zufolge.
[0106] Zum Detektieren eines Verlaufs der endlosen ersten Material-Bahn 17 ist eine erste
Sensor-Anordnung 101 vorgesehen, die zwischen der ersten Splice-Vorrichtung 3 und
der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 1, genauer betrachtet zwischen der ersten
Umlenk-Rolle 19 und der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung 1, angeordnet ist.
Die erste Sensor-Anordnung 1 steht über eine erste Signal-Leitung 102 mit einer Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
103 in Signal-Verbindung.
[0107] Eine zweite Sensor-Anordnung 104 ist der endlosen zweiten Material-Bahn 18 zugeordnet.
Diese befindet sich zwischen der zweiten Splice-Vorrichtung 4 und der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
1, genauer betrachtet zwischen der zweiten Umlenk-Rolle 21 und der ersten Wellpappe-Produktions-Vorrichtung
1. Die zweite Sensor-Anordnung 4 steht über eine zweite Signal-Leitung 105 mit der
Informations-Verarbeitungs-Einrichtung 103 in Signal-Verbindung.
[0108] Die Informations-Verarbeitungs-Einrichtung 103 empfängt über die Signal-Leitungen
102, 105 Lage-Informationen zu einem möglichen seitlichen Versatz der jeweiligen endlosen
Material-Bahn 17 bzw. 18.
[0109] Über eine dritte Signal-Leitung 106 steht die Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
103 mit dem Verkipp-Antrieb 97 in Signal-Verbindung.
[0110] Über eine vierte Signal-Leitung 107 steht die Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
103 mit dem Verstell-Antrieb 92 in Signal-Verbindung.
[0111] In Abhängigkeit eines selektierten seitlichen Versatzes zwischen der endlosen ersten
Material-Bahn 17 und der endlosen zweiten Material-Bahn 18 durch die Sensor-Anordnungen
101 bzw. 104 wird gegebenenfalls der Verkipp-Antrieb 97 von der Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
103 über die dritte Signal-Leitung 106 zum Verkippen der Kopplungs-Stange 88 betätigt.
[0112] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Fig. 14 bis 16 die zweite Ausführungsform
beschrieben. Im Gegensatz zu der vorherigen Ausführungsform, auf die hiermit verwiesen
wird, ist keine Kopplungs-Stange 88 vorhanden. Dafür ist ein zweiter Verstell-Antrieb
92 vorhanden. Jede Übertragungs-Kette 86 ist durch einen eigenen Verstell-Antrieb
92 betätigbar. Die Verstell-Antriebe 92 sind unabhängig voneinander betätigbar, was
auch zu einer unabhängigen Betätigung der Übertragungs-Ketten 86 führt. Eine unterschiedliche
Betätigung der Verstell-Antriebe 92 durch die Informations-Verarbeitungs-Einrichtung
103 führt zu einer Verkippung des Speicher-Wagens 72 bzw. der Umlenk-Walzen 71, 78.
Zum Verlagern des Speicher-Wagens 72 entlang der Speicher-Wagen-Führung 73 werden
die Verstell-Antriebe 92 identisch betätigt.
[0113] Die beiden Verstell-Antriebe 92 stehen über jeweilige vierte SignalLeitungen 107
mit der Informations-Verarbeitungs-Einrichtung 103 in Signal-Verbindung.
[0114] Die Splice-Vorrichtungen 3, 4 sind alternativ auch in einer Wellpappe-Anlage zur
Herstellung einer dreilagigen Wellpappe-Bahn einsetzbar.
[0115] Alternativ haben die Splice-Vorrichtungen 4, 6 keinen verkippbaren Speicher-Wagen
72.
1. Splice-Vorrichtung zum Splicen von Material-Bahnen,
a) mit einer ersten Abroll-Einrichtung (9) zum Abrollen einer endlichen ersten Material-Bahn
(7) von einer ersten Material-Rolle (8),
b) mit einer zweiten Abroll-Einrichtung (11) zum Abrollen einer endlichen zweiten
Material-Bahn (63) von einer zweiten Material-Rolle (10),
c) mit einer Verbinde-Einrichtung (65) zum Verbinden der endlichen ersten Material-Bahn
(7) und der endlichen zweiten Material-Bahn (63) zu einer endlosen Material-Bahn (17),
d) mit einem Speicher-Wagen (72),
i) der mindestens eine Umlenk-Walze (71, 78) zum Umlenken der endlosen Material-Bahn
(17) umfasst, und
ii) der zwischen einer ersten End-Position und einer zweiten End-Position entlang
einer Verlagenings-Bahn (73) zum Erzeugen bzw. Auflösen von Material-Bahn-Schleifen
der endlosen Material-Bahn (17) verlagerbar ist,
iii) wobei die mindestens eine Umlenk-Walze (71, 78)
- eine jeweilige Längs-Mittel-Achse (83 bzw. 84) aufweist, und
- zwischen einer ersten Kipp-End-Stellung und einer zweiten Kipp-End-Stellung durch
Verkippen der jeweiligen Längs-Mittel-Achse (83 bzw. 84) zur Beeinflussung einer Verlaufs-Richtung
der endlosen Material-Bahn (17) verkippbar ist, und
e) mit einer Informations-Verarbeitungs-Einrichtung (103) zum Veranlassen einer Verkippung
der mindestens einen Umlenk-Walze (71, 78) in Abhängigkeit von Lage-Informationen
zu der endlosen Material-Bahn (17) und/oder einer mit der endlosen Material-Bahn (17)
zu verbindenden, endlosen weiteren Material-Bahn (18).
2. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die mindestens eine Umlenk-Walze (71, 78) beim Verkippen zumindest mit einem
End-Bereich im Wesentlichen entlang eines TeilBereichs der Verlagerungs-Bahn (73)
des Speicher-Wagens (72) bewegt.
3. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Umlenk-Walze (71, 78) in ihrer ersten Kipp-End-Stellung und/oder
zweiten Kipp-End-Stellung bezogen auf eine Neutral-Stellung der mindestens einen Umlenk-Walze
(71, 78) einen maximalen Kipp-Winkel (w) zwischen 0,5° und 5° einschließt.
4. Splice-Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher-Wagen (72) zum Verkippen der mindestens einen Umlenk-Walze (71, 78)
im Wesentlichen in seiner Gesamtheit verkippbar ist.
5. Splice-Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher-Wagen (72) durch Betätigung einer Verstell-Anordnung (85) zwischen der
ersten End-Position und der zweiten End-Position verlagerbar ist.
6. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher-Wagen (72) zwei eineinander gegenüberliegende SeitenBereiche (82) aufweist,
wobei die Verstell-Anordnung (85) mit den beiden Seiten-Bereichen (82) des Speicher-Wagens
(72) zur Verkippung derselben entlang der Verlagerungs-Bahn (73) in Betätigungs-Verbindung
steht.
7. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verstell-Anordnung (85) umfasst
a) einen ersten Verstell-Antrieb (92), der mit dem ersten Seiten-Bereich (82) des
Speicher-Wagens (72) zur Verlagerung desselben entlang der Verlagerungs-Bahn (73)
in direkter oder indirekter Betätigungs-Verbindung steht, und
b) einen zweiten Verstell-Antrieb (92), der mit dem zweiten Seiten-Bereich (82) des
Speicher-Wagens (72) zur Verlagerung desselben entlang der Verlagerungs-Bahn (73)
in direkter oder indirekter Betätigungs-Verbindung steht,
c) wobei die beiden Verstell-Antriebe (92) zur Verkippung der mindestens einen Umlenk-Walze
(71, 78) unabhängig voneinander betätigbar sind.
8. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verstell-Antrieb (92) mit dem ersten Seiten-Bereich (82) des Speicher-Wagens
(72) über ein erstes Übertragungs-Element (86) in Betätigungs-Verbindung steht und
der zweite Verstell-Antrieb (92) mit dem zweiten Seiten-Bereich (82) des Speicher-Wagens
(72) über ein zweites Übertragungs-Element (86) in Betätigungs-Verbindung seht.
9. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstell-Anordnung (85) genau einen Verstell-Antrieb (92) umfasst, der mit einem
drehantreibbaren Kopplungs-Teil (88) zum Verlagern des Speicher-Wagens (72) in direkter
oder indirekter Betätigungs-Verbindung steht.
10. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Kopplungs-Teil (88) verkippbar ist und mit zueinander beabstandeten Kopplungs-Teil-Bereichen mit den Seiten-Bereichen (82) des Speicher-Wagens (72) zur
Verkippung der mindestens einen Umlenk-Walze (71, 78) in Betätigungs-Verbindung steht.
11. Splice-Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstell-Anordnung (85) einen Verkipp-Antrieb (97) zur Verkippung des Kopplungs-Teils
(88) umfasst.
12. Splice-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungs-Teil (88) in mindestens einem Pendel-Lager (95, 96) verkippbar gelagert
ist.
13. Wellpappe-Anlage zur Herstellung von Wellpappe-Bahnen, umfassend
a) mindestens eine Splice-Vorrichtung (3) nach einem der vorherigen Ansprüche,
b) eine mit der Informations-Verarbeitungs-Einrichtung (103) in Signal-Verbindung
stehende erste Sensor-Anordnung (101) zum Detektieren der Lage der endlosen Material-Bahn
(17), und
c) eine mit der Informations-Verarbeitungs-Einrichtung (103) in Signal-Verbindung
stehende zweite Sensor-Anordnung (104) zum Detektieren der Lage einer endlosen weiteren
Material-Bahn (18),
d) wobei vorzugsweise die erste und zweite Sensor-Anordnung (101, 104) jeweils stromaufwärts
zu einer Wellpappe-Produktions-Vorrichtung (1) zur Erzeugung einer Wellpappe-Bahn
(40) angeordnet sind.